4 "Dir war die Bude zu voll und du brauchtest ein bisschen Zeit für dich?"
Nächster Morgen
Schwarz gekleidet sitze ich schon seit über einer Stunde auf mein Bett.
Überhaupt nicht bereit runter zu gehen um mit den anderen zum Friedhof zu fahren.
Währe es nicht mein Opa den wir heute alle für immer verabschieden müssen, würde ich mich auf jeden Fall drücken. Mir irgendeine Ausrede einfallen lassen, um nicht mit zu müssen.
"Schatz bist du soweit?", will meine Mum von mir wissen und öffnet meine Zimmer Türe.
"Nein eigentlich nicht, aber mir bleibt ja wohl nichts anderes übrig.", gebe ich leise von mir und stehe auf.
"Sag mal Emma, seit wann ziehst du denn Shorts an und dann auch noch so kurze?", will meine Mum von mir wissen.
"Warum? Unpassend? Ich hab doch noch ne schwarze Strumpfhose an.", gebe ich von mir.
"Oh nein, da hast du mich falsch verstanden, Emi. Ich wundere mich nur ein wenig, immer wenn ich dir früher so eine Shorts gezeigt habe meintest du immer nur 'Näh Mama das kann ich doch nicht anziehen, nicht mit meinen Gurkenbeinen'", äfft sie mich nach.
Ich muss ein wenig grinsen.
"Ja ich weiß, aber Tamara, Niall und die anderen haben ein echt schlechten Einfluss auf mich, wenn es um Klamotten geht.", erwidere ich.
"Ah ja. Find ich aber gut. Steht dir.", lässt sie mich wissen.
"Danke."
"Hast du eigentlich gestern noch mit Niall gesprochen, ich mein wegen den Fotos?", fragt sie mich.
"Ja es war wohl ein Missverständnis. Sie ist anscheint eine Freundin von Harry und sie waren auch nicht alleine unterwegs sondern noch mit den anderen.", erzähle ich ihr.
Blöderweise habe ich mein Ladegerät zu Hause vergessen und konnte gestern nicht mehr mit Niall telefonieren, wahrscheinlich ist er total sauer, dass er immer nur meine Mailbox erreicht hat...……
"Alles Okay?", will meine Mum von mir wissen.
"Jaja alles bestens.", gebe ich von mir.
"Du solltest ihm mehr vertrauen Spatz.", erwidert sie.
"Das tu ich. Es ist einfach in letzter Zeit alles ein wenig viel. Wir haben uns jetzt schon einige Wochen nicht mehr gesehen, es ist einfach im Moment nicht so leicht.", gebe ich von mir.
"Besuch ihn doch einfach.", schlägt sie vor.
"Ja Niall hat auch schon vorgeschlagen, dass ich in den Semesterferien zu ihnen fliegen soll und eigentlich ist es auch ne ganz gute Idee, aber jetzt wo wir es Problem mit der Wohnung haben, weiß ich nicht ob das wirklich klappen wird." erkläre ich ihr.
"Ich hab dir schon mal gesagt, wir reden mit Papa und dann bekommen wir das schon hin. Was haben Tamaras Eltern denn gegen Zayn? Ich hatte eigentlich den Anschein, dass er wie Niall ein anständiger junger Mann ist.", erwidert sie.
"Ist er auch, genauso wie die anderen drei auch. Tamaras Eltern sind da ein wenig eigen. Am liebsten hätten sie, dass Tamara einen erfolgreichen Anwalt zum Freund hat, mit dem sie später mal ne eigene Kanzlei auf machen kann und ja Zayn passt einfach nicht in ihr Schema.", erkläre ich ihr.
"Haben sie das so gesagt?", will sie von mir wissen. "Ja Mama und das nicht nur einmal. Sogar vor uns allen, als sie das eine Mal da waren und die Jungs ebenfalls zum Essen da waren.", bestätige ich.
"Oh. Naja, wenn sie meinen. Ich hab Papa davon auf jeden Fall schon erzählt und er meinte auch, dass wir das schon hinbekommen. Immerhin habt ihr eine echt schöne Wohnung.", erwidert sie.
"Oh ja sie ist echt ein Traum, vorallem die Terrasse und das große Badezimmer und die Küche. Und sie ist nicht so weit vom Tanzstudio, Tamaras Café und Nialls Wohnung entfernt und....." - "Ja schon gut Schatz, ich hab verstanden, es ist eure Traum Wohnung.", wir bekommen das schon hin.", unterbricht sie mich.
