127. Kapitel
Vier Wochen waren eine lange Zeit. Eine sehr lange Zeit, zumindest für alle die ungeduldig auf den jungen Prinzen warteten. Caleb. Es waren nur noch vier Wochen nach dem Pass und dann würde Caleb kommen. Doch auch anderes stand an. Nämlich Arbeit. Und das kotzte jemanden ganz besonders an: Depa.
Hatte Ezra schon vorher kaum Zeit gehabt, so sahen sie ihn jetzt nur noch selten. Da Sabine nun hochschwanger war und sich sehr schonen musste übernahm er die meisten Regierungsgeschäfte. Dabei half es auch nicht sonderlich, dass sie vor kurzem einen Angriff des Imperiums standhalten mussten. Die Rebellion durfte nicht eingreifen, dass sie sonst ihren Aufenthaltsort verraten hätten, also hatte das die Flotte Mandalores übernommen. Ezra, stur und dickköpfig wie eh und je war trotz seines gebrochenen Beins in einen Jäger gekommen und hatte als Staffelführer die Flotte angeführt. Unnötig zu sagen, dass es rauskam und das Ezra gewaltigen Ärger bekommen hatte. Nicht nur von Hera, sondern auch von Kanan. Dieser war nicht gnädig gewesen. Er wollte ihm sämtliche Strafen verpassen, aber das wurde wieder durch Regierungsgeschäfte unterlassen. Denn Antonis, Freund, Verbündeter und Botschafter, sowie Prinz der nicht länger regierenden Monarchie Eshans war zu Besuch auf Mandalore; mit samt der echanischen Flotte. So blieben Ezras Strafen nicht nur auf der Strecke, sondern alles Weitere. Am Morgen war er der Erste, der wach war und am Abend der Letzte, der ins Bett ging. Das er seine Familie kaum zu Sicht bekam war alles andere als schön für ihn, aber seine Pflichten ließen es nicht weiter zu. Er hatte noch immer seinen Gips am Bein und würde es auch für die nächsten zwei Wochen haben. Doch außer Arbeit kam er zu nichts. Man musste ihn zu Gute halten, dass alles auf einmal kam und besonders Almeck hatte in der letzten Zeit ein Anliegen nach dem Anderen gehabt. Oftmals hatte Sabine ihn abgefangen um ihn von Ezra fernzuhalten. Doch das geschah nicht immer. Er schaffte es ihn abzufangen oder nicht- aber Ezra erledigte alles. Und vergaß völlig die Werte.
Aber man musste erstmal wo starten.
Depa saß sauer auf dem Boden, wo Hera Glasscherben auffegte. Sie hatte aus Wut ein Glas zerspringen lassen.
"Liebes.."
Kanan seufzte. Er und Hera hatten zuvor über ihre baldige Mission geredet. Nun das hatten sie zumindest vorgehabt. Doch aus unerfindlichen Gründen war das Thema wieder abgewichen und sie hatten von Ezra gesprochen. Beide Eltern verstanden, dass ihr Sohn so viel zu tun hatte und wo Sabine kurz vor der Geburt stand alles auf sich nehmen musste. Sie verstanden es, ja. Aber das hieß nicht, dass es sie nicht verletzte und sie ihren kleinen Jedi nicht vermissten. Denn das taten sie.
"Liebes...dein Bruder hat im Moment zu tun. Wir müssen ihm Zeit und Verständnis geben."
"Verständnis?! Vier Wochen!", schnaubte sie. "Wenn er kein Bock hat, soll er es sagen!"
Hera schüttete das Glas in den Eimer.
"Schatz, dass hat doch nichts damit zu tun. Ezra ist nichts wichtiger, als unsere Familie. Das weißt du doch."
Er strich über ihren Kopf und man konnte heraushören, dass er sich dieser Tatsache auch nicht mehr vollkommen sicher war. Sie schlug ihm die Hand weg. Sie war sauer, enttäuscht und verletzt.
"Du lügst. Du lügst. Du lügst!"
"Depa."
Hera nahm sie hoch.
"Hör doch-.."
"Nein!"
Ein erneutes Glas zersprang. Kanan schüttelte den Kopf.
"Liebling, bitte. Dein Ezzy wird bald wieder Zeit für uns haben. Aber auch wenn er es gerade nicht hat, so unterstützen wir ihn immer und sind an seiner Seite. Er ist der Herrscher dieses Planeten, Kleines. Da hat er nun mal viel zu tun."
"Ja, aber Sabine hat es auch alles hingekriegt, allein! Allein! Und er lässt uns allein! Ich wusste das er keine Lust auf mich hat!"
Sie kletterte runter und rannte enttäuscht zur Tür.
"Wenn er meint, soll er es doch lassen!"
Hera sah sie mitfühlend an, bevor sie an die Türknöpfe kletterte und die Tür aufging.
Ehe sie es sich versahen war sie draußen.
"Depa.."
Die beiden Eltern wechselten einen Blick, dann nahm Kanan seine Frau in die Arme.
"Sie ist noch so klein. Sie versteht es noch nicht."
"Sie versteht es falsch. Das ist das Problem", seufzte sie. "Das erinnert mich zu sehr an mich und meinen Vater. Es..ihr tut es mehr weh wie uns."
Er sah ihren Blick und strich über ihre Lekku.
"Bist du dir sicher? Hera, ich sehe das du genauso darunter leidest..."
"Nein, das..das geht. Sie hat Angst. Sie hatte es schon vor vier Wochen, als Ezra völlig genervt vom Babysitten von Depa war", seufzte sie und er tat eine Hand unter ihr Kinn.
"Er war nicht genervt. Nicht davon. Besorgt und fertig von allem trifft es besser. Ezra wusste, dass ihm eine Menge bevorsteht, sobald Sabine soweit ist. Und auch die letzten Wochen im Rollstuhl kamen dazu." Er seufzte. "Das letzte Mal habe ich Ezra vor vier Wochen so glücklich und entspannt erlebt. Und na ja mehr als ihn drei Minuten gesehen."
"Alle haben ihm angeboten zu helfen, aber er lehnt es ab. Das..das kommt mir so vor als wüsste er nicht das wir helfen wollen. Nicht da sind für ihn."
"Er weiß das. Und ich vermute mal, dass es das noch schwieriger für ihn macht. Ezra muss sich damit selbst etwas beweisen. Oder vielmehr tut er es allen Klans und Mandalore gegenüber. Soka hat mit mir über diesen Minister gesprochen. Sobald Ezra mal etwas freie Zeit hat, bürdet er ihm neue Dinge auf, die es zu tun gibt. Sie sagte auch, dass man ihn im Augen behalten müsste."
Er seufzte.
"Ob es Ezra deswegen tut oder vielleicht auch aufgrund der Tatsache, dass Almeck ihn jede Versammlung verspottet und herausfordert weiß ich nicht."
Hera tat ihre Stirn an seine Brust.
"Der Mistkerl nervt mich."
"Mich auch." Er hielt sie fest. "Ich vermisse ihn genauso sehr wie du und Depa", gab er leise zurück und zog sie an näher an sich. Hera sagte nichts sondern dachte nach. Sie lächelte.
"Ich habe eine Idee. Ich.. Zwei Minuten."
Er hob eine Braue.
"Was hast du vor?"
Sie löste sich von ihm und nahm ihr Daten-Pad. Dann flogen ihre Finger nur hinüber und sie lächelte.
"So einfach und doch so genial."
Kanan verstand immer noch nichts.
"Liebling, was wird das?"
"Sei mal still", gab sie zurück und nahm ein Kabel und ein leeres Pad.
Sie verband beides und schien irgendwas zu downloaden. Irgendwann hatten sie den Punkt in ihrer Ehe überschritten, wo Kanan Nachfragen stellen würde. Er kannte Hera und vermutlich würde er gleich die Antwort bekommen. Worauf auf immer. Sie nickte.
"Sämtliche Arbeitsdateien der Rebellion abgenommen. Das sind mindestens 25 Prozent seiner Arbeiten, die wir erledigen können und ohne das er es weiß zurücksenden können."
Er blinzelte, dann schüttelte er den Kopf und küsste sie sanft.
"Liebling, du bist genial. Das ist absolut genial."
"Warum hast du mich nur geheiratet", scherzte sie. "Ich bin ganz böse."
"Oh ja sehr böse."
Er küsste sie auf die Stirn.
"Und dafür liebe ich dich."
Er sah auf das Datapad.
"Denkst du wir können ihm damit etwas abnehmen und etwas Zeit freischaufeln?"
"Denke ich. Das ist viel und ich denke das klappt", wandte sie ein und küsste ihn auf die Wange.
Kanan nahm sie in den Arm.
"Ich hoffe es. Unser Kleine braucht ihren Meister. Und wir unseren Sohn.."
Sie biss sich auf die Unterlippe.
"Du deinen Schüler."
"Du deinen ebenso." Er verschränkte ihre Hand mit seiner. "Wir brauchen alle einander. Aber Ezra war schon immer diese Konstante, die uns alle gehalten hat. Die uns jeden Tag Kraft gibt."
Hera sah auf die Hände von sich beiden.
"Wir hatten das Thema, was Ezra für uns alle bedeutet. Was wir ohne ihn wären.."
"Ich weiß." Er legte seinen Kopf an ihren. "Trotzdem merken wir es immer, wenn er nicht da ist. Es ist unglaublich, aber manchmal kommt es mir so vor, als ob er die Triebwerke wäre, die uns wieder neu antreiben."
Er sah ihren Blick.
"Vielleicht ein etwas seltsamer Vergleich, aber irgendwo passt er."
Hera sah ihn an und lächelte etwas.
"Ich weiß was du meinst."
Er küsste sie auf die Wange.
"Siehst du, ich kann doch mit Worten umgehen."
Der Jedi drückte ihre Hand.
"Es wird sich alles legen. Irgendwann wird es einfacher. Auch ist Sabine nicht mehr lange schwanger."
Sie nickte.
"Nur noch ein Monat."
Ein Klopfen unterbrach sie. Hera packte alles weg. Kanan drückte ihre Hand ein letztes Mal, dann erhob er sich. Nachher hatte er noch Training mit Soka und Luke, wobei ein Teil in ihm hoffte, dass Ezra auch dazu kommen würde. Wenn nicht zum kämpfen, dann wenigstens zum Meditieren oder einfach nur zum bloßen sehen.. Aber das war nur eine Hoffnung.
Hera hatte sich sofort daran gemacht alles zu bearbeiten. Die Tür öffnete sich und Ahsoka und Rex standen im Rahmen.
"Hey, uns ist gerade Depa begegnet. Was ist denn mit ihr los?"
Sie sah ihre Blicke.
"Ezra?"
Kanan nickte.
"Sie ist wütend. Sehr wütend und verletzt."
Die Togruta hob eine Braue.
"Na ja ich glaube kaum, dass sie da die Einzige ist."
"Wer denn noch?"
"Sabine", wandte Rex ein. "Er ist beschäftigt. Sehr beschäftigt."
"Und Sabine ist hochschwanger und..na ja da interpretiert sie sein Verhalten etwas anders."
Kanan seufzte.
"Auch das noch. Wir verstehen es ja, aber durch die Tatsache, dass er jegliche Hilfe abgelehnt hat.."
"...ist das alles schwer zu verstehen, ich weiß", gab die Togruta zurück. "Na ja habt ihr ne Idee? Oder einen Plan?"
Rex beugte sich über Hera.
"Sind das...?"
"Kluger Captain." Sie warf ihm ein Pad nach hinten was er auffing. "Kannst ja mithelfen."
Ahsoka hob eine Braue.
"Genialer Einfall. Allerdings gibt es eine Sache."
Kanan hielt sich die Nasenwurzel und schnaubte.
"Was jetzt?"
"Nun wir haben Sabine eben angetroffen. Und na ja...Almeck hat gefordert, dass Ezra sich etwas bei seinem Klan ansieht."
"Der Kerl hat was?!"
Hera sah auf.
"Spinnt er? Wir haben Besuch hier und das Imperium nagt an Mandalore."
Rex sah Ahsokas Blick.
"Alles okay?"
Die Togruta schüttelte den Kopf.
"Mir gefällt die Sache nur nicht. Almeck hat Ezra bisher in jeder Konferenz versucht zu brüskieren und jetzt will er ihn unbedingt bei seinem Klan haben? Das kommt mir ziemlich seltsam vor.."
"Und er ist noch immer verletzt. Allein für die Nummer letzte Woche hätten wir ihn umbringen können!"
"Da stimmt etwas nicht."
Hera warf die Sachen hin.
"Da ich eh nichts vor habe und es keinesfalls komisch wirkt, wenn ein General ihn begleitet gehe ich mit, wenn er die Meinung nicht ändert."
"Na ja das schon, aber jeder weiß, dass du seine Mutter bist", wandte Ahsoka ein. Sie biss sich auf die Unterlippe. Anscheinend wollte sie etwas sagen, aber ließ es bleiben.
"Zu allem Überfluss haben wir noch immer keinen Hinweis oder eine Spur, wer hinter Ezra her sein könnte", gab Kanan frustriert zurück. Ahsoka blieb still. Und genau das bemerkte Rex. Er sagte nichts.
"Das ist zu Bedauern. Wir finden ihn schon. Er oder sie wird festgenommen und Ezra ist sicher."
"Jedenfalls müssen wir uns erstmal darauf konzentrieren, was wir jetzt machen. Ezra darf auf keinen Fall mit Almeck mitgehen."
Kanan hob eine Braue bei ihrem durchaus drastischen Worten.
"Das nicht, nein. Aber gibt es noch einen anderen Grund? Außer das er ihn auf den Tod nicht ausstehen kann."
"Ezra besetzt den Thron an Sabines Seite. Reicht das nicht?", fragte Hera. Rex nickte leicht.
"Es heißt doch bis das der Tod uns scheidet."
Kanan blinzelte.
"Ihr glaubt jemand will ihn ausschalten, um seinen Platz einzunehmen? Aber Sabine würde nie jemand anderen nehmen!"
"Das nicht, aber so verlangt es das Gesetz. Sollte Ezra etwas zustoßen, so darf Sabine nicht ohne Mann bleiben. Das Volk wird es nicht zulassen. Sie haben noch das vor Augen, was damals mit Satine geschehen ist", antwortete die Togruta und verschränkte die Arme. Rex kannte diese Geste nur zu gut.
"Ahsoka, wir haben zu reden", meinte er. "Unter vier Augen und zwei Minuten."
Hera und Kanan sahen sich an.
"Was ist denn jetzt?"
"Nichts. Ich will nur meine Frau für einen Moment allein sprechen. Wir sind gleich wieder da."
Die Togruta blinzelte und ehe sie es sich versah, hatte Rex sie schon aus der Tür geschoben und diese hinter sich geschlossen. Vollkommen verdattert sah sie ihren Mann an.
"Äh, habe ich was verpasst?"
"Nein, wohl eher ich. Denkst du ich bin so blöd und bemerke es nicht wenn du über ein wichtiges Thema, was dich sehr interessiert schweigst? Also als Tipp für das nächste Mal."
Er tat ihre Geste nach.
"Mache das nicht, wenn du was geheimhalten willst."
