105. Kapitel
Während bei den Rebellen schon tatkräftig an einem Plan gefeilt wurde, sah es beim Imperium anders aus. Mit einem Stöhnen kam Ezra in einer imperialen Zelle wieder zu sich.
"Karabast..."
Er blinzelte und versuchte sich zu bewegen, was ihm misslang. Er war auf einem Foltertisch senkrecht gefesselt und konnte sich nicht rühren. Auch schien die Macht komplett weg zu sein. Machtinitator? Das konnte er nur stark vermuten. Er atmete tief durch und blickte um sich. Niemand war hier. Nur er selbst, seine Gedanken und die ganzen Pulte, die mit Knöpfen und Schaltern versehen waren. Er schluckte und zuckte zusammen, als er einen brennenden Schmerz in seinem Rücken verspürte - dort wo das Wesen ihn getroffen und ausgeknockt hatte. Ezra hob den Kopf und schloss die Augen. Was war passiert? Was war... Der Streit. Er war abgehauen und dieser dumme Wolf hatte ihn nicht gehenlassen wollen. Dann war sein Vater aufgetaucht, aber er hatte nicht mit ihm reden wollen. Und dann...dann war plötzlich dieses Ding aufgetaucht und hatte sie angegriffen. Wegen ihm. Allein wegen ihm war sein Vater in Gefahr geraten. Seine Mutter, sein Bruder. Chopper, Ahsoka, Rex, die Zwillinge, ja und auch Depa. Und seine Ver-..
Er hielt seinen Gedanken an.
......hatte er...hatte er wirklich? Ezra blinzelte. Hatte er damit...mit Sabine Schluss gemacht? Er hatte es nicht direkt gesagt, aber...aber wenn er das hatte...Wollte er das? Er liebte sie, er liebte sie so sehr und das hatte er mehrere Male mehr als bewiesen. Er tat alles für sie...aber irgendwie, irgendwie war da eine Bitterkeit in ihm, wenn er daran dachte. Sabine hatte alles gewusst und seine Verlobte hatte ihn die ganze Zeit ohne mit der Wimper zu zucken belogen. Sie hatte genau gewusst was sie ihm angetan hatte und ihr Streit mit seinem Vater war ihr wichtiger gewesen. Es...es war ihnen beiden wichtiger gewesen, als er selbst oder seine Empfindungen darüber. Ihnen war es allen egal gewesen, was er dazu dachte. Nein, sie hatten über seinen Kopf hinweg entschieden, sein Vertrauen missbraucht, ihn belogen und betrogen und das ohne eine einzige Mimik zu ziehen, ohne sich auch nur annähernd dazu zu äußern oder es versucht zu haben, es ihm zu sagen.
Ezra, ich muss dir was erklären. Wir brauchen nur..
Er erinnerte sich an den Streit zwischen Sabine und Kanan vor der Mission, wo sie ihn eigentlich sprechen wollte..
...doch dann hatte Jai sie unterbrochen. Er erinnerte sich wie Kanan ihr einen wütenden Blick zugeworfen hatte und danach hatten sie schon wieder gestritten gehabt. Dann kam ihm in den Sinn, dass seine Eltern vor dem Aufbruch mit ihm hatten reden wollten....
"Also haben sie es versucht, aber das ändert nichts daran, dass sie es mir nicht gesagt haben", murmelte er und schluckte. Was hatte er noch gesagt? Er wäre lieber in Thrawns Gefangenschaft als den Schmerz zu spüren? Tja nun hatte er beides. Den Schmerz und wahrscheinlich Thrawn an der Backe. Wundervolle Kombinationsgabe die sie hier hatten. Einfach eine trockene Ironie seines Lebens. Wirklich trocken. Er seufzte und schloss die Augen, ehe die Tür sich öffnete. Er würde dem Mistkerl nicht die Genugtuung geben und sich schwach zeigen. Weder würde er etwas preisgeben, noch seine Gefühle verraten. Im Moment wusste er selbst nicht mehr wo genau er stand. Er hatte ja nicht mal in Ruhe nachdenken können, da der Wolf ja unbedingt nerven musste und sein Vater ebenfalls...War er schon aufgewacht? Wusste er bereits, was er und das mal wieder getan hatte? Sich geopfert. Mal wieder, für seine ganze Familie. Er war froh das der Wolf dennoch auf ihn gehört hatte und den Jedi fortbrachte, auch wenn Kanan ihn umbringen würde dafür. Definitiv. Aber er musste es tun. Und er war irgendwie stolz drauf.
Egal wie sehr und wie schlimm sie sich streiten würden, wie sehr er verletzt werden würde, er liebte seine Familie mehr als alles andere in der Galaxis und würde sie immer beschützen. Auch...auch wenn der Schmerz wie ein Riss in seinem Herzen war. Er konnte ihnen wohl vollkommen vertrauen und alles dafür tun, aber es tat mehr als alles andere so fürchterlich weh, dass es nicht auf Gegenseitigkeit beruhte.
"Mit großen Schritten geht man als Beispiel voraus", kam es von der Tür. Die Gestalt des imperialen Großadmirals Thrawn stand darin. Die Arme hinter dem Rücken verschränkt.
Ezra seufzte.
"Wow, was für ne Ehre. Eigentlich sollte ich versuchen Sie zu erwürgen, weil Sie meine Mutter fast umgebracht haben..." Er sah Thrawns Miene. "Sie wissen es. Also los, was wollen Sie? Wieso ich?"
"Weil Tarkin euch will, Meister Jedi. Ihr seid dem Imperium entkommen und seid nun Nachhause zurückgekehrt."
Ezra konnte nicht anders und lachte laut auf.
"Zuhause?! Meinen Sie damit Lothal oder das ach so tolle Imperium?! Ich habe Ihnen bereits gesagt, dass ich weder ein Experiment war und bin, noch dass Sie von mir was erfahren werden. Sie wollten eindeutig mich, also was soll ich hier?!"
"Nun, meine Gedanken spielen sich allein darum die Rebellion zu stürzen und euch Tarkin zu überbringen, dessen Wunsch es ist euch wieder zu haben..dennoch brauche ich euch noch."
Er wischte Ezra ein Staubkorn von der Schulter.
"Was will Tarkin schon mit mir anfangen? Mich exekutieren? Bitte, dass kann selbst ein Truppler mit einer anständigen Waffe erledigen." Ezra schnaubte. "Sie haben keine Ahnung wer ich wirklich bin, Thrawn. Ich gehöre niemanden."
"Oh doch, sicherlich. Ihr gehört zu Captain Syndullas Einheit. Ihr seid Captain einer Staffel und habt vor wenigen Tagen einen Abwehrjäger mit eurer Verlobten, Herzogin Sabine Wren-Kryze gestohlen.. ihr habt viele Namen und Zugehörigkeiten doch die liegen an erster Stelle beim Imperium."
"Das Imperium bedeutet nichts für mich und ich gehöre niemanden. Ich habe meinen eigenen Willen und entscheide was ich tue und bei wem ich bleibe." Er verrengte die Augen. "Fakten, mehr haben Sie nicht. Sie kennen mich nicht."
"Das ist falsch, ich kenne euch sehr gut. Eure Mutter, kenne ich. Euren Vater. Eure Erzeuger. Alle. Sogar CT-7567 und Fulcrum. Ahsoka Tano, die ebenfalls gesucht wird.."
Ezra schluckte, aber behielt seine neutrale Miene bei.
"Das sind nur weitere Fakten. Wollen Sie mich beeindrucken? Da machen Sie aber einen ganz furchtbaren Job. Was hat ihr Boss denn zu unserer letzten Unterhaltung gesagt, war sie so hilfreich?"
"Ja, sehr. Sie zeigte mir, das ich mir mehr und mehr eure Akte besehen sollte", erwiderte er und zog einen Stuhl her.
"Meine Akte sagt nichts, rein gar nichts über mich aus. Ich habe sie selbst gelesen. Da steht nur Schwachsinn drin." Ezra verdrehte die Augen. "War es das? Weiß Vader davon?"
"Von euch? Natürlich nicht. Ich müsste euch sonst sofort übergeben."
Thrawn ließ sich nieder und rieb sich die Hände.
"So, ich habe herausgefunden, das Commander Syndulla inzwischen mehr darbot als eine Führungsperson. Mutter..von zwei Kindern? Oh es war doch ihre Idee, euch an Bord zu holen, euch zu adoptieren?"
"Oh wenn ihr Boss das herausfindet wird er gar nicht so begeistert sein", schnaubte Ezra. "Ich sage kein Ton. Sie kennen mich nicht, dass sind nur Fakten. Dinge, die nicht stimmen und die sie sich zusammengereimt haben."
"Dann werdet ihr dennoch zusehen.."
Er legte eine Disk ein und aktivierte sie.
"Wow, ich bin noch keinen Tag hier und langweile mich schon zu Tode. Klasse.." Ezra sah auf das Holo. "....und was soll das sein?"
"Eine kleine Darbietung und Unterstützung meiner sogenannten Fakten und Zusammenreimungen.. mal sehen ob es stimmt, wie sehr ihr eure Familie schützt, wie viel sie an euch liegt."
"Oh machen wir heute keine physischen Folterungen? Schade, wirklich", gab Ezra sarkastisch zurück und sah auf das Holo. Seine Miene erstarrte.
.....nein.
Was zu sehen war ließ ihm das Blut in seinen Adern gefrieren. Sein Herz blieb stehen und begann unheimlich zu schmerzen als er den Schrei seiner Mutter erkannte und sie an einem Foltertisch gefesselt lag. Tränen bildeten sich in seinen Augen und er senkte den Kopf.
"Das...das macht mir gar nichts. Das..."
Thrawn drückte sein Gesicht hoch und sah den Blick in seinen Augen.
"Ich sehe alles, jede Mimik und Gestik verrät mir Gefühle, Verbindungen und zeigt mir das meine Studien erfolgreich sind. Euch tut es weh, eure Mutter so zu sehen."
Ezra schnaubte zornig.
"Ich bin kein Forschungsobjekt, Thrawn! Was wollen Sie?!"
Er hörte die Schreie seiner Mutter.
"Machen Sie das aus!"
"Nein, das werde ich nicht."
Er setzte sich zurück und betrachtete wie die Miene sich langsam zu verändern begann. Ezras Widerstand bröckelte langsam und seine Atmung schien sich zu beschleunigen.
"Machen Sie das aus!" Die Schreie seiner Mutter trafen ihn direkt ins Herz. "SOFORT!"
Doch Thrawn hatte noch mehr Aufnahmen.
"Ich bin noch nicht fertig."
Er schaltete weiter und Ezra erschrak innerlich. Sein Vater. Es war lange her, aber Ezra konnte sich nur zu gut daran erinnern. Es war, als er vom Inquisitor geschnappt worden war. Wie er selbst war Kanan an einem Foltertisch gefesselt, doch Stromschläge fuhren durch seinem Körper.
"NEIN!"
Ezra zerrte an seinen Fesseln und seine Miene war dabei zu brechen. Thrawn betrachtete dies interessiert.
"Faszinierend. Trotz das es vergangen ist scheint es zu schmerzen. Kein Wunder das sie Eure Eltern sind, Euer Hoheit."
