108. Kapitel
Ein paar Stunden konnten wirklich einiges zunichte machen. Dazu gehörte auch ein Teil der Hoffnung die, die Crew in die Hände gelegt hatte. Die Fabrik zu zerstören war gescheitert. Und dann mussten sie noch mit dem Leben vieler Piloten und der Gefangennahme von Hera zahlen. Ein Preis, den alle gerne hätten verhindern wollen. Doch das war nun zu spät.
Die Stimmung war wirklich auf dem Tiefpunkt. Eigentlich war es klar, das sie zusammen Hera herausholen würden, aber der Schock saß tief. Gerade weil sie nicht wussten wie es ihrer Freundin ging. Und das letzte Mal, war es nicht sonderlich gut ausgegangen, als Hera in Gefangenschaft gewesen war. Wie schwer verletzt sie herausgekommen war...nein. Eine Erinnerung die alle nicht zu mögen beginnen konnten und würden. Man sprach den ganzen Abend kaum ein Wort. Abends am Feuer ebenso. Gerade Kanan und Ezra starrten eher ins Leere und auch wenn Sabine, Zeb und Chopper Hera genauso vermissten und sie um sie bangten..war das nicht zu vergleichen mit dem was die beiden Jedi fühlen mussten. Ryder versuchte irgendwie eine Unterhaltung zu starten, aber das scheiterte kläglich. Niemand war auch nur in dem Hauch einer Stimmung dazu. Es war einfach nicht dasselbe, wenn Hera nicht da war. Sie war diejenige die, die Lust zum Quatschen herbrachte. Die Lust irgendwas zu tun und nicht dumm rumzusitzen und nichts zu machen. Sie hätte den Abend mit einer Geschichte versüßt, oder erzählt wie es Depa ging.
Depa.
Allein der Gedanke an die kleine, süße Twi'lek bewirkte einen Stich in ihren Herzen. Sie wusste nichts davon und würde niemals erfahren, was mit ihrer Mutter passiert war. Nein, sie würden sie rausholen und dann würde alles wieder gut werden. Sie würde nie etwas davon erfahren..
...doch da gab es noch das Band zwischen ihr und Ezra. Und einfach ausgedrückt...war es alles andere als einfach für ihn seine Schwester auszublenden. Sie sendete immer wieder warme Wellen, welche Meter schlugen.
Aber er blendete sie aus, seine Gefühle in seinem Herzen.
Hera hatte irgendwie..alles mitgenommen. Sowie vor einem Monat. Da war es genau gleich gewesen. Diese Leere..diese vergebliche Hoffnung und ihr Zusammenhalt. Sie würden das zusammen schaffen wie alles andere davor auch. Nur..hatte Kanan als Einziger das Wissen, was geschehen würde und zu welchem Preis das sein würde.
Der Jedi sah gerade zu den schlafenden Rebellen. Sabine an Ezras Brust, Zeb an eine Wand gelehnt, Chopper auf Ruhemodus, Mart in einer Ecke. Alle schienen zu schlafen, als er sein Lichtschwert nahm. Für Kanan war an Schlaf nicht zu denken. Keinesfalls. Die ganze Zeit musste er an Hera denken und an Kybers Worte. Es musste einen anderen Weg geben. Es gab immer einen. Er würde nicht zulassen, dass es so laufen würde. Also gab es nur eine Chance. Und die war die Sache alleine durchzuziehen. Also schlich er leise voran und versuchte sich zu verbergen in der Macht. Er konnte das nicht zulassen! Es war keine Zeit zu verlieren. Er hatte jetzt die Chance und die musste er nutzen. Auch wenn es seinem Sohn am nächsten Morgen das Herz brechen würde, aber er musste es tun. Er hatte keine andere Wahl. Selbst wenn er dabei draufgehen würde, so war das alles besser, als...als das, was er gesehen hatte. Das konnte er Ezra nicht antun. Das konnte und wollte er nicht. Er konnte das einfach nicht.
Der Jedi nahm langsam seinen Weg auf.
Mit einem Sprung landete er im Gras.
"Es tut mir leid.."
Sein Blick schweifte für einen Moment zu den Zwillingsmonden Lothals. Eine leichte Brise wehte ihm ins Gesicht und der Jedi atmete leise aus. Er musste das alleine durchziehen. Er hatte keine Wahl. Hera wartete auf ihn und er durfte auf keinen Fall irgendwen in Gefahr bringen. Am Allerwenigsten Ezra. Er würde nie wieder in Thrawns Hände gelangen, dass hatte er sich geschworen. Und das würde er halten.
Der Jedi fuhr um seinen Nacken und ging ein paar Schritte, ehe er ein Knurren vernahm und zu Boden gedrückt wurde. Gelbe Augen blickten in seine und sahen nicht sehr begeistert aus.
Was machst du da?
Kanan schnaubte.
"Lass mich los."
Kyber knurrte und drückte ihn zu Boden.
Das ist falsch. Es muss alles so geschehen, wie es geschehen muss.
"Ich pfeife drauf. Ich werde nicht zulassen, das mein Kind leidet", zischte er. Der Wolf schnaubte.
Er wird noch viel mehr leiden, wenn du das jetzt machst. Vertraue. Der. Macht.
"Wie soll ich der Macht vertrauen, wenn die alles zerstört was ich aufgebaut habe!", knurrte er. Nun knurrte Kyber noch lauter.
Sie hat euch gerettet und beschützt. Vertraue. Ihr. Sonst wird sich die ganze Zukunft verschieben. Gehe zurück.
"Die Macht kann mich gerade mal." Kanan bewegte sich. "Lass mich los."
Nein.
Der Wolf drückte ihn noch mehr an den Boden.
Du verstehst nicht. Du musst loslassen.
"Ich muss loslassen?! Du bist doch derjenige der mich festhält!"
Kyber hob den Kopf, dann sah er wieder zu Kanan und knurrte laut.
Geh zurück.
"Nein", erwiderte er dickköpfig.
Dann eben anders.
Kyber ging von ihm runter. Kanan setzte sich langsam auf und erhob sich.
"Was meinst du?"
Der Wolf setzte sich nur und antwortete nicht. Stattdessen ertönte eine andere Stimme.
"Macht ihr einen kleinen Mitternachtsspaziergang?"
Der Jedi zuckte zusammen.
"W-was?" Er fuhr herum und unterdrückte ein Aufstöhnen. "Ezra, ich dachte du schläfst.."
"Dachte ich bei dir auch. Doch dann wurde ich aufeinmal wach und hatte das seltsame Gefühl, dass ich woanders sein müsste." Der Jedi verschränkte die Arme. "Was wird das?"
Kyber legte sich ins Gras und beobachtete die beiden Jedi. Seine Arbeit war fürs Erste getan.
Er hob die Hände.
"Nichts."
"Aha. Kyber?"
Er wollte deine Mutter retten. Allein.
Kanan begann zu knurren.
"Du kleines Fellknäul, ich.."
Ezra schnaubte.
"Wieso überrascht mich das jetzt nicht?"
Kyber ließ sich von Kanans Blick nicht beeindrucken.
Du wolltest ja nicht lernen.
Der Jedi seufzte entnervt.
"Und?"
"Und?! Findest du das in Ordnung oder was?!", kam es aufgebracht von Ezra zurück.
Der Spectre rieb sich den Nacken.
"Nein..na ja...ich dachte...weniger Umstände?"
Ezra blinzelte.
"Weniger..." Er atmete tief aus und sah zu dem Wolf. "Kyber, würdest du uns alleine lassen? Ich glaube deine Hilfe ist für heute nicht mehr erforderlich. Danke."
Der Wolf schnaubte und rempelte Kanan unabsichtlich an und ging davon.
"Dummes Ding", fluchte er. "Bei allem Respekt, ich ehre es das es dich gerettet hat, aber..."
"Wage es nicht Kyber zu beleidigen! Er wollte nicht einfach so davonlaufen!", zischte Ezra.
