125. Kapitel
Seit Sabine an der Gestose erkrankt und mithilfe von Ahsoka wieder geheilt worden war, war ungefähr ein Monat vergangen. Beide Majestäten hatten sich wieder vollständig erholt und Caleb trat häufiger denn je. Doch der ganzen Familie ging es prächtig, vor allem da sie endlich zusammen waren und mit vollen Erwartungen Calebs Geburt erwarteten. Doch auch wenn die Rebellion auf Mandalore stationiert war, gingen die Arbeiten auf Hoth voran und auch die Regentschaft ihres Reiches ließ nicht auf sich warten. An einem Morgen befand sich das junge Herrscherpaar in einer Konferenz, wie es mittlerweile wöchentlich der Fall war. Doch auch in dieser hatte Almeck kein Blatt vor den Mund genommen und er und Ezra hatten sich zum wiederholten Male einer lautstarken Auseinandersetzung gestellt, die damit endete, dass die Konferenz vertagt wurde. Somit gingen die beiden Majestäten aus dem Raum, doch Ezra war kaum zu beruhigen.
"Dieser..dieser...argh, ich hasse diesen Mistkerl!"
Sabine ging neben ihm her.
"Beruhige dich bitte. Ich weiß das es schwer ist."
"Schwer? Sag mal deine Eltern müssen blind sein, wenn sie nicht seine wahren Absichten erkennen!" Er schnaubte. "Wenn ich mir nocheinmal anhören muss, dass ich mich so oder so zu verhalten habe und das die Rebellion ein größeres Risiko für uns darstellt, dann raste ich aus!"
Die Mandalorianerin erhob eine Braue, sagte aber nichts dazu. Ihre Mutter war eben mit ihm befreundet. Ihr fiel es schwer anderen zu trauen und alte Freunde zu verraten.
"Ich weiß. Aber dich aufzuregen macht dich nur kaputt."
"Wie schön, dass du das alles so entspannt siehst." Er verschränkte die Arme. "Ein Herzog hat immer sein Temperament zu behalten, Majestät. Aber Zurückhaltung ist ja für euch nur ein Fremdwort, nicht wahr?" Argh! Bei der Macht, der Kerl führt eindeutig etwas im Schilde! Er weiß über die ganze Sache Bescheid! Über..über meinen Ausfall, da bin ich mir sicher!"
Die Mandalorianerin sah ihn verständnisvoll an.
"Love, woher? Ich weiß das er kein guter Mensch ist, aber wie..?" Sie seufzte. "Ez, lass uns über was anderes nachdenken. Bitte, nicht über ihn."
"Falls dir gerade aufgefallen sein sollte, aber dieser..dieser argh hat sich vor versammelter Mannschaft mit mir gestritten und ja ich rege mich darüber auf, weil ich es mir nicht länger gefallen lassen will! Dir wird nicht vorgeworfen, dass du dich so und so zu benehmen hast und ohnehin am völlig falschen Platz bist!"
Die Auseinandersetzung mit Almeck war keine Seltenheit und gerade heute Morgen war Ezra wieder sehr gut gelaunt gewesen - im sarkastischen Sinne. Denn nachher stand eine erneute Trainingsstunde mit Luke an. Sie seufzte.
"Ezra, mir gefällt das doch auch nicht. Ich würde es gerne ändern aber dann würde ich meine Eltern verärgern und das will ich nicht. Sechs Jahre ohne sie waren lang genug."
"Ach, aber zusehen wie ich jedes Mal von ihm angegriffen werde ist in Ordnung? Danke, Liebling. Vielen Dank."
Er verschränkte die Arme. Ezras schlechte Stimmung war kaum zu übersehen. Sie sah ihn dennoch fassungslos an.
"Soll ich etwa meine Eltern vergraulen oder wie meinst du das? Wie stellst du mich mit deiner Laune hin?"
Er machte eine aufgebrachte Geste.
"Weißt du was ist ja vollkommen egal. Wenn es dich nicht interessiert, dann bitte! Vielleicht stimmst du ihm ja sogar insgeheim zu!"
Caleb meldete sich nun zu Wort und trat heftig. Sabines Bauch war zwei Monate vor der Geburt noch etwas größer geworden und sie war sehr stolz ihren kleinen Engel zu tragen. Sie schnaubte.
"Ezra, pack deine schlechte Laune irgendwo hin, aber lass sie nicht an mir aus. Wenn du nur ein Funken gerade drüber nachdenken würdest was du zu mir deiner Frau sagst, dann- Vergiss es!"
Sie hob aufgebracht die Hände und ging weiter. Das ließ sie sich beim besten Willen nicht gefallen. Ezra schnaubte.
"Schön! Stelle dich doch noch auf seine Seite! Danke!"
Ezra war viel zu verstimmt darüber, als er in die entgegengesetzte Richtung ging, um Sabine nachzulaufen und sich zu entschuldigen. Ihr war es anscheinend egal wie Almeck ihn jedes Mal versuchte vor allen Vertretern zu demütigen. Tz, wow war sie eine loyale Ehefrau!
Er stoppte und seufzte. Nein, nein dass war nicht fair. Sabine war die beste Frau, die er sich je wünschen könnte. Das wusste er. Aber wenn er daran dachte, was ihm heute noch bevorstand..urgh, da drehte sich ihm der Magen um. Luke. Dieser arrogante Schnösel vom Staubkörnchen. Toll.
..aber war es fair Sabine so stehen zu lassen? Und vor allem richtig? Er seufzte. Nein, war es vermutlich nicht. Aber vielleicht war es besser sich erst etwas abzureagieren, bevor er sich entschuldigte. Vielleicht würde ihm etwas Meditation helfen..brauchte ja niemand zu wissen. Also schlug Ezra den Weg Richtung Trainingssaal ein. Doch dort verweilten bereits sein Vater und Luke, was seine Laune ungemein verschlechterte.
Was bildet sich dieser Wichtigtuer ein?!
Luke seufzte.
"Ich peile eure Form nicht. Bens ging völlig anders", wandte er ein.
"Es gibt verschiedene Formen. Du musst selbst sehen, welche am Besten zu dir passt." Kanan machte ihm erneute Schritte vor. "Achte auf deine Haltung und deine Konzentration."
Zu Ezras Verdruss machte Luke die Schritte fast perfekt nach. Kanan nickte.
"Genau. Sehr gut. Du lernst sehr schnell, Luke."
Ezra spürte ein tiefes Knurren in sich und seine Laune sank auf dem Nullpunkt.
"Trotzdem finde ich es unheimlich schwer", seufzte er. "Egal. Nochmal?"
"Gerne."
Zusammen gingen Kanan und Luke weitere Schritte durch.
"Runter, nach oben, kreuzen...genau. So ist es richtig."
Kanan nickte ihm zufrieden zu.
"Deine Schwester müsste auch gleich kommen."
Der junge Machtsensitive, sah zu ihm und nickte.
"Ja, ich hoffe das ich sie zufriedenstelle."
Kanan legte ihm eine Hand auf die Schulter.
"Das wirst du schon. Du bist ausgesprochen talentiert. Ahsoka hat Glück, dass sie dich unterrichten darf."
In Ezra zog sich alles zusammen. Doch seine Wut auf Luke nahm zu. Dieser lächelte etwas.
"Und Ezra mit dir. Freut mich. Ähm.." Luke gab ihm Ahsokas Lichtschwert. "Ich denke das ich eine Pause brauche."
Kanan nickte.
"Gute Idee. Sonst verausgabst du dich noch, bevor deine Schwester eintrifft. Sonst nimmt Soka mir noch die kleine Einheit übel."
Er lachte und zog beide Lichtschwerter ein. Ezra beschloss reinzugehen. Es hatte ja sowieso keinen Sinn mehr und er würde es lieber hinter sich bringen.
"Hey."
Luke sah auf.
"Hey, wie gehts?", fragte er und trank aus seiner Flasche.
"Geht dich nichts an", gab Ezra zurück und begann sich aufzuwärmen. Kanan hob eine Braue.
"Alles okay?"
"Alles Bestens."
"Aha..wie war die Konferenz?"
"Wie immer", antwortete sein Sohn kurz angebunden. Er wollte es nur noch hinter sich bringen. Luke zuckte die Schultern und stellte die Flasche fort.
"Okay, dann weiter?"
"Klar.." Kanan betrachtete seinen Sohn nachdenklich. "Vielleicht sollte Ezra weitermachen, er ist mindestens genauso gut wenn es ums Erklären geht."
Dieser schnaubte.
"Kein Interesse. Macht ihr mal weiter, ich habe zu tun."
Luke verdrehte die Augen.
War so klar gewesen. Er widmete sich ein paar Kisten und stellte sie mit der Macht aufeinander. Es öffnete sich erneut die Tür und Ahsoka kam herein.
"Wow, wir sind ja schon vollzählig." Sie sah zu Ezra. "Ez...das war nicht fair vorhin, also von ihm. Wenn du eine Pause brauchst..?"
Er schüttelte den Kopf.
"Nein. Soka, bitte lass uns nicht darüber reden."
Der junge Machtsensitive sah zu Ezra, dann zu seiner Schwester.
"Hey, wie wars? Alles okay?"
Ahsoka nickte.
"Das Übliche." Ihr Blick ruhte einen Moment auf Ezra, dann schüttelte sie den Kopf.
"Na kommt. Also, was habt ihr bereits gemacht?"
Ezra streckte sich und machte ein paar Liegestütze, um sich abzulenken. Das Knurren in ihm schwoll an, aber er hielt sich zurück.
"Ein paar Formen, die Kanan mir zeigte", gab Luke zurück und Kanan nickte.
"Er kann es."
Ahsoka nickte.
"Okay, dann würde ich dich bitte mir diese zu zeigen."
Sie machte eine Geste und bemerkte Kanans Blick, der nachdenklich auf Ezra geheftet war, der davon nichts zu merken schien.
"Almeck", formte sie lautlos mit den Lippen. Er seufzte.
"Schon wieder?", erwiderte er lautlos.
Luke begann derweil die Formen nachzumachen, die er nahezu perfekt hinbekam.
"Ich hab schon Kanan gesagt, das ich Form drei besser finde."
Ahsoka nickte. Sie und Rex hatten sich nach der Konferenz ebenfalls aufgeregt, ihnen tat Ezra schrecklich Leid. Er tat alles, aber Almeck versuchte ihn jedes Mal aufs Neue zu demütigen und ihn zu kritisieren. Kein Wunder, dass das an seine Nerven schlug. Sie hob eine Braue.
