00. Epilogue

"Ilenia! Rate mal, was ich soeben erfahren habe!" Maia stürzte freudestrahlend in das Schlafzimmer, wo Ilenia sich müde aufrichtete.

"Was?", nuschelte sie und musste erst einmal richtig wach werden.

"Dein Roman ist in der Bestsellerliste des SPIEGELs in Deutschland auf Platz 1! Die Leute lieben es!" Ilenia brauchte einen Moment, um zu realisieren, was ihre beste Freundin da so eben von sich gegeben hatte.

"Was?!" Schon war sie hellwach und sprang aus dem großen Bett. Niall war an diesem Morgen früh zu einem Treffen mit Zayn aufgebrochen, was seine Abwesenheit erklärte. "Du verarschst mich gerade, oder?" Tatsächlich hatte Ilenia vor kurzer Zeit ihren ersten Roman auf den Markt gebracht, in der illusorischen Hoffnung, sie könnte mit dem Verkauf genug verdienen, um ihren Modelberuf aufzugeben, den sie nicht mehr leiden konnte. Dass das Buch ein solcher Verkaufsschlager werden würde, hatte sie sich nicht auszumalen getraut.

"Nein, ich meine das vollkommen Ernst!" Der Grund, weshalb Maia sich in der Londoner Wohnung von Niall und Ilenia befand, war, dass Niall sie heimlich eingeladen hatte. Der Ire hatte seine Gründe, die Ilenia noch nicht ganz durchblickt hatte, trotzdem fand sie die Anwesenheit ihrer Freundin natürlich super.

"Niall hat mir erzählt, dass er bis heute Abend bei Zayn bleibt, was hältst du davon wenn wir uns mit Eleanor und Perrie in einem Restaurant treffen und einen Mädelsabend machen? Sie haben vorhin angerufen", berichtete Maia am Frühstückstisch.

"Das klingt super."

"Darf ich dich bitte einkleiden? Ich habe doch jetzt diesen Kurs für angehende Stylisten und Modeschöpfer gemacht, magst du mein Opfer sein?" Bei dem Blick ihrer Freundin konnte Ilenia gar nicht anders, als zuzustimmen.

"Wow. Ilenia, du siehst toll aus!" Perrie umarmte die inzwischen Zweiundzwanzigjährige und betrachtete sie dann eingehend. "Maia, du bist ein Wunder von einer Stylistin!"

"Ich weiß." Geschmeichelt ließ auch die Schwarzhaarige sich umarmen.

"El wartet schon drinnen", verkündete Zayn's Frau. Die drei betraten das Restaurant und begrüßten schließlich Louis' Verlobte. Sie war ebenso begeistert von Ilenia's Aussehen.

"Du siehst ja so schon super aus, aber was Maia da gezaubert hat... der absolute Wahnsinn!"

Während des Essens tauschten die Frauen ihre Erlebnisse der letzten Wochen aus und schließlich kamen sie auch auf das Thema Männer zu sprechen.

"Wie ist es eigentlich so, verheiratet zu sein?", erkundigte Maia sich bei Perrie. Die Hochzeit der beiden Sänger hatte im Jahr zuvor stattgefunden.

"Nervig!" Die hübsche Blonde machte ein miesepetriges Gesicht. "Nein, ich mache nur Spaß. Es ist wunderschön. Ich liebe Zayn, und ich bin verdammt glücklich mit ihm. Es ist wahnsinnig toll, verheiratet zu sein. Aber es ist auch kein wesentlicher Unterschied zu vorher. Jedenfalls kein negativer."

"Hast du in letzter Zeit eigentlich mal ein Date gehabt, Maia?", wollte Ilenia wissen. "Du bist ja schon länger Solo."

"Um ehrlich zu sein, ja."

"Wirklich? Mit wem?", erkundigte El sich aufgeregt.

"Harry." Das Lockenköpfchen hatte während der drei Jahre, die nun seit der Bekanntgabe der Beziehung von Ilenia und Niall vergangen waren, nur eine erneute, kurze Beziehung mit Taylor Swift gehabt. Von dieser war er aber nun seit bereits einem Jahr wieder getrennt und hatte sich auch nicht auf dem Single-Markt umgesehen.

"Nicht wirklich!" Perrie staunte.

"Doch", nickte Maia.

"Hat er dir damals in Deutschland tatsächlich seine Handynummer gegeben? Ich dachte, ich hätte mich nur verguckt gehabt."

