107. Kapitel

Und damit wäre der erste Teil von Staffel 4 damit abgehakt. In den folgenden Kapiteln wird es mit "unseren" Auffassungen von den letzten Folgen der vierten Staffel weitergehen, angefangen mit "Rebellenüberfall". Von da an knüpfen direkt die letzten Folgen der Serie an. Daher hier ein großer kommender SPOILERALARM für die, die die Folgen noch nicht gesehen haben. Ab hier werden schon Hinweise für "Jedi Night" gestreut. Daher nochmal ausdrücklich. Wer sich nicht spoilern will, der sollte hier stoppen. Wir geben Entwarnung wenn alles vorüber ist :D

Von alldem ahnte Depa gar nichts. Sie hatte die Zeit genossen, in der ihre Mummy dagewesen war. Auch wenn sie wusste das es nicht sehr lange sein durfte...musste sie sich auch sehr schnell wieder verabschieden.

Das tat dem kleinen Mädchen in der Seele weh. Denn der Tag war endlich gekommen. Der Tag an dem der Angriff auf Lothal stattfinden würde, den ihre Mutter leiten würde und an dem sie die Fabrik zerstören würden. Was gleichzeitig auch bedeuten würde, dass der Rest der Familie nach Hause kommen würde. Etwas was Depa mehr als alles andere erfreut hätte...wäre da nicht die Tatsache, dass ihre Mummy schon wieder gehen und sie zurücklassen musste. Wie ein Trauerkloß saß das kleine Mädchen auf der Rampe der Ghost. Ihre Augen brannten schon etwas. Auch wenn ihre Mummy noch nicht weg war, vermisste sie diese schon schrecklich.. Da waren ihre Paten und die Zwillinge auch kein großer Trost. Nicht nur, dass sie jetzt ihre Mutter gehenlassen musste, nein sie vermisste den Rest der Familie so sehr. Ihren Vater, ihren Bruder, Sabine und Zebby! Sie wollte doch nur ihre Familie wieder haben und diesen ganzen dummen Quatsch vergessen. Chopper fuhr zu ihr und piepte leise, aber sie wandte den Blick ab. Sie würden gehen und sie war wieder alleine und musste warten! Sie zog fester ihre Beine an und hörte leichte Schritte. Hera sah verwundert ihre Tochter auf der Rampe, eingekauert,  sitzen. Sie selbst trug eine rote Pilotenkleidung an. Passend zu ihrer Staffel, die sie führen musste.

"Depa?"

"Geh weg", gab das kleine Mädchen zurück und drehte ihrer Mutter den Rücken zu. "Du lässt mich wieder alleine."

Der Pilotin wurde es etwas schwer ums Herz und sie setzte sich zu ihr. Den Helm legte sie zur Seite.

"Aber ich muss doch Daddy und Ezzy abholen."

"Die kommen schon alleine zurück. Haben sie immer. Wenn sie sich nicht wieder in irgendetwas verwickelt haben", murrte sie leise.

"Hase.. du weißt das Lothal gerade echte Probleme hat." Sie legte eine Hand an ihren Rücken. "Sie brauchen da Hilfe."

"Das können sie auch allein. Wieso sind sie überhaupt da?" Depa schnaubte. "Ezzy ist hier Zuhause."

Hera blinzelte und seufzte.

"Hör mal.. ich weiß was du meinst. Aber stelle dir doch mal so vor...das die Leute, die Ezra dort sehr gerne hat, wie Azadi, oder Jai Hilfe brauchen. Dieser Planet...ist trotzdem noch ein Ort, an dem er gelebt hat. Genau wie Ryloth auch mein Zuhause und Geburtsort ist."

"Ezzy mag Lothal nicht. Er hat uns gerne!"

Die Sturheit hatte sie nur von Kanan. Allein von ihrem Vater.

"Ich habe nie was anderes behauptet. Aber Lothal ist auch für mich ein wichtiger Planet, Hase."

Sie nahm sie sanft auf den Schoß.

"..weil.. weil ich da doch Ezzy mitgenommen habe."

Depa verschränkte die Arme.

"Er hätte woanders abgeholt werden sollen."

Hera kicherte.

"Oh, du bist ja ganz frech und stur." Sie drückte sie an sich und liebkoste sie sanft. "Hör zu. Ich bin bald zurück. Mit Ezzy und Daddy.."

"Die bauen doch immer Mist."

"Ich weiß. Deswegen bin ich doch der Commander hier, oder?"

Sie sah Depas Blick.

"Ich kann dich nicht mitnehmen. In mein Schiff passt du nicht mit rein. Mummy belegt schon den Platz."

"Aber Chopper kommt mit! Und der ist viel größer und schwerer, als ich!"

Depa schmollte.

"Alle wieder da sein. Depa allein. Daddy und Ezzy Idioten..."

Hera strich über ihren Kopf.

"Und ich? Ich lasse dich ja alleine.."

"Mummy vorsichtig. Ezzy und Daddy nur Chaos."

Hera sah in ihre Augen.

"Ich verspreche dir das die Zwei kein Chaos machen.."

Sie drückte Depa an sich und schloss die Augen.

"Ich hab dich so lieb.."

Das brachte die kleine Twi'lek zum Weinen. Sie wollte nicht, dass ihre Mummy ging! Sie hatte sie doch gerade erst wieder!

"Mummy!" Depa schlang ihre kleinen Arme um ihren Hals und schluchzte. "Nicht weggehen!"

"Schht." Sie drückte Depa an sich und wog sie sanft hin und her. "Beruhige dich."

Hera strich ihre Tochter über den Rücken, die sich eingekauert an ihrer Schulter vergrub.

"Vermisse Mummy! Daddy! Ezzy! Sabby und Zebby! Depa allein!" Sie schluchzte und zog ihre kleinen Beine an. "Will mit, Mummy!"

"Depa, das geht nicht..", sagte sie sanft. "Das geht leider nicht. Aber wir sind in ein paar Tagen wieder da. Alle sind dann wieder da."

"Aber ich will jetzt! Jetzt, Mummy!"

Chopper piepte leise. Sie mussten los. Ahsoka stand etwas abseits und betrachtete mit schwerem Herzen das Bild. Aber Depa konnte nun mal wirklich nicht mit. Hera schluckte und ihr lief eine Träne runter.

"Schatz, schau mich an? Bitte."

Depa machte einen Schmollmund und sah widerwillig zu ihrer Mutter.

"Mummy?"

"Depa.."

Sie nahm sie am Kinn und lächelte sie warm an.

"Ich muss das machen. Aber ich will dich hier haben, damit du Ahsoka und die Kleinen beschützt. Du musst für mich auf meine Familie aufpassen. Ich weiß das es schwer ist. Und oh Gott, ich will dich mitnehmen, aber...aber Lothal und dein Vater, genau wie dein Bruder brauchen mich jetzt. Sie brauchen mich oben. Und dich? Dich brauchen sie hier.."

Sie tippte mit ihrem Finger an ihre Brust. Genau da wo ihr Herz schlug.