Kanan seufzte.
"Ezra, ich will nicht streiten. Ich..Hera braucht jetzt Hilfe. Und für mich ist es am besten, es jetzt zu tun."
"Ach ja? Damit ich euch beide verliere?! Ist es das, was du willst? Mir immer wieder leere Versprechungen zu geben und damit mein Herz zu brechen?"
Der Jedi senkte den Blick. Es war wahr. Irgendwie...wenn er starb...dann war alles eine leere Versprechung. Dann war alles umsonst. Alles,was sie erlebt hatten..alles was sie durchgemacht hatten einfach nur umsonst. Ezra sah ihn einfach nur wütend und zutiefst verletzt an.
"Wieso tust du das?! Magst du es so mich zu quälen? Ist es das?!" Er schnaubte. "Ich dachte du hättest deine Worte vor zwei Tagen wirklich ernst gemeint.."
"Das tue ich auch...ich..ich will nur deine Mutter zurückholen. Für dich, für Depa. Für uns alle", erwiderte Kanan.
"Und das indem du mich wieder belügst? Indem du einfach gehst? Indem du mich im Stich lässt? Wir haben gesagt wir tun das gemeinsam!"
"Ich weiß.."
Kanan hasste es sich zusammenstauchen zu lassen...aber was hatte er für eine Wahl?
"Es tut mir leid."
Das letzte was er wollte war mit seinem Kind zu streiten. Ezra lachte sarkastisch auf.
"Es tut dir Leid?! Weißt du manchmal bezweifle ich stark, dass ich auch nur ein Funken wichtig für dich bin, wenn ich sehe wie du mit meinen Gefühlen umgehst und wie oft du mich belügst!"
"Warte, Ezra. Halt die Luft an." Er hob die Hände. "Du bist sauer. Schrei mich an, es ist okay. Aber..aber ich will nicht streiten. Bitte. Das ist das Letzte was ich will...nach dem vor ein paar Wochen.."
"Das hättest du dir vielleicht vorher überlegen sollen! Soll ich euch jetzt beide verlieren?! Nur weil du sie alleine retten willst?! Du hast mir eben gesagt wir machen das zusammen..." Er schnaubte. "Ich sollte am Besten keinem Wort mehr glauben, was du mir sagst. Es ist doch eh nur alles gelogen."
"Ezra.."
Der junge Mann drehte ihm den Rücken zu. Der Jedi wollte seine Hand an seine Schulter legen, unterließ es aber.
"Ich kann mich nur entschuldigen.."
"Spar es dir. Aber jetzt sage ich dir mal etwas."
Ezra drehte sich um und sah ihm entschlossen und fast schon wutentbrannt in die Augen.
"Ein Schritt in die Richtung des Speeders und ich tausche mich für Mum bei Thrawn ein."
Der Jedi blinzelte.
"Das wagst du nicht."
"Oh doch. Depa würde mir das nie verzeihen und ich werde ganz bestimmt nicht daran Schuld sein, dass sie ihre Eltern wegen mir verliert. Ich kann und werde es tun, wenn du es darauf anlegst. Oh und glaube mir ich habe es selten so ernst gemeint wie jetzt."
Kanan wollte etwas erwidern, doch er seufzte. Dann legte er das Lichtschwert an den Gürtel. Dann...dann hatte er keine Wahl.
"Ist gut."
Sie sahen sich einen Moment an.
"Gut. Kyber wird mich informieren, falls du auf ne weitere Dummheit kommen solltest. Steig auf einen Speeder und wir haben uns vermutlich das letzte Mal gesehen. Deine Wahl."
Der Spectre nickte und ging langsam zurück. Er schluckte fest und er rieb sich eine Träne aus dem Auge.
"Verstanden.."
Ezra verschränkte nur die Arme und ging ein Stück vor. Sein Kopf war etwas gesenkt und er selbst musste seine Tränen unterdrücken. Jetzt wusste er zumindest woran er war. Er würde kein Wort mehr glauben, es war sowieso nur alles eine Lüge. Mit einem Mal fühlte sich alles viel kälter an und Ezra rieb sich die Arme. Doch Kanan dachte daran, das die Abneigung nun...vielleicht gut war. Vielleicht tat es nicht mehr zu sehr weh, wenn er dann..
Er atmete leise aus und schloss die Augen.
Was tue ich bloß...
Was tat er da gerade eigentlich? Das war die letzte Nacht, die er mit seinem Sohn hatte und er gab Ezra einfach das Gefühl...das alles nur eine Lüge war. Das nichts wahr war. Er hatte auf seine ganzen Andeutungen nicht geantwortet und er wusste nur zu gut, dass Ezra das anders interpretieren würde. Sie hatten nicht wirklich gestritten, eher hatte Ezra ihn zusammengestaucht...aber sollten sie so auseinandergehen? Vor allem wenn Ezra keine Ahnung davon haben konnte, was morgen passieren würde? Kanan schluckte und ging vorsichtig in die Höhle hinein, wobei Sabine das beobachtete.
Sie runzelte die Stirn und erhob sich langsam.
"Kanan?", flüsterte sie und sah Ezra kommen. "Alles okay?"
Ezra würdigte niemanden eines Blickes, kauerte sich an der Wand zusammen und schloss die Augen. Kanan betrachtete seinen Sohn und sah zu Sabine.
"Nein, Sab." Er seufzte. "Es..es ist absolut nichts okay."
Die Mandalorianerin zögerte, doch dann deutete sie nach draußen. Sie sollten lieber draußen reden, um die Anderen nicht zu stören. Sie nahm Kanans Arm und zog ihn mit sich.
"Was ist passiert?", fragte sie leise und strich sich eine Strähne zurück.
"Kyber hat mich davon abgehalten allein Hera zu retten. Tja und dann ist Ezra aufgetaucht. Du kannst dir vorstellen wie seine Reaktion war." Der Jedi seufzte und strich sich verzweifelt über das Gesicht. "Das ist einfach alles nicht wahr.."
Sabine seufzte entnervt.
"Kanan..zusammen? Was verstehst du darunter nicht?"
"Ich kann nicht riskieren, dass Ezra nochmal in seine Hände fallen könnte. Ich verstehe ja sehr gut wieso er dabei sein will, aber das ist einfach zu riskant." Er seufzte. "Er hat angedroht sich gegen Hera einzutauschen sollte ich auch nur einen Blick auf den Speeder werfen.."
"Das ist auch gut so. Kanan, wir sind zusammen stärker. Wir sind Familie, ein Leben lang Verbündete und Freunde. Ich..ich denke dass alles gut wird."
Sie tat eine Hand an seine Schulter.
"Ich bin so froh, das er dich aufgehalten hat...immerhin.."
Sabine lächelte leicht.
"Du hast mich gefunden. Hera hat mich eingebracht...ich kann mich auf euch beide immer verlassen. Ezra hat Recht. Durch eine Einzelaktion dich zu verlieren wäre unverzeihlich."
Sie drückte seine Schulter leicht.
"Wir kümmern uns darum. Ich verspreche es."
Dem Jedi wurde das Herz noch schwerer. Was man von ihm verlangte war absolut unmöglich. Er konnte nicht seine Familie verlassen. Hera....sie brauchten einander wie die Luft zum Atmen. Depa war noch so klein und er musste sie doch aufwachsen sehen. Seine kleine Tochter.... Und dann Ezra. Sein Padawan, sein Sohn, sein kleiner Jedi...er konnte ihn nicht alleine lassen. Das ging einfach nicht. Das... Er seufzte und schloss für einen Moment die Augen.
"Sabine...ich hätte da eine Bitte an dich."
Sie blinzelte und nickte leicht.
"Alles was du willst."
Kanan atmete aus.
"Falls morgen irgendetwas....schiefgehen sollte. Falls...Hera oder mir etwas passiert...kann ich mich darauf verlassen, dass du für ihn da sein wirst? Das du ihn hältst und bei ihm sein wirst?"