Bei Kanan hörten die Elektroschläge auf und der Inquisitor beugte sich über ihn. Er hob eine Hand und versuchte die Gedanken des Jedi zu erfassen. Kanan keuchte auf.
"Nein...nein nicht.. Nein, nicht Ezra. Nicht er.."
In seiner Stimme war so viel Schmerz und Furcht, Trauer, dass es dem Erwähnten ein Messer ins Herz rammte.
"Wo sind sie?"
Kanan kniff vor Schmerzen die Augen zusammen, und doch misslang es ihm erneut seine Gedanken zu lesen.
"Nicht...nicht Ezra. Alles, aber nicht er."
Ezra fühlte wie Tränen seine Wangen runterliefen und er sah wutentbrannt zu Thrawn.
"Wieso?! Wieso zeigen Sie mir das?!"
"Um die Kunst der Krieges zu verstehen, das sollte eurer Mutter doch bekannt sein", erwiderte er kühl und ohne jegliche Emotion.
"Ich bin kein verdammtes Forschungsprojekt oder Ihr Experiment, Thrawn! Von mir kriegen Sie nichts! Da haben Sie den Falschen!" Er wollte den Blick abwenden, aber der Chiss hielt sein Gesicht fest. "Was nützt ihnen das?!"
"Mir nützt das Wissen was ich durch Reaktionen erlange. Dadurch das du hier bist kann ich mir ausmalen das sie zur Rettung kommen werden, wie auch zu der Captain Syndullas", erwiderte er und Ezra hörte erneut die Schreie seines Vaters.
Ezra schnaubte.
"Das..das werden sie nicht. Sie sind mit anderen Dingen beschäftigt und kümmern sich null um meine Gefühle. Sie haben die falsche Person, Thrawn. Ich besitze nicht den Wert, den sie mir anmaßen."
Im gleichen Moment drohte der Inquisitor Kanan mit Ezra, wodurch der Jedi die Augen öffnete und ihn wütend ansah.
"Wenn du nur eine Hand an ihn legst, dann wirst du es bitter bereuen. Er wird beschützt, er wird nicht kommen und er wird niemals auf die dunkle Seite fallen. Er wird niemals von seinem Weg abkommen."
"Dein Vater scheint einen Narren an dir gefressen zu haben. genau wie deine Mutter und deine Schwester", erwiderte Thrawn.
"Halten Sie den Mund!", fuhr Ezra ihn an und schluckte. "Es nützt Ihnen nichts! Machen Sie das aus! Und ich habe keine Schwester!"
"Das ist eine Lüge", antwortete er. "Sie ist inzwischen zwei Jahre alt. Und noch dazu genommen sieht sie wie ihre Mutter aus, richtig?"
"Nein! Ich sage Ihnen nichts, Thrawn! Ich habe nichts von Bedeutung für Sie! Ich bin nicht die Figur, die Sie sich..." Seine Stimme brach ab, als die Szene wechselte. "Nein, nein das...."
Er hatte nie gewusst, dass davon eine Aufnahme existierte. Schreie hallten ihm entgegen und besonders hörte er seinen Namen.
"......schalten Sie das aus. Sofort."
Er konnte es nicht sehen, er wollte es nicht sehen. Doch Thrawn setzte sich wieder. Er quälte Ezra über Stunden hinweg mit den selben Fragen und mit den selben Aufnahmen. Immer und immer wieder hörte er die Schreie und sah den schrecklichen Schmerz seiner Eltern. Er war nicht in der Lage es abzuschalten, wegzusehen oder sonst etwas. Es war eine Folterung. Mehr als das. Es waren Dinge, die sein Herz, als auch seinen Verstand angriffen. Schließlich zeigte Thrawn nicht nur das, sondern auch Aufnahmen von sich selbst, als er unter Ephraims Kontrolle gestanden hatte oder sich für Kanan geopfert hatte...Die Schreie seiner Familie waren nicht zu ertragen, Ezra spürte nach und nach etwas in sich brechen, bis er nur noch schrie. Doch Thrawn gab nicht nach. Im Gegenteil es faszinierte ihn unheimlich den jungen Jedi so widerständig und doch gebrochen zu sehen. Er war wirklich eine Mischung aus seinen Adoptiveltern. Er war widerstandsfähig und stark, dennoch gebrochen und verletzt. Er konnte nicht behaupten das er nicht an dem Ziel war wo er hin wollte. Er wusste genau das dieser Junge das Herz der Crew war. Vielleicht hatte er es geschafft die Crew gegeneinander aufzuhetzen, als er Hera Syndulla festnahm- das Bindungsstück und die Anführerin dieser Zelle. Doch das hier, war das was sie brechen würde.
Dieser Junge war ihr Herz, ihre Seele. Er präsentierte die größte Stärke und zugleich Schwäche der Zelle. Sie würden so verzweifelt sein ihn zu befreien und er selbst würde langsam, ganz langsam brechen. So wie sie seine größte Stärke war, so war sie auch sein unglaublicher Schwachpunkt. Eine Nacht mit all den Aufnahmen und von dem Jedi würde nur noch ein Schatten seiner selbst bleiben. Dennoch war es faszinierend zu sehen welche Charakterzüge der Rebellen sich in ihm widerspiegelten und wie sehr er sich von seinen imperialen Erzeugern unterschied. Er war durch und durch das Kind von Rebellen, ein Jedi, ein Kämpfer. Irgendwann verließ auch Thrawn daen Raum. Irgendwann, wo Ezra nichts mehr mitbekam außer diesen Schmerz in seiner Brust und dem Gedanken, an den Streit. Wie dumm er doch war und wollte es nicht klären. Hätte er sie nur gelassen. Und doch war der Gedanke das sie ihm nicht trauten ein Stich, wie ein Messer.
Alles was sie zusammen durchgemacht, einfach...einfach alles schien wohl überhaupt nichts bedeutet zu haben! Er...er war es Leid. Er wollte diesen Schmerz nicht mehr fühlen und nicht mehr diese Schreie und Stimmen, die seinen Namen riefen. Vielleicht...vielleicht wäre es doch besser gewesen, wenn er Bendus Angebot angenommen hätte. Dann würde es wenigstens nicht so weh tun wie jetzt. Er liebte seine Familie, mehr als alles andere und doch..doch gab es einem Teil in ihm, der nicht zurückwollte. Der diesen Schmerz nicht mehr fühlen wollte. Für ihn war es schon fast ein Beschluss. Sie würden nicht kommen. Und er würde nicht zurück kommen. Ende der Geschichte. Das Ende der Crew und Ezra Jarrus-Syndulla?
Dann war es halt so. Manchmal gab es Veränderungen im Leben, die man nicht wollte, die man nicht haben konnte. Aber vielleicht...vielleicht sollte es so sein. Seine Verlobung mit Sabine war sowieso hinfällig, also würde er, wenn er jemals hier rauskommen würde, auf Lothal bleiben.
Es war falsch euch zu vertrauen...
Und so sehr Ezra es sich auch wünschte...diese Worte von ihm schienen sich zu bewahrheiten. Irgendwie tat es das immer, oder nicht?
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Ungeduldig lief Max auf und ab und rieb sich die Arme. Er war in seinem ehemaligen Aufzug als Inquisitor gekleidet und wartete auf das versprochene Signal seines Vaters. Nicht sonderlich ordentlich, wie sonst die Crew es kannte, waren seine Haare nicht. Sie gingen wild über seinen Kopf und ließen ihn unter Umständen ziemlich gut aussehen. Das war natürlich nur ein Nebeneffekt. Der Rest war ebenfalls versammelt. Zeb hatte es inzwischen aufzugeben zu vermitteln, Sabine und Kanan sahen sich beide nicht an und würdigten sich keines Blickes. Die Stimmung war....am Boden. Und es wurde nicht besser.
"Max? Hörst du mich?"
Der Padawan war hellauf erleichtert die Stimme seines Vaters zu hören und diesem Trauerspiel nicht weiter mitwirken zu müssen.
"Hey, ja. Natürlich hör ich dich", erwiderte er, nachdem er den Komlink genommen hatte.
"Seid ihr fertig?"
"Wir schicken es dir jetzt rüber."
Damit war sein Vater aus der Verbindung und eine weitere, vertraute Stimme ertönte. Kanan hob sofort den Kopf und etwas regte sich in seiner Brust. Es war Freude...aber auch Furcht. Furcht vor Heras Reaktion. Sabine hatte sich gesetzt und sagte nichts.
"Hier ist Spectre-2."
"Hey, 2. Ich bins."
Hera erkannte sofort seine Stimme.
"Was machst du denn auf Lothal?"
"Geschäfte, deine Crew muss dringend mit dir sprechen. Es geht um den Angriff der Morgen stattfinden soll."
Kanan stand auf ging zu dem Transmitter.
"Hera?" Er schluckte. "Wir..wir müssen reden."
Zeb sah zu Sabine und stieß sie leicht an.
"Wir wissen beide, dass deine Fassade nicht echt ist", gab er leise zurück.
"Wirklich? Wie schön", kommentierte sie gleichgültig.
"Was ist los? Ist etwas passiert?", kam es zurück. Kanan rieb sich den Nacken.
"Ist...ist Depa in deiner Nähe?"
Es folgte eine Stille.
"..Ja. Sie ist bei den Zwillingen eingeschlafen, sie hatte vorhin fürchterliche Schmerzen. Kanan, was ist los?", fragte sie und ihre Stimme hatte einen Schwung von Furcht inne.
Er schloss die Augen und Max sah wie viel Schmerz der Jedi in sich trug.
"Wir..wir können morgen nicht den Angriff starten, Hera. Es...es ist etwas passiert. Ezra...er..er hat es rausgefunden.."
"Was?", erwiderte sie und ihre Stimme war irgendwie ziemlich leise. "Warum? Wie ist das geschehen?"
"Die Kurzfassung? Er hat es sich zusammengereimt nachdem wir auf dieses Vieh getroffen sind", kommentierte Sabine. Zeb gab ihr einen leichten Schlag in die Seite und schüttelte den Kopf. Kanan schluckte.
"Wir..wir haben einen furchtbaren Fehler gemacht und...aber das ist jetzt nicht von Belang. Hera...Thrawn hat...hat ihn. Unsere größte Befürchtung ist...ist wahrgeworden."
Stille.
"Was?! Das..wie ist das passiert? Seit wann?", kam es hastig zurück.
"Hera, wir arbeiten an einem Plan, aber du musst den Angriff verschieben", erwiderte Max.
"Ja, und ich kehre auf der Stelle nach Lothal zurück."
"Nein, nein das tust du nicht. Hera, ich..ich kann dir jetzt nicht alles erklären, aber wir holen ihn da raus." Kanan schluckte. "Hörst du? Wir sind bereits dabei und haben vor ihn morgen rauszuholen. Du musst auf Yavin bleiben, der Angriff ist zu wichtig."
Zeb betrachtete Sabine.
"Er ist dir nicht egal. Also höre auf damit."
Sabine schnaubte leise.
"Lass mich in Ruhe."
"Kanan, ich kann doch nicht hier dumm rumsitzen und warten", protestierte Hera.
