106. Kapitel

Die Nacht verlief bei Ezra und Kanan sehr ruhig. Eng aneinander geschmiegt hatten sie die Nacht als Vater und Sohn verbracht, behütet von dem Wolf Kyber, dem neuen Freund der Crew. Sie hatten sehr viel von diesem Tag gelernt und ein neues Kapitel angelegt. Ein neues Licht, ein neues Versprechen, ein neuer Tag. Ketsu und Sabine hatten die Nacht auf der Starbird verbracht, zuvor hatten sie einen Außenposten des Imperiums in die Luft gejagt, was sie zu gerne taten. Es war amüsant und schön, zum Teil erinnerte sie es an die schöne Zeit zusammen, als Kopfgeldjägerinnen. Nur Jobs, keine Regeln, keine Pflichten. Alles vor der Zeit, als Sabine zur Crew stieß und es alles in ihrem Leben verändert hatte. Am nächsten Morgen waren sie auch schon relativ früh erwacht und hatten zusammen sich dem Frühstück gewidmet. Ketsu amüsierte es zu sehr, wie Sabine förmlich mit ihrem längeren Haar kämpfte, bis sie es auch endlich schaffte hochzustecken.

"Weißt du, dass war nicht besonders elegant, oh königliche Hoheit", schnaubte die Mandalorianerin vergnügt und lehnte sich zurück. "Wann kehrst du eigentlich zurück? Also in dein schönes und langweiliges Leben im Palast?"

Sie erhob sich und klopfte Sabine auf die Schulter. Sabine blinzelte und umklammerte ihren Becher etwas.

"In ein paar Tagen, schätze ich mal..du könntest ja mitkommen und dir einen Mann angeln, Süße."

Sie lachte auf.

"Ich? In deinen Palast? Sag mal wovon träumst du nachts, Schätzchen? Und einen Kerl? Ich habe dir schon gesagt, dass ich an Beziehungen kein Interesse habe. Typen sind nur für den Spaß gut, aber der Rest? Nein danke." Ketsu hob eine Braue. "Wie willst du es sagen?"

"Wem und was?", fragte sie und nahm einen Schluck.

"Stelle dich nicht dumm. Zuallererst wären da mal deine Eltern und ach ja die gesamte Bevölkerung von Mandalore. Du musst ihnen sagen, dass du nun wieder "single" bist." Sie betrachtete sie einen Moment. "Oder bist du es doch nicht?"

Ketsu würde es niemals zugeben, aber sie mochte Ezra und fand, dass er perfekt zu Sabine passte. Sie hatte gesehen was der Jedi alles für ihre Freundin tat und das hatte ihm ihren Respekt erworben. Sabine sah sie an und seufzte.

"Ket. Für ihn ist es das, für die Crew auch, dann muss ich das akzeptieren, ich hab Mist gebaut."

"Na dann viel Glück bei der Verkündung, dass du und der Jedi Mandalores nicht mehr aktuell seid. Sabine, ernsthaft. Das war ein Satz. Er hat nicht gesagt, dass Schluss ist oder das die Verlobung gelöst ist. Er war einfach nur sehr wütend und in Wut sagt man Dinge, die man nicht so meint.." Sie verschränkte die Arme. "Das müsstest du doch am Besten wissen oder?"

"Wirst du jetzt Poet oder Beziehungscoach? Ketsu, ich hab keine Lust zu reden und ich will auch nicht drüber nachdenken. Lass uns einfach was essen und dann irgendwas verzapfen."

Sie trank mit einem Zug den Kaf leer und klatschte die Tasse auf den Tisch. Ketsu verdrehte die Augen.

"Komm, wir vertreten uns etwas die Beine. Mit dem Imperium müssen wir auf der Hut sein und vielleicht sehen wir einen weiteren Außenposten." Ketsu öffnete die Tür. "Na los, du Schmollmund. Bewege dich."

"Schmollmund?"

Sabine folgte ihr.

"Du kannst mich doch nicht so nennen!"

"Oh doch, Süße. Jetzt beweg dein Selbstmitleid und komm."

Sie öffnete die Rampe und trat raus. Die Mandalorianerin stöhnte genervt und stieg ihr nach. Der Geruch des nassen Grases stieg hinauf und das Licht der Sonne berührte das Wasser des Sees, neben dem sie gelandet waren.

Sie streckte sich genervt.

"Okay, und was machst du denn so? Neue Missionen?"

"Lenke nicht ab, Schmollmund. Wir reden hier von dir." Sie lachte. "Hat die große Sabine Wren aufgegeben? Hat sie nicht immer für das gekämpft, was sie wollte? Und vor allem den sie liebte? Nun komm schon sag es."

Wenn sie nicht reden wollte, dann eben so. Sie würde sie schon wieder dazu bringen aus ihrem verfluchten Loch rauszukommen. Sabine erhob eine Braue.

"Bist du schon so verzweifelt und ziehst solche Provokationen ab?", fragte sie beim Vorbeigehen und stieg in den Sand hinunter.

"Provokationen? Ich sage die Wahrheit. Weißt du irgendwie bin ich froh, dass du ihn abgeschossen hast. Er war viel zu sanft, zu weich und zu erniedrigend. Ich meine ein ganz passabler Jedi, vielleicht aber sonst? Er wäre auf Mandalore untergegangen und hätte keine Chance gehabt. Du verdienst jemand Besseren, Süße. Nicht so ein Weichei, der sich von seinen Gefühlen leiten lässt."

Sie blinzelte.

"Wie bitte? Das wagst du dich jetzt nicht?!"

"Wieso? Er ist dir doch egal. Du bist hier und nicht bei ihm, nachdem er vom Imperium gefoltert worden ist, dass sagt doch alles aus." Sie musterte ihre Nägel. "Weißt du er sieht ja ganz okay aus, aber das war es auch schon. Ich meine er ist kindisch, so fürchterlich anhänglich und dieses Benehmen...nein, ich bin froh, dass du ihn los bist."