Die Mandalorianerin sah ihn etwas verwirrt und besorgt an.
"J-ja. Das würde ich sein...aber..aber uns allen passiert nichts..Wir kommen alle nach Hause.."
Der Jedi schluckte und zwang sich zu einem Lächeln.
"Mache dir keine Sorgen. Natürlich...werden wir das. Ich weiß, dass du immer auf ihn aufpassen wirst. Ich freue mich sehr, dass ihr einander habt. Und endlich bald heiratet.."
Sabine drückte seine Hand und umarmte ihn.
"Ich freue mich.."
Kanan drückte sie sanft an sich und sein Miene brach für einen Moment, was Sabine nicht sah.
"Ich bin sehr stolz auf dich, Sab. Und sehr glücklich, dass mein Sohn dich zur Frau bekommt."
"Du bist ein richtiger Schleimer."
Sie drückte sich an ihn.
"Danke.."
"Dafür nicht, Sab."
Sie lösten sich wieder voneinander und Kanan drückte lächelnd ihre Schulter.
"Komm. Wir haben einen sehr harten Tag vor uns. Lass uns rein."
"Wem sagst du das."
Sie stieß ihn sanft an und ging kichernd voraus. Der Jedi sah ihr nach und seufzte. Er fühlte das Schnauben des Wolfes in seinen Nacken.
"Du hast keine Ahnung, was du da von mir verlangst. Ezra war so lange allein...er wird mich hassen. Er wird mir das niemals verzeihen."
Es muss alles so geschehen. Du wirst sehen.
Kyber hob den Kopf und sah zu den Monden.
Bei den Monden Lothals. Das ist nur ein Anfang, Caleb Dume.
Kanan schnaubte.
"Caleb Dume gibt es nicht mehr. Mein Leben wie es jetzt ist ist perfekt."
Du bist und bleibst eine Person. Du wirst lernen, zu verstehen, wenn du besser hinsiehst..
Der Jedi schüttelte den Kopf.
"Ich zerstöre damit meine Familie. Sie brauchen mich. Ezra braucht mich. Und ich lasse sie alle im Stich."
Du siehst nur das Brett vor den Augen, nicht den Himmel in der Ferne. Du siehst nur die Dunkelheit, hast du schon mal versucht weiterzusehen, Jedi? Dur wirst schon akzeptieren, was geschehen wird. Das tun sie alle.
Kanan drehte sich um, doch da war niemand mehr. Kein Wolf...nur der Eingang zur Höhle.
Er seufzte und schüttelte den Kopf.
"Wenn er auch nur einen Hauch von dem verstehen würde, was ich damit anrichten werde...", murmelte er leise und ging zurück in die Höhle. Es war einfach nur ein unmöglicher Gedanke, der ihm sein Herz brach. Er würde alles verlieren...einfach alles.
Von weitem beobachtete Kyber Kanan, wie er zurück ging. Eine schwarze Gestalt neben ihm strich über seine Schnauze.
"Gut gemacht", flüsterte sie ihm zu und kraulte ihn sanft. Der Wolf sah sie an.
Ich habe noch nie so sture Jedi erlebt. Die kann man ja keine Sekunde aus den Augen lassen.
Sie kicherte.
"Keine Sorge. Es wird alles so wie es sein muss. Selbst...wenn es so ein Opfer ist."
Es ist alles so, wie die Macht es fügt. Und es muss so geschehen. Er ist der Schlüssel.
Sie nickte und zog die Kapuze an, als ein Wind aufkam.
"Wir sollten gehen. Wir haben noch etwas zu tun."
Der Wolf nickte und die Gestalt sprang auf seinen Rücken. Zusammen verschwanden sie in der Nacht. Nun mussten den Dingen ihren Lauf gelassen werden.
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Der nächste Tag. Der letzte Tag..
Kanan hatte kaum schlafen können, als er sich schlafen gelegt hatte.
Er konnte es nicht. Seine Gedanken rasten.
Sie würden bis zum Abend noch warten, bis sie Hera holen würden. Es war aber ein stiller Tag gewesen. Er hatte versucht durch Meditation zur Ruhe zu kommen. Doch das...das war auch nicht möglich. Und an einen Plan war gar nicht zu denken. Sein Kopf war mit seinen Gedanken ganz woanders. Er konnte diesmal nicht die Führung übernehmen und den Plan entwickeln, der Hera retten würde. Das...er würde nur an sie denken, nicht an die anderen und sich selbst. Er würde nur alles dafür tun sie zu retten. Es...war nicht richtig.
Es musste ein anderer tun.
Und dafür kam nur einer in Frage. Die Zeit war gekommen.
"Also wie sieht der Plan aus?"
Ezra stand nun hinter seinem Vater. Er hatte auch nicht sonderlich gut geschlafen und war irgendwie etwas aufgedreht. Er spürte, dass bald etwas geschehen würde...aber was war ihm schleierhaft. Kanan atmete hörbar durch.
"Dein Plan wird es sein. Ich möchte das du das übernimmst."
Er erhob sich. Ezra blinzelte.
"Warte was? Ich? Dad, ich glaube nicht.."
"Ezra, ich vertraue dir. Aber ich kann es nicht. Das letzte Nacht hast du gesehen. Ich empfinde für Hera zu viel, als das ich klar denken kann."
Er drückte seine Schulter.
"Bitte."
Vater und Sohn sahen sich in die Augen. Auch wenn Letzterer noch immer sauer war, so war das nebensächlich wenn es um seine Mutter ging. Ezra nickte langsam.
"Gut. Ich werde dich nicht enttäuschen. Versprochen."
"Ich weiß, das du das nicht tun wirst."
Kanan lächelte.
"Gut, wie sieht der Plan aus?"
Ezra rieb sich den Nacken.
"Sabine, Zeb und ich haben schon etwas die Lage ausgekundschaftet und ich weiß wo sie ist. Direkt bei Pryce in der oberen Ebene. Also werden wir einfach reinfliegen." Er griff in seine Hosentasche und holte ein Skizzenblatt heraus. "Das sind Loth - Fledermäuse. Sabine hat kurz eine Skizze angefertigt. Wir bauen uns Gleiter, die aussehen wie sie und kommen so unauffällig rein. Wir haben nicht gerade viele Mittel zur Verfügung, aber..."
"Ezra. Ganz ruhig."
Der Jedi nahm ihn an der Schulter.
"Das ist ein guter Plan. Ich vertraue dir dabei. Das ist gut."
Ezra blinzelte.
"Du...du findest ihn gut? Wir hatten schon mal bessere Pläne." Er seufzte. "Ich bin froh, wenn wir endlich von hier verschwinden können und wieder alle zusammen sind."
Er nickte leicht.
"Ja, Depa wird sich sehr freuen. Und die Zwillinge erst."
"Depa wird uns gar nicht mehr loslassen. Ich bin sehr froh, wenn wir endlich zurückkönnen."
Ezra sah in Richtung Basis.
"Dann...machen wir uns am Besten sofort an die Arbeit. Holen wir sie raus."
"Ja, doch ich muss zuerst was erledigen."
Kanan küsste ihn auf den Kopf. Ezra hob eine Braue.
"Und was?" Er ergriff ihn am Handgelenk. "Dad...wegen gestern...ich hätte nicht so reagieren dürfen. Es tut mir Leid. Ich habe nur so schreckliche Sorgen um Mum und...ich habe Angst euch zu verlieren."
Der Jedi sah ihn langsam an und nickte.
"Ich weiß. Aber...ich werde immer bei dir sein." Er drückte seine Schulter und nahm ihn in den Arm. "Es tut mir leid."
"Mir auch."
Ezra wusste nicht wieso, aber irgendwie...irgendwie fühlte sich ihre Umarmung komisch an. Nicht so wie sonst. Auch hatte er den leisen Eindruck, dass sein Vater ihn gar nicht mehr loslassen wollte. Irgendwie...war alles sehr seltsam.
