Valentinstag II

Felix

*Hyunjin ist ein verdammter Arsch!*

Anders konnte ich zurzeit nicht über ihn denken. Wie konnte er mich so abweisen? Was zur Hölle war mit ihm los?

Diese Abweisung ging nicht spurlos vorbei und erneut stiegen mir Tränen in die Augen. Eigentlich wollte ich für Morgen etwas Besonderes vorbereiten. Immerhin war es Valentinstag! Aber nach der Aktion war ich mir nicht mehr so sicher...

Ich riss die Deck über meinen Kopf und weinte mich in den Schlaf.

Mitten in der Nacht riss mich ein Geräusch aus dem Schlaf. Irgendwer schleichte durch den Flur und war nicht sonderlich erfolgreich. Aus Angst griff ich den nächstbesten Gegenstand und tapste leise auf meine Türe zu. Das Licht aus dem Flur schien unter der Türe durch und half mir, mich zu orientieren. Mittlerweile rüttelte es an der Türklinke und mein Herz klopfte mir bis zum Hals.

War das ein Einbrecher? Mein Griff festigte sich und mit einem Ruck riss ich die Türe auf holte aus.

«Au!», protestierte eine vertraute Stimme.

«Hyunnie? Was zum Teufel suchst du hier?», fragte ich entgeistert und blickte in einen beschämten Blick von Hyunjin, der sich am Kopf rieb.

«Mit was zum Teufel hast du mich da geschlagen?», fragte er mich und ich blickte auf den Gegenstand.

Es war mein pinker Dildo.

*Ach du Scheisse!*

Die Röte stieg mir ins Gesicht und hastig versteckte ich das Ding hinter meinen Rücke. Doch es war zu spät. Lauthals prustete er los.

Schmollend machte ich einen Schritt zurück in mein Zimmer und zog ihn mit mir mit. Es mussten nicht alle mitkriegen, dass ich einen vermeintlichen Einbrecher mit einem Dildo abwehren wollte.

Ich knallte das Ding in meine Nachttischschublade und plumpste aufs Bett. Erneut fragte ich ihn:

«Was machst du hier?» und damit meinte ich hier, in unserem Dorm und besonders hier vor meiner Tür.

Er verzog seine Lippen und zeigte mir seinen Schmollmund. Er liess sich neben mich aufs Bett fallen.

«Ich wollte dich seeheen...», säuselte er und unweigerlich wehte mir eine Alkoholfahne entgegen.

«Hast du getrunken?», fragte ich entgeistert.

«Nurnbissl?», stolperte er über das Wort und unterstrich sein «bisschen» mit seinen Fingern, um zu zeigen, was ein bisschen für ihn hiess.

Ein Lächeln umspielte meine Lippen. Ich konnte einfach nicht lange böse auf ihn sein.

«Ahhh daaaa issesss. Mein sanshaaaiinnn lächelt wieder. Biss du mir noch bösssse?», fragte er und legte eine Hand auf meine Schulter.

«Eigentlich ja...», gestand ich ehrlich und schaute auf meine Finger.

«Naaainnn, Felisssss! Ich wollte dich seeeeeehnn und mich nschuldgeeen... Ich hatte kaainee andrree Waaahl *hicks*», versuchte Hyunjin sich zu erklären und ich musste mich konzentrieren, sein Gelaber zu verstehen.

*Er hatte keine Wahl? Was meint er damit?*

«Keine Wahl?», fragte ich schliesslich laut.

«GENAU!», erwiderte er und drückte ungeschickt auf seinem Handy herum.

Ungeduldig fragte ich wieso, er war aber absolut auf sein Handy konzentriert.

Unsanft riss ich es ihm aus der Hand und fragte erneut nach:

«Wieso keine Wahl, Hyunjin?»

Sein Mund stand offen und für einen kurzen Moment, war sein Blick klarer. Er liess sich in mein Kissen fallen und schaute seine ausgestreckten Hände an.

«Verdammt Hyunjin! Rede mit mir!», explodierte ich beinahe und schaute auf ihn herab.

«I-ich.. ich kann nicht...», stotterte er und senkte seine Hände und drehte sich von mir weg.

Was war das denn jetzt? Er konnte doch nicht einfach so was sagen und dann keine Erklärung liefern? Was dacht er sich denn? Warum hatte er keine Wahl? Verdammt so konnten sie doch nicht weitermachen. Innerlich frass es mich fast auf, dass Hyunjin ein Geheimnis zu haben schien. Natürlich durfte jeder seine eigenen Geheimnisse haben, aber nicht, wenn es sie beide betraf!

