Der erste Schnee


Sicht Erzähler:

Zwischen Training und Verantwortung schien der junge Itachi gefangen zu sein, umso mehr genoss er seine täglichen Ausflüge, die er mit der kleinen Reiko unternahm. Ob sie nun am See saßen, auf das Wasser sahen um sie herum die Stille oder ob sie lachend durch das Dorf liefen und verstecken spielten oder andere Albereien zusammen machten. Trotz missbilligender Blicke seitens seines Vaters und Clans, war der junge Uchiha nie wieder, so ausgeglichen, wie zu jenen Tagen gewesen.

Kein Wunder also, dass sein Erwachsenes ICH immer noch an der Vergangenheit hing und an diese ganz besondere Zeit, während seines langen Schlafes und seiner Bewusstlosigkeit dachte.

Reiko's Sicht:

Es waren einige Tag, nach dem Fest vergangen und beinahe täglich hatten die Beiden sich gesehen. Ohne Worte verständigten sie sich und verbrachten eine Ausgelassene Zeit zu zweit.

Warum sie immer noch nicht mit ihm gesprochen hatte, wusste sie selbst nicht, doch das was sie wusste war, dass dieser junge, ihre kleine Welt etwas bunter machte, auch wenn er immer in denselben Klamotten rumzulaufen schien.

Also war es kein Wunder, dass ihre Laune sank, als ihr Vater ihr verbot, an diesem noch recht frühen Abend hinaus zu gehen um mit ihrem neuen Freund zu spielen. So blieb ihr nichts anderes übrig, als aus dem Fenster des ersten Stockes, des kleinen Häuschens, dass sie für eine unbestimmte Zeit gemietet hatten betrübt hinaus sah und den tanzenden Schneeflocken, die langsam zu Boden fielen, zuzusehen.

Langsam döste sie in ihrer kauernden Haltung vor dem Fenster mit ihrem Häschen ein und fiel, wie die Schneeflocken vor ihrem Fenster in eine andere Welt.

In dieser Welt, auch Traumwelt genannt, konnte sie alle werden und jeder sein, sie konnte die Gesetze der Natur außer Kraft setzen und wie ihre Lieblingsfigur aus ihrem Lieblingsbuch Alice (nicht die brutale Version) leben.

Die Traumwelt, war ihr Wunderland, doch zum ersten Mal, war sie nicht mit den verschiedenen imaginären Figuren, die sie sich ausgedacht hatte allein, sondern dieses Mal war noch ein junge dabei, der ihr in den letzten Tagen so vertraut geworden war.

Aufgeregt ihren neuen Freund mit zur Teezeit des kleinen Märzhasen und der Haselmaus nehmen zu können, lief sie zu ihm um nach seiner Hand zu greifen, doch bevor sie ihn erreicht hatte, erhalte durch ihr Wunderland ein klopfen, was sie fürchterlich erschreckte.

Sie erschreckte sich dabei so sehr, dass um sie herum sich alles auflöste und sie blinzelnd die Augen aufschlug und wieder vor dem mittlerweile mit Eiskristallen verzierten Fenster saß.

Itachi's Sicht:

Der Training war hart und sein Vater wie immer unerbittlich. Erst als der erste Schnee auf sie beide herab fiel, ließ sein Vater von ihm ab um seinen eigentlichen Pflichten als Clan-Oberhaupt nachzugehen. Endlich konnte er seine brennenden Glieder etwas Ruhe gönnen und für wenige Momente die Augen schließen.

Als es immer kühler wurde und er schon fast seine Zehen nicht mehr spürte, setzte er sich vorsichtig auf und machte sich auf den Weg. Jedoch schlug er nicht den Weg nach Hause ein, sondern den zu einem kleinen Häuschen, das am Rande des Dorfes stand und dessen Bewohnerin, jedes Mal ein Kribbeln in ihm auslöste.

Ohne Worte konnten sie beide sich verständigen und das warme Gefühl wenn er sich in ihren Augen verlor, war nicht zu beschreiben. Das einzige was er wusste war, dass er egal wie er es anstellen musste, sie sehen wollte.

Daher trugen ihn seine Füße, so müde sie vom Training auch waren immer weiter, bis er auf dem zugeschneiten Sims, des Fensters landete und für einige Minuten, die ruhig eine Unendlichkeit hätten dauern können der schlafenden Person, auf der anderen Seite der Scheibe beim Schlafen zusah.

In ihren Gesichtszügen spiegelte sich die pure Unschuld wieder, von der er nie gedacht hätte, dass sie existieren würde, doch so schön dieser Anblick auch war, wollte er noch viel lieber ihre dunklen Iriden begutachten, die ihn immer wieder aufs Neue faszinierten und einnahmen, also klopfte er etwas lauter als gewollt an diese so zerbrechliche schreibe und sah dem schlafenden Mädchen zu, wie sie langsam wach wurde.