"Du wirst. Diese Mission ist sehr wichtig und ich riskiere es nicht, dass du zurückkommst. Hera, wir werden alles tun um ihn zu retten, wir...wir kriegen das hin. Wir..."
Man hörte Schritte.
"Wie um alles in der Galaxis habt ihr es geschafft, dass Thrawn ihn hat?! Ist euch eigentlich klar, was das bedeutet?! Ihr werdet keinen Erfolg haben!"
Kallus war wohl in der Nähe gewesen und hatte ihr Gespräch gehört.
"Kallus, misch dich nicht ein!", erwiderte Hera. Die Mandalorianerin seufzte und schüttelte den Kopf. Max tat eine Hand an seinen Kopf.
"...Wir sind hier um mit Commander Syndulla zu sprechen, nicht mit euch."
Kallus ignorierte sie.
"Habt ihr auch nur eine Ahnung davon, was er Ezra antun wird?! Selbst wenn ihr morgen Erfolg haben solltet, er wird nicht mehr derselbe sein!"
Kanans Augen weiteten sich und alle sahen auf.
"Wie..wie meinst du das?"
Auch Sabine sah zögernd auf.
"Kallus, das sind nur ganz blöde Gerüchte die da rumgehen", murmelte Max.
"Ich kann es dir genau sagen. Weil ich gehört habe, was er mit Ezra vor hat. Als ISB Agent lernt man beim Imperium und unter Thrawn mehr als man denkt." Es war ein kurzes Schweigen. "Seid unbesorgt Ezra wird nicht...physisch gefoltert werden. Das ist nicht Thrawns Metier."
Kanan schnaubte.
"Ach und was dann?"
"Er wird ihn brechen, Kanan. Er hat euch lange genug beobachtet und insbesondere Ezra. Er weiß, wo seine Schwäche liegt und was er tun muss, um ihm zu schaden."
Zeb schnaubte.
"Und was?"
"...könnt ihr es euch nicht selbst denken?"
"Er wird uns benutzen", murmelte Sabine laut genug und zog mit neutraler Miene ihr Bein an, um ihren Kopf darauf zu legen.
"Nicht nur das. Er hat alle Aufnahmen, die er dazu braucht. Hera hat sie bereits angesehen na ja zum Teil. Er wird diese Aufnahmen nonstop laufen lassen. Was glaubt ihr, was es mit Ezra machen wird?"
Stille.
Kanan war fast ganz weiß im Gesicht.
"Nein..."
"Er wird Ezra brechen wollen..", erwiderte Hera. "Das hat er auch bei mir versucht. Zum Teil."
"Dann müssen wir vielleicht doch früher einsteigen", wandte Max ein.
"Und bei ihm wird er es schaffen, denn er hat alles was er braucht. Das war der eigentliche Grund hinter Heras Entführung. Er hat genug Material und alles, was er benötigt. Die Aufnahmen von ihr, die Aufnahmen von ihnen und natürlich die von Kanan, als er geschnappt worden ist. Wenn ihr ihn morgen daraus holt, dann wird nicht mehr viel von ihm übrig sein. Thrawn hat erkannt, dass Ezra nicht körperlich zu schlagen ist, sondern nur psychisch."
Kanan schluckte und sah zu Max.
"Wann und wie sollen wir das tun?! Wenn das stimmt, dann.."
"Steig ich jetzt ein und Sabine begleitet mich", erwiderte er, wobei die Mandalorianerin fast vom Stein fiel.
"Wie bitte?"
"Du bist meine Rückendeckung draußen." Er wandte sich an Zeb und Kanan. "Ihr steht mit einem Gleiter draußen, wartet auf mich, Sabine und Ezra. Wir improvisieren jetzt."
"Seit wann klappt bei uns Improvisation?", fragte die Mandalorianerin und sah ihn ziemlich erbost an. Natürlich wollte sie Ezra sehen, ihm helfen, aber garantiert nicht jetzt.
"Bis dahin hattet ihr noch nicht mich."
Hera seufzte.
"Kanan..ihr habt keine Wahl. Ihr müsst es jetzt tun und so wie es Max sagt. Sonst ist es wirklich zu spät."
"Aber wir haben kein Ablenkungsmanöver, wenn es wirklich schief gehen sollte und das wird es bei diesem Plan", gab Zeb zurück. Kanan blinzelte und drehte den Kopf Richtung Eingang.
"Nein...nein um genau zu sein haben wir die perfekte Ablenkung." Er schluckte. "Wenn das stimmt, was Kallus sagt, dann haben wir keine Zeit zu verlieren."
Wie aufs Stichwort ertönte ein Wolfsgeheul.
"Gut, Sabine. Zieh dich um." Max griff in seine Tasche. "Das ist etwas zu groß alles, aber das klappt schon."
Er warf ihr imperiale Kleidungsstücke zu, die sie etwas fassungslos auffing.
"Kanan..", hörte man die Pilotin. "Passt auf euch auf."
"Das werden wir, versprochen. Ich melde mich, wenn wir ihn haben." Er schloss die Augen. "Mache dir keine Sorgen. Ich hole ihn daraus."
Zeb betrachtete die Mandalorianerin und konnte nur fassungslos den Kopf schütteln.
"Hörst du vielleicht mal auf dich so anzustellen?!", raunte er ihr aufgebracht zu.
"Ich stell mich nicht an!", zischte sie leise zurück und ging mit der Kleidung in einen Nebenraum.
"Bitte..möge die Macht mit euch sein", gab sie zurück.
"Und mit euch."
Damit endete die Verbindung und es wurde ganz still im Raum. Der Jedi hob den Kopf und blickte Max, als auch Zeb an.
"Wir brechen sofort auf. Sollte es schiefgehen, dann sind die Wölfe da. Sie werden uns helfen."
Zeb seufzte.
"Sie schon, aber bei Sabine ist das wohl anders..."
"Ich knocke sie aus, falls nötig", meinte Max. "Aber ich brauche noch jemanden drinnen, der sich auskennt", erwiderte der Jedi-Padawan und zog einen Inquisitoren-Helm auf.
"Also schön."
Sabine trat um die Ecke und war in komplett Schwarz gekleidet. Das viel zu große Oberteil stopfte sie in die Hose, die sie mit einem Gürtel festgemacht hatte. In der Hand hielt sie eine Sprühpistole und verdeckte ihre bunten Haare mit einem dunkelbraunen Ton. Kanan spürte die Wut in sich, als er Sabines gleichgültigen schon fast desinteressierten Ton hörte. Aber...aber da war nichts. Außer Sorge, unfassbare Sorge und Angst um sein Kind. Wenn das stimmte, was Kallus sagte, dann...dann hatten sie nicht mehr viel Zeit. Zeb schnaubte und sah zu der Mandalorianerin.
"Wieso tust du das?"
"Damit ich wieder lebend raus komme?"
Natürlich war die Frage nicht auf ihr Outfit bezogen, doch sie wollte einfach nur das hinter sich bringen und dann gehen. Max nahm seine roten Klingen und öffnete das Visier.
"Kadettennummer?"
"CM- 1315."
"Gut, du kennst die Regeln. Benimm dich...normal", definierte er.
"Ich war Kadett. Lass mich nur machen", murrte sie. Zeb sah zu Max.
"Warte Mal kurz einen Augenblick." Er wandte sich an Sabine. "Hör zu, du weißt hoffentlich, was gerade auf dem Spiel steht und ehrlich gesagt bin ich gerade mehr als nur schockiert und enttäuscht von dir, dass du dich so benimmst, als ob es dich nicht kümmern würde. Wäre Ezra an deiner Stelle hätte er bereits alles getan um dich rauszuholen, also reiß dich verdammt noch mal zusammen und ziehe das durch."
Er sah ihren fast schon entsetzten Gesichtsausdruck.
"Nein, Sabine. Da ist Schluss. Du kannst beleidigt sein und hier rumschmollen, wie du willst. Aber wenn Thrawn das getan hat, was Kallus sagte, dann wird der Kleine nie wieder derselbe sein. Egal wie oft und wie sehr ihr euch oder wir gestritten hattet Ezra hat immer alles für den Anderen oder mehr für uns getan. Er hat immer sein eigenes Leben riskiert und das ohne nachzudenken. Wenn du das nicht zu schätzen weißt, dann kenne ich dich nicht, Sabine. Denn gerade benimmst du dich wie ein ungezogenes Gör, was ungerecht behandelt worden ist."
"Tz."
Sie nahm den Helm von Max.
"Ich ziehe hier das durch, weder für mich, noch für Kanan, noch für Hera. Sondern für Depa, die ihren großen Bruder braucht. Trenne Dinge, Zeb. Ich bin dabei das zu akzeptieren, was man mir sagte."
Kanan wollte was sagen, doch sie schnitt sofort weiter.
"Ich sehe es ein, das das Vertrauen nicht da ist und es nie da gewesen sein kann, wenn man meint alles an Schuld einem zuschieben zu müssen. Das ist keine Familie. Ihr könnt maßlos enttäuscht von mir sein, ich bin es auch von dieser hier." Sie ging aus der Höhle und Max schüttelte den Kopf. "Wir sehen uns."
Kanan sah ihr nach und hielt sich die Stirn.
"Was habe ich nur getan..."
Zeb schnaubte.
"Ihr beide habt euch Dinge an den Kopf geworfen, die absolut nicht okay waren, aber dieses Verhalten ist einzig und allein auf Ezras Worte zurückzuführen, da kannst du mir sagen, was du willst. Sie ist eingeschnappt, verletzt und verhält sich wie ein Kind und wir müssen sie noch dazu bewegen mitzumachen. Wenn Ezra das mitkriegen würde..." Er schüttelte den Kopf. "Komm. Wir sollten uns auf unsere Position begeben. Hoffen wir, dass es noch nicht zu spät ist.."
Sie hofften es alle. Zu sehr. Sie wollten an Ezra glauben, daran glauben das er okay war und daraus kam. Aber die Worte von Kallus hatten sie alle verunsichert. Alle.
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Wie abgesprochen gingen Max und Sabine als Inquisitor und Kadettin hinein in den imperialen Komplex von Lothal. Wie sie es rein schaffte war ein riesen Glück und doch waren sie keinesfalls unachtsam. Max wusste wie Thrawn agierte und trichterte Sabine ein vorsichtig zu sein und keinesfalls aufzufallen. Sie schnappten sich einen Droiden bekamen so die Daten, die sie wollten. Das war der Moment wo Sabine Chopper wirklich vermisste. Der ehemalige Inquisitor wurde kaum beachtet und hatte Zugang zu fast allen Räumen.
"Irgendwie praktisch, wenn alle glauben, dass man abgekratzt ist", lachte Max leise, als sie in einem Fahrstuhl waren.
"Ja, bis jemand es bemerkt, du Schadenfroher", murmelte sie und sie liefen in einen Aufzug.
"Also nach Daten, müsste Ezra..." Sie laß nochmal alles durch. "HSZ-01-43. Ganz oben."
"War nicht anders zu erwarten. Sie halten ihn in den Hochsicherungszellen fest." Er schloss die Augen und schüttelte den Kopf. "Ich kann ihn nicht spüren, wäre auch zu einfach. Obwohl mir das Sorgen bereitet.."