"Ich bin so froh dich zu haben, Ezra. Wir holen Hera wieder.."
"Zusammen." Ezra drückte sich an seinen Vater. "Und ich bin unendlich froh dich zu haben. Ohne dich wäre ich noch immer auf der Straße und allein. Aber du hast mich gerettet, Dad. Ich brauche dich, dass werde ich immer."
"Ich auch..", flüsterte er und hielt ihn fest an sich gedrückt. "Ich auch.."
Kanan wollte Ezra gar nicht mehr loslassen. Er wusste, dass es das letzte Mal sein würde, wo er seinen Sohn, seinen kleinen Jungen im Arm halten würde und für einen Moment wünschte er sich einfach nur, dass er nie wieder loslassen musste. Das er das Ezra nicht antun musste, dass es einen anderen Weg gab. Und doch gab es scheinbar keinen. Es tat in seinem Herzen so fürchterlich weh, das ihm fast die Luft zum Atmen weg blieb. Er konnte es einfach nicht. Wie konnte er nur...
"Dann komm zu uns, wenn du soweit bist." Ezra drückte ihn noch einmal fest. "Ich habe dich lieb, Dad."
Sein Herz schien immer mehr zu brechen. Kanan nickte wieder schwer.
"Ich dich mehr, Kid."
Ezra lächelte.
"Dann machen wir uns an die Arbeit. Heute Abend ist wieder alles in Ordnung."
Er drückte ein letztes Mal seine Hand, dann lief Ezra zu den Anderen. Kanans Herz wurde nur noch schwerer. Er sah in die Steppe, wo wachsam Kyber stand und ihn beobachtete.
Er musste es tun. Er musste, auch wenn sein Gewissen Tonnen wog. Doch wenn es wirklich so geschehen würde...dann hatte er zuvor noch etwas zu erledigen.
Damit hatte er wohl mehr oder weniger langsam begonnen, sein altes Ich wieder zu akzeptieren. Caleb Dume...
Der Jedi hatte sich zurückgezogen in die Höhle, wo er einen kleinen Felsen hatte. Dort lag sein Schwert und ein Messer. Es war Zeit. Zeit seine Maske abzulegen. Sich von dem zu trennen, was er sich all die Jahre zum Schutz angeeignet hatte. Er nahm das Messer und seinen Zopf in die Hand. Mit einem sauberen Schnitt fiel dieser zu Boden. Es war...ein seltsames Gefühl. Eine Mischung aus Freiheit und...Unwohlsein. Solange hatte er sich verborgen, aber nun...nun war es Zeit für Veränderungen. Vielleicht war es gut, es zum letzten mal zu tun. Sich zu verändern, bevor alles sich änderte.
Einfach alles.
Er strich sich über seinen Bart. Wenn er schon dabei war, dann würde er sich auch davon trennen. Er nahm das Messer und fuhr fort. Draußen arbeiteten die Rebellen bereits auf Hochtouren und die Gleiter nahmen Formen an.
"Ich bin mir sicher, das sie fliegen. Ich bin hier diejenige die sich damit auskennt. Und du musst ja nicht fliegen", kommentierte Sabine und sah Zebs skeptischen Blick. Der Lasat hob die Pranken.
"Nie im Leben kriegst du mich auf so ein Ding. Wessen dämlicher Plan war das eigentlich?"
"Meiner, Kumpel." Ezra betrachtete einen Gleiter. "Das wird schon. Und ich vertraue meiner Verlobten, dass sie das perfekt umgesetzt hat."
"Danke, Liebling."
Sabine strich eine Strähne weg.
"Hey, wenn einer hier unsere Genie ist, dann bist du es."
Ezra zwinkerte ihr zu und half Chopper beim Schweißen. Zeb schüttelte den Kopf.
"Glaubt ihr wirklich wir kriegen sie so raus?"
Sie seufzte.
"Wir müssen. Es ist Hera. Sie würde das gleiche auch für uns machen."
"Aber mit nem besseren Plan", murmelte Zeb. Ezra verdrehte die Augen.
"Danke fürs Vertrauen, großer Bruder."
"Wir vertrauen dir. Hera hätte es nicht anders gemacht..."
Sabine befestigte langsam noch ein Stück.
"Wir kriegen sie schon raus. Das müssen wir einfach."
"Das werden wir auch." Ezra seufzte. "Aber irgendwie..irgendwie fühlt sich heute etwas komisch an. Ich weiß nicht direkt.."
Zeb schnaubte.
"Du und deine Vorahnungen. Heute Abend ist alles wieder in Ordnung und Hera ist bei uns."
"Das wollen wir doch alle hoffen", erwiderte Sabine und betrachtete nachdenklich Ezra. "Vielleicht liegt es an den Wölfen? Sie schleichen hier überall rum."
"Kann sein... Ich weiß nicht. Es ist irgendwie....ich weiß nicht genau, aber irgendwie ist seltsam." Ezra sah zu Kyber, der nicht weit von ihnen war. "Ich habe das Gefühl, dass wir nicht mehr lange auf Lothal sein werden. Das einiges passieren wird."
Zeb schnaubte.
"Na super. Deine Befürchtungen bereiten mir jetzt schon Kopfschmerzen."
"Du bekommst von allem Kopfschmerzen, was mit der Macht zu tun hat", meldete sich eine neue Stimme zu Wort. Sabine blinzelte und sah hinter Ezra.
"Kanan?"
Zeb blinzelte.
"Ach du...was ist denn mit dir passiert?"
Ezra war noch immer mit Chopper am Werkeln.
"Zeb, du regst dich auch immer auf."
Sabine musterte Kanan etwas und lächelte.
"Interessant. Und ich dachte Hera hätte gescherzt das du so aussahst als ihr euch kennengelernt habt."
Kanan musste den Kopf schütteln.
"Ich denke das ist einfach nur wichtig für mich...heute was abzulegen."
Ezra sah endlich auf.
"Wovon redet ihr? Was meint...WOW!"
Der Jedi fiel glatt von dem Gleiter. Zeb schnaubte amüsiert.
"Gut gemacht, Boss."
"Wow, ich denke darüber haben wir uns nie unterhalten. Brauchst du noch Farbe?"
"Ich bin bedient, Sabine, danke", gab er zurück und tätschelte ihre Schulter. Ezra rappelte sich auf und rieb sich den Kopf. Blinzelnd und mit halb offenem Mund sah er zu seinem Vater.
"Dad? Du...deine Haare...Was ist passiert?"
Er rieb sich den Nacken.
"Huh...ich denke das ich es irgendwie...brauchte abzuschneiden."
"Brauchte? Kanan, warum hast du mich nicht gefragt, es ist unheimlich schräg geschnitten", erwiderte Sabine und ging um ihn herum.
"...Dein Ernst?"
Ezra seufzte.
"Mum wird das gar nicht gefallen, da wette ich mit dir.."
Zeb fing bei Kanans etwas gequälten Gesichtsausdruck an zu lachen.
"Gut durchdacht, Kumpel. Sabine hätte das besser hinbekommen."
"Danke, Zeb. Danke."
"Wenn er die Wahrheit sagt? Soll ich später nach der Mission drüber oder vertraust du das deiner Frau an?"
Kanan seufzte.
"Ich denke, das ich das später selber hinkriege. Danke."
Ezra betrachtete die neue Frisur seines Vaters und konnte sich kaum ein Schmunzeln verkneifen.
"Na ja...hat irgendwie etwas.. Wobei es für meinen Geschmack zu stachelig ist und zu kurz...und irgendwie etwas zu schräg. Erinnert mich mehr an so ne geschorene Loth - Katze...sorry, Dad."
"Danke, mein Sohn. Danke, für eure Unterstützung."
"Immer wieder gerne, Meister-Jedi", zwinkerte Sabine ihm zu.
"Wie weit seid ihr denn?", fragte er.