"Nein, du hast richtig gesehen, seit diesem Termin hatten wir hin und wieder mal gechattet und geskypt. Und jetzt seit dem ich in London bin haben wir uns öfter mal getroffen."

"So viel zum Thema Ich treffe mich mit einer befreundeten Stylistin." Ilenia lachte. "Ist schon etwas Ernsthaftes gelaufen?"

"Das tut jetzt wirklich nichts zur Sache, ich muss nämlich... mal aufs Klo!" Maia sprang aus irgendeinem Grund gehetzt auf, lief aber in die entgegengesetzte Richtung der Klos.

"Maia, das ist die falsche Richtung!", grinste El.

"Oh, Mist." Das Topmodel drehte sich um und lief nun wirklich zu den Toiletten.

"Habt ihr eine Ahnung, was plötzlich mit ihr los war?", fragte die verwirrte Ilenia die beiden anderen Frauen.

"Nein, wirklich nicht", schüttelte Perrie den Kopf. "Vielleicht erfahren wir es ja gleich, wenn sie wieder kommt."

Eine leicht gehetzte Maia kam schließlich wieder an den Tisch gestürmt.

"Habt ihr aufgegessen? Wir haben noch etwas vor!" Drei verwirrte Gesichter betrachteten die Dunkelhaarige.

"Haben wir?", wunderte El sich.

"Ja, habe ich euch das denn nicht erzählt? Egal, kommt mit jetzt, wir müssen uns beeilen. Sonst klappt das nicht."

Maia zog die drei Frauen aus dem Restaurant, die ihr nur verwirrt hinterher stolperten und gar nichts verstanden. Was war plötzlich mit der sonst so ruhigen Maia passiert? Sie wirkte total aufgedreht.

"Hier, steigt ein." Ein Taxi stand vor dem Restaurant und sie quetschten sich zu viert hinein, Maia saß vorne. "Okay, der Plan für heute Abend. Ich habe es perfekt ausgearbeitet." Sie stoppte kurz, räusperte sich, und redete dann weiter. "Len, du wirst gleich aussteigen und den Hügel hinaufgehen, einfach immer den Lampen an den Bäumen nach."

"Was?" Ilenia verstand gar nichts mehr. Was war hier bitte los?

"Frag nicht, sage einfach Ja."

"Ja."

"Eh, gut. Dann zu El und Pezz. Wir gehen gleich hinterher, sobald ich ein Zeichen gebe, in Ordnung?"

"Ja", kam es zweistimmig und verwirrt von hinten. Keiner wusste so wirklich, was für eine Aktion Maia geplant hatte, mal abgesehen von ihr selbst.

"Gut." Das Taxi hielt an einem Hügel, und Maia forderte Ilenia auf, auszusteigen und loszugehen.

"Aber es ist schon dunkel, und...", äußerte die Berlinerin Bedenken.

"Ich weiß, aber es kann nichts passieren. Mach einfach, was ich dir sage."

Ein wenig ängstlich stieg Ilenia aus dem Taxi und setzte sich in Bewegung. Es war beinahe windstill und das Einzige was sie hörte, waren ihre Schritte auf dem Gras. Sie sah auf und erblickte die Lampen an den Bäumen. Obwohl sie Angst hatte, fand sie es doch schön. Was aber wollte Maia damit bezwecken, sie alleine vorgehen zu lassen? Das war es, was ihr die gesamte Zeit im Kopf herumspukte. Dann jedoch vergaß sie es, als sie ganz oben auf dem Hügel stand. Dort, beinahe direkt neben dem Abhang, befand sich ein kleiner Teich wie aus dem Märchenbuch. Ein kleiner, kaum ausgetretener Pfad führte nach unten zu einem Steg, auf dem eine Person saß.

Sie hatte sofort das Gefühl, denjenigen zu kennen, obwohl sie nur die Silhouette sehen konnte.

Aus Neugierde begann sie, hinunter zu gehen, und spürte die Blicke der Person auf sich.

"Hey." Sie war ganz nahe und ihr Herz machte einen Sprung, als Niall's Stimme sie begrüßte.

"Hi." Sie küssten sich kurz, dann setzte sie sich neben ihn. "Was wird das hier?"

"Das weiß ich selber noch nicht." Er lächelte leicht, aber sie konnte sehen, dass seine Hände zitterten.

