10. Kapitel

Zur Erleichterung aller hatte sich das Missverständnis völlig aufgeklärt. Nach einer Nacht ging es Ahsoka schon viel besser und sie war wieder bei vollen Kräften. Rex wich nicht eine Sekunde von ihrer Seite, auch nicht als er eigentlich seinen Aufgaben nachkommen musste, doch er blieb bei Ahsoka. Er hatte sie so sehr verletzt, wenn auch ohne jegliche Absicht, und er wollte sie keinen Moment aus den Augen lassen. Ahsoka störte es nicht mal, sondern begrüßte das sehr. Sie taten ihre Aufgaben so gut es ging gemeinsam und mit der Zeit wurde etwas viel schöner.. Die Tritte der Kleinen wurden wesentlich stärker was Rex und Ahsoka sehr glücklich zur Kenntnis nahmen. Es war wundervoll. Es war perfekt.

Während bei den beiden alles wieder perfekt lief, machte sich der Rest der Crew zusehende Sorgen um Sabine. Diese distanzierte sich immer mehr und schien das Training längst aufgegeben zu haben. Selbst Ezra kam kaum noch an sie heran, was ihn mehr und mehr verzweifeln ließ. Doch da hatte die Mandalorianerin die Rechnung ohne Kanan gemacht.

Dieser war sehr, sehr aufgebracht weil sie die Verantwortung nicht ernst nahm und zog seine Schlüsse. Er würde sein Training durchziehen, ob sie nun wollte oder nicht. Doch was sie nicht alle bemerkten war das Sabine selbst in einer Art Kampf mit sich selbst steckte. Einem Kampf den sie einfach nicht gewinnen lassen konnte. So kam es, dass Kanan mit Hera sprach, die seinem Plan nur halbherzig zustimmte. Daraus folgte, dass Kanan Ezra mit sich zum Training nahm - was an sich nichts Ungewöhnliches war. Was darauf passierte war ein Anfunken Kanans an Sabine, dass sie dringend kommen müsste. Ezra hätte eine Panikattacke und würde nur von ihr beruhigt werden können. Ein mieser Plan, doch der Jedi wusste genau, das Sabine alles vergessen würde, wenn es um Ezra ging. Sie hatte wirklich alles stehen und liegen gelassen und war zum Trainingsplatz gestürmt, vorbei an einer perplexen Gruppe von Rebellen und auch Ahsoka und Rex. In innerhalb von drei Minuten war sie angekommen und völlig außer Atem stemmte sie die Hände auf die Knie. Doch es stellte sich heraus, dass Ezra vollkommen in Ordnung war. Kanan hatte sie reingelegt, damit sie nicht mehr ausweichen konnte. Ezra selbst hatte gewusst, dass sein Vater Sabine herlocken wollte, aber er hatte nicht gewusst womit. Entgeistert sah sie den Jedi und ihren Freund an. Doch diese Miene hielt nur für Sekunden an. Denn dann wurde sie sauer. Sie hatten mit ihren Gefühlen gespielt, praktisch ihre Sorge ausgenutzt.

"Das hast du nicht getan."

"Anders ging es ja nicht. Und nun da du endlich mal erschienen bist.." Er warf ihr einen Holzstab zu. "...Können wir beginnen."

Ezra schluckte. Das war keine gute Idee gewesen. Er hatte an eigenem Leib erfahren, was es hieß, wenn man mit Sabines Sorge spielte. Und das war nicht gut...Sie knurrte.

"Du hast mit meiner Sorge um Ezra gespielt!? Sag mal bist du komplett bescheuert!" "Du wolltest nicht hören, also musste ich auf andere Methoden zurückgreifen. Du hast mir keine andere Wahl gelassen", gab der Jedi ungerührt zurück. Der Padawan neben ihn legte eine Hand vor seine Augen.

Oh nein....

"Andere Methoden?! Wahl gelassen?! Ich hab dir tausende Male gesagt, dass ich das nicht möchte!" Sie sah zu Ezra. "Wusstest du davon?"

Dieser sah auf.

"Ich wusste nur, dass er dich herholen wollte. Allerdings nicht, wie er es anstellen würde."

Kanan sah zu seinem Sohn.

"Kannst du deiner Freundin bitte sagen, dass sie nicht ewig von der Verantwortung davonlaufen kann?!"