Ahsoka sah ihn verblüfft an, dann schüttelte sie den Kopf.
"Liebling, ich weiß nicht was du meinst. Absolut nicht. Wir wissen beide das Almeck nur schlechte Nachrichten bedeutet."
Er verdrehte die Augen. Die Masche.
"Das erklärt warum du nachts des öfteren fort warst, mit Sabine öfters allein warst. Ich schätze mal ihr sucht gegen eine Person irgendwas. Ihr wollt Ezra schützen, Sabine ist aufgelöster als sonst..."
Er tat eine Hand an sein Kinn und begann alles für sich zusammenzureimen. Äußerlich blieb sie ganz ruhig, aber innerlich wurde sie panisch. Sie hatte Sabine geschworen niemanden etwas zu verraten bis sie etwas in der Hand hatten.
"Rex, es ist nichts. Alles was ich damit ist, dass Almecks Verhalten sehr auffällig ist. Sabine hat mich oft zur Rate gezogen in letzter Zeit wegen...wegen ihrer Schwangerschaft genau. Sie wollte mit mir diskret drüber reden."
Das kauft mir doch niemand ab. Wo ist dein Kopf, Soka?
Der Klon erhob eine Braue.
"Ezras Speeder wurde von jemandem sabotiert, absichtlich würde damit sein Tod angehaucht werden. Sabine müsste eine starke Person an ihrer Seite haben, wenn Ezra sterben würde. Das wiederum würde sie niemals zulassen. Da er nicht tot ist versucht man es weiter... Vom Spion..im Inneren."
Er sah sie an.
"Ahsoka. Sei ehrlich. Denkst du es ist einer der Klananführer und Ratsmitglieder? Dann antworte. Oder ich gehe auf eigene Faust suchen und du kennst mich. Ich finde jede Antwort."
Sie biss sich auf die Unterlippe.
"Ich kann dir nichts sagen, Rex. Ich..ich habe es Sabine versprochen. Erst wenn wir Beweise haben. Sonst ist es zu gefährlich." Sie sah seinen ungläubigen Blick. "Ja, es ist wahr. Wir haben eine Ahnung wer hinter allem steckt. Und das seitdem Unfall. Mehr kann und darf ich nicht sagen. Bitte."
Der Klon war von den "Neuigkeiten" alles andere als begeistert. Er hob die Hände.
"Moment. Seit dem Unfall weißt du was und sagst nichts?!"
"Eine Vermutung. Keinen genauen Beweis. Es ist zu gefährlich." Sie griff nach seiner Hand. "Ezras Leben ist jederzeit in Gefahr. Das mit dem Speeder war nicht der erste Versuch, Rex."
Er runzelte die Stirn.
"..Beim Abendessen. Vor vier Wochen, richtig? Da..sie war komplett am Ende."
Sie nickte.
"Genau. Das war der Zweite. Bisher konnte Sabine zum Glück weiteres verhindern."
Sie sah seine unausgesprochene Frage in den Augen.
"Niemand weiß davon. Außer Sabine und ich, und jetzt du", gab sie zögernd zurück. Er nickte leicht.
"Und warum hast du nichts gesagt?", fragte er.
"Weil es zu gefährlich ist. Sollte er das mitkriegen, dass wir versuchen Beweise zu sammeln, dann ist Ezra in noch größerer Gefahr. Ich habe versucht Sabine dazu zu bewegen Kanan und Hera einzuweihen, aber sie glaubt es würde dann Spannungen zwischen ihnen und Ezra geben, weil dieser absolut nichts erfahren darf."
Sie sah seine Miene.
"Liebling, ich habe dich nicht belogen.."
Rex rieb sich die Stirn.
"Indirekt. Eher was verschwiegen. Was sollte das? Verdammt, der Typ ist zu allem fähig."
Sie erstarrte.
"Rex..du darfst auf keinen Fall jetzt selbst handeln. Wenn du den vermutest, den wir auch vermuten, dann weißt du es jetzt."
Sie rieb sich die Stirn.
"Das ist alles furchtbar kompliziert. Außerdem...na ja.."
Sie zögerte.
"Es gibt da noch etwas. Bisher ist es nur Sabine und mir bekannt..."
Er erhob eine Braue.
"Ahsoka, spucks aus. Ich hab keine Lust und wir alle keine Zeit für Zögereien."
"Rex...es gab einen dritten Anschlag auf Ezra. Vor zwei Wochen." Sie schluckte. "Und er selbst hat es diesmal mitgekriegt."
Der Klon fasste es kaum und fuhr über seinen Kopf.
"U-und die wissen es nicht?!"
Sie schüttelte den Kopf.
"Nein. Es..ich musste Ezra versprechen nichts zu erzählen. Er wurde mit seinem Rollstuhl eine Treppe runtergeschubst. Dabei hat er sich einige Prellungen zugezogen und es zum Glück nichts passiert, aber es war ein weiterer Anschlag auf sein Leben. Prellungen konnte ich heilen und daher sowieso nur arbeitet ist das nicht aufgefallen. Doch er hat Angst und zieht sich zurück. Nimmt die Arbeit als Vorwand. Verstehst du?"
"..Ja. Ich verstehe. Und...Argh das ist viel zu riskant."
Er strich über sein Gesicht.
"Ja, ist es."
Sie fuhren herum und entdeckten Sabine. Ehe Ahsoka was sagen konnte, sprach sie.
"Es ist okay. Rex kann im Gegensatz zu Kanan seine Klappe halten."
"Auch wieder wahr."
Die Togruta seufzte und legte ihr eine Hand auf die Schulter.
"Wie geht es dir? Hast du ihn gesehen? Wenn auch nur kurz?"
Nun waren es drei, die Bescheid wussten. Und Sabine hatte Recht. Wenn Ahsoka eines wusste, dann war es das Rex schweigen konnte wie ein Grab.
"Nein, ich habe ihn heute noch nicht gesehen. Es ist auch egal. Dafür habe ich was anderes."
Sie sah zu Rex.
"Du hältst den Rand?"
"Ich bin ein Klon, als Trost Mandalorianer, noch Fragen?"
Sie verdrehte die Augen und kramte in einer Tasche.
"Ich hab die Banknoten überprüfen lassen."
Ahsoka hob eine Braue.
"Und? Haben sich deine Vermutungen bestätigt?" Sie sah zu Rex.
"Du weißt von welcher Person wir reden?", hakte sie nach. "Der Name ist zu gefährlich."
"Denkst du ich bin blöd?", gab er zurück. Sie nickte Ahsoka zu.
"Zahlungen an Kopfgeldjäger. Er hatte mit Kelden zu hundert Prozent zu tun. Ketsu hat sich auch gemeldet, das der Job Ezra umzubringen noch aussteht."
Die Togruta hielt sich die Stirn.
"Na wunderbar. Es kann echt nicht noch besser werden. Allerdings können wir ihm noch immer nichts direkt nachweisen. Uns läuft die Zeit davon."
Sie tat eine Hand an ihr Kinn.
"Vielleicht gibt es nur die Möglichkeit ihn auf frischer Tat zu ertappen. Dann kann niemand etwas dagegen vorlegen. Es muss ein Ende haben und die Anderen müssen die Wahrheit erfahren, ehe das Ganze komplett eskaliert. Depa ist schon wütend auf ihren Bruder und ziemlich enttäuscht.."
"Wer verübelt es ihr?", fragte die Mandalorianerin. Rex tat eine Hand an sein Kinn.
"Er soll Almeck besuchen? Dann gehe ich mit. Als Mandalorianer. Er muss nicht wissen das ich unter der Rüstung stecke. Dann hat ihn jemand im Auge und wegen dem Schmerzmittel spürt Ezra meine Anwesenheit keinesfalls."
"Das...das könnte funktionieren. Am Liebsten wäre es natürlich, wenn Ezra das nicht machen würde, aber dann gibt es wieder nur noch mehr Arbeit und Schwierigkeiten für ihn."
Sie sah zu ihrem Mann.
"Du dürftest dich kein einziges Mal zeigen, sonst würde er Verdacht schöpfen. Du musst Ezra immer und überall im Auge behalten ohne aufzufliegen. Bist du sicher, dass du das hinkriegst?"
Er sah sie bittend an.
"Wie oft hab ich Undercover Missionen gemacht? Bitte. Ich greife nur ein, wenn Ezra in Gefahr ist."
Sabine sah ihn dankbar an.
"Rex..Danke."
Ahsoka hob die Hände.
"Ich weiß. Aber diesmal haben wir kaum Chancen. Erwischt er dich, dann wird es nicht nur für Ezra gefährlich." Sie sah seinen Blick und verdrehte die Augen. "Ich meine was seine Manipulationen und Intrigen angeht, nicht in einem Kampf. Gott denkst du etwa ich hätte kein Vertrauen in dich? Na danke."
Sabine verkniff sich ein Lachen.
"Also da kann man euch das Wasser nicht reichen."
Der Klon verdrehte die Augen.
"Ich hole mal die andere Rüstung. Sab, wir kriegen ihn. Keine Sorge."
Ahsoka nickte und drückte ihre Schulter.
"Es wird alles gut. Wir kriegen diesen Mistkerl."
Caleb trat, was die Drei Lächeln ließ.
"Wenn Caleb schon seinen Vater nicht treffen kann, dann sollte er wenigstens nicht auf seine Großeltern verzichten. Sie schöpfen schon etwas Verdacht und es wäre besser, wenn du sie etwas ablenkst."
Sie griff nach Rexs Hand und warf ihm einen Blick zu, der andeuten sollte, dass er noch kurz warten sollte. Sabine nickte leicht.
"Dann gehen wir mal Oma und Opa aufheitern."
Damit verschwand sie durch die Tür. Rex zog sie zu sich.
"Was ist?"
Sie biss sich auf die Unterlippe.
"Mir tut es Leid. Ich wollte dir nichts verschweigen, ich weiß wie sehr du so etwas hasst. Aber ich hatte keine andere Wahl. Sabine hatte eine solche Panik und war komplett neben sich." Ahsoka seufzte. "Das Ganze nimmt überhand und wir haben die Vermutung, dass es sobald Caleb geboren ist, nur noch schlimmer wird." Sie drückte seine Hand. "Bist du sauer?"
Er sah ihr in die Augen und wusste, das sie die Wahrheit sagte.
"Nicht wirklich. Irgendwas zwischen drin.. Ich bin überwiegend sehr stolz auf dich das du für sie da bist. Ich glaube Caleb würde schon längst auf der Matte stehen, wenn du nicht sein würdest."
Sie seufzte.
"Das war nicht die Antwort auf meine Frage, Rexter. Ich.."
Ein Kuss unterbrach sie. Er schlang seine Arme um sie.
"Soka, ich bin nicht sauer. Ich bin nur froh das ichs irgendwie gemerkt habe."
Sie legte ihre Arme um ihn.
"Ich hätte es dir sagen müssen. Ich wollte es dir sagen. Aber Sabine.." Sie seufzte. "Wenn die Anderen Bescheid wüssten, dann wäre das so viel einfacher.."
"Oder schwerer. Du kennst Hera und Kanan. Sie sind sehr ungehalten, wenn es um Ezra geht."
Er strich ihr über die Stirn und lächelte.
"Jetzt sind wir zu dritt. Das klappt schon."
"Ich weiß. Aber dann würden sie zumindest alles verstehen. Mir tut Ezra so Leid. Immerhin darf er alles ausbaden.."
"Hey." Er sah ihr in die Augen. "Wir klären das und dann wird alles wieder gut. Wir kriegen den Frieden, Caleb kommt bei einer verrückten Familie zu Welt und Mandalore ist friedlich."
"Ich hoffe es. Ich bete zur Macht, dass wir Erfolg haben." Sie lächelte, als er eine Hand an ihre Wange legte. "Ich kann dir auch gar nichts vormachen, was?"
Rex lächelte nur.
"Nein, schon lange nicht mehr." Er küsste sie auf die Stirn. "Aber ein Monat. Nicht schlecht."
"Danke. Ich weiß das Kompliment zu schätzen, Captain." Sie lächelte. "Niemand kennt mich besser als du."
Er küsste sie sanft.
"Und du mich.. Keiner kennt mich so gut wie du."
"Das will ich ja wohl meinen." Sie erwiderte den Kuss und sie verharrten eng umschlungen in den Armen des Anderen. "Wenn du ihn begleitest..dann passe auch auf dich auf."
Er küsste sie auf den Kopf und drückte sie an sich.
"Ich pass immer auf mich auf. Immer. Ich will nicht das mein Schwager mich kürzt, wenn seine Schwester mir nachtrauert."
"Du willst nicht, dass deine Frau dir in der Macht begegnet, meinst du wohl."
Sie küsste ihn auf die Wange.
"Ich weiß. Und ich passe auf unsere Kleinen auf. Sie werden dich vermissen."
"Oh ich dich auch. Dich und unsere kleinen Racker... Die wieder herum schleichen. Na wartet."
Er fuhr herum und hinter den Säulen quiekten die Zwillinge auf und rannten lachend weg. Ahsoka lachte.
"Ani, Pad! Also wirklich!"
Die Zwillinge kicherten.
"Mummy und Daddy knutschen."
Die Togruta verdrehte schmunzelnd die Augen.
"Love, die Zwei sind unmöglich."
Der Klon schmunzelte und schnappte sich seine Kinder.
"Ihr zwei."
"Daddy! Nein!"
Anakin kletterte auf seinen Rücken und grinste.
"Mummy!"
Die Togruta lachte und ging zu ihnen.
"Na? Seid ihr mal wieder euren Onkeln entwischt? Wie oft haben wir euch gesagt, dass ihr nicht wegzulaufen habt?"
Die beiden kicherten.
"Oh ihr hört schon sehr gut. Wie euer Daddy."
Er sah sie entgeistert an.
"Habt ihr das gehört? Mummy ist gemein zu Daddy."
"Und zu Onkel Luke", seufzte der Padawan.
"Wo kommst du denn her?", fragte die Togruta erstaunt ihren jüngeren Bruder. Die Kleinen kicherten.
"Verstecken!"
Ahsoka lachte.
"Lass mich retten. Sie haben verstecken mit dir gespielt, aber du hast nichts davon gewusst?"
"Nichts." Er schnappte sich Anakin. "Ihr Übeltäter."
Padmé kicherte und versteckte sich in den großen Armen ihres Vaters.
"Daddy, leise."
Anakin lachte und kletterte auf die Schultern seines Onkels.
"Luke!"
Ahsoka schmunzelte und nahm ihre Tochter.
"Pad, ihr sollt brav zu eurem Onkel sein."
Sie kitzelte sie am Bauch, wobei sie lachend aufquiekte.
"Ihr seid süß, aber zu frech. Wie wird das wenn ihr etwa sieben seid? Oder vierzehn?"
Padmé kicherte.
"Groß, Blaster!"
Diesen hatten sie schon wieder in der Hand und Rex sah in seine Holster.
"Dein.. Pad!"
Ahsoka sah zu Luke.
"Bist du immer noch der Meinung, dass die beiden keine Schwierigkeiten für dich darstellen, Brüderchen?"
Anakin kicherte.
"Blaster!"
Rex nahm seufzend den Blaster.