"Form 3? Na dann hast du einen wahren Experten bei dir. Kanan beherrscht diese Form perfekt. Ich habe mich eher auf andere spezialisiert."
Luke nickte langsam.
"Okay, dann hoffe ich ich krieg das hin."
"Das machen wir schon", erwiderte der Jedi. "Ez? Machst du mit?"
Dieser rappelte sich vom Boden auf.
"Wobei? Form 3 ist immer noch nicht meins, falls du das vergessen hast."
Ahsoka hob eine Augenbraue.
"Sicher, dass du keine Pause brauchst?"
Ezra winkte ab.
"Kümmert euch nicht um mich. Ich komme schon klar."
Das Knurren in seinem Körper nahm zu. Ehe Kanan was sagen konnte kam Rex mit einer Kiste rein.
"Wie bestellt. Elektromagazin. Wer das abbekommt ist erst morgen wieder wach."
Er stellte sie ab.
"Wofür brauchst du so viel? Das reicht mindestens für zwei Padawane."
Ahsoka lächelte.
"Danke, Love. Die Kiste muss heute noch zur Basis. Ihnen ist die Munition ausgegangen. Leia hat mich darum gebeten."
Ezra wiederum sah das als die Gelegenheit diesem Albtraum zu entkommen.
"Lass mich die Kiste zur Basis bringen. Ich habe heute eh nichts mehr auf dem Plan und außerdem ist mein Speeder bereits fertig. Sollte nicht lange dauern."
Luke sah zu Ezra und sah das irgendwie anders. Vielleicht konnte er somit endlich sich beweisen.
Rex nickte langsam.
"Ähm, gerne. Ich hab noch zu tun. Lydia will mit Tristan heute so viel machen und so weiter. Deine Frau ist übrigens im Schlafzimmer. Sie war leicht gereizt."
Ezra seufzte.
"Darüber kümmere ich mich später. Also damit wäre das Training meinerseits beendet. Ich mache mich sofort auf den Weg."
Ahsoka wechselte mit Rex einen Blick.
"Solltest du dich nicht vielleicht erst um deine hochschwangere Frau kümmern? Wir können es auch mit nem Shuttle rüberbringen, Ez. Das Wetter hat sich nicht geändert. Es ist immer noch starker Schneefall."
Der Jedi winkte ab.
"Nein, geht schon. Ich gehe nachher zu Sabine, wenn sie sich wieder beruhigt hat."
Und außerdem kann ich es mir nicht mehr länger ansehen wie mein Vater gerade dabei ist einen neuen Padawan zu bekommen...
Der Klon nahm die Hände von der Kiste die Ezra nahm.
"Kid, vielleicht sollte ich das machen. Es war ein länger Tag."
Luke streckte sich.
"Vielleicht sollten wir eine Auszeit machen. Du siehst ein wenig fertig aus, Ahsoka."
Diese hob eine Braue.
"Äh..danke, Luke. Aber mir geht es gut. Am Besten setzen wir unser Training fort."
Die Stimmung im Raum nicht zu bemerken war geradezu unmöglich. Ezra nahm die Kiste.
"Ich mache mich mal auf den Weg. Sonst komme ich noch in der Dunkelheit an."
Kanan tat eine Hand an sein Kinn und hob eine Braue.
"Kid? Bist du wirklich okay?"
Ezra verdrehte die Augen.
"Leute, lasst mich doch einfach. Führe du doch einfach dein Training mit Luke weiter und ich liefere das ab, Meister."
Damit nahm er die Kisten und sah zu Ahsoka.
"Sonst noch was? Wenn ich schon mal rüber fahre?"
Kanan blinzelte und sah fragend zu Rex. Er schüttelte unwissend den Kopf.
"Nein. Nichts. Außer ein Medikit."
Der junge Jedi nickte. Luke sah zu Ahsoka.
"Sorry, wenn es blöd klingt, aber ich wollte auch noch zu Wedge."
Die Togruta blinzelte.
"Warte Mal. Jetzt wollt ihr beide zur Basis?"
Ezra schnaubte.
"Nichts für ungut, Luke, aber bei diesem Wetter muss man gut fahren können und sich hier auskennen. Überlass das mir."
"Na ja ich glaub, ich kann trotzdem zu meinem Boss fahren", wandte er ein.
Kanan tat eine Hand an die Stirn.
"Jungs, nein."
Ahsoka schüttelte den Kopf.
"Luke, du bleibst hier und widmest dich unserem Training. Ezra, mir wäre wirklich wohler, wenn wir es mit einem Shuttle rüberbringen würden. Das Wetter beunruhigt mich."
Ezra nickte.
"Ich kriege das hin." Er sah zu Luke. "Also gehe noch ein paar Formen durch und überlasse mir das."
Ahsoka sah hilfesuchend zu Rex. Kanan schüttelte langsam den Kopf.
"Ez, auf ein Wort? Jetzt?"
Doch Ezra sah es gar nicht ein und hatte sicherlich null Ambitionen dazu.
"Tut mir Leid, aber die Arbeit ruft. Wir sehen uns in ein paar Stunden. Du bist ja ohnehin beschäftigt, Meister."
Damit nahm er die Kiste und ging an Rex vorbei. Der Klon sah fassungslos dem jungen Herzog an.
"Warte.." Ehe es sich es Ahsoka versah schlüpfte Luke an ihr vorbei. "Wir sehen uns später, Soka."
Ahsoka sah Luke ebenso fassungslos nach.
"Luke? Moment, warte mal.."
Damit waren beide schon weg. Ahsoka sah zu Kanan, dann zu Rex.
"Kann mir einer erklären, was das gerade war? Ich verstehe ja das Ezra verstimmt ist wegen Almeck, aber das?"
Rex hob die Hände.
"Frag mich mal was Leichteres. Das..du hast mit dieser Rivalität echt nicht untertrieben."
"Rivalität? Das grenzt schon an Verfeindung", gab Kanan zurück und schüttelte den Kopf. "Hat mein Sohn mich gerade abblitzen lassen?"
Ahsoka nickte ernst.
"Oh ja. Und mein Bruder hat sich einfach davon gemacht. Na super."
Sie sah zu Kanan.
"Ich dachte du hättest mit Ezra gesprochen?"
"Habe ich auch, aber was kann ich dafür, wenn er seine Rivalität nicht in den Griff kriegt. Das..also so habe ich ihn noch nie erlebt. Luke unterschätzt ihn und Ezra bekommt vielleicht etwas in den falschen Hals, ja. Aber das ist doch noch lange kein Grund."
Der Klon legte einen Arm um Ahsoka.
"Vielleicht ist es Eifersucht?"
Kanan hob eine Braue.
"Eifersucht? Worauf denn bitte? Er wollte doch sein Ding machen."
Ahsoka tat eine Hand an ihre Stirn.
"Oh man. Ich bin so eine Idiotin. Ich hätte euch niemals um Hilfe bitten dürfen."
Rex erhob eine Braue.
"Love, was meinst du? Ezra und Kanan sind die beste Wahl."
"Das stimmt, aber argh!" Sie schlug sich gegen die Stirn. "Ich bin so dumm. Oh Gott ich habe das auch noch angeregt."
Kanan und Rex sahen sich fragend an.
"Erklärung bitte?"
"Ezra ist eifersüchtig. Wegen dir, Kanan. Oh man."
"..Hä?"
"Ezra kann Luke so oder so nicht leiden. Gott, ich bin so idiotisch. Ezra ist sehr besitzergreifend, wie du am Besten weißt. Er hat so keine gute Laune heute, aber das eben. Argh!" Sie schüttelte den Kopf. "Form 3 ist deine, Kanan und Luke will sie lernen. Was wird er daraus ableiten?"
Rex schnipste.
"Er denkt du würdest dir einen neuen Padawan zulegen."
Ahsoka nickte.
"Richtig. Gott wie konnte ich nur so blöd sein?!"
Kanan blinzelte.
"Ich soll was? Das würde ich nie tun. Das.."
"...nimmt er an. Und ich habe das auch noch indirekt bestätigt."
Der Klon küsste sie auf die Wange.
"..Vielleicht klären sie das untereinander, dass sie alles bei Seite packen."
Sie seufzte.
"Wäre zu schön. Gott wenn das nur mal gut geht."
Kanan sah so aus, als ob man ihn in die Magengrube geschlagen hätte.
"Ich bin so ein Idiot..ich hätte es wissen müssen. Genau deswegen war Ezra schon mal verstimmt." Er seufzte. "Ich dachte eigentlich wir hätten das geklärt.."
Ahsoka zuckte die Schultern.
"Na ja es ist Ezra. Wir wissen alle wie besitzergreifend er ist, wenn es um seine Familie geht..und vor allem um dich, Kanan."
Na toll. Und jetzt mussten sie warten bis sie zurückkamen und es klärten.
Das durfte heiter werden.
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"Ich habe doch gesagt, dass ich es alleine tue", schnaubte Ezra und befestigte die Kiste an seinem Speeder. Luke war ihm gefolgt.
"Dir ist schon bewusst, dass mein Speeder als Einziges fertig ist? Und den von meiner Frau kriegst du unter gar keinen Umständen, die würde mich umbringen. Ganz zu schweigen davon, dass ich dich gar nicht dabei haben will."
Ezra verdrehte die Augen und zog sich seinen Wintermantel an, mitsamt Mütze, Schal und Brille, was ihm ein Diener reichte.
"Danke."
Luke fand das ziemlich protzig.
"Okay..? Kannst du dir deine Sachen nicht selbst nehmen?"
Er schob den Speeder von seiner Tante heraus und nahm aus seinem Rucksack einige Dinge.
"Und ich fahre zu Wedge, wenn du es nicht vergessen hast. Vielleicht bin ich ja schneller da."
Ezra verdrehte die Augen.
"Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, Schmalzlocke. Aber das hier ist mein Haus und wärst du nicht Sokas Bruder würdest du keinen Fuß hier reinsetzen." Er setzte sich auf den Speeder. "Da merkt man, dass du noch ziemlich kindisch bist. Die Sachen sollen heil ankommen. Es kommt nicht auf die Geschwindigkeit an."
Der Jedi setzte sich seinen Helm auf und zog sich die Brille über die Augen.
"Wenn du schon zur Basis willst, dann folge mir. Das Schneetreiben ist hier ziemlich stark und ich möchte mir nicht anhören, dass es meine Schuld ist, dass du verloren gegangen bist."
"Du bist nicht der Einzige, der sich hier im Schnee zurechtfinden kann, Blaubeere", gab Luke zurück und setzte sich auf den Speeder. Den Rucksack aufgeschnallt. Ezra verrengte die Augen.