"Moment, Ezra hat mehr Anstand wie die meisten politischen Vollpfosten in unserem System. Er ist klug, mutig, selbstlos und nicht kindisch. Weder das noch anhänglich. Er ist nur gerne mit seiner Familie zusammen, da kannst du doch nicht einfach sowas behaupten, was geht bei dir ab?"

"Hey, ich sage nur meine Meinung. Ich wusste schon auf Garel, dass der kleine Jedi nichts taugt. Er ist dir nicht mal ansatzweise ebenbürtig und er ist so schwach, so erbärmlich wie er sich an seine Familie klammert und.." Sie wich einem Schlag aus. "Ach jetzt wehrst du dich? Du bist diese Straßenratte los, freue dich doch!"

"Straß- Ketsu! Hör doch auf, so einen Mist zu erzählen! Das ist einfach unmöglich von dir! Ezra ist ein wundervoller Mensch mit einem guten Herzen und trotzdem was ihm alles widerfahren ist sieht er das Gute in allen Wesen in dieser Galaxis, was ihn besonders macht und ich liebe ihn deshalb!"

Habe ich dich...

"Ach ja? Du liebst einen Verräter, der dich nur in Gefahr gebracht hat? Der dir mehrmals das Herz gebrochen hat? Der dich fast für eine Andere verlassen hat? Wieso sollte man solch einen Kerl lieben? Er ist Abschaum und da kommt er auch her."

Sabine schnaubte.

"Hör mir jetzt genau zu, Ket. Ich hüte diese Freundschaft gerne, doch das geht entschieden zu weit. Er ist kein Verräter, sondern der treueste Mensch den es gibt, und er kann mir tausend Mal mit Worten, Taten oder anderen Dingen das Herz brechen, es wird nichts an meiner Einstellung zu ihm ändern, und zum letzten Mal er ist kein Abschaum!"

Ketsu grinste und beugte sich zu ihr vor.

"Ach ja. Dann beantworte mir eine Frage, Sabine Wren." Sie pikste ihr in die Brust. "Wieso bist du dann nicht bei ihm?" Sabine wollte etwas sagen, aber sie unterbrach sie. "Du wolltest mir die Nase brechen, weil ich mich gegen Ezra ausgesprochen habe und auch jetzt zuckt deine Faust noch. Du hast alles gesagt, was du für ihn empfindest und doch bist du hier. Wieso?"

Die Mandalorianerin hob eine Hand und überlegte einen Moment. Es vergingen einige Minuten in der Ketsu siegreich da stand und sie beim Grübeln besah. Sabine sah auf.

"Weil ich Angst habe, dass er diese Worte nochmal und deutlicher sagen wird. Weil ich Angst habe ihn nochmal so zu verraten wie ich es getan habe. Weil ich Angst habe jeden aus meiner Familie zu enttäuschen, wenn ich zurückkehre."

"Gerade tust das auch so. Du enttäuscht sie und lässt Ezra im Stich, während du hier bist und vor allem und jeden wegläufst. Sabine, dass ist nicht die Akademie oder Mandalore. Das ist deine Familie und die beste Chance, die du je haben wirst. Dieser Jedi hat mehr als einmal seinen Kopf für dich riskiert, er hat jede Folterung, alles für dich durchgestanden nur damit du sicher bist. Und wie dankst du ihm das?"

Sie sah ihren Gesichtsausdruck.

"Sabine, es ist Zeit erwachsen zu werden. Weglaufen ist nicht mehr oder wird nie wieder eine Option sein."

Sabine seufzte und nickte leicht, ehe sie weiter ging.

"Ich will nur nicht wieder in was leeres rein sehen müssen. Vielleicht laufe ich weg, vielleicht ist es falsch das zu tun und meine Angst unberechtigt etwas falsch zu machen. Und doch.."

Sie nahm einen flachen, kleinen Stein.

"Habe ich trotzdem Angst verstoßen zu werden."

Sie warf ihn über das Wasser, wo er hinweg sprang, bevor er unter ging. Ketsu konnte nicht anders und musste lächeln.

"Erinnert dich das nicht an etwas?" Sabine hielt inne. "Ist das nicht auch Ezras Furcht? Warst du da nicht für ihn da, wenn ich mich recht an deine Worte erinnere?"

Sie machte ein paar Schritte und sprang in den See.

"Leben ist nie ohne Risiko, Sabine. Das weißt du am Besten."

Sabine hob die Hand vor ihr Gesicht, als Spritzer ihre Haut berührten.

"Natürlich weiß ich das", erwiderte sie. "Ist das nicht etwas zu kalt?", fragte sie skeptisch.

"Kalt? Es ist herrlich und fördert die Durchblutung." Sie lachte und ließ sich treiben. "Na, Prinzessin? Hast dich wieder eingekriegt oder soll ich weitermachen? Gehe zu deinem Herzblatt und knutsche ihn wieder ab wie du willst. Ich gebe euch maximal einen Tag für diese "Trennung"."

Ehe sich Ketsu versah, wurde sie auch schon nass. Schmunzelnd tauchte Sabine aus dem Wasser.

"Du bist doch so Wasserbegeistert. Sieh mich nicht so an."

Sie spritzte ebenfalls.

"Ach ja? Muss ich dir auf den Schädel hauen oder hat der Dickkopf es endlich kapiert? Also, was wirst du jetzt tun?"

"Du meinst nachdem ich dich noch etwas geärgert habe?", erkundigte sich die Mandalorianerin. Sie schüttelte den Kopf. "Reden. Wie zivilisierte Menschen."

"Wow, also hat das doch gewirkt? Du gehst zurück und dann versöhnt ihr euch in einer kitschigen Liebeszene mit einem endlosen Kuss und einem unendlichen Liebesgeständnis wieder? Na geht doch!"

Sabine lachte.

"Blöde Nuss, natürlich. Nur um dich glücklich zu machen."