Die Mandalorianerin hob den Stock auf und warf ihn ihm zurück.

"Geh selbst trainieren. Ich glaubs nicht."

"Sabine! Du bleibst hier! Das hast du lange genug gemacht!"

Ezra seufzte.

"Könnt ihr beide euch vielleicht etwas beruhigen?"

Er hasste es. Er erinnerte sich nur zu gut an das ewige Gezanke von Rex und Kanan und das war schon schlimm gewesen. Aber das? Das war noch viel schlimmer, dass war sicher.

"Sorry, Ez. Dein Vater geht mir zu sehr auf den Zeiger. Schönen Tag noch." 

Sie drehte sich auf dem Absatz und tat zwei Schritte bevor sie sich nicht weiter wegbewegen konnte. Das kam ihr zu bekannt vor.

"Lass mich sofort los!"

"Nein, das werde ich nicht. Sabine, es reicht. Was ist los?"

Ezra schüttelte den Kopf.

"Ihr benimmt euch wie Kinder! Könnt ihr nicht in Ruhe darüber reden? Bitte?!"

Er wollte nicht zwischen ihnen stehen. Nicht zwischen seinem Vater und seiner Freundin. Das war nicht fair.

"Nichts. Lass mich los. Es geht dich nichts an. Ich will es einfach nicht!", zischte sie und versuchte von Ort und Stelle zu kommen. Erfolglos.

"Dad, könntest du bitte.."

"Ezra, halte dich daraus. Es wird Zeit, dass Sabine sich endlich ihrer Verantwortung stellt."

Der Padawan sah verzweifelt zwischen beiden Parteien hin und her. Was sollte er tun?

"Kanan. Lass mich los."

Diesmal hörte man mehr Verzweiflung, als Wut aus ihrer Stimme.

"Nein!"

Schritte näherten sich.

"Kanan, lass sie los. Du kannst sie nicht zwingen."

Ezra seufzte erleichtert auf.

"Na endlich."

Ahsoka hatte den Platz erreicht, ihre Augen nachdenklich auf Sabine geheftet. Die Mandalorianerin sah zu ihr und schluckte kurz.

"Lass mich bitte los. Bitte, Kanan."

Der Druck löste sich und Kanan ließ die Hand sinken. Ahsoka legte ihm eine Hand auf den Arm.

"Beruhige dich. Sie muss es wollen." Dann wandte sie sich an Sabine. "Es hat etwas mit deiner Tante zu tun, habe ich Recht?"

Ezra und Kanan starrten sie verwirrt an. Was hatte das jetzt zu bedeuten?

Sie zuckte stark zusammen und ging einen Schritt zurück.

"I -ich weiß nicht was du meinst.. Das ist Schwachsinn."

"Sabine...Rex hat es mir erzählt. Ich möchte von dir nur eine Frage beantwortet kriegen. Ist meine Vermutung korrekt?"

"Wovon sprichst du?", fragte Kanan, aber die Togruta antwortete ihr nicht. Sie schüttelte den Kopf

"Ich beantworte gar nichts zu meiner Vergangenheit, vor allem weil es Schwachsinn ist."

Ahsoka schien ihr direkt in die Augen zu blicken, dann neigte sie halb den Kopf.

"Also liege ich richtig."

"Ahsoka, was meinst du? Wovon redet ihr?"

Erneut keine Antwort.

"Nein. Liegst du nicht. Ihr sollt euch nicht in etwas einmischen, was ihr nicht versteht. Lasst mich einfach in Ruhe. Ich will es nicht", sagte sie und in ihr begann Verunsicherung zu steigen.

"Sabine...ich kannte sie. Ich sehe, dass ich richtig liege."

Die beiden Jedi wechselten einen Blick. Sie verstanden nichts mehr. Absolut nichts mehr. Die Mandalorianerin schluckte und blickte sie kurz an.

"I-ich weiß immer noch nicht wovon du sprichst."

"Ich weiß es, Sab. Ich verstehe dich. Aber das kannst du nicht alleine überwältigen. Ich weiß, dass du Angst hast. Aber bitte lass dir helfen."

Sie machte einen Schritt auf sie zu. Die Künstlerin sprang förmlich zurück, hatte angefangen zu zittern und schüttelte den Kopf.

"Nein. Du irrst dich. Lass es einfach. Mir kann niemand helfen. Lass es. Bleib dort."