"Nur mein Vater darf mich so nennen. Außerdem hast du mir Respekt zu erweisen, falls du das vergessen haben solltest. Du befindest dich hier in meinem Reich."
Ezra spielte diese Karte niemals aus, aber er konnte nicht anders. Das Knurren in seinem Inneren wurde immer lauter. Luke verdrehte die Augen.
"Eine Person macht nicht das was er hat. Sondern sein Charakter. Das ist das Wichtige."
Damit startete er den Motor.
"Und keine Angst, ich werd dir dein Vater nicht wegnehmen. Ich bin nicht das Imperium."
Damit zischte er los. Ezra schnaubte.
"Ich hasse diesen Kerl."
Er ließ den Motor aufheulen und folgte ihm. Draußen erwartete sie bereits ein Schneetreiben von größter Stärke. Sie zischten an der Hauptstadt vorbei und mehr auf die ländlichen Gebiete. Je weiter sie kamen, desto dichter wurde der Schnee und sie mussten langsamer schalten. Auch Luke tat das und sah zu Ezra rüber, der konzentriert fuhr.
Doch dann sah er bei Ezras Speeder Rauch aufsteigen.
"Ezra! Da stimmt was nicht!"
Der Jedi konnte ihn nicht leiden, aber das hieß nicht, dass er unaufmerksam war. Doch er hörte Luke kaum bei dem Schneegestöber und bei dem Heulen der Speeder.
"Was hast du gesagt? Ich verstehe dich nicht!"
Dann spürte er die Macht, die ihm vor etwas warnte. Luke fuhr vorsichtig näher heran.
"Irgendwas stimmt da nicht! Rauch!"
Er fuhr weg und musste durch die Bäume ehe er die Kontrolle verlieren würde.
Der Rauch würde schlimmer und schlimmer. Sie fuhren an einer großen Kletscherwand vorbei. Ezra bemerkte nun auch den Rauch und versuchte zu bremsen. Doch es ging nicht!
"Karabast."
Der Speeder ließ sich nicht anhalten. Ezra begann panisch zu werden. Luke fuhr näher an ihm heran. Er machte den Mund auf, um etwas zu sagen, doch Ezra spürte es, ehe es geschah. Auch Luke schien es zu fühlen. Sie hatten gar keine Zeit sich zu verständigen, denn plötzlich tauchten mehrere Bäume vor ihnen auf. Ezra verlor keine Zeit. Im Flug sprang er von seinem Speeder, der sogleich explodierte. Teile des Speeders trafen Lukes, der sofort hinuntergeworfen würde. Zu allem Unglück ließ der Boden nach und aufschreiend fielen die jungen Männer tiefer hinab. Ihre Speeder krachten gegen einen Baum und gingen in Flammen auf.
"Luke! Strecke deine Hand aus und vertraue der Macht!"
Ezra tat dasselbe, doch durch die Explosion war er schneller als der Padawan. Mit einem lauten Knacken landete Ezra auf dem Boden, allerdings knickte er mit seinem rechten Bein sofort weg und schrie auf. Irgendwie landeten sie beide im kalten Schnee, tiefer in einer Grube. Luke schüttelte den Kopf und stöhnte. Ezra verzog das Gesicht in der Dunkelheit und spürte einen heißen Schmerz in seinem Bein.
"Luke? Luke, bist du okay?"
Er hörte ein Keuchen.
"Ja, ja. Alles okay. Bei dir? Warte."
Ein paar Sekunden vergingen und ein Licht blendete Ezra. Er hielt sich eine Hand vor die Augen, die Andere umklammerte sein Bein.
"Ich weiß nicht. Ich glaube ich habe mir beim Aufprall das Bein gebrochen. Es schmerzt jedenfalls so." Er versuchte aufzustehen, doch wenn er sein rechtes Bein bewegte durchfuhr ihn ein stechender Schmerz. "Hast du dir was getan?"
Der junge Mann hielt sich die Rippen.
"Nein, denke nur geprellt." Er schnallte den Rucksack ab. "Warte einen Moment."
Er stopfte die Lampe in den Schnee und kramte alles Mögliche heraus.
Ezra sah sich um. Sie waren in einer Felsspalte gelandet, die durch den Schnee nicht zu sehen gewesen war. Er nahm sein Lichtschwert, entzündete es und leuchtete die Umgebung ab.
"Also wir sind tief gefallen, dass heißt wir können unmöglich den Ausgang erreichen. Aber vielleicht hatten wir Glück und sind in einer Art Höhle gelandet."
Er stellte sich auf sein linkes Bein, aber sein Rechtes ließ sie nicht bewegen.
"...verdammt. So kann ich mich nicht bewegen."
Luke hob die Hände.
"Warte mal."
Er nahm einen Laser und bearbeitete einen Stab, sodass dieser zur Schiene würde.
"Damit könntest du dein Bein schonen, und der Knochen verschiebt sich nicht", schlug er vor. In seiner Stimme war nur Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit und Besorgnis zu hören.
Ezra blinzelte.
"D-danke..."
Er nahm diesen entgegen und befestigte ihn unterhalb seines Beines. Er schloss die Augen und versuchte sich zu konzentrieren, aber der Schmerz hinderte ihn daran.
"Verdammt, ich kann niemanden erreichen und meinem Komlink habe ich im Palast gelassen. Wie sieht es bei dir aus?"
Luke schüttelte den Kopf.
"Kriege das nicht so auf die Reihe wie du." Er nahm ein altes Funkgerät und stellte es ein. Doch Rauschen war das Einzige was sie hörten. "Nop. Vergiss es. Zu weit unten."
Ezra stöhnte.
"Verdammt. Wir können keine Hilfe anfunken. Und bei dem Sturm wird uns niemand finden. Bis sie uns vermissen wird es einige Zeit dauern." Er sah auf sein Bein. "Ich könnte versuchen meine Heilkräfte zu benutzen. Oder noch besser ich schaffe dich aus dem Loch raus und du kannst Hilfe holen."
Er schüttelte den Kopf.
"Ich könnte mich verlaufen, erfrieren. Alles. Wir müssen gemeinsam raus. Irgendwie."
Ezra sah ihn an.
"Mit mir kommst du kaum einen Schritt weiter. Selbst wenn ich es schaffe mein Bein zu heilen, werde ich danach viel zu geschafft sein und mehr erfrieren." Er stand etwas holprig auf und stützte sich an einer Wand ab. "Wenn du hier rauskommst haben wir bessere Chancen."
"Du meinst ich hab ne bessere Chance zu überleben. Okay, vielleicht kannst du mich nicht leiden, aber es ist die Tatsache das wir das hier nur schaffen wenn wir zusammenarbeiten. Ich hab die Wüste überlebt, du die Kentnisse der Macht." Er hob ihm die Hand hin. "Zusammen könnten wir das schaffen."
Beide Jungs sahen sich in die Augen. Dann nickte Ezra und ergriff seine Hand.
"Zusammen. Versuchen wir hier rauszukommen."
Beide nickten sich zu. Ihre Rivalität war vergessen. Sie mussten zusammenhalten, wenn sie das überleben wollten.
"Also...hast du einen Plan? Wir erkunden mal die Umgebung und hoffen einfach, dass wir einen anderen Ausgang finden?"
Er grinste.
"Sieht so aus als müsstest du doch nicht die Macht nutzen um meine Gedanken zu lesen. Ben hat das immer gemacht und oh bei der Macht ist das schrecklich", seufzte er.
"Brauchst du Hilfe."
"Mein Vater macht das auch immer bei mir. Häufiger als man denkt und Gott ich weiß, was du meinst."
Ohne ein Wort stützte Luke Ezra, der ihn überrascht ansah.
"....Danke."
Er seufzte.
"Kein Problem. Also, Ahsoka versucht das und ich Frage mich wie das Max aushält. Er ist ihr Padawan, richtig?"
"Ja, so in etwa. Er fängt aber an, wenn er bereit ist."
Ezra seufzte.
"Das mit Ben..mit deiner Tante und deinem Onkel..das tut mir wirklich Leid."
Luke blinzelte und war etwas überrascht, doch er nickte.
"Mir auch. Die Ironie, ich war nicht weit entfernt als beides passierte. Und ich hab nichts tun können."
Ezra nickte.
"Ja..ich kenne das Gefühl."
Sie schwiegen einen Moment.
"Über mich weißt du wohl schon Bescheid, was? Ist ja nicht wirklich mehr ein Geheimnis.."
Er nickte langsam.
"Und ich freue mich das du so eine Familie hast. Sie sind besonders."
"Das sind sie. Sie sind alles für mich..", antwortete er leise und rieb sich den Arm. "...ich glaube wir sind uns ähnlicher, als wir bisher dachten.."
Luke wippte mit dem Kopf.
"...Zugegeben. Das kann sein. Es..okay vielleicht haben wir falsch begonnen."
Er seufzte.
"Nochmal. Ich bin Luke Skywalker."
Ezra lächelte und reichte ihm die Hand.
"Ezra Jarrus - Syndulla. Das Hoheit kannst du dir streichen, kann ich eh nicht leiden."
Er ergriff sie schmunzelnd.
"Okay, das werd ich mir überlegen. Aber ich freue mich auf deine Bekanntschaft."
"Ebenso.."
Beide Jungs lächelten sich an. Vielleicht..ganz vielleicht war dieser Unfall nicht völlig umsonst gewesen.
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Panisch sahen die Familienmitglieder Sabine an, die sich im Bett wälzte. Was war nur los?
"Sabine?"
David hielt sie an der Schulter und tätschelte ihre Wange.
"Hey, was ist los? Liebling?"
Kanan hatte ein seltsames Gefühl gehabt, genauso wie Depa und Ahsoka. Doch bevor die Drei sich beraten konnten, war Tristan gekommen und hatte gesagt, dass irgendetwas mit seiner Schwester nicht stimmte. Noch immer verfolgt vor den Ereignissen bezüglich der Gestose waren sie schnell zu ihr geeilt. Bo hielt ihre Hand fest und messte ihren Puls.
"Etwas schnell", sagte sie und tat ihre Hand an die Stirn, wo sie etwas warm war. "Sabine?"
Keuchend riss sie die Augen auf.
"Ezra! Argh!"
Sie hielt ihr Bein und verzog keuchend das Gesicht. Kanan und Depa, die auf seinem Arm war, sahen sich alarmiert an.
"Sabine, was ist mit Ezra? Spürst du etwas?"
David hob eine Braue.
"Warte Mal tut dir etwa dein Bein weh?"
Tristan sah in die Runde.