"Ich hab Ezra beigebracht, das dein Leben nichts wert ist, wenn man nur für sich selbst kämpft. Ich will jetzt für meine Familie kämpfen. Möchtest du für Mummy stark sein und hier für mich kämpfen?"

Depa machte große Augen und zappelte in dem Griff ihrer Mutter.

"Depa helfen! Depa beschützen! Depa kann das!" Sie nickte hastig. "Mummy helfen!"

"Na dann...dann musst du für mich auf Soka, Rex und die Kleinen aufpassen. Und die Basis, okay? Machst du das für mich?"

Hera lächelte sanft. Depa war ganz aufgeregt und Ahsoka, die langsam näher kam, musste lächeln. Hera wusste wie sie mit ihrer Tochter sprechen musste und was sie ablenken würde.

"Depa schafft das! Alle beschützen! Für Mummy!"

"Für Mummy." Sie legte ihre Stirn an die ihrer Tochter und küsste sie auf die Nase. "Mein Baby wird groß.."

Depa kicherte und schmiegte sich an ihre Mutter.

"Meine Mummy!"

Sie kicherte und drückte sie an sich.

"Meine Depa. Meine kleine Depa."

"Mummy."

Sie verharrten einen Moment so, dann stand Hera auf. Es wurde Zeit. Sie musste sich von ihrem kleinen Engel verabschieden. Depa umarmte sie fest.

"Vorsichtig sein, Mummy. Bringe alle mit. Ezzy und Daddy gesund!"

"Das verspreche ich dir, Captain Depa."

Hera küsste sie auf den Kopf und gab sie langsam Ahsoka.

"Ahsoka, du wirst jetzt beschützt. Wehe ich höre etwas.."

Die Togruta nahm ihre Nichte und lächelte.

"Oh, dann sind die Kleinen, Rex und ich in den besten Händen, Niemand kommt an unserer Depa vorbei." Die Togruta kitzelte sie sanft und die kleine Twi'lek lachte auf. "Sie ist so stark. Wir sind sehr sicher."

"Das weiß ich."

Chopper piepte und zündete kurz seine Raketen um sich an seinen Platz zu setzen. Hera sah zu den Jägern.

"Möge die Macht mit euch sein", gab sie an Ahsoka zurück und lächelte.

"Und mit dir, Schwester. Ich wünsche euch viel Erfolg." Ahsoka drückte sie kurz. "Seid vorsichtig. Wir warten auf euch."

Depa klatschte in die Hände.

"Soka beschützen!"

"Oh und ich vertraue sie dir an", gab Hera zurück und schob sanft die Mütze ihres Mädchens zurecht, bevor sie den Helm aufsetzte.

"Achso...ich richte Thrawn einen Gruß aus, das er sich mit der falschen Zelle angelegt hat."

"Etwas anderes würde ich nicht erwarten. Gib ihm einen ordentlichen Tritt dafür, was er letztens getan hat."

Sie strich über Depas Kopf.

"Oh und deine Jungs sollten sich ausnahmsweise nicht gegenseitig umbringen."

"Ich werde es ihnen ausrichten."

Sie setzte sich hinein und winkte leicht Depa zu. Ihr Herz schmerzte wieder so sehr, aber...aber sie musste ihre Familie jetzt daraus holen.. Bevor sie sich noch gegenseitig ihr eigenes Desaster schaufelten. Sie war mehr als bereit dazu zurückzukehren. Vor allem nachdem was sie in den letzten Tagen gehört hatte. Trotzdem...tat es ihr einfach viel zu sehr weh Depas Kulleraugen zu sehen und wie traurig diese waren.

"Ich komme bald nach Hause. Versprochen!"

Sie betätigte den Knopf und die Luke schloss sich.

"Commander Syndulla ist bereit", gab sie durch und winkte leicht Depa zu. Diese winkte mit Ahsoka zurück. Es folgten weitere bestätigte Funksprüche und Chopper piepte laut und entschlossen. Das war es. Heute war der Tag. Heute würden sie Lothal befreien.

Es schien wie eine halbe Ewigkeit zu dauern, aber nun...nun sprangen sie endlich aus dem Hyperraum und erreichten den Orbit über Lothal - mit einem Haufen von Sternenzerstörer, die zwischen ihnen und dem Planeten standen. Sämtliche X-Wings waren in Bereitschaft.

"Okay, lasst uns das schnell über die Bühne bringen. Lothal verlässt sich auf uns. Vergesst nicht. Unser Ziel ist die Fabrik."

"Vorausgesetzt wir kommen durch die Blockade", gab Mart, der Neffe von Commander Sato, zurück.

"Sie mögen ja die Mehrheit haben, aber wir haben das Können."

"Nun das habe ich zweifach."

Chopper fügte etwas hinzu.

"Ja, du auch Chop. Bringt die Schiffe in Position."

Damit betätigte sie einen Schalter und die Flügel fuhren aus.

"Kampfflügler, bleibt bei eurer Gruppe und gebt den Anderen Deckung. Wir müssen sie dadurch kriegen."

"Verstanden, Commander!"

Die Schiffe gingen in eine Angriffsposition über und kaum hatten sie das getan wurden sie auch schon mit TIE - Jägern konfrontiert.

"Dann heißt es wohl auf in den Kampf!"

"Dann volle Angriffsgeschwindigkeit."

Die Flügler begannen sofort auszuweichen. Eine Schlacht entstand über dem Planeten der von Feuer und Dunkelheit übersäht war.

Hera flog mit Mart sofort einigen TIEs nach. Es war ein feuriges Gemetzel, aber die einzige Chance, die sie hatten um nach Lothal zu kommen.

Hera schoss den ersten sofort ab.

"Phönix-zwei. Du schnappst dir den nächsten."

Mart bewegte sein Schiff neben ihres und begann auf den TIE zu schießen. Auch dieser ging in einer Explosion auf. Unerwartet hielten sich die Rebellen sehr gut und hatten noch keine Verluste eingesteckt. Doch Hera ahnte, dass es kein Spaziergang sein würde. Sie hatte fast schon die sichere Gewissheit, dass auf einem der Zerstörer ein blauer Chiss sein würde. Und noch viel wichtiger, der ihr Baby jagte und es verletzt hatte. Und dafür würde er bezahlen.

"Phönix-drei und vier nehmt euch die TIE an Punkt drei an", erwiderte Hera.

Die beiden Piloten drehten sofort ab. Die weibliche Pilotin kümmerte sich um die TIE, während ihr Hintermann Deckung gab.

Plötzlich tauchte ein TIE-Abwehrjäger auf.

"Ähm Commander..."

Dieser nahm sich auch sogleich einen der Flügler vor...und sprengte ihn sofort in die Luft. Dann trat er einen Weiteren....und dieser wurde buchstäblich auseinander genommen. Nun hatte er seinen Fokus auf Hera gerichtet, doch die wich ihm aus und konterte stattdessen mit Schüssen. Die wünschte sich wirklich das ihr Sohn mit fliegen würde, denn der hätte keine Zeit verschwendet und den Abwehrjäger auseinandergenommen. Hera flog voraus, Chopper drehte immer wieder seine Haube um nach dem Jäger zu sehen, de ihnen buchstäblich am Motor hing. Sie drehte sofort wieder ab um ihn abzuschütteln, doch er war zu schnell.

