133. Kapitel
Auch wenn der eine Tag so schön war, musste auch die Zeit auf Ryloth enden. Immerhin mussten Sabine und Ezra Vorbereitungen für das Fest für Caleb treffen und hatten auch noch andere Pflichten vor sich.
Somit reisten sie wenige Tage später zurück nach Mandalore. Dort begann der heftige Schneefall sich zu legen und es war nur noch sehr hoher Schnee.
Andere Teile des Planeten zeigten etwas wärmere Temperaturen aber die Wrens waren sehr zufrieden mit dem Wetter. Also ging es mit vollen Touren los mit den Vorbereitungen.
Ein Tag vor der Feier, hatten Sabine und Ezra nur noch wenig zu tun, dazu gehörte der Saal zu schmücken was Ezra übernahm, weil seine Frau Caleb noch stillen musste. Und mit der Macht gestaltete sich das um einiges besser und leichter, als mit einer Leiter. Natürlich hätten sie auch sämtliche Diener dafür beauftragen können, aber die waren schon genug mit den anderen Vorbereitungen beschäftigt und Ezra hasste es nichts zu tun, weswegen er nun den letzten Schlif übernahm. Als er fertig war, drehte er eine Runde im Saal und checkte erneut alles ab.
"Für Caleb muss alles perfekt sein", murmelte er und richtete ein Gesteck. Wo die Anderen waren war ihm ein Rätsel. Vermutlich drückten sie sich vor der Arbeit.
"Eine große Hilfe", lachte er leise.
Okay bei seiner Mutter konnte er sich weniger vorstellen, dass sie sich davor drückte. Die Rebellion hatte ziemlichen Stress gerade und musste an allem etwas arbeiten. Aber das so viele ihr halfen konnte er sich nicht vorstellen.
"Ah, das ist mal eine wunderbare Dekoration."
Ezra unterdrückte ein Stöhnen. Er kannte diese Stimme, leider.
"Minister, was verschlägt euch hierher?"
Er machte gute Miene zum bösen Spiel und lächelte.
"Nichts allzu Wichtiges. Ich bin nur hier um mich an dem schönen Palast Eurer Frau zu erfreuen", erwiderte er. "Ah verzeiht, auch nun Euer Palast."
Ezra unterstand dem Drang die Augen zu verdrehen.
"In erster Hinsicht der meiner Frau. Aber das beantwortet nicht meine Frage. Hattet ihr vor mir mit den letzten Vorbereitungen zu helfen oder hattet ihr ein anderes Anliegen?"
"Eigentlich nicht."
Er lächelte.
"Was anderes hätte mich auch gewundert."
Ezra wandte sich ab und sah sich Calebs Wiege an. Dann nickte er, ging weiter und stellte eine Vase mit frischen Blumen zurecht.
"Minister, kann ich Euch irgendwie helfen? Ansonsten würde ich Sie bitten zu gehen der letzte Schlif macht sich nicht von allein."
"Ja natürlich. Wir wollen ja nicht das da irgendwas schief geht."
Ezra hob eine Braue.
"Nein, das wird es nicht. Meine Frau und ich haben an alles gedacht. Und falls sie sich fragen, weshalb ich das hier mache, dann kann ich ihnen sagen, dass die Angestellten mehr als genug beschäftigt mit allem sind und meine Frau sich um unseren Sohn kümmert."
"Etwas anderes hätte ich auch nicht erwartet. Mich überrascht es, das ihr nicht von eurer Familie unterstützt werdet. Sicherlich haben sie auch Besseres zu tun."
Ezra verharrte für einen Moment.
"Sie sind sicher damit beschäftigt sich auf das Fest vorzubereiten. Und Minister, auch wenn ich diese Bemerkung missbillige, meine Familie ist meine Familie und keine Angestellten, die ich nach Lust und Laune zur Arbeit ziehen werde. Wenn sie anderes zu tun haben, dann werde ich der Letzte sein, der sie aufhält. Ich weiß, dass ich mich immer auf sie verlassen kann und im Übrigen geht Sie das nichts an."
"Tut es nicht." Almeck lächelte. "Vielleicht sind sie dennoch einfach zu beschäftigt um euch zu helfen."
Ezra atmete aus. Dieser Mann schlug auf seine Nerven. Er drehte sich um und hob eine Augenbraue.
"Ich werde das Gefühl nicht los, dass Sie mir etwas sagen wollen, Minister. Also nur raus damit."
Almeck seufzte.
"Nun ja, ich..."
Er kehrte seinen Weg zu den Tischen und zog an einer der Decken etwas.
"Ich denke das es einfach unnötig ist, das die Rebellen hier sind. Da draußen wartet das Imperium und nun würde ich mal behaupten das sie eigentlich Besseres zu tun hätten als euch, eurer Frau und dem jungen Prinzen nachzulaufen.."
Man sah es nicht an Ezras Miene, aber das traf einen Nerv.
"Die Rebellen sind auf Mandalore herzlich Willkommen. Sie haben hier ihren Stützpunkt bis sie eine neue Basis errichtet haben. Zudem scheinen Sie zu vergessen, dass meine Frau und ich ebenfalls der Rebellion angehören."
"Ich wollte euch nicht angreifen. Dennoch ist es meine persönliche Meinung, das die Rebellion äußerst viel Zeit hier verschwendet. Ihre Aufgabe, der Aussage Mon Mothmas zufolge, sollten sie das Imperium bekämpfen und nicht die Hände in den Schoß legen und warten, bis der Sturm vorübergezogen ist." Almeck schob ein Gesteck zurecht."Nicht das der Sturm alles kaputt macht."
"Ich weiß worauf Sie anspielen, Minister. Aber ob Sie es glauben oder nicht, aber wir können von hier sehr viel erreichen. Gerade meine Mutter und meine Tante bewerkstelligen vieles. Wir mussten unsere Basis auf Yavin aufgeben, also mussten wir uns zurückziehen. Es ist genauso wichtig wie und wofür man kämpft, als auch wann man kämpft. Mandalore steht mit der Rebellion in einem Pakt und wir werden ihnen helfen, wann immer sie Hilfe brauchen. Das gilt ebenfalls für meine Frau und mich, als wie auch wie für unsere gesamte Familie."
Ezra beobachtete jeden seiner Regungen ganz genau.
"Das weiß ich auch.." Er besah sich einer Blume, die verwelkt war. "Aber manchmal nützen solche Dinge einfach nicht. Manchmal muss man dran denken, was wäre, wenn man nicht eine kaputte Blume gefunden hätte."
Er nahm sie aus der Vase.
"Wie ihre Familie Euch fand."
Ezras Hände ballten sich leicht zu Fäusten.
"Was wollen Sie damit sagen?"
"Wäre es vielleicht alles...anders gelaufen, Majestät? Oder vielleicht..besser?", fragte er und warf das leblose Blümchen in einen Eimer.
"Ich verbitte mir so mit mir zu sprechen, Minister. Meine Familie und meine Vergangenheit geht Sie überhaupt nichts an!"
Almeck hörte an seiner Stimme, dass er ihn nun genau da hatte, wo er wollte.
"Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. Das sind solche schlechten Dinge, die man zu gut beeinflussen kann." Almeck hob die Hand. "Vielleicht wäre Letzteres ja etwas, was besser für die Meisten unter uns gewesen wäre, wenn man Euch nicht.."
Ezra schnaubte.
"Ich weiß nicht wieso Sie darauf anspielen, aber Sie liegen falsch!"
"Tue ich das? Warum reagiert ihr dann so?"
"Weil Sie kein Recht haben darüber zu urteilen! Sie wissen nichts von dem, was Sie sagen!"
Ezra war nun deutlich aufgebracht.
"Ich weiß genug, Majestät. Mehr als Sie glauben."
Er schob noch eine Kanne zurecht, die am nächsten Tag noch gefüllt werden würde.
"Und ich kann Euch sagen, das ich weiß, das Ihr wisst...das ich recht habe."
"Was spielt das für eine Rolle?! Es hätte sich nichts dadurch geändert! Wie können Sie es wagen so etwas meiner Familie zu unterstellen!"
"Ach..ich unterstelle ihnen doch nichts. Und ich darf alles behaupten. Immerhin ist Mandalore ein freier Planet oder?" Ein Brabbeln kam aus dem Gang und Schritte. "Einen angenehmen Tag."
Almeck schlenderte zur Tür und begrüßte Sabine mit einem Handkuss.
Diese blinzelte.
"Minister..?"
"Verzeihung, ich bin in Eile."
Er lächelte und verschwand. Ezra blieb wie vom Donner gerührt stehen und schien Sabine gar nicht zu bemerken. Er drehte sich um und schmiss mit einer Handbewegung eine Vase vom Tisch, die auf dem Boden zersplitterte, Sabine zuckte zusammen und hielt Calebs Ohren zu, der an ihrer bunten Rüstung patschte.
"Ezra?"
Dieser zuckte zusammen, sah über seine Schulter und erblickte seine Frau und seinen Sohn.
"Sabine...Caleb.." Sein Blick glitt sofort zur Vase und er war dabei die Scherben aufzuheben. "Ich mache das sofort sauber. Entschuldige."
Sabine ging sofort zu ihm und nahm seine zitternden Hände, die die Scherben losließen.
"Nein, nein. Lass es. Ich hole Max, er macht das. Du bist vollkommen aufgelöst, Schatz. Geht es dir gut?"
Ihr Blick war unheimlich besorgt. Er blickte zur Seite und atmete etwas zittrig durch.
"Es....es geht schon. Ich...ich mache das schon. Nicht..nicht, dass ich noch die ganze Dekoration runterwerfe", versuchte er zu scherzen und fasste erneut an die Scherben. Er zuckte kurz zusammen und bemerkte, dass er sich am Zeigefinger einen ordentlichen Schnitt verpasst hatte. Sie schnappte nach Luft und nahm seine Hand.
"Lass es, du tust dir weh."
Sabine zog ihn mit sich zum Thron und legte Caleb in die Wiege, der das Mobile betrachtete. Sie lächelte etwas und machte die Spieluhr an. Dann wandte sie sich an ihren Mann, der sich gesetzt hatte. Sie kniete vorsichtig vor ihm hin.
"Beruhige dich."
Ezra schluckte.
"Mir..mir geht es gut." Er entzog ihr seine Hand. "Es ist schon okay, Sabine. Das...entschuldige, dass war dumm von mir."
Er stand auf und Sabine hatte den Eindruck, dass er ziemlich desorientiert wirkte. Caleb gluckste und spielte mit den tollen Dingen, die sich bewegten.
"Ezra, rede mit mir. Dir geht es nicht gut. Du bist vollkommen aufgelöst", erwiderte sie.
"Nein, nein mir geht es gut." Er hielt sich die Hand und stolperte Richtung Tür. "Entschuldige, ich...ich muss noch etwas erledigen."
"Halt." Sie stellte sich ihm in den Weg und nahm seine Hand. "Lass mich das kurz versorgen."
Er trat zur Seite und schüttelte den Kopf, sah sie nicht an.
"Ich mache das schon selbst. Ich..entschuldige, Sabine."
Damit war er draußen und seine Frau sah ihm fassungslos und mit einem äußerst schlechten Gefühl nach. Caleb fing an zu weinen. Die Mandalorianerin sah zu der Wiege und ging auch sofort zurück.
"Hey, sch.."
Sie bewegte leicht die Wiege und machte nochmal das Mobile an.
"Ich bin da.."
Das Baby quengelte und streckte seine Arme nach seiner Mutter aus. Seine große blauen Augen füllten sich mit Tränen und Caleb weinte weiter. Er wollte seinen Daddy!
Sabine summte leise und nahm ihn heraus.
"Daddy braucht kurz ein paar Minuten, okay? Ich kümmere mich um dich, bis er sich beruhigt hat. Kommst du mit mir aus?"
Caleb blinzelte und quengelte noch etwas, dann schmiegte er sich an seine Mutter, die ihn sanft hin und her wiegte. Das Baby wurde davon beruhigt und schloss die Augen, sein Weinen verstummte. Sabine sah auf die zerbrochene Vase und ihr Blick glitt zur Tür. Was um alles in der Macht war in ihren Mann gefahren? Was hatte ihn so aufgelöst?
Beziehungsweise was hatte Almeck hier zu suchen gehabt. Was hatte er hier zu suchen?
Sie biss sich auf die Unterlippe.
"Oh Mann.."
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Es war pures Glück, dass Ezra niemanden begegnete. Er war einfach aus dem Saal gelaufen und war ziellos den Gang hinuntergerannt. Er spürte dieses Ziehen in seiner Brust und fühlte wie seine Atmung schneller ging. Die Symptome kannte er nur zu genau. Er riss eine Tür auf, verschloss sie hinter sich und versteckte sich in eines der unendlichen Zimmer im Palast.
Er zitterte und ließ sich auf dem Boden nieder, vergrub sein Gesicht in seinen Händen.
Was war das jetzt?
Eine Panikattacke. Nach so langer Zeit hatte er wieder eine Panikattacke. Alles wegen diese dummen Minister, alles nur wegen Almecks Worten! Worte, die überhaupt nicht stimmten! Die überhaupt nicht der Wahrheit entsprachen!
....oder doch?
Er schluckte und versuchte sein rasendes Herz unter Kontrolle zu bringen. Es stimmte nicht. Es war eine gemeine Lüge um ihn zu manipulieren, ihn wegzuschaffen, wie damals.
Es stimmte nicht. Das war nicht wahr.
"Es hätte sich nichts verändert. Niemals. Das...das kann nicht sein. Er hat keine Ahnung.."
Zu allem Überfluss spürte er eine Nässe auf seinen Wangen und fluchte leise.
"Karabast...jetzt fange ich noch an zu heulen. Jarrus, beherrsche dich!"
"Meistens ist Beherrschung das Schlechteste, was man tun kann, wenn einem das Herz schmerzt."
Ezra zuckte zusammen und sah auf. Die Person, die vor ihm stand hätte er nun als Allerletztes erwartet.
"Was...was machst du hier? Wieso kann man mich nicht einfach in Ruhe lassen? Ich..ich muss mich nur beruhigen. Das...das ist alles..."
"Beruhigen? Ich helfe dir, junger Jedi."
Sie berührte seine Stirn mit zwei Fingern. Ezras Augen weiteten sich.
"Was zum...?"
Ehe Ezra es sich versah befanden sie sich auf einer grünen, saftigen Wiese. Der blaue Himmel über ihnen und er hörte Kinderlachen aus der Ferne. Er blinzelte und sah seine Familie nicht weit von ihnen. Sie saßen im Gras auf einer Decke und schienen sich sehr zu amüsieren. Doch Ezra merkte, dass er nicht bei ihnen war und sein Herz sank etwas. Fragend sah er zu Ashla.
"Wieso bist du hier? Niemand hat dich gerufen.."
"Ich muss nicht gerufen werden um wohin zu kommen, ich bin überall."
Ashla setzte sich hin und betrachtete die Familie.
"Deine Familie. Meine Auserwählten. Oder zumindest ein paar von vielen."
"Ja...meine Familie."
Ezra betrachtete sie liebevoll und atmete tief durch.
"Was...was willst du? Gibt es wieder etwas mit Bogan?"
Sie kicherte.
"Der Idiot meldet sich gerade kein Stück. Er ist irgendwo sich ausruhen."
Depa spielte und tollte mit den Zwillingen herum, wobei Kanan, Hera, Rex und Ahsoka sie betrachteten. Caleb beschäftigte seine Mutter und spielte mit ihr. Es war wirklich ein süßes Bild.
"Das...das ist gut." Ezras Blick verweilte einen Moment auf seiner Familie. "Was zeigst du mir da?"
"...deine Familie. Wie sie gerade ist. Deine kleine perfekte Welt."
Sie lächelte.
"Unheimlich schön. Das erinnert mich an die Zeit, wo es keine Jedi und Sith gab. Nur gutes und schlechtes, kein Konflikt um Macht.."
Ezra lächelte und die Enge in seiner Brust schien zu verschwinden.
"Ja...meine kleine perfekte Welt. Meine Galaxis." Er schluckte. "....du weißt von Almecks Worten?"
"Ich weiß alles. Sonst wäre ich ja nicht die Macht."
Sie zwinkerte ihm zu.
"Ich hörte die Worte.. sie waren nicht fair."
Ezra blinzelte.
"W-wirklich?" Er schluckte. "Ich..das wusste ich natürlich. Natürlich war es nicht wahr."
"Du meinst, dass wenn sie dich nicht adoptiert hätten, das es genauso gekommen wäre?"
Sie besah sich Sabine, die mit ihrem Sohn Grimassen zog, sowie Hera und Ahsoka. Ezra wandte den Blick ab.
"Nein. Wenn...wenn es diese Mission niemals gegeben hätte. Dann wäre alles besser gewesen, dann hätte ich ihnen so viel Schmerz und Kummer erspart. Ich hätte niemals mein Gedächtnis verloren, hätte niemals Maul vertraut und..." Er seufzte. "Es wäre einfach alles besser gewesen. Ich liebe sie so sehr und...und ich wünschte, dass wäre alles nie passiert. Sie haben so etwas nicht verdient und trotzdem leben sie heute mit den Erinnerungen daran..."
"Und doch siehst du nur dieses Bild, der Vergangenheit, eines von Zerstörung und nicht den Sinn", erwiderte sie. "Du musst verstehen, das nicht alles schlecht war, was geschehen ist.. Wenn es anders gewesen wäre, wären andere Dinge geschehen.."
Ezra lachte auf und erhob sich.
"Und was? Wenn ich die Möglichkeit hätte diesen einen verhängnisvollen Tag zu löschen würde ich es sofort tun! Meine Familie, meine Eltern haben so viel Kummer und Leid dadurch erfahren und ich würde alles tun, damit sie das nicht hätten. Sie haben mich immer geliebt, nichts hätte sich geändert." Er sah zu seiner Familie. "Ich habe immer nur das Beste für sie gewollt. Sie haben mir alles gegeben und ich..ich habe ihnen nur eine Schwierigkeit nach der Anderen bereitet. Sie, Maul, Moreena...einfach alles."
Ashla erhob sich ebenso.
"Also gut. Ezra, wenn ich dir einen Wunsch schenke, wo du dir alles wünschen dürftest was du begehrst, würdest du mit mir dann deine Alternative ansehen?"
Ezra blinzelte.
"Einen Wunsch? Alles was ich begehre? Aber...aber ich habe alles, wovon ich nicht mal träumen..." Er sah auf. "Du kannst es rückgängig machen? Den Tag?"
