ain't got no tears left to cry
Als wir in New York gelandet sind, versuchte ich soviel Abstand zwischen mich und Jasper zu bringen, wie nur möglich.
Bri bemerkte meine Ungeduld und verachtete mich erstmal in die Damentoilette.
"Was war denn das bitte?", fragte sie und fing an meine Haare zu kämmen. "Er ist mir nachgelaufen. Und wollte mich wieder küssen. Dann hab ich ihm eine geklatscht". Schlagartig hörte sie auf an meine Haaren herumzufummeln. Sie fiel mir von hinten um den Hals und zerquetscht mich fast. "Ich bin so stolz auf dich", sagte sie glücklich und drückte mir ein Küsschen auf die Wange. "Bri und erdrückst mich".
Langsam ließ sie mich los. "Woher kam der Sinneswandel?".
Ich lächelte schwach. "Meine Assistentin hat mir den Kopf gewaschen". Sie grinste mich breit an. "Das muss echt eine tolle Frau sein". Ich nickte schnell. "Danke".
"Dafür bin ich da". Damit verschwanden wir aus der Toilette und verließen wenig später den Flughafen.
"Ich freu mich schon voll auf morgen", gestand ich als wir im Taxi saßen. "Und ich mich. Meinst du nicht wir sollten uns mal nach einen bestimmten Kleid umsehen?". Sie grinste mich von der Seite an. "Ist das nicht ein bisschen früh?". Sie winkte ab. "Nein, wir sind eher spät dran. Wann ist der Termin nochmal?". Ich musste echt überlegen. "19. September". Bri quietschte auf. "Ich sehe dich schon in einem atemberaubenden Kleid, als strahlende Braut". Ich sank in mir zusammen. "Kann das nicht noch warten?", meinte ich und sah aus dem Fenster. Das nächtliche New York zog an uns vorbei.
"Wir können ja mal einen Blick in die Geschäfte werfen". Schweigen zog ich mein Handy aus der Tasche und schrieb Liza, das ich da war.
Bin gelandet
Wie war der Flug?
Angenehm, konnte nicht schlafen, Luca hat mich voll gelabert...
Dann gute Nacht.
Ich liebe dich.
Dito
Damit war das Gespräch wieder beendet. Auch wenn wir nicht viel Zeitverschiebung hatten, fühlte ich mich wie erschlagen. "Nächste Woche müssen wir nach LA". Ich zuckte zusammen und sah zu ihr rüber. "Shooting ein Magazin Cover. Anschließend ein Interview", las mir Bri vor. Ich seufzte laut und fuhr mit dem Daumen über meine Naben am Handrücken. Unauffällig linste sie zu mir rüber. "Wo sind die eigentlich her?", fragte Bri nebenbei. Ich kannte diesen Tonfall, sie tat desinteressiert, obwohl sie eigentlich alles darüber wissen wollte. "Er hat mich am Tisch des Direktors mit einem Tacker gequält". Sie schluckte merklich. "Du willst es, glaube ich. nicht wissen, was alles passiert ist". Kurz überlegte sie. "Das ist nicht der passende Ort dafür". Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen.
"Mich interessiert das echt", entgegnete sie und umklammerte ihr Tablet. "Bri das ist schlimmer als im Horrorfilm gewesen".
"Du wirst mir alles erzählen. Vorher lass ich dich nicht schlafen", drohte sie mir. Unsicher nickte ich. "Ich übernehme keine Haftung für schlechte Träume".
"Keine Sorge ich bin abgehärtet".
Sobald wir im Hotel waren scheuchte sie mich in mein Zimmer und setzte sich erwartungsvoll in mein Bett.
Sie konnte es kaum erwarten alles zu erfahren, was mir ein wenig komisch vorkam.
Ich zog meine Schuhe aus und setzte mich.
Und ich erzählte alles.
Alles was ich noch wusste und das was ich versucht hatte zu verdrängen. Bis um zwei in der Nacht redeten wir. Zwischendurch stellte sie mir fragen, die ich versuchte zu beantworten. Es hatte was Lösendes.
"Hast du es den Jungs erzählt?". Ich schüttelte den Kopf. "Es reicht wenn ich mit Jasper zerstritten bin", meinte ich gähnend. Inzwischen lagen wir beide in meinem Bett. Bri auf der Seite und ich auf dem Rücken. "Wirst du es noch tun?".
"Vielleicht". Sie nickte.