Sie sagte erst gar nichts, dann..
"Ihm geht bestimmt gut. Sie haben immer Initiatoren an Ezra und Kanan angewendet.."
"Ich würde deinen Worten glauben schenken, aber irgendetwas stimmt nicht. Das sagt mir die Macht." Er seufzte. "Du bist nicht machtsensibel, daher weißt du es nicht, aber Ezra ist wie ein strahlender Stern in der Macht, der nur Licht ausstrahlt. Es ist seltsam das nicht zu fühlen, obwohl er in der Nähe ist."
Die Tür ging auf und sie erreichten das Stockwerk. Beide lugten um die Ecke und sahen vier Sturmtruppen vor einer Zelle stehen.
"Bingo. Erhöhte Sicherheitsmaßnahmen war ja klar."
"Dann erniedrige sie, Inquisitor", erwiderte die Mandalorianerin. Max grinste unter seinem Helm und gemeinsam liefen sie entspannt und normal zu der Zelle. Er wollte auf die Zelle zugehen, doch die Eimerköpfe stoppten ihn.
"Halt. Kein Zutritt, Sir. Nur für den Großadmiral."
Max lächelte finster.
"Ach wirklich? Nun Sie sehen ja selbst was für eine Position ich hier zu bekleiden habe. Mein Meister hat mich geschickt, ich soll mich des Gefangenen annehmen. Sie wollen doch keine Schwierigkeiten mit mir oder Lord Vader? Oder...irre ich mich da?"
Eins musste man ihm lassen Max hatte das noch immer drauf. Sabine war etwas amüsiert, als die Truppen einen Blick wechselten.
"Wir wollen den Lord nicht mit so einer Kleinigkeit behelligen. Sir."
Sie traten salutierend ab und Sabine klatschte in die Hände, als sie im Aufzug verschwunden waren.
"Ich sagte doch, dass es so funktioniert. Wow, dass macht noch immer Spaß." Er grinste und sah zu dem Schalter. "Willst du oder soll ich?"
"Ich mache schon."
Sie schob ihn zur Seite und nahm sich ihrer Verbindung mit dem Netzwerkes an. Sie drückte einige Schalter und gab einen Code ein. Das Display leuchtete grün. Max nickte zufrieden.
"Das ist doch..." Er erstarrte und sah zur Tür. "Sag mal...hörst du das auch?"
Sabine nahm den Helm ab, wobei ihr Haar hinunter über die Schultern fiel. Sie hörte genau hin und nickte leicht.
"Ja, da ist was oder?"
Er nickte langsam.
"Ja...Komm!"
Er öffnete die Tür und sofort schwirrten ihnen Schreie entgegen. Aber es waren nicht Ezras. Nicht ganz. Es war von einer Aufnahme. Der Padawan nahm seinen Helm ab und seine Augen weiteten sich.
"Dieses...dieses Monster.. Was hat er getan?!"
Sabine schnappte nach Luft und sah erschrocken zu ihrem Ver- zu Ezra, der zitternd an einem Foltertisch hing. Sofort lief sie hinein und stellte die Aufnahmen ab.
"Ezra?"
Max schüttelte den Kopf und betrachtete seinen Freund.
"Kumpel? Hey, es ist alles gut. Es.."
"Nein..nein! Mach das aus! Ich kann nicht mehr! Ich will es nicht mehr hören! BITTE!"
Ezra war bei Bewusstsein, aber schien gar nichts wahrzunehmen. Tränen liefen über seine Wange und unkontrolliert zitterte und schluchzte er.
".....Ez?"
Keine Antwort.
Sabine lief zu ihm hin und löste erstmal vorsichtig die Fesseln.
"Ezra, wir sind es. Max und Sabine. Es ist aus. Es ist alles okay", versuchte sie es. Doch Ezra reagierte nicht. Max schnaubte und schüttelte den Kopf.
"Sabine...er hört dich nicht. Karabast hoffentlich sind wir noch nicht zu spät."
Er legte eine Hand auf Ezras Stirn.
"Schlaf."
Ezras Augen fielen auf einmal zu und er beruhigte sich. Sabine nickte leicht.
"Verschwinden wir."
Doch davor nahm sie die Disk aus dem Pult und steckte sie ein.
"Was tust du da?", hakte er nach und stützte seinen Freund.
"Wir holen dich hier raus. Keine Sorge, Kumpel."
"Wenn Thrawn keine Kopien hat, was ich zwar schon glaube, hat er es wenigstens nicht mehr.."
Sie legte ihren Helm auf.
"Ich decke, in Ordnung?"
"Tue, was du nicht lassen kannst und.." Er zog scharf die Luft ein und entdeckte Wunden an Ezras Nacken, die Richtung Rücken gingen. "Rukh...dieser Mistkerl. Sabine, los. Wir müssen hier sofort raus."
Die Mandalorianerin ging zuerst hinaus, ehe sie erschrocken zurückwich. Truppen.
"Hey! Was.."
Ehe sie was sagen konnten schoss Sabine sie nieder.
"...und damit wäre unsere Deckung aufgeflogen."
Sie liefen zum Aufzug und stiegen hinein. Es dauerte nicht lange und Sirenen ertönten.
"Ich hoffe unsere Ablenkung kommt jetzt, sonst haben wir ein Problem."
"Dann passieren eben Wunder."
Sie zog einen Blaster und nahm einige Bomben aus der Tasche.
Der Aufzug stockte und Sabine linste hinaus. Nichts. Sie winkte Max hinter sich her.
"Auf was ich mich alles einlasse.."
Er folgte ihr und beide gerieten durch Zufall oder mehr durch unglaubliches Glück nach draußen, wo schon das absolute Chaos herrschte. Denn die Truppler waren dabei auf die Loth - Wölfe zu schießen.
"Wieder nichts! Wo kommen die her?"
"Frage dich lieber, ob die echt sind!"
Man hörte das Heulen der Tiere und Max schluckte.
"Wow...die haben es echt drauf."
"Später bewundern", kommentierte die Künstlerin und begann einige ihrer Wunder zu den Trupplern zu rollen. Zudem nahm sie eine Sprühpistole und malte mit ihrem Farben-Sprengstoffgemisch einige Zeichen an Kisten und den Boden.
"Ach, aber dafür bleibt Zeit oder was?", gab er sarkastisch zurück. Er sah sich um. "Irgendne Idee wie wir hier rauskommen oder besser wo wir abgeholt werden?"
Der weiße Wolf tauchte nicht weit von ihnen auf und deutete ihnen an zu folgen.
"....dieses Tier hat sie nicht mehr alle. Damit geraten wir direkt ins Feuer."
Sabine sah auf und blickte den Wolf an.
"Vertrau ihm..", murmelte sie und legte einen Blaster zurück. "Er hat uns schonmal geholfen."
Er nickte den beiden zu. Max seufzte.
"Ich glaube es nicht."
Damit gingen sie aus ihrer Deckung und liefen zu dem Tier. Dieses setzte sich in Bewegung und wies ihnen den Weg. Die Truppler schossen nicht auf sie...weil sie völlig auf die Anderen Tiere fixiert waren, die ihnen ihre Waffen zerstörten.
Es war wie ein Wunder, diese Tiere waren fantastisch.
Irgendwann hörten sie nur noch leise die Blasterschüsse und Max setzte kurz Ezra ab. Sabine tat eine Hand an die Schulter des Mandalorianers und Ezras.
"Das war..gut", kommentierte sie und legte den Helm ab. Sie lehnte Ezra etwas vor und betrachtete seine Wunde. Zögernd zog sie sich das Oberteil aus, wo ihr Top zum Vorschein kam. Sie riss das Oberteil ein und legte eine Art Verband um die Wunde, damit sie nicht weiter schmutzig werden würde. Der weiße Wolf kam neben ihnen zum Stehen und blickte in eine Richtung. Wenige Sekunden später tauchte der Speeder mit Kanan und Zeb auf.
"Wir sind kaum durchgekommen und..Ezra!"
Der Wolf nahm den Jedi sanft und trug ihn zum Speeder. Max hob eine Braue.
"....äh wir sehen alle das Gleiche oder?"
Kanan war dabei aus dem Gefährt zu springen, doch das Tier legte Ezra dort hinein. Schüsse und Schreie brachten sie in die Gegenwart zurück.
"Wir sollten schleunigst verschwinden."
"Das ist mal ein Plan, du wirst besser", erwiderte die Mandalorianerin und wich einem Schuss aus. Sie zog ihren Blaster und schoss zurück. "Los!"
Sie gingen langsam zurück, wobei es mehr und mehr Truppen wurden. Sie wussten gar nicht wohin sie schießen mussten.
"Es sind zu viele!"
Ehe sie umkreist wurden, tauchte die Starbird über ihnen auf und schoss hinunter. Sabine lächelte.
"Ketsu."
Max stieg ein und winkte Sabine hinter sich her. Für einen Moment, grübelte die Mandalorianerin förmlich und sah dann zu dem Speeder.
"Geht vor, ich fliege mit Ketsu und gebe euch von oben Deckung!"
Die Rampe des Schiffes fuhr auf und Sabine sprang ohne ein weiteres Wort auf, wobei Zeb und Kanan fassungslos ihr nachsahen. Sie konnten kaum ein Wort sagen, da flogen ihnen schon mehr Schüsse um die Ohren. Zeb setzte den Speeder auf Höchstgeschwindigkeit und raste los, der Wolf blieb dicht bei ihnen und zeigte ihnen den Weg. Kanan hielt Ezra in seinen Armen und schoss mit seinem Blaster zurück auf die Truppen.
"Ich kann nicht fassen, dass sie das gerade getan hat!"
"Also das hab sogar ich nicht erwartet", wandte Max ein und stand auf. Er zog sein Lichtschwert und blockte ab. Sie konnten die Starbird sehen, die die Speeder verfolgte und begann abzuschießen.
"Das Ganze gerät etwas außer Kontrolle", merkte Zeb an und folgte weiterhin dem Wolf. Kanan tätschelte Ezras Wange.
"Er ist so bleich. Was hat man nur mit ihm gemacht?"
Der Wolf lockte sie in eine Art Felsenlabyrinth wo die verbliebenen Truppen keine Chance mehr hatten. Max steckte die Schwerter weg und setzte sich.
"Er ist am Rücken verletzt. Er war ganz durcheinander und kaputt. Er..er hat uns nicht mal erkannt."
Zeb sah sich um.
"Wir haben sie abgehängt. Na endlich."
Sie flogen aus dem Labyrinth in die Steppe und machten sich auf den Weg zurück zur Siedlung. Seltsamerweise war der Wolf noch immer bei ihnen und schien das auch nicht zu ändern. Außerdem..
"Ähm..wo ist die Starbird?"
Kanan und Max sahen Richtung Himmel und erblickten...nichts.
"Das...sie hat uns nicht ernsthaft im Stich gelassen!"
"Zieh nicht voreilige Schlüsse..vielleicht fällt das Schiff zu sehr auf?", murmelte Max etwas verunsichert. "Sie hat im übrigen Thrawns Disk geklaut, womit Ezra..na ja gefoltert wurde."