"Das will ich hören, dass ist die Sabine, die ich kenne!" Sie lachte und spritzte sie nass. "Immer zur Stelle, königliche Hoheit."

"Hey!", beschwerte sie sich und spritzte lachend zurück. Sie hielten einander in einer kleinen Wasserschlacht fest und lachten über ihr eigenes Verhalten nur zu sehr.

Sabine war schon viel aufgelöster und entspannter als zuvor, da hatte Ketsus Methode ein reines Wunder bewirkt. Diese grinste triumphierend.

"Und bald haben wir viele kleine halb Mandalorianer und Jedi und dann meine Liebe wirst du dir wünschen, dass du so ungebunden wie ich geblieben wärst. Aber du wirst ja lieber sesshaft, nicht wahr?"

Sie verdrehte die Augen.

"Irgendwer muss ja den ersten Schritt zum Erwachsen werden machen."

Sabine lachte bei ihrem Gesichtsausdruck.

"Oh, das hast du jetzt nicht gesagt!" Sie spritzte mehr und lachte. "Na warte!"

"Ket, ich warne dich!"

Lachend spritzte sie zurück.

"Ich sage nur die Wahrheit, deine Worte."

"Mhm ist klar. Deine Liebeskrankheit hat dich weich gemacht, Wren."

Sie lachten und amüsierten sich köstlich. Irgendwann trieben sie amüsiert und etwas erschöpft im Wasser.

"Wir sind schon zum Teil wirklich bescheuert, Ket."

"Ach nein, wirklich? Das fällt dir ja früh auf, Süße." Sie besah sich den Himmel. "Lothal ist echt nicht übel. Muss man dem kleinen Jedi lassen und..." Sie bekam keine Antwort und sah neben sich. Doch Sabine war verschwunden. Ketsu hob eine Augenbraue und sah sich um. "Sabine?"

Sie stellte sich im Wasser auf und sah sich weiter um. Wenn das ein Scherz sein sollte, dann war der keinesfalls lustig.

"Sabine, komm raus." Keine Antwort. "Sabine Wren, das ist nicht lustig! Höre sofort mit diesem Unsinn auf!"

Nichts. Ketsu begann etwas Panik zu kriegen. Gerade hatten sie es noch vom kindisch sein. Das war es definitiv. Plötzlich hörte sie ein lautes Luft schnappen und husten. Sabine war viel tiefer im Wasser wieder aufgetaucht und hustete.

"Ketsu, hier!"

Sie hustete erneut. Die Mandalorianerin fuhr herum und schwamm zu der Stelle.

"Sabine?!"

Diese tauchte wieder hinab und Ketsu folgte ihr. Mit Blicken verstanden sie einander, wobei Ketsu das Problem suchte, was sie auch schnell fanden. Sabines Bein steckte fest. Aber ziemlich fest. Der Steinboden hatte sich förmlich um dieses geschlungen. Sabine zog an ihrem Bein und schüttelte den Kopf. Dann schwamm sie hinauf und schnappte nach Luft. Ketsu folgte.

"Ich stecke fest."

"Keine Panik. Ich kriege dich schon daraus."

Ketsu tauchte erneut unter und versuchte es, aber sie hatte keinen Erfolg. Dann musste sie erneut nach oben schwimmen und sah zu Sabine.

"Ich hole Hilfe. Halte durch, okay? Ich bin sofort wieder da."

"Aber.." Sabine schluckte und nickte leicht. "Okay, aber bitte beeil dich."

Ketsu drückte ihre Hand, ehe sie zurück schwamm. Sabine holte nochmal Luft und tauchte hinab um es erneut zu versuchen. Aber allein schaffte sie es erst Recht nicht. Ketsu rannte aus dem Wasser und lief so schnell wie sie konnte Richtung Schiff. Sie hatte nicht viel Zeit, Sabine würden bald die Kräfte ausgehen.

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Derweil unternahm Max wie mit Kanan besprochen einen Spaziergang mit Ezra. Und natürlich seinem neuen Aufpasser und Beschützer Kyber. Nur so hatte sein Vater sie gehenlassen, nachdem Ezra ausgeruht am Morgen erwacht war und es ihm besser ging.

"Ich sage dir ich bin nur noch von Bodyguards umgeben."

"Sieh es so. Er ist dein neuer, bester Freund", grinste Max amüsiert und stieß seinen Freund leicht an.

"Mhm bestimmt." Ezra sah zu Kyber, der neben ihnen hertrottete. "Mehr mein Aufpasser, würde ich meinen. Du hast doch meinen Vater gehört. Max, Kyber ich vertraue ihn euch an, lasst ihn nicht aus den Augen und kommt sofort zurück, wenn etwas ist." Er schüttelte den Kopf. "Dad kann übertreiben."

"Tuen das nicht Eltern immer? Glaube mir, wenn du mal einen kleinen Jedi hast, wirds nicht anders", meinte er amüsiert. Ezra hob eine Augenbraue.

"Warte mal ich und Kinder? Das..das ist nicht mehr aktuell, Kumpel." Er rieb sich über den Nacken. "Ich schätze, dass sich vieles nach Lothal verändern wird und das ist vermutlich auch gut so."

Ein Leben ohne Sabine...vielleicht ist es ja doch möglich. Vielleicht..

"Und warum? Ihr seid doch noch zusammen, verlobt, so nebenbei Herrscher eines ganzen Systems, Kriegshelden", zählte er auf. Auf das Thema mussten sie zu sprechen kommen, es ging nicht anders.

"Tja sie denkt anscheinend anders darüber." Er seufzte. "Lass uns über etwas anderes reden. Nicht über Sabine. Der Angriff ist bald und dann haben wir Lothal befreit."

"Ja stimmt.." Max rieb sich kurz die Hände. "Warum redet ihr nicht? Das ist ja nicht sonderlich schwer."

Kyber nickte leicht.