"Aber Ezra ist doch auf der Basis oder nicht?"
Ahsoka nickte.
"Eigentlich schon und zusammen mit Luke."
Da kam Hera in das Zimmer gestürmt.
"Kanan!"
Sie keuchte.
"Wedge hat sich gemeldet. Luke ist nicht zum Training gekommen und Ezra hat sich nicht mit den Magazinen gemeldet!"
Sabine keuchte und keuchte.
"Er-er ist verletzt. Das..das ist nicht Caleb, das ist Ezra."
Der Jedi wurde ganz bleich.
"W-was...?"
Ahsokas Lekku verloren ebenfalls an Farbe.
"Sie sind nicht..sie sind nicht angekommen?!"
David und Bo versuchten ihre Tochter zu beruhigen.
"Liebling, ganz ruhig. Wir stellen sofort einen Suchtrupp zusammen. Wir finden sie. Wir finden Ezra."
Tristan sah nach Draußen.
"Wieso sind sie bei dem Wetter überhaupt losgedüst? Das ist viel zu gefährlich."
Kanan sah zu Hera.
"Bist du ganz sicher? Wann hätten sie da sein sollen?!"
"Schon vor mindestens einer Stunde, aber nichts."
Depa sah zu ihrem Vater.
Vielleicht ist er verletzt.
Sabine lief ein Träne über die Wange.
"Und wir haben gestritten."
Bo nahm sie in den Arm.
"Sch.."
Kanan senkte den Kopf.
"Nicht direkt..aber wir auch.."
Depa schmiegte sich an ihn. David drückte Sabines Hand.
"Liebling, wir finden ihn. Er ist stark. Selbst wenn er verletzt ist, er hält das durch."
Tristan nickte.
"Ich habe ihn dir schon einmal zurückgebracht. Also werde ich es auch dieses Mal tun. Ich mache mich sofort auf dem Weg und suche die Strecke ab."
Ahsoka schüttelte den Kopf.
"Sie werden bei dem Wetter nicht lange durchhalten..."
"Oh, da kennt ihr aber eure Familie schlecht." Lydia stand im Rahmen der Tür. "Sie sind bestimmt an den heißen Quellen vorbeigefahren. Wenn sie die finden, haben sie Wärme und wir haben Eingrenzungen. Ich werde mit dir gehen, Tristan. Ihr bleibt hier, falls sie zurück kommen."
Sie blinzelten und sahen zu der jungen Frau. Tristan nickte.
"Einverstanden, Liebling. Beeilen wir uns."
David und Bo hatten ihre Tochter im Arm und versuchten sie zu beruhigen.
"Alles wird gut. Schsch, sie werden sie finden."
Kanan ließ den Kopf hängen.
"Wenn ich nicht so idiotisch gewesen wäre, dann wäre er nie gefahren.."
Hera tat ihre Hand an seine Wange und tat sein Gesicht so hoch, das sie ihm in die Augen sehen konnte.
"Das wusste niemand, das es so kommt. Niemand."
Die Mandalorianerin bebte.
"Wenn sie erfrieren.."
"Werden sie nicht. Davor finden wir sie."
Lydia warf Tristan einen Mantel rüber.
"Wenn wir sie gefunden haben, werden wir nicht zu euch fahren. Der Schneefall verhindert es. Wir fahren zu meiner Mutter rüber ins Quellental, dort warten wir."
Tristan nickte und zog sich den Mantel über.
"Wir geben euch dann Bescheid. Wir werden sie finden."
Damit waren die beiden schon aus dem Raum. Kanan umarmte seine Frau und seine Tochter. Alle drei zitterten förmlich vor ihren schlimmsten Befürchtungen. David strich Sabine über den Kopf.
"Schsch, es wird alles gut, Schatz."
Rex nahm Ahsoka in den Arm.
"Luke ist stark. Und Ezra ist bei ihm. Die Packen das allemal."
Sabine strich sich die Tränen weg, ehe sie ein leichtes Treten vernahm.
"Caleb.."
Die Togruta drückte sich an ihren Mann und schloss die Augen.
"Wenn ihnen etwas passiert ist.."
Es wurde ganz still im Zimmer, die Familie lag sich in den Armen und dachten nur an die beiden Jedi. Sie befürchteten das Schlimmste.
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Sie befürchteten alles. Aber nicht das, dass die Zwei eigentlich ziemlich amüsiert waren.
"..Ihr habt einen TIE gestohlen? Hallo, da ist ja mehr los als auf Tatooine."
Ezra lächelte. Luke stützte ihn immer noch und die beiden waren mittlerweile in einem unterirdischen Gang, den sie gefunden hatten.
"Glaube mir meine Mum hätte uns beide am Liebsten erdolcht und mein Vater erst Recht. Aber das war noch längst nicht alles. Schon mal davon gehört, dass das Phoenix - Squadron Tarkins Sternenzerstörer angegriffen und zerstört hat? Schuldig im Sinne der Anklage."
Luke lachte leicht.
"Er war sauer, dass sah man im Holo-Netz. Genial. Das ist echt nicht ohne."
"Sage ich ja. Aber du hast den Todesstern in die Luft gejagt. Das ist nochmal drei Klassen besser."
Er winkte ab.
"War auch nicht so toll Vader an der Backe hängen zu haben. Und das haben wir alle geschafft."
Die beiden jungen Männer grinsten sich zu.
"Okay, hiermit gebe ich es offiziell zu. Du bist gar nicht so schlecht, Skywalker. Natürlich nur was das Fliegen angeht."
Luke lachte etwas.
"Okay, ich gebe zu du bist gar nicht so übel, Jarrus. Ich meine dein Charakter. Ausnahmsweise."
Ezra lachte.
"Komme jetzt bloß nicht auf die Idee mich zu mögen. Das hier ist reine Ausnahme. Wir können froh sein, dass wir beide noch leben."
Er schmunzelte.
"Sag mal kommst du öfters in Schwierigkeiten?"
"Meine Familie ist der festen Überzeugung, dass ich sie anziehe", gab der Jedi zurück und biss sich auf die Unterlippe.
"Karabast...keine Ahnung wie lange wir hier schon sind, aber sie haben es vielleicht schon bemerkt.."
"Ahsoka wird mich umbringen. Sie hat irgendwie..große Sorge um mich", murmelte er.
"Wir sind beide hin."
Sie sahen sich an. Ezra bemerkte den Ausdruck auf Lukes Gesicht, den er nur allzu gut kannte.
"Ahsoka wird sich große Sorgen um dich machen, Rex auch, Himmel alle werden das."
"Auch um dich. Immerhin hast du dich verletzt. Spürt das dein Vater nicht?"
"Kann sein. Aber ich kann niemanden von ihnen erreichen, dafür sind meine Schmerzen zu stark." Er verzog das Gesicht. "Was ich eigentlich sagen wollte...du bist nicht allein. Du hast nicht nur Soka und Rex und die Zwillinge. Sondern auch uns. Du gehörst zu unserer Familie."
Luke betrachtete ihn einen Moment und atmete aus.
"Das..Danke. Das bedeutet mir viel." Er half Ezra sich kurz zu setzen. "Vielleicht habe ich was gegen die Schmerzen."
Ezra blieb einen Moment still, dann..
"Weißt du..er hat Recht. Du bist sehr talentiert und du wirst ein guter Padawan sein. Ein besserer als ich es war. Du wirst viel von ihm lernen.."
"Von wem? Ihm?", fragte er verwirrt.
Er holte ein Medi - Kit heraus und kramte. Ezra seufzte.
"Mein Dad", gab er leise zurück und verzog das Gesicht, als er sein Bein bewegte. "Er findet dich klasse und ist sehr beeindruckt von dir. Wie alle anderen.."
"Nicht bewegen." Er spritzte in Ezras Bein ein Schmerzmittel. "Ähm..ich fühle mich geehrt, aber ich bin nicht sein Padawan", meinte er etwas verwirrt.
"Luke, ist schon gut. Es ist okay. Ich habe euch reden hören bei eurem Training. Du willst Form 3 machen, also ist er sowieso die perfekte Wahl." Er wandte den Blick zur Seite.
"Ich war...eifersüchtig auf dich. Neidisch auf dein Talent", gab er leise zu.
Luke erhob eine Braue. Er verstand nicht ganz.
"Warum? Du bist ein Ritter. Ich nur ein Padawan. Ich lerne noch. Und was gehört.."
Er stoppte und schlug sich an die Stirn.
"Das..du missverstehst das."
"Eben. Du bist jetzt ein Padawan und kannst es schon mit mir aufnehmen. Soll ich dir sagen, wie sehr ich "talentiert" als ich angefangen habe? Ich war nicht mal in der Lage eine Schüssel schweben zu lassen.."
Er zuckte die Schultern.
"Ich verstehe ihn, die Anderen auch. Ich war wütend, weil dir einfach alles so zufliegt und ich hatte nichts am Anfang drauf. Du wirst bald viel besser als ich sein und das ist okay und das weiß ich schon lange. Mir gefiel es nur nicht, dass du mich ohnehin unterschätzt hast. Ich weiß, dass ich gegen dich versage und das bald. Es tut mir Leid, dass ich dich wegen meiner eigenen Dummheit und Unfähigkeit verurteilt habe. Das hätte ich nicht tun sollen. Entschuldige."
Luke winkte ab. Er hörte nicht zu.
"Ich bin nur vorübergehend hier, ich sollte eigentlich von Ben trainiert werden. Soka sagte das ich später einen anderen Meister, als sie bekäme."
Ezra hob eine Augenbraue.
"Aber ein Padawan hat immer nur einen Meister. Außerdem.." Er seufzte. "..will er dich lehren. Es ist nett von dir, dass du das sagst, aber er mag dich, ist beeindruckt von dir und ist ganz begeistert davon mit dir zu trainieren. Ich verstehe es."
"Ezra halt mal die Luft an", unterbrach Luke ihn. "Ich werde nicht Kanans Padawan. Sicherlich nicht. Ich hab nichts gegen ihn, aber mein Meister ist und war Ben. Und deshalb werde ich nur von Soka trainiert bis mich ein anderer, aber nicht Kanan trainiert. Ich soll hier das Meiste lernen und Leia unterstützen. Sowie Han. Ich werde nicht Kanans Schüler."
Ezra sah ihn verwirrt an.
"Aber ich habe euch..." Er verstummte und schloss die Augen. "Fühlst...fühlst du das auch? Es..wird es etwa wärmer?"
Der Schmerz war zwar nicht mehr ganz so schlimm, aber noch immer vorhanden, sodass Ezra nach wie vor nicht auf ein Band zurückgreifen konnte. Luke sah sich um und nickte leicht.