"Also...also hatte Kallus Recht."
Kanan strich über Ezras Wange und hielt ihn an sich gedrückt.
"Hoffentlich ist es nicht zu spät. Wie..wie war es Max?"
Zeb knurrte.
"Sie benimmt sich wie ein Gör!"
"..nicht sehr..schön", meinte er. "Es war schrecklich. Ehrlich gesagt. Er..er hat sich kaum beruhigen können. Erst als ich ihn mehr oder weniger umgehauen habe ging es." Max wandte sich an Zeb. "Ihr kennt sie doch. Sie und ihr Temperament sind kaum zu zügeln."
"Ja, aber das geht jetzt eindeutig zu weit", gab der Lasat aufgebracht zurück. Der Jedi seufzte und sah zu seinem Sohn, der noch immer bewusstlos war.
"Wir sehen wie es ist wenn er aufwacht." Er sah auf. "Max, danke. Ohne dich wäre das nicht möglich gewesen. Du hast ihn gerettet."
Er winkte ab.
"Sagen wir mal so, das wir quitt sind. Ich habs gerne gemacht und werde es jederzeit wieder tun." Der ehemalige Inquisitor seufzte. "..Lasst uns erstmal entspannen. Wir werden sehen, wie wir das mit Sabine klären."
Kanan nickte.
"Wir müssen Hera Bescheid geben und...und sehen, was für ein Schaden Thrawn angerichtet hat." Er strich Ezra eine Haarstähne aus der Stirn. "Oh Ezzy...es tut mir so Leid..", raunte er ihm leise zu, aber bekam keine Antwort.
"Ja, das klingt nach einem Plan.."
Max seufzte erneut und schloss die Augen. Eine lange Nacht. Er würde morgen erstmal schlafen und das sehr lange. Kanan drückte seinen Sohn an sich, während Zeb den Speeder über die Steppe jagte, durch den kalten Wind unter dem Sternenhimmel hinaus in die Sicherheit. Und der weiße Wolf blieb die ganze Zeit bei ihnen. Er wachte über sie und wich nicht von ihrer Seite. Doch ob sie nicht doch zu spät waren würde sich noch zeigen.
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Währenddessen steuerte die Mandalorianerin Ketsu ihr Schiff Starbird in den Wolken Lothals. Sabine kam mit zwei Bechern hinein.
"Danke, das du mich reingelassen hast."
Sie reichte ihr einen. Sie nahm einen entgegen und trank etwas.
"Einer musste ich euch doch aus der Patsche helfen. Lust mir zu erklären, was das gerade war?"
Sie sah auf die Konsole.
"Wohin soll es eigentlich gehen?"
"Gerade nicht zurück zur neuen Basis. Hier ist gut", meinte die junge Herzogin und nahm einen Schluck. "Wir haben Ezra aus dem imperialen Knast geholt. Thrawn hat ihn erwischt", erklärte sie.
"Wieso überrascht mich das nicht? Dein Verlobter zieht so etwas wirklich an. Er ist zwar heiß, aber dass wäre mir zu viel Trubel. Auch wenn er noch so...ansehnlich ist."
Sabine seufzte.
"Ex meinst du eher. Wir sind nicht mehr zusammen", erwiderte sie leise, wobei Ketsu fast ihr Getränk ausspuckte.
"Wie bitte?!"
Ihr Schiff machte eine Schraube und sie flogen fast aus dem Sitz.
"Bringe mir solche Nachrichten nicht, wenn ich fliege, Schätzchen."
Sie sah zu ihr.
"Ihr seid getrennt?!"
Sie zuckte die Schultern.
"Hab mal wieder Mist gebaut. Ich sollte mir mal bei dir eine Scheibe abschneiden. Beziehungen sind einfach nichts für Mandalorianer.."
Ketsu blinzelte.
"Wow, wow wow..mal langsam, Hoheit. Du kannst mir nicht erzählen dass ihr getrennt seid. Nicht nach der Nummer auf Mandalore."
Sie schaltete und setzte zur Landung nahe eines Sees an.
"Also, was ist passiert? Hat er ne andere? Soll ich dem Schädel einschlagen?"
Sie musste etwas lächeln.
"Nein, musst du nicht. Er hat jetzt eh genug Probleme."
Sie fuhr über ihr Gesicht.
"Ich sags dir, du willst nicht meine Probleme haben."
Sie hob eine Augenbraue.
"Okay, Kleine. Spucke es aus. Im Übrigen waren deine beiden Crewmitglieder nicht sonderlich von deiner kleinen Aktion begeistert."
Sie schnaubte.
"Ja, wie auch sonst auch."
Sie erklärte langsam was vorgefallen war. Begonnen mit der Mission in der sie Hera befreien mussten und der Nachricht das Thrawn hinter Ezra her ist. Mit einem ungutem Gefühl hatten sie damals alle beschlossen es Ezra erstmal nicht zu erklären und hatten somit ein riesen Strick aus Lügen und Misstrauen erbaut. Sie erzählte von der Rückkehr nach Lothal und wie es ihr immer weniger gefiel Ezra es zu verschweigen, weshalb sie mit ihrem Ex-Schwiegervater in Streit geriet. Nachdem Rukh, ja dieser war auch Ketsu nicht unbekannt, Sabine festgesetzt hatte, wurde Ezra misstrauisch und hatte sich schließlich alles zusammengereimt.
"Tja.. dann haben Kanan und ich uns wieder gestritten, wer die Schuld trägt, klar war es kindisch, ich hab auch nicht nachgedacht was ich gesagt habe.. Ezra hatte dann gemeint er könnte niemanden heiraten dem er nicht vertrauen kann. Und das wars mit der Ezbine-Kurzstory der Leidenden."
Sie seufzte und lehnte sich zurück gegen die Lehne.
"Kanan gibt mir die Schuld. Ich hätte mich nicht schnappen lassen sollen. Er hätte ja nicht ohne Grund Schluss gemacht. Da ist mir einfach einiges klar geworden, Ket."
Sie hob eine Augenbraue.
"Und was? Sabine, ich bin deine Freundin und will, dass du glücklich bist. Aber findest du nicht, dass du vielleicht falsch reagiert hast? Ich werfe dir nichts vor, aber das du deswegen eure Beziehung beendest ist doch etwas...hart."
"Wieso ich? Er hat klar gemacht das er keine Beziehung führen kann."
Sabine rieb sich die Hände und nahm dann nochmal den Becher.
"Ich brauche Zeit um mir klar zu werden, in was ich darein gerutscht bin und was nicht. Ob ich dieser Familie trauen kann, wenn jeder weiß das es ein Fehler aller war, trotzdem alle behaupten es sei mein Fehler. Vor allem es von der Person vorgeworfen zu kriegen die mir zum ersten Mal an Bord Sicherheit gab. Da kann und will ich nicht mitmachen. Man hat mir zu oft in meinem Leben weh getan."
Sie betrachtete sie einen Moment und nickte langsam.
"Ich verstehe deinen Standpunkt, Sabine. Mehr als das und natürlich bist du bei mir an Bord jederzeit willkommen. Aber denkst du nicht, dass es etwas zu voreilig ist, wenn du alles anhand eines einzigen Satzes bestimmst? Ezra hatte jedes Recht wütend zu sein, gerade nachdem was du mir erzählt hast.."
"Natürlich hat er das. Mehr als nur ein anderer, hat er das Recht sauer zu sein. Dennoch sieht mich Kanan ja inzwischen nicht mehr als Schwiegertochter, dann ist es reinster Schwachsinn", murmelte sie und trank deprimiert weiter.
"Du ziehst diesen ganzen Unsinn gerade deswegen durch? Sabine, darf ich dich daran erinnern, dass du - jedenfalls bis vor kurzem - noch absolut abgöttisch verliebt in Ezra warst?"
Sie landete und schaltete die Triebwerke aus.
"Ich meine du hast mich geradezu zugeschleimt mit eurem Kitsch."
"Ich sage doch nicht, das ich ihn nicht liebe, Ketsu. Gott, ich würde die Zeit zurückdrehen wenn ich könnte und alles aufgeben nur damit er mir verzeiht.."
Sie seufzte.
"Lassen wir es einfach."
Die Mandalorianerin spürte das sie mit dem Thema noch nicht durch waren - jetzt vielleicht schon, aber danach nicht. Sie erhob sich und streckte sich etwas.
"Also wie ist nun dein Plan? Willst du sehen wie es ihm geht? Oder dich konsequent fernhalten?"
"Was denkst du denn?", fragte sie und erhob sich. "Lass uns was machen. Wie früher. Ein bisschen Mist bauen."
Beide grinsten sich zufrieden an. Das war garantiert nicht die erste und nicht die letzte Unterhaltung gewesen, die sie deswegen führen würden. Aber wenn Sabine noch nicht bereit war, dann würde sie einen Teufel tun und ihre beste Freundin dazu zwingen. Ketsu grinste.
"Weißt du wie wäre es, wenn wir uns um einen imperialen Außenposten nicht weit von hier kümmern, Du weißt schon...Explosionen haben noch keinem geschadet und ich finde es dort eindeutig zu grau."
Sabine grinste.
"Tja, dann lass uns etwas Farbe einbringen", schmunzelte sie und beide stießen ihre Fäuste aneinander. Doch die Gedanken Sabines lagen allein bei Ezra.
Ezra.. es tut mir so leid..
Wenn sie ehrlich war, so wusste sie selbst dass es falsch und absolut unfair war, was sie da tat. Zeb hatte nicht Unrecht und sie selbst hasste sich dafür. Besonders, da sie nach wie vor nicht wusste wie es Ezra ging. Aber sie konnte nicht zurück, nicht mehr. Jetzt jedenfalls nicht. Sie hatte einfach blanke, pure Angst vor der Realität, dass sie alles verloren hatte. Alles was ihr am Tiefsten bedeutete.
Ich liebe dich. Ni kar-tayli gar darasuum..
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Ich liebe dich. Ni kar-tayli gar darasuum..
Das waren die Worte die Ezra über sein Band vernahm, bevor er seine Augen öffnete.
Er war nicht mehr in der Zelle, dass merkte er sofort. Auch waren da keine Schreie mehr, aber er hörte sie trotzdem noch in seinem Kopf. Er öffnete die Augen und mit einem Mal prasselten viele Eindrücke auf ihn ein. Der Erste war, dass sich etwas sehr flauschiges an seinen Kopf schmiegte und seine Wange ableckte. Das Zweite war eine Erscheinung, die wie Max aussah. Er blinzelte und bewegte seinen Kopf hin und her. Ehe er etwas sagen konnte, stieß Max einen erleichterten Seufzer aus und blickte ihn direkt an.
"Bei der Macht, du bist endlich wach." Er tat vorsichtig eine Hand an seine Schulter. "Wie gehts dir?"
Ezra blinzelte.
"M- max? Was..was machst du hier? Was..." Er sah sich um. "Wo...wo sind die Stimmen?"
"Weg, weit weg. Sie sind nicht mehr da. Wir haben dich rausgeholt."
Er lächelte und war sehr erleichtert.
