16 "Du hast so ein verdammtes Problem!"

Mit Liv habe ich noch anderthalb Stunden telefoniert.

Es tat einfach mal wieder richtig gut mit ihr zu quatschen.

Nach dem Telefonant war ich voller tatendrang und wollte mit Niall reden. Livy hat mich immer und immer wieder ermutigt, endlich mit ihm zu reden.

Ihm zu sagen, dass für mich die ganze Situation gestern und heute Morgen nicht ganz leicht war. Das es irgendwie weh tat, ihn mit einer anderen zu sehen, vorallem weil ich sie überhaupt nicht kenne.

Ich habe zwar immer noch keine Ahnung ob ich meiner ehemaligen besten Freundin wieder vertrauen kann, aber ich denke mal spätestens wenn ich irgendwas von unserem Gespräch im Internet oder in einer Zeitschrift lese, weiß ich das sie sich nicht geändert hat. Was ich wirklich sehr schade fände, denn ich merke jetzt schon, dass ich sie tierisch vermisse.....

Ich wollte mich also vom Park aus, in dem ich irgendwann gelandet bin und mich auf einer Bank gesetzt habe, wieder auf dem zum Hotel machen, als mich ausversehen drei kleine Kinder umgerannt haben, ich gefallen bin und natürlich, wie soll es auch anders sein, volle kanne mit dem Knie in eine Glasscherbe gefallen.

Die Mutter der kleine Wirbelwinde hat nicht lange gefackelt, mir verboten die Scherbe rauszuziehen und direkt ein Krankenwagen gerufen und mich so lange auf dem Boden sitzen lassen bis die doofen Sanitäter kamen.

Ich fande das alles viel zu übertrieben, aber irgendwie hat sie mich an meine eigene Mutter erinnert und der kann man überhaupt nicht widersprechen....

Im Krankenhaus hat man mein Knie samt Scherbe geröntgt und zum Glück festgestellt, dass die Wunde zwar tief ist dennoch keine Bänder, Sehnen oder Knochen verletzt wurden.

Nachdem ich eine Betäubungsspritze bekommen habe, die Scherbe rausgeholt worden ist und die Wunde mit acht Stichen genäht wurde, konnte ich endlich zurück zum Hotel fahren, natürlich erst nachdem ich noch einen Verband und für die ersten Tage Krücken bekommen habe.

Eigentlich hätte ich Niall oder wenigstens einen der anderen Jungs anrufen sollen um ihnen bescheid zu sagen, allerdings haben die fünf ein Konzert heute Abend und sollen sich keine Sorgen machen.

Bisher war ich bei jendem Konzert dabei, weswegen ich Niall bloß eine Nachricht geschrieben habe, dass ich schon ins Hotel gefahren bin und nicht zur Halle komme.

Von ihm kam bloß ein Okay.

Scheint ihn ja ziemlich egal zu sein ob ich dabei bin oder nicht und dann behaupten alle er würde mich lieben. Ganze drei Mal hat er versucht mich anzurufen, er scheint sich ja echt total viele Sorgen gemacht zu haben....

Ich habe mir grade meine Schlafsachen angezogen und mich vorsichtig aufs Bett gesetzt, als es an der Tür klopft.

Stöhnend stehe ich langsam und vorsichtig auf um die Türe zu öffnen.

Mit großen Augen schaue ich mein Gegenüber an.

Mit Milena habe ich definitiv nicht gerechnet.

"Hey, können wir kurz reden?", will sie von mir wissen und kommt mir grade ziemlich arrogant rüber.

Ich zucke bloß mit den Schultern und schaue sie abwartend an.

"Kannst du mir mal bitte sagen, was dein Problem ist?", blafft sie mich an.

"Ich habe kein Problem und ehrlich gesagt auch keine große Lust mich hier mit dir rum zu ärgern.", erwidere ich ruhig.

"Oh man ich hab echt keine Ahnung was Niall an dir so toll findet. Weißt du eigentlich wie es ihm heute ging? Er hat sich tierische Sorgen gemacht, weil du nicht an dein verdammtes Handy gegangen bist und dann schreibst du ihm nur so eine blöde Nachricht das du nicht zum Konzert kommst. Du bist ja echt eine tolle Freundin.", meckert sie mich an.

"Danke, bist du jetzt fertig? Ich bin ziemlich müde und will ins Bett.", gebe ich Emotionslos von mir.