"Dafür müsste sie ja erstmal da sein, aber selbst das ist sie nicht. Vielleicht...vielleicht ist es wirklich besser so. Ich meine.." Ezra seufzte. "Irgendwie fühle ich mich von ihr im Stich gelassen. Weißt du? Sie ist einfach mit Ketsu abgehauen, obwohl ich auf sie sauer war und nicht sie auf mich. Und irgendwie bin ich es jetzt noch immer."

Kyber gab ihm einen leichten Stups.

"Nicht auf meine Eltern oder Zeb, sondern auf Sabine. Irgendwie zeigt mir ihr Verhalten, dass es sie nicht kümmert. Tja und wenn das so ist, dann muss ich es wohl akzeptieren oder?"

"Ich glaube, dass du das in den falschen Hals kriegst. Hör zu, vielleicht hat sie einfach Angst vor dem was kommt, oder davor, dass ihr euch nochmal streiten könntet. Funk sie doch mal an. Du liebst sie doch", meinte er aufmunternd. Ezra seufzte.

"Ich..ich weiß nicht so Recht. Sie macht ja ihren Standpunkt damit klar. Natürlich vertraue ich ihr, aber sie hat mich schon hintergangen. Bei meinen Eltern verstehe ich das noch mehr, als bei ihr. Wir haben gesagt, dass es zwischen uns keine Geheimnisse gibt und jetzt das..."

"Macht sie es klar, oder denkst du das nur. Ich hab jetzt definitiv gelernt, dass Zeit zu kostbar ist um zu streiten. Sabine..ist Mandalorianerin. Hat Temperament, zudem ist sie eine starke Kriegerin, aber auch sie hat mal irgendwie ihre Notbremse zu ziehen."

"Und wieso bitte? Wenn ich mich richtig erinnere, dann war ich sauer auf sie und nicht andersherum", gab der Jedi zurück. "Ich war dabei die Notbremse zu ziehen. Nicht sie."

Max seufzte.

"Warum kannst du nicht einfach, einfach sein? So nach dem Motto du hörst mal auf mich, gehst zu ihr und zehn Minuten später knutscht ihr euch wie Verrückte. Das ist schwer, oder? Ich glaube nicht das diese „Trennung" länger als 24 Stunden hält."

Ezra hob eine Braue.

"Ach ja du Casanova? Du hast auch so viel Erfahrung mit Frauen oder?"

"Ob du es glaubst oder nicht, aber in der „alten" Zeit, gab es viele Mädchen beim Imperium", schnaubte er amüsiert und verschränkte seine Hände hinter dem Kopf. Dann sah er in den Himmel der sich verdunkelte. "Ach nö. Unwetter."

Kyber hechelte etwas, als er einen Stamm sah. Er hüpfte wie ein verspieltes Junges zu diesem hinüber und zerrte daran. Ezra lachte.

"Sollen wir mit dir Stöckchen spielen, Großer?"

Er nahm einen Stock vom Boden und warf ihn.

"Dann hol. Los."

Kyber zischte davon und der Jedi schüttelte amüsiert den Kopf.

"Ein ausgewachsener Loth - Wolf, der Stöckchen holt. Ich werde nicht mehr."

"Ist eben wie Fluffy, wette das die sich gut verstehen", meinte der Padawan amüsiert. "Aber mal jetzt zurück zum eigentlichen Thema. Rede mit ihr. Willst du denn, das es vorbei ist?"

"Nein, natürlich nicht. Ich liebe Sabine, ich will sie heiraten, eine Zukunft mit ihr haben. Aber...aber sie offenbar nicht mehr." Kyber kam zurück und bellte förmlich. "Du bist ein Wolf und kein Hund", gab Ezra schmunzelnd zurück und warf erneut. Max betrachtete ihn, bevor der Wolf begann zu knurren. Er stellte sich angriffsbereit auf.

"Wohow."

Ezra hob eine Braue.

"Kyber? Was ist los?"

Das Tier stellte sich schützend vor die beiden und knurrte mit gefleschten Zähnen. Ezra griff nach seinem Lichtschwert.

"Wenn das wieder er ist..."

Auch Max nahm sein Lichtschwert und entzündete es.

"Wir haben zu dritt definitiv eine Chance."

Plötzlich rannte jemand hinter einigen Felsen hervor, wobei sie sofort zurückwich. Überrascht sah Ezra auf.

"Warte Mal....das ist gar nicht Rukh. Das...das ist Ketsu!" Sofort ließ er seine Waffe sinken. "Ketsu!"

Er hatte kein gutes Gefühl bei der Sache. Die Mandalorianerin keuchte und blinzelte.

"Ihr kommt wie gerufen!"

Sie kam näher, während Max sie musterte.

"Warum bist du so nass?"

"Vollidiot, ich war schwimmen", schnaubte sie und machte einen Bogen um den Wolf, der noch leise knurrte. Ezra strich Kyber über die Schnauze.

"Ruhig. Sie ist eine Freundin, sie tut uns nichts." Er sah zu Ketsu. "Wo ist Sabine? War sie nicht bei dir? Wieso bist du so aufgebracht?"

Sie holte tief Luft und begann zu erzählen:

"Wir waren schwimmen, wir wollten danach zu dir. Plötzlich war sie weg und jetzt steckt sie irgendwie mit ihrem Bein fest und ich krieg sie nicht raus. Sie wird ertrinken."

Das hatte keiner erwartet. Ezras Augen weiteten sich. Er schloss die Augen und spürte wie die Macht ihn warnte. Er sah zu Ketsu.

"Bringe mich zu ihr."

Die Mandalorianerin rannte los, wobei Ezra ihr auf den Fersen folgte. Beide rannten durch die Felsen hinaus in die Steppe  zurück zu ihrem Schiff. Beide hatten fürchterliche Sorgen um die Mandalorianerin, hoffentlich waren sie noch nicht zu spät. Der Wind brauste auf und ließ das Gras schräg hinwegwehen. Ketsu schlitterte den Sand hinunter und suchte den See ab, der leichte Wellen begann zu bergen.