"So gut wie fertig. Wir haben sogar schon unsere Uniformen, also Sabine und ich. Es läuft so ab. Du, Sabine und ich kommen mit den Gleitern rein. Wenn wir drin sind, holst du Mum und wir besorgen uns ein Fluchtfahrzeug deswegen auch die Uniformen. Wenn alles nach Plan läuft sind wir schnell wieder draußen und Mum in Sicherheit."
"Oh ja unsere Pläne laufen ja immer nach Plan", kommentierte Zeb schnaubend.
"Es wird nach Plan laufen."
Sabine seufzte.
"Ich ziehe mich um. Wir müssen langsam los."
Kanan sah zu Zeb.
"Es wird schon alles gut gehen. Komm, sei nicht so pessimistischer Einstellung."
Das sagte der Richtige.
"Ich komme mit dir. Wir ziehen uns eben um und dann können wir eigentlich auch schon los."
Ezra und Sabine verschwanden kurz um sich umzuziehen. Zeb hob eine Braue, als er Kanans...etwas..melancholiehaften Gesichtsausdruck sah.
"Hey, wir haben sie heute Abend wieder."
Er nickte langsam.
"Ja.." Er legte eine Hand an sein Lichtschwert. "Zeb..ich..ich will dir nur sagen, das ich dir danke. Ich kann mich immer auf dich verlassen, wenn es darum geht auf Ezra aufzupassen... wenn was schief geht...sei für ihn da okay? Es ist nur eine Sicherheit, ich sagte es auch schon zu Sabine. Ich denke wir kriegen das schnell hin."
Er lächelte und tat eine Hand an seinen Arm.
"Danke."
Der Lasat blinzelte und legte etwas verwirrt seine andere Pranke auf Kanans Schulter.
"Dafür nicht, Kumpel. Ich achte immer auf meinen kleinen Bruder. Aber ihr habt das schnell erledigt und wir können bald nach Yavin zurückkehren, also mache dir nicht so einen Kopf. Es wird alles glatt ablaufen."
"Ja, ich weiß. Depa wird sich freuen uns alle wiederzusehen."
Er lächelte und sah zu dem Wolf, der ruhig in der Steppe saß. Kyber beobachtete sie und hatte ihn direkt im Auge. Er achtete genau darauf, dass er es nicht nocheinmal versuchen würde ihn auszutricksen. Zeb folgte Kanans Blick und schnaubte.
"Was ist das eigentlich mit euch und diesen komischen Wölfen?"
"Ich weiß es nicht. Sie haben eine tiefe Verbindung zur Macht und dem Planeten selbst. Sie sind faszinierend und sehr...anhänglich. Beschützerisch, gerade gegenüber Ezra.."
Er seufzte.
"Ich weiß nicht genau."
Der Lasat verschränkte die Arme.
"Ich bin mittlerweile echt der Meinung, dass einfach jeder einen Beschützerinstinkt bei Ezra entwickelt. Oder mehr einen Besitzdrang. Jeder will die kleine Nervensäge ja haben."
"Du redest über meinen Sohn, ist dir das bewusst?", fragte er nach. Zeb hob amüsiert eine Augenbraue.
"Ach stimmst du mir etwa nicht zu? Komm schon."
"Er ist keine Nervensäge. Zumindest die...meiste Zeit nicht", wandte er ein. "Und Ezra ist besonders, daher nicht sehr verwunderlich das jeder auf ihn achtet."
"Oder ihn jeder ihn am Liebsten sofort mitnehmen will." Er deutete auf die Wölfe. "Die meiste Zeit? Da kann ich mich an eine andere Zeit erinnern, Kumpel", lachte Zeb.
"Oder das.." Kanan seufzte. "Er ist es, ja. Aber das macht ihn zu Ezra."
"Zu unserem kid, ja das stimmt. Unglaublich wie er sich entwickelt hat. Und wie groß er geworden ist." Der Lasat schüttelte de Kopf. "Und das bei dem kleinen egoistischen Jungen von damals."
"Wärst du anders gewesen, bei dem was er durchgemacht hatte?"
Er seufzte.
"Ich habe es schon vor einigen Tagen Hera gesagt...es war kein Zufall das wir immer wieder auf Lothal landen.."
Der Lasat blinzelte.
"Was? Wie meinst du das?" Er sah Kanans Miene. "Erzählst du mir gerade ernsthaft, dass es vielleicht Schicksal war den Kleinen zu treffen?"
"Ich denke, das das einer der Geheimnisse ist, die wir nie erfahren werden, aber...aber ich denke ja, Zeb. Ich denke diesmal..diesmal ist es wirklich so."
Kanan nahm sein Kinn zwischen seinen Daumen und Zeigefinger.
"Vielleicht..muss es so sein."
Zeb nickte langsam.
"Okay. Woah. Ich dachte immer, dass es ein glücklicher Zufall war, dass wir auf ihn getroffen sind - na ja oder mehr er auf uns. Wenn wir ihn damals auf dem Kreuzer gelassen hätten.."
Er rieb sich den Nacken.
"Zeb, es war nicht dein Fehler. Daher...ja. Ich denke..es ist so wie es gekommen ist am besten.."
"Es war kompliziert, anstrengend, aber es war alles wert." Der Lasat schmunzelte. "Ich kann mich gar nicht mehr an die Zeit davor erinnern. Der Kleine ist einfach in unser Leben gerauscht und hat alles umgeschmissen."
"Zum Besseren.." Kanan betrachtete die untergehende Sonne. "Er hat uns stärker gemacht.."
"Unser Zusammenhalt wurde dadurch nur fester. Der Kleine hat jeden von uns verändert. Und jetzt ist er erwachsen und schon so groß. Kein Vergleich mehr zu der Loth - Ratte von damals."
"Er ist das Beste was uns je passieren konnte."
Kanan sah zu Kyber. Langsam..langsam verstand er etwas.
"Das Beste was mir passieren konnte, ich habe für eine lange Zeit alles abgeschworen. Durch Ezra bin ich zurück."
"War aber auch ein steiler Weg. Ich weiß noch wie verzweifelt du am Anfang warst, dass der Kleine nie hören wollte und immer mit dem Kopf durch die Wand wollte. Ihr beide habt immer diskutiert und habt euch selten geeinigt."
"Ja..und jetzt? Jetzt ist alles okay." Er nickte leicht. "Ich habe es verstanden.."
"Was hast du verstanden? Kanan?"
Kyber sah zu dem Jedi und nickte ihm zu. Dann erhob er sich und verschwand in der Steppe Lothals.
"Nichts. Nur das was ich längst hätte verstehen sollen." Er schüttelte den Kopf. "Wo bleiben die denn?"
"Vermutlich knutschen die sich wieder ab."
"Oder wir sind auf Nummer sichergegangen, damit ja nichts schiefgeht", gab Ezra in schwarzer Uniform zurück und hielt Sabines Hand. "Wir wissen genau was auf dem Spiel steht und da werden wir bestimmt keine Zeit vergeuden."
Zeb betrachtete beide.
"Ihr seht absolut komisch in diesen Dingern aus."
"Du würdest komisch in so einem Ding aussehen", gab Sabine zurück und hielt ihrem zukünftigen Mann einen Helm hin. "Wir sind fertig. Wir können."
"Alles startklar. Zeb, du weißt was zu tun ist. Legen wir los."
Ezra zog sich den Helm über und er, Kanan und Sabine gingen zu den Gleitern, die hintereinander aufgestellt waren. Zeb ging zu dem Speeder und setzte sich. Schließlich brauchten die Gleiter einen gewissen Anstoß. Chopper brachte einen Haken bei Ezras Gleiter an.
"Okay, los", erwiderte Sabine. Zeb nickte und startete den Motor. Er fuhr los und langsam erhoben sich die Gleiter nacheinander in die Höhe. Der Lasat fuhr ein Stück, damit die Gleiter genug an Höhe hatten und Wind bekamen. Der Haken löste sich und die Gleiter erhoben sich in die Lüfte. Zeb blieb stehen und er und Chopper sahen ihnen nach.
