Kapitel 29 • break-up

‼️Trigger-Warnung: Erwähnung von Gewalt‼️

Suzuka, 13. Oktober 2019

Mit einem breiten Grinsen betrat ich das RedBull Motorhome. Alex hatte es wieder geschafft, er war wieder hervorragend gefahren und hatte sich selbst mit P4 belohnt. Das war unglaublich! Er hatte es sich wirklich verdient, bei RedBull zu fahren und die Rennen zu rocken. Vor allem nach all dem, was privat mit Jack abgegangen war - oder immer noch abging.

Es war nicht das erste Mal, dass ich dieses Wochenende hier in dem Gebäude auftauchte. Somit kannte ich den Weg zu seinem Fahrerzimmer schon auswendig und lief einfach gut gelaunt dorthin. Schnell klopfte ich an die Tür, wartete jedoch nicht auf eine Antwort, sondern trat einfach ein.

Erschrocken zuckte Alex bei meiner Ankunft zusammen, ehe er von seinem Handy aufblickte. Kaum fiel sein Blick aber auf mich, fingen seine Augen an zu strahlen und er stand auf. „Georgie! Ich wollte dir gerade schreiben, wann wir zurück zum Hotel fahren." Erfreut kam er auf mich zu, sodass ich nicht mehr länger zögerte, sondern meine Arme um ihn schlang.

Ich hob ihn kurz hoch, um ihn einmal herumzuwirbeln, als ich ihn jedoch wieder absetzen wollte, legte er die Beine fest um meine Hüfte. Somit fuhr ich mit meinen Händen zu seinem Hintern, damit ich ihn besser festhalten konnte und hauchte: „Herzlichen Glückwunsch zu P4, das ist unfassbar."

Alex presste sein Gesicht an meine Halsbeuge, sodass ich sein Lächeln ganz genau spüren konnte. Kurz drückte er einen Kuss auf die Stelle, dann murmelte er: „Danke. Danke, dass du hier bist."

„Ich habe dir versprochen, dass ich immer da sein werde." Ich wich mit meinem Kopf ein Stück zurück, sodass ich ihn ansehen konnte. Derweil vergrub der Ältere seine Hände in meinen Haaren und grinste glücklich. Ihn endlich wieder so zu sehen, war einfach nur wunderschön. Erst letztes Rennen hatte er sich nicht wirklich über seinen fünften Platz freuen können, nun schien das gute Rennen ihn glücklicher zu machen als alles andere auf der Welt und das machte wiederum mich glücklich. Er sollte sein Leben wieder genießen können und war auf einem guten Weg dorthin. Ich war stolz darauf, zu sagen, dass es durchaus auch mein Verdienst war, was er auch selber immer wieder betonte.

Liebevoll fing ich an, Küsse auf seinem ganzen Gesicht zu verteilen, was ihn zum Kichern brachte. „Okay, okay. Ich habe verstanden", lachte Alex und lehnte seine Stirn an meine. „Du bist stolz auf mich, ist angekommen."

„Stolz ist noch untertrieben", verbesserte ich ihn und betrachtete ihn dabei, als er seine Augen schloss. „Ich platze quasi vor Stolz."

Erneut konnte er sich ein Lachen nicht verkneifen. „Ich hoffe nicht, immerhin brauche ich dich noch", scherzte er und reckte sich nun etwas vor, um mich kurz küssen zu können. „Ich brauche dich so, so sehr."

„Ich brauche dich auch", entgegnete ich sanft. Dann lief ich langsam zum Sofa, auf welches ich mich setzte, da meine Arme langsam weh taten. Ich trainierte zwar viel und Alex war auch nicht sonderlich schwer, aber irgendwann war es dann auch für mich zu viel.

Nun konnte er es sich auf meinem Schoß gemütlich machen, was ihn nicht sonderlich zu stören schien. Sofort rutschte der Größere in eine bequeme Position und bettete den Kopf auf meiner Schulter, während ich ihm über den Rücken fuhr.

„Wie wäre es, wenn wir uns heute Essen beim Zimmerservice bestellen und den Abend mit einer Serie ausklingen lassen, bevor wir morgen zurück nach London fliegen?", schlug ich vor.

Alex seufzte schwer und löste sich jetzt doch wieder von mir. „Ich befürchte, dass das nicht geht...Ich habe Jack versprochen, dass ich morgen ganz früh zurück nach Monaco fliege, damit wir reden können", nuschelte er unsicher.

Augenblicklich spannte ich meinen gesamten Körper an und mir klappte wortwörtlich die Kinnlade herunter. Das war jetzt ein schlechter Scherz, oder? Er konnte das nicht ernst meinen! Sag mal, wollte er mich komplett verarschen?!

„Was?!", rief ich also geschockt aus und konnte es einfach nicht fassen. Er wollte wirklich zurück zu Jack nach Monaco? Ich dachte, er hatte mir mit den ganzen Küssen zugestimmt, dass er nun bei mir bleiben würde. Nahm er mich und meine Gefühle überhaupt ernst?!

Verzweifelt fuhr er sich durchs Gesicht und rutschte von meinem Schoß. „George, ich muss unbedingt mit ihm reden!", versuchte er mir zu erklären, aber ich sah diesen Punkt nicht so ganz.