"Ich kann alles. Nur nicht meinen Bruder umbringen", gab sie zurück und legte eine Hand an ihre Hüfte. "Aber du musst zuerst mit mir was ansehen. Dann kriegst du den Wunsch freigestellt."
Ezra nickte hastig.
"Ich tue alles, damit du das rückgängig machen kannst. Ich danke dir, Ashla. Diesen Tag, das alles rückgängig zu machen, meiner Familie alles zu ersparen...bitte."
Sie nickte leicht und nahm ihn an der Schulter.
"Werfe nochmal einen Blick auf das...und erinnere dich an die Gefühle."
Ezra blinzelte und sah zu seiner Familie. Dieses Glück was er verspürte und die Liebe. Diese unglaubliche Liebe.
"Okay...gut."
"Dann das."
Sie schnipste und sofort wurde das Bild anders.
Sie befanden sich in der Ghost, genauer genommen im Gemeinschaftsraum. Zeb, Sabine und der jüngere Ezra saßen auf der Couch. Da hatte die Mandalorianerin noch blaues Haar mit grünen Spitzen und saß lustlos und etwas genervt am Tisch. Sehr distanziert von Ezra..wie auch als er an Bord kam.
Chopper beschwerte sich und drehte die Haube.
"Ich hab nur gesagt, das sie uns was sagen wollen, wenn sie nicht kommen kann ich auch nichts dafür", seufzte sie. Zeb schnaubte.
"Dafür lassen sie sich aber auch ganz schön Zeit."
Ezra verdrehte die Augen.
"Wieso eigentlich? Kanan und ich hätten jetzt eigentlich Training.." Er warf einen Blick auf Sabine, "Hat Hera was Genaueres gesagt?"
"Nicht viel mehr, als sie sonst sagt", seufzte sie.
Der Droide beschwerte sich wieder.
"Ich verpasse dir gleich einen neuen Anstrich wenn du deine elende Haube nicht hältst."
Ashla betrachtete mit Ezra das Szenario.
"Nichts ist passiert. Die Mission hat nie stattgefunden und du hast sie nie gefunden. Es lief alles gut weiter. Es ist etwas mehr als drei Monate her, seit Dawn", erklärte sie.
"Uh Sabine hat wieder schlechte Laune", murmelte Ezra und bekam sofort einen Schlag von der Mandalorianerin. "Au!"
Zeb schnaubte amüsiert.
"Der Einzige, der schlechte Laune die letzten Tage hatte bist du."
"Gar nicht wahr."
Ezra rieb sich den Arm.
"Selber Schuld", gab sie zurück und sah wie die Tür aufsprang. "Meine Güte. Ihr braucht tausend Jahre."
"Und ihr könnt euch nicht einmal benehmen", seufzte Kanan und hatte einen Arm um Heras Schultern gelegt. Zeb grinste.
"Wollt ihr uns jetzt endlich sagen, dass ihr Zwei was am Laufen habt?"
Der Ezra neben Ashla blinzelte.
"Was...?"
"Dadurch, das du nicht geschnappt wurdest, nicht mitgenommen wurdest und sie nichts von ihnen wussten, hatten sie auch nicht wirklich sich Preis gegeben. Niemandem."
Sabine erhob eine Braue.
"Wehe ihr kommt mit Hochzeit."
Hera schüttelte den Kopf.
"Ganz im Gegenteil."
Kanan grinste.
"Tja, wir sind schon verheiratet. Und zwar schon sehr lange." Er drückte Heras Hand. "Wir haben es aus Sicherheitsgründen geheim gehalten, aber das ist nun nicht länger möglich."
Ezra hob eine Augenbraue. Die Nachricht das sein Meister und Hera schon längst verheiratet waren überraschte ihn nicht wirklich.
"Was meint ihr?"
Zeb lachte.
"Na so was. Dann kann sich der Kleine ja etwas bei dir abgucken, Boss. Dann kriegt er vielleicht auch endlich mal ein Mädchen rum."
"Was geht dich das an", schoss es sofort von Ezra an den Lasat zurück. "Vielleicht habe ich ja schon längst eins."
Sabine lachte nur darauf.
"Das...das ist...irgendwie anders. Ich wirke...ich wirke gar nicht wie ich. Nicht..nicht wirklich..."
Hera tat ihre Hand an die Stirn.
"Das war nicht sonderlich...wie sollte ich sagen, das was ich an Reaktionen haben wollte."
Ashla nickte leicht.
"Es ist alles anders.."
"Und was willst du für ne Reaktion, Captain?"
Kanan verdrehte die Augen.
"Sabine...also echt, würde es euch umbringen euch einmal zu benehmen? Wir haben euch etwas sehr Wichtiges zu sagen."
Ezra zuckte nur die Schultern und sah sehr...desinteressiert aus.
"Und was wäre das?"
Der richtige Ezra blinzelte.
"Ashla..wieso bin ich so? Ich bin so kühl und...zeige nicht wirklich Gefühle..."
Ashla drückte nur seine Schulter und die Twi'lek sah Kanan an, der ihr ermunternd zunickte.
"Also..ich werde in ein paar Monaten ein wenig aussetzen.."
Sie rieb sich über den Nacken.
"Ich bin schwanger."
Kanan strahlte.
"Wir werden bald Spectre - 7 haben. Wir werden Eltern!"
Die drei Spectres sahen sich einen Moment erstaunt und überrascht an. Dann zeigten sich ihre Reaktionen.
"Wow, Glückwunsch ihr beiden"; antwortete Zeb. Ezra nickte nur.
"Ja..Glückwunsch."
Er wirkte irgendwie etwas...niedergeschlagen? Desorientiert?
Sabine hob nur skeptisch ihre Braue.
"Glückwunsch."
Chopper beschwerte sich. Noch ein Fleischbeutel?
Danach war es still im Raum. Kanan räusperte sich.
"Also da ihr nun davon wisst gibt es auch einige neue Regeln und Dinge, die wir mit euch besprechen müssen, sobald das Baby da ist. Hera wird für eine gewisse Zeit aussetzen, was bedeuten wird, dass sie auf der Basis bleibt. Ahsoka wird uns wahrscheinlich unterstützen, genau ist das noch nicht geklärt. Außerdem ist die höchste Sicherheitsstufe anberaumt wenn das Baby da ist. Das versteht ihr sicher."
Zeb schnaubte amüsiert.
"Heißt wohl, dass wir die Lüftungsschächte dann geschlossen halten, was?"
Er und Sabine warfen sich einen belustigten Blick zu.
"Zudem ist es wichtig, das wir es so wenigen Leuten, wie es geht etwas sagen. Wirklich wenigen", wiederholte Hera.
"Vertraut uns, wird bestimmt alles klappen."
Sabine stieß Ezra sanft an. Dieser rieb sich nur den Arm.
"Also war das alles?"
Kanan bedachte ihn mit einem nachdenklichen Blick.
"Nicht ganz...Ez, wenn das Baby da ist, dann werden wir unser Training etwas vernachlässigen müssen, aber das verstehst du sicher."
Bumm. Es war als ob ein erneuter Stich in seinem Herzen da wäre. Doch Ezra sah nur mit neutraler Miene auf und nickte nur.
"Klar, in Ordnung."
Jetzt hoben Sabine und Zeb ihre Brauen. War das nicht etwas übertrieben? Hera tätschelte Choppers Haube.
"Gut, dann hoffe ich das das alles nach Plan verläuft. Vergesst nicht die Mission am Nachmittag."
Ezra schüttelte den Kopf.
"Sorry, aber ich bin raus für heute. Ich wollte mir die imperialen Akten nochmal vornehmen, die wir letztens erbeutet haben."
Kanan seufzte.
"Ezra, ich weiß wie sehr du etwas finden willst, aber..."
"Aber was?"
"Du wirst nichts finden."
Die Twi'lek sah den Jedi kurz an, dann Ezra. Sie legte ihre Hand an seine Schulter.
"In Ordnung. Aber bitte nicht zu lange. Und mache dir bitte nicht zu viele Hoffnungen. Vielleicht steht wirklich nichts drin, egal wie oft du es zu lesen vermagst."
Ashla seufzte.
"Es ist einiges nicht passiert."
"Ezra, wir wissen, dass du deine Eltern finden willst, aber.."
"Wir haben den Hinweis vor Monaten bekommen und ich werde nicht aufgeben bis ich etwas habe!" Er schüttelte Heras Geste ab. "Ich weiß, dass da etwas ist. Also lasst mich und ich kümmere mich um meinen Kram!"
Kanan hob eine Augenbraue.
"Ezra, nicht in diesen Ton. Wir meinen es doch nur gut."
"Meint es woanders gut, aber nicht bei mir!"
Damit drängte er sich an ihnen vorbei und war aus dem Zimmer. Kanan seufzte.
"Ach kid..."
Zeb schüttelte den Kopf.
"Vielleicht habt ihr ihn gerade etwas überfordert?"
"Minimal, würde ich mal behaupten."
Auch Sabine erhob sich.
"Bin etwas malen. Freut euch ein bisschen, aber lasst Ezra sein Ding machen."
"Sein Ding kommt aber unserem in die Quere. Wir haben alles getan, um seine Eltern zu finden. Er kann sich auch nicht ewig daran festklammern.."
Zeb seufzte.
"Kanan, der Kleine braucht Antworten. Er ist in der letzten Zeit...nicht gut drauf."
"War das jetzt eine Anspielung darauf? Wir wollten es euch sagen und Hera und ich haben uns immer ein Kind gewünscht."
Ezra fuhr ein Stich ins Herz und er schluckte einmal tief.
"Lass es, Zeb. Sie peilen es doch eh nicht."
Verwirrt besah sich Hera den Beiden und sah schlussendlich auch Sabine nach. Der Lasat seufzte.
"Ich lege mich hin. Macht was ihr für richtig haltet."
Damit war auch er aus dem Raum.
Ezra blinzelte und sah entgeistert Ashla an.
"Was...was war das?!"
Sie hob die Hände.
"Deine Alternative. Wenn das was so..tragisch war, nicht passiert wäre. Hera und Kanan sind nicht auf die Idee gekommen, dich zu adoptieren."
Das war wie ein Schlag ins Gesicht.
"Also...also haben sie mich nur als ihr Kind gewollt, weil ich das erlebt habe. Nicht wegen mir, sondern nur wegen dem was ich erlebt habe. War ich ein Mitleidsfall? Konnten sie nicht sehen wie der arme kleine Junge ohne Familie leidet?", zischte er. Sie verdrehte die Augen.
"Natürlich nicht. Sie lieben dich auch so. Man sieht das, man merkt es. Wenn man mehr hinein schaut. Aber sie haben dich so verletzt, dich ihnen weggenommen, sie hätten dich verloren und wollten dich so sehnlichst zurück, das sie es bereut haben dich überhaupt gehen gelassen zu haben. Es zugelassen zu haben, das ihr Junge vermutlich stirbt."
Ashla berührte das Bild, was zu verschwimmen begann.
"...und dann haben sie an deinem Leben gehangen, als du im Koma lagst. Jeder von ihnen wollte dich nicht alleine lassen. Sie wollten dich nicht nochmal verlieren...und dann richtig an sich binden, das du ja niemals wieder so einen Schmerz ertragen musstest.."
Ezra schluckte und bereute sofort die haschen Worte. Er schloss die Augen und fasste sich an sein Medaillon.
"Entschuldige. Das.." Er seufzte. "Ich weiß das, aber ich war gerade einfach etwas aus der Bahn. Sie das so sagen zu hören und... Mich so zu sehen. Wie bin ich so geworden? Vor der...dem Tag war ich noch ich und nicht...nicht so."
"Ich weiß. Alles ändert sich eben."
Sie fuhr ihre Hand und nun war wirklich etwas Brutales geschehen.
Ashla zog Ezra ein Stück weit zurück, als Chopper hinter eine Kiste flog sowie Sabine gegen eine andere. Sie landete am Boden und zog ihren Helm keuchend ab.
Ihr Blick fing sich bei Mira wieder.
Ezra stockte das Herz, als er sie sah..
"Lasst unseren Sohn in Ruhe!", zischte Ephraim, während Zeb der Mandalorianerin aufhalf.
"Ezra gehört zu unserer Crew, ihr habt kein Recht ihn mitzunehmen!"
"Wir haben jedes Recht, denn er ist unser Sohn", gab Mira zurück und hielt Ezra bei sich. Kanan schnaubte.
"Ihr habt kein Recht auf ihn! Ihr habt ihn im Stich gelassen! Ihn allein gelassen!"
Zeb knurrte.
"Wagt es nicht ihm auch nur ein Haar zu krümmen! Kleiner, komm!"
Doch Ezra war wie erstarrt und bewegte sich kein Stück.
"Wir mussten ihn alleine lassen, aber jetzt sind wir wieder da."
"Wer sagt denn, das ihr es nicht wieder tut", knurrte Sabine. "Ezra, komm her. Du weißt das das Falsch ist."
"Ezra, komm sofort her", befahl Kanan. Doch sein Padawan bewegte nur den Kopf zu ihm.
"Warum sollte ich?"
Der Crew schienen die Gesichtszüge zu entgleisen, während Mira und Ephraim sehr triumphierend lächelten.
"Ezra..."
"Nein!" Der Padawan hob eine Hand und stieß Kanan nach Hinten. "Ich habe genug!"
Ezra neben Ashla konnte es nicht fassen. Er wusste, dass es nichts nützen würde, aber er konnte nicht anders.
"Bist du bescheuert?! Komm zu dir! Das ist nicht richtig!"
Hera, die sich bisher zurückgehalten hatte, sah Ezra kopfschüttelnd an.
"Ezra, bitte. Das ist falsch. Sie tun dir nicht gut."
Sabine sah finster zu den Bridgers.
"Du gehörst zu uns!"
Ezra sah zu ihr.
"Ach ja?! Und seid wann? Damit ihr über mich herziehen könnt? Damit ich euer dummes kleines Anhängsel bin?!"
Kanan erhob sich und sah schockiert zu seinem Padawan.
"Ezra, was...?"
"Damit du mich nur wieder ignorieren kannst! Damit ich zusehen kann wie ich klarkomme!"
Ezra umfasste die Wut und seine Augen nahmen einen gelblichen Ton an.
"Das dir alles wichtiger ist!"
Der Jedi schüttelte drastisch den Kopf.
"Nein! Was redest du da?! Ezra, bitte! Komm zu dir, das bist du nicht!"
"Ezra das ist definitiv der falsche Weg!", protestierte Sabine. "Schau dich doch um. Sie wollten uns weh tun."
"Ihr habt unserem Kind geschadet. Wir beschützen es nur", knurrte Ephraim. "Wir gehen mit ihm nach Lothal zurück."
"Wo er seiner wahren Bestimmung folgen wird." Mira tat ihre Hände auf Ezras Schultern. "Du bist jetzt wieder bei uns, mein Schatz. Vergiss sie. Du hast ihnen nie etwas bedeutet."
"Das ist überhaupt nicht wahr! Ezra, du bedeutest uns so viel! Komm nach Hause, mein Sohn."
Bei den Worten schien etwas in Ezras zu brechen. Wutentbrannt nahm er sein Lichtschwert und Kanan hatte alle Mühe den plötzlichen Angriff abzuwehren.
"Wie kannst du es wagen?! Du hast mich an erster Stelle verraten! Du wolltest doch nie, dass ich sie finde! Ich habe euch doch nie etwas bedeutet! Ihr habt mich nie geliebt!"
"Kleiner.."
Zeb ließ beinahe fassungslos seinen Bo - Rifle sinken. Er konnte nicht glauben, was hier geschah. Ebenso wenig wie Ezra selbst. Hera schreckte zurück.
"Ezra, hör auf!"
Sabine wollte eingreifen, doch Zeb hielt sie zurück, während Ephraim gelassen grinste.
"Natürlich bedeutest du uns etwas!"
Kanan wollte nicht gegen seinen Padawan kämpfen, nein das war fürchterlich falsch.
"Komm wieder zu dir, Ezra. Bitte. Wir sind deine Familie. Wir.."
Doch Ezra schnaubte nur und seine Schläge wurden immer härter. Seine gelben Augen leuchteten.
"Familie?! Ignoriert sich Familie? Vernachlässigt man sie? Gibt einem das Gefühl, dass man ganz alleine ist, dass alles wichtiger ist und man ja sowieso nur ersetzt wird! Ich habe euch gehört! Ich weiß, dass das Kind machtsensibel sein wird!"
Kanan war starr vor Schreck. Er konnte es nicht fassen.
"Ezra, bitte", versuchte es Hera und Ephraim stellte sich ihr in den Weg.
"Nein, Captain. Das ist etwas, was er austragen muss."
Mira lachte.
"Genau, Schatz. Zeige es ihnen. Mache deine Eltern Stolz!"
Zeb knurrte und schob Hera beschützend hinter sich.
"Bleib bloß weg von ihr! Was habt ihr mit unserem Kid angestellt?!"
"Ezra...."
Kanan fiel es wie die Schuppen von den Augen. Die Scheuklappen waren weg und ein Gefühl des Schams und der Reue durchflutete ihn. Es war wahr. Ezra hatte Recht. Besonders er und Hera hatten Ezra in der letzten Zeit sehr vernachlässigt und Training...zum Training hatte er nie Zeit gehabt, weil er immer bei seiner Frau gewesen war. Er..er hatte sein Kind vernachlässigt.
Ephraim schmunzelte.
"Ihr wart das."
"Lügner!"
Sabine trat Ephraim von Zeb weg.
"Was habt ihr Idioten mit ihm gemacht?!"
"Wie waren das nicht, Mandalorianerin. Das wart allein ihr. Wir haben ihm nur den letzten Anstoß gegeben. Sieht ihr nicht seine Wut? Seine Verzweiflung und..." Mira lächelte. "Seinen Hass."
"Du hast versprochen immer für mich da zu sein! Das du immer an meiner Seite wärst! Ich habe dich gebraucht, mehr als zuvor und du hast mich weggestoßen! Ich habe dir vertraut! Ich habe euch vertraut!"
Ezras Augen funkelten und seine Wut wurde immer größer.
"Ich habe euch geliebt! Und alles was ich bekam war nur Verrat! Missachtung! Ignoranz!"
Er schnaubte.
"Lügen."
Die Crew sah verzweifelt zu Ezra, und Ashla war nur sehr traurig.
"Das ist schrecklich."
Ezra stieß Kanan zu Boden und rannte zu seinen Eltern, die ihn in den Arm nahmen.
"Wir nehmen ihn mit."
