14. Kapitel

Währendessen waren Ezra und Sabine zurückgekehrt. Die Mandalorianerin schien etwas besser drauf zu sein. Kanan hatte die Arme verschränkt und beobachtete die beiden Teenager. Die Mando seufzte und rieb sich den Arm.

"Kanan..."

"Ich habe etwas für dich." Kanan nahm etwas von seinem Gürtel und drückte ihr einen Griff in die Hand. "Zeige, was du kannst. Beginnen wir."

Sie sah auf den Griff hinab. Das Dunkelschwert, dass würde sie überall erkennen.

".....Vielleicht sollte ich etwas mehr trainieren....zuerst einmal.."

Er schüttelte den Kopf.

"Wir tun es jetzt. Ich gebe dir eine letzte Chance. Zeige mir, dass du es ernst meinst. Das du kein Feigling bist."

Ezra sah zu seinem Vater. Er würde Sabine niemals so etwas vorwerfen, da musste eine Methode hinterstecken.

"Feigling, hm?"

Sie nahm es an sich und aktivierte es. Die schwarze Klinge fuhr heraus und sie schwang es etwas hin und her. Es war schwerer, als es aussah. Ezra ging zur Seite und setzte sich auf eine Kiste. Das war eine Sache, die sein Vater und Meister alleine regeln musste. Kanan zog sein eigenes Lichtschwert.

"Erinnere dich daran, was Ezra dir gezeigt hat. Zeige mir, dass ich mich irre."

Sabine sah ihn etwas angesäuert an, aber nickte und ging in die Ausgangsposition. Sie hob das Schwert.

"Mal sehen."

Sie begannen. Sabine ging sofort zum Angriff über und schlug gegen Kanans Schwert, dieser wehrte ihre Schläge mit Leichtigkeit ab.

"Ist das alles, was du kannst?", rief er spöttisch. Die Mandalorianerin setzte erneut an und verlor bei dem parierenden Schlag von Kanan das Gleichgewicht und fiel. Sie sah auf und sein Blick sagte alles. Sie stand auf und aktivierte ihr Schwert erneut.

"Sabine, was soll das? Verschwende ich hier nur meine Zeit?" Kanan wehrte erneut ihre Schläge ab, diese wurden etwas härter. "So wirst du niemanden besiegen."

"Ach sei doch still", knurrte sie und schlug härter zu.

"So willst du Mandalore vereinen? Du wirst doch beim ersten Duell schon geschlagen. Ich glaube wir haben uns alle geirrt."

Ihre Schläge wurden präziser, kräftiger.

"Willst du eine Teestunde halten oder warum quatscht du so viel?!", entgegnete sie angesäuert. Im nächsten Moment flog ihr die Klinge aus den Händen. Sie aktivierte ihren Armschutz und warf das Seil zu dem Griff. Im nächsten Moment landete dieser wieder in ihrer Hand.

"Du bist schwach, Sabine. Du zeigst Furcht. Wie kannst du jemals auch nur einen einzigen Klan von dir überzeugen?" Kanan schnaubte. "Wie?"

Ezra sah den beiden gespannt zu. Sein Vater hatte eine Taktik, dass wusste er sicher.

"Verdammt, was soll das?!"

Sie schlug zu.

"Wem willst du hier was beweisen? Deinem Freund? Werde erwachsen, Sabine. Laufe doch weiter vor deiner Verantwortung davon!"

Er wich aus und schlug erneut zu. Sabine blockte.

"Du hast doch keine Ahnung. Hier muss ich niemanden etwas beweisen!" Sie schlug zu. "Ich muss Ezra nichts beweisen..."

"Bist du sicher? Das du niemanden etwas beweisen musst? Wie wäre es mit dir selbst? Hut'uun."

Jetzt war sie sauer.

"Ich bin kein Feigling! Was meine Gefühle angehen, so gehen sie dich überhaupt nichts an! Aber ich muss garantiert nicht allen etwas beweisen!"

"Auf wen bist du so wütend? Auf mich? Auf Ezra? Wer hat dir so viel Schmerz hinzugefügt? Vor was fürchtest du dich?!"

Sie schlug schneller und heftiger zu, ihre Bewegungen waren mehr im Einklang. Sabine hielt es nicht mehr aus. DIese Worte waren zu viel.

"Vor der Verantwortung meiner Tante!" Sie schlug zu. "Ich bin damals von Mandalore gegangen, um sie alle zu beschützen!"

"Wieso?! Was hat deine Tante mit dir zu tun? War sie auch so ein Feigling, so verantwortungslos wie du?"

Sie keuchte auf und schlug erneut zu.

"Sie war die beste Anführerin Mandalores, eine gute Frau mit reinem Herzen! Sprich nicht so von ihr! Sie war alles andere als ein Feigling! Sie war stark und weiser als ich es je sein könnte! Also halt deine Klappe!"

Ezra fiel von der Kiste. Kanan konnte gerade noch sein Schwert so halten. Damit hatte er sicherlich nicht gerechnet.

"Deine Tante war die Anführerin Mandalores?!"

Sie sah den Jedi entgeistert an. Sabine tat eine Hand vor ihren Mund, ihre Augen weiteten sich.

Oh nein..

Sie ballte ihre freie Hand zu einer Faust. Sie schlug weiter zu und Kanan hatte dieses Mal seine Mühe mitzuhalten. Sabine war voller Frustration, Verzweiflung und Wut. Wut auf sich selbst.

"Ja! Besser oder?! Jetzt wisst ihr es! Schön! Und DAS, dass ich die Nichte einer der größten Anführerinnen Mandalores bin macht das was ich getan habe noch viel schlimmer! Ich habe zugelassen das mein Volk nun leidet!" Sie schlug weiter zu und ließ alles raus. "Alles was ich getan habe war für Familie, für Mandalore! Ich habe Waffen gebaut, gefährlich Waffen! Aber das Imperium hat diese Waffen gegen Mandalore benutzt! An Freunden, an Familie, an Leuten die ich gekannt habe! Sie haben sie für Angst benutzt! Mandalore fürchtet die Waffen die ich geschaffen habe! Ich habe geholfen meine Leute zu verraten! Ich habe die Ideale meiner Familie zerstört, die meiner Tante! Die, die für den Frieden gestorben war!" Sie verpasste Kanan einen Tritt in die Magengrube, sodass er stürzte und zu Boden fiel. Sein Lichtschwert fiel aus seinem Griff und Ezra erhob sich, ging langsam auf sie zu. Schock, Unglaube...und Verrat zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Sabine stand über ihm, die Klinge erhoben. Doch sie hielt inne. "Ich wollte sie aufhalten. Es war meine Aufgabe das zu tun.. Ich habe es aufgehalten. Ich habe gesagt.. ich habe gesagt das ich sie retten werde. Sie alle. Aber als ich das getan hatte.." Sie schluckte und schüttelte den Kopf. "Meine Familie ist nicht bei mir geblieben, sie haben das Imperium gewählt.. sie haben mich allein gelassen..haben mir keine Chance gegeben. Meine Mutter hat mich im Stich gelassen.. ich bin gegangen..um sie zu schützen....habe den Namen meines Vaters angenommen...allein um die zu schützen die ich liebe." Sie fuhr die Klinge ein und fiel auf die Knie. Ihr standen die Tränen. "Ich dachte das ich da nie wieder hin müsste. Nie wieder nur Ansatzweise damit zu tuen hätte..und jetzt hab ich euch in Gefahr gebracht... genauso wie alle meine Leute.."