"Das ist nicht gut. Er ist zu schnell!", zischte sie.

Dann entdeckte sie den Kreuzer und musste schmunzeln.

"Chopper, halte dich fest. Ich habe eine Idee."

Damit steuerte sie auf den Kreuzer zu. Sie war sich sicher. Damit würde sie ihn kriegen und damit würde er sich in sein eigenes Verderben katapultieren. Und so kam es auch. Nur das Hera selbst vom Kreuzer getroffen wurde, dann der Abwehrjäger. Doch im Gegensatz zu ihr fielen bei dem Letzteren die Schilde aus und es herrschte wieder Gleichstand. Chopper informierte Hera darüber.

"Ich weiß. Er hat keine Schilde, wir haben keine Schilde."

Sie sah auf die Brücke und schmunzelte.

"Dann legen wir mal los."

Sie zog die Steuerung herum und erhöhte die Geschwindigkeit. Sie raste förmlich auf die Brücke zu, die sie mit Schüssen attackierte. Brav folgte der Abwehrjäger ihr und sie verschwand in dem Rauch, der sich dank den Schüssen über der Brücke bildete. Der Pilot war verwundert, als Hera plötzlich ein Wendemanöver hinlegte, ihn abschoss und der Abwehrjäger in das nächste Schiff krachte.

"Sie hat es geschafft!"

Chopper piepte amüsiert.

"Waup - Wop!" (Show - Off)

Hera war sehr zufrieden.

Sie fuhr die Flügel aus. Die Piloten jubelten als der leichte Kreuzer in einen der Größeren flog.

"Das ist unsere Lücke! Los!"

Die Piloten jubelten und flogen an den Schiffen vorbei, direkt rein nach Lothal.

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Und auch da war der Bodenangriff direkt im vollem Gange. Anders als in der Luft kümmerten sich die restlichen Rebellen bestehend aus Ezra, Kanan, Sabine und Zeb um die Geschütztürme. Natürlich mit Sabines Wundern.

"Bist du sicher, dass die Dinger stark genug sind?", gab der Lasat an die Mandalorianerin zurück.

"Möchtest du an mir zweifeln?" Sie platzierte es und nickte. "Das ist schön. Das wird klasse!"

"Hey, stelle nicht die Kunst meiner Verlobten in Frage", gab Ezra leise zurück. Zeb schnaubte.

"Selbst jetzt flirtet ihr noch miteinander." Er warf einen Blick nach oben. "Von Weitem sehen diese Türme gar nicht so groß aus."

"Das ist auch eine Sache der Perspektive", kommentierte Sabine darauf. "Das sollte reichen."

Kanan betrachtete die Türme und dann den Himmel. Er spürte es. Er spürte auch seine Frau. Ihre Präsenz..ihre Wärme, ihre Präsenz. Ezra kniete sich hinter Sabine und nahm seinen Komlink.

"Ryder? Wo bist du?"

Zeb gab Kanan einen Klaps auf die Schulter.

"Hera packt das. Wenn nicht sie, wer sonst?"

"Ich weiß.." Er seufzte und sah zu seinem Sohn. "Wie siehts aus?"

"Wir sind auf Position, wie abgesprochen."

"Verstanden. Wir haben noch einen Turm vor uns."

Ezra steckte seinen Komlink weg und atmete tief durch.

"Okay, sie werden jeden Moment hier sein. Nehmen wir uns den Letzten vor und verschwinden dann."

Zeb salutierte scherzhaft.

"Zu Befehl, Captain."

"Wenn schon, Meister-Jedi. Okay?"

Sabine stieg auf ihren Speeder. Kanan nickte.

"Na komm Kid."

Auch der letzte Turm wurde mit Sabines Wundern bedeckt. Die Spectres sprangen auf ihre Speeder auf, wobei Ezra hinter Sabine saß - die darauf bestanden hatte und Ezra wollte nicht wiedersprechen, sonst hätte er noch laufen müssen. Sie fuhren von den Türmen weg und Sabine zündete die Bomben. Die Türme gingen in einer Kettenreaktion an Explosionen unter. Ezra und Kanan hielten immerzu ihren Blick Richtung Himmel gerichtet. Hera näherte sich.

Sie spürten es. Sie war ganz nahe. Sie stoppten ihre Speeder und hielten schließlich an. Sabine nahm ihren Helm ab und strich über Ezras Wange.

"Gleich wird alles gut", flüsterte sie und beide küssten sich zärtlich. So viel Zeit musste sein. Zeb verdrehte die Augen und stupste Kanan an, dann deutete er mit den Kopf auf das verlobte Paar.

"Die würden sich auch küssen, wenn alles untergehen würde."

Seit dem gestrigen Tag hingen Sabine und Ezra wieder wie die Kletten aneinander. Kanan lächelte.

"Suche dir ne Freundin, dann verstehst du das auch."

Sabine lehnte sich an die Brust von Ezra und sah auf.

"Ich denke ich weiß, was wir nach Lothal tun, außer uns so schrecklich auf die Hochzeit zu freuen."

Dieser lächelte und legte seine Arme um sie.

"Ich auch. Mehr als einmal. Ich muss dich doch gebührend verwöhnen, mein Schatz."

Sie legten erneut die Lippen aufeinander und Zeb stöhnte nur. Sie waren auf einem Hügel direkt vor der Hauptstadt, wo sie einen guten Ausblick auf den Angriff und die Fabrik haben würden. Ryder, Jai und Max waren ebenfalls angekommen und hatten ihren Part bereits erledigt. Letzterer verdrehte amüsiert die Augen.

"Ihr knutscht schon wieder? Oh bitte verschont einen doch."

"Halte die Klappe, Mäxchen", gab Ezra zurück und erwiderte Sabines leicht fordernden Kuss nur zu gerne.

"Bei der Macht, die kannst du an Nord und Süd setzen, die würden sich wie Magnete anziehen", scherzte Jai und betrachtete durch ein Gerät den Himmel.

Kanan war nur amüsiert und sah in den Himmel.

"Sie kommt."

Doch dann...es war eine Warnung durch die Macht. Nein...vielmehr eine Art Vorhersehung. Ezra blinzelte und er hatte mit einem Mal das Gefühl, dass etwas furchtbar schief lief...aber was? Er und Sabine lösten sich voneinander und er schnappte sich von Zeb den Scanner. Was er sah ließ sein Herz für einen Moment verstummen. Da war die Flotte...aber...sie war um mindestens die Hälfte dezimiert und...am Explodieren. Ihre Augen weiteten sich als Funken am Himmel hinunter flogen. Sabine setzte sofort den Helm auf um mehr zu sehen.

"Sie stürzen ab."

Ryder, Jai und Max sahen geschockt auf. Kanan nahm panisch seinen Komlink.

"Hera? Hera!"

Nichts.

"Mum?!"