"Du hast verloren, Jedi. Unser Sohn war immer für etwas...anderes bestimmt."
Ezra sah mit gelben Augen zu Kanan.
"Verschwinde, Jedi - Abschaum."
Dieser war bis ins Mark und noch viel weiter getroffen. Er konnte seine Augen nicht von Ezra nehmen. Von seinem Padawan, seinem...seinem Sohn. Er konnte ihn nicht verlieren, niemals.
"Ezra..."
Wie aus dem Nichts tauchten weitere Sturmtruppen auf und beschossen sie. Zeb riss Kanan nach oben.
"Wir müssen hier weg!"
Sabine stellte sich vor Hera und fuhr ihr Schild hoch.
"Wir müssen gehen!"
Ezra, der neben Ashla stand und der Katastrophe zusah, wartete darauf, dass Kanan etwas sagen würde. Das er protestieren würde, dass er ihn nicht so einfach da lassen würde...doch er gab keinen Ton von sich und wurde von Zeb in die Ghost verfrachtet. Hera rannte ebenfalls rein, die von Sabine Rückendeckung bekam. Der junge Ezra stand zwischen seinen Eltern und ihre Blicke trafen sich. Wo einst blaue Augen waren, die voller Leben, Freude und Wärme waren, sah man jetzt nur noch Hass, Schmerz und Wut.
"Es hat einfach alles aus der Bahn geworfen. In dieser Zukunft, hat Bogan begonnen mich komplett auszulöschen."
Sie machte eine Handbewegung und zeigte den Himmel, den dunklen Himmel, wo die Sterne begannen zu erloschen.
"Die Rebellion verliert.."
Ezra blinzelte und mit einem Mal tat sein Herz furchtbar weh. Er griff sich an die Brust und schüttelte mit Tränen in den Augen den Kopf.
"Nein...nein das würde niemals..."
Doch er wusste, dass es die Wahrheit war. Er selbst hatte bereits die Erfahrung gehabt wie es war sich ersetzt zu fühlen, nicht geliebt, ignoriert...zwar hatte er damals sein Gedächtnis verloren gehabt, aber das war nicht wirklich etwas anderes gewesen. Nur damals war es Maul gewesen und da...da hatte er sich ihnen zugewandt.
Ashla hob die Hand und sie waren wieder in eine Krankenstation. Ein Piepen kam hervor und auch ein kleines Kreischen.
Ezra schluckte und sah sich wieder um.
"Das ist..ist fast sechs Monate später."
Sie musste nicht weiter sagen. Er wusste, was gerade passierte. Depas Geburt.
Hera hielt seine Schwester im Arm, die sich langsam beruhigte. Kanan stand neben ihnen und weinte vor Freude. Er streichelte liebevoll über den Kopf seiner Tochter und küsste seine Frau auf die Wange.
"Sie ist wundervoll. Einfach perfekt. Unser Kind."
Hera hatte noch etwas Schweiß auf der Stirn und war etwas erledigt.
"Ja, sie ist unglaublich."
Das kleine Bündel kuschelte sich in die Hand ihrer Mutter.
"Unser kleiner Engel." Er blickte seiner Frau in die Augen. "Ich liebe dich so sehr, mein Schatz. Du hast mir gerade das schönste Geschenk der Galaxis gemacht."
Ezra konnte nicht widerstehen und betrachtete Depa. Wie lange war das schon her...
"Sie ist genauso süß wie damals. Mein kleiner, frecher Padawan.."
"Sie ist ein wahrer Schatz. Eine gute Hilfe und Freundin."
Hera lächelte etwas und drückte sanft ihre Tochter an sich.
"Mein kleiner Zwerg.."
Ezra sah zu Ashla.
"Also...weshalb sehen wir uns das hier an? Das ist zwar nett, aber wirklich unterscheiden tut sich hier nichts."
Sie besah sich der kleinen Familie und nahm Ezra etwas zur Seite, als Sabine eintrat.
Ihr Haar war komplett schwarz, ihre Rüstung grau...einfach alles war weg. Keine Farbe, kein gar nichts.
"Schön, dass du es überstanden hast."
Ezra fielen fast die Augen aus dem Kopf.
"Sabine...was ist mit ihr passiert?"
"Glückwunsch ihr beiden."
Auch Zeb kam herein mit Chopper. Doch beide...beide wirkten irgendwie anders. Ezra konnte es nicht beschreiben, aber sie waren irgendwie komisch. Kanan sah auf und lächelte.
"Danke. Sie ist wunderschön." Er sah zu seiner kleinen Tochter. "Einfach das Größte..."
Ashla sah wissend zu Ezra, der nur den Kopf zur Seite tat bei den Worten.
"Du weißt, das sie das niemals sagen würden."
Sie seufzte.
Die Twi'lek legte Depa auf ihre Brust und strich über ihren Kopf. Sie schmiegte sich fest an sie und schloss die Augen.
"Danke, ihr drei."
Es klopfte erneut an der Tür und Ahsoka steckte lächelnd den Kopf hinein.
"Hey, wir wollten mal sehen wie es euch so geht."
Kanan winkte sie hinein.
"Beide sind wohlauf und die Kleine ist putzmunter. Sie ist einfach perfekt."
Rex folgte.
"Meinen Glückwunsch."
"Vielen Dank."
Sie alle standen um das Bett und betrachteten die kleine Twi'lek in Heras Armen. Ahsoka räusperte sich.
"Ich weiß, dass das nicht der beste Augenblick ist, aber ihr solltet wissen, dass wir...eine Spur gefunden haben", meinte sie leise. Zeb und Sabine sahen sofort auf.
"EIne Spur? Etwa?"
Ahsoka nickte langsam. Ezra sah fragend zu Ashla. Hera setzte sich etwas mehr auf.
"Wirklich? Aber die letzte war auch ein mieser Reinfall."
"Der letzte war auch schlecht, ich gebe es zu. Aber die Quelle ist vertrauenswürdig", gab Rex zurück.
"Wo? Wie alt ist sie?"
Sabine sah beide drängend an.
Ashla sah Ezra an.
"Eine Spur dich zu finden."
"Es wird euch nicht überraschen, aber sie weist nach Lothal. Dies Quelle ist sehr glaubwürdig und..und die Chance ihn dort zu finden ist sehr hoch."
"Dann wird es nur eine Chance bleiben."
Alle Augenpaare richteten sich auf Kanan.
"Was? Wovon redest?", hakte Zeb nach.
"Kanan, die Quelle ist absolut vertrauenswürdig, dass..."
Der Jedi schüttelte den Kopf, den Blick nur auf seine Tochter gehaftet.
"Wir werden nicht gehen."
Sabine sah ihn erst fassungslos an, dann hinderte Rex sie daran auf ihn los zu gehen.
"Bei allem Respekt, aber nicht nur du hast das zu entscheiden, wir dürfen das auch du...du.."
Sie schnaubte.
"Wenn wir Ezra retten können, dann müssen wir die Chance nutzen!"
Depa wimmerte leise und Hera sah auf.
"Ihr wisst, das es jetzt ein halbes Jahr her ist.. und immer und immer wieder, wenn wir ihn fast gefunden hatten, war er weg."
"Er will nicht gefunden werden. Das hätte uns vor sechs Monaten klar sein müssen." Kanan schüttelte den Kopf. "Wir brechen die Suche nach ihm ab. Es hat keinen Sinn und...und es hat vielleicht nie einen gemacht."
Ezra zuckte zusammen und sah entgeistert seinen Vater an.
"Wie..wie kann er das? Wie..."
Er konnte es nicht fassen. Ausgerechnet...ausgerechnet er gab ihn auf.
"Kanan, aufzugeben ist falsch", protestierte Rex.
"Hera, Kanan, er ist euer Kind, ihr müsst doch ihn versuchen zu retten!", schnaubte die Mandalorianerin aufgebracht. Der Jedi schwieg bei diesen Worten. Ahsoka verschränkte die Arme und hob eine Augenbraue.
"Kanan?"
"Er...er ist es nicht und..." Er atmete aus. "...das war er nie. Ezra ist da wo er hingehört bei seinen Eltern. Er...er gehört nicht mehr zu uns und..und hat es auch nicht davor."
Ezra stolperte nach Hinten und sah seinen Vater ungläubig und fassungslos an. Seine Hände begannen etwas zu zittern und sein Mund wurde ganz trocken.
Hera betrachtete nur traurig Depa und unterdrückte Tränen.
Sabine schnaubte.
"Ihr seid so...so eingebildet! Wieso tut ihr das ihm an?!"
"Er hat uns verraten, Sabine. Er hat sich gegen uns gewendet." Kanan schluckte, aber sah niemanden an. "Wir...wir haben beschlossen, dass es das Beste ist, wenn Depa niemals etwas von ihm erfährt."
Stille. Rex musste Sabine packen, damit diese dem Jedi nicht die Augen auskratzte. Ahsoka sah fassungslos zu Kanan.
"Das...das könnt ihr nicht machen. Verdammt nochmal er ist dein Padawan! Dein Sohn!"
"Das war er nie , Ahsoka."
Jedes einzelne Wort schien Ezras Herz zu zerreißen.
"Lügner, Verräter, alles aber...diese Worte passen nicht mal zu euch!"
Sabine riss sich los, wobei Rex sie wieder am Arm nahm.
"Beruhige dich!"
"Beruhigen?! Du kannst das nicht ernst meinen, ihr beide nicht!"
Zeb schluckte.
"Kanan...das ist abscheulich. Gerade weil...weil ihr in erster Linie daran Schuld wart."
Der Jedi sagte nichts darauf und tätschelte über den Kopf seiner Tochter.
"Depa wird nie etwas von Ezra erfahren. Er hat nie existiert."
"Und du bist still, oder was?", fragte Sabine und Hera seufzte.
"Ich..es tut mir leid.."
Die Mandalorianerin schnaubte.
"Verräter."
Abwertend ging sie zur Tür, wo sie durch den unsichtbaren Ezra lief.
Dieser drehte sich zu ihr um.
"Sabine!"
Doch diese dachte nicht daran stehenzubleiben. Zeb sah ihr nach.
"Sab!"
Kanan wich Ahsokas Blick aus. Rex schüttelte den Kopf, wollte etwas sagen doch ließ es.
"Ich kann nur sagen, das der Kleine euch gesucht hätte, egal wie lange ihr fort gewesen wärt. Nichts in der Galaxis hätte ihn aufgehalten.."
Er schnaubte leise.
"Ich hab keine Lust mir das weiter anzuhören. Ahsoka?"
"Nein.." Die Togruta wandte sich enttäuscht ab. "In einer Sache hast du Recht, Kanan. Ezra hat nie existiert. Für dich. Du bist eine Schande als Jedi und hättest ihn niemals verdient. Ihr beide nicht."
Sie schnaubte.
"Komm, Rex. Ich will nichts mehr von diesen Verrätern wissen."
Der Klon und die Jedi verließen den Raum. Chopper piepte und warf die Arme hoch.
"Nein, sie haben recht. Vielleicht machen wir einen Fehler. Aber man kann diesen nicht gerade biegen", murmelte die Twi'lek.
"Es ist vorbei, Chop. Es...es war es schon auf dem Kreuzer." Kanan schluckte. "Wir müssen ihn vergessen. Für Depa und für uns."
Zeb sah beide ziemlich enttäuscht an.
"Kaum zu glauben, aber wahr. Der Kleine hatte Recht. Er hat euch nie etwas bedeutet. Komm, Chop.."
Der Droide wandte sich ebenfalls biepend ab und verließ mit dem Lasat als letztes das Zimmer.
Ezra sah dem fassungslos zu.
"Aber...aber das...das geht nicht! Das..."
"Ist die Zukunft, die so passieren wird. Was hast du erwartet?"
Ashla seufzte und betrachtete ein letztes Mal die Eltern, die sich in den Arm nahmen.
"Das kann nicht sein! Das kann..." Ezra schüttelte den Kopf. "Mum, Dad...nein! Sie hätten mich niemals aufgeben, sie hätten..."
"Dich gesucht? Haben sie, aber ihre Hoffnung ist weg."
Sie hob die Hand und eine zu bekannte Landschaft aus Schnee erschien.
Ezra schluckte.
"Mandalore..."
Er erkannte die Gegend sofort. Es war genauso gewesen, als sie damals mit Sabine nach Mandalore gereist waren, um....Seine Augen weiteten sich.
"Nein..."
Die Phantom landete nicht weit von ihnen. Sabine und Kanan stiegen diskutierend aus dem Schiff, hinein in den Schnee.
"Nein, ich muss helfen. Meine Mutter hat darum gebeten und das hat nichts mit dem Schwert zu tun."
"Du bist noch immer nicht soweit! Meine Güte, Sabine! Du kannst noch nichtmal die einfachsten Schritte!"
Ezra sah zu seinem Vater, der ganz und gar nicht erfreut aussah. Auch wirkte seine Präsenz anders. Viel anders. Nicht mehr so warm und...sie war fast schon kalt.
"A-Ashla...?"
"Er hat sich abgewandt", murmelte sie.
Sabine seufzte.
"Und? Ich brauche das nicht."
"Ohne Training kommst du nicht voran!" Kanan schnaubte. "Argh! Du bist noch sturer, als Ezra damals! Und er hat wenigstens.."
Kanan verstummte.
Ezra schloss die Augen.
"A-abgewandt? Aber...aber was ist mit Depa? Er muss sie unterrichten."
"Depa wird nie den Weg der Jedi lernen", erwiderte sie.
"Wenigstens was?! Kanan, er wäre ein guter Jedi gewesen und verdammt ich brauche deine Belehrungen nicht!"
"Er hat wenigstens zugehört und wusste wie wichtig sein Training war! Aber du hörst ja niemanden zu außer dir selbst!"
Ezra blinzelte.
"Was? Aber...aber Dad ist doch da und Soka! Und die Zwillinge..."
Sie schüttelte den Kopf.
"Sie existieren nicht. Nicht hier."
"Ja, weil ich weiß, das nicht so viel Schwachsinn, wie bei dir rauskommt!"
Kanan schnaubte.
"Sabine, lass es endlich gut sein! Hera und ich haben so entschieden und Ende! Du kannst mich nicht ewig hassen!"
Ezra blinzelte.
"H-hassen? Aber...die Zwillinge existieren...aber Depa muss es lernen! Sie muss doch wissen, was für Fähigkeiten sie hat!"
"Wieso sollte sie was lernen, wenn sie nicht mal davon weiß, Ezra? Wie willst du einem Tier das Leben draußen zeigen, wenn es drinnen in deinem Haus lebte? So funktioniert das nicht."
Sabine hielt inne und hob die Hand.
"Luft anhalten, was ich tue und nicht entscheide ich selbst!"
"Wieso bin ich überhaupt mitgekommen, wenn du mich die ganze Zeit nur anschreist?! Es war nicht meine Schuld, Sabine!"
Ezra tat den Kopf in seine Hände.
"Das...das ist doch alles nicht wahr! Wieso hat Dad einfach aufgegeben?! Depa braucht einen Lehrer.."
Ashla sagte nichts, sondern zeigte nur auf die Streitenden.
"Nein, aber du und Hera hättet nicht so arrogant sein müssen!"
"Arrogant?! Was heißt hier arrogant! Ezra hat uns verraten, Sabine! Nicht wir ihn!"
Dieser schnappte nur nach Luft. Es war nicht real...aber es tat trotzdem unheimlich weh das zu hören.
"Verraten?! Eher ihr ihn! Ihr habt ihn vernachlässigt, ignoriert und habt keinen Anstand gehabt jemals drüber nachzudenken wie es ihm dabei geht, dass Depa auf einmal in das Leben von uns allen reingeschüttet wurde!"
Sabine atmete etwas schwer und nahm den Helm ab.
"Ihr habt ihn verraten, nicht er euch! Er war treu!"
"Treu?!" Kanan schnaubte. "Er hat sich gegen uns gestellt! Hat uns angegriffen, hat sich mit mir duelliert! Er ist jetzt bei Imperium, Sabine! Das sehe ich nicht als treu! Und wage es nicht meine Tochter damit reinzuziehen! Du weißt genau wie sehr wir uns immer ein Kind gewünscht haben!"
"Ezra ist euer Kind, warum willst du das denn nicht sehen?! Ah, warte. Ihr seid ja ein Jedi. Die sind ja so besserwisserisch oder nicht?", fragte sie gehässig.
"Wir haben es so gesehen! Verdammt, wage es dich nicht! Wage es dich einfach nicht, Wren!", knurrte er und beide funkelten sich wütend an.
"Wir haben ihn als unser Kind gesehen, aber er hat uns verraten."
"Nein, er hat sich nach Liebe seiner Eltern gesehnt, die ihn verstoßen haben!"
Sie schüttelte den Kopf und sah auf den Helm. Dann sah sie zu Kanan und trat zurück.
Kanan schnaubte.
"Wie kannst du es wagen, Sabine. Wir haben Ezra niemals verstoßen. Wir..wir haben ihn geliebt."
"Dann hättet ihr euch nicht während der Schwangerschaft verändert."
"Das haben wir nicht! Wir hätten ihn nie ersetzt! Wir.."
Doch Sabine hatte genug. Sie konnte und wollte sich das nicht mehr länger anhören...
"Ihr seid so extrem blind! Ich habe so die Nase voll!"
Sie schmiss ihm den Komlink hin.
"Macht was ihr wollt, aber Spectre 5 ist raus! Ich habe so lange nichts gesagt, es hingenommen was ihr wolltet und weiter euer kleines Mädchen gespielt, aber ich bin nicht beim Imperium wo ich blindlings wieder euch irgendwas abkaufe!"
Kanan sah sie einen Moment fassungslos an, dann schien es auch ihm zu reichen. Er nahm das Dunkelschwert von seinem Gürtel und schmiss es ihr hin.
"Bitte! Dann geh doch und siehe zu wie du klar kommst! Helfe doch deinem verdammten Klan, aber ohne uns! Ich verschwinde!"
Er wandte sich wieder zur Phantom um.
Ezras Augen weiteten sich.
"Was?! Nein! Sabine, Dad! Das könnt ihr nicht tun!"
"Gut, und betrete Mandalores Boden nie wieder, dann hab ich schon ein Problem weniger!"
Schnaubend nahm sie das Schwert und legte den Helm auf.
Ezra stellte sich ihr in den Weg.
"Sabine nicht! Kelden und Tristan...bitte! Du darfst nicht gehen! Ihr müsst zusammenbleiben, ihr..."