"Ja, wird es."
Er stand auf und tastete die Wände ab. Diese waren sehr, sehr warm. Ezra richtete sich mit seiner Hilfe auf. Er schloss die Augen und erinnerte sich.
"Die heißen Quellen. Natürlich wir müssen ganz nahe sein. So können wir zumindest nicht erfrieren."
Sie gingen ein kleines Stück, wobei sie sich bald auf einem warmen Untergrund nieder ließen.
"Das ist sehr gut."
Ezra seufzte erleichtert.
"Die Wärme tut gut. Hier können wir erstmal bleiben. Na ja zumindest etwas." Sie sahen sich an. "...also wirst du nicht sein neuer Padawan? Aber ihr versteht euch doch so gut und.."
Luke unterbrach ihn erneut.
"Das hat nichts damit zu tun. Klar will ich es lernen, aber ich will von dem Lernen der nach Ben kommt. Meine Meister sind andere, aber nicht Kanan."
Ezra blieb einen Moment still. Dann..
"Ich war so ein Idiot..." Er schluckte. "Ich..ich hatte Angst, dass du mir das wegnimmst, was für mich alles ist. Das du meinen Platz einnimmst und..und ich ersetzt werde.."
Der junge Mann seufzte und tat eine Hand an seine Schulter.
"Ist okay, ich hätte das auch gedacht."
"Du kennst meine Geschichte. Ich..ich könnte es nicht ertragen, überleben meine Familie zu verlieren. Das..das ist meine größte Angst." Er sah ihm in die Augen. "Ich weiß wie es ist allein zu sein. Ich weiß es mehr als jeder andere. Ich war es 15 Jahre lang."
Luke blickte zurück und nickte.
"Ich verstehe das. Und ich respektiere es. Ich hab keine Eltern gehabt, Na ja außer Beru und Owen. Ich hab Ben gehabt, aber jetzt hab ich nur noch euch."
"Und du wirst uns niemals verlieren. Vermutlich wäre ein angenehmerer Zeitpunkt besser gewesen, aber..Willkommen in der Familie."
Er lächelte.
"Danke."
Das war der Beginn einer Freundschaft. Einer starken Freundschaft.
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Während die beiden Jedi noch immer in den Höhlen verharrten, hatten sich Lydia und Tristan bereits auf den Weg gemacht. Viele Mandalorianer fuhren alle Möglichkeiten der Strecke ab, die beiden nahmen sich den Teil vor, der bei den Quellen lag.
"Hoffentlich ist ihnen nichts passiert", murmelte Tristan, der seinen Helm aufhatte. Lydia ebenfalls, die einen Mantel überzog.
"Sicherlich nicht." Sie fuhren mit einem Speeder über die Schneelandschaft. "Bestimmt geht es ihnen gut."
"Ich hoffe es. Mein Neffe braucht seinen Vater. Sabine würde es mir nie verzeihen, wenn ich ihn nicht zu ihr zurückbringen würde."
Er blickte sich um.
"Siehst du etwas, Schatz?"
Sie schüttelte den Kopf.
"Nein. Aber fahr mal in die Wärmeumrandung."
Sie biss sich in die Unterlippe, was Tristan natürlich nicht sah.
"Sabine weiß das du dir Mühe gibst. Das macht dich doch zu so einem guten Bruder."
"Ich muss ihn finden." Er seufzte. "Ich muss alles für sie tun. Ich kann niemals das gutmachen, was ich getan habe, aber ich kann alles dafür tun, dass meine Schwester glücklich ist."
Er tat was sie ihm sagte. Der Schneefall hatte bereits alle Spuren von Ezra und Luke verschwinden lassen.
"Siehst du was?!"
Lydia seufzte.
"Nein, noch nicht...Warte! Halte mal an!"
Tristan legte fast eine Vollbremsung hin und blieb stehen.
"Was? Was.."
Er folgte ihrem Blick und sah die Überreste zweier Speeder. Eine Kälte zog sich über sein Herz.
"Nein..."
"Das muss nichts heißen." Sie sprang ohne mühen aus dem Speeder und landete im Schnee.
"Komm."
Er stellte ihn ab und folgte ihr. Zusammen liefen sie zu den ausgebrannten Speedern.
"Das..das ist Ezras. Wir haben ihn vor ein paar Tagen noch benutzt."
Er hob den Kopf.
"Ezra?! Luke?!"
Keine Antwort. Panik begann sich in ihm breitzumachen. Die Mandalorianerin rieb sich die Hände.
"Sie sind sicherlich hier. Bestimmt. Wenn sie nicht bei den Speedern sind dann woanders."
Sie nahm ihren Scan.
"Tristan..?"
Er sah auf die Speeder, dann blickte er sich um.
"Wenn sie hier sind...dann sind sie vermutlich schon längst erfroren."
Seine Stimme war ganz leise und er ging weiter, suchte die Umgebung ab.
"Ich kann meiner Schwester nie wieder unter die Augen treten. Ich habe mein Versprechen gebrochen."
Sie seufzte.
"Tristan. Sie sind sicherlich hier. Wenn wir aufgeben bringt das nichts."
Sie ergriff seine Hand und zog den Helm ab.
"Lass uns weitersuchen."
Er nickte, sagte nichts. Zusammen suchten sie die Umgebung ab.
"Nichts. Absolut nichts. Wie soll ich das Sabine erklären? Wie soll ich meinem Neffen sagen, dass sein Vater verunglückt ist.."
Lydia atmete aus.
"Tristan. Ich-.."
Doch er unterbrach sie in seinem Frust.
"Ich habe fast Sabines Leben zerstört, nein ihr Leben. Das von ihr, das von Ezra, das von meinem Eltern." Er sah auf die Speeder. "Lydia, ich kenne Ezra und er hätte niemals die Kontrolle verloren. Er wäre niemals bei diesem Wetter halsbrecherisch gefahren, ob Jedi oder nicht. Ich.." Er schüttelte den Kopf. "Es gibt noch immer einen von Keldens Leuten im Palast. Und das ist meine Schuld. Wegen mir hat Sabine die Liebe ihres Lebens verloren, wegen mir hat Caleb keinen Vater.."
"Tristan. Würdest du mir mal kurz zuhören? Wir finden sie sicherlich. Ezra gibt doch nicht auf, und Mandalorianer erst recht nicht." Sie seufzte. "Ich wollte dir eigentlich noch was sagen."
Er verharrte in seinen Worten.
"Du klingst so ernst. Was ist los? Willst..willst du Schluss machen?", gab er leise zurück.
"Was? Bist du zu oft gefallen? Natürlich nicht."
Sie nahm seine Hände.
"Ich liebe dich doch."
Er nahm seinen Helm ab und sah ihr in die Augen.
"Ich dich auch. Ich liebe dich mehr als mein Leben." Der Mandalorianer legte eine Hand an ihre Wange. "Nein, du bist mein Leben. Du hältst mich jeden Tag davon ab nicht in meiner Schuld zu versinken."
Sie lächelte und drückte sich sanft in die Geste.
"Und du mich davor, dass ich hier irgendwo untergehe." Lydia atmete durch. "Ich muss dir was sagen. Etwas Wichtiges."
Er hob eine Braue.
"Liebling..ist das der richtige Zeitpunkt? Ich liebe dich über alles, aber ich habe die Befürchtung, dass du dich noch erkältest, wenn wir noch länger hier stehen. Ich habe Angst zu spät zu sein und.."
Sie nickte.
"Schon okay. Dann später."
Wann sonst auch.
Sie seufzte und setzte den Helm auf. Er bemerkte ihren Umschwung und nahm sie an den Händen.
"Warte. Ich..entschuldige. Es scheint etwas sehr Wichtiges zu sein und offenbar etwas, was nicht warten kann. Bitte ich wollte dich nicht kränken, Love."
Lydia sah hinunter zu den Händen, die sich miteinander verschränkten.
Sie atmete durch und nahm den Helm wieder ab, oder wollte es. Sie sah einige Leute und zog ihn runter.
"Scht."
Tristan fuhr herum.
"Was...?"
Er zog seine Waffe und stellte sich vor ihr. Lydia nahm die Blaster.
"Erkennst du was?"
Tristan schüttelte den Kopf.
"Nein, ich.."
Eine grüne Klinge leuchtete ihnen entgegen, seine Augen weiteten sich.
"Das...das glaube ich jetzt nicht."
Die Mandalorianerin sah entgeistert zu den Gestalten.
"Ezra? Luke?"
Die beiden Gestalten traten näher.
"Tristan? Lydia?!"
Ersterer schüttelte den Kopf.
"Ihr..ihr lebt?! Ihr lebt!"
Ezra lächelte, wobei er das Gesicht vor Schmerz verzog.
"Wir haben einen Weg nach Draußen gefunden. Durch die heißen Quellen."
Lydia grinste.
"Ich sagte es doch."
Sie stapften zu den Beiden, wobei Lydia Ezra stützte. Luke seufzte.
"Endlich draußen."
"Kommt. Wir fahren zu mir nach Hause. Da ist es warm."
Tristan drückte Ezras Schultern.
"Meine Güte..der ganze Palast ist in heller Aufruhr. Wir dachten schon ihr wärt.."
Ezra lächelte erschöpft.
"Freut mich auch euch zu sehen."
"Meine Schwester wird dich umbringen."
"Oh ja. Davor noch alle Anderen."
"Und Ahsoka dich. Aber lasst uns gehen."
Sie halfen den beiden jungen Männern in den Gleiter. Lydia setzte sich dann hinein.
"Wir fahren runter. Dann lernt ihr meine Familie und die beste Ärztin dieses Kreises lernen."
Tristan warf einen Blick auf Ezra.
"Du hast dir das Bein gebrochen."
Dieser nickte mit dem Kopf.
"Richtig."
"Sie wird dich skalpieren."
"Jap, ich weiß."
Tristan setzte sich nach Vorne.
"Sobald wir da sind und ihr versorgt wurdet melden wir uns sofort. Sie sind alle krank vor Sorge."
"Oh, das können wir uns vorstellen", murmelte Luke. Lydia legte den Helm auf den Boden des Gleiters.
"Lasst uns gehen."