"Padmé. Nein."
"Daddy! Ich will!", gab sie zurück und zog eine Schnute. Der Padawan lächelte.
"Bin ruhig, Schwesterchen."
Ahsoka legte ihm einen Arm um die Schultern.
"Ist übrigens genau richtig, dass du gerade kommst. Wir haben sowieso gleich Training."
Anakin klatschte in die Hände.
"Ja!"
"...du noch nicht, mein Liebling."
Der Kleine seufzte.
"Max..."
Luke strich über Anakins Wange.
"Max kommt bestimmt mal vorbei. Dann kannst du auch trainieren, wenn er soweit ist."
Padmé würde von Rex genommen.
"Ihr zwei, wir gehen jetzt spielen. Ihr sucht mit mir Sachen okay?"
Sie quiekten begeistert auf. Ahsoka lächelte und gab ihrem Mann einen Kuss.
"Bis später, Liebling. Ich muss meinen kleinen Bruder quälen."
Die Kleinen kicherten. Luke verdrehte die Augen.
"Rex, Hilfe...?"
"Sie ist jetzt dein Problem", gab dieser amüsiert zurück. Ahsoka schlug dem Klon in die Seite.
"Oh Na danke. Sehr nett."
Die Zwillinge sahen ihren Vater böse an.
"Mummy ärgert.."
Luke lachte.
"Hey, euer Vater meint das nicht ernst."
Der Klon küsste seine Frau auf den Kopf.
"Klappt schon. Wir sehen uns später."
Ahsoka lächelte und strich ihren Kindern über die Wange.
"Daddy ärgert Mummy gerne, aber wisst ihr was? Ihr könnt für Mummy auch Daddy ärgern."
Die Kleinen nickten hastig.
"Daddy ärgern!"
Ihre Mutter grinste.
"Ups."
Er sah sie finster an.
"Oh ich werde euch nicht die Chance dazu lassen."
Damit verschwand er und begann die Kleinen zu unterhalten. Luke lächelte.
"Du hast eine tolle Familie."
Sie lächelte und küsste ihn auf die Wange.
"Nein, Bruderherz. Wir haben eine tolle Familie. Jetzt lass uns noch Kanan einsammeln und dann zum Raum gehen. Depa ist wahrscheinlich dort."
Er nickte lächelnd.
"Die Kleine ist unheimlich süß und weit. Ich freue mich das ich hier bin...hast du von Han das gehört? Mit der Ghost?"
"Das Hera ihn nicht umgebracht hat war wirklich alles. Sie liebt ihr Schiff. Da sind zu viele Erinnerungen mit verbunden. Dein Freund ist wirklich lebensmüde."
Er nickte.
"Das weiß ich auch." Luke seufzte. "Chewie hat ihn etwas im Griff."
"Hoffen wir es." Sie zog ihn mit sich. "Na komm. Dein Training wartet. Und diesmal keine Ausrede. Ich kann sehr streng sein."
Luke grinste.
"Sir, jawohl Sir. Und Meister-Jedi."
Er bekam einen Klaps auf den Hinterkopf.
"Na komm, Kleiner. Keine großen Sprüchen klopfen."
Sie zwinkerte ihm zu.
"Hey, wie ist das eigentlich mit aggressiven Verhandlungen?", fragte er und stahl ihr ein Schwert vom Gürtel. Ehe sie es sich versah lief ihr kleiner Bruder los - mit ihrem Lichtschwert.
"Luke! Na warte!"
Sie vergeudete keine Zeit, sondern rannte ihm nach. Ehrlich er kam zu sehr nach Anakin.
"Na kommt, Meister!", rief er lachend.
Er war nicht nur sein Ebenbild, sondern klug und unheimlich fröhlich. Bruder und Schwester jagten sich gegenseitig durch den Palast. Für einen Moment fühlte es sich für Ahsoka so an, als ob sie ihren Meister wieder hatte. Für einen kurzen Moment. Aber es war nicht Anakin. Es war Luke. Luke Skywalker. Ihr frecher, kleiner, unglaublicher Bruder, den sie so sehr ins Herz geschlossen hatte. So eine Geschwisterliebe erfuhr die Togruta mit zum ersten Mal und sie war stark.
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Anders als derzeit bei dem unzertrennlichen Geschwistergespann, die zugleich auch Meister und Padawan waren. Oder wohl eher nicht, wenn Depa das überdachte... Nichts davon war irgendwas, was Ezra wohl am Herzen lag. Sie saß im Trainingssaal und wartete ob ihr Meister es in Betracht zog zu kommen. Ihr Padawan Band hielt sie in den Händen. Aber er erschien nicht. Stattdessen kamen Soka und Luke und dann ihr Vater. Aber von Ezra...keine Spur. Wann sie ihn zuletzt gesehen hatte? Wann er zuletzt mit ihr gesprochen hatte?
....dass wusste sie nicht mehr.
Sie biss sich auf die Unterlippe.
"Hey, Depa." Luke legte eine Hand an ihre Schulter. "Willst du mitmachen?"
Normalerweise hätte sie ja gesagt, aber..aber diesmal schockierte es sogar Ahsoka was sie sagte.
"Nein. Ich will kein Jedi sein."
Die Togruta blinzelte und Kanan ließ sein Lichtschwert fallen.
"..w- was?!"
Ahsoka legte eine Hand auf Depas Kopf.
"Süße..."
Sie fand keine Worte. Ebenso wenig wie ihr Vater. Sie rutschte weg und tat die Hände von sich.
"Lasst mich!"
"Aber warum?", fragte Luke. Kanan kniete sich hin und nahm sie sanft am Kinn.
"Liebling, das hat nichts mit dir zu tun. Ezra liebt dich heiß und innig."
Ahsoka seufzte. Sie konnte sie nicht aufklären und dadurch schien es immer mehr zu eskalieren.
"Wenn er mich lieb haben würde, würde er kommen!"
Sie riss sich enttäuscht los und erhob sich. Dabei riss sie das Band ab und gab es Kanan. Diesem brach es das Herz.
"Depa, nicht. Bitte. Wir reden mit ihm. Alles, aber entscheide dich nicht so."
Ahsoka wechselte mit Luke einen geschockten Blick. Das hatte niemand erwartet.
"Mein Leben, meine Entscheidungen", gab sie zurück und rieb sich über die Augen.
Luke sah wie das Mädchen einfach weglief.
"Ich gehe zu Mummy!"
Damit knallte die Tür zu. Es herrschte eine Stille danach. Kanan sah fassungslos auf das Band in seiner Hand. Er konnte es nicht glauben. Er wollte es nicht glauben. Ahsoka schlug sich eine Hand vor den Mund und schluckte.
Das wäre alles nie passiert wenn sie es wüssten. Wenn sie verstehen würden...
Luke schluckte.
"Sie ist noch klein. Sie versteht es nicht. Bestimmt war es eine Kurzschlussreaktion."
"Nein. Nein das war keine Kurzschlussreaktion."
Kanan erhob sich und hielt das Band in seiner Faust.
"Es ist eskaliert. Wenn Ezra sich nicht sofort um sie kümmert, dann wird ihr Band brechen."
Ahsoka legte ihre Hände vor ihre Augen. Sie konnte kaum noch dichthalten. Das sollte alles nicht passieren!
"Kanan..."
"Nein, Ahsoka. Ich gehe jetzt zu Ezra und rede mit ihm. Das geht zu weit. So viel Arbeit kann er unmöglich haben um sich nicht wenigstens eine Stunde am Tag mit seiner Familie zu beschäftigen."
"Kanan, sei vernünftig. Depa beruhigt sich wieder und Ezra wird sicherlich noch Zeit haben, aber er ist auch Herzog. Er will Sabine schützen."
"Aber vor lauter Arbeit verliert er, was wirklich wichtig ist. Wenn Depa das Band zwischen ihnen willentlich trennt.."
"....dann kann es nie wieder entstehen", beendete Ahsoka seufzend und umschlang ihren Oberkörper. Sie wollte es sagen. Alles sagen. Aber sie konnte es nicht.
"Wenn du mit ihm redest, dann nur mit Hera zusammen."
"Und wieso?"
"Weil du sonst wieder einmal mit ihm in einem starken Streit gerätst, gerade wo du jetzt ziemlich wütend auf ihn bist", gab sie kühl zurück. Luke legte einen Arm um Ahsoka.
"Ich suche Rex und bleib bei ihm. Habe wohl heute frei."
"Ja, ich fürchte Training ist für eine temporäre Zeit gestrichen. Bis später."
Damit war der Jedi aus dem Raum. Ahsoka sah ihm nur kopfschüttelnd nach.
"Luke..ich muss sofort mit Sabine und Rex sprechen. Das geht nicht mehr so weiter."
"Okay, dann werde ich anstatt zu Rex zu Han und Leia gehen", schlug er vor. Sie nahm in ihre Arme.
"Es tut mir so Leid. Aber ich darf jetzt keine Zeit mehr verlieren." Ahsoka gab ihm einen Kuss auf die Stirn. "Wir sehen uns später."
Damit zögerte sie nicht, sondern lief aus dem Zimmer. Luke seufzte.
"Was für ein Stress. Ich vermisse Tatooine..."
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Mit einem Gemisch aus Wut, Frustration, Sehnsucht und Trauer im Bauch schritt Kanan nachdenklich und zugleich sehr verstimmt zu Hera. Er gab es nicht zu, aber Ahsoka hatte Recht und einen weiteren Streit mit seinem Sohn wollte er auf keinen Fall. Vor allem nach dem Letzten. Hera konnte ihn im Zaun halten und beruhigen, also war es besser mit ihr zu reden. Und vielleicht nochmal mit Depa, wenn diese sich etwas beruhigt hatte. Somit begab er sich zu seiner arbeitenden Frau, die zufrieden die Daten übertrug. Somit hatte sie Ezra Arbeit abgenommen. Fertig. Sie lächelte und legte das Pad fort, dann kam Kanan rein.
"Hera, wir müssen reden. Jetzt und zwar sofort mit Ezra. Mich kümmert seine Arbeit nicht, mich kümmert unsere Familie und die ist gerade dabei auseinanderzubrechen und..."
Er blinzelte und sah sich um. Wo war Depa? Sie wollte doch zu ihrer Mutter oder nicht?
"Und du bist sehr sauer. Was ist?", fragte sie und stand auf. "Warum schaust du mich so entgeistert-.."
Kanan nahm sie an den Schultern.
"Wo ist Depa? Hast du sie gesehen? War sie hier?!"
"Was? Nein. Sie wollte mit euch trainieren, wie abgesprochen."
Sie sah sein panisches Gesicht und nahm es in ihre Hände.
"Atme, Kanan. Was ist?"
"Depa...wir müssen sie finden! Sie.." Er hielt ihr das Band vor die Augen. "Sie hat es sich abgerissen. Ezra ist wieder nicht aufgetaucht. Sie glaubt, dass ihm nichts an uns oder an ihr liege. Das er sie nicht liebt. Sie hat gesagt, dass sie kein Jedi sein will. Sie..sie wollte zu dir."
Beide sahen sich panisch an.
"Du willst mir weißmachen das unser Mädchen..."
Sie sah sich um und nahm ihren Komlink.
"Ich sage Zeb Bescheid. Er soll anfangen zu suchen."
Kanan tat seine Hand an seine Stirn.
"Sie kann überall sein. Sie kann..." Er schüttelte den Kopf. "Gib Zeb Bescheid. Dann gehen wir los."
Hera aktivierte den Kom.
"Zeb, Depa ist verschwunden. Es tut mir leid, ich hab dir die freien Tage versprochen, aber jetzt hat das Priorität."
Prompt kam eine Antwort.
"Depa ist was? Aber wieso?"
"Ezra. Zeb, wir erklären es später. Du würdest.."
"Natürlich bin schon dabei. Keine Sorge wir werden sie finden."
Kanan schnaubte.
"Das werden wir. Allerdings wird es derjenige tun, dem wir das alles mal wieder zu verdanken haben."
Es folgte eine kurze Stille.
"Kanan..."
"Ich will keine Entschuldigungen hören, Zeb. Denn dafür gibt es keine. Sag uns Bescheid, wenn du etwas hast. Wir machen uns jetzt auf dem Weg."
"....alles klar, Boss."
Sie steckte den Kom weg.
"Komm runter. Ezra hat das nicht beabsichtigt."
"Hera, dass ist mir gerade so was von gleichgültig. Depa ist kurz davor das Band zwischen ihnen zu brechen. Wird ein Band willentlich gebrochen, dann ist es nie mehr umkehrbar. Verstehst du den Ernst der Situation?!" Er hielt ihr Depas Padawanband vor die Augen. "Würde Depa das tun, wenn es nur eine Kleinigkeit wäre?!"
"Schrei mich nicht so an Kanan!", pfiff es zurück. "Natürlich ist es keine Kleinigkeit! Aber wenn du dein Temperament nicht in den Griff kriegst, brauchst du gar nicht mitkommen zu Ezra!"
Er nahm sie an den Schultern.
"Hera, du verstehst es nicht! Wird das Band zwischen Meister und Padawan gebrochen sind beide nie wieder dieselben. Es sind Schmerzen, die niemand nachvollziehen kann. Hera, es könnte Depa ernsthaft schaden! Sie ist noch so klein!"
Sie sah die Panik in seinen Augen.
"Ja, ich verstehe das. Aber ich will auch eines nicht. Ein Streit zwischen dir und Ezra", gab sie zurück. "Ich verstehe das. Aber du musst bitte dich etwas beruhigen."
"Ich beruhige mich wenn dieser Wahnsinn ein Ende hat. Komm, wir dürfen keine Zeit verlieren."
Sie sah noch nicht überzeugt aus. Also atmete er tief durch.
"Ich halte mich zurück. Solange bis wir Depa haben. Zufrieden?"
Sie seufzte.
"Damit kann ich wenigstens arbeiten", gab sie zurück und lief zur Tür. Die beiden rannten aus dem Zimmer. Sie durften keine Zeit verlieren.
###
Seit Ihre Majestäten offiziell in den Palast gezogen waren, hatten die Wachen schon allerhand erlebt. Aber so viel Hektik wie am diesen Tag schon seit ein paar Wochen nicht mehr. Ahsoka hatte unterwegs Rex kontaktiert, während sie völlig außer Atem endlich im Wohnraum ankam, wo Sabine sich aufhielt.
"Sabine, wir müssen..wir müssen ihnen sofort die Wahrheit sagen. Es eskaliert gerade alles."
Diese saß im Sessel und schlug ihr Buch zu.
"Was meinst du?"
"Depa. Sie denkt Ezra will sie nicht mehr. Das das der Grund für seine Abwesenheit ist. Das er alle fallen lässt, weil er weder noch sie, noch seine Familie schätzt. Sie hat sich ihr Padawan Band abgerissen und gesagt, dass sie kein Jedi mehr sein will. Kanan ist unheimlich wütend auf Ezra und hat vor mit Hera mit ihm zu reden. Wir müssen sie abfangen. Wir können nicht länger schweigen. So eskaliert innerhalb der nächsten Stunden alles!"
Sie stand auf.