Auch bei Ezra nichts. Sie konnten nur sehen wie die Flügler praktisch in die Stadt fielen. Ezra drehte sich der Magen um. Seine Mutter war...sie konnte nicht..

Nein...NEIN!

Zeb nahm den Scanner.

"Sie halten bereits Ausschau nach uns. Sie kommen."

Auch bei ihm war eine deutliche Schwankung in der Stimme.

"Wir müssen hier weg."

Jai stieg in den Gleiter, wobei Max weiterhin die Flügler betrachtete. Sabine zoomte heran.

"D-da ist nichts. Ich sehe nichts."

"Sabine, wir müssen", meinte Ryder.

"Aber..."

"Sie schafft das schon. Sie ist doch Commander, oder nicht?"

"Beschützt sie das etwa vor einer Explosion?", zischte Zeb. Sein Blick war auf Kanan und Ezra gerichtet, die beide entsetzt und absolut...am Boden zerstört aussahen. Ezra hatte das Gefühl, als ob sein Herz aus seiner Brust gerissen wurde.

"Mum..."

Der Jedi sah auf die Flammen und schloss die Augen und versuchte es nochmal.

"Hera, antworte."

Nichts.

"Verdammt, Hera Syndulla!"

Rauschen.

Kanan schnaubte und fuhr um sein Gesicht. Das durfte nicht wahr sein! Das konnte nicht...er würde sie nicht daran verlieren, nicht daran! Sabine wollte auf Ezra zugehen, aber Max hielt sie zurück und schüttelte den Kopf.

"Wir müssen hier weg." Er sah wie sie protestieren wollte. "Wir finden sie, aber nicht wenn wir auch geschnappt werden."

Ezra war wie erstarrt. Er hatte nur einen Gedanken.

Depa...

Sie konnten nicht ihre Mutter verloren haben. Depa konnte nicht... er spürte wie bei dem Gedanken alles in ihm hochkam, aber er konnte jetzt seinen Gefühlen nicht folgen. Er wusste, dass Max und Ryder Recht hatten...aber es tat trotzdem so unglaublich weh. Wenn seine Mutter wirklich...

"Aber Hera.."

"Der Jedi hat Recht. Los."

Ryder wies auf die Bikes und Jai schob sanft Sabine zu einem. Kanan berührte Ezras Schulter.

"Wir finden sie. Das tun wir..", murmelte er und schluckte, dabei drückte er seine Schulter. "Sie kann das...sie muss."

Beide sahen sich einen Moment an. Furcht spiegelten sich in ihren Gesichtern wieder. Ezra tat seine Hand auf die seines Vaters und drückte sie.

Wir holen sie daraus. Zusammen.

Sie konnte nicht...sie musste irgendwo in der Stadt sein. Bei Hera war gar nichts anderes möglich. Sie war die Beste..da kann auch nichts anderes erwartet werden.

Damit nickte auch Kanan und zusammen gingen sie zu den Speedern. Ezra stieg hinter Sabine die ihn besorgt ansah.

"Wir kriegen das hin. Halt dich fest.."

Ezra schluckte und Kanan stieg hinter Zeb, dabei sah er wachsam zu seinem Kind.

"Halt dich fest, Kid."

Das war die väterliche Bedeutung zu: "Es wird alles gut. Ich verspreche es."

Ezra atmete nur tief durch.

"Nichts hier weg und dann holen wir sie da raus."

Die Anderen nickten nur. Max betrachtete mit einer Sorge in den Augen seinen Bruder. Er wollte auf keinen Fall, dass Ezra seine Mutter verlor. Vor allem nachdem er nie eine gehabt hatte. Sie würden das hinkriegen. Ganz sicher.

####

Zwischen Flammen, das Bröckeln der Häuser und Knistern lag das halbe Wrack des X-Wings von Hera. Die Twi'lek bewusstlos in ihrem Sitz. Es loderte alles um sie herum. Man hörte einen Droiden, der einen Heidenkrach machte und aus seiner Position flog. Chopper beschwerte sich am laufenden Band - bis er Hera bewusstlos sah. Sofort öffnete er die Luke und machte mit seiner Schimpftriade weiter.

"Waup - Wop! Wohoo! Waup!"

(Was dachtest du dir dabei?! Wehe du gibst hier auf, du hast an deine Kinder zu denken!)

Die Twi'lek stöhnte leicht und blinzelte. Sie spürte eine Heiden Hitze und hörte das Maulen ihres Droiden. Sie sah sich um und zog sich mit Schmerzen aus dem Cockpit.

"Schon gut.. schon gut.."

Sie sprang herunter und landete auf dem Knie, wo sie ihren Arm hielt. Sofort begannen sich Anwohner zu zeigen, die ihren Absturz gesehen hatten. Eine Frau sah zu Hera. Ihr Blick voller Furcht.

"Das Imperium ist auf dem Weg. Du musst fliehen, jetzt! Du musst zum Markt und dann zum östlichen Eingang. Beeile dich!"

Die Pilotin sah sich um.

"Ja...Danke."

Sie erhob sich und wollte sofort los, aber ein Shuttle senkte sich mit Licht über sie.

"Verschwindet."

Hera warf sich hinter das Geröll, genau wie Chopper. Ein Schiff flog über sie und Licht blendete die Twi'lek für einen Moment, dann zog es wieder fort. Chopper piepte leise und fragte sie, was sie nun tun sollten.

"Wir verschwinden. Durch die Kanalisation. Komm."

Sie nahm ihre Kraft zusammen und bewegte sich voraus. Chopper versuchte Kanan und Ezra zu kontaktieren...aber sein Transmitter schlug fehl. Ein weiterer Grund wieso er diesen Tag immer weniger leiden konnte.

"Waup - Wop!"

"Gut, dann..dann besorgen wir dir einen neuen Transmitter noch. Vielleicht erreichen wir sie auch außerhalb der Stadt."

Hera atmete aus.

"Das wird lustig.."

Chopper biepte nur und folgte ihr. In der Tat das würde interessant werden.

###

Während die beiden alles daran taten einen Fluchtweg zu finden war der Rest der Spectres dabei zur Basis zurückzukehren. Nun...das war ursprünglich der Plan, aber wie immer in dieser Familie konnten sich Pläne sehr schnell ändern. Denn Kanan hatte..er konnte einfach nicht zulassen das sie drinnen blieb.

Seine Frau...es..sie lebte. Er spürte sie. Sie schlug Wellen, wie die See, wenn sie aufgeregt war und das tat sie. Er konnte es nicht. Mit einer Handbewegung hielt er mit Zeb an.

"Ich kann das nicht. Ich kann sie nicht dort lassen."

Die Anderen hielten ebenfalls an. Sie wechselten alle denselben Blick. Ehrlich gesagt kam Kanans Reaktion nicht überraschend. Sabine sah zu Ezra. Sie ahnte was nun folgen würde. Dieser sah zu seinem Vater.

"Ich verstehe...und ich komme mit dir."

Kanan schüttelte den Kopf.

"Nein. Nein, ich brauche dich hier draußen. Ich will wenigstens hier eine Sicherheit haben, verstehst du?"