Als wenig später die Nachricht kam, dass beide Jedi am Leben waren und wohlauf waren alle sehr erleichtert. Als sie erfuhren, dass Ezra sich ein Bein gebrochen hatte war Sabine zwischen Wut, Erleichterung und Tränen gefangen, sie konnte sich kaum mehr beruhigen, da sie bereits das Schlimmste befürchtet hatte. Allen fiel ein Stein vom Herzen und eine große Last lud sich von ihren Schultern ab. Nachdem Ezra und Luke entsprechend versorgt waren, vergeudeten Tristan und Lydia keine Zeit. Sie nahmen ein Shuttle und machten sich sobald es möglich war auf den Weg zurück. Dabei kamen die beiden nicht drumherum zu bemerken, dass die beiden Jedi sich nicht wie üblich gegenseitig anmotzten oder übertrumpfen..nein, sie sprachen amüsiert miteinander und tauschten sich über ihre Abenteuer aus. Es..es war fast so, als ob diese Katastrophe sie hatte zu Freunden werden lassen. Das verdutzte die Mandalorianer etwas, aber sie beließen es. Lydia und Tristan hatten bisher auch keine Zeit gefunden sich nochmal zu sprechen, was Lydia irgendwie bedrückte. Der Flug zum Palast war nur kurz, aber ruhig. Beide Jedi hatten sich von dem Schock ihres Unfalls erholt. Tristan sah sehr nachdenklich aus, vor allem als Ezra und Luke ihnen von den Fehlfunktionen des Speeders berichtet hatten. Der Mandalorianer hatte keinen Zweifel mehr, aber behielt es noch für sich. Als das Shuttle landete wurden sie bereits von Wachen erwartet und sofort hinein eskortiert. Man wollte Ezra mit seinem kaputten Bein umgehend zur Krankenstation bringen, aber dieser beharrte darauf, dass er erst seine Familie sehen musste. Und so mussten sie einen Umweg machen. Oder eher seine Familie.
Die Crew bewegte sich in Richtung Krankenstation, um Ezra zu sehen. Und natürlich Luke.
Sabine wusste nicht, was sie fühlen sollte. Ihre Hormone drehten vollkommen durch. Alles woran sie denken konnte war Ezra und das er lebte. Das er wieder Zuhause und in Sicherheit war. Es schien eine Ewigkeit zu vergehen bis sie Stimmen vernahmen. Und eine Sache schockierte sie mehr, um ehrlich zu sein. Sie hörten Ezra und Luke, die sich unterhielten und das zusammen. Die Jedi blinzelten, sowie Sabine die es kaum fassen konnte. Mit Krücken lief er mit Luke auf sie zu. Letzterer hatte einige Verbände an den Armen.
Lydia und Tristan folgten still. Die Erleichterung war ihnen allen anzusehen, als sie endlich die beiden Vermissten erblickten. Ezra hatte sein übliches charmantes Lächeln aufgesetzt. Ehe er etwas sagen konnte, stürzte Sabine schon in seine Arme. Die Erleichterung das Glück das er am Leben war überwog defintiv. Ezra musste sich festhalten, damit er von ihr nicht umgeworfen wurde. Ahsoka konnte nicht mehr an sich halten und schloss Luke sanft in ihre Arme.
"Der Macht sei Dank. Ihr seid beide wohlauf."
Luke lächelte.
"Äh ja. Wohlauf triffts eigentlich gut."
Ahsoka drückte ihren kleinen Bruder an sich.
"Gott ich habe mir solche Sorgen gemacht. Bist du soweit in Ordnung? Hast du dir etwas getan? Was ist überhaupt passiert?"
Er schüttelte den Kopf.
"Lydias Mutter hat uns versorgt. Ein paar Prellungen."
Ahsoka seufzte erleichtert.
"Wir hatten schon das Schlimmste befürchtet. Luke, du wirst nie wieder bei so einem Wetter fahren, hast du mich da verstanden?"
Er grinste.
"Schneestürme okay. Wüstenstürme, ja."
Rex schmunzelte.
"Du bist unmöglich."
Sabine vergrub sich bei ihrem Mann und ihr Körper zitterte.
"Ezra. Es tut mir leid."
Dieser hätte sie am liebsten in die Arme geschlossen, aber konnte es nicht wegen den Krücken. Stattdessen verbarg er sein Gesicht in ihrer Halsbeuge und atmete ihren Geruch ein. Diese leichte Duftnote von Farbe, Parfum und Zimt.
"Sabine...nein, mir tut es Leid. Ich hätte dich nicht so anfahren dürfen. Ich.."
Er wurde von ihr unterbrochen. Die Mandalorianerin schüttelte den Kopf.
"Du hast recht. Ich hätte ihn rauswerfen müssen, egal was meine Eltern dazu meinen. Es war mein Fehler."
Ezra verneinte.
"Es war nicht fair von mir. Es tut mir Leid. Komm her, mein Liebling."
Caleb trat und er lächelte.
"Ja, Kleiner. Daddy ist wieder da. Alles ist gut."
Die junge Herzogin lehnte sich an ihn.
"Er hat die ganze Zeit getreten. Tut dein Bein sehr weh?"
"Ich will nicht lügen, aber es schmerzt höllisch. Ein glatter Durchbruch, meinten die Ärzte." Er grinste. "Luke macht demnächst ne Liste, damit ich alle Verletzungen mal abgehakt habe."
Ahsoka blinzelte, genauso wie der Rest. Als dann auch noch Luke antwortete und das ebenso vergnügt starrte der Rest die beiden an.
"Es fehlen nur noch ein paar Kleinigkeiten. Aber das sollten wir nicht vor deiner Frau besprechen", grinste er.
Depa kicherte.
Oh das stimmt.
Sabine sah zu Luke und zu Ezra.
"Ähm, ja ich spüre das es schmerzt", stammelte sie. Ihr Mann lachte.
"Wir machen demnächst ein Spiel daraus. Sozusagen ein Verletzungs Bingo."
Ahsoka sah zwischen den beiden hin und her, dann wechselte sie schon ungläubige Blicke mit Rex und Kanan, die ebenfalls sehr verdattert aussahen.
"....seid ihr sicher, dass euch sonst nichts fehlt? Seid ihr nicht..auf dem Kopf gefallen?", hakte die Togruta nach. Tristan zuckte die Schultern.
"Ganz ehrlich sie waren so schon die ganze Zeit. Das ist gruselig."
"Die besten Freundschaften entstehen durch gefährliche Aktionen", meinte Lydia und verschränkte die Arme. Rex hob die Hände.
"Creepy."
Luke schmunzelte.
"So schlimm. Du könntest auch sagen, du bist froh uns zu sehen, Schwager."
Ahsoka schüttelte den Kopf.
"Heute morgen habt ihr euch noch bekriegt und jetzt seid ihr..?"
"Freunde, ja. Überrascht?"
"Zutiefst verwirrt würde es eher treffen", gab Ahsoka zurück und legte eine Hand an ihre Stirn.
"Die ganze Zeit versucht man euch das auszutreiben und kaum seid ihr in einem Unfall verwickelt, da schließt ihr Freundschaft? Dann war der Tag doch nicht völlig umsonst."
Ezra lächelte und küsste Sabine zärtlich.
"Es tut mir Leid, wenn ich euch Sorgen bereitet habe."
Sie schüttelte den Kopf.
"Nur minimal."
Hera erhob eine Braue.
"Trainingsaussetzen für beide, bis sie gesund sind."
"Gute Idee."
"Was?!", fragte Luke.
Ahsoka nickte.
"Mal abgesehen davon, dass ihr verletzt seid...habt ihr auch nur eine Ahnung, was für Sorgen wir uns um euch zwei gemacht haben?!"
Ezra und Luke wechselten einen Blick.
"Äh...es war nicht unsere Schuld? Mein Speeder hatte sämtliche Fehlfunktionen und ist explodiert."
Tristan ergriff das Wort.
"Beide Wracks wurden bereits geborgen, damit wir uns die Sache genauer ansehen können."
Ezra beugte sich vor und gab Sabines Bauch einen Kuss.
"Mein kleiner Schatz."
Sabine verdrehte schmunzelnd die Augen.
"Du kannst dich auch deinen Eltern widmen."
Hera erhob eine Braue.
"Manipulation..", sagte sie leise und reagierte hastig, als Ezra sie umarmte. "Du kriegst mich mal ins Grab, Ez."
Kanan hob eine Braue.
"Aber so was von. Uns beide. Gott wegen dir kriege ich jetzt schon graue Haare."
Dann legte er seine Arme um ihn und Ezra wurde von seinen Eltern in eine enge Umarmung gezogen. Depa saß auf Zebs Schultern und klatschte.
"Mir geht's gut. Keine Sorge", raunte Ezra ihnen leise zu, die ihn überglücklich und erleichtert in ihre Arme schlossen. Tristan bemerkte Sabines Blick und nickte langsam.
"Sabotage", formte er lautlos mit seinen Lippen. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten.
"Verstehe", sagte sie sehr leise. Lydia nahm die Hand ihres Verlobten.
Wir haben uns Sorgen gemacht. antwortete Depa und sah zu ihrem Bruder.
Hera küsste ihren Sohn auf den Kopf.
"Nie wieder bei so einem Wetter."
Ich weiß. Und es tut mir sehr Leid.
Zeb seufzte.
"Kid, du bist wirklich unverwundbar. Du müsstest alles schon durch haben."
Ezra lächelte.
"Na ja ich suche mir das nicht aus. Sorry, Bro."
Kanan strich ihm über das Haar und küsste ihn auf die Stirn.
"Nie wieder und solltest du nur ein Wort erwidern, dann fesseln wir dich ans Bett, klar?"
"Ja, Dad. Ich bleibe hier. Ich komme sowieso gerade nicht wirklich weit."
Ahsoka seufzte.
"Na ja ich kann dir eine Mixtur mixen, um Knochen wachsen zu lassen. Allerdings wird das sehr, sehr schmerzhaft. Knochen sind etwas anderes als Gewebe und Muskeln, Ez."
Dieser stöhnte leise.
"Na toll."
"Du könntest auch ihn sechs Wochen ruhen lassen. Wäre eine perfekte Strafe."
Lydia sah zu ihrem Verlobten.
"Ich weiß das es ungünstig ist, aber..hast du kurz."
Depa kicherte und sah zu ihrem Bruder.
"Ezzy ausruhen! Kein Training, Meister."
Luke lächelte.
"Sie ist ziemlich klug. Autsch! Ahsoka!"
Er rieb sich den geprellten Arm. Die Togruta schnaubte.
"Du, mein kleiner Bruder, wirst dich ebenfalls daran halten. Kein Training und denke ja nicht daran, dass ich da weich werde! Verdammt wir dachten ihr seid verunglückt!"
"Na ja sind wir ja auch", kam es von Ezra zurück, der sich sofort einen Schlag auf den Hinterkopf von seinem Vater einfing.
"Hey.."