"Sie..sie war.."

Plötzlich tauchte ein Kopf auf und man hörte das Husten. Ezra brauchte keine Sekunde. Er stürzte sich in das Wasser und tauchte unter. Bei Sabine war er in kürzester Zeit.

"Sabine? Hey."

Die Mandalorianerin keuchte leise und bemerkte erst Ezra, als dieser seine Hände an ihre Taille legte. Sie blinzelte und sah auf.

"Ezra? Was..was tust du hier? Ich dachte du wärst bei Kanan."

"Darüber reden wir später. Was ist mit dir? Ketsu sagte, dass du eingeklemmt wärst."

Er half ihr etwas über Wasser zu bleiben.

"Bleib ruhig, ich hole dich daraus."

"Mein Bein. Ich stecke fest, irgendwas hat mich runter gezogen", gab sie zurück und sah ins Wasser. "Ich komm einfach nicht raus, so sehr ich auch daran ziehe."

"Warte, ich schaue mal. Keine Angst, okay?" Er sah in ihre Augen. "Beruhige dich, Prinzessin."

Damit war er schon unten und tauchte hinab, um sich das anzusehen. Er entdeckte Sabines Bein und betrachtete den Winkel. Er umfasste das Geröll rundherum, versuchte es mehrere Male. Erfolglos, aber mit einer Idee tauchte er wieder auf.

"Du musst tiefer tauchen, dann verlagert sich dein Bein anders und ich kann deinen Fuß mit der Macht befreien. Wenn ich dich jetzt so rausziehe, dann brichst du dir vermutlich etwas."

"Tiefer? Spinnst du? Du kannst nicht so viel Luft holen!", erwiderte sie und der Wind wurde stärker. "Ezra, das ist gefährlich!"

"Ich streite jetzt nicht mit dir darum. Tue einmal das, worum ich dich bitte", entgegnete er und hielt sie an den Schultern. "Vertraue mir."

Sabine holte Luft und nickte zitternd.

"Okay, aber pass auf dich auf."

"Tue ich immer: Aber nur mal zur Vorsicht..." Er küsste sie auf die Wange. "Man kann ja nie wissen."

Damit nahm er einen tiefen Atemzug und tauchte unter. Sabine seufzte und schüttelte den Kopf. Sie wartete einen Moment, ehe eine leichte Welle über sie schwappte. Leichte Angst übermannte sie. Sie schluckte und holte einmal Luft, ehe sie hinunter tauchte. Die Mandalorianerin sah sich um und berührte ihr eingeklemmtes Bein. Dann suchte sie Ezra. Sie konnte ihn nicht sehen, aber sie tat was er gesagt hatte. Sabine schwamm weiter nach Unten und verzog das Gesicht, als sie einen Schmerz in ihrem Bein spürte. Ezra befand sich unter ihr, schloss die Augen und streckte seine Hand aus. Er konzentrierte sich und das Geröll um Sabines Fuß begann zu bröckeln. Sabine tat angestrengt eine Hand an ihren Mund, als ihr vor Müdigkeit die Luft ausging. Sie schüttelte den Kopf und tauchte vorsichtig nochmal auf. Sie hustete.

"Argh!"

Sie hielt ihr Bein fest und schloss die Augen. Sie nahm einige Atemzüge, ehe sie einen Druck spürte und runter gedrückt wurde. Ezra tauchte neben ihr auf und schnappte nach Luft.

"Sabine! Du bist..."

Doch diese war schon wieder unten. Ezra keuchte und schwamm ihr sofort nach. Derweil bekam Max eine halbe Panikattacke, während Kyber noch immer Ausschau nach Gefahr hielt und Ketsu um ihre Freundin bangte. Ezra suchte das Wasser ab, wobei er Sabine windend sinken sah. Sofort schwamm er ihr nach und ergriff verzweifelt ihre Hand. Sofort spürte er den Druck auf ihr, wo er sofort bemerkte das es von der Macht aus war. Irgendetwas war hier faul. So viel war sicher. Ezra nahm tief Luft und tauchte erneut unter. Er sah Sabines Gesicht und ihre Panik. Er vergeudete keine Zeit, schwamm an ihr vorbei und gab, was auch immer sie runterzog einen Machtschub von sich. Die Mandalorianerin konnte sich wieder bewegen und war frei. Er blickte Richtung Boden und für einen Moment dachte er, dass er etwas gesehen hätte. Doch das war sicherlich nur Einbildung...

Er nahm sie sanft mit sich hinauf, wobei sie vorsichtig mit schwamm. Keuchend und Luft schnappend tauchten beide auf. Die Mandalorianerin verzog ihr Gesicht und hielt sich an Ezra fest.

"Ezra.."

Dieser keuchte auf und hielt sie an sich gedrückt.

"Ich habe dich. Ich habe dich, mein Liebling. Komm, ich bringe dich an Land."

Er machte ein paar kräftige Beinschläge und steuerte auf den Strand zu, Sabine dicht an sich und vor allem über Wasser.

"Ich hatte mir das etwas anders vorgestellt, aber es tut mir Leid."

Sie sah auf.

"Warum entschuldigst du dich? Ich habe Mist gebaut. Ich bin diejenige, die dich im Stich gelassen hat und mal wieder weggelaufen ist, vor ihren Problemen."

"Ich hätte gleich zu dir kommen sollen, dann wärst du gar nicht in diese Situation geraten."

Seine Füße fanden Halt auf dem Grund und er hob sie auf seine Arme.

"Wir haben es geschafft. Du bist sicher."

Beide kamen aus dem Wasser und wurden sofort von den Anderen umringt. Ketsu fiel Sabine um den Hals.

"Mach das nie wieder! Du hast mir eine verdammte Angst eingejagt!"

"Ich..ich war das nicht, ich schwöre", murmelte sie und erwiderte die Umarmung. Max rieb sich den Nacken und schlug sanft in Ezras Arm.