"R-rausgeholt?" Seine Augen weiteten sich. "Ich..ich bin zurück? Aber..."
Ein leises Winseln brachte ihn leicht aus dem Konzept und Ezra sah in die Augen des Wolfes.
"D-du?!"
"Er hat uns geholfen." Max strich über den Kopf des Wolfes. "Gehts?"
"W-wieso..." Ezra versuchte sich aufzusetzen, doch das Tier drückte ihn sanft zurück. "Wieso..wieso bin ich hier? W-was ist geschehen? Ich...ich kann mich nur an all die Stimmen und Schreie erinnern. Schreie, immer nur Schreie, die meinen Namen riefen, Schmerz, Furcht, alles war so fürchterlich laut und.."
Er konnte sich kaum beruhigen.
"Ezra, ist vorbei. Du bist sicher. Ich bin hier. Nur ich und dein Vater, Zebby. Wir sind alle hier, in Sicherheit", beruhigte er ihn und ließ Wärme über ihr Freundesband fließen.
Ezra schloss die Augen.
"Wieso..wieso bin ich zurück? Ich...ich wollte nicht zurück. Max. Es..es ist schön dich zu sehen, aber.." Das Tier neben ihm strich ihm über die Wange. "Was...was willst du noch?"
Du bist da, wo du sein sollst. Höre zu.
"Du musstest daraus. Deine Familie braucht dich und muss dir noch dringend etwas sagen. Sie machen sich fürchterliche Sorgen", erwiderte der Padawan.
"Tun sie das? Sie haben sich nur Sorgen darum gemacht wer dafür verantwortlich ist, dass die Lüge aufgeflogen ist..." Ezra drehte sich zur Seite und zischte vor Schmerz leicht auf. "Ich will nichts hören.."
"Du hast dich verletzt."
Max seufzte und setzte sich aufs Bett.
"Ezra, das was wir uns am Meisten gewünscht haben war Familie. Willst du wirklich sie weiter damit quälen ihnen nicht zuzuhören? Dich zu quälen?"
Er sah auf und blickte ihm in die Augen.
"Wie kann ich ihnen zuhören, wenn sie mir nicht vertrauen? Sie haben mich belogen, Max. Ohne Unterlass. Als ich es erfahren habe haben sie sich nur um die Schuldfrage geschert und nicht um mich. Das hat alles gezeigt." Ezra schüttelte den Kopf. "Ich wollte weg und nachdenken, aber der da.." Er wies auf den Wolf. "Wollte da nicht mitmachen."
"Kyber ist unheimlich nett. Er wollte dir nur helfen und dich vor Rukh beschützen." Er strich sanft über die Schnauze des Tieres. "..Sabine hat sich extreme Sorgen gemacht, als sie in der Zelle war und dich so gesehen hat."
"....Sabine?" Ezra senkte den Blick. "Mag ja sein. Aber was soll ich hier, wenn sie mir nicht vertrauen? Wie kann ich so weitermachen wie bisher? Und..." Er hob eine Braue. "Warte Mal. Kyber?"
Der Wolf stupste ihn sanft.
"Oh ja, Kyber. Ein ziemlich passender Name. Ich hab noch nie Loth-Wölfe gesehen. Sie sind unheimlich cool."
Kyber nickte und schleckte Ezra über die Wange.
"Man hat sie seit 200 Jahren nicht mehr gesehen. Aber wieso ist er die ganze Zeit bei mir? Ich will eigentlich niemanden sehen..."
"Du bist schon ein bisschen verpeilt. Du bist mit diesem Tier irgendwie verbunden. Er hat einen Narren an dir gefressen", lachte Max leise und fuhr über sein Haar.
"Ich vertraue dir Ezra. Jeder tut das. Ich will dir das nur mal gesagt haben."
Er packte sein Buch ein.
"Eltern machen eben verrückte Dinge. Meine wollen mich gar nicht mehr gehen lassen, weil sie sehr große Sorgen haben. Sie schauen immer nach mir, ich finde es ziemlich süß, verständlich. Derletzt wollten sie mich auch nicht mit Problemen belasten, aber ich hab ihnen klar gemacht das es mir gut geht und sie mich ruhig einbeziehen können...wenn sie einem nichts verschweigen würden..wären es keine Eltern, Ezra."
"Du verstehst das nicht. Sie haben ihr Versprechen gebrochen. Aber das ist nicht alles.." Er schluckte. "Das sie mich angelogen haben ist nicht halb so schlimm wie die Tatsache, dass ich alle in Gefahr gebracht habe und nichts davon gewusst habe. Und was Sabine betrifft...wieso hat sie mich belogen? Wieso hat mir überhaupt keiner was gesagt? Für mich ist es offensichtlich das sie mir nicht vertraut haben und ich in ihren Augen offenbar noch immer ein Risiko bin was Schwäche und Druck angeht. Ich kann das sehr wohl durchhalten, aber niemand vertraut mir, geschweige denn traut mir das zu."
Kyber winselte leise und rieb seinen Kopf an Ezras.
"Ich glaube das du dich da grade etwas reinsteigerst. Natürlich, sind Lügen eine Sache, die keinesfalls geduldet werden sollten. Doch verstehe etwas ihren Standpunkt. Nicht das ich hinter ihnen stehen würde, ich bin voll auf deiner Seite", fügte er hastig hinzu.
"Ich wurde so oft verletzt, Max. Und ich bin diesen Schmerz und die Lügen Leid. Ich will zu meinem Turm und einfach allein sein."
Kyber schüttelte den Kopf.
Nein. Dein Zuhause ist hier.
"Allein? Ich dachte wir wollten niemals mehr alleine sein..", murmelte er und sah den Gesichtsausdruck. "Ich meine es ernst. Sie bereuen es."
"Sah vorhin nicht so aus. Sie haben genau gesehen wie verletzt ich war und haben meine Gefühle vollkommen ignoriert." Er hob eine Hand und legte sie auf Kybers Schnauze. "Selbst jetzt haben sie Besseres zu tun. Wahrscheinlich diskutieren sie wieder.."
Max lächelte etwas verunsichert.
"Eher weniger.."
Ezra hob eine Augenbraue.
"Und was soll das.." Er begriff. "Das hast du nicht. Max!"
Er verzog leicht das Gesicht, als er sich zu schnell bewegte.
"Nicht, du bist verletzt. Und ich hab überhaupt nichts gemacht", erwiderte der ehemalige Inquisitor. "Mal im Ernst, sie diskutieren wirklich nicht. Zumindest Sab und Kanan nicht."
"Aha toll. Dann kannst du mir auch sicherlich erklären wieso sie draußen stehen und uns mit deinem Wissen belauschen." Er sah seinen Blick. "Ach komm, du kannst mich nicht reinlegen. Wieso kann man es nicht verstehen, dass ich nicht reden will?"
Kyber schnaubte, erhob sich und ging aus dem Raum.
"...und was macht er da jetzt?"
"Vielleicht ist er eingeschnappt", mutmaßte Max und plötzlich stieß der Wolf Zeb und Kanan hinein. Sabine fehlte. Kyber hob erhoben den Kopf und gab ein leises Knurren von sich, dann legte er sich wieder nahe an Ezra und ließ ihn nicht aus den Augen. Dieser warf nur ein Blick auf die beiden, ein Stich fuhr ihm ins Herz, als er Sabine nicht entdeckte und drehte sich mit den Rücken zu ihnen - nur um dann erneut das Gesicht vor Schmerz zu verziehen.
"Was wollt ihr..."
Und das sah Max als die perfekte Gelegenheit sich aus dem Familiendrama auszuklinken. Er wollte sowieso mal sehen wo Sabine abgeblieben war. Er tätschelte Kybers Kopf, der ihn einmal abschleckte, ehe er verschwand.
Kanan rieb sich die Hände.
"Reden..in Ruhe..und ich will mich entschuldigen. Erneut."
"Kid, wir wollten es dir wirklich sagen. Aber...aber es ist so viel dazugekommen und.." Zeb seufzte "Um ehrlich zu sein haben wir gerade ein einziges Chaos. Aber erstmal das Wichtigste wie fühlst du dich?"
Ezra schnaubte.
"Das Wichtigste? Vorhin hat es euch nicht interessiert. Also lasst mich."
Kyber stupste Ezra an und schüttelte den Kopf.
Stoße sie nicht weg. Höre zu.
"Ezra..nur für fünf Minuten. Dann kannst du ausflippen, uns wegschicken, aber wir bitten dich uns wenigstens ein paar Minuten zuzuhören", bat der Jedi und knetete nervös seine Hände.
"Wenn es euch allen so wichtig wäre, wieso ist Sabine nicht dann auch hier?"
Zeb und Kanan wechselten einen Blick. Sie konnten Ezra schlecht die Wahrheit sagen, aber ihn erneut anlügen und dann um Entschuldigung für ihre Lügen zu bitten - war das nicht etwas zu viel?
"Sabine...ist nicht hier. Sie ist bei Ketsu.."
"Oh...toll." Es herrschte einen Moment Stille dann,... "Sagt was ihr wollt und geht dann. Ich habe meine eigene Entscheidung schon getroffen."
Kyber schüttelte den Kopf, erhob sich und stieß Ezra sanft um, damit er sich auf den Rücken drehte.
Du bist wie ein Junges.
Kanan seufzte.
"Damals, als deine Mutter uns die Nachricht geschickt hatte, sind wir trotz allem zur Rettung geeilt. Wir hätten es nicht tun sollen, wenn es nach ihrem Kopf gegangen wäre, weil sie Angst hatte, dass sie dir so weh tun würden, wie sie ihr weh getan hatten. Thrawn wollte wissen was uns so stark macht, Ezra und hat uns einfach die Person weggenommen, die uns zusammen hält... aber es gibt eben noch dich, kid. Du bist das Herz dieser Crew. Du bedeutest uns allen so viel und wir konnten dich einfach nicht verlieren. Es war bescheuert, dumm, egoistisch und falsch dir es nicht zu sagen und ich bereue jeden Tag an dem ich dich belogen habe, bezüglich dieser Sache. Ich wollte es dir sagen, wir wollten es dir sagen, aber dann folgte das eine auf das andere. Sabine und du mussten sich erholen, deine Mutter ebenfalls, wir hatten dann Vorbereitungen bezüglich deiner Feier und dann wollten wir dir nicht noch etwas aufhalsen, was du eventuell in den falschen Hals bekommen würdest. Wir lieben dich, Ezra. Ich weiß diese Sache ist um nichts in der Galaxis zu entschuldigen, weil wir unser Versprechen gebrochen haben. Weil wir dachten dich so schützen zu können. Dabei haben wir dich einfach geradewegs verloren. Ich kann mich nur entschuldigen und sagen, das ich die Zeit zurückdrehen würde, um es besser zu machen, Kid. Es richtig zu machen. Aber dafür gibt es keine Chance.."
Zeb nickte.
