ONE
„Iva!", schon zum vierten Mal höre ich meinen Namen an einem Montagmorgen. Das ist definitiv schon einmal zu viel.
Ich stöhne genervt auf und frage mich, wieso ich ausgerechnet gestern so lange wach geblieben bin. Ich hätte lieber auf die kleine Party verzichten sollen und stattdessen zu schlafen.
Doch mein bester Freund schien meine Absicht zu ignorieren und mich einfach mitzunehmen. Dass er derjenige ist, der jetzt fit vor mir steht und meinen Namen schon viermal gesagt hat - ist unglaublich.
„Lass mich doch noch ein paar Minuten weiterschlafen?", bettel ich ihn an und schließe meine Augen, um mich weiter auf die Dunkelheit zu konzentrieren.
Doch Cody ist erbarmungslos. Er lässt nicht mit sich reden. Er handelt schnell und einfach.
Schon spüre ich die Kälte an meinen Beinen, da dieser Vollidiot tatsächlich die Decke von mir reißt und mich grob runter wirft.
„Alter!", sauer springe ich auf, nachdem ich die Bekanntschaft mit dem Boden gemacht habe.
Wie kann er es tatsächlich wagen, mich runter zu schubsen. Mit zusammen gekniffenen Augen schaue ich ihn an. Er steht grinsend vor mir, hat sich eine Cap aufgesetzt und hält in einer Hand seine Sonnenbrille und in der anderen seinen Autoschlüssel.
Cody und ich teilen uns eine Wohnung, seitdem ich mit meinem Freund getrennt bin. Er war so gütig, mich aufzunehmen, aber da seine Wohnung sowieso zu groß ist - war das für ihn kein Problem. Er mochte Jordan eh nicht.
Cody ist ein typischer Sunnyboy, hat dunkelblonde Haare, die ihm vorne etwas zu lang sind, weshalb er diese mit der Mütze versteckt. Dazu smaragdgrüne Augen, mit denen er jede Frau um den Finger wickelt - naja, fast jede Frau. Seine Haut ist braun gebrannt, da er vor kurzem in Spanien war und dort stundenlang gesurft ist.
„Komm, mach dich fertig, sonst kommen wir zu spät.", er schaut auf seine Uhr.
Cody und ich studieren an derselben Universität. Er studiert Medizin und ich studiere Journalismus.
Nachdem ich mich endlich dazu gebracht habe ins Badezimmer zu gehen, um dort meine übliche Routine zu erledigen, schaffe ich es relativ schnell fertig zu sein, damit wir endlich los können.
„Und los gehts.", begeistert klatsche ich in meine Hände.
Ich freue mich nicht im Geringsten auf eine weitere nervige Vorlesung, in der mein Professor über langweilige Dinge redet. Was soll ich sagen, manche Themen sind halt anstrengend.
„Sag mal, kommst du nachher mit zum Basketball?", fragte er mich. „Die Jungs wollten ein bisschen abhängen."
Mit den Jungs meint er eigentlich meine Brüder und deren Freunde. Wir sind eine Clique und hängen schon von klein auf miteinander ab, was daran liegt, dass der Altersunterschied nicht zu groß ist.
„Können wir machen." Ich zucke mit meinen Schultern. „Ich hab ja heute endlich meinen Vortrag in Gesellschaftstheorien und dann kann ich einen Tag nicht lernen.
Cody legt seinen Arm um mich und kneift mir in die Wange. „Perfekt.", grinst er mich an.
Auf dem Weg zur Universität bin ich auf mein Handy versunken, da mein Exfreund mir mal wieder ein paar Nachrichten geschickt hat, die unter die Gürtellinie gehen. Doch davon erzähle ich Cody nichts, da er sich sonst einmischen würde, was ich nicht möchte. Ich kriege das schließlich alleine hin.
„Was machst du da die ganze Zeit an deinem Handy, ist irgendwas passiert?", besorgt schaut Cody mich an.
Ich habe nicht mal bemerkt, dass wir schon längst angekommen sind. Vor dem Auto steht schon Arvid - mein Erzfeind - wir können uns beide nicht leiden, doch leider ist er ein Teil der Clique. Ich verstehe dennoch nicht, wieso meine Brüder und Cody ihn so sehr verehren.
„Alles gut.", lächel ich ihn an und steige aus.
„Guten Morgen, Arschloch.", begrüße ich Arvid auf charmante Art und Weise.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top