"Gut gemacht."

Kyber schleckte Sabine ab.

"Huh, wer bist du..?"

Ezra rieb sich den Arm.

"Das Ist Kyber. Er ist unser neuer Freund und...mein Beschützer?" Er sah fragend zu dem Wolf, der Sabine beschnupperte. "Er weicht mir seit gestern nicht von der Seite."

Kyber sah Sabine in die Augen.

Du bist seine Gefährtin. Also unterliegt dein Schutz auch mir.

Ketsu schüttelte den Kopf.

"Was hat dich überhaupt runtergezogen?!"

"Ich weiß es nicht, ich wünschte ich wüsste es. Auf einmal war ich unten und viel tiefer im Wasser."

Max runzelte die Stirn und sah sich um.

"Wirklich?"

Sabine strich über den Kopf des Wolfes und schloss die Augen.

"Ich bin ehrlich gesagt einfach nur fertig."

Ezra nickte und sah nachdenklich auf den See.

"....ja. Es war...seltsam. Am Besten geht niemand von uns mehr darein.." Dann nahm er Sabine und setzte sie auf Kybers Rücken. "Sein Fell wird dich schön warm halten. Wir kehren zur Basis zurück. Ketsu?"

Die Mandalorianerin nickte.

"Ich nehme mein Schiff und treffe euch da."

"Ich fliege mit dir", meinte der Mandalorianer und folgte Ketsu ins Schiff. Ezra setzte sich hinter Sabine und hielt sie sanft fest.

"Es..es ist schön das du gekommen bist."

Der Jedi sah sie mit einem zärtlichen Blick an und küsste sie sanft auf die Wange.

"Ich komme immer, Sabine. Das weißt du doch."

Kyber warf Max einen wissenden Blick zu und verfiel in einem gemächlichen Trott, sodass die beiden Turteltauben wieder zueinander fanden.

"Danke..das du mir daraus geholfen hast.."

Sie sah auf und schüttelte den Kopf.

"Ich komme immer, Ezra. Das weißt du doch."

Beide sahen sich etwas amüsiert an, bevor sie den Blick senkten.

"Ich..ich wollte mit dir sprechen..aber ich hatte Angst", gab sie zu.

Er blinzelte.

"Du..du hattest Angst? Moment, das ist mein Text. Ich hatte Angst..oder na ja habe es noch immer." Ezra schluckte. "Du..du wirst nicht mehr zurückkommen oder? Du willst mit Ketsu abhauen, habe ich Recht?"

Sabine strich über das Fell und seufzte.

"Du vertraust mir nicht mehr, Ezra. Und das zurecht. Und du hast dich..deinen Standpunkt klar gemacht und Kanan auch und es ist okay, wenn du Schluss machen willst, dann verschwinde ich auch.. aber..aber ich wollte wenigstens nochmal versuchen dich davon zu überzeugen, das ich das niemals wollte.."

Ezra blinzelte.

"Warte Mal ich? Du hast doch Schluss gemacht. Was ich gesagt habe...Sabine, ich war sehr wütend, verzweifelt, entsetzt, durcheinander...nichts davon was ich gesagt habe meine ich auch so. Himmel, ich habe gesagt, dass es ein Fehler war euch zu vertrauen und das war mit die beste Entscheidung meines Lebens." Er legte ihr eine Hand auf die Schulter. "Ich..ich dachte du würdest dich weder um mich, noch um meine Gefühle scheren. Nur die Schuldfrage war euch wichtig und ich..ich nicht."

Sabine blinzelte.

"Wann habe ich Schluss gemacht? Ich würde niemals mit dir freiwillig Schluss machen, weil ich dich abgöttisch liebe."

Ein förmliches Schnurren kam von unten und die Mandalorianerin sah ihren..Verlobten an.

"Deine Gefühle sind mir sehr wichtig. Die Schuldfrage war eine dumme Reaktion von mir. Ich hätte es nicht sagen dürfen. Es tut mir so unendlich leid.."

Ezra sah sie an.

"Ich kenne nun die Gründe. Ich gebe es zu ich war mehr als nur wütend und...und ziemlich verletzt und enttäuscht. Aber..aber ich habe meinen Eltern vergeben, also.." Er legte seine Hand an ihre Wange. "Kann ich das bei dir wohl auch. Wenn du noch willst..."

Sabine sah auf und schmiegte sich in die Geste.

"Wenn du..willst.."

Das klärte sich schon fast von selbst. Ihre Gesichter verharrten voreinander.

"Keine Geheimnisse mehr...", gab Ezra leise zurück und sah in ihre Augen, die Lippen nur einen Hauch voneinander entfernt.

"...Du bist ein einziges Geheimnis, Jarrus. Dich zu verstehen habe ich dennoch auch nur zwei Sekunden und eine Krankenstation gebraucht..", flüsterte sie. "Aber ja.. keine Geheimnisse."

Er lächelte und zog ihr Gesicht zu ihm.

"Und du wirst auf ewig ein Mysterium und ein Geheimnis für mich bleiben, Wren. Aber das liebe ich so an dir. Keine Geheimnisse mehr." Seine Augen funkelten. "Darf ich dich küssen?"

Kyber schnurrte geradezu. Sabine lächelte und küsste ihn leidenschaftlich. Sie sank an seine Brust, hinein in den Kuss, während er fest seine Arme um sie schlang. Der Wolf grinste förmlich.

"Mach doch..", flüsterte sie ihm zu.

"Mit dem größten Vergnügen." Er zog sie an sich und küsste sie stürmisch. "Ich liebe dich, Sabine Wren. Und ich will dich heiraten, mehr als alles in der Galaxis. Ich will mit dir alt werden, Kinder haben und ich könnte kein Leben ohne dich ertragen. Also.."

Sie unterbrach ihn glücklich.