Sie schluchzte auf und tat eine Hand vor ihre Augen um die Tränen zu verbergen. Kanan erhob sich langsam und hatte den ersten Schock verdaut.

"Ich kann nicht sagen, was deine Leute denken werden. Was deine Eltern tun werden. Aber ich kann dir eines schwören, Sabine." Er legte ihr eine Hand auf die Schulter. "Diese Familie, unsere Familie wird dir immer beistehen, dich immer unterstützen. Du musst das nicht allein tun, wir sind für dich da. Und wir werden dir folgen."

Er nahm sie in seine Arme und versuchte sie zu beruhigen. Ezra stand daneben, seine Miene ausdruckslos.

"Ich habe euch belogen. Die ganze Zeit....schreit mich doch wenigstens an..", schluchzte sie. "Ich habe es nicht gewollt, aber es ging nicht anders..."

"Schsch, ich verstehe es, Sab. Jetzt verstehe ich alles. Du hast es für uns und für deinen Schutz getan. Beruhige dich. Wir werden dich nie deswegen verurteilen, niemals."

Er sah über Sabines Kopf zu Ezra, der noch immer wie erstarrt da stand.

Los. Sie braucht dich jetzt.

Er zögerte, doch dann legte er eine Hand auf Sabines Rücken. Doch er sagte nichts.

"Es tut mir Leid...wirklich.", sagte sie aufgelöst und völlig verzweifelt.

"Hey, ist schon gut. Zwar etwas überraschend, okay sehr überraschend, aber wenigstens hast du es uns jetzt gesagt."

Hera wird das umhauen.

Ezra rieb ihren Rücken. Doch kein Wort entfuhr ihm. Kein Einziges. Sabine hörte auf zu schluchzen und rieb sich die Augen trocken.

"Bist du sauer, Ezra? Dann sage es und sei nicht so still", sagte sie mit erstickter Stimme. Er sah sie einen Moment an und haderte innerlich mit sich.

"..ich bin nicht gerade begeistert, Sabine. Aber..." Er seufzte. "Natürich stehe ich auch an deiner Seite. Immer. Aber wir werden darüber reden und nur wir zwei."

Kanan lächelte. So kannte er seinen Jungen. Sie lachte leise.

"Bin ich auch nicht, Ezra. Diese Situation ist echt Mist..." Sie seufzte und schluckte, dann sie vorsichtig zu ihm. "Danke."

Sie fiel ihm vorsichtig um den Hals. Er drückte sie fest an sich.

"Ni kar'tayli gar darasuum, Sabine. Ganz egal wer du bist. Vergiss das nicht", flüsterte er.

"Ni kar'tayli gar darasuum... ich hatte so Angst..", raunte sie ihm zu und schluckte.

"Ich habe mich in dich verliebt, weil du du bist. Deine Herkunft ist mir egal, dass ist dir meine doch auch? Also..Meine leibliche Herkunft."

Er strich ihr eine Haarsträhne aus der Stirn. Kanan lächelte und betrachtete die beiden Teenager. Ezra hatte Recht.

"Das ist eine bescheuerte Frage, Ezra. Natürlich ist mir das egal." Sie lächelte verlegen. "Trotzdem. Ich hätte es euch vielleicht sagen sollen..."

"Das du so ne Art Prinzessin bist? Das wäre gut gewesen", scherzte er und küsste sie sanft. "Beim nächsten Mal wäre ne kleine Vorwarnung nett. Ich bin rücklings von der Kiste gefallen."

"...Sag das mit Prinzessin niemals zu Zeb...der wird mir das hinterher sagen..", murmelte sie.

"Gehts? Ich meine..." Sie strich über seine Wange. "Ich wollte euch nicht überrumpeln, aber Kanan hat mich provoziert."

Der Jedi rieb sich verlegen den Nacken.

"Sab, ich habe das getan, was ich tun musste. Du musstest deine Furcht überwinden. Ich habe nichts davon so gemeint, ich hoffe dass weißt du."

Ezra lächelte.

"Aber du bist meine Prinzessin", raunte er ihr zu. Sie errötete verlegen und sah kurz zu Kanan

"...Ich weiß.. Sorry für den Tritt.." Dann wandte sie sich an Ezra. "..Tja.. mein Lieber.. du bist mein Jedi. Dich nimmt mir niemand weg."

Sie zog ihn am Kinn in einen sanften Kuss. Ezra legte seine Hände an ihre Taille und zog sie näher zu sich. Zärtlich erwiderte er den Kuss. Kanan schmunzelte, dann räusperte er sich.

"Ähm ich will euch zwei nur ungerne stören, aber findest du nicht, dass du das noch Hera und Zeb sagen solltest, Sab?"

Ezra und sie lösten sich voneinander, beide mit geröteten Wangen. Sie seufzte.

"....Dann kann ich euch gleich was zeigen.. ja." Sie lächelte noch immer verlegen. "Ich glaube das ich noch andere Dinge dazu erklären muss.."

"Warte mal...das ist es, was Ahsoka gemeint hat. Sie wusste es schon vorher?"

Ezra fiel auf, dass Rex gar nicht mehr bei ihnen war. Wann war er gegangen? Als er Sabine zurückgeholt hatte? Sie nickte langsam.

"...Rex hat ihr was erzählt..und sie hat die Schlüsse gezogen...dazu auch noch Ben gefragt, aber das erkläre ich euch in Ruhe."