Zeb seufzte. Oh das war zu erwarten.

"Dad, es geht jetzt nicht um meine Sicherheit, sondern um Mums. Zusammen finden wir sie schneller. Auf keinen Fall lasse ich dich da jetzt alleine gehen."

Max seufzte leise.

"Ezra...nur wegen dem Angriff...werden sie nicht ihre Truppen abgezogen haben."

"Und?"

"Das heißt es werden mehr kommen", meinte Sabine. "Es werden mehr und sie werden uns erwarten. Dann uns schnappen und benutzen um Hera aus der Reserve zu locken. Uns alle aus der Reserve zu locken. Eigentlich sollte keiner von euch zweien gehen."

Ezra schüttelte den Kopf.

"Nein, wir werden sie nicht im Stich lassen."

"Das sagt auch keiner, kid. Aber denke doch mal nach", wandte Zeb ein. Max nickte.

"Unsere Flucht ist gerade mal zwei Tage her. Der Angriff wird nebensächlich sein, sie haben ihr Augenmerk noch immer auf dich."

"Und nicht auf mich Kid. Ich passe auf. Aber ich muss es wenigstens versuchen. Sie ist da und am Leben."

Zeb stieg langsam ab, als Kanan eine Geste machte und stieg zu Ryder.

"Bitte. Ich will dich wenigstens draußen haben."

"Aber..."

"Wir können nicht riskieren, dass du wieder geschnappt wirst. Einmal konnten wir dich rausholen, aber ob das ein zweites Mal klappt..." Max schüttelte den Kopf. "Sorry, Ez. Aber das ist viel zu riskant."

"Aber ich kann dich doch nicht einfach alleine gehenlassen", gab Ezra an seinen Vater zurück. Dieser spürte seine Emotionen nur zu gut. Er hatte Angst, dass auch ihm etwas zustoßen würde.

"Ezra, ich werde aufpassen. Du verstehst mich doch. Du würdest das Gleiche für Sabine tun."

Kanan sah ihn lächelnd an.

"Oder nicht?"

Dieser seufzte.

"Ja, natürlich...aber..."

Er spürte wie sein Vater ihm Ermunterung, Wärme und vor allem Liebe über ihr Band schickte. Max nickte ihm zu.

"Wir müssen, Ezra. Und wir brauchen dich hier."

Sabine warf Kanan einen vernünftigen Link zu.

"Der überschreibt die Signale...falls du es brauchst", murmelte sie. "Und wehe du hast einen Kratzer. Nachdem Ezra dich umgebracht hat werde ich folgen.."

Kanan grinste verschmitzt.

"Ich nehme die Warnung ernst."

"Tust du nicht", gab sie schmunzelnd zurück.

"Sei vorsichtig und baue keinen Mist", gab Ezra widerwillig zurück. Sie hatten keine Zeit mehr, aber wenn einer seine Mutter finden konnte, dann war es sein Vater. "Wir sehen uns auf der Basis?"

"Wir sehen uns auf der Basis. Du hast das Kommando. Aber Sabine, du passt auf Ezra auf."

"Ich passe auf meinen Verlobten sehr gut auf", gab sie zurück und winkte. "Versuch es aber richtig, okay? Wir brauchen sie.."

Kanan lächelte der Crew zu.

"Ich weiß. Wer sehen uns gleich, mein Sohn."

"Bis später, Dad."

Sie wechselten einen letzten Blick, dann zündete Kanan den Motor und fuhr Richtung Stadt. Ezra sah ihm einen Moment nach, dann wandte er sich an die Anderen.

"Zurück zur Basis. Wir sollten vorbereitet sein, um ihre Verletzungen zu versorgen."

Zeb hob eine Braue.

"Kid.."

"Wir..wir dürfen uns jetzt nicht ablenken lassen. Lasst uns verschwinden."

Ezra fühlte sich nur halb so selbstsicher wie er auftrat, aber er musste es tun. Mit seinen Eltern fort war er nun der, der das Kommando hatte und das Letzte was sie brauchten war ein emotionales Durcheinander von ihm. Dieses beruhigte sich etwas, als Sabine seine Hand nahm und diese drückte.

"Ich bin sehr, sehr stolz auf dich", flüsterte sie ihm zu und küsste ihn auf die Wange, ehe sie losfuhr.

"Aber ich mache doch gar nichts", entgegnete er leise, als er sich an sie schmiegte. Daraufhin fühlte und hörte er wie sie leise lachte.

"Nichts ist alles, Ezra. Du bist unheimlich stark, obwohl du es in diesem Moment nicht sein willst." Sie drückte leicht seinen Arm, der um ihren Bauch geschlungen war. "Du bist für uns da, wir für dich."

Er blinzelte und legte seinen Kopf an ihre Schulter.

"Womit habe ich dich nur verdient? Du gibst mir immer Halt, gerade in Momenten wie diesen.."

"Manchmal frage ich mich das Gleiche."

Sie drückte sich sanft an ihn und sie fuhren in die dunklen Steppen Lothals.

###

Währenddessen waren Hera und Chopper noch immer auf der Flucht und kamen dank der imperialen Sicherheitskräfte kaum voran. Denn wie es sich herausstellte und wie konnte es das nicht - war die ganze Stadt verriegelt worden. Und das ohne den Nachschub der Truppen. Das heißt es würde nur noch schlimmer kommen. Daher mussten sie so schnell es ging verschwinden. Hera schlich gerade um ein Haus, als sie das Piepen eines Droiden wahrnahm, genau wie die verzweifelten Worte von...

Sie sah um die Ecke und entdeckte den beschädigten Jäger, wo Mart vor Sturmtruppen stand.

Er hatte überlebt.

"Nimmt den Droiden. Wir brauchen die Erinnerungen."

Dieser ging auf die Sturmtruppen mit seinem Taser los...doch zwei Schüsse und er begann umzufallen und sich abzuschalten. Mart kniete sofort über ihm.

"Nein!"

Hera sah sich um und entdeckte den Konvoi, in den sie sich einschlich. Drinnen saß ein Truppler, den sie mit einer Bewegung erledigte. Sie würde nicht zulassen, dass die Truppler Mart etwas tun würden. Er war noch ein Kind und als Mutter würde sie es nicht zulassen, dass irgendwelche Kinder unter ihrer Obhut verletzt wurden. Sie schaffte den Truppler zur Seite, schmiss sich förmlich in den Sitz und aktivierte die Steuerung. Doch bevor sie die Truppler umnieten konnte, nutzte Mart die Ablenkung und schoss diese nieder. Hera atmete erleichtert aus und konnte aus dem Konvoi steigen.

"Mart, dir geht es gut."

Sie fasste an seine Schulter.

"Commander, seid ihr okay?"

Hinter Hera regte sich ein Sturmtruppler, doch dieser wurde kurzerhand...von Chopper niedergemetzelt.

"Oh, danke Chop."

Sie lächelte.

"Ich bin okay. Es tut mir leid wegen deinem Droiden."

Die Pilotin nahm ihren Blaster. Mart seufzte nur.