"Du wirst Kinder haben und ein steinalter Jedi-Meister, der Depa jagt", erwiderte sie. "Und Caleb wird den besten Vater der Galaxis haben.."

Sie küsste ihn sanft und rieb sich die Arme.

"Und dann legen wir uns ins Bett und schlafen."

"Das können wir auch jetzt haben. Vor dem Angriff. Wir kuscheln zusammen und ich lasse dich nicht mehr los."

Kyber schnurrte und jaulte glücklich.

"Kyber, also wirklich."

Knutsche deine Gefährtin.

Sabine lehnte sich an ihren nassen Verlobten und rieb sich ihre Arme.

"Klingt gut, Love."

Die Mandalorianerin seufzte.

"Ich liebe dich.. so sehr."

"Ich liebe dich mehr. So...so viel mehr."

Er legte seinen Kopf auf ihre Schulter und schlang seine Arme um sie.

"Ich lasse dich nie wieder gehen. Nie wieder. Ich vertraue dir auf ewig und unendlich. Meine Verlobte."

"Es tut mir leid, wenn ich dir das Gefühl gab du könntest mir nicht vertrauen, das ich dir nicht vertraue."

Sie küsste ihn zärtlich auf die Wange, was sich schnell änderte, als er seinen Kopf drehte. Sie lachte.

"Ezra."

"Ich liebe dich."

Er küsste sie erneut und konnte nicht seine Finger von ihr lassen. Kyber verlangsamte seinen Schritt, als sie sich der Siedlung näherten. Ezra sah zu seiner Verlobten.

"Also...bleibst du? Bei mir?"

Sie sah auf und ihre Augen glänzten.

"Wenn du willst, das ich bleibe, dann..ja. Ich will bei dir bleiben."

"Ich will immer, dass du bei mir bleibst. Ich lasse dich nicht mehr los." 

Er lächelte und drückte sie an sich. Schließlich erreichten sie die Siedlung. Kyber jaulte und gab Bescheid, dass sie da waren. Ezra ließ es sich nicht nehmen und küsste Sabine erneut leidenschaftlich. Sie erwiderte diesen Kuss nur zu gerne und drückte seine Hand.

"Danke, für die Rettung. Mal wieder."

Sabine seufzte und schlug das eine Bein auf die andere Seite um hinunterzusteigen. Doch da war Ezra schon an ihrer Seite und half ihr runter. Der Jedi hielt sie in seinen Armen und grinste.

"Immer zur Stelle, Prinzessin. Ich liebe dich."

Kyber verdrehte die Augen, als sie sich küssten und trottete zu Kanan und Zeb.

Sie haben sich wieder gefunden.

Kanan tätschelte den Kopf des Wolfes und besah das glückliche Paar, wobei Ezra Sabine stützte beim Laufen.

"Ich dich auch", gab sie zurück. Zeb hob eine Braue.

"Ich glaube wir wollen nicht wissen, wieso die Beiden klatschnass sind. Aber sie haben sich wieder zusammen gerauft. Endlich."

Ezra strahlte und Sabine strahlte ebenso. Kyber schüttelte sein Fell.

Furchtbare Kälte.

"Nein, das will ich glaube ich auch nicht", seufzte der Jedi und tat eine Hand vor seine Augen. "Ihr solltet euch umziehen."

Sabine sah auf und nickte nur leicht. Ezra nahm ihre Hand und nickte ihr zu. Zeb sah zu Sabine.

"Hey, Sab. Geht es dir besser?"

Die Mandalorianerin zuckte etwas die Schultern.

"Etwas..na ja..ich..ich wollte mich bei euch entschuldigen, um Verzeihung bitten. Es war unheimlich unfair und respektlos wie ich mich gegenüber euch verhalten habe. Es war kindisch, egoistisch und unreif von mir euch so anzufahren und ignorant zu sein. Ich wusste mir nur nicht anders zu helfen und ihr dürft mich dafür hassen, ich hasse mich selbst auch dafür." Kanan wollte etwas erwidern. "Nein, Kanan. Es gibt keine Entschuldigung dafür. Ich bin eine schlechte Verlobte und eine noch schlechtere Spectre. Ich hab nicht nur Ezra im Stich gelassen, sondern auch dich und Zeb. Ich hab mir das Teuerste durch meinen Egoismus entgehen lassen und es tut mir schrecklich leid. Wenn-.."

"Du hättest niemals so reagiert, wenn ich dich nicht konsequent beschuldigt hätte. Es tut mir Leid, dass ich meine ganze Frustration, meinen Selbsthass und meine Verzweiflung an dir ausgelassen habe. Du hattest die ganze Zeit Recht und ich habe es nicht wahrhaben wollen. Ich war unheimlich respektlos dir gegenüber. Ich hätte der Vernünftige sein sollen und mich selbst stoppen sollen. Aber..aber wenn es um Ezra geht..na ja.."

"Da hat der Verstand gerne mal ne Auszeit. Ja das wissen wir, Kanan." Zeb klopfte dem Jedi auf die Schulter. "Sab, es tut uns genauso Leid wie dir."

Kanan nickte.

"Furchtbar Leid. Wir brauchen dich, Sabine. Und..und Ezra könnte keine bessere Frau bekommen als dich."

Dieser grinste breit und küsste Sabine auf die Wange.

"Nun...alles wieder gut? Wir bleiben ein Team? Für immer?"

Kyber jaulte und schmiegte sich an Sabine heran, als sie ihm über den Kopf strich. Sie nickte.

"Denke schon..wenn ihr mich noch wollt.."

Kanan legte ihr eine Hand auf die Schulter.

"Das werden wir immer, Sabine. Wir sind eine Familie..Schwiegertochter."

Er umarmte sie und drückte sie an sich. Ezra grinste. Sabine schloss die Augen und erwiderte die Umarmung.

"Danke..Schwiegervater."

Sie musste etwas lachen, als sie bemerkte, dass sie einen Abdruck auf Kanans Kleidung hinterlassenen hatte.

