One last time I need to be the one who takes you home

Heißer Wind blies mir lose Haare aus dem Gesicht. Der Gedanke, dass sie kam, meinetwegen, ließ mein Herz höher schlagen.
Die vielen Augenpaare, die mich verfolgten, störten mich nicht. Mit jedem Schritt wurde ich schneller. Ich konnte es nicht erwarten Liza zu sehen, ihre Haut unter meiner zu spüren. Ihre dunklen Augen, die sich in meine bohrten. Ihr süßer Duft, der nach einer Blumenwiese im Abendlicht roch. Zittrig fuhr ich mir über die Haare. Ich konnte es nicht erwarten.

Der Weg zur Straße schien unendlich lange.
Und ich hoffte, dass ich nicht lange warten musste. Das würde ich nicht aushalten. Nur noch zehn Meter. Fünf Meter. Der Bürgersteig war schnell überwunden.
Wegen der Preisverleihung war die gesamte Straße gesperrt worden. Nur Fußgänger durften durch.
Die Sonne stand so tief am Himmel das sie die gesamte Straße in goldenes Licht tauchte. Es sah wunderschön aus. Aufgeregt sah ich die Straße auf und nieder. Etwas enttäuscht blinzelte ich gegen die Sonne an. Die ganzen Passanten sah ich schon schief an. Es war ja auch ein merkwürdiges Bild, wie ich in dem engen, schwarzen Kleid auf der Straße stand und in die Ferne starrte.
Tränen stiegen mir in die Augen. Was wenn sie nicht kam? Was wenn sie mir nicht verzeiht? Mein Herzschlag schoss in die Höhe und mein Atem ging schneller. Frustriert ging ich zum Bürgersteig zurück und setzt mich auf die Kante. Die Tränen liefen mir über die geschminkten Wangen. Ich zog die hohen Schuhe aus und streckte die schmerzenden Füße von mir. Meine Hände lagen schlaff in meinem Schoß.
Da saß ich nun. Auf dem dreckigen Bürgersteig, alleine. Sie würde nicht kommen. Zehn Minuten hockte ich da, bis Jasper kam. Mit einem Seufzten setzte er sich neben mich. "Sie ist nicht gekommen", schluchzte ich und legte meinen Kopf an seine Schulter.
"Es tut mir leid, Grace", murmelte er und nahm meine Hand in seine.
"Ich fühle nichts. Ist das normal?", fragte ich dann und sah ihm in die Augen. Stumm erwiderte er den Blick. Dann zog er sein Telefon aus der Innentasche seines Sakkos. Er begann darauf herumzutippen und steckte es dann wieder weg.
Kraftlos starrte ich auf die leere Straße, wartet darauf, das mein Herz aufhörte zu schlagen.
Fünf Minuten später stand Luca hinter uns.
Jasper übergab mich regelrecht an ihn. Sie wechselten ein paar Worte, dann verschwand er. Luca setzte sich zu mir.
"Sie wird kommen", sagte er zuversichtlich. Ich schüttele den Kopf. "Nein".
Geistig begrub ich die Hochzeit. Mein altes Leben und den Gedanken sie bei mir haben zu können.
Es war alles vorbei. Ich hatte alles zerstört. Auch wenn ich Liza über alles liebte, musste ich sie jetzt loslassen. Sonst würde ich den Verstand zu verlieren.
Mein Ring an der linken Hand glitzerten im Abendlicht. Die Tränen liefen wieder über meine Wangen. Luca legte die Hand auf meinen Rücken.
"Alles wird wieder gut", versuchte er mich zu beruhigen, doch das machte alles nur schlimmer.
"Nein, ich hab sie verloren".
"Grace, sie wird kommen. Jasper ist sie suchen gegangen und er wird sie finden". Verwirrt sah ich auf. "Er sucht sie?", fragte ich nach. Luca nickte. "Um es mit seinen wworten u sagen, wird er sie an den Haaren herziehen, wenn es sein muss". Ich atmete tief durch. Vielleicht gab es doch noch Hoffnung.
Stumm sah er auf sein Telefon. Dann hielt er es mir unter die Nase.

Ich hab sie.
Wir sind unterwegs.

Mein Herz machte einen Satz.
"Kneif mich bitte. Ich kann das nicht glauben", murmelte ich und nahm ihm das Handy aus der Hand. Schnell und schmerzhaft zwickte er mich am Oberschenkel. "Aua!", schrie ich auf und boxte ihm gegen den Oberarm. Lachend zuckte er mit den Schultern.
"Du hast gesagt 'Kneif mich' und als guter Freund bin dem nach gegangen". Ich grinste und fuhr mit der Hand über den roten Fleck auf meinem Bein.

Dann reckte er den Kopf. Mit einem breite Grinsen sah er mich an und nickte. Mein Herzschlag setzte aus. Er half mir auf die Beine, blieb aber sitzen.
Unsicher fing ich an zu gehen. Langsam hob ich den Blick, sah nach links und rechts.
Das grelle Licht, das die untergehende Sonne in den Straßenzug warf, blendete mich.