«Jinnie, bitte..?», flehte ich ihn an, doch hörte ich nur noch sein leises Schnarchen. Er war eingeschlafen.

«Na toll...», sagte ich mehr zu mir selbst und wollte mich wieder hinlegen, als ich auf etwas Hartes stiess. Ich zog es unter mir hervor und erblickt Hyunjin's Handy, dessen Display immer noch leuchtete.

Das Licht des Displays erhellte mein Gesicht. Eigentlich wollte ich nicht in seine Privatsphäre eindringen, doch auf seinem Display war ein Text und ein Foto, das mich automatisch dazu verleitete, es anzusehen.

Was ich da sah, verschlug mir komplett die Sprache.

Hyunjin

Langsam driftete ich aus einer traumlosen Welt und öffnete behutsam die Augen. Mit einem Schlag traf mich ein heftiger Schmerz im Kopf.

*Na besten Dank Alkohol! Nie mehr!!*

Stöhnend erhob ich mich und bemerkte sogleich, dass dies nicht mein Bett war und auch nicht mein Zimmer. Ich schaute umher und erkannte, dass ich bei Felix war.

Fuck...

Ich drehte mich langsam um und war erleichtert, als ich ein leeres Bett vorfand. Er war bereits aufgestanden. In Eile schnappte ich mir meine Reserveklamotten, die ich immer bei Felix deponierte, mein Handy und machte mich auf den Weg ins Bad. Ich duschte kurz und begab mich danach in die Küche.

Dort traf ich auf Minho, welcher mich überrascht und dann mit zusammengekniffenen Augen anschaute.

«Na Prinzessin? Wir sehen heute aber scheisse aus.», grinste er und widmete sich wieder seinem Frühstück.

Ich nahm mir ebenfalls etwas und versuchte so gut es ging das Essen runterzuschlucken. Mir war immer noch übel vom Alkohol, aber Essen würde mir guttun.

«Hast du Felix gesehen?», durchbrach ich schliesslich die Stille und schaute kurz in Minhos Richtung.

«Mhm», erwiderte er, redete aber nicht weiter. Wieder einmal musste man alles aus seiner Nase ziehen.

«Und wo?», fragte ich schliesslich.

«Hier, und dann war er weg», grinste er und brachte mich mit seinen Kommentaren zur Weissglut. Ich hatte heute wirklich keine Geduld für diese Minho-Scheisse.

«Mann Minho wo ist er hin?!», erhob ich ein wenig meine Stimme und bereut es sofort.

Seine Augen kniffen sich zusammen und sein kalter Blick bohrte sich in mein Gesicht. Er jagt mir eine Gänsehaut ein.

*Verdammt! Er wird mich umbringen!*

Unterwürfig setzte ich sofort nach:

«Tut mir Leid! Bitte Minho, sagst du mir wo er ist?»

Er schien sich zu beruhigen und schnaufte kurz aus.

«Er wollte da zu diesem Hotel, wie hiess es noch? The Grand Palace? Keine Ahnung, was er da will.", sagte er etwas genervt und konzentrierte sich wieder auf sein Essen. Damit war für ihn die Konversation beendet.

*The Grand Palace? Was will er da? Hoffentlich traf er sich nicht mit jemand anderem? Natürlich würde ich Felix nie vorwerfen er würde fremdgehen, aber was zum Teufel machte er in einem Hotel?*

Unruhig rutschte ich auf dem Stuhl umher und bemerkte dann, dass mein Handy vibrierte.

Ich starrte auf das Display und sah, dass ich eine Nachricht von Felix hatte.


14.02.2023, 08:43 Uhr:

Triff mich bitte im Hotel The Grand Palace, (Adresse), Zimmer XX. Ich muss mit dir reden.


Das Handy fiel mir beinahe aus der Hand.

*Er muss mit mir reden? Wollte er Schluss machen? War es das für uns? Scheisse, bitte nicht!*

Panik stieg in mir auf. Wie von einer Tarantel gestochen sprang ich auf und schleuderte Minho entgegen, dass ich weg musste und liess einen grinsenden Minho alleine in der Küche zurück.

Minho

*Wenn er wüsste, was ihn erwartet! Du bist mir was schuldig, Lee Felix!*

Mit einem Grinsen im Gesicht widmete ich mich wieder meinem Essen und freute mich auf den gemeinsamen Tag mit meinem Eichhörnchen. 

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