"Viel Glück!"
Nun lag es an ihnen. Sie mussten Hera retten.. sie mussten sie befreien. Und Kanan sich dem schwersten stellen. Seiner größten Bürde. Loszulassen.
Es war kaum zu glauben, aber der Plan funktionierte - nun zumindest der erste Teil. Die Gleiter kamen problemlos in die Stadt und niemand bemerkte etwas auffälliges. Sie landeten auf Pryces Büro, welches wie ein Kasten am Hauptquartier war. Die Drei erhoben sich. Der erste Teil war geschafft.
"So weiter geht's. Mum befindet sich direkt unter uns."
"Das wird ein ziemlicher Spaziergang, wenn du es gut anstellst, Kanan."
Sie nahm zwei magnetische Bolzen zur Hand.
"Damit kommst du gut voran", meinte Sabine.
Der Jedi nickte.
"Gut, ihr besorgt das Schiff."
"Wie abgesprochen. Beeilt euch und trödelt nicht rum, Dad."
Ezra grinste und nahm seinen Helm. Er und Sabine nickten sich zu.
"Na komm. Dann mal los."
"Ja."
Sabine nickte. Die beiden wollten schon los, da hatte Kanan Ezras Arm ergriffen.
"Ezra. Einen Moment."
Dieser blieb stehen und drehte sich zu seinem Vater.
"Ja, Dad?" Er sah wie aufgewühlt Kanan war und den Sturm an Gefühlen in seinen Augen. "Hey, wir kriegen das hin. Versprochen."
"Ich weiß. Ich weiß. Ich will nur.." Er drückte seine Schultern. "Das du weißt das ich dich sehr liebe und unheimlich stolz auf dich bin."
Sabine sah die Geste, die Art wie Kanan stand.
Was geht da vor sich..
Ezra legte den Kopf schief, dann umarmte er seinen Vater für einen Moment.
"Und ich liebe dich genauso sehr. Danke, Dad...." Er schluckte. "Aber..aber wieso sagst du das jetzt?"
"Weil ich will, das du es weißt. Weil ich das einfach möchte, und Hera dann nicht sagen kann, ich hätte dich nicht genug überschüttet mit Worten, Kid."
Kanan drückte ihn fest an sich.
"Das hast du immer getan. Auch wenn ich es oft nicht verdient habe." Ezra schmiegte sich an ihn. "Wir schaffen das. Zusammen. Du weißt doch...unser Band kann niemand trennen."
Sabine hatte zunehmend das Gefühl, dass Kanan mehr wusste, als er bisher zugegeben hatte. Eine böse Ahnung machte sich in ihrem Herzen breit.
"Nichts wird das schaffen. Nichts könnte das schaffen. Ich bin immer bei dir."
Sie schluckte.
"Na komm, setzen wir deinen Plan um."
Sabine starrte an die Sprossen, die sie hochklettern begann.
Was..was meinte er mit allem da?
Kanan gab Ezra noch einen Kuss auf den Kopf, dann ließ er seinen Sohn ziehen. Ezra gesellte sich zu Sabine und beide zogen ihre Helme auf und stiegen auf. Der Jedi sah seinem Sohn mit einem letzten Blick, der nur von Stolz und Liebe erfüllt war nach.
"Möge die Macht mit euch sein."
Sie beide sahen zurück, als Kanan hinunter verschwand. Ezras Gefühl verstärkte sich. Irgendetwas würde passieren. Das...das passte alles nicht wirklich.
"Komm. Je eher wir ein Shuttle auftreiben, desto eher können wir sie einsammeln und verschwinden."
"Gute Idee.." Sabine setzte den Helm an, aber nahm ihn wieder ab. "Ich liebe dich, okay? Ich wollte das nur nochmal gesagt haben, bevor wir jetzt reingehen in die Welt der Trostlosigkeit."
Ezra lächelte und nahm ebenfalls nochmal kurz seinen Helm ab. Dann legte er seine Lippen auf ihre und küsste sie für einen kurzen Moment.
"Und ich liebe dich. Lass uns das durchziehen, Liebling."
"Für Hera."
Sie stieß ihn lächelnd an und zog den Helm über. Ezra tat es ihr nach und drückte ihre Hand.
"Für Mum. Dann los."
"Los."
Sie gingen zusammen durch den Komplex. Eine Art Raumstation, wie Sabine wusste, die man absetzen konnte. Der ganze Dom hatte eine große Anzahl an Sicherheitskräfte und eine große Anzahl an Schiffen. Der perfekte Ort um eines zu kriegen. Und das würden sie. Doch zuerst musste Kanan Hera befreien.
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Dieser hangelte sich mit den Magnetbolzen an Pryces Büro entlang und hatte Hera schon längst entdeckt. Das Blut rauschte in seinen Adern, als er seine Frau an einem Foltertisch sah und bewacht von zwei Sturmtruppen. Pryce war nicht drin, aber das war ihm gleichgültig. Geschickt hangelte sich Kanan unter das Büro und genau zu der Stelle, wo sich Hera befand. Er entzündete sein Lichtschwert und schnitt ein Loch in den Boden. Dadurch fiel einer der Truppler in die Tiefe, während der Jedi sich nach Oben beförderte. Der Truppler begann schon eine Nachricht durchzugeben, doch Kanan packte ihn mit einer Hand und warf ihn durch das Fenster.
"Oh, ich dachte du kommst durch das Fenster", gab sie zurück.
"Ich überrasche dich gerne." Der Jedi befreite sie von dem Tisch und nahm sie in seine Arme. "Bist du okay? Bist du verletzt?"
Sie hielt sich einen Moment an ihrem Mann fest und sah auf. Ihr Blick wirkte verklärt.
"Dieser Droide ist wirklich böse, Kanan."
Der Jedi hob eine Braue.
"Okay....sie haben dir etwas gegeben?" Er betrachtete ihre Augen. "Das haben sie definitiv. Wir sollten hier weg, Liebling."
"Kein schlechter Plan, Süßer."
Sie wurde von ihm gestützt zum Fenster gebracht. Sie blieben einen Moment stehen und Hera liebkoste die Wange ihres Mannes. Kanan lächelte.
"Ich habe dich vermisst. Mein Liebling."
"Hm, ich auch."
Sie blinzelte.
"Wo sind deine Haare hin, Süßer? So kurz hattest du sie, als wir uns kennengelernt haben."
Hera fuhr langsam durch das kurze Haar. Es fühlte sich anders, aber vertraut an.
"Dachte ich probiere mal etwas Neues. Muss ja auch irgendwie noch hipp bleiben, kann ja nicht sein, dass mein Sohn mich immer aussticht oder?", gab Kanan amüsiert zurück.
Sie schmunzelte nur.
"Ich muss dir was sagen.."
"Du hast meine Aufmerksamkeit, aber wir müssten hier raus."
Er nahm sein Lichtschwert.
"Warte doch.." Sie berührte seine Wange. "Ich glaube damit kann ich mich nicht anfreunden. Tut mir leid, aber beim besten Willen. Ich will deine langen Haare zurück. Ich hasse sie so."
Kanan stöhnte.
"Ehrlich? Hera, du bist genauso schlimm wie Ezra. Er meinte, dass würde aussehen wie ein geschorenes Fell von einer Loth - Katze."
"Ich sage nur die Wahrheit", gab sie zurück. "Trotzdem bist du mein Jedi."
Sie sah ihn neckisch an.
"Oh und das bleibe ich auch, Süße. Allein dein Jedi, aber wir müssen hier weg. Sonst kann uns Ezra beide retten."
Kanan schnitt ein größeres Loch in das Fenster, dann tat er sein Lichtschwert zurück an den Gürtel. Dann kniete er sich hin.
"Spring auf. Das wird ne kleine Kletterpartie."
"Klettern? Sind wir da nicht etwas zu weit oben und ist es nicht zu glatt?"