Ezra wollte auf sie zugehen, doch Kanan hielt ihn zurück.

"Warte.."

Ahsoka ließ sich davon nicht abbringen und ging weiter vor.

"Ich weiß, dass ich mich nicht irre. Bitte, wir werden das hinkriegen. Aber du darfst nicht mehr davonlaufen."

"Es ist besser so. Lass es. Bleib zurück und.."

Sie stolperte und fiel nach Hinten. Ezra löste sich aus Kanans Griff und rannte auf sie zu.

"Hast du dir was getan?" Er half ihr auf und legte einen Arm um sie. "Du zitterst ja."

"Sabine...ich weiß, dass man nicht vor seiner Vergangenheit davonlaufen kann. Das weiß ich besser als jeder andere. Du musst dich ihr stellen", erwiderte Ahsoka und blickte ihr in die Augen. Sie atmete unruhig und schüttelte den Kopf.

"Ich weiß nicht, wovon du sprichst. Ich weiß es nicht. Lass mich damit in Frieden."

"Es wird dich zerstören. Je länger du es für dich behältst, desto schlimmer wird es. Vertraue mir. Ich will nicht...ich will nicht, dass du dasselbe durchmachen musst wie ich."

"Nein..." Verzweiflung stand ihr ins Gesicht geschrieben und auch Furcht. "Ich weiß nicht was du meinst", stritt sie ab. Ezra hielt sie fest.

"Love, beruhige dich. Was ist los? Bitte rede mit uns, rede mit mir."

Ezra sah sie flehend an. Sabine sah diesen Blick und es tat ihr unfassbar Leid.

"Es geht nicht..."

"Wieso? Wieso vertraust du mir nicht? Ich will dir doch nur helfen. Ich...Du machst mich damit kaputt. Bitte Sab."

Doch auch Ezras Worte halfen nicht.

"Ich vertraue dir mein Leben an, aber es ist besser für alle Beteiligten, wenn sie nichts wissen.."

Sie schluckte und zitternd wandte sie sich aus seinen Armen.

"Sabine, bitte.."

Doch sie lief davon. Erneut. Ezra konnte ihr nur hilflos nachsehen. Kanan ging zu ihm und tat eine Hand auf seine Schulter. Ahsoka verschränkte die Arme und sah Sabine nach. Sie hatte mit ihrer Vermutung richtig gelegen.

"Worüber hast du gesprochen?"

Sie schüttelte den Kopf.

"Tut mir Leid, aber Sabine muss es euch sagen. Es ist nicht meine Aufgabe."

"Aber wieso..."

"Wir können sie nicht zwingen, Kanan. Das ist der falsche Weg."

Sie konnten sie nicht zwingen, aber sie verheimlichte ihnen etwas. Und sie hatte furchtbare Angst davor. Sabine rannte soweit und so schnell sie konnte. Ihr rannen die Tränen hinab und sie stürmte in die Ghost zurück. Glücklicherweise war sie niemandem über den Weg gelaufen und sie sperrte sich ein. Schluchzend sank sie an der Tür hinab und verbarg ihr Gesicht in den Knien.

"Es tut mir leid, Ezra. Es tut mir leid..", schluchzte sie. Sie konnte es ihnen nicht sagen, sie konnte es einfach nicht. Aber Ahsoka...Sie wusste es. Doch wie hatte sie aus der Unterhaltung mit Rex das herausfinden können? Wie konnte sie ihr Geheimnis herausgefunden haben? Es ging doch nicht. Sie hatte niemandem etwas gesagt und Rex nur ein paar Dinge aber die nie auf sich selbst bezogen... Sie schluckte. Das durfte nicht passieren. Würde sie es den Anderen sagen? Würde sie...Hatte sie sie wirklich gekannt? Kannte sie womöglich auch ihre Mutter? Wie gut hatte Ahsoka sie gekannt? Wie war es dazu gekommen? Sie sah kurz auf und strich sich die Tränen fort. Hatte sie eine Ahnung von ihrer Familie? Ihre Geschichte und dem was passiert war in den Klonkriegen?

Sie musste mit ihr sprechen - allein. Aber...Aber konnte sie das überhaupt? Andererseits war Ahsoka nicht so wie Kanan und würde sie verstehen, würde ihr die Zeit geben, die sie brauchte...Oder? Sie sah zu den Bildern an der Wand und das an der Decke. Ihrer Familie.