"Wenn wir das Schweigen brechen werden sie Ezra vollkommen einengen und vielleicht werden sie selbst gefährdet."
"Sabine, wenn wir es jetzt nicht sagen, dann passiert innerhalb der nächsten Stunden etwas sehr Schlimmes. Depa wird das Band brechen, verstehst du? Kanan und Hera werden nichts verstehen, weil Ezra sie nicht in Gefahr bringen will. Wenn wir sie jetzt nicht einweihen, dann gibt es einen großen Knall. Und er wird freie Bahn haben."
"Ich.."
Sabine sah ins lodernde Feuer hinein und schloss die Augen.
"..Dann fangt sie ab. Ich komme nach."
"Wir haben keine andere Wahl, Sabine. Wir müssen jetzt alles offenlegen...so wie wir es bereits von Anfang an hätten tun sollen." Sie fuhr herum, als sie jemanden hinter sich fühlte. Rex sah alles andere als glücklich aus und Ahsoka ahnte Schlimmes. "Bitte sage mir nicht, dass sich ein vierter ereignet hat..."
Sabine sah ihn panisch an.
"Rex?"
"Beruhigt euch beide. Beruhigt euch", versuchte er es.
"Was ist passiert?" Sie legte eine Hand auf seine Schulter. "Bitte keine schlechten Nachrichten. Wir haben schon genug."
"Ähm.. Also.. Die Ghost steht nur noch halb auf dem Landeplatz", gab er zurück. Sabine sah ihn entgeistert an.
"Was? Wie halb?!"
Ahsoka blinzelte.
"Ist Han schon wieder reingeflogen oder was?!"
Bevor Rex antworten konnte, tauchte Zeb auf.
"Hier seid ihr! Habt ihr Depa gesehen?"
Ahsoka hob eine Braue.
"Nein..sie ist doch bei Hera oder nicht?"
Der Lasat schüttelte den Kopf.
"Eben nicht. Kanan sagt, dass sie weg ist."
"Depa ist weggelaufen?!"
Sabine tat eine Hand an die Stirn.
"Was.."
"Depa ist weg? Wie...wo?!", fragte Rex.
"Keine Ahnung! Hera meinte ich sollte sie suchen. Sie kann überall sein.."
Ahsoka legte ihre Hände an ihre Schläfen.
"Will die Macht uns gerade auf den Arm nehmen?! Was kommt bitte als Nächstes?!" Sie schnaubte. "Ezra ist der Einzige, der sie finden kann. Das Band dürfte noch nicht gebrochen sein. Wir müssen alles offenlegen."
Zeb hob eine Braue.
"Offenlegen? Hä? Was Ezra betrifft, so sind Kanan und Hera gerade auf den Weg und sie klangen nicht glücklich.."
Ehe einer von ihnen noch weiterreden konnte, rannte Sabine zwischen ihnen fort.
"Warte, Hey!", rief der Klon. "Ist sie verrückt?!"
Ahsoka rannte ihr nach.
"Sabine!"
Zeb blinzelte, ehe Rex ihm deutete ihm zu folgen.
"Kann mir einer mal erklären, was hier los ist?!"
###
Derweil ahnte Ezra von allem nichts. Er saß an seinem Schreibtisch in seinem Büro und ging sämtliche Unterlagen durch. Ein Seufzen entwich ihm, als er auf die Uhr sah. Trainingszeit. Und er war wieder nicht dabei. So wie üblich. Er lehnte sich zurück und sein Blick glitt zu seinem Holoprojektor, den er kurz betätigte. Vor ihm erschien ein Abbild seiner ganzen Familie. Ezra schluckte. Er vermisste sie. Sein Herz wurde mit jedem Tag immer schwerer. Er ging oder vielmehr fuhr jedem aus dem Weg. Aber er hatte keine andere Wahl. Nicht für ihre Sicherheit. Eine Wache, die wie jeden Tag an der Tür stand und im Zimmer stand beobachtete ihn dabei. Zwei Weitere standen draußen. Doch das war nicht mehr lang so.
"Wir würden gerne Ihre Majestät sprechen."
Er runzelte die Stirn.
Mum?
"Ihre Majestät ist nicht zu sprechen, General. Er hat zu tun."
Ezra seufzte.
Ich tue es für euch. Wenn alles vorbei ist, dann kann ich euch alles erklären. Aber nicht jetzt..
Dann hörte er seinen Vater.
"Er kann so viel zu tun haben, wie er will. Seine Majestät wird jetzt seine Eltern empfangen, falls er nicht vergessen haben sollte, dass wir das sind!"
Ezra schloss die Augen. Das saß.
Nur für euch..
Doch dann hörte er erneut seine Mutter.
"Hat er nicht, Kanan. Wir gehen jetzt da rein. Niemand trennt mich von meinem Kind!"
Damit hörte man das Geräusch von Rüstungen und die Tür ging auf.
Bitte nicht. So sind sie nicht sicher..
Er sah auf und erblickte seine Eltern im Türrahmen stehen. Er schluckte.
"Was macht ihr hier? Ich habe zu tun?"
Bitte geht sofort wieder. Bitte.
"Dir auch einen guten Tag, mein Sohn. Schön dich mal wieder zu sehen."
Ezra blinzelte und spürte etwas. Irgendetwas war los oder war passiert. Hera schlug ihrem Mann in die Seite.
"Kanan. Ruhe." Sie seufzte. "Ezra, wir müssen reden. Es hat keinen Aufschub."
Sie zog ein Stuhl zu ihm. Er seufzte.
"Hört zu, ich habe jetzt absolut keine Zeit und muss euch bitten zu gehen. Ich kann jetzt nicht.."
"Du wirst dir die Zeit nehmen müssen, falls dir deine Familie noch wichtig sein sollte", schnaubte Kanan.
"Du musst uns bitte jetzt zuhören. Diese Arbeit kann nicht wichtiger sein als wir, als Depa."
Hera legte ihre Hand an seine Schulter.
Auch wenn ich sie verletze, aber ich muss es tun. Sie dürfen nicht in seine Schusslinie geraten.
"Ich habe jetzt aber keine Zeit. Das muss später gehen."
"Sollen wir schon mal einen Termin anmelden im nächsten Monat oder was?", schnaubte Kanan und tat seine Hände auf Heras Stuhl.
"Ich bin Herzog. Ich habe zu tun", beharrte Ezra. Kanan verengte seine Augen.
"Ezra, du hörst uns jetzt gefälligst zu. Das Maß ist voll, wir..."
Hera unterbrach Kanan, die nicht fassen konnte wie ihr Sohn mit ihnen sprach.
"Moment, mein Lieber. Du bist an allererster Stelle Meister und Bruder von Depa und unser Sohn", gab sie zurück und nahm ihm das Pad weg.
"Ich dachte ihr würdet das verstehen. Ihr habt gesagt, dass ihr Verständnis dafür hättet, dass ich mehr arbeiten muss vor allem wo Sabine jetzt kurz vor der Niederkunft ist."
Wieso gehen sie nicht?...
"Das verstehen wir ja auch, aber du kannst uns nicht so einfach abweisen, wie zwei Fremde. Komm von deinem Thron runter, wir sind deine Eltern, Ezra und wage es nicht mit uns so zu reden."
"Wenn es nicht wichtig ist, dann geht jetzt. Ich kann mich dem jetzt nicht entziehen."
Wenn nicht so, dann so..
"Es ist wichtig. Es geht um deine Schwester", erwiderte Hera.
"Was hat Depa jetzt wieder angestellt? Was ist daran wichtig, dass ihr mich jetzt mit so etwas behelligen müsst?"
Kanan konnte nicht anders und knallte ihm buchstäblich Depas Padawanband auf den Tisch.
"Wir behelligen dich damit, dass dein Padawan ihr Training geschmissen hat, weil sie denkt, dass ihr Meister, der übrigens du bist, sich weder um sie schert, noch liebt oder gar will."
In Ezra zog sich alles zusammen. Vor Schreck vergaß er zu atmen.
Depa hat was?! Nein..nein, nein nein...!
"Danke, Kanan. Noch freundlicher ging es nicht?", fragte die Pilotin mit der Ironie in der Stimme. "Ezra, sie denkt, weil du nicht bei uns bist ist dir alles egal."
"Und dem Anschein nach wenn wir dein Verhalten sehen ist es offenbar auch. Nun hier die große Überraschung. Deine Schwester ist verschwunden, oder wenn es Ihre Majestät genauer haben will, sie ist weggelaufen!" Hera schlug ihm in die Seite. "Ist doch wahr?! Dafür gibt es keine Entschuldigungen, Hera!"
Ezra war wie erstarrt. Und dann fühlte er noch etwas. Ein Ziehen in seinem Bauch. Depa war in Gefahr. Er musste sie sofort finden. Ohne ein Wort rollte er zurück und an den beiden vorbei.
"Danke fürs Gespräch, aber ich muss los."
Hera sah zu ihrem Mann, dann zu Ezra der einfach abhaute.
"Ezra! Warte!" Sie lief nach. "Beweg dich Kanan."
Dieser gab nach, dass allerdings mit einem ziemlich aufgebrachten Gesichtsausdruck.
"Ezra, du bleibst sofort stehen! Wenn dir unsere Familie etwas bedeutet, dann.."
Ezra blieb stehen und sah sie ein letztes Mal an.
"Ihr habt keine Ahnung wovon ihr sprecht. Absolut nicht. Also haltet ihr mal die Luft an und lasst mich in Ruhe!"
Damit kehrte er ihnen den Rücken, schloss seufzend die Augen und rollte weiter.
Jetzt wird mir niemand folgen. Gut. Ich muss mich beeilen.
Hera sah fassungslos zu Ezra.
"Das hat er von dir", gab sie zurück an ihren Mann. Dieser knurrte.
"Wenn er sich so benimmt hat er nichts von mir." Er ballte seine Hände zu Fäusten. "Was bildetet sich dieser eingebildete Wichtigtuer überhaupt ein?! Wie kann er uns einfach stehen lassen?!"
Er schnaubte.
"Depa hatte anscheinend die ganze Zeit Recht."
"Hatte sie nicht." Sabine stand hinter ihnen. "Ich muss euch was sagen."
"Mein Gott wie kannst du so schnell sein, obwohl du schwanger bist", gab Ahsoka zurück, die hinter ihr auftauchte. Kanan hob eine Braue.
"Was macht ihr denn hier?"
Sabine ließ die Wachen abtreten und schob sie in einen der Räume. Zeb und Rex tauchten ebenfalls auf.
"Mein Gott. Sab hat es noch drauf.."
"Ich bin schwanger, nicht krank."
Rex schmunzelte und sah zu wie Sabine die beiden Elternteile in die Stühle gestoßen würden.
"Ezra hat uns absichtlich auf Abstand gehalten."
"Was?", fragte Hera.
"Wieso sollte er so etwas tun?"
"Um uns zu schützen", gab Ahsoka zurück. Kanan hob eine Braue.
"Wenn es schon wieder um diesen Attentäter geht.."
Ahsoka schnitt ihnen das Wort ab.
"Kanan, wir wissen wer es ist. Sabine und ich haben euch allen etwas verschwiegen."
Zeb runzelte die Stirn.
"Bitte was?"
Hera sah die Schwangere an.
"Sabine?"
"Ich hab euch angelogen. Ich hab euch verschwiegen das jemand Ezra fast umgebracht hätte vor vier Wochen. Und vor zwei Wochen auch. Die Person ist skrupellos und ich habe bald Beweise ihn zu stellen. Ezra weiß nichts davon, außer das er eine potentielle Gefahr sei, was nicht stimmt."
"Warte Mal...es gab zwei weitere Anschläge?!"
Ahsoka nickte.
"Genau. Den Ersten konnte Sabine verhindern, den Zweiten hat Ezra überlebt, nachdem ich mich um ihn gekümmert hatte. Aber das tut jetzt nichts zur Sache. Die Wahrheit hinter Ezras Verhalten ist, dass er euch, uns alle, schützen will. Deswegen tut er das und geht uns allen aus dem Weg. Nicht wegen der Arbeit, dass ist ein reiner Vorwand."
Zeb blinzelte.
"Und seit wann..?"
"Seit dem Unfall. Sabine wusste es sofort und hat mich ins Vertrauen gezogen, seitdem sammeln wir Beweise. Ezra hat das alles nur getan, um uns zu schützen. Seit dem letzten Anschlag weiß er, dass es nicht eher aufhören wird bis der Kerl Erfolg hat. Also..."
"...hat er den Kontakt abgebrochen. Er wollte es nicht. Aber wir sind dabei und ihr solltet jetzt ganz schnell eurem Sohn nach und ihm mit Depa helfen." Sabine wies hinaus. "Ich nehme derweil alles andere in Empfang."
"Ezra hat das alles nicht gewollt. Er hat euch absichtlich abblitzen lassen, um euch zu schützen", gab Ahsoka zurück. Kanans Wut verrauchte auf einen Schlag und er und Hera sahen sich an. Wenn das alles wahr war, dann...
"Geht ihm nach, jetzt! Es ist schon genug eskaliert."
Zeb verschränkte die Arme.
"Woah. Und wer ist bitte für alles verantwortlich? Das habt ihr mit keinem Wort erwähnt."
Sabine sah ihn an.
"Erst wenn ich die Beweise hab. Ahsoka, Zeb, Rex, helft ihnen. Ich mache das. Hab lang genug dumm rumgelegen."
Die Togruta nickte und half den beiden auf.
"Na los. Wir müssen sofort zu ihnen. Ezra hat sich lange genug geschadet."
Kanan blinzelte und hielt sich die Stirn.
"Und wir haben, ich habe.."
"Das hebt ihr euch bitte für später auf. Los jetzt."
Rex schob Kanan, während Hera von Ahsoka gezogen wurde.
"Wohin denn bitte?"
"Kanan ist eure Nase!", rief Sabine, während sie in die andere Richtung lief. Dieser stoppte plötzlich und keuchte auf. Dieses Gefühl..
"Ezra..Er, er ist in Gefahr. Wir müssen sofort zu ihnen!"
Er nahm Heras Hand und lief los. Ahsoka seufzte.
"Mal im Ernst an Chaos mangelt es uns wirklich nicht."
Rex lachte.
"Ne. Niemals."
Damit rannten sie los. Durch den Palast hinaus Tür Rampe. Schockiert blieben sie stehen und betrachteten wie eine Maschine unkontrolliert die Ghost von der Rampe schob. Doch in der Maschine war niemand. Sie wurde ferngesteuert. Kanan und Ahsoka rissen die Augen auf.
"Sie sind da drin!"
Die beiden Jedi vergeudeten keine Zeit. Mit einem gewaltigen Machtschub schleuderte Ahsoka die Maschine weg. Doch die Ghost war halb über den Abgrund.
"Haltet sie fest."
Hera wies auf ihr Schiff und sofort hielten die Machtsensitiven es mit der Macht fest.
Rex sah wie es stoppte und atmete aus.
"Beeilen wir uns."
Die Twi'lek rannte ohne zu zögern an die Rampe die zu war.
Sie schlug dagegen und sah sich um.
"Zeb! Heb mich hoch."