Sie nickten, sammelten ihre Sachen und schlenderten zurück zur Ghost. Ezra hatte einen Arm um Sabine gelegt.

"Ich vermute mal, dass unser Training jetzt besser laufen wird?", fragte Kanan die Mando.

Diese seufzte und nickte.

"Ja.. es ist raus.. es hält mich vermutlich nichts mehr von ab... aber Angst habe ich trotzdem.. wenn ihr versteht."

Sie lehnte sich an Ezras Schulter.

"Natürlich, aber wir stehen das zusammen druch. Wir alle, Sab", entgegnete der Jedi. Ezra drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.

"Ich bin bei dir, egal was geschieht". flüsterte er leise. Sabine lächelte etwas und fühlte wie sich langsam die Ketten um sie herum lösten.

"Ich danke dir. Euch allen..."

"Hey, wir sind eine Familie. Du bist nicht allein, Sabine. Okay?"

Kanan lächelte ihr zu, während Ezra sie näher an sich zog. Die Mandalorianerin nickte.

"Ich weiß...ich weiß..und ich bin sehr glücklich euch zu haben.."

"Und wir dich. Ich danke der Macht, dass ich dich habe."

Ezra gab ihr einen Kuss auf die Wange. Es dauerte nicht lange und die Ghost kam in Sichtweite. Es dämmerte bereits. Etwas Bammel stieg in der Künstlerin an. Kanan und Ezra hatten so reagiert...aber was war mit Hera und Zeb? Sie schluckte, doch Ezra drückte aufmunternd ihre Schulter.

"Hey, es wird alles gut. Mum wird verstehen, du kennst sie doch. Ich bin die ganze Zeit bei dir."

Kanan nickte ihr zu.

"Bringe es hinter dich, Sab."

Sie nickte.

"Es...es ist nur so eine alte Angewohnheit...Ich will einfach nicht, dass sich dadurch etwas verändert. Das sich das verändert, was ich habe.."

"Veränderungen gehören dazu. Aber ich kann dir sagen, was sich niemals verändern wird. Wir beide und unsere Familie. Egal was kommt, okay? Für immer."

Er lächelte sie ermunternd an. Sie lächelte zurück und gab ihm einen sanften Kuss.

"Danke.."

Man hörte schon das Gequieke von Depa, als auch das Lachen ihrer Mutter und von Zeb aus der Ghost. Sie gingen durch den Frachtraum und kletterten die Leiter hoch, dann gingen sie in den Gemeinschaftsraum. Hera und Zeb saßen an dem Tisch, Depa lag auf ihrer Decke und spielte. Sie sahen auf, als die Drei den Raum betraten.

"Na fertig für heute?", erkundigte sich die Twi'lek und lächelte den Dreien zu. Sabine lächelte etwas.

"Darf ich noch kurz was aus meinem Zimmer holen?", fragte Sabine an Kanan gewandt. Der Jedi nickte.

"Klar. Lass dir Zeit, Sab."

Ezra drückte ihre Hand, dann beugte er sich zu Depa, die sofort zu ihrem Bruder kam.

"Na, Süße. Hast du schön mit Zeb gespielt?"

Sie quiekte und klatschte in die Hände. Der Lasat lächelte. Kanan setzte sich neben Hera.

"Und?"

Sie schüttelte den Kopf.

"Ich habe Depa ins Bett gebracht, war dann drüben, aber sie hat nicht geöffnet. Es war alles zu.. ich nehme an sie wollte nicht reden..", murmelte sie bedauernd. Depa strahlte wie immer umher und betrachtete Ezra musternd. Irgendwas empfand er, sie wusste und verstand nur nicht was. Letztendlich kam Sabine auch zurück. Ihr Blick aufzuweisen Dinge angeheftet. Eine Platte und eine Disk.

"Vielleicht ist sie auch bei Rex? Ich habe ihn dazu gekriegt zu ihr zu gehen", murmelte er leise. Ezra nahm seine kleine Schwester auf den Arm, die fröhlich quiekte.

"So meine Süße, dann kannst du besser zuhören."

Zeb sah zu Sabine.

"Was wird das, Sab?"

Hera lächelte.

"Das könnte sein, Love. Hoffen wir es."

"Ich bin dir und Hera noch eine Erklärung schuldig..", antwortete sie. "Ich muss euch allen ein wenig noch was erklären.."

Hera und Zeb wechselten verwundert einen Blick. Ezra setzte sich mit Depa auf seinen Schoß. Er lächelte Sabine ermunternd zu. Diese lächelte etwas und legte die Sachen auf den Tisch.

"Ich bitte euch, aber nicht...na ja umzufallen."

Hera und Zeb wechselten einen Blick. Kanan schmunzelte.

"Das hat Ezra schon vorhin erledigt."

Der Padawan verdrehte die Augen und strich seiner Schwester über den Kopf. Diese sah neugierig auf den Tisch und wollte nach dem Gegenstand greifen.

"Das hilft nicht, Kanan", murmelte Sabine.

"Nein, das ist nichts für dich, Kleines." Ezra hielt seine Schwester fest und sah zu Sabine. "Du schaffst das, Love."

Zeb runzelte die Stirn.

"Haben wir was verpasst?"

"Das frage ich mich auch ein wenig.." Sie seufzte und lächelte die nervöse Mandalorianerin an. "Egal, was es ist Sabine. Du darfst uns vertrauen. Wir hören dir zu. Und zum größten Notfall fängt Kanan mich auf."

Neckisch stieß sie sanft in die Seite ihres Mannes, was Sabine etwas erleichterte. Kanan legte einen Arm um seine Frau.

"Immer Liebling."

Das werde ich auch müssen..

Sabine seufzte und holte noch einmal tief Luft.

"...Also.." Sie strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. "Na ja.." Sie wusste nicht wo sie anfangen sollte, geschweige denn womit. Ezra nickte ihr zu.

Du kannst das.

Ihre Blicke trafen sich einen Moment und Sabine fasste neuen Mut. Sie holte nochmal Luft.

"....Ich hatte Angst euch das zu sagen...weil ich euch beschützen wollte...euch nicht der Gefahr aussetzt in der ich mich befinde, wenn Leute davon wissen.." Sie schluckte. "Die Wahrheit ist das meine Vergangenheit mich einfach eingeholt hat." Sie legte das Dunkelschwert auf den Tisch. "...Weil ich nicht nur mit dem Schwert Mandalore führen kann, sondern weil meine Tante es schon geführt hat. Ich bin eine Kryze... Die Nichte von Satine Kryze."