Sie musste doch ihr zu hören. Sie gehörte doch auch dazu.

...aber was würden sie sagen? Was würden Sie denken, wenn sie es ihnen sagen würde? Was...Was würde Ezra denken? Sie war ja nicht die wofür sie sich ausgegeben hatte. Sie war jemand Anderes. Sie verbarg ihr Gesicht wieder in den Knien. Was sollte sie tun? Was? Sie wollte, dass das endlich aufhörte. Sie wollte ihre Familie nicht mehr wegstoßen, Ezra verletzen..das wollte sie nicht, hatte sie nie. Und doch tat sie es. Sie musste es tun.

Es war besser für sie. Je weniger sie wussten, desto geringer war es das sie in Gefahr geraten würden. Doch Sabine wusste tief in ihrem Inneren, dass Ahsoka Recht hatte. Sie konnte vor ihrer Vergangenheit nicht davonlaufen... Aber sie musste. Sie musste rennen. Damit das Schwert ihr nicht noch mehr vor Augen führte was sie war. Niemand durfte es erfahren. Niemand durfte die Wahrheit erfahren. Nur so waren sie sicher. Es war wirklich besser so. Also musste sie weiter ihrer Familie und dem den sie liebte weh tuen... Und sich selbst.

Das war der einzige Weg...

...So glaubte sie jedenfalls. Doch es sollte anders kommen. Und das würde ihr nicht wirklich gefallen.

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Währenddessen hatte Ahsoka noch immer etwas über Sabines Reaktion nachgedacht.

Sie war auf den Weg zur Zentrale, nachdem sie noch kurz mit Kanan und Ezra gesprochen hatte. Diese schienen nicht den leisesten Schimmer zu haben, was wirklich mit der Mandalorianerin los war. Zugeben Kanans Finte war ziemlich mies gewesen. Aber offenbar hatte der Jedi keine Geduld mehr, was Sabines Training betraf, was sie auf der anderen Seite auch verstehen konnte. Sie keuchte kurz auf und legte eine Hand auf ihren Bauch. Sie traten mittlerweile immer fester.

"Also wirklich. Ihr seid 24 Stunden am Tag aktiv", murmelte sie und schüttelte lächelnd den Kopf. "Wie euer Vater."

Sie lachte leise und lief langsam weiter. Es war wirklich unglaublich wie schnell sie wuchsen. Als sie in der Zentrale ankam, fand sie nicht nur Commander Sato vor.. Sie blieb einen Moment stehen. Wut wallte in ihr auf. Wut und Zorn. Erneut kam ihr das Bild vor den Augen, wie sie Rex geküsst hatte. Wie sie ihm berührt hatte...Sie versuchte sich für ihre Babys zu beruhigen und sah zu Sato.

"Commander."

"Commander Tano. Schön das sie es geschafft haben. Jenna Haiden hat ihre Mission erfolgreich erfüllt und das zur äußersten Zufriedenheit", erklärte er und wies auf diese. Ihr Haar war hochgesteckt, ihre Arme hinter dem Rücken verschränkt.

"Ach wirklich?"

Bleib professionell. Vermische nichts Privates und Berufliches.

"Nun ich gratuliere, Miss Haiden. Das sind erfreuliche Neuigkeiten."

Sie versuchte gute Miene zum bösen Spiel zu bewahren.

"Vielen Dank, Commander."

"Ich bin der Meinung das wir dies in ihrer Akte vermerken müssen. Was meinen Sie, Commander?"

"...In Ihrer Akte? Ja, natürlich. Es gibt so manche Dinge, die man in einer Akte vermerken kann."

Bleib ruhig.

"Aber ich denke wir sollen Sie dazu befragen. Was meinen Sie dazu, Miss Haiden?"

Ruhig bleiben.

Sie nickte langsam.

"Natürlich, Commander. Wenn Sie das wünschen sehr gerne."

Commander Sato sah zwischen den Beiden her.

"...Wenn Sie wollen..?"

Ahsoka lächelte falsch.

"Natürlich. Tun Sie das."

Denk an die Kinder.

"Wollen Sie die Fragen stellen?", fragte Sato und sah auf sein Daten Pad. Jenna hatte noch immer eine unschuldige Miene aufgesetzt.