"Du bist so ein Idiot. Wir sagten auch noch, dass es gefährlich ist!"
Zeb sah hoch zu Depa.
"Ezzy verdient?"
Tristan nickte und Lydia zog ihn kurz zur Seite.
"Ezzy verdient!"
Während die Familie diskutierte und die Jungs versuchten sich irgendwie zu retten, versuchte Lydia alles in Worte zu fassen, was sie sagen wollte.
"Ich..ich wollte dir was sagen und..ich weiß nicht wie du darauf reagieren wirst. Es ist nichts schlimmes. Ich hoffe es zumindest."
Tristan sah sie fragend an, dann legte er seine Hände auf ihre Schultern und blickte ihr in die Augen.
"Liebling, was ist los? Du weißt doch, dass du mir alles sagen kannst."
Sie blickte in seine haselnussbraunen Augen und nickte leicht.
"Ich hab nur Angst vor deiner Reaktion. Der deiner Eltern, deiner Schwester."
Jetzt begann er sich wirklich Sorgen zu machen. Eine Hand legte sich an ihre Wange.
"Schatz, was ist los? Wovor fürchtest du.."
Er sah ihre Miene und sein Herz blieb einen Moment stehen. Ungläubig sah er sie an, eine seltsame Hoffnung breitete sich in ihm aus.
"Nein..."
Sie sah ihn mit der Mischung aus entschuldigend und Glück an.
"Ich..doch. Also..ich.." Sie seufzte. "Ich..bin schwanger", sagte sie leise. Tristan blickte sie einen Moment an. Schock, Unglaube und dann unbändige Freude spielte sich in seinem Gesicht ab.
"Du...du erwartest ein Kind? M-mein Kind?"
Lydia seufzte.
"Natürlich deines. Wie kommst du.."
Tristan nahm sie sanft in den Arm und drückte sie zärtlich an sie.
"F-freust du dich?"
Er schluckte und sah sie mit Tränen in den Augen an.
"Wir...wir bekommen ein Kind? Ist das wahr? Ist das wirklich, wirklich wahr?!"
Sie lächelte.
"Nun ja..ja. Mum hat mich mehrmals untersuchen lassen. Ich bin schwanger."
Sie hob zwei Finger.
"Zweite Woche."
Tränen liefen über seine Wangen und er drückte sie vorsichtig an sich.
"Ich...ich bin überwältigt. So..so überwältigt. Ich liebe dich. Ich liebe euch!"
Lydia fiel ein Stein vom Herzen und lehnte sich glücklich an ihn.
"Ich dachte du würdest irgendwie anders reagieren. Ich bin nichts weiter als eine Mandalorianerin und wir sind nicht verheiratet.."
"Aber wir werden bald heiraten. Sofort." Er blickte sie an. "Mein Liebling, du bist alles für mich. Du bist so viel mehr als. Es ist mir egal, meiner Familie ist es ebenfalls. Lydia, ich liebe dich. Ich habe immer nur dich geliebt. Oh mein Engel, ich weiß gar nicht was ich sagen soll."
Lydia lächelte und umarmte ihn.
"Ich liebe dich auch."
Tristan wirbelte sie herum und küsste sie sanft. Er war vollkommen überwältigt, einfach nur glücklich. Sie würden eine Familie haben. Eine eigene kleine Familie. Es war das Schönste, was er je vernommen hatte und er jubelte auf vor Glück.
Die Diskussion im Flur wurde durch einen lauten Jubelruf unterbrochen. Alle sahen fragend den Gang hinunter, besonders Sabine, die die Stimme ihres Bruders immer erkannte. Ezra zuckte zusammen und hielt sich das Bein.
"Ah..bevor wir weiter gescholten werden, können wir uns bitte setzen? Mein Bein bringt mich um."
Sabine legte einen Arm um ihn.
"Machen wir. Dann kann ich nach meinem Bruder sehen."
Die Tür ging auf und Daniel streckte seinen Kopf heraus, der den Lärm bemerkt hatte. Er schüttelte den Kopf.
"Majestät, ich.." Er sah Ezras Bein. "Kommen Sie sofort herein. Was haben wir?"
"Ein glatter Bruch?", kam die zögerliche Antwort zurück. Daniel machte eine Geste.
"Wer Euch trägt ist mir gleich, aber bitte belastet das Bein nicht. Euer Hoheit Euer Mann ist ein gleichzeitig ein medizinisches Wunder und ein medizinisches Desaster."
Sabine kicherte.
"Und was bin ich dann?", fragte sie amüsiert.
Luke wollte sich aus den Staub machen, aber Zeb stieß ihn vor.
"Und da hätten wir den Zweiten. Nur die Rippen geprellt, aber genauso idiotisch", gab Ahsoka zurück und nickte Zeb dankbar zu. Ezra, der etwas entgegnen wollte, wurde kurzerhand von seinem Vater genommen.
"Dad, ich.."
"Ein Widerwort und es werden acht Wochen Bettruhe daraus", gab er zurück und Ezra ließ sich widerstandslos in die Krankenstation bringen. Plötzlich hörte man Tristan erneut. Sabine sah entschuldigend zu ihrem Mann.
"Sorry, aber ich denke.."
Sofort legten sich zwei Arme um sie und die Mando sah auf.
"Warum so happy?"
Tristan strahlte über das ganze Gesicht.
"Caleb kriegt einen Spielkameraden!"
Sofort gingen die Münder aller Anwesenden runter.
"Lydia ist schwanger!"
Diese lächelte leicht.
"Tristan.."
Sie stand neben Sabine die grinste.
"Nein! Mein Glückwunsch." Sie umarmte die Beiden strahlend. "Oh Mum und Dad werden sich so freuen!"
Tristan lächelte stolz und strahlte über das ganze Gesicht. Ezra blinzelte.
"Wow..Glückwunsch. Das ist großartig!"
Kanan nickte.
"Meinen Glückwunsch ihr Zwei. Bo und David werden begeistert sein."
Damit verschwand er in der Krankenstation. Zeb grinste.
"Nicht schlecht, Tris. Wow."
Ahsoka lächelte.
"Noch mehr Babys. Gott eure Eltern werden außer sich vor Freude sein. Herzlichen Glückwunsch!"
Luke lächelte.
"Meinen Glückwunsch. Das freut mich für euch ebenfalls."
Rex nickte lächelnd.
"Die Beschützer kriegen Nachwuchs. Nicht schlecht. Meinen herzlichen Glückwunsch!"
Depa kicherte.
"Noch mehr Babys zum Spielen!"
Sie lachten.
Sabine lächelte und ließ sie los.
"Meine Güte. Lydia, du hast gerade alles gesprengt."
Sie schüttelte den Kopf.
"Ich hoffe Bo Katan und David reagieren genauso."
"Sie werden ausflippen."
Tristan legte seine Arme um sie und strahlte über das Ganze Gesicht. Ahsoka dirigierte Luke hinter Ezra und Kanan rein.
"Das sind großartige Neuigkeiten. Wie wäre es wenn wir uns kurz um diese zwei Hohlköpfe kümmern?"
Zeb schnaubte lachend.
"Soka."
Hera nickte.
"Auch einen Glückwunsch meiner Seite."
Luke seufzte.
"Reg dich bitte nicht so auf."
Die Anderen lachten leise. Zeb und Rex wechselten einen Blick.
"Kleiner, du hast noch nicht mal ansatzweise erfahren, was passiert, wenn Soka sich wirklich aufregt."
Diese verdrehte nur die Augen.
"Ihr übertreibt!"
Tristan küsste Lydia auf die Wange. Diese lächelte erleichtert.
"Es freut mich das du so erleichtert bist, Tris."
Er sah sie verliebt an.
"Ich bin überglücklich. Mehr als das."
Luke wurde von Ahsoka in die Krankenstation dirigiert, der sich seiner Schwester fügte.
"Also wirklich. Ihr beide hattet mehr Glück als Verstand."
"Nicht unsere Schuld!"
"Wirklich, Ezras Speeder ging auf einmal in Rauch auf und meiner wurde getroffen", verteidigte sich Luke. Seine Schwester schob ihn nur genervt rein. Tristan sah zu Sabine.
"Ich werde mir nachher die Speeder ansehen. Aber ich habe keinen Zweifel."
Zeb hob eine Braue.
"Was meint..Sabotage?!"
Sabine nickte.
"Ich werde mit jemanden reden. Ich habe so einen Verdacht wer es gewesen sein könnte. Natürlich brauchen wir Beweise."
Lydia seufzte.
"Meinst du es war..?"
"Wer sonst?"
Hera nickte langsam.
"Vielleicht sollten wir unsere Kinder in einen Raum stecken zu zwei bleiben dort mit ihnen. Zur Sicherheit."
"Ich und Zeb", schlug Rex vor. Der Lasat nickte.
"Logo. Wenn der Speeder des Kleinen wirklich manipuliert wurde.."
"...dann wird es höchstwahrscheinlich nicht dabei bleiben", fuhr Tristan fort und sah zu seiner Schwester. "Sabine, ich weiß worauf du anspielst. Ich kann nur sagen, dass es derselbe gewesen sein muss, der Kelden und Moreena damals in den Palast gebracht hat. Einer von seinen Männern befindet sich noch hier."
Die Mandalorianerin nickte.
"Ich verstehe. Aber ich will trotzdem mit jemandem noch sprechen."
Tristan nickte.
"Dann machen wir es so. Wenn ihr uns entschuldigt, wir müssen den beiden künftigen Großeltern Bescheid geben."
Lydia lächelte.
"Das kann auch warten, bis du fertig bist. Du musst nicht extra.."
Doch da zog er sie schon sanft mit sich. Daniel öffnete erneut die Tür.
"General Syndulla? Ich würde mit Ihnen gerne über Ihre Majestät reden." Er sah zu Sabine. "Ihr könnt natürlich auch.."
Zeb sah hoch zu Depa.
"Ezzy Mist gebaut?"
Hera winkte ab.
"Lassen Sie es uns hören."
Depa nickte heftig.
"Ezzy Mist gebaut!"
Der Mediziner sah zu Depa.
"So kann man es auch betrachten. Da hat sie Recht."
Er seufzte und lehnte sich in den Rahmen.
"Sollte Großmeisterin Tano keinen anderen Weg finden, dann darf Ihre Majestät die nächsten acht Wochen mit Krücken und einem dicken Gips rumlaufen. Es ist ein glatter Bruch, was sein Glück ist, sodass wir nicht operieren müssen. Training für die nächsten Wochen ist definitiv untersagt. Wir stellen ihm einen Rollstuhl zur Verfügung, worüber sich Meister Jarrus und Ihre Majestät gerade ausführlich "unterhalten"."