Wie zu erwarten verstand Zeb fast gar nichts, während Kanan ernsthaft befürchtete jeden Moment seine Frau auffangen zu müssen. Ezra lächelte Sabine zu.

"Warte mal...und was heißt das jetzt?"

Korrektur. Zeb verstand absolut nichts.

Hera schluckte.

"Du.."

Sabine verdrehte die Augen.

"Man merkt einfach, dass du überhaupt nicht informiert bist. Ich bin eine Verwandte von einer Herzogin, wenn man es besser auf Basic ausdrücken muss."

"Du...Du gehörst zu einer Adelsfamilie, du?", fragte Zeb entgeistert. Kanan drückte Heras Schulter.

"Wenn es dich beruhigt wir haben es auch erst eben erfahren. Also Ezra und ich."

Hera blinzelte.

"A-aber.."

"Beruhigt euch.. Ganz ruhig. Ich hänge es nicht an den allzu großen Nagel. Und ja Zeb. Ich gehöre dazu. Ich würde ja leider sagen, aber das geht etwas schlecht..", antwortete sie und verschränkte die Arme.

"Du?! Aber..aber du bist...Du bist Sabine!"

Ezra sah zu seinem Bruder.

"Zeb, das war gerade sehr geistreich."

Depa kicherte. Die Twi'lek lehnte sich zurück. Sie hätte alles erwartet aber nicht das. Die Mandalorianerin verdrehte die Augen.

"Ist ja gut, Zeb. Ich hab es verstanden."

Kanan schmunzelte.

"Hera, bist du okay?"

Ezra grinste leicht, als er Zebs entgeistertes Gesicht sah.

"Ich verarbeite gerade das eine meiner besten Freundinnen Adelsabstammung ist. Ich glaubs nicht."

"Brauchst du was zu trinken?", hakte Sabine vorsichtig nach. Sie schüttelte den Kopf.

"Nein... Nur eine Minute."

"Wow sie nehmen es besser auf als erwartet, was?", scherzte sie.

"Na ja Ezra ist immerhin umgekippt", kommentierte Kanan. Ezra drehte sich zu ihm um.

"Danke, Dad. Ich glaube wir haben es alle verstanden."

Zeb lachte.

"Moment..Kleiner, dann bist du..."

Er kriegte sich nicht mehr ein vor Lachen. Missbilligend sah Sabine zu Zeb.

"So lustig ist das auch wieder nicht."

Kanan ahnte, was Zeb meinte. Er stimmte in sein Gelächter mitein. Ezra senkte den Blick, während Depa nur neugierig zu ihrem Vater und Zeb sah. Hera schlug Kanan etwas stärker in die Seite.

"Was soll das?"

Sabine verdrehte die Augen und nahm die Platte vom Tisch.

"..Vielen Dank für die Aufmerksamkeitsspanne von Jarrus und Orellios."

Kanan wischte sich eine Träne aus dem Auge.

"Na ja wenn Sabine adlig ist.."

Er kriegte sich nicht mehr ein. Zeb auch nicht.

"Gott, Kleiner. Das wird ein Spaß."

Ezra sank immer mehr in sich zusammen und errötete stark.

"Ach Gott das gibts doch nicht. Sab, Ez. Ignoriert Spectre-1 und 4 sie sind Idioten."

Depa tätschelte sanft Ezras Wange.

"Das ist nicht lustig! Ihr wisst garnicht wie gefährlich das für ihn ist!", gab Sabine sehr aufgebracht zurück.

"Ich wusste gar nicht, dass mein Sohn so hoch im Kurs steht."

Zeb grinste.

"Ich werde nicht mehr."

Ezra sah zu Depa und versuchte Sabines Blick auszuweichen. Bei der Macht war das unangenehm. Depa lächelte und sah ihrem Bruder in die Augen. Die Mandalorianerin war ziemlich sauer.

"Ihr wollt es nicht ernst nehmen oder?"

"Jungs, ich würde aufhören", murmelte Hera warnend. Kanan und Zeb kriegten sich nicht mehr ein. Die Vorstellung allein war schon zu komisch. Die Mandalorianerin ging vor Ezra und Depa in die Knie. Sofort strahlten Letzteren die Augen, als sie das Metall hin hob.

"Das gehörte meiner Tante. Sie hat es mir zu meiner Geburt geschenkt...", murmelte sie

Hera drängte sich an Kanan vorbei um ihrer Freundin wenigstens zuhören zu können.

"...Ich wollte an dem Tag wo euer Großvater da war, wirklich kommen aber.... Aber das war der Todestag von ihr.."

Depa strich mit ihren kleinen Händen sanft über das Metall und brabbelte leise. Ezra ignorierte seinen Vater und seinen Bruder und wandte sich Sabine zu.

"Das ist wunderschön." Er legte eine Hand an ihre Wange. "Wieso hast du mir nichts gesagt? Ich wäre doch bei dir gewesen, Sab."

Depa wurde von ihrer Mutter hochgenommen, die das Schmuckstück ebenfalls betrachtete.

"Ihr wolltet ihn doch treffen. Ich wollte es nicht kaputt machen... Und es ging schon..."

Sie genoss die Geste. Hera lächelte.

"Es ist wunderschön.. Ich..es ist sowas wie das Kalikori. Eingeritzte Zeichen und Symbole.."

Sie nickte.

"Gefällt es dir Depa? Du wolltest es doch sehen oder?"

Diese klatschte in die Hände und lächelte Sabine an.

"Gott, wenn Sab uns jetzt noch sagt das sie Mandalore führen wird."

Zeb schüttelte den Kopf. Sie keuchte auf und wurde mit einem Schlag komplett bleich.

"Wow, Sab alles okay?", erkundigte sich Hera besorgt.

Nein. Nein bitte nicht, dachte Ezra flehend. Doch es sollte wie gewohnt anders kommen.

Depa klatschte, wie eine Art Applaus.

"Nicht lustig, Süße..", murmelte Sabine und sah zu Zeb. Aber nicht mit einem Grinsen sondern etwas...getroffen. Kanan verstand sofort.

"Was..Nein. Nein, du.. du bist die Thronfolgerin von Mandalore?!"

Ezra war es, als ob er jeden Moment umkippen würde - erneut. Sie senkte den Blick.

"Meine restlichen Cousinen, Cousins und Tanten sind tot.. Meine Mutter will nicht und..."

Hera legte einen Arm um sie. Anders als erwartet waren Zeb und Kanan nicht geschockt, sie brachen erneut in lautes Gelächter aus.