Der Lasat nickte und kam der Twi'lek sofort zur Hilfe. Mit einem Schub landete Hera auf dem Dach. Ahsoka und Kanan standen nebeneinander, ihre Arme ausgestreckt und hielten unter einer gewaltigen Kraftanstrengung das Schiff fest.
"Rex, hole Luke. Wir brauchen Zeit."
Er nickte, doch er brauchte gar nicht weit gehen.
"Ihr habt Probleme?", fragte Luke. Hera stand auf dem wackelnden Schiff, was sich für einen Moment so stark bewegte das sie abrutschte. Sie hielt sich keuchend an einem Metallstück fest. Sie zog sich wieder hoch und suchte die Luke.
"Luke, konzentriere dich auf das Schiff. Ezra und Depa sind dadrin", wies Ahsoka ihn an und verzog vor Anstrengung das Gesicht. Kanan ebenfalls, immerhin hielten sie ein ganzes Schiff.
"Sie müssen sich beeilen!"
Zeb und Rex wechselten einen Blick.
"Wieso kommen sie nicht raus?"
Hera schob die Luke zur Seite, während Ahsokas Bruder mit anpackte. Er hielt das Schiff fest, keuchte auf.
"D-das ist schwer."
"Du bist ja ne Leuchte", gab Zeb zurück. Ahsoka keuchte.
"Luke, Konzentration! Wir dürfen uns nicht ablenken lassen."
Kanan knirschte mit den Zähnen.
"Wir können das nicht lange durchhalten.."
###
Hera stieg hinein und flog erstmal gegen die Wand, als das Schiff sich zu verschieben begann.
Sie keuchte und schwankend lief sie durch das Schiff.
"Depa?! Ezra?!"
Sie bekam keine Antwort. Stattdessen tauchte eine schwarz gekleidete Gestalt vor ihr auf. Sie blickte sie einen Moment an, dann ging sie auf Hera los.
"Falscher Ort."
Die Twi'lek wich einem Schlag aus und platzierte in der Magengegend einen.
"Wo sind meine Kinder?"
"Verloren."
Er versuchte erneut Hera zu schlagen, doch diese kannte keine Gnade und keine Grenzen wenn es um ihre Kinder ging. Sie wich dem aus, trat mit dem Knie in die Grube, schnappte sein Arm und zog ihn über die Schultern zu Boden. Sie nahm ihn am Kragen.
"Nochmal, wo sind meine Kinder?!"
Doch die Gestalt antwortete nicht. Bei Hera knallten alle Sicherungen durch. Niemand stellte sich zwischen ihr und ihren Kindern. Sie platzierte ihre Faust in dem Gesicht und drückte ihn an die Wand.
"Niemand, niemand wagt es sich zwischen mir und meine Kinder zu stellen."
Sie schlug erneut zu und er ging zu Boden.
"Wo sind meine Kinder?!"
Erneut keine Antwort. Hera sah rot und trat die Person in die Magengrube. Panik und Furcht kam in ihr auf. Sie knurrte und schlug erneut zu.
"Wo sind sie?!"
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Wenn man eines sagen konnte, dann das Depa echt in der Patsche saß. Nachdem Training hatte sie gar nicht daran gedacht zu ihrer Mutter zu gehen. Sie hatte sich aus dem dämlichen Palast geschlichen und sich zur Ghost aufgemacht, die in diesen Tagen zum Glück nahe war. Entgegen den Worten ihrer Eltern und vor allem ihres dämlichen Bruders hatte sie ein Gitter entfernt und war in die Lüftungsschächte gekrabbelt. Sie wollte nur noch Zuhause sein und keinen Fuß mehr in diesen verdammten Palast setzen. Und sie wollte nur noch alleine sein.
...das war sie nun auch. Aber deswegen saß sie nicht in der Patsche. Irgendwie hatte sich das Schiff begonnen zu bewegen, sie wollte rausklettern, konnte es aber nicht mehr.
Depa spürte es bevor es geschah.
Das Metall des Lüftungsschachtes drückte sich hinunter auf ihre Beine und war nun eingeklemmt. Sie spürte was warmes an ihren Beinen und sie hatte fürchterliche Angst.
Sie war nicht weit vom Ende des Schachtes entfernt. Vielleicht eine Armlänge. Jegliche Zurückhaltung hatte sie verloren. Sie konnte sich nicht befreien und..und sie war so schrecklich unglücklich. Sie vermisste Ezra so sehr und...und er wollte sie nicht. Alles war ihm wichtiger. Wäre das doch nie alles geschehen!
Depa schluchzte leise und vergrub ihr Gesicht in ihren Armen.
Sie wollte nur noch ihre Familie. Ezra.
"Ezzy.."
Ein seltsames Gefühl begann sich in ihr zu regen und sie schluchzte lauter. Sie wollte doch nur ihren Ezzy. Sie wollte doch nur, dass er sie noch liebte. Aber...aber das tat er nicht mehr. Das..
Sie hörte wie sich unter ihr etwas bewegte. Es war das Geräusch von Rädern. Bestimmt war es Chopper!
Sie sah auf. Sie rieb sich über die Augen.
"Chopper? Chopper?!"
Sie klopfte auf das Metall.
"Ich bin hier!"
Doch sie bekam keine Antwort. Stattdessen hörte sie etwas anderes. Ein erschöpftes Keuchen und dann...
"Depa? Depa, ich bin es!"
Depa schnappte nach Luft. Hatte sie sich verhört? Nein, denn es wurde wieder ihr Name gerufen. Unglaube und Hoffnung machte sich breit.
"E-Ezzy?"
Ein leichtes Stöhnen war zu hören, dann ein Schnaufen.
"Urgh, das war früher einfacher. Ich muss echt das Training wieder aufnehmen.
Kaum zu glauben, aber Ezra tauchte am anderen Ende auf. Oder na ja zum Teil.
"Depa!"
Sie keuchte und schluckte.
"Ezzy. Ich bin eingeklemmt. Es tut weh. Lass mich nicht allein."
"Keine Sorge, Süße. Ich hole dich hier raus."
Er streckte eine Hand nach ihr aus und berührte ihre Wange.
"Depa, ich muss dir alles erklären. Aber bitte denke niemals, dass ich dich nicht lieben würde. Ich liebe dich so sehr, meine Kleine. Es gibt für mein ganzes Verhalten eine Erklärung. Aber du musst mir vertrauen."
Sie schluchzte und sah ihm in die Augen.
Er sagte die Wahrheit. Das..das spürte sie.
"O-okay. I-ch..dachte du hast mich nicht lieb. D-du bist nicht gekommen."
Plötzlich bewegte sich das Schiff und das Metall bewegte sich auf Depas Beinen. Sie schrie auf und verzog das Gesicht.
"Bleib ruhig. Bleib ruhig, Süße. Ich hole dich. Es wird alles gut."
Ezra atmete tief durch, dann streckte er seine Hand aus und konzentrierte sich. Es kostete ihm einiges an Kraft, aber schließlich schaffte er es das Metall nach oben zu dehnen.
"Kannst du krabbeln?"
Sie schluchzte und und bewegte etwas ihre Beine, was unheimlich schmerzte.
"Es tut weh."
Ezra streckte seine andere Hand aus.
"Hebe deine Hände. Ich zieh dich zu mir."
Er zog die Augenbrauen zusammen, als das Metall knackte.
"Ich habe dich. Vertraue mir."
Sie zitterte und streckte ihre kleine grüne Hand, die etwas voller roter Flüssigkeit war.
"O-Okay."
Depa streckte ihre weiter die Hand aus. Ezra ergriff sie.
"Habe dich. Es wird alles gut."
Er zog sie langsam zu sich, damit sie sich nicht wehtat. Schließlich atmeten beide erleichtert auf, als Depa ihren Kopf an Ezras schmiegen konnte. Die kleine Twi'lek schlang ihre Arme um ihn.
"Ezzy."
"Schsch. Es wird alles gut. Ich habe dich." Er blickte sie an. "Halt dich gut fest. Ich muss mich konzentrieren, sonst lande ich noch auf meinem Gipsbein."
Er schlang seine Arme um sie, dann machte er sich daran langsam aus dem Schacht zu kommen. Mit etwas Mühe kam er wieder hindurch und hatte Depa fest in seinen Händen.
"Das gibt jetzt einen kurzen Ruck, Süße. Erschrecke dich nicht."
Sie nickte und zitternd klammerte sie sich an ihn.
"Ich habe Angst", sagte sie leise.
"Ich weiß. Aber ich bin bei dir. Ich lasse nicht zu, dass dir etwas geschieht."
Er konzentrierte sich, versicherte sich erneut das er Depa fest in den Händen hielt, dann ließ er sich mit einem Ruck hinunter. Er landete auf dem gesunden Bein und hielt Depa sicher in seinen Armen. Doch er musste sein gebrochenes bewegen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren und verzog das Gesicht vor Schmerz. Zum Glück stand der Rollstuhl gleich hinter ihm und er konnte sich setzen, seine Schwester sicher bei ihm.
"Ich habe dich. Ich habe dich, Kleines."
Sie schluchzte und vergrub sich bei ihm.
"Ezzy.."
Ezra sah sich um und entdeckte den Medi-Kasten auf dem Tisch des Gemeinschaftsraumes. Er rollte seinen Stuhl zurück und schnappte sich ihn. Sein Overall war mit Blut bedeckt, es war aber nicht seines.
"Schsch, alles wird gut."
Er nahm Desinfektionsmittel und einen Verband, dann kümmerte er sich um Depas Wunden.
"Was hattest du da überhaupt zu suchen?"
Er wollte sie ablenken, damit sie nicht so sehr an den Schmerz dachte. Sie schluckte.
"Ich wollte nicht gefunden werden."
Sie sah betreten zur Seite.
"Wieso?", fragte er sanft und verband ihre Wunde. Er schloss die Augen und der Schmerz wurde weniger. Depa rieb sich die Augen.
"Na ja.. Du warst vier Wochen weg. Du hast kein Training gewollt und..und ich wollte es jetzt auch nicht mehr. Warum auch? Du hast doch eh keine Lust, keine Zeit."
Sein Blick senkte sich.
"Depa, das ist nicht wahr. Du..." Er seufzte und hielt sie an sich gedrückt. "Wir müssen hier raus. Sofort."
Dann hörten sie die Stimme ihrer Mutter. Depa sah auf. Ehe es anfing zu rucken.
"Ezra, was ist das?"
Sie sah panisch herum. Dann hörten sie einen lauten, dumpfen Knall. Er drückte sie an sich.
"Schsch, es ist alles gut. Ich habe dich. Dir geschieht nichts. Halte dich an mir fest."
Er rollte mit seinem Rollstuhl zurück.
"Mum? Mum, bist du hier?"
Ein erneuter Knall und Depa verzog das Gesicht.
"Was..?"
Plötzlich ging die Tür auf. Eine schwarze Gestalt stand im Rahmen. Ezra fuhr sofort zurück, ehe sie beide erschlagen worden wären. Die Gestalt viel einfach zu Boden.
Hera stand in der Tür und strich den Staub von ihrer Kleidung.
"Ezra! Depa!"
Erleichtert nahm sie sie in die Arme. Ihre Kinder eher überrascht.
Hatte sie den Typ K.O..?
"Mum!"
Ezra umarmte seine Mutter.
"Es tut mir Leid. Ich muss euch etwas.."
Inzwischen hatte sich die schwarze Gestalt am Boden wieder gefegt. Ezra spürte eine Warnung in der Macht. Er streckte eine Hand aus und schleuderte die Gestalt gegen die nächste Wand. Die Klinge fiel aus seiner Hand.
"Wir müssen sofort hier weg. Mum, nehme Depa. Zu zweit seid ihr schneller."
Sie schüttelte den Kopf.
"Ich habe einen anderen Plan."
###
Einige Minuten später landete im Cockpit die Gestalt. Die Hände abgebunden. Hera betrachtete die Schalter.
"Geht in den Gemeinschaftsraum."
Depa sah mit geweiteten Augen den Abgrund.
"M-Mummy?!"
Ezra schüttelte den Kopf.
"Nein, wir bleiben hier. Was hast du vor?"
Auch er sah den Abgrund und rollte mit seinem Rollstuhl etwas zurück. Wenn er nur schon laufen könnte, dann wären sie längst draußen! Die Twi'lek seufzte.
"Etwas, wofür euer Vater mich tötet." Sie schaltete die Triebwerke an. "Kanan, sag hörst du mich?"
"Hera? Hast du sie? Sind sie in Ordnung? Wir können das Schiff nicht mehr lange halten, wo bleibt ihr?"
Ezra verzog das Gesicht. Nun schien auch der Rest der Schmerzmittel nachzulassen und sein Bein tat höllisch weh, vor allem weil er es bewegt hatte.
"Wir kommen nicht raus bevor ich es neugestartet hab. Das heißt das ihr genau das tut was ich sage." Sie zog den Hebel zurück. "Stößt uns so stark wie ihr könnt von der Plattform."
Depa klammerte sich entgeistert an Ezra.
I-ich.. Jetzt hab ich Angst.
Erst kam gar nichts, dann..
"BIST DU KOMPLETT ÜBERGESCHNAPPT?!"
Ezra verzog das Gesicht.
"Mum...ich will nicht sterben."
Er drückte Depa an sich. Man hörte ein Keuchen.
"Geht in Ordnung, Hera. Wie geht es den beiden?"
Ahsoka.
"Was machen die alle da?", hakte Ezra nach.
"Halten uns vom Abgrund fern. Also schön, Soka. Ezras Schmerzmittel lässt nach, Depas Beine sind vielleicht geprellt. Aber sonst gut. Sie sind nicht so lebensmüde wie ich es bin", gab sie zurück.
"Das ist Wahnsinn!", kam es von Luke. "Gefällt mir aber..."
Hera atmete durch und schaltete die Triebwerke ab.
"...also gut. Ich vertraue dir, Liebling."
Ezra lehnte sich zurück.
"Mum, denkst du echt, dass das funktioniert?"
"Wir tun es auf drei, Hera", gab Ahsoka zurück.
"Klar klappt das. Ich hab es schon mal gemacht. Mein Vater hätte mich gerne aufgeknöpft aber was solls." Die Triebwerke würde sie erst im richtigen Moment wieder anschalten. "Schnallt euch an."
Depa hielt sich fest.
"Mummy, Depa will nicht sterben."
"Oh Schatz."
"Würde ich ja gerne, aber ich bin noch immer in einem Rollstuhl", gab Ezra zurück und hielt Depa fest.
"Das wird holprig. Ich habe dich, Kleines."
Ich lasse dich nie wieder los..
"Eins."
Sie hörten erschöpftes Keuchen am anderen Ende.
"Zwei."
Hera machte sich bereit. Ezra schloss die Augen.
"Drei!"
Mit dieser Zahl wurde der Ghost ihr "Gnadenstoß" gegeben. Der Frachter verschwand von der Fläche. Das Schiff ruckelte und Hera sah auf die Instrumente. Doch die versagten. Also musste sie auf sich selbst hören. Ihr Können nutzen.
Sie sah den Abgrund näher kommen und biss sich auf die Unterlippe.
Noch ein bisschen..