"Ist dir kalt?" Vorsichtig nahm sie diese in die Hand, aber er zog seine Finger sofort wieder weg.

"Was? Nein, nein, es geht schon." Ilenia runzelte verwundert die Stirn. Dieser Abend war zu komisch. Erst benahm Maia sich so seltsam und nun tat Niall es ihr gleich.

"Was ist denn los mit dir? Bedrückt dich etwas? Du weißt, dass du mit mir über alles reden kannst!"

"Ich... würdest du mich ausreden lassen?"

"Natürlich. Was liegt dir auf dem Herzen?"

"Du drückst das ganz schön gut aus. Ich liebe dich."

"Was hast du angestellt?" Sie grinste leicht.

"Nichts, versprochen." Er hob eine Hand. "Also, weiter im Text. Ich liebe dich, und ich kann mir nicht vorstellen, mein weiteres Leben ohne dich an meiner Seite zu verbringen."

"Jetzt wird's aber kitschig, Darling."

"Hatte ich nicht gesagt, dass du mich nicht unterbrechen sollst? Ich verliere sonst meinen grünen Faden."

"Rot."

"Was?"

"Es heißt Ich verliere sonst meinen roten Faden."

"Auch egal."

"Sorry."

"Okay, wo war ich?"

"...mein weiteres Leben ohne dich an meiner Seite zu verbringen", half sie ihrem Freund auf die Sprünge.

"Richtig. Und genau deshalb wollte ich dich fragen, ob du..." Er räusperte sich kurz, weil seine Stimme plötzlich weg war. "...ob du meine Frau werden willst?" Er holte einen Ring heraus, den er am heutigen Tag mit Zayn als Berater gekauft hatte. Ihr traten die Tränen in die Augen und sie lehnte sich zu ihm herüber, um dem Iren ihre Antwort ins Ohr zu flüstern.

"In Ordnung." Es kostete ihn Mühe, keine Miene zu verziehen.

"Danke." Sie lächelte unter Tränen.

"Wooo, das nächste verlobtee..." Louis blieb sein Satz im Hals stecken, als er nicht ein, wie von ihm erwartet, heftig herumknutschendes Pärchen vor sich sah, sondern eine heulende Ilenia und einen neutral schauenden Niall.

"Louis, was ist los?" El kam hinter dem Hügel hervor und konnte kaum glauben, was sie da sah. Niall und Ilenia würden nicht heiraten?

"Wir hatten alles so schön geplant!", jammerte Maia. "Das kannst du nicht machen, Lenia! Verdammt, du liebst den Kerl!" Ilenia und Niall hüllten sich währenddessen weiterhin in Schweigen.

"Erde an Traumpaar!" Harry wedelte mit seiner Hand herum. "Das könnt ihr uns nicht antun!"

"Ich habe doch gesagt, es war nicht kitschig genug, Niall", bemerkte Zayn unpassend.

"Unsensibel wie eine Tomate", war Perries Kommentar zu der Bemerkung ihres Mannes.

"Lasst uns in Ruhe." Niall stand auf und stürmte den Hügel hoch, Ilenia rannte ihm hinterher.

"Genau, lasst uns in Ruhe!"

Die restlichen Mitglieder von One Direction und ihre Freundinnen (Liam war zurzeit Solo) standen wie begossene Pudel am See, während Niall und Ilenia kichernd nach dem nächsten Taxi riefen. Dieses Abenteuer wollten sie sich nicht entgehen lassen.

Eine wie von Ilenia gewünschte "Vorhochzeit" in Las Vegas war ihr Abenteuer. Und ihre Freunde ließen sie nichtsahnend in London zurück, einfach weil sie die Zeit, in der sie jung waren, ausnutzen wollten und dabei so viel Verwirrung stiften, wie möglich. Niall Horan und Ilenia Green genossen ihr Leben zusammen. Das würden sie auch noch lange tun.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Nein, Spaß.

Ich möchte euch für eure Kommentare und Votes bei dieser Geschichte danken! Wie ihr wisst ist sie schon etwas älter, aber durch einige Kommentare eurerseits habe ich selber diese Geschichte aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten können, wofür ich euch als Leser danken möchte.
Natürlich hoffe ich, dass ihr auch bei meinen anderen Geschichten dabei sein werdet!
Bis hoffentlich dahin,
Catrifa xx

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