"Jetzt sollten wor aber runter, es wird langsam Zeit und die anderen warten wahrscheinlich auch schon ungeduldig auf uns.", setzt sie nach, legt mir eine Hand auf dem Rücken und schiebt mich aus meinem Zimmer raus.
~*~*~
Fünf Stunden ist die Beerdigung nun vorbei.
Nachdem Friedhof sind noch alle Verwante, Freunde und bekannte mit nach uns.
Oma hatte reichlich Essen bei irgendeiner Cateringfirma bestellt.
Eine dreiviertel Stunde habe ich es unter den ganzen Leuten ausgehalten, ehe ich meine Oma gefragt habe, ob es für sie okay wäre, wenn ich etwas an die Luft gehe.
Natürlich war es für sie Okay. Meine Familie kennt mich nun mal und weiß, dass ich in solchen Momenten lieber für mich alleine bin, anstatt unter ein Haufen teils fast fremder Leute.
Von zu Hause aus, bin ich in den Garten meiner Großeltern gefahren, habe mir Sonnenblumensamen geholt und bin nochmals zum Friedhof, um sie direkt neben dem Vorläufigen Grabstein einzupflanzen.
Eigentlich wollte ich von dort direkt nach Hause, allerdings ist mir auf halber Strecke eingefallen, dass ich noch ein Ladekabel benötige, weswegen ich noch in die Stadt bin.
~Flashback~
Mit einen neuen Ladekabel laufe ich durch die Einkaufsstraße von Cardiff. Eigentlich habe ich nicht wirklich Lust nach Hause zu gehen, allerdings muss ich unbedingt mein Handy aufladen und auch, wenn ich Angst davor habe, muss ich Niall vielleicht mal anrufen. Ich kann nur hoffen, dass er nicht alt so sauer ist, wenn ich ihm die ganze Situation erkläre………
"E-m-m-a", höre ich meinen Namen rufen.
Ein wenig verwundert drehe ich mich um und erblicke Susa.
"Hey Susa. Wie geht es dir?", gebe ich von mir und umarme sie.
"Ganz gut soweit. Und dir?", antwortet sie mir.
Ich zucke mit den Schulter. "Es geht. Eigentlich kann ich mich nicht beklagen.", erwidere ich.
"Ja ich hab schon von deinem Opa gehört. Deine Mum hat meiner davon erzählt und auch das du ein paar Tage hier bist - ich wollte die Tage dann eh mal bei euch vorbei schauen.", erzählt sie drauf los, sie ist immer noch so aufgedreht wie früher.
"War nicht heute die Beerdigung?", will sie von mir wissen.
"Schon ja, aber...." - "Dir war die Bude zu voll und du brauchtest ein bisschen Zeit für dich?", unterbricht sie mich. Da merkt man, dass sie mich schon längere Zeit kennt....
Nickend stimme ich ihr zu.
"Dann kommst du grade vom Sonnenblumen pflanzen?", fragt sie mich.
"Na nicht direkt. Ich brauchte ein Ersatz Ladekabel, weil ich dussel meins in London vergessen habe.", lasse ich sie wissen.
"Oje. Wie siehts aus, hast du Lust auf ein paar heiße Waffeln? So wie früher immer?", will sie von mir wissen und sieht mich abwartend an.
"Ja warum nicht.", erwidere ich und gehe mit ihr in unser Lieblingscafé.
"Na bekommst du in London auch so gute Waffeln?", will Susa von mir wissen.
"Oh Nein sicherlich nicht.", antworte ich ihr.
"Es ist schade, dass du so selten in Cardiff bist. Ich vermisse unsere gemeinsamen Cafénachmittage.", lässt sie mich wissen.
"Ja es ist schon schade, aber du könntest ja auch mal nach London kommen.", schlage ich vor.
"Ja mal schaun, vielleicht mache ich das sogar.", stimmt sie zu.
"Ich glaube du würdest dich super Tamara verstehen.", gebe ich von mir und stochere in meiner Waffel rum.
"Hast du eigentlich noch Kontakt zu Liv?", fragt sie mich.
Ich schüttle mit dem Kopf.
"Nein. Wenn wir uns sehen, stichelt sie nur oder aber sie verbreitet Lügen.", erzähle ich ihr.
Mit großen Augen schaut sie mich an.