"Sorry."

Er winkte ab.

"Es gibt Schlimmeres. Wieso seid ihr eigentlich komplett durchnässt?"

"Das ist ne Geschichte für später, Dad." Ezra strahlte. "Ich bin sehr froh, dass alles wieder in Ordnung ist."

Zeb legte einen Arm um seinen kleinen Bruder.

"Glaube uns. Wir sind froh, dass du okay bist und uns verziehen hast."

Ezra lächelte.

"Man hat mich daran erinnert, dass man sich in einer Familie alles verzeihen sollte."

Kyber stupste Kanan und Sabine an und gleich darauf lagen sich alle vier Spectres in den Armen.

"...ich vermute mal, dass ist ein ja?", gab Ezra lächelnd zurück.

"Ein ziemliches ja."

Kyber hastete um die Familie herum und hechelte.

"Jetzt fehlen nur noch Hera und Depa", meinte Sabine.

"Und die haben wir bald wieder."

Kanan strich seinem Sohn über das nasse Haar und lächelte.

"Ihr solltet euch jetzt schleunigst umziehen, sonst holt ihr euch mit diesen Sachen noch den Tod."

Ezra schlang seine Arme um Sabine.

"Wäre ne Idee. Danach haben wir auch noch was ganz Wichtiges zu erledigen."

Zeb hob amüsiert eine Braue.

"Und was?"

"Äh.....ihr wisst schon. Was wir halt so tun. Berichte schreiben und so..."

Kyber schnaubte.

Nun geht schon kuscheln.

"Eventuell umziehen. Mir ist kalt", beschwerte sich Sabine und rieb sich die Arme.

"Dann erledigt eure Dinge und zieht euch erst was Warmes an."

Ezra rieb sich verlegen grinsend den Hinterkopf.

"Ähm...okay."

Kanan gab ihm einen sanften Stups.

"Na los. Ab mit euch."

Das ließen die beiden sich nicht zweimal sagen, Ezra nahm ihre Hand und zog Sabine hinter sich her. Kyber schüttelte amüsiert den Kopf. Die Beiden. Sabine lachte leise.

"Warum so dominant? Meine Sachen sind ganz woanders."

"Ich lasse dich heute nicht mehr los. Meine Prinzessin."

Er küsste sie sanft und zog sie mit sich.

"Ich weiß andere Arten sich zu wärmen."

Er zog sie in einen Raum hinein.

"Du meinst „Berichte schreiben"?"

"Ja, Berichte schreiben..." Er lächelte. "Oder hattest du was Interessanteres vor?"

"Nur berichte Schreiben", schmunzelte sie und zupfte an seiner nassen Kleidung. "Mehr nicht."

"Gut."

Er zog sie an sich und hielt sie einfach nur fest.

"Ich habe dich vermisst."

Sie lehnte sich an seine Brust und schloss die Augen.

"Ich kann mich nicht oft genug entschuldigen..", murmelte Sabine.

"Schsch, dass will ich nicht hören. Ich möchte dich einfach nur bei mir haben und wissen, dass du bei mir bist. Das du mein bist."

"Ich war immer dein, Ezra. Ich hab nie jemand anderem gehört", erwiderte sie und sah auf.

"So wie ich dein." Er strich über ihre Wange. "Ohne dich wäre nichts wie es war. Ohne dich wäre unsere Familie nicht komplett. Ich bin sehr glücklich, dass du dich umentschieden hast, Sabby."

"Ich werde diesen Spitznamen nie leiden können", kicherte sie und Ezra legte eine Hand unter ihr Kinn. "Ich bin froh das ich hier sein darf..und ich nicht alleine bin.."

"Das bist du niemals. Egal, wo du bist, ich bin immer bei dir. Für immer."

Damit küsste er sie erneut und hatte nicht vor sie bald los zu lassen. Sie lächelte erleichtert und legte ihre Arme um seinen Hals.

"Ich bin einfach nur so froh..das es dir gut geht."

'Dank euch, dank dir. Er hätte mich gebrochen, wenn ihr mich nicht rausgeholt hättet." Er lächelte. "Ich kann mich immer auf meine Familie und meine Zukünftige verlassen, was?"

"Dafür brauchst du nicht mal was sagen, wir werden immer für dich da sein.."

Sie lächelte.

"Ich werde immer für dich da sein."

"Und ich für dich. Ni kar'taylir gar darasuum. Für immer und ewig."

Sabine lächelte.

"Ni kar'taylir gar darasuum.. für immer und ewig.."

Sie flüsterte es förmlich in den Kuss hinein. Den restlichen Tag war Sabine, als auch Ezra nicht mehr anzutreffen. Diese waren nach wie vor Berichte schreiben, was die Anderen schmunzelnd hinnahmen.

Kyber stand neben Kanan, der nachdenklich und etwas angespannt vor der Höhle stand und in die Ferne sah. Der Wolf setzte sich neben ihn.

Es kommt etwas.

Kanan nickte leicht.

"Ich fühle es..etwas dunkles."

Der Wolf streckte den Kopf nach oben.

Bist du bereit für das was kommen wird?

"Ich weiß was ich zu tun habe..", erwiderte er und seine Hände verkrampften sich etwas.

Kyber sah ihm in die Augen.

Das war nicht die Antwort auf meine Frage. Bist du bereit?

"Ich muss doch, oder nicht?"

Kanan sah von ihm weg, hinaus in die Steppe.

Um viel zu bekommen musst du viel riskieren, Caleb Dume.

Kyber erhob sich langsam.

Die Macht ist im Wandel.

"Ich weiß. Und der Wandel wird einiges verändern.."

Als er die Augen an den Wolf wenden wollte, war er fort. Er seufzte.

"Aber es gibt kein Versuchen."

Was immer da auch kam, sie hatten keine andere Wahl als bereit zu sein. Kanan hoffte nur, dass seine Familie da heil rauskommen würde.

Und er selbst? 



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