Mit einem Knall fuhr die Rampe zu und die Phantom zündete die Triebwerke. Die Phantom hob langsam ab und drehte sich einmal. Sofort zischte das Schiff hinauf in den Himmel, wo es aus jeglicher Sichtweite verschwand.
Sabine stapfte wütend durch den Schnee.
Und Ezra....der blieb mit Ashla zurück.
"Nein! Nein, dass kann nicht sein! Sabine darf nicht die Crew verlassen! Sie dürfen sich nicht trennen!"
"Du bist ihr Zusammenhalt. Was denkst du passiert, wenn du fort bist? Deine Mutter bindet, aber du gibst die Hoffnung und zeigst wie es weiter geht."
Ashla zögerte und schnipste dann doch.
Sie fanden sich im Anwesen der Wren wieder, ein großes Gebäude, mit vielen Fenstern. Ein wahres Meisterwerk.
Ezra sah sich um und entdeckte seine Frau, die leise die Gänge hinunter lief. Doch in dieser Realität war Sabine nicht seine Frau. Noch nicht mal mehr seine Freundin. Nein, sie war einfach...einfach Sabine. Doch nicht mehr die, die er kannte und liebte. Nein, sie schien nur noch ein Schatten ihrer selbst zu sein. Sabine öffnete die Tür zum Thronraum. Allerdings war dort jemand vorhanden, der Ezra sämtliche Luft aus den Lungen nahm. Ashla hielt ihn an seiner Schulter, während Sabine nach Luft schnappte und zurück wich.
"Unmöglich", sagte sie leise.
"Überraschung!"
Ihre Mutter und ihr Vater wurden beide mit einer Waffe an dem Kopf bedroht. Tristan, der wieder unter Keldens Einfluss stand, stand neben eben diesem und lächelte finster. Kelden klatschte in die Hände.
"Die holde Prinzessin ist zu ihrem Reich zurückgekehrt. Sabine, es ist eine Ewigkeit her!"
Sabine nahm ihren Helm ab und konnte es nicht fassen.
"Das...das ist nicht wahr."
Tristan grinste.
"Doch, doch."
Katan sah zu ihr.
"Sabine, verschwinde, solange es nich geht. Die wollen dir nichts Gutes, vertrau mir."
"Lauf weg. Du musst verschwinden, Schatz."
David schüttelte den Kopf. Kelden lachte.
"Na, na, wir wollen hier doch nicht gleich vorgreifen. Sabine, ich bin sicher du erinnerst dich noch an deinen Bruder und mich. Überraschung wir leben! Und nun..nun bist du erwachsen und endlich wieder hier. Nicht wahr, Darling."
Ezra knurrte.
Sabine sah ihre Eltern an, dan Kelden und Tristan. Der Helm fiel zu Boden und die Blaster fanden ihre Hände.
"Lasst sie gehen, sofort!"
Tristan lachte.
"Süß, immer noch mein aufmüpfiges Schwesterchen."
"Weißt du Sabine...so einfach geht das leider nicht. Weißt du es gibt da ein kleines Problem. Du bist wieder hier und ich bin mir sicher, dass du dich daran erinnerst, was es mit uns auf sich hat."
"Du Bastard wirst meine Frau nicht mal ansehen!", zischte Ezra. "Verschwinde!"
"Sabine, Lauf weg. Es ist okay", versicherte Katan.
Die Mandalorianerin sah ihre Eltern an, dann Kelden.
"Ich werde dich nicht heiraten."
"Sabine, lauf!"
Doch David und Katan wurden die Waffen immer mehr in den Kopf gedrückt. Kelden lächelte und machte eine Geste.
"Ich fürchte du wirst keine andere Wahl haben, Herzogin. Du wirst mich heiraten oder deine geliebten Eltern sind nur noch ein Fleck an der Wand. Du hast keine Chance, Sabine. Unsere Leute sind stärker."
Er tat einen Fingerschnipp und mehrere Mandalorianer tauchten auf.
"Du hast verloren bevor dein kleines Spielchen überhaupt begonnen hat. Und das alles nur mit deiner Ankunft. Allein."
Spectre - 5 sah sich um und wusste das sie keine Chance hatte. Es waren zu viele.
"Wenn du sie gehen lässt. Beide. Lebend."
Tristan runzelte die Stirn.
"Weiß nicht.."
Kelden sah zu Tristan.
"Zweifelst du gerade?"
David blinzelte und sah zu seinem Sohn.
"Tristan...Das bist nicht du. Bitte, mein Sohn. Du würdest das deiner Schwester niemals antun."
Er blinzelte.
"Nein. Nein, das tue ich nicht. Ich zweifle nie."
Ashla drückte Ezras Schulter.
"Und ohne dich, gewinnt Sabine nicht ihren Bruder wieder."
Kelden nickte zufrieden.
"Geht doch." Er sah zu Sabine. "Deinen Eltern wird nichts geschehen...wenn du kapitulierst, Sabine."
Ezra schluckte und senkte den Kopf.
"Nein...nein das kann nicht passieren!"
"Ich kapituliere, wenn du sie gehen lassen hast. Meine Güte, ich bin nicht dumm", zischte sie.
Kelden nickte.
"Gut. Leute, lasst die beiden gehen. Aber behaltet sie im Auge." Er sah Sabines Miene. "So oder gar nicht, Schätzchen. Entscheide dich."
"Sabine, nicht!" David schüttelte den Kopf. "Tue es nicht, Liebling!"
"Das bringt es doch nicht!"
Sie schloss die Augen.
"Fein. Sie müssen raus."
"Sabine!"
"Bewegt euch."
David und Bo wurden rausgeführt. Kelden lächelte.
"Wir können anstoßen Leute. So eben habe ich mich mit ihrer königlichen Hoheit verlobt."
Jubel brandete auf, als Ezra sich am Liebsten übergeben hätte.
"Nein..."
Sabine sah sich angewidert um und ihr wurden die Blaster abgenommen. Sofort folgte ein heftiger Stoß vor Keldens Füße. Gehässig sah sie auf.
Ezra wollte helfen, irgendwas tun!
"Ezra, das bringt es nicht", erwiderte Ashla.
"Aber ich muss doch etwas tun! Er...er kann doch nicht.."
Die Worte blieben ihm im Halse stecken, als Kelden Sabine an den Hüften packte.
"Und das werden wir jetzt ordentlich feiern. Tristan, bereite alles vor. Ich gehe mich mit meiner zukünftigen Braut vergnügen."
Der Mandalorianer nickte, während Sabine entsetzt Kelden ansah. Sie schüttelte den Kopf und versuchte seine Hände von ihrem Körper los zu werden.
"Lass mich los!"
Doch statt einer Antwort küsste er sie nur auf den Hals.
"Du gehörst mir, Sabine. Allein mir." Er grinste finster. "Komm."
Damit zerrte er sie aus dem Raum.
Ezra schrie sich die Seele aus dem Leib und wollte ihr nach.
"SABINE! Nein, NEIN! WAGE ES DICH NICHT! LASS SIE IN RUHE!"
Ashla hielt ihn fest.
"Lass es, es tut dir nur weh. Wenn du nachgehst.."
"Aber ich muss etwas tun! Meine Frau wird gerade..."
Er hörte Sabines Schreie und Ezra fiel auf die Knie. Sein Herz schien zu erkalten.
"Nein...."
Sofort sah sie sich um und ihre Hand hob sich. Ihr Bild verschwand aus dem Palast wurde...wurde die Ghost.
"Nicht echt. Das alles ist alternativ."
"Es tut trotzdem nicht weniger weh." Ezra hielt sich die Hände vor das Gesicht. "Ich will nichts mehr sehen. Ich..ich kann nicht mehr..."
Sie hörten Schüsse und das vertraute Schreien von TIE - Jägern.
"Hera, hast du irgendeinen Plan?!"
Zeb...Ezra erkannte die Stimme seines Bruders.
"Ich bin dabei!"
Chopper beschwerte sich.
"Ich, weiß, ich weiß! Aber die Informationen brauchen wir gegen den Todesstern!"
Die Pilotin fasste ihre Steuerung und drehte ab. Die Staffeln arbeiten zwar gut, aber das Imperium war besser.
"General, wir brauchen einen Plan! Jetzt! Die Informationen sind bereit!"
Hera sah sich um und entdeckte den Schild, dann die Korvetten..den Kreuzer. Zeb hörte Stille vom anderen Ende.
"Hera?!"
Auch Chopper beschwerte sich. Ezra blickte fast schon zitternd zu Ashla.
"Wieso...wieso zeigst du mir das?"
Er hatte eine Vorahnung. Eine an die er nicht mal denken wollte. Das konnte nicht sein, das durfte nicht...aber er sah es in ihrem Blick.
Hera zitterte und drehte zu dem Kreuzer.
"Macht die Flotte fertig, wir schaffen das nicht rechtzeitig. Die Korvette soll versuchen den Kreuzer zu stoßen, vielleicht haben wir noch eine Chance, aber das funktioniert nicht anders."
"Aber General.."
Zeb atmete tief durch und schloss die Augen.
"Kanan wird am Boden zerstört sein, Hera.."
"Wir müssen versuchen den Todesstern zu stoppen! Die Flotte soll sofort gehen. Wir kümmern uns um den Kreuzer. Zeb, wenn du nicht hier bleiben willst, geh mit Phantom 2. Chopper du auch."
Letzterer widersprach und piepte leise. Er würde bei ihr bleiben.
"Ich schließe mich der Rostlaube an. Wir bleiben bei dir, Hera. Bis zum Ende."
Ezra sah dem fassungslos zu.
"Nein...NEIN!"
Hera atmete aus und sah entschlossen hinaus, wie die Korvette an den Kreuzer stieß.
"Dann lasst uns ihnen die Flucht ermöglichen."
Sie fuhr die Schilde auf. Zeb atmete tief durch, ließ seine Finger knacken und legte sie an die Steuerung des Geschützes.
"Dann los, General. Zeigen wir denen, dass wir uns nicht geschlagen geben."
Chopper piepte patriotisch.
"Ja, Chopper. Für..für die neue Republik."
Sie steuerte auf die Jäger zu, bis der Schild aufging. Sie sahen hinunter und hörten die Stimmen.
"Die Nachricht wurde übertragen...aber das sind keine Pläne."
Die Twi'lek runzelte die Stirn.
"Das kann nicht sein.. das.."
"General Syndulla, seht."
Die Blicke fuhren zur Seite und der Todesstern wanderte um Scarif.
"Karabast.."
Zeb erblickte ebenfalls das gefährliche Monstrum. Er verließ seinen Posten und kletterte hoch ins Cockpit zu Hera und Chopper.
"Wir haben unser Bestes gegeben, Hera." Er drückte ihre Schulter. "Wir hatten keine Chance."
Sie schlug frustriert auf die Konsole.
"Verdammt!"
Die Flotte war dabei zu springen, während die Ghost von den verbleibenden TIE ins Visier genommen wurde.
Ezra stand da und konnte nicht mal mehr atmen.
"Nein...nein, Ashla tue etwas! Sie können nicht sterben! Sie können nicht.."
Doch es war zu spät. Hera schloss die Augen, genau wie Zeb, bevor die Ghost in tausend Teile zersprang.
Ezra schrie und ging schluchzend auf die Knie. Ashla drückte seine Schulter.
"MUM! ZEB! CHOPPER! Nein, NEIN!"
Ezra schrie und sein Körper wurde von mehreren Schluchzern ergriffen.
"Bitte hör auf! Bitte!"
"Wenn ich aufhöre, verstehst du es nicht..", murmelte sie. Ezra sah auf. Schmerz, unendlicher Schmerz spiegelte sich in seinen Augen wieder.
"Was soll ich noch verstehen?! Wie sollte es noch schlimmer kommen?!"
"Das kann es, Ezra."
Sie hob die Hand und sie fanden sich in einem kleinen Schiff wieder.
Der Jedi stand leise schluchzend auf und sah sich wieder um, bis durch ihn eine Achtzehnjährige hindurch lief. Eine Twi'lek mit einem hübschen Gesicht, smaragdgrünen Augen. Sie hielt zwei Taschen in ihren Händen und schaut in den Wohnraum, wo ihr Vater mit dem Kopf auf dem Tisch lag. Unter ihm ein Pad, auf dem Tisch Blaster und eine Flasche Alkohol.
Sie seufzte und nahm das Datenpad von ihm weg, dann räumte sie auch die Flasche und die Blaster auf. Die Einkäufe folgten.
"Dad, ich bin wieder daheim."
"Depa...", presste Ezra hervor. Horror war in seinem Gesicht abzulesen.
Kanan stöhnte etwas und hob schlaftrunken den Kopf.
"Depa?" Er rieb sich über die Augen und schmatzte etwas. "Du warst lange weg."
"Ich hab angerufen. Drei Mal", erwiderte sie. "Und was hatten wir abgemacht? Kein Alkohol, auf diesem Schiff", wiederholte die Twi'lek und steckte die Arme an die Hüfte. Er sah sie einen Moment an, dann senkte er den Blick.
"Ich weiß, ich weiß. Du erinnerst mich zu sehr an deine Mutter."
Kanan rieb sich über die Augen.
"Tut mir Leid. Ich habe nur etwas gefunden und konnte etwas vertragen.."
"Das war auch die Ausrede von letztem Mal, das davor, und das davor auch."
Sie tat ihm ein Glas Wasser auf den Tisch und wandte sich den Einkäufen zu. Kanan griff nach dem Projektor, sah ihn einen Moment an und schüttelte dann den Kopf.
"Entsorge ihn bitte. Ich will nichts mehr davon sehen. Es bringt nur schlechte Erinnerungen mit sich."
Sie blinzelte und nahm ihn langsam.
"Was ist da drauf?"
"Nichts was dich etwas angeht. Entsorge das Ding einfach und lass es gut sein."
Er erhob sich und brauchte einen Moment, um sein Gleichgewicht zu finden. Depa stützte ihn hastig.
"Und du brauchst ein Bett, das ganz sicher."
Sie legte den Projektor ab und half ihm.
"Deine Schwester musste sehr schnell groß werden. Sie beschützt deinen Vater, aber..sie fühlt sich nicht wohl hier."
Ezra schloss die Augen.
"Was ist aus Dad geworden? Das...wieso hat er sich nicht für sie aufgerafft? Er könnte sie trainieren, ihr alles zeigen? Sie könnten einander beschützen. Wie wir.."
Kanan winkte ab.
"Lass schon, Kleines. Ich muss eh gleich zur Arbeit. Du kennst die Regeln."
"Aber doch nicht so!", protestierte sie. "Dad, du bist nicht mal ganz bei Sinnen, wie willst du da arbeiten?"
"Das Imperium hat alle vernichtet. Die Rebellen sind verstreut. Seit Heras Tod kam der Alkohol ins Spiel. Ahsoka hat teils Depa aufgezogen, aber Rex starb durch einen anderen Klon und das hat sie zerstört", seufzte Ashla. Ezra blinzelte.
"Rex ist auch...was ist mit Soka? Wo ist sie jetzt? Wieso..wieso ist das passiert?"
"Depa, ich muss arbeiten, dass weißt du. Rege dich ab mir geht es gut."
Kanan griff nach einer Tasse und war dabei sich Kaf einzuschütten. Sie ballte ihre Hände.
"Ich soll mich abregen? DU bist derjenige der Mal auf den Boden zurückkommen sollte!"
"Ahsoka? Mal hier mal da. Aber nicht als Jedi, sie hat sich komplett...abgewandt."
Kanan stellte die Tasse hin.
"Depa, nicht in diesem Ton."
Doch das schien das Fass bei der Twi'lek zum Überlaufen zu bringen.
"Nein! Ich sehe es nicht ständig ein, das du das machen darfst was du willst, obwohl wir tausend Mal drüber gesprochen haben und du dann nicht einmal auf eine etwas vernünftigere Persönlichkeit hörst."
Sie stupste ihm in die Brust, genau wie es Hera immer tat. Und sie sah auch genauso aus. Kanan versetzte es einen Stich, als er seine Tochter so sah. Wie ihre Mutter..
"Depa, lass es gut sein. Ich muss gleich los und du entsorgst das bitte."
"Ja, wie die zehntausend anderen Dinge, die du entsorgt hast."
Sie schnaubte und verschränkte die Arme. Kanan seufzte.
"Depa, das geht dich nichts an. Es ist eine Sache, die vorbei ist. Verstehe es doch, es bringt nur Schmerz."
"Genauso wie wenn du mir nichts erzählen willst."
Depa nahm den Projektor.
"Ich habe meine Gründe. Eines Tages wirst du es..."
Er sah ihr Vorhaben.
"Depa, wage.."
Doch schon aktivierte sie den Projektor. Ein Bild von Ezra, nein der ganzen Crew erschien. Selbst mit Ahsoka und Rex. Und das brachte Depa zum Lächeln.
"D-das ist Mum. Und Zeb. Chopper. Tante Soka, Rex.."
Sie besah sich dem Jungen.
"...und er? Er sieht unheimlich nett aus.."
Ezra senkte den Blick und konnte kaum die aufsteigenden Tränen zurückhalten. Es war wegen ihm. Depa sollte es nicht sehen wegen ihm. Sie wusste von ihm nichts.
"Gib das her!"
Kanan schnappte es ihr aus der Hand und deaktivierte es.
"Das hat nichts mehr zu bedeuten! Er hat nie existiert!"
"Existiert muss er schon haben, wenn er bei Mum steht", gab sie zurück. "Wer ist er? Was verschweigst du mir? Keine Geheimnisse, das hast du mir auch versprochen. Halte wenigstens eins, wenn du schon das Andere nicht einhalten willst."
"Er ist ein niemand, Depa. Ein vergangener Fehler aus der Vergangenheit. Ich bin dir keine Rede und Antwort zu diesen Dingen schuldig!" Kanan knallte den Projektor auf den Tisch. "Du weißt wie sehr ich es missbillige, wenn du an meine Sachen gehst."
Ezra zuckte bei Kanans Worten zusammen.
"Ich missbillige es auch, wenn du mir alles verschweigst. Aber du merkst selbst, das es ja zu nichts führt."
Sie schüttelte den Kopf und betrachtete den Projektor, bevor sie sich ihr Obst nahm und zur Tür ging.
"Deine Mutter und ich haben bei deiner Geburt beschlossen, dass du nichts erfahren sollst und das bleibt auch so. Es wurde uns schon alles genommen, Depa, da werde ich nicht über diese Dinge sprechen. Es ist Vergangenheit und hat nie etwas bedeutet."
Kanan zog sich seine Jacke über.