"Verdammt noch mal was läuft bei dir eigentlich schief? Zwischen Niall und mir läuft nichts. Wir sind bloß Freunde und das schon ewig. Er ist wie ein Bruder für mich, mehr ist da nicht!", gibt sie schon fast schreiend von sich.

Stirnrunzelnd schaue ich sie an.

"Hör zu, Niall und ich sind wirklich nur Freunde. Wir sind zusammen in den Kindergarten und zur Schule gegangen, da lief noch nie etwas und wird auch nie etwas laufen. Ich bin überhaupt nicht sein Typ, er schwärmt nur für dich.", redet sie weiter auf mich ein - diesmal etwas ruhiger.

Ein wenig verwirrt schaue ich sie an.

"Warte mal bist du nicht Harrys beste Freundin?", will ich nun ein wenig verwirrt von ihr wissen.

"Wie kommst du denn da drauf? Ich kenn Harry und die anderen drei, seit drei Monaten. Niall und ich haben uns aus den Augen verloren, als ich vor vier Jahren mit meinen Eltern weg gezogenen bin und wir sind uns dann zufällig in New York wieder begegnet.", erzählt sie mir.

Ich schüttle kurz mit den Kopf und geh mir mit einer Hand durch die Haare.

Das kann doch jetzt echt nicht sein....

"Also nur noch mal für ganz doofe: Du bist nicht Harrys beste Freundin sonder Nialls?", hake ich nach.

"Also beste Freundin würde ich jetzt vielleicht nicht direkt sagen, weil wir uns echt eine lange Zeit nicht mehr gesehen haben....oder..... naja auf jeden Fall kenne ich Harry erst ein paar Wochen. Wie kommst du denn bitte schön auf Harry?", will sie von mir wissen.

Super er hat mich eiskalt Angelogen!

"Wie ich darauf komme? Niall. Niall hat mir vor ein paar Wochen noch gesagt, dass du Harrys beste Freundin bist.", lasse ich sie wissen und humpel zu dem Bett.

"Niall hat was erzählt?", hakt sie nach.

"Das du Harrys beste Freundin bist!", gebe ich leise von mir.

"Was? Das passt doch gar nicht zu Niall. Bist du sicher das du ihn nicht falsch verstanden hast?", fragt sie nach.

"Was soll ich bitte an 'Sie ist ne gute Freundin von Harry' falsch verstehen?", frage ich sie enttäuscht.

"Ich weiß wirklich nicht was er sich dabei gedacht hat, aber ich bin mir sicher das er es nicht böse gemeint hat.", versucht sie ihn in Schutz zu nehmen.

"Super. Er hat mich belogen. Da ist es mir ehrlich gesagt egal ob er es böse meint oder nicht. Wer weiß worin er mich noch alles belogen hat.", erwidere ich.

"Ich glaube nicht, dass er....." - "Milena sei mir bitte nicht böse, aber ich bin echt müde und kaputt.", unterbreche ich, weil ich grade echt nicht weiß was ich von der ganzen Sache halten soll.

"Okay. Hör zu ich würde mich echt freuen, wenn wir beide uns irgendwann anfreunden. Niall hat immer pausenlos von dir gesprochen und ich war echt gespannt dich kennen zu lernen. Sei nicht zu hart zu ihm, ich bin mir sicher das er es nicht gemacht hat um dir weh zu tun.", gibt sie von sich ehe sie das Zimmer verlässt.

Ich atme einmal tief durch und merke wie sich meine Augen tränen füllen.

Er hat mich Angelogen. Eiskalt Angelogen.

Sicher im ersten Moment scheint eine kleine Harmlose Lüge zu sein, aber Fakt ist er hat gelogen.

Gelogen!!!  Gelogen!!!  Gelogen!!!

Gelogen!!!  Gelogen!!!  Gelogen!!!

Fest entschlossen, mich heute auf keinen Fall mehr mit Niall auseinander zu setzen, nehme ich mir mein Kissen und meine Bettdecke und lege sie auf die Couch.

Eigentlich hat Niall es verdient auf der Couch zu schlafen, aber so wie ich ihn einschätze würde er sein Kissen und seine Decke nehmen und sich trotzdem ins Bett legen, woher soll er auch wissen, weswegen ich wirklich sauer auf ihn bin....

~Nialls PoV.~

Emma hat sich heute echt seltsam benommen. Als ich wach geworden bin, hat Harry mir gesagt, sie sei in die Stadt gegangen.