"Er wusste worauf er sich einließ. So wie wir alle, Commander." Er sah zu Hera. "Habt ihr einen Plan?"

"Ja, dazu brauche ich aber den Transmitter, damit ich meinen Mann erreiche."

Sie nahm vorsichtig den des kaputten Droiden herunter und setzte ihn an Chopper.

"So, versuche es jetzt, Chop."

Chopper versuchte es sofort...aber da kam erneut nichts. Der Transmitter funktionierte, aber das Imperium schien bereits die Signale blockiert zu haben. Mart sah sie fragend an.

"Und nun?"

"Dann werden wir anders vorgehen. Chopper. Findest du einen Einstieg zur Kanalisation? Hier in der Nähe?"

Der Droide nickte piepend. Er hatte eine Spur. Die Drei sahen sich an und wollten los..als ein Schuss von oben Hera knapp verfehlte.

"Was..?"

Sie sahen auf und Hera erkannte es sofort. Laut den Beschreibungen ihres Mannes zu urteilen und ihres Sohnes konnte das nur Rukh sein. Hera spürte sofort einen Schwall der Wut in sich. Hatte dieses Wesen nicht ihr Baby verletzt und entführt? Sie betrachtete das Tier was sich langsam bewegte.

"Lauf, Mart." Der Junge bewegte sich nur langsam. "ich sagte lauf!"

Damit schoss sie auf Rukh und schob Mart voraus. Damit liefen sie los. Choppers Weg entlang und hofften, dass sie das Wesen so abhängen konnten.

"Was ist das?", rief Mart, als Rukh sie weiterhin verfolgte und Schüsse auf sie hinab fielen. Hera schoss zurück und rannte vorneweg.

"Etwas, was du nicht kennen willst."

Sie hielt kurz inne.

"Chopper, wohin?"

Der Droide piepte und sie folgten ihm...

...nur um in einer Sackgasse zu landen, wo Rukh auf sie wartete. Oh wie sehr wünschte sich Hera in diesem Moment wenigstens einen Teil der Stadt so gut zu kennen wie ihr Sohn. Das hätte so vieles einfach gemacht. Das Wesen lächelte fast schon finster und zog seine Waffe. Hera spürte erneut diesen Groll in ihr. Hatte er mit diesem Ding ihren Sohn verletzt? Ihr kleines Baby? Mit einem Mal war sie extrem sauer.

Mart schoss einmal, eher das Tier seine Waffe ausfuhr und Mart damit schlug, der dann gegen die Twi'lek flog. Hera stolperte zurück und parierte die Schläge schnell und stark. Erst oben, dann unten. Letzten Endes kam sie auf seinen Rücken und beförderte ihn zu Boden. Doch das Wesen schlug erneut zu und schien nicht aufzugeben. Aber das hatte eine Hera Syndulla niemals im Sinn. Schon gar nicht als Mutter, die ihr Kind rächen wollte - wenn sie schon mal aufeinander trafen. Mart blinzelte nur und sah dabei zu wie gut Hera sich schlug.

"Wow...sie muss sich einiges von Kanan und Ezra abgeguckt haben, was?", raunte er Chopper zu. Dieser piepste nur genervt.

"Waup - Wop."

(Als ob. Das ist Hera im Mutter - Modus. Viel gefährlicher.)

Sie warf Rukh gegen die nächste Wand und atmete schwer. Er schnaubte leise, während sie ihren Arm hielt.

"Mart, los."

Dieser nickte und zusammen liefen sie weiter. Irgendwie mussten sie einen Ausweg finden. Sie mussten es! Rukh rappelte sich auf und nahm sofort wieder die Verfolgung auf. Das war noch nicht vorbei.

###

Um es genau zu sagen war es Kanan alles andere als leicht gefallen seinen Sohn zurückzulassen. Zumindest bei den Anderen und aus seiner Sicht. Seit sie auf Lothal waren gefiel es ihm nicht Ezra aus den Augen zu lassen und nach den jüngsten Ereignissen erst Recht nicht. Auch verstand er sehr gut, weshalb er so darauf bestanden hatte mitzukommen, aber das wäre unmöglich gewesen. Damit wäre die Chance das Ezra erneut geschnappt werden würde um ein vielfaches höher gewesen und...und das konnte er nicht einmal in seinen Gedanken ertragen. Nicht nocheinmal. Und er hatte schon seine Frau dadrin. Seinen Sohn brauchte er auch nicht noch in Gefangenschaft.

Hera..

Alleine der Gedanke an seine Frau machte sein Herz schwer. Sie hatten noch zuvor sich unterhalten. Sie hatten es geschafft sie zu fragen, ob der Angriff stattfand. Und sie hatte nun alles riskiert und war daran gescheitert. Sie musste wohlauf sein! Sie musste am Leben sein! Nein, das war sie, dass wusste er ganz sicher! Und er würde sie finden sowie er sie immer finden würde! Sie würde nicht erneut in Thrawns Gefangenschaft enden. Niemals wieder.

Kanan war so sehr in seinen Gedanken versunken, dass er den Loth - Wolf auf der Straße erst im letzten Moment bemerkte. Er bremste ab und wurde von dem Rückstoß nach Vorne geschleudert, wo er sich ein paar Mal überschlug und dann auf dem Boden landete.

Er stöhnte leise und blieb kurz am kalten Boden liegen. Die Lichter flackerten leicht und er blinzelte.

Wie zum Teufel..

Kanan stützte sich auf die Arme und stand auf.

"Hallo?! Gehts noch?!"

Niemand anderes als Kyber stand vor ihm. Der Wolf stupste mit seiner Nase gegen Kanans Wange.

Falscher Weg.

"Nein, das ist der Richtige. Hera ist dadrin. Ich muss ihr helfen!"

Kanan sah ihm in die Augen. Kyber schüttelte seinen prächtigen Kopf.

Nein. Du musst woandershin. Einen anderen Weg.

Der Jedi sah zu der Stadt.

"Was..was soll ich machen?"

Der Wolf sah ihm in die Augen.

Dume..

In Kanans Kopf spielten sich Bilder ab. Bilder..Stimmen. Sätze, ein Heiden durcheinander und doch...und doch wusste er was nun zu tun war. Er hatte sich geweigert, das zu sehen. Kanans Hand war von einer Faust nun lockerer geworden und senkte den Kopf.

Eine Träne lief ihm hinunter.

"Ich..ich verstehe.."

Kyber schleckte ihm über die Wange.

Es muss geschehen. Für dich und für ihn. Du wirst verstehen.

"Was ist daran nicht zu verstehen.", fragte er leise.

Du wirst es sehen. Aber nun geh. Und lass niemanden etwas wissen.

Kyber stupste ihn an.

Es muss so geschehen wie es vorhergesagt ist. Vor allem er darf nichts merken. Er ist der Schlüssel.

Der Jedi sah den Wolf einfach nur fassungslos an. Wie konnte er nach solchen Nachrichten Ezra je wieder auch nur in die Augen schauen?

"Ich kann doch nicht..ich kann doch nicht so meinem Kind unter die Augen treten. Depa...Hera..Ezra..sie würden das.."