"Nun..mich würden einige Dinge interessieren..Sie haben sich schon recht gut eingelebt, nicht wahr?"

Denk an Rex. Bleib ruhig.

"Ja. Diese Basis hier ist zwar nicht Yavin, aber ich kann sie als Zuhause sehen."

"Ich verstehe. Nun Ihnen gefällt es wohl hier? Nette Bekanntschaften geschlossen?"

Ein falsches Wort und ich reiße dir den Kopf ab.

"Ja. Ich verstehe mich gut mit einigen Rebellen. Natürlich mit einigen Damen hier gut. Ich kann nicht bestreiten das ich mich mit dem Captain gut verstehe."

Ahsoka ballte die Hände zu Fäusten.

"Ja...das ist mir zu Ohren gekommen. Das Sie sich mit dem Captain gut verstehen."

Sag es. Sag es los!

"Guten Tag, Commander. Entschuldigen Sie die Verspätung ich hatte eine Besprechung mit Meister Jarrus."

Es war Rex, der sich neben Ahsoka stellte.

"Guten Tag..", murmelte Sato.

"Hallo Captain..". lächelte Jenna.

"Hey, Rexter."

Sie verschränkte ihre Hand mit seiner. Wissend, dass Jenna das sah.

"Also...wo waren wir, Miss Haiden?"

Er gehört mir.

"Nun. Ich sage nur das meine Bekanntschaft auch bis zu dem Captain reicht."

"Ja, Bekanntschaft und mehr nicht..", meinte er. Ahsoka sah ihr in die Augen.

"Ja und ich sagte, dass mir das zu Ohren gekommen ist. Wollen Sie sonst noch etwas dazu sagen?"

Währenddessen sah Sato auf und blickte überrascht zwischen Ahsoka und Jenna hin und her. Was ging da vor sich? Der Captain rieb sich den Nacken und drückte sanft die Hand seiner Frau.

"Eigentlich nicht außer Sie wollen etwas bestimmtes hören", lächelte sie. Ahsoka schnaubte. Sie spürte Rex Druck und drückte sanft zurück.

"Bestimmtes? Oh und ich bin mir sicher, dass Sie mir das erklären können."

Denk an die Babys.

"Na ja...sie wollen doch irgendwas hören oder? Wissen sie.." Sie trat einen Schritt vor. "Sie sollten auf ihre Bekanntschaft mit dem Captain auch mehr achten..."

"Bitte?!" Ahsoka trat vor, ihre Augen funkelten vor Wut. "Jetzt hör mal zu, Rekrut. Ich bin dein Commander und du hast mir Respekt zu erweisen."

Sato sah zu Rex. Wenn Ahsoka diese Karte ausspielte, was sie nie tat, dann war sie richtig wütend. Sehr sehr wütend.

"Ich habe einen hohen Respektgrad, doch Sie wollten doch etwas hören."

"Meine Bekanntschaft mit dem Captain geht Sie sicherlich nichts an!"

"Sie meinten doch mich zu fragen", gab sie zurück und Rex ging dazwischen.

"Bevor das hier ausahndet beruhigen wir uns hier."

Jenna lächelte.

"Natürlich, Rex."

"Oh, wir schon beim Du?!" Ahsoka trat näher. "Sind Sie so verzweifelt, dass Sie sich an vergebene Männer ranwerfen?!"

Sie kochte vor Wut.

"Commander, Miss Haiden. Beruhigen sie sich", versuchte es Sato. Doch vergebens. Ahsoka war außer sich, dass konnte Rex nur zu gut sehen. Und sie würde sich sicherlich nicht so einfach beruhigen lassen.

"Ich sage es Ihnen einmal. Der Captain ist vergeben, er ist Tabu. Verstanden?!"

Doch Ahsokas Warnung schien sie nur zu belustigen.

"Das haben sie jetzt gesagt. Hören sie mal. Es ist doch seine Entscheidung."

Rex verbarg sein Gesicht in seiner Hand.

"Er wird Ihnen genau dasselbe sagen! Was fällt Ihnen ein ihn einfach zu küssen!"

"Was ist mit Ihnen denn los? Sie müssen einfach besser aufpassen."

"Aufpassen?! Ich muss bestimmt nicht auf meinem Mann aufpassen. Ich vertraue ihm und weiß, dass er mich niemals hintergehen würde!"