"Ich wusste zwar nicht, dass das dein Vater so gut mit Worten kann, aber er hat Recht. Als wir davon erfuhren war es für uns alle ein großer Schock. Wir hatten bereits erlebt was passiert wenn man dich uns wegnimmt und...Kleiner, dass willst du nicht wissen. Wenn du nicht da bist, dann geht alles zugrunde. Und jetzt wo weder du noch Hera da war...na ja die ganze Sache ist ziemlich eskaliert. Mit diesem Ding haben wir alle nicht gerechnet und...und es hat uns Angst gemacht."
"Angst?", hakte Ezra skeptisch nach. Kyber spürte, dass sie auf den richtigen Weg waren und forderte sie stumm auf weiterzureden.
"Wir haben sie immer noch. Wir wissen wie es endet wenn du uns fehlst. Trauer, Schmerz, Verlust. Etwas, was ins Unermessliche geht, wenn du nicht bei uns bist. Wir haben so eine unheimliche Furcht davor dich zu verlieren, wie du eine Furcht hast uns zu verlieren. Wir wissen das es falsch war..uns tut es einfach nur leid. Es war eine Reaktion nach der anderen die uns an der Wahrheit hinderten, dabei war es unsere eigene Mauer. Aber die ist weg, dennoch baut sich eine aus schlechtem Gewissen geradewegs auf. Wenn deine Mutter hier wäre würde sie dir noch so viele andere Dinge sagen und doch weiß ich um ihre Sorge."
"Wenn ihr wirklich um meine Furcht wüsstet, dann hättet ihr es mir gesagt", murmelte Ezra.
"Kid.."
"Nein, Zeb! Das Schlimmste an der ganzen Sache ist nicht, dass ihr mich belogen oder..." Er schluckte. "..mir nicht vertraut. Nein, das Schlimmste ist, dass ich euch die ganze Zeit gefährdet und ununterbrochen in Gefahr gebracht habe und nichts davon wusste! Wenn ich es gewusst hätte dann..."
"Wärst du ohne ein Wort von Yavin abgehauen oder hättest hier bei der erstbesten Gelegenheit Reißaus genommen. Leugne es nicht, Kleiner. Wir wussten genau, was du tun würdest. Deswegen haben wir auch nichts gesagt."
Sie wollten dich nur beschützen. Verstehst du nicht? Kyber legte seinen Kopf in Ezras Schoß. Du bist ihr Junges. Und das für immer.
"Wir wollten dich beschützen, vor deiner eigenen Starköpfigkeit, die du nebenbei von Hera hast. Wir haben es nur versucht. Wir hätten nicht gedacht das wir dich dadurch verlieren würden", erwiderte Kanan.
"Aber besser haben wir dich so verloren, als dich irgendwo beim Imperium gefangen und gefoltert zu sehen. Du hast jedes Recht wütend auf uns zu sein, Kleiner. Wir sind es auch auf uns selbst."
"Wieso kümmern euch meine Gefühle plötzlich, wenn euch nach wie vor die Schuldfrage viel wichtiger war? Und es wahrscheinlich auch noch ist..."
"Die Schuldfrage war uns nicht wichtiger. Sab und ich hatten uns schon Stunden davor stark in die Haare gekriegt und haben die Kontrolle über unser selbst verloren."
"Und das ist die Untertreibung des Jahres, kid", kommentierte Zeb und zuckte die Schultern bei Kanans Blick. "Was? Ist so."
Ezra streichelte Kybers Kopf.
"Ich..ich weiß nicht was ich davon halten soll. Ich..." Er hielt sich die Stirn. "Gerade war ich noch in dieser Zelle und..."
In seinen Gedanken hallten die Schreie wieder und er zuckte zusammen. Kyber hob den Kopf und stieß ihn leicht an. Kanan ging auf die andere Seite und nahm seine Hand.
"Es ist vorbei. Ich verspreche es dir. Thrawn kann dir nichts anhaben. Wir sind jetzt hier."
Ezra schloss die Augen.
"Es..es war..ich habe euch gehört. Deine Schreie und Mums und..." Er schluckte und schnappte nach Luft. "Das...das wahr so..es hat nicht aufgehört. Es war nicht.."
Kanan zögerte keine Sekunde und nahm seinen Jungen fest in den Arm. Kyber lächelte und erhob sich zufrieden. Die beiden konnte er jetzt alleine lassen. Er und Zeb wechselten einen Blick, dann verließen beide den Raum, um Vater und Sohn allein zu lassen. Denn wenn jemand wusste wie man Ezra beruhigen konnte, dann war es Kanan.
"Es ist okay, lass es raus. Ich kann dir versprechen das es vorbei ist und das das nie wieder passiert. Thrawn wird dir nie wieder das antun", flüsterte er und küsste ihn auf den Kopf.
"Es tut mir so leid.."
Ezra schluckte, haderte einen Moment mit sich selbst und schmiegte sich dann in die Umarmung.
"Es...es war.. Ich höre eure Stimmen immer noch. Er..er hat mich nicht verletzt, aber mich ununterbrochen dem ausgesetzt. Ich habe gesehen wie sie euch gefoltert haben und...und.." Ezra nahm einen zittrigen Atemzug. "Es ist noch alles so klar. So...so völlig in meinem Kopf. Und..und dieser Schmerz." Er sah auf und Kanan sah die Tränen in seinen Augen. "Wieso? Ich tue alles, was ich kann, vertraue euch alles an, beweise es so sehr....wieso vertraut ihr mir nicht?"
"Och Gott, Ezra. Nein." Er küsste ihn auf den Kopf und schüttelte den Kopf. "Wenn wir dir das Gefühl gaben, das wir dir nicht vertrauen, oh nein...dieses.. mein Gewissen, Kid. Wir vertrauen dir unser Leben an. Wir hatten nur so eine Angst das du etwas Unüberlegtes tust. Aber niemals, niemals in tausend Jahren würde ich daran denken dir nicht zu vertrauen. Weil ich alles, mein Leben, in deine Hände legen würde."
Die Worte berührten Ezras Herz und er fühlte die Wärme und die Liebe durch ihr Band.
"I-ist das wirklich..." Er schloss die Augen und atmete tief durch. "Beweise es mir. Verspreche, nein schwöre mir, dass du mich niemals mehr so anlügen wirst. Egal ob es wegen meinem Schutz ist. Was nützt mir das, wenn ich euch dabei verlieren könnte? Wenn ich euch gefährde, dann ist mein Schutz absolut nichtig. Nur eure Sicherheit zählt für mich."
Kanan schloss die Augen.
"Kid, für uns wird es immer an erster Stelle stehen dich zu schützen..aber ich verspreche es. Und es tut mir nochmal so unsagbar leid.."
Die Ehrlichkeit in seinen Worten war nicht zu überhören. Ezra zögerte einen Moment, dann nickte er schließlich.
"O-okay...aber wenn das nocheinmal passiert, dann bleibe ich hier auf Lothal. Ich will das..das nicht nochmal ertragen und das könnte ich auch nicht. Ich kann nicht mehr verletzt werden, ich...ich will das nicht mehr. Diese Schreie.." Er schloss die Augen und Tränen liefen über seine Wangen. "Sie haben mir gezeigt wie du gefoltert wurdest, wie der Inquisitor dich mit mir bedroht hat oder wie Mum in seiner Gewalt war oder..oder wie ich euch unter seiner Kontrolle angegriffen habe und.."
"Ezra, es ist alles Vergangenheit. Sowas passiert nicht nochmal. Wir sind hier, bei dir und werden es zusammen überwinden. Du wirst dir sowas nie mehr ansehen müssen, niemals mehr", flüsterte er und drückte ihn sanft an sich.
"Es...es war so schrecklich. Das war.." Er schluchzte leise. "Es hat nicht aufgehört. Und immer wieder waren da eure Schreie, die meinen Namen riefen. Und..und er hat immer weitergemacht und.." Er sah auf. "Thrawn weiß jetzt wie er mich brechen kann. Das...das macht mir Angst, Dad. Wenn er mich nocheinmal.."
"Er wird dich nicht nochmal bekommen. Er wird es nicht. Ich verspreche dir, das wir Thrawn besiegen werden, Lothal retten und das du das niemals mehr anhören musst, niemals mehr ansehen musst", versprach er und sah ihm in die Augen. Kanan fühlte seine Angst und das brachte ihn noch mehr dazu ihn fester an sich zu drücken. Sie waren rechtzeitig dagewesen. Ezra war noch immer Ezra. Er war kein Schatten seiner selbst, er war nicht von Thrawn zerstört worden, sie hatten ihn rechtzeitig rausgeholt, etwas was ihn mehr erleichterte als alles andere. Ezra beruhigte sich etwas und legte seinen Kopf an seine Brust.
"O-okay... I-ich glaube dir." Da fiel ihm etwas anderes ein. "Nebenbei...tut mir Leid, dass ich dich mit Kyber weggeschickt habe, aber er hätte dich getötet um mich zu bekommen.."
"Schon gut.. ich war zwar nicht einverstanden aber..na ja. Das hast du eindeutig von deiner Mutter", seufzte er und strich über seinen Kopf. "Gehts?"
"Etwas...Ich brauche vielleicht etwas Zeit, aber das wird schon. Ich..ich habe schon Schlimmeres erlebt."
Schritte ließen sie aufsehen und Kyber trat erneut in den Raum und hatte eine Jogan im Maul. Ezra verdrehte die Augen.
"...ernsthaft?"
Kanan kicherte.
"Oh du bist ein ziemlich toller Wolf..."
Er legte die Frucht neben Ezra und stupste ihn an. Der Jedi seufzte.
"Nein, ich bin nicht hungrig."
Kyber sah ihn mit einem Blick an, der Hera Konkurrenz machen könnte. Kanan lachte.
"Okay, das ist klasse. Kyber, ich nehm dich mit."
Sofort hechelte der Wolf und sprang herum. Ezra seufzte.
"Na toll. Jetzt habe ich noch einen weiteren Aufpasser." Er sah seinen Blick und biss in die Jogan. "Ist ja gut. Meine Güte.."
Das Tier legte sich zufrieden an die Seite von Vater und Sohn und ließ Letzteren nicht aus den Augen. Sie blieben die ganze Zeit bei ihm, unterhielten sich und verwöhnten zum Teil etwas den schneeweißen Loth-Wolf und bemerkten gar nicht wie rasend schnell die Zeit verging. Sie hatten es geklärt. Endlich. Kein Geheimnis stand zwischen ihnen, keine Lüge.
Und zu guter Letzt war nur noch eines zu tun. Max hatte erneut ein Signal bekommen und so meldete sich Hera bei ihren beiden Jedi. Sie konnten sich zwar nicht sehen, aber die Erleichterung der Twi'lek war mehr als nur hörbar.
"Mum, ich bin okay. Wirklich", gab Ezra zurück, aber spürte eine Wärme in sich, als er die Stimme seiner Mutter hörte. Kyber wedelte mit seinem Schwanz und hörte ihnen aufmerksam zu.
"Wirklich? Ich kann es nicht beurteilen, ich sehe dich ja nicht und... Ach Ezra. Es tut mir so wahnsinnig leid", seufzte sie. Die Verzweiflung und Sorge aus ihrer Stimme war nur zu deutlich zu hören.
"Ist..ist schon gut. Ich verstehe es jetzt, ihr habt es getan, um mich zu beschützen..Das kann ich euch nicht vorwerfen.."