"Ich werde nicht mehr. Der Kleine ist mit ner Prinzessin zusammen."

"Ezra und Adel? Gott, dass kann doch nur schiefgehen."

"Von der Straße in den Palast."

Die beiden lachten so sehr, dass sie etwas völlig übersahen - nämlich wie sehr Ezra diese Worte verletzten. Und er war ohnehin schon überfordert.

"Ich..entschuldigt mich bitte."

Er stürmte aus dem Raum, kaum das einer reagieren konnte. Hera sah ihm nach, sowie Sabine. Letztere schnaubte.

"Ich hätte es für mich behalten sollen!"

Sie sprang förmlich auf und ging ihm nach. Depa sah etwas verdattert zu ihrer Mutter, die sauer wurde. Sehr sauer. Kanan erhob sich rasch.

"Hera, ich versichere dir.."

"Wir wollten nicht.."

"Seit froh, dass Depa hier im Raum ist, sonst wärt ihr zwei jetzt ziemlich in mehr als nur dieser Situation. Sabine hat sich gerade selbst in Gefahr gebracht und ihr macht Ezra unbewusst so fertig!?", zischte sie und wies raus. "Macht das ja wieder gut, sonst habt ihr mehr als nur eine wütende Mandalorianerin am Hals!"

"Es war doch nur Spaß. Du weißt das wir uns ärgern", verteidigte Zeb sich. Kanan seufzte. Na großartig. Das hatte er ja mal wieder als Vater gut hingekriegt.

"Hera, das war nicht unsere Absicht. Ezra ist bestimmt nur überfordert."

Die kleine Twi'lek sah zu der Stelle, wo Ezra zuvor gesessen hatte und sah ihre Mutter traurig an.

"Nein das denke ich eher weniger", kommentierte sie als sie den Blick ihrer Tochter sah.

"Ach komm, Ezra weiß das doch. Der würde das doch niemals ernst nehmen", wandte Zeb ein. Kanan hielt sich eine Hand vor die Augen.

Karabast.

Depa wurde unruhig.

"Sch, sch süße." Sie wandte sich an die zwei Spectres. "Sabine war noch nicht fertig und ihr habt ja wohl was zu klären. Los. Und kommt ja nicht wieder ohne die Beiden", befahl sie.

Kanan klopfte dem Lasat auf die Schulter.

"Komm, Zeb."

Die beiden gingen aus dem Raum. Hera seufzte und wog sanft Depa hin und her, die sie traurig anblickte und auf das Metallstück.

"...Das wird schon.."

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Währenddessen rannte Sabine Ezra hinterher.

"Ez, warte!"

Dieser ging in seine und Zebs Kabine. Er schien die Mando gar nicht wahrzunehmen. Nur seine eigenen Gedanken.

"Natürlich haben sie Recht. Was sonst", dachte er.

Als die Tür sich geschlossen hatte, hielt sie inne. Sie klopfte besorgt an.

"Ezra?"

Die Tür öffnete sich und sie fand ihren Freund auf der untersten Koje sitzend vor.

"Wieso bist du nicht bei den Anderen?"

Er schloss die Tür mit der Macht, nachdem sie eingetreten war.

"Weil ich nicht will, dass mein Freund, mein fester Freund, den den ich liebe und mein Vertrauter wegen mir leidet..", antwortete sie zaghaft und setzte sich neben ihn. "Es tut mir so Leid..."

Er ergriff ihre Hand.

"Dich trifft keine Schuld. Es ist nur..." Er seufzte. "Es ist gerade etwas viel, nicht was dich betrifft. Aber sie haben Recht. Ich meine..Was kann ich dir schon bieten? Auch wenn du keine...Prinzessin wärst. Ich komme von der Straße, Sab. Ich kann dir nichts geben. Ich..ich bin doch überhaupt nicht geeignet für dich. Ich meine.."

Er seufzte und senkte den Blick. Sie tat ihre Hand unter sein Kinn, zwang ihn sie anzusehen

"Mir ist das egal. Mir ist das egal. Was hast du vorhin gesagt? Das es dir egal ist was ich bin, woher ich komme und so ist es auch bei dir. Ich bin keine Prinzessin. Nichts dergleichen. Ich bin das komplette Gegenteil davon. Blut macht mich nicht zur Prinzessin,.. Dieser Begriff ist echt abscheulich. Ich hasse ihn." Sie seufzte. "Du bist der Einzige, der mich schätzt..." Sie strich über seine Wange und ihr rann eine Träne. "So bescheuert. Jetzt heule ich.."

Er legte eine Hand an ihre Wange.

"Du bist alles, was eine Prinzessin ausmacht. Stelle dich nicht so in den Schatten. Wen du wirklich Mandalore anführen willst und wir eines Tages in einer freien Galaxis leben...Sabine, wie ich kann ich da der Richtige für dich da sein? Du hast sie gehört, dass wäre nur zum Scheitern verurteilt. Ich bin nicht gut genug für dich und deine Familie wird das sicher auch so sehen. Ich meine ich habe sieben Jahre von der Hand in den Mund gelebt."

"Das ist mir egal. Mir ist das so egal. Ich liebe dich. Du hältst mich fest. Du bist bei mir. Mein Jedi. Der mir, einer Verräterin gezeigt hat wie man kämpft, mit einer Waffe die halbe Legende ist. Für mich bist du unglaublich mutig, besonders, witzig, selbstlos. Das macht einen aus dem Adel aus. Meine Tante hat sich da auch nie drum geschert. Und weist du was? Sie hat sich in einer der größten Jedi verliebt.. Sowie ich mich in den besten und stärksten der Galaxis."

Sie sah ihn liebevoll an. Jetzt entwich ihm eine Träne aus dem Auge. Sie liebten sich, ganz egal woher sie kamen und was zwischen ihnen stand.

"Und ich liebe dich, Cyar'ika. Ich liebe dich so sehr. Ni kar'tayli gar darasuum."

Er umfasste ihre Wange und küsste sie sanft. Sie erwiderte vorsichtig.

"Ich liebe dich viel mehr. Ni kar'tayli gar darasuum." Sie strich ihm sanft die Träne fort.

"Vergiss das niemals."

"Du ebenfalls nicht."

Sie küssten sich erneut. In diesem Moment öffnete sich die Tür und Zeb und Kanan betraten den Raum.

"Oh..."

Sabine verdrehte enttäuscht die Augen.