Sie stieg langsam auf und bemerkte die Bolzen.
"Ah klar, Sabby hat vorgesorgt."
"Genau, mein Schatz. Das wird dir Spaß machen. Halte dich ja gut fest."
Der Jedi nahm die Bolzen und bewegte sich aus dem Fenster. Draußen kletterte mit den Bolzen nach Oben, Hera hielt sich an ihm fest und war auf seinem Rücken.
"Unter Spaß verstehe ich fliegen..", erwiderte sie und lehnte sich an seinen Rücken. "Aber ich mag das."
"Ich weiß, dass du es liebst zu kuscheln. Aber ich bevorzuge unser Bett und ein sicheres Terrain dafür, Liebling."
"Oh, Kanan Jarrus gibt also zu, das er es auch sehr, sehr gerne mag?", raunte sie ihm zu.
"Das weißt du genau, Süße. Mit dir zu kuscheln mag ich am Meisten."
Er kletterte weiter und bald darauf erreichten sie die Plattform. Vorsichtig zog sich der Jedi hoch, damit Hera nicht von seinem Rücken fallen konnte. Er legte sich flach auf den Boden, damit die Twi'lek sicher absteigen konnte.
"So. Bist du okay?"
"Oh ich bin mehr als nur okay, Süßer."
Sie stand auf und atmete tief durch, wobei sie ein paar Schritte zurück taumelte.
...und fast in die Tiefe fiel. Kanan schnappte sie am Arm und fing sie auf.
"Wow, nicht so schnell. Du bleibst bei mir." Er zog sie an sich. "Gott du bist ganz schön spielerisch heute, Liebling."
"Ich? Ich bin vollkommen normal." Hera berührte seine Wange und lächelte. "Ich liebe deine Augen.."
"Ich weiß. Und ich deine."
Er lächelte und führte sie mehr vom Abgrund weg. Er wollte sie küssen, doch Hera entdeckte die Gleiter.
"Wohow.. seit ihr damit hergekommen?", fragte sie verwundert und betrachtete sie. Kanan blinzelte und sah zu den Gleitern.
"Jap, haben die Kids gebaut. War Ezras Idee."
"Das ist fantastisch." Sie strich über einen Flügel. "Wow.."
"Ähm, Liebling. Wir sollten weiter."
"Ist ja gut." Sie murrte leise. "Wohin denn?"
"Sabine und Ezra holen uns ab und...Achtung!" Kanan zog Hera hinter sich, bevor Rukh sie traf. Dieser stand aufeinmal vor ihnen. "Nicht der schon wieder..."
Hera sah ihn finster an.
"Du elendes, kleines Mistvieh", zischte sie.
"Liebling, jetzt ist nicht die Zeit für so etwas. Bleib hinter mir."
Kanan entzündete sofort sein Lichtschwert und wehrte Rukhs Angriff ab. Allerdings hatte er nicht mit dem Zustand seiner Frau gerechnet.
"Er hat unserem Baby wehgetan und er hat meine Staffel dezimiert, er hat mein Kind angefasst!", gab sie zurück und wich vor einem Schuss zurück und sah auf die Truppler.
"Hey! Was geht bei euch denn bitte ab?!"
"Hera....", stöhnte Kanan und wehrte einen erneuten Angriff ab. "Benimm dich, Schatz. Wir wollen uns heute nicht abknallen lassen, ja? Das wäre nicht so fördernd."
Sie entdeckte einen Blaster und schoss zurück.
"Wie war das noch gleich?"
"Ich halte schon die Klappe. Ich weiß, Liebling."
Die Waffen kreuzten sich. Hera nahm vorsichtig einen Gleiter und schob es langsam zum Ende des Steges.
"Kanan, jetzt."
"Gerne, Moment."
Rukh konterte mit einem letzten Angriff und schlug mit seiner Waffe Kanan das Lichtschwert aus der Hand. Dieses fiel in die Tiefe. Doch Kanan beförderte ihn mit einem starken Stoß von ihnen weg.
"Kanan", drängte Hera. Der Jedi legte sich sofort neben sie und beide stießen sich ab. Der Gleiter glitt von der Plattform und wurde vom Wind getragen.
"Liebling, du solltest in solchen Situationen niemanden beleidigen."
"Er hat unser Kind verletzt und meine Staffel mit Thrawn auseinander genommen. Es war das Mindeste."
Ihre Hand verkrampfte sich an dem Eisen etwas. Er sah zu ihr.
"Angst, Commander?", neckte er sie.
"Nein, du Meister?", erwiderte Hera. "Ich habe keine Angst zu fliegen."
"Das weiß ich." Er lächelte. "Gott du hast mir schrecklich gefehlt. Ohne dich war die Hölle los."
"Wirklich?" Sie schmunzelte. "Das ist doch wenigstens ein Anfang, wenn ich wieder da bin. Depa vermisst euch sehr."
"Und wir vermissen sie. Wie geht es unserem kleinen Schatz?"
"Sie hat gesagt das ich aufpassen soll, das ihr Idioten nichts anstellt. Ich soll euch nach Hause bringen." Sie betrachtete die Monde. "Ich soll euch bald heim bringen."
Kanans Herz wurde dabei schwer. Seine kleine Tochter..
"Hera..ich muss dir etwas.."
Plötzlich ruckelte der Gleiter und sie sahen, dass ein Teil angeschossen wurde und anfing zu brennen. Hera fluchte leise.
"Lehne dich auf die Seite und dann runter. Wir müssen irgendwie auf den Boden."
"Und da spricht wieder der Commander."
Er tat es ihr nach und sie steuerten direkt auf den Tankvorrat der TIE - Abwehrjäger zu.
"Mach dich nicht drüber lustig", erwiderte sie und sie zog an den Griffen hoch, ehe sie den Boden berührten. Beide fielen von dem Gleiter runter und schlitterten kurz über den Boden.
"Du hattest schon mal bessere Bruchlandungen."
Er half ihr auf und grinste amüsiert.
"Das war keine Bruchlandung", gab Hera zurück. "Nur..eine etwas holprige Landung ohne jeglichen Antriebsausfall, denn das Ding besitzt keinen Antrieb."
Sie schob ihre Mütze zurecht. Kanan lachte leise.
"Ich weiß, denn Hera Syndulla macht nie Bruchlandungen, sondern nur sehr außergewöhnliche Landungen." Er nahm ihre Hand. "Komm, wir müssen weiter."
"Ist ja gut, hetze mich nicht." Sie rannte mit Kanan auf die Tanks zu. "Ich denke ich muss nicht erwähnen, das ich etwas kaputt bin."
"Mein armer Liebling."
Er nahm sie erneut auf seinen Rücken und kletterte die Leiter hoch. Da meldete sich sein Komlink.
"Hey, Dad. Wie läufts?"
Doch ehe Kanan antworten konnte, tat es Hera, die ganz begeistert war ihren Sohn zu hören.
"Ezra! Gott, tut es gut dich zu hören. Wie geht es dir?"
Kanan verdrehte die Augen und stieg langsam weiter.
"Mum? Ihr habt es geschafft!"
"War das anders zu erwarten, Kleiner?", gab Kanan schmunzelnd zurück, doch sein Herz sank mit jeder neuen Sprosse. Es war gleich soweit. "Wo seid ihr?"
"Wir haben ein nettes Shuttle gekapert und befinden uns in der Nähe der Tanks der Jäger. Wo seid ihr?"
"Genau dort. Wir treffen uns oben, Kleiner. Warte Mal wer von euch beiden fliegt überhaupt?"
"Ich, Spectre-eins. Denkst du ich lasse deinen Sohn fliegen? Nichts für ungut, aber ich bin da etwas sicherer in einem Shuttle."
Hera lächelte und küsste ihren Mann sanft auf die Wange.
"Wir sehen uns gleich. Passt auf euch auf."
"Immer, Mum."
Der Jedi lächelte.