"Nein."
"Doch. Das eine mal war ich mit nem Studienkollege unterwegs, weil wir noch Sachen für eine gemeinsame Arbeit brauchten und Liv hatte nichts besseres zu tun, als uns zu Fotografieren und es auf Twitter mit einem tollen Kommentar hoch zu laden so nach dem Moto seht her Niall ist grade mal ein paar Tage weg und Emma hat nichts besseres zu tun als sich an den nächst besten ran zu machen.", erzähle ich ihr.
"Nein.", gibt sie schon wieder von sich.
"Doch."
"Und was hat dein Freund dazu gesagt? Ist es eigentlich immer noch der Boybandtyp?", fragt sie mich interessiert.
"Ja es ist immer noch Niall.", lasse ich sie wissen. "Er wusste, dass ich mit ihm unterwegs bin. ER hatte keine Probleme damit.", gebe ich von mir.
"Er nicht? Wer denn dann?", will sie wissen.
"Ach ein Teil der Fans und dann noch eine Gruppe Studentinnen.", antworte ich ihr.
"Sehr schlimm?", will sie von mir wissen.
Ich seufzte. "Es geht. Es ist nicht grade berauschend, wenn man immer und immer wieder zu hören bekommt, dass man nicht gut genug ist, dass man nicht zusammen passt und das es nur noch eine Frage der Zeit ist bis wir auseinander kommen.", erwidere ich und erzähle ihr von den Vorkommnissen in den letzten Tagen und Wochen.
"Aber du glaubst den Mist doch nicht etwa oder?", fragt sie mich nachdem ich zu Ende erzählt habe
Ich zucke mit den Schultern.
"Emma...." - "Jaja ich weiß, ich darf nicht alles an mich ran lassen und nicht drauf hörern, was andere sagen, aber das ist gar nicht so einfach, wie ihr alle immer meint.", unterbreche ich sie.
"Okay. Themawechsel?!? Wie läuft dein Studium?"
~Flashback Ende~
Susa und ich haben noch weitere zweieinhalb Stunden gequatscht, gelacht und in alten Erinnerungen geschwelgt. Sie hat mich, als einzige in den letzten Tagen, für kurze Zeit von all den Sachen, die mich in den letzten Tagen beschäftigt haben ablenken und mich ein wenig auf andere Gedanken bringen.
Grade bin ich zu Hause angekommen und atme noch mal tief ein und aus und mache mich innerlich schon mal auf das Donnerwetter bereit, welches sicherlich gleich folgt, denn immerhin war ich in den letzten Stunden nicht erreichbar.……
"Emma?", höre ich die Stimme meiner Mum aus dem Wohnzimmer, kaum habe ich die Türe hinter mir geschlossen.
"Jaaaa", rufe ich zurück und ziehe die Schuhe aus.
Grade als ich die Treppe hoch will erscheint meine Mum im Flur.
"Wo warst du denn so lange?", will sie von mir wissen.
"Ich habe Susa in der Stadt getroffen und wir haben uns ein wenig verquatscht.", erzähle ich ihr.
"Achso okay. Oma hat Lasange gemacht, magst du nicht auch was essen? Alle Gäste von heute Morgen sind schon weg.", will sie wissen.
"Nein später vielleicht, ich habe vorhin mit Susa Waffeln gegessen und muss auch unbedingt mein Handy aufladen.", erkläre ich ihr.
"Dein Handy kannst du doch auch gleich noch aufladen. Wenn du nichts essen willst, setzt dich wenigstens zu uns.", fordert sie von mir.
"Mama sobald mein Handy wieder etwas Saft hat, will ich Niall anrufen.", lassen ich sie wissen.
"Wir haben im Wohnzimmer auch Steckdosen. Du bist so selten Zuhause, leiste uns doch bitte ein bisschen Gesellschaft.", gibt sie von sich.
Kann sie nicht einmal locker lassen und mich einfach in Ruhe lassen?
"Ich bin doch noch ein paar Tage hier.", versuche ich sie abzuwimmeln.
Bittend sieht sie mich an.
"Oh meinet wegen.", gebe ich mich geschlagen und gehe wieder die Treppen herunter.
Ein wenig lustlos schlüpfe ich in meine Hauspuschen, weil mir die Fliesen hier unten einfach zu kalt sind.
"Was......", gebe ich stockend von mir und weiß nicht ob ich meinen Augen trauen soll.........
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