Es sah aus, als würde ein Engel auf mich zu kommen. Ihr Körper war umgeben von Licht umgeben. Vom stand aus fing ich an zu rennen.
Ich konnte es nicht erwarten Liza zu berühren. Mit jedem Meter den ich zurücklegt, wuchs das Verlangen danach, einfach nur in ihrer Nähe zu sein. Mein Herz schlug laut in meiner Brust, drohte herauszuspringen.
Nur noch ein paar Meter trennten uns. Ich sah ihre Augen, ihr Gesicht, das durchs Rennen ganz rot geworden war.
Als wir aufeinander trafen, fühlte es sich an als würde und ein Blitz treffen. Ihre schmalen Finger umschlossen meine Wangen. Beide atmeten wir schwer.
"Ich habs gesehen", meinte sie und rang nach Luft. "Vor mehr Leuten gings wirklich nicht, oder?". Sie grinste breit. Meine Hände schoben sich um ihre Taille. "Nein", sagte ich lächelnd.
Ihr wunderbarer Duft stieg mir in die Nase, bereitete mir eine Gänsehaut.
"Jasper hat mir alles erklärt. Ich war so blöd, es tut mir so leid. Und der neue Song, man, der hat mich echt gekillt!". Sie legte ihre Stirn gegen meine. "Ich kann nicht ohne dich leben". Laut atmete sie aus.
Ihre Worte hallten durch meinen Kopf.
"Und ich nicht ohne dich". Es war mehr ein Flüstern das meine Lippen verließ. Zu mehr war ich nicht imstande.
"Wenn du mich nicht heiratest, müssen wir doch eine Doppel Beerdigung machen", meinte sie leise. "Gut das Glück einen nicht töten kann, das würde sonst echt teuer werden".
Quälend langsam drückte sie ihre Lippen auf meine. Endlich.

Meine Schultern sackten nach unten, da die Anspannung endlich meinen Körper verließ. Ich war so glücklich, das es Worte nicht beschreiben konnten.
Jede meiner Zellen platzen fast vor Adrenalin. Mein Herz schlug so schnell, das ich Angst, hatte sie, könnte es spüren.
Und so standen wir da, im Sonnenuntergang, mitten auf der Straße. Umgeben von Passanten. Doch es war mir so was von egal, Hauptsache ich hatte sie wieder. Mein Leben, meine Liebe.

Liza ließ von mir ab und sah mir in die grauen Augen. "Also am zwanzigsten?", wollte sie wissen. Strahlend nickte ich.
"Am liebsten noch heute". Liza grinste breit und schloss mich in ihre Arme.
"Wenn ich nochmal so scheiße zu dir bin, darfst du mich erschießen", sagte ich in ihr Ohr. Sie gluckste. "Bekomm ich das Schriftlich?". Lachend liefen mir Tränen über die Wangen. Tränen der Freude.
"Selbstverständlich".

Hand in Hand gingen wir die Straße hinab zu Jasper und Luca. Beide hatten die Sakkos ausgezogen und hockten am Bordstein.
"Das hat ja lange gedauert", sagte Jasper grinsend. "Halt die Klappe", meinte ich und nahm meine Schuhe entgegen, die mir Luca hinhielt.
"Wolltest du mir nicht was sagen, Grace?".
"Wie wärs mit einem Fick dich, Jasper?", sagte ich lachend und zog meine Schuhe an. Er griff sich dramatisch an die Brust. "Das hat mich jetzt aber hart getroffen".
"Du wirst es überleben", meinte Luca und stand auf. "Es ist schön dich wiederzusehen, Liza", sagte er dann und umarmte meine bessere Hälfte.
"Bri wird uns töten", sagte Jasper und erhob sich ebenfalls. "Aber das ist es wert".
"Ach scheiß doch auf diesen blöden Astronauten, der ist doch bloß ein Staubfänger". Alle sahen mich an, denn jeder wusste wie sehr ich mich über den blöden Astronauten gefreut hatte. Alleine die Nominierung war ein happening gewesen.
"Einen haben wir ja, das reicht für den Anfang". Luca grinste. "Genau". Jasper legte mir eine Hand auf die Schulter.
"Darf ich es jetzt sagen?", fragte er freudig. Ich verdrehte die Auge. "Wenn es dich glücklich macht".
"Ich hab es dir doch gesagt, das alles wieder gut wird".




Freunde der Sonne!
Ich hatte heute viel Zeit zum Totschlagen und hab mir gedacht, hau doch noch ein Kapitel raus, als entschuldig, weil so lange nichts mehr kam.
Also bitteschön und sorry ^^'
Schreibt mit gerne eure Meinung in die Kommentare, ich freu mich von euch zu lesen

Lg todeskind <3

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