Schon komisch, dass sie mich nicht geweckt hat - wir hätten ja auch zusammen gehen können.

Seit sie hier ist haben wir eigentlich jede freie Minute zusammen verbracht und seit ich gestern mit den anderen Feiern war, habe ich nichts mehr von ihr gehört.

Als ich sie heute versucht habe anzurufen war andauernd besetzt oder sie hat erst gar nicht abgenommen.

Sie hat mich eiskalt ignoriert und das nur, weil ich gestern mit feiern war oder sie nicht geweckt habe? Emma war doch sonst nicht so zickig.

"Dass mit Emma klärt sich gleich schon wieder.", versucht Liam mir gut zu zureden. Wir beide waren auf dem Weg zurück ins Hotel, während die anderen noch etwas Essen gehen wollten. Bevor ich überhaupt irgendein bissen runter bekomme, muss ich die Sache erst mal mit Emma klären.

"Sie hat gestern wirklich nichts gesagt, nachdem wir weg waren?", will ich von ihm wissen. Er ist gestern ebenfalls nicht mit Feiern gegangen und eigentlich wollte Emma ihm Gesellschaft leisen.

"Nein. Sie hat schweigend ihr Sandwich gegessen und ist dann rüber zu euch.", antwortet er mir, als wir das Hotel betreten.

"Horan du Idiot. Du hast so ein verdammt großes Problem! Wie kommst du darauf, deiner Freundin zu erzählen, dass ich Harrys beste Freundin bin?", geht Milena mich direkt an.

"Was machst du denn hier, wolltest du nicht früh schlafen gehen?", stelle ich die Gegenfrage.

"Ich kann deine Freundin leider nicht einschätzen und hatte echt Angst, dass sie die Fliege macht. Deshalb habe ich mich hier in die Lobby gehockt um sie eventuell aufzuhalten.", lässt sie mich wissen.

"Was hast du ihr denn verdammt noch mal erzählt, dass du glaubst sie haut ab?", will ich von ihr wissen.

"Im Gegensatz zu dir anscheind die Wahrheit. Verdammt Niall, wenn du deine Freundin, warum auch immer, schon anlügst, dann hättest du mit wenigstens etwas sagen können!", erwidert sie.

"Warum hast du Emma angelogen?", will Liam nun von mir wissen.

"Als die ersten Fotos von Milena und mir aufgetaucht sind, haben doch diese Studentinnen Emma total kirre gemacht. Da hab ich ihr erzählt, dass Milena Harrys beste Freundin ist.", lasse ich ihn wissen.

"Und wieso?"

"Ja das würde ich auch gerne wissen.", mischt sich meine alte Freundin wieder ein.

"Keine Ahnung. Das war aus der Situation heraus. Die drei haben sie total verrückt gemacht und ja mir ist es einfach rausgerutscht.", gebe ich schuldbewusst von mir.

Eigentlich wollte ich es schon längst aufklären, aber dann haben wir so viel Zeit miteinander verbracht, dass ich dazu irgendwie nicht gekommen bin und gestern ist Milena gekommen, was ich total vergessen habe.......

Kopfschüttelnd sehen mich die beiden an.

"Seh zu das du das mit Emma geklärt bekommst, bevor dass ganze ausartet.", fordert Liam mich auf.

Nickend gehe ich zu den Augzügen.

Kurze Zeit später öffne ich unsere Zimmertüre.

Bis auf die gedimmte Nachtisch Lampe ist es stock dunkel in dem Raum.

Ich halte kurz inne als ich bemerke, dass meine Freundin nicht im Bett liegt und atme in der nächsten Sekunde wieder erleichtert aus, als ich ihr gleichmäßiges Atmen von der Couch wahrnehme.

Sie scheint ganz schön sauer zu sein, wenn sie samt ihren ganzen Bettzeug auf der Couch schläft - aber wenigstens hat sie nicht hals über Kopf das Hotel verlassen, sich in den nächsten Flieger gesetzt und ist auf und davon.....

Ich schlage ihre Decke zurück, nehme sie vorsichtig hoch und lege sie ins Bett, bevor ich sie zudecke.

Ihr Schlafzeug lasse ich auf der Couch liegen, denn sie will ganz bestimmt morgen nicht neben mir aufwachen und das sollte ich akzeptieren, wenn ich sie nicht noch mehr verärgern möchte.....

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