Denk an die Kinder. Rege dich nicht zu sehr auf.

"Okay, schön aber das ist doch-"

"Jenna, es reicht", wandte sich Rex ein. "Lass es einfach. Ich bin vergeben und verheiratet. Also hör jetzt auf. Und du, beruhigst dich bitte", wandte er sich an Ahsoka.

"Beruhigen?! Ich lasse mir nicht von einem einfachen Rekruten sagen, dass ich auf dich zu achten habe! Ganz zu schweigen davon, dass ich es mir gefallen lasse wie sie dich vor meinen Augen anflirtet!" Sie sah zu Jenna, die noch immer dieses selbstsichere Grinsen im Gesicht hatte. "Hör mir mal gut zu. Du bist neu und weißt es daher nicht, aber ich sage es dir jetzt. Lege dich nicht mit mir an. Und lass die Finger von Rex!"

"Sehe ich so aus?", hakte sie nach.

"Jenna!", zischte er.

"Du hältst dich fern von ihm. Ist das bei dir angekommen?!"

"Wenn sie das so wollen. Aber ich lebe auf der Basis. Ist etwas schwer."

Ahsoka ballte ihre Hände zu Fäusten.

"Ich meine das du ihm nicht zu nahe kommst. Versuch noch einmal so eine Aktion und ich schwöre dir, dass es dir Leid tun wird."

Die junge Frau erhob eine Braue.

"Was wollen Sie denn bitte tun? Sie sind Commander und sind auf jeden Rebellen angewiesen, den sie kriegen. Sie können gar nichts tun. Ich sehe das so, dass der Captain so ziemlich etwas Besseres verdient hat."

"Hey!", knurrte er.

Commander Sato legte sein Daten Pad gegen die Stirn. Ahsoka blieb fast die Luft weg. Das war doch..

"Und du willst genau wissen, was er verdient? Wer zu ihm passt? Oh, ich bin zwar Commander, aber bei mir hört alles auf, wenn man sich an meinen Mann ranschmeißt!"

"Oh Mann..", murmelte Sato. Der Klon seufzte. Eigentlich sollte er eingreifen, aber was würde das bringen?

"Na ja. Ich denke daran kann man noch arbeiten."

Ahsokas Montrale stellten sich auf. Jetzt wusste Rex sicher, dass sie sehr wütend war.

"Ich weiß was geredet wird und wie ihr über meinen Mann schwärmt. Aber ich sage es dir jetzt und du wirst es deinen Kumpanen sagen. Niemand macht sich an den Captain, an meinen Mann ran. Er ist vergeben und glücklich verheiratet. Nichts wird das ändern, verstanden?"

"Das ist Ihre Meinung. Nicht meine. Sie können dies gerne selbst tun."

Der Kriegsveteran seufzte.

"Na toll.."

Ahsoka knurrte.

"Ich habe es satt davon zu hören. Und der Captain ist im Übrigen meiner Meinung. Also halte dich zurück und lass uns in Ruhe. Und vor allem und das wirst du ihnen ausrichten, hat es niemanden etwas anzugehen, was unsere Beziehung betrifft. Hast du verstanden?!"

Doch es wurde noch schlimmer, etwas wo Rex nicht zusehen konnte.

"Sind wir schon beim Du? Hören Sie. Der Captain gehört niemandem. Also können sie keinen Anspruch auf ihn nehmen."

"Falls Sie es noch nicht mitbekommen haben sollten, aber wir sind verheiratet! Rex ist mein Mann und daher kann ich sicher sagen, dass er mir gehört. Und wir sind sehr glücklich verheiratet!"

"Sie haben das gesagt. Schön. Und jetzt?"

Ahsoka hatte genug. Sie fuhr zu Rex herum.

"Sagst du auch mal was?!"

Doch Rex war so sprachlos von der ganzen Diskussion, dass er nicht wusste was er sagen sollte. Das wusste Jenna zu nutzen.

"Er stimmt mir zu. Es ist doch wahr, richtig Captain? Also können sie ruhig ihre Anspannung zurückstellen."

Der Klon blinzelte und sah sie entgeistert an. Ahsoka blickte zu Jenna, dann zu Rex. Sie schüttelte fassungslos den Kopf.

"Wisst ihr was? Macht was ihr wollt. Ich habe mich um wichtigere Dinge zu kümmern." Ihr Magen verkrampfte sich. "Danke, Captain."