Sie schmunzelte.
"Verstehe. Ich kümmere mich darum", antwortete sie und kicherte mit Sabine los. Zeb verdrehte die Augen.
"Passt mal auf. Irgendwann schafft er noch einen Ganzkörpergips."
Daniel seufzte.
"Ehrlich? Es würde mich keinesfalls überraschen." Sie hörten laute Stimmen. "...wir könnten die Krankenstation eigentlich nur für ihn betreiben."
"Das ist vollkommen übertrieben!"
Sabine lachte leicht.
"Ich werde meiner Arbeit nachgehen. Ihr habt meinen Mann ja im Griff. Ich hab ein Gespräch zu führen."
Der Arzt machte ein gequältes Gesicht.
"Ich mag Ihre Majestät, aber mit seinen ganzen Verletzungen ist es einfach nicht zu glauben. Na ja so werden wir nie arbeitslos."
Er öffnete die Tür etwas und Ezra mit Kanan kam heraus - Ersterer saß in einem Rollstuhl.
"Ihr wollt mich doch echt..", murmelte er unverständlich und zog eine Schnute. Sabine gab ihm einen Kuss auf die Wange.
"Wird interessant." Sie beugte sich zu seinem Ohr. "Ich versorge dich, keine Sorge."
Ezra sah auf.
"Leute ich sitze im Rollstuhl? Was gibt es da zu grinsen? Ich habe nichts angestellt."
Kanan, der bisher sein neues Gefährt geschoben hatte, hob eine Braue.
"Der Unfall war nicht eure Schuld, aber ihr hättet ja nicht in dem Wetter rausfahren müssen."
Ezra stöhnte.
"Ich will hier raus."
Sabine wollte was sagen, aber entdeckte Almeck der den Gang entlang lief.
"Ihr entschuldigt mich."
Ehe einer etwas sagen konnte war Sabine schon davon geeilt. Ezra hob eine Braue.
"Sie ist schwanger und ist noch immer so schnell."
Zeb gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf.
"Anders als du."
Hera verdrehte die Augen.
"Lasst uns doch arbeiten im Wohnraum. Dort kriegst du Ablenkung."
Ezra verschränkte die Arme.
"Wie überlebe ich die acht Wochen? Und dann auch noch konstant mit euren Vorwürfen?"
Kanan rollte mit den Augen und gab ihm erneut einen Klaps auf den Hinterkopf.
"Dafür sind wir da, kid. Sei froh, dass Depa so gut gelaunt ist."
Sie kicherte.
Sonst wärst du ein Kopf niedriger.
Die kleine Twi'lek sah Sabine nach. Was sie wohl machte?
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Derweil stolzierte der Minister durch den Palast. Es war nicht an seiner Miene anzusehen, aber er war sehr unzufrieden. Natürlich hatte der Unfall seiner Majestät die Runde im Palast gemacht und auch die Tatsache, dass er wohlauf war bis auf ein gebrochenes Bein. Es war gut für ihn ausgegangen. Er war nicht tot zu kriegen.
"Minister Almeck."
Er verdrehte genervt die Augen. Das war zu erwarten. Der Minister setzte eine falsche Miene auf und drehte sich mit einer grazilen Verneigung um.
"Euer Majestät."
"Sparen Sie sich das", wandte sie sich an ihn. Sabine hatte eine kühle Miene aufgesetzt.
"Ich fand es unangebracht, dass Sie meinen Mann so angegriffen haben."
"Euer Majestät, ich versichere Euch, dass ich keinerlei Absichten bezüglich Eures Gemahls hatte. Ich habe nur meine Meinung geäußert und wenn ich frei sprechen darf, Hoheit, Euer Mann ist nicht annähernd so diszipliniert und kultiviert wie Ihr. Auch als Herzog muss er sich an das Protokoll halten und hat eine gewisse Würde zu wahren. Und zu meinem größten Bedauern muss ich leider sagen, dass Ihre Majestät das derzeit nicht erfüllt."
"Der Einzige der unkultiviert und undiszipliniert, sowie respektlos ist, seit ihr. Mein Mann wird durch diese Art geliebt", fuhr sie zurück. Almeck sah ihr in die Augen.
"Seid ihr Euch da ganz sicher? Eigenlich wollte ich es Euch gegenüber nicht erwähnen, aber.." Er schüttelte den Kopf. "Es sind Gerüchte aufgetaucht, Majestät. Von einem kleinem "Aussetzer" ihrer Majestät."
Ihre Miene war ganz kühl, ohne Emotionen.
"Der einzige der gleich einen Aussetzer haben wird bin ich. Ich verbiete meinen Mann so anzufahren, so respektlos mit ihm umzugehen. Ich weiß das sie ihn nicht leiden können. Das hat nichts mit ihm zu tun. Ich rate ihnen meine Warnung ernst zu nehmen."
"Bei allem Respekt Euer Majestät..aber eine Warnung Eurerseits, zudem noch auf meine bescheidene Persönlichkeit bezogen, wird nicht die Gerüchte und das Misstrauen untergraben, welches sich im Volk angesammelt hat. Man hat ihn gesehen und erkannt. Ich rate Euch diese Warnung ernst zu nehmen."
"Dann hören sie auf mich zu bedrohen, Sir. Ich bin nicht ohne Grund über ihnen. Das ist meine Politik. Schüren sie Gerüchte nicht noch mehr, die nicht stimmen", erwiderte und tat einen Schritt auf ihn zu.
"Mit Verlaub ich würde mich niemals wagen Eure Majestät zu bedrohen. Ich bin ein treuer Diener der Krone und Euch, meiner Herzogin. Ich möchte Euch nur helfen, damit ihr nicht..in gewisse Situation geraten könnt. Ich sage nur das, was ich gehört habe. Das Volk fragt sich mittlerweile, ob Euer Jedi...wirklich die beste Wahl war."
Sie ballte ihre Hände zu Fäusten.
"Das war er und ist er. Ich bin gnadenlos bei Hochverrat. Der Speeder meines Mannes war sicherlich nur kaputt, richtig? Sowie die Anzweifelungen an ihm?"
Er hob eine Braue.
"Ich habe keine Ahnung, wovon Ihr spricht, Majestät. Ich sage nur das, was ich zu hören bekomme." Almeck neigte den Kopf. "Majestät, ich empfehle mich. Und wenn Ihr gestattet...an Eurer Stelle würde ich dafür sorgen, dass Euer Gemahl sich entsprechend verhält. Und das ihm nichts Weiteres zustößt. Obwohl er ist ja gut behütet, nicht wahr? Dann sollten meine Sorgen unberechtigt sein."
"Soll das auch eine Drohung sein?", fragte sie. Ihre Stimme bebte etwas, vor Angst um Ezra.
"Mitnichten, dass würde ich mich nie erlauben, Majestät. Aber wie man so schön sagt..man kann nie sicher genug sein, nicht wahr?"
Er lächelte und nickte ihr zu.
"Majestät."
Damit ging er. Sabine ballte die Hände zu Fäusten und kehrte verzweifelt auf dem Absatz.
"Nein, Nein, nein!", sagte sie verzweifelt. Sie war völlig verzweifelt. Was sollte sie nun tun? Ihn festnehmen lassen? Das würde ein Skandal geben und außerdem hatte sie keinerlei Beweise! Ihre Eltern würden ihr ohne diese nicht glauben. Es bestand kein Zweifel. Almeck hatte sie in der Hand. Sie holte Luft. Sie musste ruhig bleiben..aber wie sollte sie das?!
Ezra durfte keinesfalls davon erfahren. Er würde nur seine Gesundheit aufs Spiel setzen.
Sie ging zu einer Seitentür wo ihr Büro lag. Doch ihre Augen weiteten sich.
Eine Person in Schwarz stand darin und durchsuchte alle Aktenschränke. Diese schreckte auf, als sie Sabine in der Tür sah. Ehe die schwangere Mandalorianerin reagieren konnte, war die Gestalt an ihr vorbeigestürzt und rannte fort. Sie hatte kein Gesicht gesehen, aber der Schock saß ihr in den Knochen. Sie schluckte und sah der Gestalt nach. Sollte sie hinterher. Doch dann rannte sie zum Schrank und schob ihn zur Seite. Dahinter lag ein Safe. Sie gab eine Zahlenkombi ein und stellte erleichtert fest, das alles noch da war. Alles über Ezra.
Sie schloss den Safe und atmete durch. Vollkommen verzweifelt ließ sie sich auf einen Sitz nieder und legte den Kopf in ihre Hände. Was sollte sie jetzt tun? Ihre Eltern würden ihr nicht glauben, Ezra durfte nichts davon erfahren. Das würde alles nur noch schlimmer machen! Sabine zitterte und seufzte leise.
"Was mache ich jetzt? Caleb, was soll ich machen?", fragte sie leise. "Niemand wird mir glauben."
Er trat und schien ihr etwas sagen zu wollen. Sie musste es Almeck nachweisen, aber das konnte sie nicht allein. Sie brauchte Hilfe. Sie nahm die ersten paar Akten hoch.
"Wen kann ich fragen.."
Wenn sie es den anderen sagen würde, würde es Spannungen zwischen ihnen und Ezra geben. Also jemand anderen. Auf der anderen Seiten würden sie den Ernst der Lage verstehen und Tristan hatte ja sowieso schon angedeutet, dass es Sabotage war. Andererseits würde Ezra garantiert etwas merken, vor allem bei seinen Eltern. Wenn sie Tristan einweihen würde, dann könnte es für ihn Spannungen mit ihren Eltern geben und das war das Letzte, was sie wollte. Wen konnte sie einweihen, wer würde ihr glauben...? Sie ordnete alles in die Fächer zurück und schob den Schrank weg.
"Wen? Ist das so schwer?"
Was sie auf jeden Fall tun musste war dafür zu sorgen, dass Ezra nicht mehr allein war. Obwohl sich das mit dem Rollstuhl viel einfacher gestalten sollte, als normal. Aber wen konnte sie fragen? Wer würde ihr glauben?
Sabine stöhnte entnervt.
"Ich hasse das."
Dann fiel ihr eine Person ein, die ihr nicht nur helfen und die ihr glauben würde, sondern die auch wusste ein Geheimnis zu behalten und trotzdem zu agieren. Sie schlug sich gegen die Stirn. Das war offensichtlich! Sabine räumte das Zeug schnell zusammen und schloss das Fenster.
"Wir kriegen das hin."
Sie rannte zur Tür und schlug sie hinter sich zu.
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