"...Euer Timing ist grandios..", murmelte sie leise und ging näher an Ezras Ohr. "Später haben wir hoffentlich unsere Ruhe.."

Der Padawan grinste.

"Worauf du dich verlassen kannst, Love."

Kanan und Zeb wechselten einen Blick, dann sahen sie zu Ezra.

"Kid, wir.."

"Es tut uns Leid, Ez. Wir wollten dich nur etwas aufziehen. Es war nicht unsere Absicht dich zu verletzen."

Kanan rieb sich verlegen den Nacken. Zeb nickte.

"Sorry, kid. Das war nicht ernst gemeint."

Sabine drückte seine Hand sanft und lächelte ihn an. Dann sah sie zu den beiden, die es wohl wirklich bereuten. Ezra und Sabine erhoben sich von der Koje. Ersterer zuckte die Schultern.

"Schon okay. Ihr hattet ja Recht."

Kanan legte ihm eine Hand auf die Schulter.

"Nein, Ez. Es zählen nicht die materiellen Dinge als Anführer, sondern deine Fähigkeiten und das, was du im Herzen hast. Und da kann Sabine sich wirklich glücklich schätzen."

Zeb nickte.

"Dein Vater hat Recht, kid."

Die Mandalorianerin lächelte etwas.

"...siehst du?", raunte sie ihm sanft zu.

"Also kommt ihr wieder mit? Hera hat uns die Hölle heiß gemacht", murmelte Zeb. Ezra sah zu Sabine.

"Love?"

Sie zuckte die Schulter.

"Von mir aus. Klar."

Sie gingen an den beiden vorbei. Kanan seufzte.

"Nochmal gut gegangen."

Er und Zeb gingen ihnen nach. Ezra schmunzelte.

"Beide haben ein schlechtes Gewissen, was?", raunte er ihr zu.

"Aber sowas von", schmunzelte sie und schloss amüsiert die Augen. Als sie wieder zurück in den Gemeinschaftsraum gingen, hellte sich Depas Miene schlagartig auf. Sie streckte ihre Arme nach Ezra aus. Die Twi'lek atmete erleichtert aus.

"Ich dachte schon sie lächelt nie wieder."

Die Mandalorianerin sah sie entschuldigend an. Ezra nahm seine kleine Schwester auf den Arm.

"Wieso? War sie traurig?"

Kanan und Zeb traten ebenfalls ein. Heil froh, dass Ganze noch mal hingekriegt zu haben. Und vor allem nicht Heras Zorn zu spüren.

"Ja. War sie." Hera gab Sabine ihre Platte und lächelte. "Alles okay? Mit euch Beiden?"

Sabine nickte. Ezra nickte ebenfalls und sah zu seiner Schwester.

"Wieso, Kleines?"

Er hatte sofort die Antwort. Er seufzte und strich ihr über die Wange.

"Nein, Süße. Ich war nur etwas...überfordert mehr nicht."

Die Pilotin seufzte und sah zu den beiden anderen Spectres.

"Seit ihr zwei jetzt still oder muss ich euch rauswerfen?"

"Wir sind still", gaben die beiden synchron wieder. Sabine und Ezra schmunzelten, während Depa kicherte.

"Gut. Sabine war noch nicht fertig"; gab sie zurück und die Mandalorianerin sah sie dankbar an. Kanan traute sich wieder neben Hera und legte einen Arm um sie. Depa lächelte und klatschte in die Hände.

Ezra lächelte.

"Schieß los, Love."

Sabine setzte sich.

"Was soll ich noch erzählen..? Ich... Na ja." Sie rieb sich die Stirn. "....Meine Tante war in den Klonkriegen ein ziemliches Ziel, für manche stellte sie sogar ein Problem dar. Deshalb bin ich bei meinem Vater aufgewachsen, die ersten zwei Jahre. Er ist Mitglied im Clan Wren.. Meine Mutter war Mitglied der Gruppierung Death Watch und ich bin alles andere als Stolz darauf."

Kanan runzelte die Stirn.

"Death Watch? Der Gruppe gehört der derzeitige Führer Mandalores an oder?"

"Ahsoka hat mal was von ihnen erwähnt. Ich glaube sie kennt sich damit ziemlich gut aus", äußerte sich Ezra. Sie lächelte verlegen.

"Beides stimmt. Meine Mutter heißt Bo Katan. Man merkt manchmal nicht das sie meine Mutter ist. Sie hat grüne Augen, rotorangenes Haar und...ich sehe davon eher wie mein Vater aus." Sie seufzte. "Ahsoka könnte sie aus den Klonkriegen kennen. Zumindest kannte ihr Meister meine Mutter und meine Tante."

Sie stand auf und nahm die Disk zur Hand. Sie steckte sie ein und das Bild was Ahsoka ihr gab erschien über dem Tisch.

"Das...das ist deine Tante?", fragte Kanan entgeistert. Ezra schluckte.

"Wow ihr könntet Zwillinge sein. Du siehst genauso aus wie sie."

Zeb sah genauer hin.

"Wer ist das bei ihr?"

"Sie war 16, als das Bild gemacht wurde."

Hera betrachtete kurz sie und dann die Mandalorianerin.

"Sie ist wunderschön.."

Sabine lächelte. Sie wies auf den älteren Mann.

"Das war der Meister von Obi - Wan Kenobi. Und der Padawan ist Ben.."

"Meister Qui - Gon", sagte Kanan und starrte das Bild an. Ezra sah zu seinem Vater.

"Du kanntest ihn?"

Er schüttelte den Kopf.

"Nein, ich habe viel über ihn gehört. Er war Bens Meister, aber wurde von Maul getötet. Daraufhin tötete Ben Maul - na ja so glaubte man es jedenfalls viele Jahre lang."

"Wäre zu schön gewesen", kommentierte Zeb. Ezra fuhr über seine Narbe am Hals.

"Ja..."

"Sie sehen glücklich aus.. Ich meine deine Tante und Ben", murmelte Hera und sah kurz zu Ezra. Allein der Gedanke als ihm das angetan wurde.. Sie schluckte. Die Mandalorianerin seufzte.

"....Liebe kann ein ziemliches Verhängnis sein. Das sagte meine Mutter... Maul wollte Ben Schaden. Rache nehmen. Und das hatte am besten geklappt in dem er sie tötete... Vor 18 Jahren.."

Kanan drückte Heras Hand. Auch er hatte denselben Gedanken gehabt. Die Narbe würde Ezra auf ewig zeichnen. Wie so vieles andere. Ezra legte Sabine eine Hand auf die Schulter.