Er schluckte und ein Kloß bildete sich in seinem Hals. Kyber sah ihn mitleidig und setzte sich.

Du musst. Es geschieht alles so wie die Macht es fügt, Caleb Dume.

Verstand dieses Tier eigentlich gar nichts? Das war er nicht mehr. Nein. Er war Kanan Jarrus, Jedi Ritter, Meister und vor allem und erster Stelle Ehemann und Familienvater!

"Ich bin nicht mehr, Caleb Dume. Ich bin Kanan Jarrus, ich..ich kann das nicht."

Er sank auf die Knie.

"Ich kann sie nicht alleine lassen.."

Du musst. Es geht nicht anders. Sonst wird er es nicht tun und der Wille der Macht erfüllt sich nicht.

Kyber schnaubte.

Sind Jedi nicht selbstlos?

Kanan sah ihn vernichtend an.

"Die Regeln der Jedi sind mir Schnuppe wenn es um meine Familie geht, klar?", zischte er.

Kyber setzte sich und sah ihn überrascht an. Das war neu und nicht zu erwarten.

Tust das nicht erfüllt sich nicht der Wille von Ashla. Ihr Schützling hat eine Aufgabe und ohne das kann er es nicht tun. Es ist wichtig.

"Soll ich mich jetzt dafür bedanken dafür, das ich sie verlasse? Weißt du wie viel mein Kind durchgemacht hat?! Ich habe versprochen ihn niemals mehr alleine zulassen!"

Nur weil jemand stirbt bedeutet das nicht, dass er uns verlässt. Werden Jedi dann nicht eins mit der Macht?

Der Wolf bewegte sich einen Schritt zurück, als Kanan nach ihm schlug. Wurde diesem dummen Tier überhaupt nicht klar, was er damit tat? Was er damit Ezra antat?

"Nicht jeder Jedi wird eins mit der Macht! Nur wenige, und ich..ich kann das nicht. Ich kann ihn nicht alleine lassen! Ich kann nicht..ich kann Hera nicht im Stich lassen. Nicht meine Tochter.."

Er schluckte fest.

Sie werden ihren Weg finden. Aber wichtig ist, dass er es tut. Er muss dem Plan der Macht folgen, sonst geht Lothal unter und die Galaxis mit. Er ist der Schlüssel. Kyber fiepte. Es wird alles so geschehen wie die Macht es verfügt. Du musst es seinen freien Lauf lassen. Ihm...seinen freien Lauf lassen.

Kanan schluckte wieder und er fuhr über sein Haar. Tränen tropften auf den Boden.

"Ezra.."

Kyber berührte seine Wange.

Es wird schwer für ihn werden, aber er muss seinen Weg finden und muss sich lösen. Er muss verstehen. Der Wolf schleckte ihn ab. Du verlässt ihn nicht. Niemanden von ihnen.

"Wie willst du das wissen? Wie?"

Kanan war nur verzweifelt. Er wollte das nicht. Nicht...so..

Ich weiß es einfach. Vertraue der Macht. Kanan Jarrus, Jedi - Ritter.

..ein Titel der Kanan noch nie so egal war wie in diesem Moment.

"Ich.."

Kanan schluckte.

Ich kann das nicht sein, wenn ich alles verliere.

Vertraue der Macht. Kyber stupste ihn an. Du wirst verstehen.

Der Jedi strich kurz über seine Schnauze.

"...Ja.."

Kyber nickte ihm aufmunternd zu.

Begebe dich außerhalb der Stadt zu dem Kanal, wo ihr einst durch geflüchtet seid. Es wird sich alles ergeben, Jedi. Vertraue nur in die Macht und in deinen Sohn.

Er nickte und stieg zögernd auf sein Bike. Er fühlte einfach nur den Schmerz. Einen schrecklichen Schmerz in seiner Brust. Er war dabei seiner Familie das Schrecklichste anzutun. Und Ezra...er würde ihm niemals vergeben. Er würde sein Versprechen brechen....

Das Heiligste, was er je seiner Familie gegeben hatte..

Was sollte er nur tun?

###

Hera, Mart und Chopper rannten weiter durch die Gassen Lothals und verharrten hinter einem Haus. Der Kanal. der sie rausbringen würde lag direkt vor ihnen!

....nur leider befanden sich an der nächsten Ecke Sturmtruppen, ein Läufer und weitere von diesen Gefährten, was Hera zuvor benutzt hatte.

"Wir brauchen eine Ablenkung."

Hera rieb sich den Arm.

"Okay, ich denke wir sollten mal sehen was wir finden. Außer uns."

Mart grinste.

"Keine Sorge. Ablenkungen kann ich am Besten. Ziehen wir es durch."

Er ging an ihr vorbei und stellte sich in die Gasse, wo die Sturmtruppen ihn sehen konnte.

"Hey, habe gehört ihr sucht Rebellenpiloten, ihr habt einen gefunden!"

Damit hob er seinen Blaster und schoss einen nieder. Hera lächelte und rannte zu einem Gleiter, der einen Block weiter stand.

Sie sprang hinein und zündete den Motor.

Der Läufer bewegte sich von dem Kanaldeckel, auf Mart zu der die Flucht ergriff. Chopper flog zu dem Deckel und machte sich daran den aufzubekommen. Hera fuhr gegen die Beine des Läufers, wodurch dieser umfiel. Der Truppler kletterte aus dem Läufer und Hera betäubte ihn.

"Los, geht voraus!", befahl sie und kletterte darüber.

Mart nickte leicht und rannte auf den Kanal zu, genau um die Ecke.

Die Pilotin folgte, ehe sie zu Boden gerissen wurde. Mit einem gekonnten Trick stand sie wieder und sah vor sich das Tier, namens Rukh. Dieses attackierte sie erneut und Hera lieferte sich einen erneuten Kampf mit ihm. Mart wollte helfen, doch er sah wie Verstärkung anrückte. Zwei schwerbewaffnete Schwertransporter schnitten Hera den Weg ab.

"Geh!", schrie sie und warf rukh um ihre Schulter. "Los!"

Mart sah sie einen Moment an, dann kletterte er runter. Chopper verweilte über der Luke und sah zu Hera.

"Waup - Wop!"

(Halte durch! Wir holen dich!)

"Chopper, geh jetzt!"

Sie nahm den Blaster und schoss auf das Kontrollfeld. Der Droide piepte und verschwand unter der Luke, die sich schloss. Sie verspürte Erleichterung in sich...und schmerz.

Es tut mir so leid..Ezra..Depa...Kanan.

Mit einem Mal wurde sie gepackt und Rukh schlug sie knurrend auf die Knie. Ein Schiff tauchte vor ihr auf und heraus stieg...

...Pryce.

"Hera Syndulla. Es wird den Großadmiral freuen Euch wiederzusehen."

Hera sah nur finster auf und erhob sich.

"Ich freue mich auf seine Gastfreundschaft, Pryze. Er wird sich die Zähne ausbeißen. Genau wie ihr."

"Stolz und entschlossen. Liegt wohl in der Familie."