"Bleib im Schiff. Ich muss jetzt los."
"Ich bleibe nur im Schiff, keine Sorge."
Sie sah ihn an.
"Gibts eigentlich so eine Zeit wo du glücklich warst? Mal so ins blaue gefragt. Mit mir bist du es ja anscheinend nicht."
Der ehemalige Jedi blieb stehen.
"Ich bin glücklich, Depa. Du bist das Einzige, was mir noch von deiner Mutter geblieben ist und du weißt, dass ich dich sehr liebe. Aber die Vergangenheit ist ein Thema, was absolutes Tabu ist. Und auch bleibt."
Sie lehnte sich an den Rahmen der Tür und er gab ihr einen Kuss auf die Wange, wobei sie die Augen schloss.
"Bis später", gab sie nur zurück.
"Bis später."
Damit war er aus dem Schiff und Depa sah ihm traurig nach. Ezra schluckte.
"Das...das ist fast so wie in Depas Vision von damals. Nur...nur das sie einander haben. Wenigstens das.."
Ashla sagte erneut nichts, sondern betrachtete Depa die den Projektor nahm.
Sie sah darauf und nickte. Daraufhin rannte sie durch Ezra durch in ihre Kabine.
Er blinzelte verwirrt.
"Was...was macht sie da?"
Sie folgten ihr und Ezra sah, dass sie den Projektor erneut anschaltete. Ezra ging zu ihr und wollte sie am Liebsten in den Arm nehmen.
"Oh Depa..."
Sie betrachtete Ezra und dann das Mando-Mädchen.
"Vielleicht finde ich heraus wer du bist."
Depa nahm ihr Pad hervor und begann ihre Gesichter zu scannen.
Ezra sah zu Ashla.
"Sie wird also nie von mir erfahren. Es ist unmöglich, dass sie über mich etwas findet....oder?"
"Sie wird ihren Weg hier finden", erwiderte sie.
Depa biss sich auf die Unterlippe und besah sich den Informationen.
"Sabine Wren..okay, das ist Mums Alte Freundin.. meine Güte einen Namen wirst du doch wohl haben."
Ezra schluckte.
"Also...also hat sie auch nie etwas von Sabine erfahren. Sie ist einfach ohne uns aufgewachsen. Ohne mich.." Er rieb sich über die Augen. "Ich hoffe, dass ich auch bereits tot bin. Das...das hoffe ich wirklich."
"Dunkelschwert", murmelte Depa und tippte weiter. "Kelden Wren.."
Das passte aber vom Alter nicht. Sie kratzte sich am Nacken und suchte weiter nach dem Schwert, wo sie auf imperiale Daten stieß.
"Der Schatten.."
Sie runzelte die Stirn und scrollte runter.
"Projekt Machtnutzer. Inquisitoren.."
Depa verstand gar nichts.
Ezra schloss die Augen.
"Nein...nein bitte nicht."
Doch Depa suchte weiter und...wurde schließlich fündig.
"Ezra Bridger", murmelte sie und betrachtete die Bilder.
"Ein und dieselbe Person. Der Schatten hatte Recht. Dad verschweigt mir etwas."
Ezras Augen weiteten sich.
"Der Schatten?! Das...nein..." Er sah zu Ashla. "Bitte sage mir, dass das nicht wahr ist! Bitte!"
Depa sah auf den Namen. Irgendwie kam er ihr doch bekannt vor...sie hatte ihn schon einmal irgendwo gelesen. Ezra...hatte ihr Vater nicht etwas in seiner Schublade, wo sein Name drauf stand? Sie legte sofort die Sachen weg ohne nachzudenken, rannte sie durch das Schiff.
Ezra folgte ihr panisch. Im Türrahmen sah er sie schon in den Schubladen kramen. Der Jedi runzelte die Stirn. Was erhoffte Depa sich dort zu finden? Er sah wie sie einen Brief herauszog. Moment...einen Brief?
"Ashla...was hat das zu bedeuten?"
Sie hob die Hand und wies zu ihr.
Depa besah sich der Aufschrift.
"Ezra Bridger."
Sie setzte sich in die Koje und öffnete ihn. Ezra setzte sich neben Depa und las mit. Blinzelnd hob er den Kopf.
"Das...das ist ein Brief. Ein Brief an mich...einer, den er vermutlich niemals zustellen wollte.."
Depas Augen wurden immer größer. Sie konnte nicht fassen, was sie da las!
Sie schüttelte immer mehr den Kopf und tat ihre Hand an ihren Mund.
"Er.."
Sie fasste an ihre Brust und schluckte.
"Mein Bruder.."
"Kanan hatte alles verfasst, was er für dich empfand. Doch er konnte es nicht abschicken.."
"Wieso hat er es nicht gesagt, als es noch nicht zu spät war?", fragte Ezra leise und strich über Depas Kopf. "Dann wäre vielleicht nichts von dem passiert.."
Ihm kamen die Tränen, als er die Zeilen las.
"Ich weiß das alles. Aber es nochmal so zu lesen.."
Er wurde auf ihre Wortwahl aufmerksam.
"Warte mal empfand?"
"Er hat alles zurückgelassen. Die komplette Vergangenheit. Er hat nur noch Depa. Sie ist seine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft."
Ashla betrachtete sie.
"Sie ist so taff."
Depa strich sich die Tränen weg.
"Es tut mir leid, Ezra.."
Diesem wurde das Herz schwer, als er seine Schwester so sah. Doch auch die Tatsache, dass sein Vater alles aufgegeben hatte - nicht nur die Jedi, sondern auch ihn selbst, lastete schwer auf ihn.
"Er kann sie nicht trainieren...weil er Angst hat, dass er in seinen Augen wieder versagt. Ich...ich bin das, was ihn davon zurückgehalten hat", sagte er langsam und sah wie Depa den Brief an sich drückte. Sie trauerte um einen Bruder, den sie nie kennenlernen würde.
Doch das wurde schnell zu Wut um und sie ging aus dem Zimmer.
"Fein", knurrte sie und packte ihre Sachen.
Ezra blinzelte und sprang auf.
"Depa!" Er lief ihr nach. "Was...was tut sie da?!"
Doch worauf er nicht gefasst hat und Depa offensichtlich auch nicht, dass kurz darauf Schritte ertönten.
"Liebling, ich bin es nochmal. Ich habe meine Schlüsselkarte vergessen und.."
Depa hielt inne und wich mit ihrer Tasche zurück.
"Sie..sie liegt auf dem Tisch."
"Danke, Kleines und..." Man hörte förmlich wie Kanan stutzte. "Depa...wo ist der Projektor?"
"Weg. Ich-ich hab ihn entsorgt, wie du wolltest. Warum? Wolltest du ihn behalten?", fragte sie und ließ die Tasche verschwinden.
"Nein..." Man hörte das Zögern in seine Stimme. "Depa....wieso lügst du mich an?"
Ezra schloss die Augen.
"Bitte sage mir, dass nicht das passieren wird, was ich befürchte.."
Sie zog die Schultern ein.
"Weiß nicht was du meinst."
"Du weißt genau was ich meine, Depa. Wo hast du ihn hingetan? Ich habe dir doch gesagt, dass er in den Müll gehört. Nichts mehr darauf hat noch eine Bedeutung."
"Für dich vielleicht. Meine Familiengeschichte hat sehr große Bedeutung für mich. Wer ist Sabine Wren? Was ist mit ihr passiert? Sie war Mums Freundin oder? Und was ist mit Ezra?"
Sie sah seinen Blick.
"Komm schon, denkst du ich bin ein bescheuertes kleines Mädchen? Nein."
Kanan legte langsam die Karte hin.
"Woher hast du diese Namen? Sie sind Vergangenheit und diese beiden Namen haben nichts mit unserer Familie zu tun. Du weißt alles, was es über unsere Familie zu wissen gibt."
"Meine Fragen zuerst", forderte sie. "Was ist die Macht?"
"Etwas, was keine Rolle mehr spielt und vor allem was dich nur noch in Gefahr bringt. Hör auf."
"Was ist das Dunkelschwert? Sabine hatte es zuletzt. Es ist ein Führungssymbol. Was ist damals passiert? Wer hat dir Ezra weggenommen und euch so weh getan? Wer hat verhindert, das ich meinen Bruder kennenlerne?!"
"Depa, es ist genug. Ich habe dir bereits gesagt, dass es Vergangenheit ist und nicht mehr zählt. Sabine war die Freundin deiner Mutter, ja. Auch meine. Mehr nicht. Und mehr werde ich auch nicht sagen. Du bist unser einziges Kind gewesen, Depa. Ende der Unterhaltung."
"Nicht für mich!", protestierte sie.
"Wieso kannst du es nicht einmal gut sein lassen?!"
Kanan erhob die Stimme.
"Deine Mutter ist tot, die Rebellion ist zerstört worden und es sind nur noch wir zwei übriggeblieben. Wieso kannst du es nicht einfach dabei belassen?"
"Weil es nicht alles ist! Ich. War. Drei, Dad! Drei, als sie, Chopper und Zeb gestorben sind! Du und diese zwei Personen, sind die Einzigen, die mir was erzählen können!"
"Und sie sind beide ebenfalls tot", gab er kalt zurück. "Sabine ist auf Mandalore gefallen. Wir hatten kurz nach deiner Geburt keinen Kontakt mehr zu ihr. Sie hatte die Rebellion und uns damals verlassen."
Sie runzelte die Stirn. Log..log er sie gerade an?
"Lügst du mich an?"
"Nein. Sabine ist tot. Ende der Geschichte." Er schnaubte. "Wir sind die Einzigen, die noch da sind."
"Und Ezra?"
Kanan schloss die Augen. Depa sah wie sehr ihn der Name Schmerzen bereitete.
"Ich weiß es nicht und es ist mir auch vollkommen gleichgültig! Er ist damals für uns gestorben."
Ezra keuchte auf. Das tat weh.
"Ich verstehe das nicht. Du kannst sowas doch nicht sagen!"
"Natürlich kann ich das. Depa, ich will nichts mehr davon hören. Er ist damals für uns gestorben und das bleibt er auch. Er war ohnehin nur ein Fehler, ein Verräter."
Es war, als ob Ezras Herz zerbrechen würde. Diese Worte... sie trieben ihm die Tränen in die Augen. Mehr als das.
Die Twi'lek schnaubte.
"Ich wünschte ich könnte dir glauben."
"Es ist die Wahrheit. Finde dich damit ab. Woher weißt du überhaupt von ihm?"
"Wie gesagt, ich habe Grips", gab sie zurück.
"Ich habe nie das Gegenteil behauptet." Kanan schüttelte den Kopf. "Du hättest nie davon erfahren sollen, dass haben deine Mutter und ich damals beschlossen."
"Damals, heute, morgen. Wen interessiert das? Ich weiß es jetzt. Und ich will mehr wissen. Ich bin Achtzehn", erwiderte sie und tippte auf sich.
"Es gibt nichts darüber zu wissen. Er ist für uns damals gestorben und ich habe nie wieder etwas von ihm gehört. Es interessiert mich auch nicht, weil er nur eins war. Eine Zeitverschwendung, ein Verräter und einfach mit der größte Fehler meines Lebens."
Ezra nahm auf der Couch Platz, legte sein Gesicht in seine Hände und weinte nur noch stumm.
Depas Blick wurde finsterer.
"Wie kannst du das nur zu deinem eigenen Sohn sagen?"
"Ich hatte nie einen Sohn, Depa. Hör auf mit dem Quatsch."
Doch diese hatte genug und beschloss ihn endlich zu konfrontieren. Mit den Zeilen die sie soeben gelesen hatte.
"Ich liebe dich, wie ein eigenes Kind. Es tut mir leid, das ich dich vernachlässigt habe, ich war so vernarrt in meine Tochter, dass ich meinen Sohn vergessen habe."
Sie verschränkte die Arme.
"Vielleicht ist Depa jetzt hier, aber uns fehlt die Mitte. Vielleicht solltest du wissen, das Hera nicht mehr bei uns ist. Dein großer Bruder und Chopper. Aber sie haben immer an dich gedacht. Es tut uns so leid, ich wünschte ich hätte es besser gemacht."
Kanan erbleichte. Schock, Entsetzen war in seinem Gesicht zu sehen.
"Den Brief...du hast ihn gelesen?!"
Und dann Wut. Maßlose Wut. Doch er war genauso entsetzt und fassungslos darüber.
"Natürlich. Ich brauchte Antworten, die ich seit fünfzehn Jahren suche", gab sie zurück.
"Denkst du ich will in einem Schiff bleiben? Denkst du ich will alles vergessen? Ich will wissen, sehen, aber du gibst mir ja nicht mal Antworten."
Sie seufzte.
"Ich kann nicht glauben, wie schnell die Zeit vergangen ist, in der ich nicht mein Herz habe reparieren können. Ich habe Angst den gleichen Fehler zu tun, wie ich es bei dir tat. Zu versagen als Vater."
Kanan starrte sie einfach nur an.
"Depa, höre auf. Höre einfach nur auf. Das hat nichts mehr zu bedeuten, nichts davon! Ich war nicht bei Sinnen, als ich das schrieb und ich hätte ihn schon längst wegwerfen sollen! Deine Mutter und ich haben nur ein Kind geliebt und zwar dich. Also lass es gut sein!"
"Ich kann es nicht vergessen, wie Sabine und Zeb uns ständig gewarnt haben und wir nur ständig vor Selbstliebe dich ignoriert haben! Keine Worte der Galaxis können sagen, wie sehr es mir leid tut. Keine Worte der Galaxis können es wieder gut machen, aber ich bitte dich Heim zu kommen, mein Sohn!"
Kanan ballte die Hände zu Fäusten. Und zwar so stark, dass seine Fingerknöchel weiß wurden.
"Hör auf", warnte er sie erneut und diesmal gefährlich leise.
Ezra hob den Kopf und blickte sie beide an.
"Wie konnte das nur passieren...Dad, Depa....Nein.."
"Wir vermissen dich. Und selbst wenn du den Brief zerstückeln vermagst, ihn verbrennst und die Asche selbst in die Magma von Mustafars wirfst, wirst du die Worte, und ich die Worte niemals vergessen. Dein Vater."
Depa blickte auf und sah wie ihr Vater seine Fäuste auf den Tisch gestemmt hatte. Er hatte die Augen geschlossen und atmete schwer.
"Depa....gib mir den Brief."
"Dein Leben ist nichts Wert, wenn du nur für dich selbst kämpfst. Hera."
Sie sah ihn an.
"Nein."
"Gib. Mir. Diesen. Verdammten. Brief."
Kanans Stimme war nicht mehr als ein Knurren.
"Sofort."
"Nein". gab sie wieder. Depa sträubte sich. Kanan sah auf. Ehe Depa es sich versah hatte er ihr den Brief aus der Hand geschnappt und zerriss ihn in tausend Stücke.
"So! Das wars! Vergiss es und vor allem vergiss diese Worte! Vergiss ihn!"
Sie sah die Schnipsel an.
"NEIN!"
Ein Glas zersprang in tausend Teile und Depa zuckte zurück. Kanan schnaubte.
"Genau das! Genau deswegen...ich will nichts mehr davon hören, Depa! Er ist für mich gestorben und er war der größte Fehler meines Lebens! Also vergiss ihn, vergiss diesen Brief und vor allem alles was damit gesagt worden war! Es ist eine Lüge und bedeutet nichts! Ich habe nur deine Mutter und dich geliebt! Du bist die Einzige, die ich noch habe!"
Depa war einfach nur unheimlich verunsichert und sah ängstlich die Splitter und dann ihre Hände an.
"Ich war das.."
"Das ist nichts. Wir vergessen das einfach! Es ist nicht sicher, Depa!" Er legte seine Hände vor sein Gesicht. "Ich habe geschworen da nichts mehr drüber zu sagen, nichts mehr davon wissen zu wollen und dabei bleibt es. Depa, alles was du wissen musst weißt du. Der Rest hat keine Bedeutung."
"Keine Bedeutung? Dad, du lügst dir selbst was vor."
Sie schluckte und fasste an ihre Gelenke.
"Wie habe ich das gemacht?"
"Das...das ist unwichtig. Und dabei bleibt es."
Kanan nahm seine Schlüsselkarte und den Projektor.
"Ich bringe ihn selber raus. Ich will nie wieder etwas davon hören, Depa."
"Warte, nein."
Sie erfasste seinen Arm.
"Ich will es behalten, bitte."
"Nein. Ich entsorge es und damit werde ich alles endlich endgültig los sein. Depa, lass es einfach. Ich will kein Wort mehr davon wissen."
"Ich aber!"
Depa stellte sich ihm in den Weg.
"Lass mich das behalten, bitte. Da ist Mum drauf okay? Und Zeb. Ich. Will. Es. Haben."
"Nein. Du hast genug Bilder von ihnen. Ich werde nicht zulassen, dass er sich auch noch zwischen uns stellt. Er hat damals alles kaputt gemacht. Wegen seinem Verrat ist das alles passiert!"
Wut staute sich in ihm auf.
"Sabine wäre noch am Leben! Deine Mutter und Zeb wahrscheinlich auch! Mit ihm hätten wir es geschafft Lothal zu gewinnen und die TIEs auszuschalten. Mit ihm hätten wir gewonnen! Er ist an allem Schuld!"
Kanan schmiss den Projektor auf den Boden und zertrat ihn.
"Ich hasse ihn und ich verfluche den Tag an dem ich ihn begegnet bin! Da! Willst du noch mehr wissen?!"
Ezra konnte nicht mehr weinen. Seine Tränen waren irgendwann versiegt. Er sah zu Ashla.
"Können wir gehen? Bitte.."
Seine Stimme hatte ein Flehen an sich. Er konnte und wollte dem nicht mehr langer zusehen.
Ashla drückte seine Schulter.
"Aber es ist noch nicht zu Ende."
Depa fuhr bei dem Ton zurück und stolperte gegen den Türrahmen.
"Ich kann es aber nicht mehr.. Ich...ich kann nicht mehr hören wie sehr ich meinem Vater verhasst bin", gab Ezra zurück und schluchzte leise.
Kanan schnaubte.
"Da! Du wolltest es doch wissen, Depa! Das Einzige was jetzt noch zählt bist du und ich. Mehr nicht."
Depa zitterte.
"Ich.. Ezra ist daran nicht schuld. Bestimmt nicht."
Die Macht sah ihn an.
"Hast du es verstanden?"
"Das sich alles ohne diese dumme Mission so zugetragen hätte? Das ich mich so verändert hätte, dass es zu allem gekommen wäre? Ja, ja verdammt das habe ich!"