"Sie war glücklich. Liebe ist kein Verhängnis, nicht wenn man so glücklich ist. Dann ist es jeder Augenblick wert."

Sie lächelte etwas.

"...Ich weiß.. Aber sie konnten sich nicht lieben.. Nicht richtig... Der Krieg, Mandalore.. Die Gesetze.. Der Orden." Sie legte ihre Hand auf seine. "Maul und dieser Krieg haben meine Familie zerstört. Meine Mutter gibt bis heute Ben die Mitschuld an ihrem Tod. Selbst mein Vater konnte ihr es nicht ausreden... Und da frage ich mich ernsthaft, warum sie ihn dann gerettet hat."

"Deine Mutter gibt einem Jedi die Schuld? Na das sind ja die besten Voraussetzungen für dich, kid", murmelte Zeb ihm zu. Ezra schluckte. Na toll.

Hera runzelte die Stirn.

"Bo Katan ist Anführerin des Kryze Clans.. Die Schwester von Satine. Wollte sie nicht ihren Platz einnehmen?"

"Man muss den Willen dazu haben. Und sie ist kaputt. Der Neffe meiner Tante ist auch drauf gegangen. Er wollte Mandalore führen. Sieh an was das Imperium gemacht hat", antwortete sie darauf. Dann wandte sie sich an Zeb. "Meine Mutter wird niemals auch nur in die Nähe von euch kommen... Niemals."

Depa streckte eine Hand nach Sabine aus und brappelte leise. Ezra lächelte.

"Sie sagt, dass du auf uns zählen kannst. Egal was ist." Er verdrehte die Augen. "Und das sie es kaum erwarten kann, wenn ich deine Mutter kennenlerne."

Kanan schmunzelte. Die beiden Geschwister waren sich so ähnlich. Hera sah amüsiert zu ihren Kindern. Depa neckte ihn schon in so einem jungen Alter. Sabine lächelte

"Ich weiß, Depa. Ich weiß..." Sie seufzte. "Trotzdem wird das nicht einfach. Darauf bedingt das, das Imperium die Waffen die ich baute, gegen mein Volk genutzt hat und so gut wie alle wissen das ich es war. Ich bin in ihren Augen der Verräter und das wird nicht leicht zu klären.."

"Das schaffst du. Wir stehen hinter dir, Sab. Wir werden dir helfen."

Kanan nickte.

"Du kannst auf uns zählen. Wir folgen dir, egal was passiert."

"Das ist doch klar, Sab", kommentierte Zeb und legte seine Pranke auf ihren Rücken. Depa quiekte erfreut und strahlte sie an.

"Wir sind eine Familie. Wir helfen dir. Das ist ein Versprechen", lächelte die Twi'lek. Sabine sah sie alle dankbar an. Sie strich sanft über Depas Wange.

"....Das Problem ist eben jetzt auch noch, dass ihr alle in sehr großer Gefahr seid.."

Ezra lachte.

"Ganz ehrlich, Sab. Das ist nichts Neues. Absolut nicht."

Die Anderen schmunzelten. Dann zuckten Kanan, Ezra und Depa gleichzeitig zusammen. Bei Depa war es noch nicht so ausgeprägt wie bei den beiden Jedi. Doch so schnell es auch gekommen war, so schnell war es wieder vorbei.

"Dad, was ist das...?"

Kanan seufzte.

"Keine Ahnung, Ez. In dem einen Moment ist es da, in dem Anderen wieder weg."

Hera und Sabine tauschten mit Zeb einen kurzen Blick.

"...Sollen wir aufhören für heute? Ich glaube ihr solltet das mal verdauen.."

Ezra rieb sich die Stirn.

"Was ist das? Gestern war es auch schon."

Kanan nickte.

"Wir werden der Sache auf den Grund gehen. Vielleicht kann uns Ahsoka weiterhelfen."

"Wenn sie die Rampe wieder aufmacht", murmelte Hera und sah ihre zwei Jungs und ihre Tochter an. "Geht es?"

Ezra nickte.

"Geht schon, Mum. Es war nur ganz kurz. Merkwürdig."

Kanan seufzte.

"Vielleicht war das genug für heute. Wir sollten uns alle etwas ausruhen."

Depa gähnte leise. Sabine stellte das Hologramm ab und nahm die Disk heraus.

"Gute Idee."

Die Twi'lek lächelte.

"Na du.. Müde?"

Sie strich über Depas Wange.

Ezra gab seiner Mutter seine Schwester. Dann sah er zu Sabine.

"Schon Pläne für den Abend?", raunte er ihr zu. Sie schüttelte den Kopf.

"...Nur mit meinem Jedi etwas Zeit verbringen."

Sie lächelte. Hera seufzte

"Sag gute Nacht zu Daddy..", murmelte Hera und hielt ihre Tochter zu ihrem Mann.

Kanan gab ihr einen Kuss auf die Wange.

"Gute Nacht, Schatz. Träume was Schönes."

Depa betaschte seine Wange, dann sah sie zu Ezra. Dieser schmunzelte und gab ihr einen Kuss.

"Bis morgen, Kleines. Schlaf gut."

Er umfasste Sabines Hand mit seiner.

"Dein Jedi ist dir vollkommen verfallen", flüsterte er. Sie lächelte breiter und stupste sanft auf Depas kleine Nase.

"Gute Nacht, Hübsche. Bis morgen."

Sie tätschelte sanft auf ihrer Wange und brabbelte leise. Dann nahm Hera sie vorsichtig weiter zu Zeb.

"Sag auch dem Großen gute Nacht, Heart."

Depa kicherte, als Zeb ihr vorsichtig über den Kopf streichelte.

"Träum schön, Kleine."

Ezra und Sabine waren ebenfalls bereit.

"Ez, nicht zu lange."

Sein Sohn verdrehte die Augen.

"Mach dir keine Gedanken. Nacht, Dad."

"Gute Nacht ihr Zwei."

"Nacht, Schatz. Bis Morgen", lächelnd strich Hera über seine Wange. Sabine lächelte

"Nacht.."

Ezra gab seiner Mutter einen Kuss auf die Wange.

"Gute Nacht, Mum. Nacht, Zeb."

Der Lasat schmunzelte.

"Nacht ihr Zwei. Treibt es nicht wild."

Die beiden Teenager verdrehten die Augen und verließen den Raum.