„Was willst du ihm denn sagen? ,Hey, ich war die letzten zwei Wochen bei George, mit dem ich dich jetzt mittlerweile mehrmals betrogen habe'?! Er wird dich totprügeln, Alex!", zischte ich aufgebracht und mein Gegenüber verspannte sich bei diesen Worten.

„Ich hatte nicht geplant, ihm überhaupt etwas von dir zu erzählen", gab Alex nun kleinlaut zu, was mich nicht wirklich dazu brachte, ruhiger zu werden. Er wollte ihm nicht von mir erzählen? Dann wollte er ja offensichtlich auch nicht mit ihm Schluss machen! Das war wohl der endgültige Beweis dafür, dass ich nur ein Zeitvertreib für ihn war.

Mir stiegen bei dieser Erkenntnis Tränen in die Augen. Nicht einmal jetzt konnte er sich zu mir bekennen. Und das, obwohl wir unsere Gefühle füreinander mehr als nur offensichtlich gemacht hatten.

„Ich hätte es wissen müssen", brachte ich verletzt über die Lippen und stand auf. „Du wirst dich wohl niemals für mich entscheiden, was?"

Er konnte sich ein paar Tränen auch nicht verdrücken, als er aufstand, um nach meiner Hand zu greifen. Ich ließ diese Berührung zu, wich jedoch seinem Blick aus. „Hör auf sowas zu sagen, George", bat er mich. „Natürlich entscheide ich mich für dich."

„Und warum gehst du dann zu ihm zurück?", wollte ich leise wissen und verfluchte mich dafür, dass mir seine Worte direkt wieder Hoffnung gaben.

Alex zögerte für einen Moment, bevor er die Augen schloss. „Ich will mit ihm Schluss machen."

„Nein", entschied ich sofort mit fester Stimme und tippte mir mit dem Zeigefinger an die Stirn. „Sicherlich wirst du nicht alleine nach Monaco fliegen, um mit ihm Schluss zu machen. Ich komme mit."

„Auf keinen Fall!", erwiderte Alex. „Du fliegst mit Carlos und Lando zurück nach England, ich komme nach, wenn ich alles geklärt habe. Das ist meine Sache."

„Ist es eben nicht!", meinte ich zittrig. „Verdammt, Alex, das ist eben nicht deine Sache! Es betrifft auch mich und deine Familie und deine Freunde, die sich alle um dich sorgen! Uns ist es nämlich nicht egal, ob du von Jack geschlagen wirst! Wir wollen das beste für dich und das kriegst du in Monaco nicht!"

„Du wirst meine Meinung nicht ändern können", stellte er klar und ließ langsam meine Hand los.

„Auch nicht, wenn ich dir sage, dass ich dich liebe?", flüsterte ich. Alex biss sich direkt fest auf die Lippe und blickte mich unschlüssig an. „Ich liebe dich, Alex. Und ich flehe dich an, bitte lass mich mitkommen oder geh erst gar nicht hin."

Eine ganze Weile war es still und er schien wirklich mit sich zu ringen, aber dann schüttelte er entschlossen den Kopf. „Tut mir Leid, George, aber ich will das alleine machen."

„Ich versuche doch nur, dich zu beschützen!", machte ich ihm klar und hoffte, ihn irgendwie noch zur Besinnung kriegen zu können.

„Aber ich will deine Hilfe nicht, okay?! Mir geht es gut, verdammt!", machte er nun komplett zu.

Und das gab mir den Rest. Gut, wenn er meine Hilfe nicht brauchte, dann konnte er ja sehen, wie er ohne sie zurecht kam.

„Du sagst, dass du mich nicht mehr verletzen willst, aber tust es trotzdem", hauchte ich gequält und spürte, wie sich mein Herz immer weiter verkrampfte.

„Und du hast mir versprochen, dass du immer für mich da bist", gab er flehend zurück. „Bitte, brich dieses Versprechen jetzt nicht."

Ich schüttelte nur den Kopf über seine Worte. „Ich werde auch immer für dich da sein. Das heißt aber nicht, dass du meine Gefühle ignorieren und dein eigenes Ding machen kannst. Wenn du auch nur irgendein Interesse daran hast, dass das zwischen uns weitergeht, dann würdest du das auch erkennen!" Ich hoffte so sehr, dass er es endlich einsehen würde, dass er an mir festhalten würde, aber er schwieg einfach nach meinen Worten, weswegen ich langsam verstehend nickte, während mein Herz immer weiter brach. „Du weißt, wo du mich findest, wenn du deine Meinung änderst. Bitte, zieh das nicht alleine durch, sondern finde dich damit ab, dass jeder mal Hilfe gebrauchen kann." Missmutig drehte ich mich um und lief aus seinem Zimmer, bevor er mich daran hindern konnte.

Na großartig, so hatte ich mir das ganz und gar nicht vorgestellt, als ich zu ihm gegangen war.

Ihr: hoffentlich ist das Drama jetzt vorbei
Ich: ja...about that...😬

Tut mir Leid, Leute🤷🏻‍♀️ ein wenig müsst ihr noch durchhalten🖤

Kommentar von dreaming_t :
[ja, ich hatte mir das so auch nicht vorgestellt. Gosh, ich war im letzten Kapitel froh, dass sie sich nicht mehr wegschubsen UND JETZT TUT ES ALEX SCHON WIEDER... sein Plan kann doch nur schief gehen.🤦🏼‍♀️ Poor Georgie, aber ich finde, dass du das Kapitel gut geschrieben ist.<3]

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