Doch Ashla blickte ihn nur an und schüttelte den Kopf. Er verstand noch nicht.
"Er ist es. Und ich wünschte, dass ich ihn nie getroffen hätte."
Depa setzte sich hin, während Kanan seine Sachen nahm. Er war eh schon zu spät.
"Du verstehst es noch immer nicht", gab sie zurück und hob ihre Hand an Depa. Wie eine Art der Beschleunigung veränderte sich das Bild.
Depa zuckte bei dem Kuss auf die Wange fort und Kanan verschwand. Sie zog ihre Beine verzweifelt an, letzten Endes tat sie ihre Pflichten und nahm ihre Tasche, wo sie ihre hand runter nahm. Depa legte vorsichtig einen Brief hin.
"Ich liebe dich Dad. Es tut mir so leid, aber ich muss lernen damit umzugehen und die Wahrheit erfahren.."
Ezras Augen weiteten sich und er sprang auf.
"Was...was machst du da?! Depa! Du...du kannst nicht gehen! Dad...Dad kann das nicht ertragen! Ihr braucht einander! Bitte bleib!"
Doch Depa machte schweren Herzens das Licht aus und zog ihre Mütze über.
Ezra wollte sie festhalten, doch sie ging durch ihn hindurch. Nein. Nein, nein, nein! Er folgte ihr und versuchte sie verzweifelt davon abzuhalten.
"Depa! Du kannst nicht gehen! Bleib!" Er lief ihr nach und versuchte sie zurückzuhalten. "Bitte! Du kannst ihn nicht im Stich lassen! Nicht...nicht wie ich es bei allen getan habe..."
Die Twi'le hatte ein flaues Gefühl und sah nervös hinein, dann hinaus, wobei sie auch zögernd weiter ging. Es war dunkel draußen. Das Schiff lag sehr abgelegen, also rief sie:
"Schatten?! Ich hab mich entschieden! Ich nehme an!"
Ein tiefes, finsteres Lachen ertönte und Ezra stellten sich sofort die Nackenhaare auf. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, doch er brachte vor Schock und Entsetzen kein Wort heraus.
"Ich wusste es. Du triffst die richtige Entscheidung, meine junge Schülerin."
Jemand trat aus dem Schatten und niemand anderes als Maul zeigte sich.
Ezra sah ihn geradezu hasserfüllt an.
"Du bist tot! Du kannst nicht..."
"Tatooine ist nie geschehen", wandte Ashla ein.
Depa wurde die Tasche abgenommen.
"Du hattest recht. Er..ich habe einen Bruder."
"Natürlich hast du einen. Deine Eltern haben ihn nur verstoßen. Ein sehr talentierter Schüler wie du, meine Liebe." Maul lächelte. "Oh ich habe dir so viel zu erzählen. Und wir haben sehr viel vor uns."
Ezra schüttelte ungläubig den Kopf.
"Nein...nein, niemals! Dieser Mistkerl wird nicht eine Hand an sie legen! Er wird nicht.."
Doch er legte eine Hand an ihre Schulter und zog sie mit sich. Depa sah zurück zu dem Schiff.
"Wann beginnt das Training?"
"Sofort, meine Schülerin." Maul lächelte. "Wir haben viel vor uns."
Damit legte er ihr einen Hand auf die Schulter und führte sie in sein Schiff.
Ezra sah dem fassungslos zu und landete auf seinen Knien.
"Nein...nein, Depa!"
Doch diese folgte dem Zabrak und die Rampe fuhr zu. Das Schiff hob langsam ab und verschwand im Sternenhimmel, der Nacht.
Ashla hob ihre Hände und es wurde sehr hell.
"Leider ist das jetzt so."
Ezra saß auf dem Boden, Tränen liefen über sein Gesicht und einzig und allein sein Schluchzen erfüllte die kurze Stille.
"Ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr. Ich..ich habe alles kaputt gemacht. Alles war meine Schuld."
"Nein. Die nicht geschehene Mission war schuld."
Sie seufzte und schnipste. Diesmal fanden sie sich in einem imperialen Kreuzer wieder, wo Ezra noch immer es nicht wagte aufzusehen. Nur eine zu bekannte Stimme ließ ihn steif werden.
"Na, Ezra? Nichts zu tun?", fragte Maximilian, besser bekannt als Inquisitor. Seine Augen waren goldgelb. Man hörte ein Schnauben.
"Was willst du, Mäxchen? Ich habe dir gesagt, dass du mich nicht mehr so nennen sollst"; antwortete seine eigene Stimme, die viel düsterer klang. Ezra stand mit dem Rücken zu Max und schien sich nicht um ihn zu kümmern.
"Ich wurde von meinem Meister hierher zitiert. Was willst du?"
Er verdrehte die Augen und zog ihn zur Seite.
"Ich soll mit Euch, Inquisitor, eine Mission übernehmen."
Er gab ihm ein Pad.
"Also?"
Ezra nahm das Pad und schnaubte.
"Lächerlich. Einen einfachen Zabrak und seine Schülerin wirst du ja wohl noch alleine los. Oder hast du Angst, Kleiner?"
Seine gelben Augen funkelten amüsiert.
"Ich wünschte ich würde es alleine machen dürfen, aber die Logik dahinter ist, das es der Schatten ist. Er muss weg", erwiderte er. "Also? Dabei oder nicht?"
"Muss ich ja wohl. Die beiden werden schnell erledigt sein." Ezra lachte. "Wie der Rest der Rebellion."
"Genau."
Ezra ging an ihm vorbei und Maxs Augenfarbe wurde heller.
"Wie die Rebellion.."
Ezra blieb stehen.
"Höre ich da etwa Mitgefühl, Mäxchen? Die Rebellen waren törichte Narren und waren nichts wert. Man hat ja gesehen wie das Phoenix - Squadron an Lothal gescheitert ist. Ich habe es jedenfalls gesehen."
Ezra sah nun endlich auf und schüttelte ungläubig den Kopf. Er...er konnte nicht fassen, was aus ihm selbst in diesem ganzen Desaster geworden war.
"Nein, ich habe kein Mitgefühl." Er fuhr den Helm zu. "Wir dienen dem Imperium."
"Sehr schön, Mäxchen. Das wollte ich hören."
Ezra lächelte finster.
"Wir werden sofort aufbrechen, dann wird mein Meister zufrieden sein."
"Oh, sucht Ezzy Aufmerksamkeit?"
Der Inquisitor lief an dem ehemaligen Rebellen vorbei. Ein tiefes Grollen ertönte.
"Nenn mich nicht so. Für dich immer noch erster Bruder", kam es zischend zurück.
"Ich habe nichts mehr mit diesem erbärmlichen Narren von Lothal gemein. Er ist tot genau wie der Rest der Rebellen. Zerfallen an seiner eigenen Arroganz."
"Dann hör du auf, mich Max zu nennen, erster Bruder."
"Ich habe das Recht, Kleiner. Ich stehe nämlich im Rang über dir." Ezra lachte. "Na Mäxchen? Das geht dir ziemlich gegen den Strich, was?"
"Nicht so sehr wie dir, wenn ich dich anders nenne. Also sei still", erwiderte er.
"Ich bin Vaders Schüler, mein Freund. Ich habe jedes Recht dich so zu nennen wie ich möchte. Vergiss das nicht."
Ezra ging mit hoch erhobenen Haupt an ihm vorbei und lächelte nur süffisant.
"Komm. Sonst entwischen sie uns noch."
Max verdrehte die Augen und atmete aus.
"Bin unterwegs."
Die beiden verließen den Raum.
Ashla erhob erneut die Hand und die Zeit schien vorzuspulen. Ezra blinzelte und sein Alternnatives Ich und Max waren erneut in dem Raum. Ersterer schien sehr zufrieden zu sein.
"Mein Meister wird das überaus schätzen. Der Schatten und seine Schülerin gefallen. Was für ein zufriedenstellender Tag."
Max drückte seine Tasse und trank daraus.
"Es war die Tochter von Kanan und Hera", murmelte er.
"Ich..ich habe Depa...."
Egal wie sehr Ezra auch dachte es könnte nicht mehr schlimmer können. Es tat es. Und das mehr als zuvor.
Sein Alternatives Ich schnaubte nur amüsiert.
"Was macht das schon? Sollte ich etwa Mitleid mit ihr haben? "Du bist es. Du bist mein Bruder. Ich wusste, dass du existierst." Pah. Erbärmlich."
"Hm, klar."
Er trank weiter.
"Ich bin in meinem Zimmer. Der Bericht wird morgen bei dir auf dem Tisch liegen. Erster Bruder."
"Geht doch." Ezra lachte. "Oh wie sie gelitten hat. Sie ist genauso gefallen wie ihre Eltern. Wie alle von ihnen."
Ezra zuckte zusammen, als er sich selbst mit solch einen Hass reden hörte.
"Also mit Ehre und Anstand? Selbst wenn es der Feind war, darf man ihn nicht unterschätzen und schlecht machen. Sie waren würdige Gegner."
Max stellte die Tasse in ein Waschbecken. Diese zersprang und Ezra drehte sich in Rage nach ihm um.
"Bezeichne sie nicht so. Sie waren schwach, erbärmlich. Sie waren falsch, sie waren nur eines. Lügner und Verräter. Sprich diese Worte nicht mehr in meiner Gegenwart aus."
"Habe einen Nerv getroffen was?", fragte er. "Du kannst dich nicht verstecken."
"Verstecken? Ha!" Ezra lachte finster. "Ich verstecke mich nicht. Diese erbärmlichen Lügner bedeuten mir nichts. Sie sind da wo sie hingehören."
"Sind wir nicht alle Lügner und Verräter? Kein Wunder das du sie so nennst, wir sind doch alle welche", seufzte Max und Ezra drückte ihn gegen die Wand.
"Halt deine verdammte Klappe. Du weißt nichts und dabei bleibt es. Nichts mehr davon bedeutet noch etwas. Sie sind gefallen, die Rebellion ist gefallen. Sie haben ihr eigenes Urteil gewählt. Also halte deinen verdammten Mund über sie."
Seine Augen funkelten vor Wut.
"Und warum reagierst du so dann, wenn es nichts mehr bedeutet? Ich hab deine Reaktion mitgekriegt hast, das diese Wren gestorben ist. Umgebracht von ihrem „Ehemann", du hast den halben Hangar zerlegt, oder nicht? Oder Scarif? So kalt bist du nicht."
"Sie bedeuten mir nichts mehr", zischte Ezra und seine Augen wurden eine Spur heller.
"Sie sind Verräter, Lügner. Sie haben mir nie etwas bedeutet. Und selbst wenn. Ich habe soeben ihre Tochter getötet und es hat mir gefallen. Das sollte dir doch Beweis genug sein."
"Hat es nicht. Du weißt das. Dir hat es weh getan. Weil du in ihr mehr von dir gesehen hast, als du denkst. Du vermisst sie. Und du kannst es bestreiten, aber sei wenigstens ehrlich zu dir selbst."
Ezras Griff wurde langsam lockerer. Er sah Max einen Moment an, dann wandte er sich ab und ließ ihn fallen. Er wollte den Raum verlassen, doch Max hielt ihn zurück.
"Rede mit mir und lass mich nicht stehen. Du weißt, das es falsch ist, was du tust."
"Falsch?!" Ezra spuckte das Wort geradezu aus. "Ich tue das, was man mir befielt. Wozu ich bestimmt wurde. Meine Eltern haben mich dazu erschaffen. Es war von Anfang an meine Bestimmung."
"Was sind das für Eltern, wenn sie ihr Kind dazu zwingen die Menschen zu vernichten, die einem das Herz bedeuten. Du weißt das ich recht habe."
"Sie bedeuten mir ABER NICHTS!"
Die Tasse zersprang und Ezra keuchte.
"Sei still! Sei einfach nur still! Sie sind tot! Sie sind alle tot und dabei bleibt es!"
"Du weißt aber das ich im Recht liege."
"Nein!" Ezra fuhr herum. "Du hörst mir jetzt genau zu, Mäxchen. Sie haben mir nie etwas bedeutet außer den Hass, den ich für sie empfinde. Wenn ich gekonnt hätte, dann hätte ich jeden Einzelnen getötet. Vor allem ihn. Noch ein Wort darüber und ich mache dich fertig, verstanden?!"
Der mandalorianisch abstammende Inquisitor sah ihn genauso verbittert an.
"Ja, Sir."
"Gut."
Ezra bedachte ihn mit einem warnenden Blick und wandte sich ab.
"Ich gehe nun meinem Meister berichten. Nehme diese Worte nicht mehr in meiner Gegenwart in den Mund oder es wird dir bitter Leid tun."
Damit verschwand Ezra aus dem Raum und Max setzte sich fast entrüstet hin. Er nahm den Kommunikator um eine Nachricht zu versenden.
"Hier ist Fulcrum. Die Mission ist gescheitert."
Was Max nicht wusste war, dass Ezra noch vor der Tür stehen blieb und alles hörte. Er lächelte und seine gelben Augen leuchteten geradezu.
"Mein Meister hatte Recht. Das wird ihn interessieren..."
Er zog sich langsam zurück, während Max seine Unterlagen nahm und vollendete.
"Er ist nicht gefallen. Als du kamst, war es ihm stutzig geworden. In diesem Universum fehlt ihm keine Hand, dafür wurden seine Eltern eiskalt ermordet. Von Vader selbst, damit er lernt zu hassen", erklärte Ashla.
"Und wen hat er da kontaktiert, wenn die Rebellion nicht mehr existiert? Wenn alle tot sind?", fragte Ezra leise nach und rieb sich über die Augen. "Ich...ich habe Depa...Wieso?"
"Es gibt noch kleine Zellen. Ganz klein, kaum bemerkbar. Sie versuchen sich in das Imperium zu integrieren. Max hat sich bereit erklärt Rekruten willkommen zu heißen und von innen zu zerstören."
Sie seufzte.
"Weil du nicht an die Vergangenheit erinnert werden willst."
Max strich über ein Bild, betrachtete es. Inquisitoren war es nicht gestattet gewesen, Familie zu haben. Doch keiner wusste davon. Er würde einen letzten Versuch wagen. In Ezra war noch Licht. Die Wahrheit war, dass dieser zwar Depa getötet hatte, aber es erst nicht konnte. Max hatte es gesehen. Es hatte all seinen Hass gebraucht um es zu tun.
Ezra neben Ashla schluckte.
"Was...was macht er da? Ich..ich bin nicht mehr zu retten.."
"Er will es versuchen. Dich zu retten ist für ihn ein Wunsch."
Max packte alles zusammen und nahm einen Projektor mit sich. Der Helm fuhr über seinen Kopf.
"....aber er wird es nicht schaffen. Nicht wahr?", fragte Ezra leise. Sie sahen wie sich das Bild erneut veränderte.
"Was könnte es noch für die übrigen Zellen bedeuten, wenn ich zurück zum Licht gehe?"
"Die Zerstörung von dem hier."
Max warf ihm einen Projektor zu.
"Der gehörte Depa. Sieh es dir an."
"Nein."
Ezra lächelte finster.
"Du bist Fulcrum. Unser Spion zeigt sich endlich. Ich muss gestehen, dass ich überrascht bin, Max."
Max spürte eine Wucht und er landete an der Wand. Er versuchte sich zu rühren, doch es gelang ihm nicht.
"Ezra."
"So heiße ich schon lange nicht mehr. Ich bin erster Bruder und bald der neue Sith Lord an der Seite meines Meisters. Du hast verloren und das alles für erbärmliche Hoffnung. Ich bin vor langer Zeit gefallen, Max. Nichts kann das ändern."
Das Lichtschwert von Fulcrum landete in Ezras Hand.
"Idiot", murmelte Max. "Du bist nicht gefallen. Man kann das gar nicht. Selbst Vader könnte es nicht, selbst wenn er wollte. Die Sith sind schwach, das waren sie immer."
"LÜGNER!"
Ezra zündete sein eigenes Lichtschwert und hielt es ihm gekreuzt unter die Kehle.
"Ich bin da wo ich hingehöre. Und du...du hast uns verraten."
"Nein. Ich war dir treu. Ich hab das Imperium verraten. Ein albernes Schauspiel von Sidious."
Max sah ihn an und lächelte, sein freundschaftliches Lächeln.
"Ich bin trotzdem stolz auf dich. Egal was du tust, ich bin froh dich zu kennen. Und du verlierst mich nicht. Versprochen."
Die Tür ging auf und beide hörten ein schweres, nur zu gut bekanntes Atmen.
"Strecke ihn nieder, mein Schüler. Tue das wofür du geboren wurdest. Zeige diesem Verräter die Konsequenzen seines Handelns."
Ezra zögerte. Er zögerte! Das sah Max als Gelegenheit und aktivierte den Projektor.
Eine Handbewegung genügte und es wurden Bilder gezeigt, wo Kanan mit Ezra trainierte, dann mit Sabine malte, mit Zeb sich lustig über Chopper machte, selbst mit Hera unterhielt er sich bei einer Tasse, wo sie ihn liebevoll in den Arm nahm und begann eine runde Schach zu spielen.
Es waren Erinnerungen, die dem alternativen Ich weh taten.
"Es ist nicht zu spät."
Ezra ließ die Waffen sinken und er starrte auf die Bilder. Etwas in ihm begann sich zu regen. Etwas...Gutes. Vader schaltete ihn sofort ab.
"Falle nicht auf seine Lügen rein. Weißt du nicht mehr, was sie dir angetan haben? Sie haben dich verstoßen, dich ersetzt, dich vergessen. Bringe es zu Ende."
"Sie waren besorgt, weil dieser Krieg zerstören kann. Weil sie Angst hatten alles zu verlieren! Sie wollten das nicht, Ezra. Und du weißt das, Depa war vielleicht nur kurz da, aber da war etwas. Eine Bindung. Erinnere dich, wer du bist", beharrte Max. Für einen Moment glaubte Max zu sehen wie Ezras Augen einen blauen Schimmer inne hatten.
"Du hast Recht. Ich erinnere mich wer ich bin."
Mit einer Bewegung hatte er die Lichtschwerter erneut entzündet und schlug seinem Freund den Kopf ab. Seine gelben Augen leuchteten.
"Ich bin ein Sith und werde mich nie wieder auf diese Lügen einlassen."
"MAX!"
Ezra sah entsetzt zu dem Szenario und schloss schmerzerfüllt die Augen.
"Nein..."
Ashla drückte seine Schulter.
"Er hat es versucht. Und das macht ihn hier, zu einem sehr guten Freund und Bruder."