Kanan drückte ihm einen Kuss auf die Stirn.
"Wir werden es nie wieder tun. Das nächste Mal reden wir mit dir und finden gemeinsam eine Lösung. Wir werden nie wieder dein Vertrauen missbrauchen, kid."
"Wirklich nicht, ich hoffe dein Vater hat dir schon das gesagt, aber wir lieben dich und wir hatten nur schreckliche Angst um dich. Ich bin froh das ich mit euch sprechen kann, Max und seine Eltern erarbeiten sich hier reife Leistungen."
"Und darüber sind wir auch sehr froh", entgegnete Kanan und lächelte.
"Ich..ich liebe euch auch, Mum. Du fehlst uns...", gab Ezra leise zurück und lehnte sich an seinen Vater. Kyber schleckte ihm über die Wange, woraufhin er leise lachen musste.
"Kyber!"
"Im Übrigen haben wir einen neuen Freund, Schatz. Na ja oder mehr hat Ezra einen Fan."
"Einen Fan? Wirklich? Also zwei Tiere auf der Ghost, nein", erwiderte sie und man hörte heraus, das sie sehr amüsiert war. "Wir vermissen euch auch. Depa will mich gar nicht mehr gehen lassen, ihr fehlt ihr unheimlich."
"Und sie fehlt uns. Mehr als das."
Ezra strich über Kybers Schnauze.
"Ach komm schon, Hera. Kyber ist wirklich cool und er passt immerzu auf unser Junges auf."
Sein Sohn blinzelte.
"Junges?!"
Der Wolf schnaubte amüsiert.
Ich habe es dir gesagt.
Hera lachte.
"Wie bitte? Junges? Kanan, er ist erwachsen. Natürlich wird er immer unser kleiner Junge bleiben, aber Junges? Das habe ich noch nicht gehört."
"Habe ich von Kyber aufgeschnappt. Er nennt ihn ständig so."
"Oh ich warte noch darauf, dass er mich adoptieren will", gab Ezra zurück und schmunzelte, als der Wolf ihn erneut ableckte. "Hey.."
Ich passe auf dich auf. Du hast bereits dein Rudel.
Kanan sah zu dem Wolf.
"Hera, wusstest du das wir Ezzys Rudel sind? Man lernt doch jeden Tag was Neues."
"Dieses „Rudel" ist auch ziemlich groß, Kyber. Ich komme in zwei Tagen mit der Staffel. Wenn das Recht ist. Dann haben wir es endlich hinter uns. Und dann ist Lothal frei. Klingt das akzeptabel, Ezra?"
Dieser begann zu strahlen.
"Ja...ja, dass ist großartig. Danke, Mum."
Kanan strich ihm über den Kopf.
"Und dann können wir zurück nach Yavin. Ist unsere Kleine in der Nähe?"
"Näher als du denkst. Sie spielt im Nebenzimmer. Einen Moment."
Man hörte das Klappern eines Stuhles, sowie das Zischen einer Tür. Kyber schnupperte neugierig an dem Transmitter und zuckte zurück, als er ein lachen hörte.
"Ezzy!"
Dieser grinste breit.
"Depa...wie schön deine Stimme zu hören. Mein Zwerg, wie geht es dir?"
"Na hältst du die Basis ordentlich auf Trap?", hakte Kanan lachend nach. Kyber stellte die Ohren auf.
Wer ist das?
Ezra strich ihm über die Schnauze.
"Meine kleine Schwester und mein Padawan."
"Ja! Ich und Pad und Ani malen ganz viel, mit den Farben die Sabby uns geschenkt hat! Und mir gehts gut. Ich vermisse euch nur ganz doll!", antwortete sie.
"Das tun wir beide", stimmte Hera zu.
"Und wir euch. Wir können es kaum erwarten wieder mit euch zusammen zu sein", antwortete Kanan lächelnd und sah zu Ezra, der sich an ihn gekuschelt und die Augen geschlossen hatte.
"Ich glaube da ist jemand müde."
"...vermisse euch auch", gab Ezra murmelnd zurück und Kanan lachte leise.
"Ezzy, ganz doll müde",kicherte Depa. "Ich freue mich euch wieder zu sehen! Aber erstmal muss Mummy das Imperium hauen!"
Man hörte Hera kichern.
"Ja, und dann können wir feiern. Ezra, wenn du müde bist, dann schlaf etwas."
"..bin nicht müde. Ruhe nur meine Augen kurz aus."
Sein Vater schüttelte lächelnd den Kopf.
"Achso na dann. Depa, wenn wir wieder da sind, dann bringen wir dir was mit. Versprochen. In der Zwischenzeit achte ich auf deinen Bruder." Kyber hob eine Augenbraue. "Ich meine wir."
"Okay! Hab euch beide ganz doll lieb!"
"Wir lieben euch. Ruht euch aus."
Der Wolfe legte seine Schnauze auf Ezras Brust, der inzwischen eingeschlafen war.
"Wir lieben euch auch und können es nicht erwarten euch wieder im Arm zu halten. Depa, passe mir gut auf deine Mutter auf. Und du, mein Liebling, sei vorsichtig. Wir werden bereit sein."
"Ich weiß, Schatz. Liebe dich", kam es zurück.
"Gute Nacht, Daddy."
"Ich liebe dich auch, euch beide. Gute Nacht, meine Süße. Wir sehen uns bald, Kleines."
Hera seufzte genervt, während Depa kicherte.
"Ich hoffe das Süße, war an Depa sonst ist das erste was du bekommst ein Schlag."
"Das war an euch beide gerichtet." Er lächelte und schloss die Augen. "Wir sind bald wieder zusammen. Du musst dir keine Sorgen mehr machen, Liebling. Ich werde ihn nicht mehr aus meinen Augen lassen."
"Ich weiß, Süßer. Ich vertraue dir. Schlaf gut. Ruhe dich auch mal aus", erwiderte die Twi'lek. Man hörte ihren sanften Ton, der so viel Liebe ausstrahlte und Kanan konnte sich nur zu gut, das Lächeln dazu vorstellen.
"Das werde ich. Und ich glaube ich kann besser schlafen, als in den letzten Nächten." Er atmete erleichtert auf. "Ich liebe euch zwei. Schlaft gut, meine zwei Lieblinge. Wir sehen uns bald. Möge die Macht mit euch sein."
"Möge die Macht mit euch sein!", gab Depa zurück. Dann wurde die Übertragung beendet und Max stand eine Weile schon am Eingang.
"Meine Eltern werden noch etwas hier bleiben, bevor wir abreisen. Vielleicht könnt ihr öfters eine Übertragung senden."
"Der Angriff findet in zwei Tagen statt. Genug Zeit damit Ezra sich genügend ausruhen kann und wir uns vorbereiten können." Der Jedi strich über Ezras Kopf. "Wir waren nicht zu spät. Thrawn war nicht erfolgreich und dafür danke ich der Macht unendlich." Er sah auf. "Max, ich bin sehr froh, dass Ezra einen solchen Freund wie dich hat."
Der ehemalige Inquisitor winkte ab.
"Ich kann so viel sagen, aber ich bin froh das es so passiert ist, wie es ist. Weil Ezra dann endlich das gefunden hat wo er sich festhalten kann. Er hat eher Glück mit euch.."
Der Erwähnte schmatzte leise und seufzte. Kanan lächelte und strich ihm über den Rücken.
"Vielleicht...aber mehr haben wir das größte Glück mit ihm. Ich verspreche dir, dass wir immer auf ihn aufpassen werden. Er wird niemals wieder so einen Horror erfahren wie in eurer Kindheit."
"Daran hab ich überhaupt keine Zweifel, Kanan. Ihr seid sehr gut zu ihm."
Er warf Kyber ein Stück Fleisch zu. Das fing er hechelnd auf.
"Ich hab Sabine gesucht."
"Wir wollen das Beste für ihn. Und wir tun alles für seinen Schutz." Der Jedi sah auf. "Und? Hast du sie gefunden?"
"Ja und nein. Ich weiß wo sie zumindest war", gab er langsam zurück. "Sie hat mit Ket einen Außenposten in die Luft gejagt."
Kanan verkniff sich ein Stöhnen.
"Das...oh das ist doch mal wieder typisch. Ist ihr eigentlich klar, was sie gerade tut? Sie lässt ihn im Stich, er hat bereits nach ihr gefragt."
"Ich verstehe es ja nicht. Aber vielleicht hat sie einfach gerade die Schnauze voll? Vielleicht bringt Ketsu sie zur Vernunft", mutmaßte er. "Ich kann ja mit Ezra mal morgen etwas spazieren gehen, vielleicht kann ich ihn zu ihr bringen, wenn sie nicht zu ihm kommt."
Er nickte.
"Das wäre sehr gut. Vielleicht kriegt sie sich dann wieder ein..." Er sah zu Ezra. "Erstmal soll er sich ausruhen und schlafen. Dann sehen wir morgen weiter. Aber ich fasse es nicht, dass Sabine ihn einfach hängenlässt. Sie erkundigt sich noch nichtmal wie es ihm geht.."
Kyber sah auf und winselte etwas.
"..Vielleicht hat sie die Sache übertrieben. Oder mehr getroffen als sie zugibt, wer weiß das schon. Frauen eben."
"Oh erzähle mir nichts. Frauen sind das Mysterium schlechthin und..." Kanan hob eine Braue und strich Kyber über den Kopf. "Was hast du, mein Junge?"
Ezra regte sich im Schlaf und wimmerte leise. Max stellte sich auf und sah zu dem Jedi.
"Kanan. Träumt er?", fragte er und trat näher. Der Jedi sah zu seinem Sohn und strich ihm über den Kopf.
"Ja...Kein Wunder nach Thrawns...Folterung." Er streichelte Ezras Wange. "Schsch, es ist alles gut, Ezzy. Du bist hier, wir sind hier. Du bist in Sicherheit."
Er schloss die Augen und beruhigte ihn über ihr Band. Kyber sah noch einen Moment auf, dann wandte er sich beruhigt seinem Stück Fleisch zu. Der junge Mann seufzte.
"Ich hoffe es geht ihm bald besser."
Er streckte sich etwas.
"Ich gehe jetzt mal zu meinen Eltern, wir sehen uns morgen."
"Bis morgen, Kumpel und danke."
Kanan nickte ihm dankbar zu, ehe der Padawan den Raum verließ. Kyber sah ihn abwartend an, was ihn schmunzeln ließ.
"Keine Sorge, mein Freund. Ich bleibe hier und lasse das Junge nicht mehr aus den Augen."
Das Tier streckte sich und rollte sich dann zusammen. Es würde auch hier bleiben. Hier bei dieser warmen Präsenz. Kanan deckte Ezra zu und legte sich neben ihn, seinen Jungen fest im Arm. Dieser seufzte leise und kuschelte sich an seinen Vater. Kyber betrachtete sie einen Moment, dann lächelte er zufrieden und schloss die Augen. Das war ein langer Tag an dem sie viel erlebt hatten. Und auch gelernt hatten das Ezra das Wichtigste war und es bleiben würde. Für immer. Und sie würden ihn um jeden Preis beschützen.
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