Kanan sah wie das Schiff hinunter stürzen. Er schleppte sich zum Abgrund, wo er gar nicht ankam. Denn dann schoss die Ghost mit einem starken Aufwind hinauf in den Himmel.
Ahsoka keuchte.
"Sie haben es geschafft. Ein Glück."
Sie war der Erschöpfung nahe. Ebenso wie Kanan selbst und Luke. Zeb stieß einen leisen Pfiff aus.
"Woah."
"Das ist meine Frau", meinte Kanan stolz und stützte seine Hände auf seine Knie. Die Ghost drehte ein paar Runden und landete schließlich auf einer zweiten Plattform - eine Punktlandung.
Rex legte eine Hand an Ahsokas Schulter, während Luke völlig erledigt am Boden lag.
"Rex? Kriege ich den Blaster? Ich geb mir den Laser."
Er schüttelte den Kopf.
"Bin sehr stolz auf euch."
Die Rampe fuhr herunter und eine Gestalt taumelte heraus. Hera hinterher. Sie schlug ihm ins Gesicht.
"Das war für mein Schiff." Sie zog ihm die Beine weg und er landete am Boden. "Und das für meine Babys."
Kanan war es, als ob er vor Erleichterung umfallen würde, als er seine Familie sah und vor allem wohlauf. Hinter Hera kam Ezra mit seinem Rollstuhl rangefahren, der Depa auf dem Schoß hatte. Beide sahen ziemlich fertig aus.
"Du bist jetzt erledigt? Ich habe vorher noch ne Maschine weggeschleudert. Lass dir mal ein Tempel auf den Kopf fallen, dann weißt du was Erschöpfung bedeutet", gab Ahsoka zurück und fiel in Rexs Arme. Zeb nahm Kanan an der Schulter.
"Bist du okay?"
Der Jedi nickte.
"Geht schon. Kommt."
Rex nahm seine Frau hoch und Luke setzte sich auf.
"Ich kann nicht mehr."
Plötzlich wurde Luke von Zeb hochgenommen.
"Halt!"
Zeb verdrehte die Augen.
"Entspann dich, Skywalker oder willst du da liegen bleiben?"
"Ist ja gut", murrte Luke.
Hera seufzte und nahm ihre Kinder in den Arm.
"Meine zwei Schätze."
"Badass Mummy!", kicherte Depa müde. Ezra keuchte. Auch er war ziemlich erschöpft. Aber bevor er sich dem hingeben konnte, musste er ihnen die Wahrheit sagen. Er konnte es nicht mehr. Wegen ihm wäre Depa beinahe zerquetscht worden. Das durfte auf keinen Fall wieder passieren. Ezra blinzelte.
"Ich..ich muss euch etwas erklären."
Ahsoka schmiegte sich an ihren Mann.
"Danke, Love."
Kanan schleppte sich zu seiner Familie.
"Seid ihr okay? Gott, was ist passiert?" Er sah zu der schwarzen Gestalt. "Und wer ist das?"
"Ein Einbrecher den ich köpfen werde", meinte Hera und stützte ihren Mann. "Sorry, ich musste ihn ausschalten."
"Sehr gerne." Rex küsste sie auf die Montral.
"Hera, du bist die beste und waghalsigste Pilotin Galaxisweit."
Depa sah ihren Bruder an.
W-was willst du sagen?
Kanan küsste Hera auf die Wange.
"Allerdings und sie ist meine Frau."
Ahsoka legte ihren Kopf auf Rexs Schulter.
"Ich bin total fertig. Wie stehen die Chancen, dass du mich bis in unser Zimmer trägst?"
Rex lief einfach los.
"Sehr gut, mein Schatz."
Luke lächelte.
"Wie hoch stehen die Chancen das du mich an einen Ort verfrachtest wo ich schlafen kann?", fragte er Zeb leise. Dieser grinste.
"Na komm. Die Vier müssen eh mal etwas unter sich sein. Ich bringe dich in dein Zimmer, Kleiner."
Damit waren die Vier allein. Ezra lächelte schwach und strich Depa über die Wange.
"Die Wahrheit." Er sah auf. "Mum, Dad, ich muss euch etwas sagen. Vorhin, da..."
Doch zu seinem Erstaunen wurde er von ihnen sogleich fest in den Arm genommen. Hera küsste Ezra auf den Kopf und sah Depas verbundene Beine an.
"Es tut uns leid. Wir wissen alles. Außer die Kleine hier."
Ezra blinzelte und seufzte mit einem warmen Gefühl im Körper auf, als er von seinen Eltern sanft gedrückt wurde.
"Moment ihr wisst.."
"Wir wissen über alles Bescheid, ja." Kanan küsste Ezra auf die Stirn. "Das von vorhin tut uns.." Er sah Heras Blick. "Also schön mir Leid. Wenn wir es gewusst hätten, dann..."
Ezra senkte den Blick.
"Ich konnte es nicht zulassen. Nicht..nicht danach."
"Sabine hat es uns erzählt."
Depa verstand nur Bahnhof.
"Hä?"
Ezra nahm Depa auf den Schoß und sah ihr in die Augen.
"Die Wahrheit ist, dass ich mich absichtlich von euch ferngehalten habe, Depa. Ich habe die Arbeit nur als Vorwand genutzt, um euch aus dem Weg zu gehen. Damit ihr nicht in meiner Nähe seid."
Hera schon Ezras Stuhl wieder rein, wobei Kanan neben ihr folgte. Sie legte den Kopf schief.
"Aber warum?"
Hera küsste Kanan auf die Wange.
"Jetzt wird alles gut", raunte sie ihm zu.
"Ich hoffe es", seufzte er leise und lehnte sich an sie. Ezra seufzte.
"Um euch nicht in Gefahr zu bringen, Depa. Es gab nicht nur einen Anschlag, also der Unfall. Es gab noch einen weiteren. Jemand hat mich mit meinem Rollstuhl eine Treppe runtergestoßen. Durch ein Wunder habe ich mir nicht mehr geholt, als ein paar Prellungen, die Soka für mich heilte."
Kanans Augen weiteten sich leicht und er sah schluckend zu Hera. Depa sah entgeistert ihn an.
"Wieso? Wieso hast du nichts gesagt?"
Die Twi'lek legte eine Hand an Kanans Arm.
"Weil irgendjemand noch immer hinter mir her ist. Ich konnte es nicht riskieren euch in Gefahr zu bringen. Wenn euch etwas passieren würde, dann würde ich mir das niemals verzeihen."
Er legte eine Hand an Depas Wange.
"Es hat mich so geschmerzt von euch allen getrennt zu sein, aber ich musste es tun. Nichts ist mir wichtiger, als die Sicherheit meiner Familie. Selbst zu Sabine habe ich Abstand gehalten. Seit einer Woche schlafe ich nicht mehr in unserem Zimmer aus Angst, dass etwas passieren könnte."
Seine Eltern wechselten einen besorgten Blick. Erst jetzt wurde ihnen klar, was Ezra sich selbst angetan hatte - und das nur für ihre Sicherheit. Hera schob den Stuhl in einen anderen Gang.
Depa biss sich auf die Unterlippe.
"A-also hast du uns noch lieb? M-mich auch?"
Ezra lächelte und ein paar Tränen rollten über seine Wangen.
"Depa, ich liebe euch, ich liebe dich über alles. Ihr seid alles für mich." Er hob sie hoch, sodass ihr Gesicht vor seinem war. "Ich hätte das doch niemals getan, wenn es nicht der einzige Weg gewesen wäre. Weißt du wie schwer mir das gefallen ist? Wie sehr ich mich nach euch gesehnt habe? Wie sehr ich dich vermisst habe?" Er schluckte. "Oh Depa..."
Kanan öffnete eine Tür und sie traten in ihren Raum ein. Das hatte keine Wache etwas anzugehen. Hera schob sie herein und kramte im nächsten Moment nach anderen Verbänden.
Depa sah ihn an und rieb ihm eine Träne fort.
"Ich hab dich auch vermisst, Ezra. Es tut mir leid." Sie fiel ihm um den Hals. "Ich hab dich so lieb."
Er schluckte und schloss sie fest in seine Arme.
"Ich liebe dich so sehr. Depa, bitte nehme nie wieder an, dass du mir egal wärst. Du bedeutest mir so unglaublich viel. Ich habe dich so sehr vermisst." Er strich über ihre Lekku. "Ich hatte solch eine Angst um dich.."
Kanan legte Hera eine Hand auf die Schulter und drückte sie. Die Pilotin strich sich eine Träne weg. Depa klammerte sich an ihn und hatte zum ersten Mal seit einer halben Ewigkeit das Gefühl daheim zu sein. Zuhause.
"Du bist gekommen. Du hast mich nicht allein gelassen."
"Ich würde dich niemals alleine lassen. Niemals, Depa. Auch wenn ich euch alle in Gefahr gebracht habe...oder gerade bringe..." Er blickte ihr in die Augen. "Ich..ich kann nicht bleiben. Das vorhin galt mir. Der Vierte. Ich darf euch nicht in Gefahr bringen, Depa."
Doch die kleine Twi'lek ließ nicht los.
"Nein, wir machen das zusammen. Nur gemeinsam sind wir stark gegen all das Böse", sagte sie leise. "Wir bleiben hier, bei dir. Ob du willst oder nicht. Und laufen kann ich eh nicht."
"Und das ist meine Schuld", gab er leise zurück. Er schüttelte den Kopf.
"Depa, erst wenn alles vorbei ist. Bitte. Ich darf euch nicht in Gefahr bringen. Ich kann das nicht."
Kanan und Hera wechselten einen Blick. Sie wollten etwas erwidern, aber die Tür fuhr auf. Antonis stand darin.
"Da seid ihr ja."
Ezra schloss die Augen. Was kam jetzt? Konnte er jetzt nicht einmal Ruhe haben? Seit vier Wochen hatte er seine Familie gemieden. Und jetzt? Jetzt wussten sie Bescheid und irgendetwas anderes holte ihn wieder ein. Er küsste Depa auf die Stirn und gab sie seiner Mutter, dann drehte er sich um.
"Ant? Was gibt es denn?"
"Die Frage ist eher ob eure Klananführer spinnen. Sie haben Sabine Arrest erteilt und eingesperrt. Sie werfen ihr Korruption und Verrat vor."
Entgeistert sahen sie den Echani an der hinaus wies.
"Was?!"
Ezra sah ihn entgeistert an.
"Das kann doch nur ein schlechter Witz sein. Wer zum Teufel wirft ihr..?" Er sah es in seinem Blick. "....Almeck. Richtig?"
Kanan und Hera sahen sich entsetzt an. Das war doch alles nicht wahr!
"Da liegt ihr richtig. Auf meinem Planeten wäre er schon längst Hackfleisch."
"Wenn Sabine eingesperrt ist und laufendem Stress ausgesetzt ist.."
Hera tat ihre Hand vor den Mund.
"Der Captain versucht schon reinzukommen, aber sie weigern sich jemanden reinzulassen."
"Das werden wir ja sehen."
Ezra schloss die Augen und atmete tief durch.
"Ein Diener soll mir meine Krücken holen. Ich gehe jetzt und haue sie daraus. Und wenn ich Almeck sein verfluchtes Maul stopfen muss!"
"Ezra, du bist völlig erschöpft! Darauf wartet.."
Dieser drehte sich um.
"Soll ich etwa warten bis ich wieder fit bin, um meine hochschwangere Frau darauszuholen? Nein. Und wenn mich der Fünfte erwischt, dann ist es so."
Er rollte zu Ant und nickte einem Diener zu, der sofort die gewünschten Krücken besorgte. Hera seufzte.
"Ezra, einen Moment. Du brauchst was gegen die Schmerzen. Und ich habe eine Bitte."
Sie kramte im Kit.
"Wir wollen mit."
Er schüttelte den Kopf.
"Nein, Mum. Ihr bleibt hier. Das ist meine Sache. Und was das Schmerzmittel betrifft..so schaffe ich es ohne. Ich muss bei klarem Verstand bleiben."
"Ezra.."
"Nein." Er nahm von einem Diener die Krücken entgegen und atmete tief durch. Dann hievte er sich aus dem Rollstuhl und stützte sich auf die Krücken. "Ant, bitte zeige mir wo es langgeht. Jetzt."
Der Echani sah ihn an, dann nickte er.
"Okay, Folge mir."
Hera sah ihm nach und setzte Depa ab, um den Verband zu wechseln.
"Kanan, geh ihm nach."
Der Jedi nickte.
"Sofort." Er küsste sie auf die Stirn, dann Depa. "Ich sorge dafür, dass ihm nichts geschieht. Ich bin gleich wieder mit ihm da und mit Sabine."
Er schritt aus dem Raum. Ezra verschwand gerade um die Ecke, dann hörte man von ihm ein entnervtes Seufzen.
"Dad...Nein."
Ant hielt inne.
"Ähm."
Kanan klopfte auf Ezras Schulter.
"Nicht nochmal. Los Ant."
"Dad, bleib da. Es ist zu deiner eigenen Sicherheit."
Ezra atmete tief durch.
"Bitte Ant."
"Hey, das ist nicht mein Problem. Aber ich bin echt zu alt für so ein Theater. Wenn dann geht ihr beide mit, oder keiner", seufzte der Echani genervt. Kanan nickte.
"Also beide."
Er runzelte die Stirn. Was hieß alt?
Ezra seufzte. Dann verdrehte er die Augen.
"Na toll. Also gut. Aber überlass mir das Reden, Dad. Es ist meine Sache."
Er sah ihn an.
"Du bist bei mir nicht sicher."
"Klar, aber sicherer als beim Imperium. Lass dir einfach mal helfen."
Ant seufzte.
"Ich brauche ne Therapie."
"Oh ich auch", gab Ezra leise zurück und ging weiter. Oder vielmehr stakste er weiter, während Kanan eine Hand auf seiner Schulter hatte und neben ihm herging. Doch gegen Ende wurden Ezras Schritte wackliger.
"Ant? Wie weit noch? Wieso werfen sie das Sabine vor?"
"Nochmal rechts." Er seufzte. "Frag mich einfachere Dinge. Ich wollte Sabine einige Dinge erklären, dann standen schon Vertreter vor der Tür die meinten das es unverantwortlich wäre einen Klanvorsitzenden und Minister so zu beschämen. Ehe man was sagen konnte warfen sie mich raus und taten Sabine in euren Wohnraum."
Kanan runzelte die Stirn.
"Das dürfen die nicht machen."
"Was war der Auslöser?", hakte Ezra nach und keuchte hörbar. Sein Bein tat verdammt weh, aber es war nichts im Gegensatz zu den Schmerzen, die er empfand, wenn er an Sabine dachte.
"Man hätte ein Treffen von äußerster Wichtigkeit sausen lassen", gab er zurück. Ezras Augen weiteten sich und er blieb stehen, wobei er fast umgekippt wäre.
"....Almeck wirft Sabine das vor, weil ich diesen einen verdammten Termin nicht annehmen werde? Das.."
Er atmete tief durch und schüttelte den Kopf. Ohne ein weiteres Wort stakste er an Ant und Kanan vorbei, wobei sie fast am Wohnraum angelangt waren. Zwei Wachen standen davor.
"Eure Majestät."