"Das ist er auch so."
Ezra schluckte und rieb sich die Tränen von den Wangen.
"Okay. Das wäre es. Es ist vorbei. Jetzt kann nichts mehr passieren."
"Das ist deine Meinung."
Es veränderte sich das Bild und der Schnee Mandalores zeigte sich.
Ezras alternatives Ich, stand vor einem Grab und betrachtete es.
Ezra selbst keuchte auf und hielt sich sein Herz.
"Sabine...."
Der Sith nun komplett in schwarz gekleidet und ohne Maske sah er auf das Grab hinunter.
"Oh Sabine...Hättest du nur zu mir gehalten, dann wärest du noch am Leben. Aber für dich war ich ja nie mehr als der dumme, nervige Ezra nicht wahr? Du hast nie auch nur darüber nachgedacht, was ich für dich empfunden habe."
Der Wind zog sich wie eine Antwort durch die Tannen hindurch. Der Sith schnaubte und wollte die Kerze umwerfen, doch...doch seine Hand blieb stehen.
"Sie hat lange durchgehalten", erzählte Ashla.
"Kelden hat sie getötet..und ich war nicht da, um sie zu schützen.."
Ezra schnaubte.
"Du bist an deinem eigenen Schicksal selbst Schuld. Jeder von euch. Ich habe einst geliebt, Sabine. Doch das wurde mir durch euch genommen. Ihr habt mich zu dem gemacht, was ich jetzt bin." Er lachte auf. "Eigentlich sollte ich mich dafür bedanken, was?"
Er hörte Schritte hinter sich und bewegte nicht mal den Kopf.
"Ich wusste, dass du hier sein würdest. Genauso das du noch lebst."
Dem richtigen Ezra fiel alles aus dem Gesicht und flehend sah er zu Ashla.
"Bitte nicht. Tue....tue mir das nicht an."
"Du musst es verstehen, und das tust du noch nicht."
Sie drehte sich zu Kanan.
Seine Augen waren voller Zorn.
"Du lebst ja auch noch."
"Du wusstest es die ganze Zeit, dass ich es noch tue. Unser Band." Ezra lachte auf. "Du hast es nie fertig gebracht es zu brechen. Wieso? Schuldgefühle, Meister ?"
Ezra stand nach wie vor mit dem Rücken zu ihm.
"Nein, die einzige Möglichkeit dich zu finden. Du hast meine Tochter auf dem Gewissen."
Die blaue Klinge fuhr aus.
"Ach ja die kleine Twi'lek. Sie kommt ganz nach Hera nicht wahr? Oh entschuldige bitte kam. Ein Jammer, nicht wahr? Alle sind gefallen. Und du...du lebst noch. Ist das nicht eine Ironie?"
"Ironie? Sie sind gestorben, weil du nicht geblieben bist! Du hast das Schwert gegen ein wehrloses Mädchen erhoben!"
"Wehrlos? Oh nein, Meister."
Ezra drehte sich um, ein amüsiertes, finsteres Lächeln auf dem Gesicht.
"Sie war Mauls Schülerin und hat sich der dunklen Seite zugewandt. Wie vorhersehbar, nicht wahr? Erst hast du bei mir versagt und dann bei ihr. Also wirklich was ist aus deiner alten Philosophie geworden? Oh ehrwürdiger Jedi."
Seine Stimme triefte nur vor Spott und Verachtung.
"Ich hab versucht sie zu schützen, vielleicht habe ich versagt."
Er ging in Stellung.
"Diesmal aber nicht."
Ezra lachte nur.
"Du willst mich wirklich töten, Kanan? Oh wir beide wissen, dass du dazu nicht im Stande bist. Jedi rächen sich nicht, wie du weißt. Und.." Er betrachtete seine Fingernägel. "Wir sind uns doch beide im Klaren, weshalb das alles passiert ist oder? Ich meine es ist schon äußerst unterhaltsam, dass du mir vorwirfst, dass ich gegangen wäre. Das ich nicht da war. Dabei war es doch eure eigene Schuld und besonders deine."
"Du hättest auf uns zukommen können. Du hättest mit uns reden können, du hättest bei uns bleiben können!"
"Das habe ich ja! Erinnerst du dich nicht?!" Ezra lachte sarkastisch auf. "Muss ich dir auf die Sprünge helfen? Ich weiß es noch. Und welche Antworten habe ich bekommen? Nicht jetzt, Ezra, wir sind auf dem Weg zum Arzt. Gerade ist es ganz schlecht, warte bitte. Dafür habe ich überhaupt keine Zeit, Hera hat wieder Morgenübelkeit. Wir reden später. Wir reden nachher. Oder die beste Antwort. Eine Schwangerschaft ist nicht so einfach, wir können nicht jede Minute da sein. Klingelt es da bei dir? Oder ist es dir auch komplett entfallen, dass du mich nach der Verkündung gar nicht mehr trainiert hast? Das ihr meinen Geburtstag vergessen habt, wo ich euch gebraucht hätte! Und jetzt sage mir doch nochmal genau, wann ich mit euch hätte reden können!"
Blau vermischte sich mit gelb. Für einen Moment war er kein Sith mehr, sondern einfach nur Ezra. Aber dieser Moment war längst vorbei.
Ezra neben Ashla schluckte.
"Das ist vielleicht das Schlimmste..aber ich verstehe ihn. Das war am Anfang der Schwangerschaft genauso du weißt schon die Sache mit Maul und Dathomir. Die Wahrheit ist, dass es nicht anders bei mir gewesen wäre, wenn es nicht so eskaliert wäre. Bei mir haben sie es noch gemerkt. Bei ihm nicht mehr..."
Kanan schwang die Klinge.
"Du hättest dich trotzdem nicht dem Bösen anschließen müssen. Schau hinter dich. Sie war hier, wollte mich nicht anhören und ist gegangen! Kelden hat sie getötet! Hera wurde mit Zeb und Chopper, von deinem glorreichen Imperium getötet, Du hast das Schwert gegen mein Kind erhoben!"
Ezra zückte seine Klinge.
"Ich wusste immer, dass es dazu kommt. Und nun werde ich endlich den letzten Teil aus meiner Vergangenheit zerstören. Dich!"
Damit gingen sie aufeinander los.
Ezra, der dem Kampf zusah, wirkte sehr nachdenklich.
"Ich...ich habe es verstanden, Ashla. Es ging nie um die Mission."
"Um was dann?", fragte sie und betrachtete eine Eule, die auf dem Grabstein landete.
Ezra schluckte.
"Es ging...es ging darum, dass sich alles so fügen musste. Aber hauptsächlich darum wie alles miteinander verbunden ist. Hätten wir das nicht durchgemacht wären wir nie die, die wir heute wären und es wäre was viel Schlimmeres passiert. Es stimmt. Wäre das mit Maul nicht gewesen wären sie nie wach gerüttelt worden und ich wäre früher oder später von selbst gefallen. Es ging nicht nur darum wie alles miteinander verschmilzt, sondern auch um mich."
Er sah zu sich selbst und seinem Vater.
"Ich wurde durch dieselben Dinge zerstört, die sie damals getan haben. Doch bei mir haben sie mich noch gerettet. Hier nicht. Und damit wurde alles ausgelöst."
Die Macht lächelte und verbeugte sich respektvoll vor ihm.
"Du hast es verstanden. Und doch hast du noch einen Wunsch frei. Was soll ich dir erfüllen?"
Ezra schüttelte den Kopf.
"Ich habe keinen Wunsch. Ich habe alles was ich je wollte, wovon ich nichtmal träumen konnte. Jetzt weiß ich wie knapp das alles gewesen ist. Wie sehr alles hätte schiefgehen können. Ich habe nur eine Frage, genauer gesagt zwei Fragen."
Das Bild stoppte und Ezra wandte davon den Blick ab.
"Gut, dann werde ich sie beantworten."
Sie klatschte zwei Mal und sie fanden sich in der grünen Steppe Lothals wieder. Die kleinen Wölfe tollten miteinander vor Kyber, der den Planeten hütete.
"Zwei Fragen."
Ezra lächelte leicht, als er seinen Freund sah. Sein Blick war nachdenklich und wirkte sehr viel älter, als er eigentlich war.
"Besteht nach wie vor die Möglichkeit, dass sich das ereignet?"
"Nein. Tut es nicht. Meine Aufgabe zu leiten ist erfüllt. Bogan wird bald geschlagen sein."
Sie rieb ihre Hände.
"Also nein. Ich denke nicht."
Ezra seufzte erleichtert auf. Das war mehr als eine Last, die von seinen Schultern abfiel. Er schluckte und sah zu ihr.
"Und meine letzte Frage. Hätte es einen Weg gegeben mich zu retten? Was wäre mit dem Brief gewesen?"
"Wenn Kanan ihn gesendet hätte? Dann ja..und doch wäre Caleb nicht wahr geworden. Der Brief wurde nach Heras Tod geschrieben. Das heißt..ihr wärt nur zu dritt gewesen."
Sie lächelte traurig.
"Und wenn Vader nicht gewesen wäre, dann hätte es Max geschafft."
Ezra schluckte und er spürte wie ihm erneut die Tränen kamen. Er sah all die Tode seiner Geliebten vor sich, hörte die Worte des Hasses und des Zorns von seinem Vater. Alles in ihm schien zu brechen, als er die letzten Szenen Review passieren ließ.
"Ich verstehe jetzt den Grund von allem. Aber wieso...wieso musstest du mir es zeigen? Wieso musstest du mich so quälen? Hat das alles Almeck ausgelöst? Ist es das?"
"Du solltest verstehen, das er Unrecht hat. Und das ist mir wichtig. Aber jetzt bringe ich dich Heim."
Sie fasste an seine Schulter. Ezra blinzelte und ehe er es sich versah waren sie schon wieder fort. Es war, als würde er aus einem langen Schlaf erwachen - nur mit absoluten dröhnenden Kopfschmerzen und Stimmen. Stimmen, die nicht er und Ashla waren.
"Ich glaube er kommt zu sich."
"Hoffen wir es, sonst dreht Sabine ihm noch den Hals um."
"Das ist glaube ich die minimalste Sorge, die wir haben werden."
Ezra blinzelte verwirrt und kniff die Augen bei dem Licht zusammen.
"Ezra?"
Er blickte in drei Gesichter, die ihm etwas verschwommen waren. Er hörte sich leise stöhnen.
"Wo..wo bin ich?"
Er hörte leises Gelächter.
"Alter, hast du dir den Kopf angehauen? Bist du okay?"
"Vielleicht ist er gegen eine Lampe gerannt. Manchmal unterschätzt man seine Größe."
"Würde erklären wieso er so benommen ist. Aber nicht wieso er so fertig aussieht."
Ezra blinzelte. Irgendwie kannte er die Stimmen.
"Vielleicht seine Hand? Kann er denn Blut sehen?"
Er kniff die Augen zusammen und erkannte endlich die Gesichter. Und musste mehrmals blinzeln.
"Na ja so oft wie der schon verletzt worden ist glaube ich nicht, dass er deswegen weg war", kommentierte Luke. Er, Max und Tristan knieten sich vor Ezra hin, der sie endlich erkannte.
"Leute.."
"Hey, er scheint uns zu erkennen. Immerhin etwas."
"Minimal verwirrt, Ezzy? Bist du okay?", fragte Max und konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Ezra riss die Augen auf.
"Max!"
Ehe der ehemalige Inquisitor es sich versah wurde er schon in eine enge Umarmung gezogen.
"Du bist hier! Du bist hier! Du lebst! Oh ist das schön dich zu sehen!"
Luke und Tristan wechselten einen fragenden und zugleich sehr skeptischen Blick. Der Padawan wusste nicht recht was das sollte, aber erwiderte die Umarmung.
"Äh ja. Ich bin doch schon seit zwei Stunden hier. Hat Sabine es nicht gesagt?"
Ezra lachte nur und drückte ihn fest.
"Ich bin so froh, dass du hier bist! Das du du bist!"
"Ähm..hast du dir irgendwo den Kopf angehauen, Ez?"
"Oder hast du doch einen etwas höheren Blutverlust?", hakte Luke langsam nach. Max blinzelte etwas.
"Ich war nie ein anderer."
"Ich weiß!"
Ezra lachte und gab ihm einen Kuss aufs Haar. Dann nahm er Luke und Tristan in die Arme.
"Es ist so toll euch zu sehen! So wahnsinnig toll!"
"Ja...wir freuen uns auch. Sag mal hast du irgendetwas genommen?", hakte Tristan nach.
"Wenn ja, nehme es nicht mehr..", murmelte Max.
"Oh ich freue mich so!"
Ezra war wie ein springender Flummi, der nicht stillsitzen konnte. Dann lachte er auf.
"Natürlich! Ich..Sabine! Mum! Dad! Depa! Oh ich muss zu ihnen!"
Lachend lief er aus dem Raum. Luke blinzelte.
"Ähm...was ist in Ezra gefahren?"
"Ich glaube high ist noch nichtmal ein passender Ausdruck", gab Tristan verwirrt zurück.
Max schüttelte den Kopf.
"Ich werde einen Arzt holen, wenn es nicht besser wird..."
Die beiden Jungs nickten. Und was immer Ezra da auch nahm..das sollte er nicht wieder tun.
###
Derweil rannte der Jedi durch die Flure und wirkte so ausgelassen und freudig wie eine kleine Loth - Katze. Er war Zuhause! Er war tatsächlich Zuhause!
Und das hatte sich noch nie so toll angefühlt.
Er rannte weiter, bis er an dem Lasat vorbei schlitterte.
"Wohow, langsam Kid."
"ZEB!"
Ezra fiel seinem Bruder um den Hals und drückte ihn fest.
"Du bist hier! Du bist..oh Ich freue mich so! Ich habe dich lieb, großer Bruder!"
Er blinzelte und drückte ihn etwas verwirrt.
"Ich dich auch. Ist alles in Ordnung?"
"Alles ist in bester Ordnung, Großer!"
Ezra lachte und drückte ihn nochmal fest, dann sprang er auch schon weiter.
"Wir sehen uns später!"
Zeb hob die Pranke und winkte perplex.
Was war das?
Lachend und kaum vor Freude haltend sprintete Ezra nach oben in die privaten Räumlichkeiten. Dort hörte er schon vertrautes Kichern und sein Herz schlug sofort höher.
Depa..
Er stolperte in den Raum, wo Depa mit ihrer Mutter spielte.
"Du kleiner Frechdachs, genauso schlimm wie dein großer Bruder", beschwerte sie sich vergnügt.
"DEPA! MUM!"
Ezra konnte sich nicht mehr halten und fiel seiner Schwester um den Hals.
"Meine Süße. Oh Gott ich bin so glücklich dich zu sehen! Das du immer noch du bist und mich kennst und..Oh ich liebe dich so sehr!"
Die Twi'lek quiekte und wurde fast erdrückt, Ezra küsste sie auf die Lekku und hielt sie fest an seine Brust.
Sie blinzelte erstaunt.
"Ezzy?"
Auch Hera wusste nicht recht, was das sollte.
"Alles in Ordnung?"
Ezra wollte Depa gar nicht mehr los lassen.
"Mein Zwerg. Meine Kleine. Ich werde dich immer beschützen. Oh meine Süße."
Er schluchzte leise und legte seine Stirn an ihre.
"Ich bin so froh, dass ich dich habe. Ich liebe dich so sehr."
Niemals wird Maul dich bekommen. Er ist tot und das bleibt er auch..
Depa kicherte und tatschte mit ihren Händen an seine Wange.
"Hab dich auch lieb."
Sie küsste ihn auf die Nase. Beide kuschelten für einen Moment und Ezra schluckte seine aufkommenden Tränen hinunter. Depa lebte. Sie war da! Sie wusste wer er war und sie war sicher. Sie war so hell, warm und einfach so wie er sie kannte. Sein Padawan. Hera wusste nicht was los war, doch sie fand es schön, das er sich wohl langsam zu beruhigen schien.
"Geht es wirklich?"
Ezra küsste Depa auf die Stirn, strahlte sie an und setzte sie dann vorsichtig ab. Dann fiel er seiner Mutter um den Hals und drückte sie an sich.
"Du bist hier. Du lebst. Du bist okay. Ich liebe dich so sehr, Mum. So sehr."
Heras Blick wurde immer besorgter.
"Natürlich lebe ich. Und ich liebe dich genauso sehr."
Sie drückte ihn an sich.
"Ich würde euch zwei niemals alleine lassen. Niemals."
"Du hast mir so gefehlt. Oh Mum, ich bin so glücklich das ich dich habe. Das du hier bist."
Depa hatte das seltsame Gefühl etwas verpasst zu haben. Hera strich über seinen Rücken.
"Ich..ich bin auch froh bei dir zu sein."
Ezra schluckte und drückte sich an sie. Seine Mutter lebte. Nichts davon war wahr geworden. Nichts. Sie waren alle da. Sie alle lebten und sie waren alle noch eine Familie. Eine starke, feste Familie, die durch nichts erschüttert werden konnte. Und oh Ezras Freude und Glück war nicht in Worte zu fassen. Hera küsste ihn auf den Kopf.
"Liebe dich."
"Ich dich mehr."
Ezra öffnete die Augen und sein Herz schlug fast aus seiner Brust, als er eine weitere sehr vertraute Präsenz spürte.
"Ich habe deinen Brei, Süße. Im Übrigen sind mir gerade Luke, Max und Tristan entgegenkommen, die davon überzeugt sind das unser Sohn auf Drogen wäre.."
"Auf Drogen? Wirklich?", fragte Hera und erhob sich mit Ezra..
Kanan stand perplex in der Tür, während Hera den Brei nahm. Der Jedi konnte kaum ein Wort sagen, da fiel ihm sein Sohn schon um den Hals und warf ihn glatt zu Boden.
"Dad!"
Ezra klammerte sich förmlich an seinem Vater.
"Du bist du, du bist hier, du.." Er schluchzte leise. "Ich liebe dich so sehr. So sehr, Daddy."
Er fühlte die vertraute Wärme, die Liebe und die Fürsorge und Sicherheit in ihrem Band. Das war die Präsenz seines Vaters wie er sie kannte. Das und niemals etwas anderes. Depa und Hera wechselten einen warmen Blick, während Kanan überrascht die Umarmung erwiderte.
"Ich liebe dich auch, kid. Wo sollte ich denn sein?"
Ezra schüttelte den Kopf.
"Das ist egal. Du bist hier. Du bist du. Du liebst mich. Du hasst mich nicht. Alles andere ist egal."