Auch Hera schüttelte den Kopf und lief mit ihrer Tochter ins Zimmer. Sabine zog sanft Ezra mit sich ins Zimmer. In der Ghost kehrte die Ruhe ein. Nichts ahnend, was es mit dem nächsten Tag auf sich hatte.

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Das würde niemand erwarten.

Rex auch nicht. Dieser saß am Zaun, noch immer völlig in Gedanken hielt er den Ring zu Hand. Er wollte nicht zurück zum Schiff. Nicht, wo ihn alles nur an sie erinnerte. Aber es dämmerte bereits und es wurde sehr schnell dunkel. Seufzend steckte er den Ring ein und machte sich auf den Weg. Seine Gedanken waren einzig und allein bei Ahsoka.

Warum tat sie das? War es alles so unwichtig? Ihre Liebe und Ehe?

Er stricht über sein Gesicht.

Die Kinder?

Hatte er es so sehr verbockt? Hatte er nichts für ihre Ehe getan? Er schloss die Augen und erinnerte sich an seine Rückkehr von Mandalore. Damals war sie so außer sich gewesen, aber nur weil sie Angst gehabt hatte ihn zu verlieren. Oder in der Krankenstation. Es war nie wirklich was gewesen wo sie sich nicht aufgezogen hatten. Klar hatten sie auch mal wirkliche Streitereien gehabt, aber sonst hatten sie sich nur geneckt. So wie sie es immer getan hatten. Wie auch schon früher. Dann kam die Erinnerung, die zugleich die Schönste und nun die Schmerzvollste von allem war. Ihre Hochzeit.

Er ging langsam die Rampe hinauf. Eigentlich wollte er es nicht aber was sollte er nur tuen? Zur Ghost kann er nicht. Und dort wollte er auch nicht hin.

Er dachte nur an die Hochzeit. War die so wenig wert gewesen? Waren ihre Worte, die seine auch ohne Bedeutung gewesen?

Rex ging in den kleinen Gemeinschaftsraum mit Küche und setzte sich in die Ecke der Bank.

Ja, es war wohl nichts wert gewesen. Alles war es irgendwas wert gewesen. Es war vorbei. Endgültig.

Tränen liefen seinen Wangen hinab und er machte sich keine Mühe sie mehr zurückzuhalten. Er vermisste sie, bei der Macht er sehnte sich so sehr nach Ahsoka.

"Warum haben wir nur gestritten..?"

Er rieb über seine Augen.

Wieso? Wieso hatten sie das getan? Wieso hatte er das zu ihr gesagt? Wieso hatte er nicht früher bemerkt, was für Absichten diese Jenna wirklich hatte? Und nun..Nun hatte er die Person verloren, die er mehr als sein Leben liebte, die für ihn alles war.

Sein Lebensinn.. Der war jetzt fort. Weg. Zerstört. Er war ihr nie würdig. Das war nun klar. Er hat so viel Mist gebaut, es war einfach nur verständlich das sie ihn verließ.

Und trotzdem tat es so furchtbar weh. Sie waren so unfassbar glücklich gewesen...und nun? Was sollte er nun tun? Einfach weiterleben? Würde er sie überhaupt nochmal sehen? Und war mit ihren Kindern?

Er wird sie nicht sehen. Es wird so sein. Bestimmt nicht.

Vielleicht war es gar keine schlechte Idee nach Zilos wieder zu gehen. Aber Gregor und Wolffe?

Er schüttelte den Kopf.

Sie würden das nicht zulassen. Also müssten sie es nicht erfahren. Was machte er sich vor. Er würde weder Ahsoka noch die Kinder wieder sehen.

Seinen Sohn, seine Tochter...Frustriert haute er mit einer Faust auf den Tisch. Das konnte Ahsoka doch nicht so meinen. Das konnte doch nicht ihr Ernst sein. Es waren nicht mehr nur sie zwei, es waren zwei Babys unterwegs, die ihre Eltern brauchten. Er fuhr sich über das Haar. Wann war alles so schrecklich schief gelaufen? Wieso hatte er sie nicht einfach an sich gezogen und seinen Fehler eingestanden. Wahrscheinlich war sie am gestrigen Tag so benommen gewesen, dass sie noch nicht mal mitgekriegt hatte, wie er Jenna gewarnt hatte. Wie er seine Frau verteidigt hatte. Aber war sie das überhaupt noch?

Er schluckte und strich über sein Gesicht.

Vermutlich eher weniger. Allein der Gedanke tat ihm unglaublich weh. Dieser Schmerz unerträglich. Und tief in ihm keimt der Zorn gegen sich selbst. Es zerriss ihn von innen und es schmerzte. Es schmerzte so sehr. Mehr als er seine Brüder damals verloren hatte, als er Ahsoka...nach Malachor verloren hatte. Nichts war das im Gegensatz zu dem Schmerz, den er in diesem Moment empfand. Diese Leere in sich...

Er sah zu einem Datapad und schaltete es ein. Vermutlich würde das seinen Schmerz noch verschlimmern, aber das war ihm gleichgültig. Das erste Bild tauchte auf und es drehte sein Herz nochmal um. Ein einfaches Holo von ihnen. Er hatte seinen Arm um sie gelegt und sie hatte sich an ihn geschmiegt - das war vor der Sache mit Mandalore gewesen.

Rex schluckte. Und wieder stellten sich die gleichen Fragen.

Warum? Wieso?

Alles was sie aufgebaut hatten begann in Staub zu zerfallen, so kam es für ihn vor.

Ein weiteres Bild. Sabine hatte es geschossen. Es zeigte sie beide, als Ahsoka nach der Sache Bonteri aus der Krankenstation entlassen worden war. Sie sahen so unglaublich glücklich und verliebt aus. Er streckte eine Hand nach ihr aus und wünschte sich nichts sehnlicheres, als sie bei sich zu haben. In seinen Armen halten zu können.

Aber es war nur ein Wunsch. Ein sehnlicher Wunsch der sich vermutlich nicht mehr erfüllen ließe. Er schluckte und schüttelte den Kopf.

"Es ist vorbei..."

Er schaltete das Holopad ab und ging aus dem Raum. Morgen würde wieder ein langer Tag werden. Er musste weitermachen...Auch ohne Ahsoka. So schwer es auch war.

Wenn nicht mit Ahsoka, dann wenigstens für die Rebellion. Das war der kleine Moment wo er es irgendwie wegsperrte. Seine Liebe. Für die einzige Frau, die er jemals geliebt hatte. Die sein Herz besaß und immer besitzen würde. Für immer.

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