"Ich will zu meiner Frau. Jetzt!"
"Aber..."
"Ich sagte jetzt. Macht. Die. Tür. Auf."
"Tut uns leid. Aber die Regierungsgewalt wurde ihr abgenommen. Wir müssen auf die Lady Kryze und Sir Wren warten", gab der andere zurück.
"Sie ist schwanger", meinte Ant ungläubig. Ezra verrengte die Augen.
"Dann eben anders."
Er hob seine Hand und winkte vor ihren Augen.
"Ihr werdet mich sofort durchlassen."
"Wir werden Euch sofort durchlassen."
"Danke."
Sie öffneten die Türen. Kanan schmunzelte. Das war typisch Ezra.
"Dir ist klar das du das nicht immer machen kannst?"
Der Wohnraum war leer.
"Sabine?"
Die Tür ging auf und rein trat niemand anderes als Almeck. Ezra kam alles hoch.
"Almeck! Was hat das zu bedeuten! Wo ist meine Frau?!"
Er lächelte.
"Prinz Antonis. Euer Majestät, Meister Jarrus."
"Wo ist sie?", fragte Kanan knurrend.
"Sicher. Keine Sorge. Es ist ein unheimliches Missverständnis."
"Missverständnis."
Ezra ging auf ihn zu.
"Du Mistkerl hast meine schwangere Frau der Korruption vorgeworfen! Genug von diesen Spielchen, Almeck! Ich komme mit in deinen Klan und zwar allein! Aber lass meine Frau, die mein Kind trägt, in Ruhe!"
Seine Beine zitterten. Er lächelte.
"Ach wirklich? Ich bin aber daran nicht mehr interessiert. Danke. Ich warte noch auf meine alte Freundin Bo Katan."
"Wie kann man nur so falsch sein?!", knurrte Ant. Ezra sah ihm in die Augen.
"Meine Frau ist frei. Auf der Stelle. Das ist ein Befehl."
Kanan legte eine Hand auf Ezras Rücken. Er zitterte und wie er vermutete vor Erschöpfung.
"Alle Entscheidungen treffen nun die Klananführer." Er seufzte. "Solange ist es leider so wie es ist."
"Sie ist schwanger", meinte Kanan.
"Ja, aber ihr geht es gut."
"Ich will zu ihr." Er sah seinen Blick. "Almeck, ein weiteres Wort und sie lernen mich von einer ganz anderen Seite kennen. Niemand stellt sich zwischen mich und meine Familie."
Ezras Augen funkelten.
"Gehen Sie zur Seite. Sofort."
"Aber sind so nicht die Regeln?"
"Regeln sind da um gebrochen zu werden."
Damit schob Ant den Minister weg.
"Bitte."
Ezra nickte ihm zu.
"Danke, Ant."
Er stakste wacklig zur Tür und öffnete diese.
"Sabine?"
Doch dort war sie nicht. Panik und gleichzeitig unheimlicher Zorn begann in Ezra aufzulodern. Er drehte sich um.
"Wo ist sie?!"
Kanan sah ebenfalls rein. Nichts.
"Beruhige dich. Wir finden sie."
Almeck hob die Hände.
"Ich weiß nicht."
"Almeck. Wenn meine Frau nicht in einer Millisekunde hier erscheint, wohlauf und unversehrt, dann..."
Es ging die Tür auf und zwei Wachen brachten Sabine hinein.
"Sabine!"
Erleichterung machte sich in Ezra breit, als er seine Frau erblickte. Diese sah ziemlich fertig und gestresst aus.
"Minister, Antonis. Lass ihn los."
Der Echani ließ von ihm ab. Ezra nahm Sabine in seine Arme, soweit er das konnte.
"Mein Liebling." Er küsste sie auf die Stirn. "Geht es dir gut? Geht es euch gut?" Er sah zu Almeck. "Was wird hier eigentlich gespielt?"
Sie antwortete nicht, sondern sah zu dem Minister.
"Ihr habt Banknoten an Kopfgeldjäger gezahlt, die damit beauftragt wurden meinen Mann zu töten. Ein spezieller Mechaniker hatte den Speeder manipuliert und sie selbst hatten versucht meinen Mann zu erstechen."
Almeck blinzelte und lachte.
"Oh das ist ein Missverständnis. Ich glaube sie haben den Falschen."
"Ach echt?", fragte Kanan sarkastisch.
"Ja. Ich wurde beraubt von meinen Kreditkarten und allem Schnick Schnack und zwar von meinem Assistent. Er ist ein Gestaltenwandler und hat wohl in meinem Namen sämtliche Dinge begannen. Er wollte heute die Ghost besichtigen. Ich hoffe eurer Mutter gehts gut?"
Sabine sah ihn an.
"Ach ja?"
"Sabine, es ist wahr. Die schwarze Gestalt die auf der Plattform lag sah aus wie Almeck", ertönte Bo. David folgte ihr nach.
"Es ist alles geklärt, Liebling. Es ist ein reines Missverständnis. Wir haben den Attentäter gefasst. Ein für alle Mal."
Ezra blinzelte.
"Was?" Er sah zu Almeck. "Und wieso dann hier das ganze Theater?! Wieso wurde Sabine hier weggebracht?"
"Aus Sicherheitsgründen. Almeck hat an alles gedacht und den Kerl meisterhaft überführt. Du verdankst ihm dein Leben, Ezra."
Diesem war, als ob er sich übergeben müsste. Kanan und Sabine erging es nicht anders. Almeck empfing Bo und lächelte.
"Meine liebe Katan."
"Tylor. Ich freue mich sehr das du meine Tochter beschützt hast."
Diese musste sich zusammenreißen. Alles war zu Nichte, jetzt musste sie mitspielen.
"Dann schulde ich Euch auch meinen Dank."
"Wir haben es dir zu verdanken, dass das endlich ein Ende hat. Ezra ist jetzt endlich sicher", gab David erfreut zurück. Ezra betrachtete Almeck.
Das kann nicht sein. Niemals. Er hasst mich. Wieso sollte er mir das Leben retten?...aber Ich muss mitspielen.
"Entschuldigt meine groben Worte vorhin, Minister. Ich bin euch zu großem Dank verpflichtet."
Wer es glaubt...
Sabine seufzte und umarmte Almeck.
"Danke, alter Freund."
Er lächelte.
"Sehr gerne, meine Liebe."
Bei dem Anblick stellten sich bei Ezra die Nackenhaare auf. Er wechselte einen Blick mit seinem Vater, der Almeck mehr oder weniger die Hand geben musste.
"Sir, ich bin Ihnen zum tiefsten Dank verpflichtet, dass Ihr meinen Sohn gerettet habt. Der General wird ebenfalls sehr froh sein zu erfahren, dass unser Sohn nun sicher ist."
Almeck entließ Sabine die Augenverdrehend zu ihrem Mann ging.
"Ich diene nur den Herrschern, so wie sie mir dienen."
Ezra biss sich auf die Unterlippe.
Der Kerl ist und bleibt mir nicht geheuer.
Er nahm Sabine in seinen Arm.
"Wenigstens hat diese Versteckspiel Geschichte jetzt ein Ende und ich kann wieder bei euch sein."
Er küsste sie auf die Wange und legte erschöpft seinen Kopf auf ihre Schulter. Kanan und Almeck gaben sich die Hand. Ant erhob eine Braue und sah zu Sabine.
"Wenn ihr entschuldigt, ich brauche Luft."
Damit verschwand er und Sabine küsste ihren Mann auf die Wange.
"Ich glaube Ant würde ihn gerne umbringen."
Ezra murmelte etwas, was sich sehr nach "Ich auch" anhörte. Er sah zu Almeck.
"Also war das mit dieser Korruptionsgeschichte alles eine Masche, um Sabine zu schützen? Aber wieso sollte mich ein Gestaltenwandler ermorden wollen?"
Kanan gab ihm einen Klaps auf den Rücken.
"Ich gebe eben deiner Mutter Bescheid. Du und Depa habt da noch was zu klären."
Damit verschwand er aus dem Raum.
"Dieser Gestaltenwandler ist ein imperialer Kopfgeldjäger", gab er zurück. Bo nickte.
"Er ist nicht mandalorianisch. Wir denken er hatte sein Ort zum Handeln in der Knochenstadt."
Ezra nickte langsam.
"Verstehe...also bin ich jetzt sicher? Wir sind sicher?"
David nickte und sah zu Almeck.
"Ja, endlich. Mein Freund, wir stehen tief in deiner Schuld."
"Vergessen wir das mit der Schuld. Die Hauptsache ist, dass der Herzog sicher ist. Sowie seine Eltern. Bo Katan, begleite mich doch zum Shuttle."
"Natürlich", gab sie zurück und winkte ihn hinter sich her. Sabine atmete durch und schloss die Augen.
"Wiedersehen."
Ezra nickte ihm zu. David begleitete seine Frau und Almeck hinaus. Nachdem die Türen zu waren, stakste Ezra zum Sofa und ließ sich erschöpft darauf fallen. Sein Kopf lehnte er zurück und schloss mit schmerzerfülltem Gesicht die Augen.
"Endlich. Endlich ist es vorbei."
Sabine sah ihn mitfühlend an, spürte seine Schmerzen dennoch blieb sie stehen.
"Ja.. Vorbei trifft es gut."
Er öffnete ein Auge.
"Ich danke dir. Ich danke dir so sehr. Dafür das du es ihnen gesagt hast. Alles."
Sie zuckte die Schultern.
"Es war fast zu spät."
"Ich weiß. Ich habe es gespürt."
Er seufzte und keuchte auf.
"Depa wäre fast zerquetscht worden. Sie war in einen der Lüftungsschächte. Die Rohre haben sich wohl verbogen und haben ihre Beine eingeklemmt."
"Aber das war und ist mein Fehler gewesen. Immerhin hab ich Almeck an dich ran gelassen. Er ist hier wegen mir."
Sie verschränkte die Arme. Er seufzte.
"Sabine, dass stimmt nicht. Das.." Er verzog das Gesicht. "Können wir das später klären? Bitte? Ich..ich bin gerade einfach nur unendlich erleichtert und am Ende."
Sabine lächelte etwas und nahm eine Decke.
"Schlaf Ezzy Schlaf", schmunzelte sie und warf sie über ihn. Er verdrehte die Augen.
"Sehr witzig. Ich bin in einen Lüftungsschacht geklettert, falls es dich interessiert."
Sie schüttelte amüsiert den Kopf.
"Okay, gewonnen. Ich war eingesperrt bis mich zwei Wachen rausgeholt haben."
Er grinste.
"Geht doch." Erschöpft schloss er die Augen. "Das ich mich mal da drin ungezwungen bewegen konnte..."
Sie lächelte und setzte sich hin.
"Ja, ein Wunder das du noch überhaupt stehen kannst."
Er warf ihr einen finsteren Blick zu.
"Witzig. Solltest du nicht deinen angegriffenen Ehemann pflegen?"
Sie schmunzelte amüsiert. Dann zog sie ihn am Kragen zu sich und küsste ihn zärtlich.
"Ich habe dich auch vermisst."
Er grinste und erwiderte den Kuss sanft.
"Ich euch mehr. Wir sind endlich sicher. Endlich muss ich mich nicht mehr von euch fernhalten."
Sie strich über seine Wange.
"Das hättest du nie müssen."
"Doch. Meine Sicherheit ist nichts im Gegensatz zu eurer."
Er lächelte und küsste sie zärtlich.
"Ich habe euch alle so vermisst. Vor allem mein wunderschöner Engel hat mir gefehlt."
Sie schüttelte den Kopf.
"Eher Depa oder? Ich kenne keinen süßeren Engel. Mal abgesehen von Caleb."
"Ich meine dich, mein Liebling." Er strich über ihre Wange. "Ich habe dringenden Kuschelentzug. Das muss sich ändern."
Er küsste sie sanft, als auch schon die Tür aufgerissen wurde. Sabine schreckte aus dem Kuss und sah entgeistert zur Tür.
"Gehts noch?"
"Ein Glück ihr seid unversehrt. Meine Güte was geht bei euch eigentlich ab?", hakte Tristan nach, der ziemlich gehetzt aussah. "In der einen Sekunde erfahre ich, dass du festgehalten wirst, in der anderen, dass du wieder frei bist."
Ezra hob die Hand zum Gruß.
"Hey, Tris."
"Meine Güte du siehst ziemlich fertig aus, Ez."
"Ach wirklich?"
Sabine wurde von Tristan in den Arm genommen.
"Alles gut? Du solltest doch bei Lydia sein."
"Sie ist gerade bei Ant und seiner Frau. Ich wollte sofort zu dir, Gott Sabine.." Er drückte sie sanft an sich. "Das war ein Schrecken.."
Ezra lächelte, legte den Kopf nach Hinten und schloss die Augen. Der Schmerz in seinem Bein war beinahe unerträglich. Sabine lächelte.
"Oh ja. War es."
Sie verzog das Gesicht und stand nun auf einem Bein.
"Aua, Ezra, sag mal hast du Schmerzen?"
Erst kam keine Antwort, dann...
"....nein."
Tristan sah zu seinem Schwager.
"Ich glaube du brauchst ein Schmerzmittel."
"Geht schon. Habe mein Bein nur etwas überanstrengt.."
Sabine setzte sich hin und rieb sich ihr Bein.
"Was heißt das jetzt."
"Das er jetzt sofort ein Schmerzmittel bekommt und sich die Ruhe antut", kam es von der Tür. Ezra verdrehte die Augen.
"Übertreibe mal nicht. Geht schon.."
Er sah den Blick seiner Mutter.
"...es geht wirklich."
"Halt den Rand und bleib sitzen."
Hera setzte Depa ab, die ihre Beine neu verbunden hatte.
"Depa erzählte mir das du dich drauf gestellt hast", sagte sie leise und beugte sich über Ezra mit Schmerzmittel. "Du nimmst das, oder dein Vater erfährt es."
Ezra sah zu seiner Schwester.
Petze.. Wieso verpfeifst du mich?
Kanan tätschelte Depas Kopf.
"Im Gegensatz zu dir weiß deine Schwester was sie lieber nicht tun sollte."
Ich hab nicht gepetzt. Ich hab Mum erklärt wie ich rausgekommen bin. Du weißt wie sie ist.
"Mal abgesehen vom Lüftungsschacht."
Sabine sah beide an.
"Die Gene. Und könntest du bitte was nehmen? Es tut weh?"
Ezra seufzte.
"Ich habe keine Wahl oder?"
"Das siehst du genau richtig, mein Sohn."
Widerwillig nahm Ezra die Schachtel von seiner Mutter und schluckte sofort zwei Pillen.
"So..zufrieden?"
Komm mal her. Bitte.
Sabine seufzte entnervt.
"Jetzt dauert es bis es wirkt."
Depa sah zu ihm und kletterte vorsichtig vom Sessel. Hera schnappte sie sich, ehe sie zu Boden fiel.
"Sag doch was."
Sie trug sie zu ihrem Sohn. Ezra nahm seine kleine Schwester auf den Schoß.
"Geht es dir besser?"
Kanan sah zu Sabine.
"Sag mal was haben eure Untersuchungen genau ergeben? Dasselbe wie vorhin?"