"Darf ich heute bei dir bleiben?", fragte sie dann. "Ich bestehe darauf". Glücklich grinste sie. "Du bist echt die angenehmste Kunde, die ich je hatte". Ich sah sie an. "Inwiefern?".
Sie überlegte. "Na ja du verlangst keine unmöglichen Dinge und siehst alles viel lockerer als andere. Bei dir ist irgendwie kein Weltuntergang. Mit dir zu arbeiten ist echt schön", erklärte sie. Angenehm überrascht lächelte ich. "Das freut mich. Mit dir ist es auch recht entspannt".
Sie nickte.
"Ich muss aus dieser Hose raus", sagte ich und stieg aus dem Bett. "Zeig für den Schlafanzug". Nachdem ich meine alte Short und ein langes T-Shirt aus meinem Koffer gekramt hatte, verschwand ich im Bad.
Fünf Minuten später, als ich zurückkam, hatte sich Bri schon in eine Decke gekuschelt.
"Das müssen wir öfter machen", sagte sie und gähnte. "Jeden Tag am besten".
"Dein Wunsch ist mir Befehl", meinte Bri lachend und strich sich die Bordeaux fahrenden Haare aus dem Gesicht.
"Jetzt müssen wir echt schlafen". Ich steckte mein Handy noch an und legte mich dazu. "Moment", sagte sie dann und sprang nochmal aus dem Bett. "Das testen wir jetzt". Sie ging mit dem Lavendel Öl ums Bett herum und ließ etwas davon auf ihre Finger laufen. Ich drehte den Kopf zu ihr. Vorsichtig rieb sie es auf meine Schläfen. Der schwere Duft ließ mich noch müder werden. "Danke".
Bri stellte das Fläschchen auf mein Nachttisch und ging dann ins Bett.
In dieser Nacht schlief ich ruhig durch. Als sie mich um acht weckte, fühlte ich mich gut und ausgeruht.
Nach einem kleinen Frühstück stylte sie mich richtig auf, dass ich mich selbst fast nicht mehr erkannte. Ich sah wirklich aus wie ein Star.
Rechtzeitig verließen wir dann das Hotel und machten uns auf zum Treffen mit Jack. Wir besprachen die nächsten Termine und fassten schon das nächste Album ins Auge. Dass ich das alles alleine entschied, war keine große Sache. Jas und Luca waren froh, wenn sie mal nichts mit dem Geschäftlichen zu tun hatten.
Auch das Fitting war erfolgreich. Alles passte, was Bri mit den Designern zusammengewürfelt hatte. Trotzdem war Bri nicht komplett zufrieden mit dem Outfit und setzte in LA noch ein Fitting an.
Nach zwei Stunden war ich erlöst und konnte mit ihr in den gemütlichen Teil übergehen.
"Was willst du jetzt machen?", fragte Bri dann. Ich legte die Hand auf meinen Magen. "Ich glaub' ein kleiner Snack wäre nicht schlecht. Bri lachte. "Auf was hast du Lust?". Ich zuckte mit den Schultern. "Essen?".
"Das haben wir heute nicht. Aber ich weiß was Gutes", meinte sie und entführte mich auf ein Dachterrassencafé. Es war absolut atemberaubend, in luftiger Höhe über den Dächern von New York ein Sandwich zu essen. Entspannt lehnte ich mich zurück und nippte an meinem Getränk. "So entspannt hab ich dich lange nicht mehr gesehen", meinte Bri und lächelte. "Ich fühl mich auch besser. Dank dir". Sie lächelte noch breiter. "Das freut mich. Trotzdem sollten wir noch ein paar Bilder machen. Wir haben schon länger nichts mehr gepostet". Ich verdrehte die Augen.
"Es ist auch ganz schnell vorbei", versprach sie mir und ich ließ sie gewähren. Sie tat ja nur ihren Job.
Später schlenderten wir durch New York und sahen uns sie Schaufenster an. Ich hatte auch mit Liza telefoniert und erfahren, dass sie noch länger bei ihren Eltern blieb als geplant.
Dann blieben wir, als wir den Central Park verließen, vor einem Brautmoden-Geschäft hängen.
"Willst du mal reinschauen?", fragten sie vorsichtig, obwohl ich ihre Aufregung in den Augen lesen konnte. Langsam nickte ich. "Aber ich probiere nichts an!".
"Deal!".
Ein neues Kapitel!
Ich hoffe es hat euch gefallen, auch wenn es etwas kurz war. Lasst mir gerne eure Meinung da und auch sehr gerne Votes!
Ich hoffe ihr habt einen schönen Vatertag:)
Lg todeskind 🌿
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