"Bis gleich. Wir sind fast da."
"Verstanden, Spectres."
Damit war der Funk beendet. Hera drückte sich seufzend an ihn.
"Danke.."
Kanan kletterte weiter.
"Wofür, Liebling?"
"Das du gekommen bist. Das ihr alle gekommen seid."
Sie lehnte sich wieder an ihn. Langsam ließ das Mittel nach. Sie merkte nicht mehr diese Träge in sich.
"Ich komme immer, Hera. Nichts würde mich je davon abhalten. Das weißt du doch."
"Ich weiß. Du bist immer bei mir.." Sie legte ihren Kopf an seine Schulter. "Du wirkst Nachdenklich."
"Bin ich das nicht immer?" Er lächelte und sie hatten fast das Ende erreicht. "Du hättest gestern Ezra erleben sollen. Er macht mich jeden Tag so unglaublich stolz. Er ist wie du. Geboren um zu führen, Liebling."
"Nein, Kanan. Du hast immer die Führung für uns übernommen. Immer. Du hattest die Idee mit unserer Crew, ich habe nur zugestimmt, die Missionen gegeben. Der Rest warst du."
"Wow, ich fühle mich geehrt." Er lächelte. "Wir haben alles zusammen aufgebaut. Du und ich, Hera."
Er kam oben an und Hera kletterte vorsichtig von seinem Rücken.
"Ja, du und ich." Die Twi'lek sah ihn an und lächelte. "Wir waren immer ein Team."
Ihre Hand fuhr über seine Wange.
"Und werden wir immer sein."
Sein Herz schien mittlerweile Tonnen zu wiegen.
"Hera.." Er nahm ihre Hände in seine. "...ich muss dir etwas sagen."
Sie merkte seinen Blick und wie er zitterte.
"Ist irgendwas?"
"Hera..."
Er legte eine Hand an ihre Wange.
"Ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr, dass es schon fast schmerzt."
"Das weiß ich."
Sie schmiegte sich in die Geste und sah in seine Augen.
"Weißt du...eigentlich...hast du dein Versprechen von damals gehalten. Das wir uns Wiedersehen. Mir fällt gerade auf, das vor mir irgendwie..nicht nur Kanan steht... sondern Caleb."
Langsam näherte sie sich seinen Lippen und küsste ihn sanft. Er lächelte, nahm sie in seine Arme und erwiderte den Kuss und legte seine ganzen Gefühle in diesen.
"Ich bin beides. Aber besonders bin ich dein Mann und der Vater unserer Kinder."
"Und deshalb liebe ich dich. Weil du immer dazu lernst."
Sie legte ihre Stirn an seine.
"Ich bin es wieder..ich bin ganz ich."
"Ich weiß." Er sah in ihre Augen. "Hera, ich.."
Sie wurden erneut unterbrochen, als sich ihnen ein Shuttle näherte. Sabine winkte ihnen aus dem Cockpit und Ezra stand im offenen Frachtraum des Schiffes und grinste.
"Kuscheln könnt ihr später. Hopp, rein."
Hera und Kanan lächelten ihrem Sohn zu. Die Twi'lek stieg mit schwerem Schritt ein, wobei der Jedi ihr half. Er drückte einmal fest ihre Hand. Dann sah er hinauf zu seinem Sohn, der lächelnd seine Mutter hochzog. Das war seine Familie. Er musste sie...
Ein Geräusch ließ sie inne halten. Hera drehte ihren Kopf zu den Blocks, wo sich Läufer näherten. Ezra sah auf und hielt noch immer seine Mutter fest. Kanan drehte sich um und sah es kommen bevor es passierte. Einer der Läufer begann zu schießen und traf direkt den Tank, worauf sie sich befanden. Sofort stiegen Flammen in die Höhe und kamen direkt auf sie zu.
Das Schiff begann zu wackeln und Sabine hielt die Steuerung zwanghaft fest.
Risse zeichneten sich durch das Metall, die sich auf sie zubohrte. Ezra und Hera versuchten ihr Gleichgewicht zu finden, wobei Kanan förmlich auf das Feuer zurannte. Er hob beide Hände und das Feuer hielt sich vor ihnen auf. Wie eine unsichtbare Wand, die Kanan stützte, hielt sich das heiße Farbenspiel vor ihnen auf. Orange, gelb und rot malten sich um sie herum. Der Jedi an der Seite seiner Mutter, sah geschockt zu Kanan. Nein..nein, nein, nein!
Doch der Spectre sah es nicht ein loszulassen. Er musste sie beschützen, er musste....
"Kanan!"
"Dad!"
Bevor Hera reagieren konnte, rannte Ezra auf seinen Vater zu. Doch dieser stellte sich seitlich hin und hielt seinen Sohn mit der Macht auf.
"DAD!"
Ezra hatte seine Hand nach Kanan ausgestreckt und sah ihn verzweifelt an. Tränen flossen über seine Wangen.
Hera versuchte an ihren Sohn zu kommen. Die Twi'lek stieg aus dem Schiff, ehe Kanan zurück sah. Direkt in die Augen der beiden. Ihm selbst liefen die Tränen hinab, als er Ezra in die Arme seiner Mutter gleiten ließ und beiden einen Stoß ins Schiff gab.
"Ich liebe euch. Es tut mir so leid..", gab er zurück.
Sabine sah aus dem Rückspiegel was Kanan tat.
"Nein, Kanan!", rief sie und versuchte das Schiff oben zu halten.
"KANAN!"
Hera hielt Ezra fest, als Kanan die Wand fallen ließ und ein letzter Stoß das Schiff davon stieß...
Und...das Feuer ihn vollkommen verschluckte.
Ezra schrie. Er versuchte sich aus dem Griff seiner Mutter zu befreien und zurückzugelangen.
"Nein..NEIN! DAD! DADDY!"
"Nein, Ezra! Ezra!"
Hera nahm ihn fest an der Schulter und drehte ihm von dem Feuer weg. Tränen liefen ihr hinunter.
"Schau nicht hin. Schau nicht hin."
Sabine schluchzte und drehte das Schiff ab. Ezra brach förmlich in den Armen seiner Mutter zusammen und drückte sich an sie.
"Dad...wieso..wieso hat er...Daddy.."
Er schluchzte bitterlich und zitterte am ganzen Körper. Hera drückte ihn an sich und kniff die Augen zusammen. Mehr Tränen liefen herunter und sie schluchzte auf, als sie sich für einen Moment an seinen Blick erinnerte. An Kanans... letzten Blick. Ihr Herz schmerzte fürchterlich und sie drückte Ezra nur fester an sich. Sie schluchzte leise.
"E-es tut mir leid.."
"Daddy.."
Ezras Stimme klang gebrochen. Zerstört. Vollkommen am Ende. Sabine musste sich zusammenreißen um nicht ebenfalls in Tränen auszubrechen. Sie hatte gewusst, dass irgendetwas nicht stimmte. Und nun..nun wusste sie was. Er hatte gewusst das er sterben würde, sie hatte gewusst...das etwas nicht stimmte. Alle hatten das. Nur nicht gedacht, das es die letzten Worte sein würden, die er sagte.
Möge die Macht mit euch sein.
Ich bin stolz auf dich.
Er kann froh sein dich zu haben.
Ich werde immer bei euch sein.
Nichts würde mich je davon abhalten.
Ich liebe euch. Es tut mir leid.
Hera und Ezra lagen sich gegenseitig in den Armen und hielten sich fest. Beide brauchten einander und besonders jetzt. Hera streichelte ihrem Sohn über den Rücken, der verzweifelt und vergeblich nach seinem Vater schrie. Denn er war fort. Nun..nun war er wirklich fort.
Auch als das Schiff wendete und weg flog, schrie noch immer Ezra vergeblich. Doch nichts geschah. Er kam nicht. Einzig und allein die Flammen waren nur noch zu sehen. Von Kanan keine Spur mehr. Er war fort.
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