Die Mandalorianerin schnaubte.
"Eher weniger."
Depa nickte.
"Mummy hat mir was gegeben. Hat nach Jogan geschmeckt."
Ezra nickte und strich seiner Schwester über die Wange.
"Hast du etwas auf dem Herzen, mein Padawan?"
Tristan hob eine Braue.
"Wovon redet ihr?"
Kanan nickte nachdenklich.
"Verstehe..na ja aber damit dürfte sich alles erledigt haben oder?"
Sabine stand auf.
"Alles zunichte. Alles. Zeit, Arbeit, Investitionen.."
"Könnte man ihn anders festnageln?", fragte Hera. Sie lachte auf.
"Dann bin ich mir des Gefängnisses sicher."
Depa biss sich auf die Unterlippe.
B-bleibst du bei mir?
Ezra nickte und legte seine Stirn an Depas.
Ich gehe nicht weg. Ich bin nicht mehr in Gefahr und das bedeutet das ich euch nicht mehr gefährde. Ich kann wieder bei euch sein. Oh ich habe euch so sehnsüchtig vermisst..
Tristan hob eine Braue.
"Moment. Du hattest Beweise, dass.." Er sah ihren Blick. "Er ist für alles verantwortlich? Bist du sicher?"
Kanan tat eine Hand an sein Kinn.
"Was machen wir jetzt, Sab?"
Depa schaute ihn an.
Und wir dich. Ezzy. Ich hab sich so lieb. Ich hab gedacht das du nicht mehr mein Meister sein willst..
Die Mandalorianerin atmete durch.
"Uns alles gefallen lassen. Alles. Bis unsere Eltern peilen, dass er ein mieser Verräter IST!"
Sie trat vor Wut und Frust einen Tisch um.
Depa zuckte zusammen und schluckte.
Depa, ich...natürlich will ich dein Meister sein. Ich liebe es, dass du mein Padawan bist. Genauso sehr wie ich dich liebe. Meine Kleine..
Er blinzelte und sah zu Sabine.
"Love, denke an Caleb..." Ihm wurde bewusst, wovon sie redeten. "Moment...er wollte mich aus dem Weg schaffen?! Ihr habt das gewusst?!"
Sabine verzog das Gesicht zu einer entschuldigenden Miene.
"Bis heute wussten nur Soka und ich davon."
Depa sah sie entgeistert an.
..Sie ist wie du! Sagt nichts.
Ezra sah ungläubig zu seiner Frau.
"Seit wann weißt du es?!"
Tristan seufzte leise.
"Na toll ihr zwei."
Sie verdrehte die Augen.
"Ist das wichtig? Es ist nun vorbei. Wir haben keine Beweise!"
Hera tat die Hand vor den Kopf.
Oh Nein.
"Du wusstest es die ganze Zeit! Deshalb hast du hast du mich immer vor ihm abgefangen oder warst plötzlich in der Nähe. Sabine, dass glaube ich jetzt nicht!"
Kanan seufzte.
"Wie wäre es, wenn du dich erstmal hinlegst und mal dein Bein schonst?"
Doch Kanan wurde vollkommen ignoriert. Sabine weitete die Arme.
"Beim zweiten Mal, hat mich Caleb gewarnt. Ich habe dich beschützt!"
Depa tat ihre Hand vor die Augen.
Ezra, beruhige dich.
"Wieso hast du mir nichts gesagt?! Hast du eine Ahnung, was ich alles getan habe, um ihn stellen zu können?"
Kanan hob eine Braue.
"Oh das ist ja mal was Neues."
"Weißt du was ich getan habe um Almeck von dir fernzuhalten?! Peilst du nicht das er mehr wollte als dich schlecht dastehen zu lassen?! Als dich nur umzubringen? Jemand wollte Daten haben!"
Er hob eine Braue, beide sahen sich stur in die Augen. Ezra setzte Depa neben sich ab und stand mit seinen Krücken auf, Proteste von seinen Eltern vollkommen ignorierend.
"Was? Was wollte er, als nur mich umzubringen? Mir schaden? Mir mein verdammtes Genick brechen? Tja Letzteres hätte er schon fast geschafft!"
"Ja und wenn ich nicht gekommen wäre rücklings abgestochen!"
Beide standen voreinander und sahen sich mit blitzenden Augen an. Tristan sah zu der Familie Ezras und zuckte die Schultern.
"Was wollte er Sabine?! Wieso wollte er mich umbringen? Antworte einmal auf eine Frage!"
Kanan legte nur noch eine Hand vor seine Augen. Das war nicht gut.
"Verdammt, damit er an mich und den Thron rankommt! Was passt besser als seinen "Vorgänger" schlecht dastehen zu lassen und dann die Witwe zu heiraten, die gebrochen ist!?", gab sie zurück und ihr lief eine Träne hinab.
Verdammte Hormone.
Dann verstand Ezra.
"Er weiß alles. Er weiß absolut alles und du hast es nicht einmal für nötig gehalten mich darüber verdammt nochmal in Kenntnis zu setzen?! Wenn er dich damit verdammt noch mal erpresst hat, dann war es nicht deine Sache, sondern meine!"
Der Rest wechselte einen Blick.
Sie lachte auf.
"Meine Güte, es ist meine Sache weil es meine Pflicht ist meinen Mann zu beschützen! Und er ist spitz auf den Thron den wir beide besetzen!"
"Es ist deine Pflicht für unser Kind zu sorgen! Auf dich aufzupassen und.." Er schüttelte den Kopf. "Du kannst mich nicht beschützen, Sabine. Du hättest mich einweihen sollen! Verdammt noch mal er war hinter mir her! Oder ist es vermutlich noch immer!"
Tristan beugte sich zu Hera.
"Sagt mal passiert das öfters?"
Sie nickte leicht.
"Zu oft. Beide sind sehr stur."
Sie wies auf sie und Depa verdrehte die Augen.
Caleb. Trete.
Sabine schnaubte.
"Nein, damit du hinter ihm her rennst?! Ne, Danke!"
"Du verstehst es nicht!", gab Ezra zurück. "Wir haben ja gesehen wohin dich deine Handlungen geführt haben. Du kannst mich nicht beschützen!"
Der kleine Prinz kam dem nach und machte sich bemerkbar.
Mummy, Daddy hört auf!
Kanan sah zu Hera.
"Das hat er von dir."
Sabine sah ihn fassungslos an.
"Nein, du willst nur nicht sehen das du es kannst. Meine Aktionen hab ich zu deinem Schutz getan, was du als so unfähig vielleicht bezeichnest ist deine Frau. Aber lassen wir mal das Thema. Schlaf dir deine schlechte Laune aus, ich lass mir das nicht bieten."
Er schnaubte.
"Wann verstehst du es endlich?! Du kannst mich nicht beschützen! Das kann niemand!"
Auf einem Schlag wurde es ganz still im Zimmer. Caleb trat weiter. Die Mandalorianerin hielt ihren Bauch. Caleb trat immer kräftiger. Depa sah zu ihren Eltern, die vollkommen entsetzt ihren Sohn ansahen. Ezra krempelte sich die Ärmel hoch.
"Das wollte ich euch ersparen! Das hätte er euch angetan, wenn ihr mich beschützt hättet. Also vergiss es endlich. Mich kann niemand beschützen." Er sah in ihre Augen. "Erinnerst du dich daran, als ich den einen Tag zu spät zum Arzt gekommen bin? Es gab einen Fünften."
Sie sah ihn an und ihr Blick wanderte zu seinen Armen. Er war erzürnt über die Lüge und hob sie ihm hin. Beide waren komplett mit blauen und grünlichen Hämatomen bedeckt. Allein das zu sehen schien zu schmerzen. Was seine Eltern anging, so waren die starr vor Schock. Ezra blickte Sabine in die Augen.
"Brauchst du noch mehr Beweise? Niemand kann das ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Und das werde ich niemals zulassen. Nie wieder."
Sabine ballte ihre Hände zu Fäusten.
"Dann bringen solche Versprechen gar nichts. Deine Meinung ist es doch eh, dass Distanz die sicherste Variante ist!"
Er sah sie fassungslos an.
"Glaubst du das hat mir Spaß gemacht? Das mir das Freude bereitet hätte? Jedem aus dem Weg zu gehen, mich von dir fernzuhalten, meine Eltern glauben zu lassen, dass sie mich nicht mehr interessieren und meinem Padawan weismachen, dass ich sie verlassen hatte? Glaubst du das?!"
Er zog seine Ärmel runter.
"Er wollte mich töten und er hätte es fast geschafft." Er blickte ihr in die Augen. "Aber jetzt frage ich mich, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn er Erfolg gehabt hätte. Verzeih, ich hatte vergessen, dass selbstverständlich nur du gelitten hast. Wie immer, nicht wahr?"
Damit stakste er mit seinen Krücken aus den Raum durch die Türen, die mit einem Krachen hinter ihm zufuhr. Hera sah zu Sabine.
"Süße.."
"Nein, wenn er das will! Wenn er meint das ich so denke, bitte!"
Sie ging ins Schlafzimmer. Depa sah über die Couch.
"Was macht sie?"
Tristan traf eine leise Vorahnung. Sabine hatte eine Tasche in der Hand. Sie hatte die Schnauze voll.
"Sabine, dass kannst du nicht tun. In einem Monat wird euer Sohn geboren", gab Tristan zurück und schüttelte den Kopf. Kanan nickte, der sich inzwischen wieder gefangen hatte.
"Dein Bruder hat Recht. Das ist jetzt völlig falsch, Sabine."
"Falsch ist es hier zu bleiben. Ich hab keine Lust mich als Miststück hinstellen zulassen. Ich gehe ins Winteranwesen. Wenn euer Sohn mal wieder die Fassung findet, und nicht denkt das alles sinnlos ist, Kanal drei."
Damit ging sie zwischen ihnen durch.
"Warte. Trennen die sich?", fragte Depa leise und panisch. Kanan nahm Sabine an der Schulter.
"Sabine, wir verstehen dich. Aber das ist gerade völlig falsch. In gewisser Weise hat Ezra Recht..Nein, so meine ich das nicht. Aber wir waren alle zu sehr mit unseren eigenen Gefühlen, was diese Sache angeht besorgt, sodass wir nicht einmal darüber nachgedacht haben wie es für ihn ist. Angefangen mit der Überwachung. Bitte zügele einen Moment deine Wut und denke nach. Wenn du jetzt gehst, dann wirst du ihn dadurch auch nicht mehr näher kommen."
Tristan nahm ihr die Tasche aus der Hand.
"Kanan liegt richtig, Sab", entgegnete er leise.
"Was ist wenn er gar nicht mehr Nähe Haben will? Dann soll er sie haben. Gib die Tasche."
Hera stellte sich in den Weg.
"Eine Reise, während du schwanger bist ist nicht gut."
"Sagte die Pilotin."
"Sabine, beruhige dich. Du bist hochschwanger und glaubst du Caleb will von seinem Vater getrennt werden?"
Als Antwort trat dieser. Tristan schüttelte den Kopf.
"Du warst schon immer sehr dickköpfig. Aber höre uns zu. Indem du gehst verschlimmert sich das alles noch."
"Sabby, Schicksale sind vorbestimmt. Du machst es nicht besser."
Die Mandalorianerin sah sie alle an.
"Ihr könnt mich mal." Sie kehrte auf dem Absatz. "Das Abendessen wird ohne die Herzogin stattfinden! Ich bin bedient!"
Damit knallte die Tür zu. Der Rest sah sich an.
"....und was machen wir jetzt?", hakte Tristan nach. Kanan seufzte.
"Dasselbe was wir in so einer Situation immer tun."
Hera nahm Depa hoch, die sich die Augen rieb.
"Ich bringe Depa zu Ezra, ihr passt auf Sabby auf? Oder anders rum? Je nachdem, Depa ist jedenfalls am Ende."
"Bin ich nicht!", protestierte sie leise.
"Auch wenn euer Band mehr denn je Zuwendung braucht, aber du bist völlig erschöpft, Kleines."
Kanan strich ihr über die Wange. "Wir übernehmen das. Wenn Ezzy beruhigt ist und es dir besser geht, dann kannst du zu ihn und ihn knuddeln. Einverstanden?"
Tristan seufzte.
"Ich gehe mal zu meiner Verlobten. Bestimmt hat sie ne Idee.."
"Bestell ihr einen Gruß. Wir sehen sie sicherlich noch."
Hera lächelte und Depa seufzte. Sie war wirklich müde, also kuschelte sie sich an ihre Mutter. Ihre kleine Hand umgriff die von Hera. Wenige Sekunden später dämmerte sie schon weg.
"Ich bring sie ins Bett."
"Das ist das Beste."
Die beiden betrachteten ihre Tochter und strichen ihr sanft über den Kopf.
"Sie ist wieder ruhiger. Ihr Herz ist leichter. Ezra hat sie vor Schlimmeren bewahrt."
Kanan gab Depa einen Kuss auf die Stirn.
"Tja, irgendwie muss er mal verstehen, dass wir alle ihn auf eine andere Art beschützen. Sonst bin ich ja vollkommen umsonst ins Schiff gestiegen", seufzte sie und zog Depas Mütze zurecht.
"Sie war so traurig an unserem gemeinsamen Tag.."
"Ich rede mit ihm. Es ist nur..er hat Angst. Er sieht sich selbst als eine Gefahr für uns alle. Auch wenn das völliger Unsinn ist, aber die Ereignisse müssen ihn sehr getroffen haben."
Er strich über Depas Wange.
"Ich verspreche euch, dass er wieder vollständig zurückfinden wird. Zu uns."
Sie lächelte leicht.
"Hat er das nicht immer? Wie du?"
Tristan hatte derweil sich schon auf den Weg gemacht.
"Manchmal findet man alleine nicht mehr zurück, wenn man sich verirrt hat. Aber es kommt immer jemand, der dich wieder zurückführt."
Er lächelte und küsste sie sanft.
"Ich werde zu ihm durchdringen. Versprochen."
Hera lächelte.
"Wie immer?" Kanan drückte sie sanft mit Depa an sich. "Ich liebe dich. Ich bin sehr froh das wir nicht so oft streiten."
"Ich liebe dich mehr." Er lächelte und küsste sie auf die Stirn. "Ich habe vor langer Zeit begriffen, dass ich gegen dich eh nie ankomme, mein Liebling."
Sie lachte leicht.
"Oh wie schön, dass du das begriffen hast."
Sie küsste ihn auf die Wange.
"Ruht ihr euch beide aus. Ich bringe unseren kleinen Wirbelwind zurück. Und dann gibt es ein ordentliches Gruppenkuscheln", fügte er mit einem liebevollen Blick auf Depa hinzu. Hera lächelte.
"Oh ja."
Sie hielt noch kurz einen Moment inne.
"Wenn das hier geklärt ist, hilfst du mir mein Schiff zu reparieren?"
"Natürlich. Ich würde nichts lieber tun."
Er drückte beide sanft an sich.
"Wir sehen uns später."
Mit einem letzten Lächeln ging auch Kanan aus dem Raum. Depa schlief inzwischen tief und fest. Hera strich ihr über den Kopf.
"Wir kriegen das hin. Zusammen."
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