"Hey.."

Ahsoka kehrte sich auf dem Absatz und lief des schnellen Schrittes los.

"Lass sie doch.."

"Jenna, ich bin verheiratet. Lass es einfach bleiben und kümmere dich um was anderes."

Er rannte ihr hinterher. Doch sie dachte nicht daran stehenzubleiben. Sie hielt ihre Tränen zurück und rannte auf ihr Schiff zu. Sie wusste genau, was sie tun wollte. Was sie tun musste. So konnte sie Sabine helfen und das..das war wichtiger, als diese arrogante Jenna!

Sie lief die Rampe hinauf in das gemeinsame Schlafzimmer, wo sie ein Holoprojektor hervor holte. Sie begann diesen zu aktivieren und eine verschlüsselte Verbindung aufzubauen.

Doch vorher schloss sie die Tür, wischte sich die Tränen von den Wangen ab und atmete tief durch. Dann sah sie auf und erkannte eine vertraute Gestalt. Diese hatte ein sanftes Lächeln im Gesicht und seine Augen waren wie immer freundlich.

"Ahsoka?"

"Hey, Ben." Sie lächelte, als sie ihn sah und versuchte Rex zu vergessen. "Lange nicht gehört. Wie geht es dir?"

"Mir geht es gut. Nach der Hochzeit bin ich wieder meiner Aufgabe nach gegangen. Wie gehts dir?", erkundigte er sich sanft und schien sich zu setzen.

Sie schluckte.

"Mir..ging es schon mal besser. Ich habe dich kontaktiert weil ich dich etwas fragen wollte...erinnerst du dich an Satine? Die Herzogin Mandalores?"

Es entfuhr ihm ein leises Aufatmen. Er sah ziemlich betroffen aus.

"Satine...ja.. Ich kenne sie.. Kannte sie."

Sie seufzte.

"Ich..tut mir Leid. Ich weiß, dass du sie sehr gemocht hast..Aber ich brauche deine Hilfe. Hatte sie eine Nichte? Weißt du da etwas von?"

Er nickte.

"Schon gut.. Eine Nichte? Ich weiß von ihrer Schwester. Aber Nichte..." Er überlegte. "...Na ja....Wenn sie eine hatte, dann müsste sie schon zu der Zeit als Mandalore erobert wurde geboren worden sein.." Er musterte sie. "Geht es dir gut?"

Sie winkte ab.

"Alles okay. Nur..Nur etwas Stress." Ahsoka seufzte. "Ich glaube sie hat eine. Bo Katan ist ihre Mutter. Erinnerst du dich an das Mädchen mit den bunten Haaren, als wir bei dir waren? Die Mandalorianerin?"

"Ja, natürlich..." Er stockte. "Also hab ich mich nicht geirrt..." Er stand für einen Moment auf und kam mit einem Bild zurück. "Das ist Satine.. Ich habe sie, als ich ein Padawan war, eskortiert und beschützt. Ich wusste das sie eine gewisse Ähnlichkeit hatten, stempelte es als Illusion ab.."

Ahsoka keuchte auf. Wenn sie es nicht besser wusste, dann hätte sie gesagt sie hätte Sabine vor sich.

"....Also lag ich richtig. Sabine ist ihre Nichte. Jetzt verstehe ich alles. Kein Wunder, dass sie sich fürchtet. Sie ist die Erbin Mandalors."

"Aber das ist eine schwere Last. Satine war 16, als ich sie traf und dabei den Thron zu besteigen. Aber sie sehen sich ähnlich, da gibt es keine Zweifel.." Er lächelte etwas, bevor es erstarb und ernst wurde. "Sie ist auch in großer Gefahr."

"Ich weiß. Sie ist dabei sich vollkommen abzuschotten. Ich vermute mal, dass sie denkt, dass sie uns damit beschützen kann. Aber sie wird sich dem stellen müssen. Sie ist ihre Erbin, deswegen hat die Macht ihr das Dunkelschwert gegeben."

Sie zuckte zusammen, als sie einen Tritt spürte und legte eine Hand auf ihren Bauch.

"Dunkelschwert...hatte das nicht Maul?", hakte er nach, bevor er eine leichte Welle empfing. Die Macht. "Was ist denn bei dir los? Irgendwas meldet sich über die Macht.."