Mit den Augen blinzelnd, immer noch leicht vom Schlaf verwirrt, sah sie ihn an. Etwas Schöneres als sie, konnte er sich in dem Moment nicht vorstellen und als sie ihn erkannte und freudig aufsprang, mit ihrem kleinen weißen Häschen in der Hand, konnte er nicht anders als dabei aufrichtig zu lächeln, etwas was nur selten bei ihm vorkam.

Reiko's Sicht:

Ohne zu zögern, riss sie das Fenster auf, ergriff die Hand, die der Junge ihr hinhielt, natürlich nach dem sie ihren Mr. Wuschel auf dem Boden abgesetzt hatte.

Gemeinsam schienen sie nun über die Dächer des kleinen Hauses und den umliegenden Gebäude, wie in der Geschichte von Peter Pan zu fliegen, bis sie oben auf der Mauer, mit den steinernen Gesichtern standen und dort anfingen im Schnee herumzutollen.

Kindliches Gelächter hallte durch die dunkle Nacht und nur der Mond schien ihr treiben zu beleuchten, als sie Schneeengel und -Männer bauten.

Die Kälte, die ihnen eigentlich hätte in den Knochen sitzen müssen, schien die sie nur noch mehr zu beflügeln, den erst als ihre Finger schon ganz Taub und ihre beiden Lippen ganz blau, dachten sie daran, ihn ihr jeweiliges Zuhause zurück zu kehren.

Diesen Abend würde sie jedoch nicht so schnell vergessen, den als sie wieder zurück in ihr Zimmer, durch das immer noch offenen Fenster kletterte, sah sie ein letztes Mal zu dem Jungen, der mit ihr an diesem Abend geflogen war, zurück und sah wie die Sterne des Himmels sich in seinen dunklen fast komplett Schwarzen Augen wiederspiegelten als seien sie ein Teil von ihm.

Für wenige Sekunden setzte ihr Herz dabei aus, ehe es doppelt so schnell wie zuvor anfing wieder zu schlagen. Eine gesunde Röte breitete sich auf ihren Gesicht aus, während ihr Lächeln nicht mehr verebben wollte.

Itachi's Sicht:

Das Gefühl, als er sie an der Taille gepackt hatte und mit ihr über die Dächer des Dorfes gesprungen war, war noch schöner als das Kribbeln, was er in ihrer Nähe verspürte. Ihre direkte Wärme zu spüren, ließ in ihm den Wunsch aufkommen, sie nie wieder los zu lassen und doch hatte er es getan.

Irrationale Gedanken und Gefühle wie Zuneigung, wurden immer stärker und wie an jedem Tag, wenn er sie traf, lies er von seiner Ausbildung als Shinobi ab und begab sich auf ihr kindisches Niveau.

Warum er vor der Begegnung mit ihr nie das gleiche bei anderen Kindern seines Alters gespürt hatte, war ihm einerlei, auch die Tatsache, dass er sich niemals auf so was wie Dosen treten oder Schneemann bauen bei jemanden anderen einlassen würde, war ihm egal.

Sie zog ihn einfach in ihren Bann und das schönste war, sie schien genauso viel Freude zu empfinden, wenn sie mit ihm Zeit verbrachte wie er mit ihr. Doch leider musste jede schöne Zeit, ein Ende finden, so wie auch dieser Abend.

Also brachte er sie nach Hause, ehe er sich selbst in sein eigenes Zimmer schlich, wo ihm die Kälte und Leere entgegen schlug. Aber es war nicht die Kälte, die das Wetter und der Abend mit sich brachten, die ihm empfing, sondern die Monotonie seines Lebens mit der Kaltherzigkeit seines Vaters und des Clanes.

Erst jetzt, wurde ihm bewusst, dass er nicht genauso enden wollte wie die Männer und Frauen die den Namen Uchiha trugen, er wollte nicht mit Verachtung und Intrigen aufwachsen und vor allem, wollte er nicht, das er und/oder sein Bruder zu so einem Menschen wurde.

Als er sich nun also in sein Bett legte, versuchte er die Freude, die er empfunden hatte in dieser Nacht in seine Gedanken zu rufen, doch das einzige, was vor seinem geistigen Auge erschein war ihr lächelndes Gesicht, das in ihm eine Wärme verursachte, die der Sonne glich.

Und als er seine Augen schloss, ihr Bild immer noch vor Augen, schlief er friedlich mit einem leichten Lächeln ein.

Sasuke's Sicht:

Zum ersten Mal seit Jahren sah ich auf dem Gesicht des schlafenden Itachis tatsächlich ein Lächeln, was seine Gesichtszüge entspannen ließ und ihn jünger erscheinen ließ, als die Falten, die vor Sorge ihn haben altern lassen.

„Was bringt dich zum Lächeln, Itachi" flüsterte ich vor mich hin, so leise, dass nicht einmal die schlafende Sakura, die sich an mich gelehnt hatte es hören konnte, auch wenn sie wach gewesen wäre.

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