Er schmiegte sich an ihn.
"Ich habe dich so vermisst. Es ist wieder alles in Ordnung. Alles gut."
Kanan sah nur verwirrt zu Hera und bildete: Hat er was genommen?
Sie zuckte die Schultern und fütterte Depa. Der Jedi küsste Ezra auf den Kopf.
"Ich bin bei dir, es ist alles okay."
"Das ist es. Es ist alles gut. Endlich." Ezra legte seinen Kopf an seine Brust. "Ich bin so glücklich, dass ich dich habe."
Kanan lächelte warm und legte seinen Kopf an Ezras.
"Und ich dich, mein Sohn."
Beide hielten sich im Arm und kuschelten miteinander. Ezra beruhigte sich langsam, aber er konnte das alles nicht vergessen. Er schluckte und atmete tief durch.
"Ihr wisst gar nicht wie viel ihr mir bedeutet."
"Mindestens genauso viel, wie du uns", gab Kanan sanft zurück.
Depa kicherte.
"Ezzy wichtig!"
"Ezzy unersetzbar", stimmte Hera zu und gab ihr noch einen Löffel. Ezra liefen Tränen vor Freude über die Wangen und er drückte sich weiter an seinen Vater.
"Danke. Ihr für mich auch. Für immer."
Diese Worte zu hören nach all dem Hass, nach all dem was er gesehen hatte...was das in ihm auslöste war nicht zu beschreiben. Depa aß nachdenklich und klatschte auf, als die Zwillinge kamen. Sie waren auf Rexs Arm und quiekten ihrer Freundin zu.
Kanan drückte nochmal Ezra fest an sich.
"Für uns auch."
Ahsoka folgte ihnen und sah mit einem Schmunzeln Vater und Sohn zu. Dann runzelte sie die Stirn, als sie Ezras Signatur fühlte...irgendetwas war daran seltsam.
"Na, wird hier wieder gekuschelt?"
Sie strich Depa über die Wange.
Was ist denn mit den beiden los?
Sie zuckte die Schulter.
Keine Ahnung.
"Wird wieder gekuschelt", bestätigte Hera. Die Zwillinge wurden auf den Boden gesetzt, die sofort zu Depa krabbelten. Ahsoka lächelte.
"Das brauchen die beiden auch.."
Irgendwie ist hier etwas faul. Ich spüre etwas bei Ezras Signatur..
Kanan half seinem Sohn langsam auf, aber beide lösten sich noch nicht voneinander. Er konnte noch zu sehr Ezras Tumult in sich fühlen und vor allem die unendliche Erleichterung. Von was auch immer?
Ich weiß..
Depa schob den Brei weg und begann mit den Zwillingen zu brabbeln und zu spielen.
Rex ließ sich erleichtert fallen.
"Urgh, ich brauche Urlaub."
Er zog seine Frau auf seinen Schoß.
Kanan fuhr lächelnd über Ezras Kopf. Was immer es war es hatte Ezra einen enormen Schrecken eingejagt und ihn sehr aufgewühlt. Ahsoka sah wissend zu dem Jedi.
Ashla...ich spüre ihre Präsenz. Irgendetwas hat sie mit Ezra zu tun gehabt.
Sie strich ihrem Mann über die Wange.
"Du brauchst Urlaub? Wovon, mein Liebling?"
Da bemerkte Hera, dass Ezra seine Hand so komisch hielt.
"Liebling?"
Hera sah zu ihm und nahm seine Hand.
"Was ist.."
"Oh..." Ezra schluckte und bemerkte, dass seine Wunde seine halbe Hand verkrusten gelassen hatte. "Ups.."
Kanan verdrehte die Augen, legte seinen Kopf auf Ezras und seufzte.
"Kid....sollten wir fragen?"
"Es war nur eine Scherbe?"
"Das ist wahr. Ich sollte für Sabine die Scherben auffegen", erwiderte Max von der Tür. Anakin quiekte auf und krabbelte los.
"Max!"
Der kleine Padawan wurde von seinem Meister auf den Arm genommen. Kanan hob eine Braue und betrachtete Ezras Hand.
"Eine Scherbe? Woher?"
"Mir ist eine Vase runtergefallen", log Ezra.
"Die Wahrheit, mein Sohn."
"Gut, mir ist nicht ausversehen eine runtergefallen. Besser?"
"Du hast absichtlich eine zerdeppert und dann versucht die Scherben aufzuheben."
Hera hob die Hände.
"Okay, mir egal wie es passiert ist, aber es muss versorgt werden."
Sie verschwand ins Badezimmer. Depa kicherte, bei Ezras Blick. Max strich über Anakins Ansätze der Lekku.
"Na, fleißig beim Spielen? Gehts dir gut?"
Ein Kichern folgte und Max begann zu schmunzeln.
"So so. Daddy ist wieder auf einen Trick reingefallen."
Rex stöhnte und Ahsoka kicherte leise.
"Daddy kann das gut, nicht wahr?"
Die Zwillinge kicherten. Ezra seufzte.
"Ich war wütend und habe eine zerdeppert. Hatte was mit Almeck zu tun", murmelte er, als er den wartenden Blick seines Vaters sah.
"Daddy ist ein Idiot. Ja, sagt es doch gleich."
"Daddy, Daddy", kicherte Padmè.
"So, also Almeck."
Hera stand schon hinter Ezra, der leicht verunsichert sie ansah. Wie kam sie da hin?
"Hand", verlangte sie und wischte das trockene Blut von seiner Haut.
"Mhm, aber mein süßer Idiot", gab Ahsoka zurück und gab ihrem Mann einen sanften Kuss. Anakin kicherte.
"Mummy toll."
Ezra blinzelte und zuckte zusammen, als seine Mutter seine Wunde behandelte.
"Es war eigentlich nur ein kleiner Schnitt", versuchte er es.
"Den du nicht behandeln lassen hast", erwiderte die Twi'lek.
"Sabine wird sich freuen, wenn sie das sieht", kicherte Max und setzte sich mit Anakin zu den Kleinen.
Der Klon erwiderte sanft den Kuss.
"Hm.. ja, könnte man respektieren."
"Sage ich doch."
Ezra blinzelte. Sabine..seine Frau. Seine Frau, die lebte! Seine Frau, die niemals von Kelden...Seine Sabine! Wie hatte er sie nur vergessen können?! Er wollte sofort los, doch seine Mutter hielt ihn zurück. Kanan hob eine Augenbraue.
"Was ist mit dir, dass du sprunghaft wie eine Loth - Katze bist? Und was hat Almeck wieder getan?"
"War er vorhin auch schon. Egal was er genommen hat, er sollte es lassen."
Depa wollte an Maxs Haare, doch er hob die Arme, wie ein Monster und quiekend krabbelten die Kleinen hinter die Beine der Couch. Ahsoka lachte leise.
"Max, verschrecke nicht die Kleinen."
Anakin flüsterte Depa und Padmé etwas zu, worauf alle Drei begeistert anfingen zu kichern.
"Auf Max!"
Ehe der Padawan es sich versah wurde er von drei Kleinkindern niedergestreckt. Ezra lächelte bei dem Anblick.
"Nichts...es ist gar nichts. Es..es ist alles absolut so wie es sein sollte."
"Wirklich?"
Hera schloss den Verband und sah ihn liebevoll an.
Der Padawan lachte.
"Oh nein, der arme Mandalorianer wurde von den Jedi-Rittern und der starken Mandalorianerin überrannt! Sie sind unschlagbar", schauspielerte er und lag am Boden.
Die Kleinen kicherten und machten es sich auf Max bequem. Ezra lächelte und fiel seinen Eltern erneut um den Hals.
"Wirklich. Und ich danke der Macht jeden Tag dafür, dass es so ist. So und niemals anders."
Hera und Kanan lächelten und drückten ihren Sohn an sich.
"Wir sind es auch."
Der Klon schmunzelte.
"Er wird ein fleißiger Schüler sein", raunte er Ahsoka zu.
"Aber ein sehr fleißiger. Und ein sehr guter Babysitter", gab diese zurück und legte ihren Kopf an seinen. "Tja, Max. Da wurdest du glatt überrannt. Aber gegen diese mächtigen Kriegern hat man auch kaum eine Chance."
Die Kleinen lachten und grinsten triumphierend. Da hörten sie ein vertrautes Quieken und Ezras Herz schlug gleich doppelt so schnell.
"Sabine.."
Diese trat langsam in den Raum, ihr Kind auf dem Arm, was leise sich mit seinem Spiel beschäftigte.
"Ja, gleich kriegst du deine Wiege und dann darfst du schlafen", versicherte sie liebevoll und drehte sich der versammelten Mannschaft um.
"W-was ist denn hier los?"
"Sabine.."
Ehe man auch nur blinzeln konnte hatte Ezra seine Arme um seine Frau und sein Kind geschlungen.
"Meine beiden Schätze. Oh Gott ich habe euch so vermisst."
Er küsste Caleb ab und legte dann seine Stirn an Sabines.
"Oh mein Liebling, es ist so schön deine Stimme zu hören, deine Augen zu sehen, deine Präsenz zu spüren. Oh Sabine, ich liebe dich so sehr."
"Wir sollte ihn wirklich untersuchen lassen", raunte Kanan Hera zu. Caleb fand es toll, das sein Vater ihn im Arm hatte. Er betatschte seine Robe und guckte sich neugierig um. Sabine blinzelte.
"I-ich dich auch. Aber wir..ich verstehe nicht. Hab ich was falsch gemacht?"
Hera nickte zustimmend.
"Nein." Ezra lachte auf und Tränen liefen ihm über die Wangen. "Du hast nichts, absolut nichts falsch gemacht. Oh mein Liebling, ich bin so unglaublich froh dich zu sehen. So glücklich."
Caleb legte den Kopf schief und auch Kanan spürte den Damm an Gefühlen in Ezra.
"Irgendetwas stimmt da nicht", murmelte er und sah zu Ahsoka. Diese nickte langsam. Irgendetwas war mit Ezra geschehen oder mehr irgendetwas hatte er erfahren, was das ausgelöst hatte. Nur was? Sabine sah auf und strich ihm welche weg.
"Ni kar'taylir gar darasuum."
Caleb quiekte leise und spielte mit seiner Rassel. Er fand es toll, dass sein Vater wieder glücklich war. Das war so viel besser! Ezra schluchzte bei den Worten leise auf und strich Sabine eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Meine Liebe zu dir kann niemals in Worten beschrieben werden."
Damit küsste er sie zärtlich. Die Mandalorianerin erwiderte sanft und berührte seine Wange. Gott, dieses Gefühl war tausend Mal besser, als sie nur zu sehen.
"Meine auch nicht. Aber Taten sicherlich."
Max schmunzelte und strich über die Köpfe der dreien, wobei Depa ihre Stirn runzelte. Sie spürte was in ihrem Kopf. Eine Stimme. Und es war eine Vertraute. Und je mehr sie Ezra ansah, desto lauter wurde sie. Dieser war ganz in dem Bann von seiner Frau und seinem Sohn. Letzterer patschte in seinem Gesicht herum und quiekte begeistert. Ezra lächelte.
"Du Süßer. Na bereit für deinen großen Tag morgen? Den lassen wir uns niemals verderben, was?"
Er küsste seinen Sohn auf die Nase und Caleb quiekte.
"Sein großer Tag", kicherte Sabine.
Depa verzog ihr Gesicht und hielt ihren Kopf fest. Hera lächelte und stellte die Teller und Tassen zusammen, wo ihr Blick auf Depa fiel.
"Süße?"
Kanan runzelte die Stirn und kniete sich zu seiner Tochter hin.
"Kleines, ist etwas?"
Er legte eine Hand an ihre Wange und spürte Ashlas Anwesenheit.
Ezra lächelte und liebkoste seinen Sohn.
"Mein kleiner Schatz. Daddy hat dich so sehr lieb, dass weißt du gar nicht. Mein Süßer."
Depa runzelte die Stirn und ihre Augen veränderten sich für Sekunden in ein Weiß.
Die Anwesenden fuhren auf.
"Ist alles okay?"
"Depa? Liebling?"
Ihre Eltern sahen sich besorgt an. Ezra schloss die Augen und spürte es ebenso.
Wieso jetzt? Ashla, was hast du vor? Hast du mich nicht für heute genug gequält?!
Ahsoka hielt sich die Stirn und sah zu Depa. Depa begann zu blinzeln und sah mit offenem Mund zu Ezra.
Du...sie hat..nein. Sie hat dich besucht?
Sie hielt sich den Kopf und war einfach nur fassungslos.
"Überraschung?", murmelte der Jedi leise und fuhr sich über den Kopf. Kanan und Ahsoka wechselten einen Blick.
"Was um alles in der Macht..."
Caleb quiekte und Padmé und Anakin rieben sich die Augen. Max sah auch nicht ganz unversehrt aus. Er fasste sich leicht an den Kopf.
"Das ist sehr unangenehm", murmelte er und Ahsokas Hand wanderte an seine Schulter.
"Sehr..sehr seltsam."
Sie schloss die Augen und sah Dinge. Dinge an die sie sich niemals erinnern konnte. Moment.. Kanan schnappte ebenfalls nach Luft und sah das, was seine Tochter sah. Ezra küsste Sabine, dann Caleb.
"Ich..ich muss mich eben umziehen. Und etwas den Kopf freikriegen."
Ohne das sie etwas sagen konnte hatte er schon aus dem Zimmer verdrückt. Hera wollte ihn aufhalten, doch da war er fort.
"Schlimmer wie Kanan."
Depa blinzelte nur.
"Eine Zukunft."
"Oh meine Güte."
Kanan hielt sich die Stirn. Ahsoka blinzelte und sank gegen ihren Mann.
"......Sabine, was genau hat Almeck jetzt schon wieder verzapft?"
Sie schüttelte den Kopf.
"Ich..ich bin mir unsicher."
Kanan stöhnte.
"Depa...bitte sage mir, dass das nicht wahr ist."
Ich bin unschuldig gab sie zurück.
"Ich will es echt nicht wissen, wenn ihr so ausseht", murmelte Hera und Rex nickte da zustimmend.
"Ihr wollt es nicht wissen", kam es synchron zurück. Ahsoka rieb sich über die Augen.
"Ich hätte gerade dezente Lust Almeck durch den Palast zu jagen."
Max schüttelte den Kopf.
"Ich wusste nicht, das die Macht persönliche Beratungsstellen in Köpfen hat", erwidert er.
"Oh ja wirklich. Demnächst machen wir so ne Selbsthilfegruppe für Machtgeschädigte auf", kommentierte Kanan und fuhr sich über das Gesicht. Ahsoka seufzte.
"Wäre ne Idee. Und mit wem fangen wir an?"
Depa wurde hochgenommen.
"Wir fangen mit einer Tasse Tee und einem Bett an."
"Gute Idee, Caleb braucht jetzt auch das Bett."
"Kein Wunder, dass er so durch den Wind war. Meine Güte was hat Ashla ihm damit angetan?"
Hera half ihrem Mann auf, der sich nach wie vor die Stirn hielt. Ahsoka seufzte.
"Liebling, halte mich fest, sonst tue ich dem verdammten Minister noch etwas an."
Anakin kuschelte sich an seinen Meister.
"Okay?"
"Mir gehts immer gut. Kommt her ihr zwei."
Padmè nahm er ebenso zu sich und beide kuschelten sich fest an ihn. Rex hielt seine Frau fest.
"Nach morgen darfst du das. Es ist wichtig für Caleb."
"Gut, aber dann hält mich nichts auf", gab die Togruta murrend zurück. Kanan seufzte.
"Ich mache mit. Sabine, du willst es nicht wissen, sonst jagst du ihn gleich mit deinen Blastern."
"Ich will es auch nicht wissen. Ich will einfach das morgen hinter mir haben um ihn rauszuwerfen."
Sie seufzte und ging zu dem anliegenden Schlafraum.
"Bis später."
Caleb kuschelte sich an ihre Brust und brabbelte leise. Seine Großeltern fuhren ihm noch über das Köpfchen, dann war Sabine mit ihm verschwunden. Kanan seufzte.
"Und wer fängt jetzt unseren Sohn wieder ein?"
Ahsoka kuschelte sich an Rex.
"Halte mich."
"Immer", gab er zurück und drückte sie an sich.
"Ich denke er braucht ein bisschen Zeit für sich. Wir müssen auch noch Sachen fertig machen für morgen. Und Depa ist auch sehr müde."
Hera wiegte ihre Tochter sanft hin und her. Kanan seufzte.
"Hera, bei dem was wir gerade gesehen haben lässt er sich wohl kaum alleine beruhigen. Wenn der nicht durch Unachtsamkeit irgendeine Treppe runterfällt, dann wäre das ein Wunder."
Er strich über Depas Wange.
"Süße, was meinst du?"
Sie sah zu Kanan.
Ungern sage ich das, aber Mum liegt da richtig. Wir müssen warten. Ihn es uns erklären lassen.
"Das bevorzuge ich nicht wirklich, aber ich fürchte du und deine Mutter habt Recht. Wir müssen darauf warten bis er zu uns kommt....auch wenn er das vermutlich niemals tun wird, so wie ich ihn kenne."
"Die Hoffnung stirbt zuletzt."
Hera küsste ihn sanft, was Depa zum Augen Verdrehen brachte. Daraufhin küssten beide Eltern ihre Tochter, die leise kicherte.
"Na komm. Du brauchst etwas Ruhe und Daddy Zeit zum Nachdenken."
Sie lächelte und Hera verabschiedete sich mit ihrer Tochter von den Anderen und ging ins Zimmer.
Kanan nickte ihnen zu und ging dann ihr ebenso nach. Es war komisch, was er gesehen hatte. Was hatte Almeck getan? Er musste ihn nicht nur beleidigt, sondern vielmehr verbal vollkommen attackiert haben. So sehr, dass Ezra vollkommen durch den Wind gewesen war und Ashla ihm... so etwas zeigen musste...Gott kein Wunder, weshalb Ezra so drauf gewesen war vorhin. Er musste völlig fertig sein. Und doch musste er sich jetzt gedulden, bevor er mit ihm sprach. Und erstmal das Fest abwarten.
Denn das war wichtig für Caleb.
Also auch für sie alle. Und dann....dann würde er mit ihm reden, ihn vollkommen beruhigen und ihn nicht mehr los lassen. Gott was musste das mit seinen Jungen gemacht haben?
Ein ungutes Gefühl war in ihm, doch er musste das gut unterdrücken und versuchen es auszublenden. Vorerst.
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