"Das...das dürften deine Enkel sein." Sie lächelte und strich über ihren Bauch. "Ich bin schwanger. Mit..Mit Zwillingen." Erneut bildeten sich Tränen in ihren Augen, aber sie wischte sie weg. "Ja, Maul hatte es. Es fiel beim Kampf gegen Ezra und Kanan von seinem Gürtel. Kanan nahm es und gab es Sabine. Sie hat den Schrein der Nachtschwestern damit zerstört."

"Mit Zwillingen..?" Ein breites Lächeln tauchte auf seinem Gesicht auf. "Liebes das ist wundervoll. Was werden die Beiden denn? Ich spüre, dass sie sich bemerkbar machen. Sie sind sehr warme Präsenzen. Glückliche Präsenzen.. Rex ist bestimmt sehr glücklich."

"Ein Junge und ein Mädchen. Wir wissen noch ob sie machtsensibel sind. Wir...wir wollten den Jungen Anakin Ben Tano nennen. Also...wenn das für dich in Ordnung ist."

Weitere Tränen, doch sie wischte sie erneut weg. Sie wollte jetzt nicht daran denken. Nicht daran. Er lächelte sie liebevoll an.

"Snips..das ist fantastisch. Ich danke dir. Das ist wirklich.."

Er schloss die Augen und Ahsoka spürte eine warme Welle durch die Macht. Sie schloss die Augen und lächelte. Vergaß für einen Moment diesen Kloß in ihrer Magengrube und spürte die vertraute Präsenz.

"Rex..Rex hat es vorgeschlagen. Wir wollen, dass die Namen eine Bedeutung haben. Und wir fanden diese beiden Namen einfach perfekt."

Er lächelte

"Euer Sohn wird sehr stolz darauf sein. Davon bin ich überzeugt."

"Das wird er. Immerhin ist er nach den größten Jedi benannt, die ich kenne. So seid ihr beide bei uns. Bei dem Mädchen sind wir noch am Überlegen."

Sie seufzte. Ben strahlte sie an.

"Ihr werdet einen wundervollen Namen auch für sie finden. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Kleinen nach ihren Eltern kommen."

"Danke. Ich möchte mein Bestes tun, damit ich eine gute Mutter für sie sein kann." Sie strich über ihren Bauch. "Wenn sie da sind werden wir dich mal besuchen. Sie sollen schließlich ihren Großvater kennenlernen."

Ben sah sie warm an.

"Eure kleine Familie..Passe gut auf sie auf, Kleines."

"Das..das tue ich. Ich bin für die beiden auch sehr dankbar. Du hättest Rex sehen sollen. Als der Doktor gesagt, dass es Zwillinge werden, ist er glatt umgefallen."

Der Jedi lachte etwas.

"Mich hätte das auch umgeworfen... Ich wünsche euch alles Gute, viel Glück und sehr viel Frieden für euch und die Kleinen. Ich will dich nicht aus der Stimmung bringen aber... achte etwas auf die kleine Mandalorianerin. Wenn sie so wie ihre Tante ist, dann wird sie sehr stur sein. Und zum größten Teil sich auch quer stellen. Du kanntest Satine ja."

Ahsoka lächelte.

"Oh ja das ist sie. Sie ist genau wie Satine. Ihre Sturheit kennt keine Grenzen. Aber ich rede mit ihr keine Sorge. Ich danke dir, Ben. Ich weiß jetzt schon, dass die Kleinen dich lieben werden. Ich spüre ihre Wärme."

Sie hörte Schritte, bekannte Schritte. Ben lächelte.

"Ich liebe dich, Kleines. Ich muss auch langsam meinen Rundgang machen..." Er seufzte und hob erneut das Bild hoch. "Speichere dir das ab. Gegen Beweise wird sie nichts sagen."

"Okay, danke." Sie lächelte ihn warm an. "Ich liebe dich auch...Vater. Pass auf dich auf."

"Das werde ich. Achte auf dich und möge die Macht mit euch sein. Für immer."

Er lächelte sie an, bevor das Hologramm zu flackern begann.

"Möge die Macht mit dir sein", flüsterte sie und schaltete den Projektor ab. Dann ließ sie ihre Tränen gewähren und strich über ihren Bauch. "Wenigstens er hält zu mir. Ihr werdet euren Opa lieben. Ich liebe ihn auch."                        

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