Damit betäubte Pryce die Twi'lek. Diese fiel bewusstlos zu Boden. Hera Syndulla. Nun war sie wieder in Gefangenschaft des Imperiums.

Und Stunden nachdem Mart geflohen war, kam er aus der Luke, aus der die Familie wenige Tage zuvor geflohen war. Dort entdeckte er Kanan.

"Brauchst du Hilfe?"

"Kanan!"

Der Jedi half Mart aus der Luke.

"Hera sie...es tut mir so Leid. Sie..sie haben sie, Kanan.."

"Ist schon gut. Ich hab es gespürt."

Kanan drückte seine Schulter.

"Wir holen sie schon raus."

"Ich konnte nichts machen. Sie hat dafür gesorgt, dass Chopper und ich fliehen konnte. Und dann war da dieses Vieh.."

"Hey, hey. Ich werfe dir nichts vor. Wir wussten alle, worauf wir uns da einlassen."

Der Junge war schier am verzweifeln.

"Aber sie haben sie, Kanan. Die ganze Staffel hat es nicht geschafft außer uns..."

Chopper piepte leise. Kanan fuhr über seine Haube.

"Ich weiß, Chop. Aber wir werden sie retten. Keine Sorge. Sie kommt da wieder raus."

Sie gingen zu dem Speeder und stiegen auf. Chopper setzte sich hinter ihnen.

"Waup Wop!"

Mart seufzte. Der Tag sollte ihr Triumph werden, dabei...dabei war alles so fürchterlich schiefgelaufen..

"Mart, geb dir nicht die Schuld, okay? Es ist alles in Ordnung. Ich mache das schon."

Kanan lächelte aufheiternd. Wobei der Junge sich nicht helfen konnte...aber irgendwie wirkte Kanans Lächeln..gezwungen. Chopper merkte das auch, aber sagte nichts. Sie fuhren schweigend zurück zur Basis, wo sie schon erwartet wurden. Sabine, Zeb und Ezra standen abwartend da, doch...ihr Lächeln erstarb, als Kanan vor ihnen hielt, mit Mart abstieg.

Und Hera nicht bei ihnen war.

Die Mandalorianerin drückte Ezras Hand und sah ihn traurig an. Dieser löste sich nur aus ihrer Geste und ging mit gesenktem Kopf zurück in die Höhle. Mart schluckte.

"Sie haben sie gefangengenommen. Sie hat sich schnappen lassen, damit Chopper und ich flüchten konnten.."

Er sah ziemlich niedergeschlagen aus. Zeb seufzte.

"Wir holen sie daraus."

Sabine drückte Marts Schulter.

"Du hast dir Mühe gegeben."

Kanan sah seinem Sohn nach und schluckte.

"Wartet hier.."

Zeb und Sabine wechselten einen Blick.

"Kanan..."

Doch der Jedi ging nur an ihnen vorbei und folgte Ezra. Mart seufzte.

"Es tut mir Leid."

Max stand etwas abseits und seufzte leise.

"Oh nein.."

Die junge Herzogin schüttelte den Kopf.

"Komm, du brauchst Ruhe. Hier lang."

Mart nickte nur und ließ sich von Sabine mitnehmen. Chopper piepte leise und Zeb schüttelte den Kopf.

"Lassen wir sie kurz alleine, Chop. Die Beiden hat das am Härtesten getroffen.."

Das war eine Untertreibung.

Ezra setzte sich vor das Bild des Tempels, was sich an der Wand zierte.

"Es tut mir leid. Ich konnte nichts tun", erwiderte Kanan leise.

"Es ist alles meine Schuld", murmelte Ezra leise, legte eine Hand an die Wand und lehnte sich dagegen.

Depa....

"Das ist es nicht.. hör zu..wir holen sie raus. Du weißt das sie das kann.."

Er berührte vorsichtig seine Schulter.

"Sie ist erneut in seiner Gewalt. Wenn Depa das wüsste..." Ezra schloss die Augen. "Sie würde mich so sehr hassen. Nur wegen mir ist sie jetzt schon wieder gefangen."

"Nein, Ezra...Hera...Depa könnte dich niemals hassen. Sie liebt dich über alles."

"Wenn sie das erfährt...natürlich wird sie das." Er schluckte. "Ich hätte von Anfang an alleine herkommen sollen. Es ist alles meine Schuld."

"Ezra, hier herzukommen, war uns allen wichtig. Lothal zu helfen ist uns allen wichtig. Wir wussten alle, worauf wir uns einlassen."

Er nahm ihn an der Schulter und drehte ihn zu sich.

"Hörst du?"

Ezra hatte den Kopf gesenkt.

"Wenn sie...wenn sie sie..." Er drehte den Kopf. "Wir hätten niemals herkommen..ihr hättet niemals herkommen dürfen.."

"Nein, Ezra. Wir wollen Lothal helfen."

Kanan fuhr zitternd über seinen Kopf.

"Wir holen sie raus. Wir holen sie raus, ich verspreche es."

Er nahm damit seinen Sohn in seine Arme.

"Wir holen sie wieder.."

"Das letzte Mal hat er sie gefoltert...sie fast..." Ezra schluckte. "Was ist wenn wir diesmal zu spät sind? Was ist...Ich kann sie nicht verlieren...niemanden von euch."

"Ich weiß. Ich weiß, Ezra." Dem Jedi wurde sein Gewissen immer schwerer. "Aber ich bin immer bei dir. Für immer. Und wir holen deine Mum wieder.."

"Wie kannst du dir so sicher sein? Was ist wenn etwas schiefgeht? Wenn..." Ezra schüttelte den Kopf. "Es ist alles meine Schuld. Wenn Depa ihre Mutter verliert..."

"Ihr werdet beide eure Mutter keinesfalls verlieren. Ich verspreche es. Ich verspreche es, Ezra."

Kanan lief eine Träne runter.

"Du wirst uns nicht verlieren.."

"Schwöre es, Dad." Ezra sah ihm in die Augen. "Ich bin solange alleine gewesen. Ich..ich kann das nicht nochmal. Nie wieder. Das..das ist...meine größte Angst.."

Der Jedi zitterte.

"Ich könnte dich auch niemals verlieren.."

Er küsste ihn auf den Kopf.

"Ich liebe dich, Kleiner. Mum kommt bald Heim.."

"Ich liebe dich auch, Dad." Ezra drückte sich an seinen Vater. "Uns trennt niemand. Wir bleiben für immer zusammen."

Kanan drückte ihn noch fester an sich. Tränen wollten heraus, aber er verdrängte sie wieder. Er hatte..er hatte gerade eben gelogen. Er würde ihn alleine lassen. Er musste es, dass war ihm bewusst geworden. Aber das hieß keinesfalls das er es auch nur annäherend mit seiner Zustimmung tun würde. Er würde Ezra alleine lassen und...und sein Sohn..dieser würde ihn hassen. Er brach das Versprechen, was von Anfang an zwischen ihnen bestand..ein größeres Opfer konnte er nicht geben. Und in dem Moment, war es ihm egal..aber wenn er es nicht tun würde...

Würde es die ganze Galaxis prägen.

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