Hyunjin

Liebes Tagebuch

Wie die Zeit vergeht. Jeden Tag bemühe ich mich aufs Neue ihn nicht anzustarren. Aber leider gelingt mir das nicht. Immer wieder erwische ich mich dabei, wie ich ihn heimlich beobachte. Im Tanzstudio war ich in letzter Zeit unkonzentriert und verpatzte mehr Choreos als nötig. Wie kann ich mich auch auf mich selbst konzentrieren, wenn ich Felix im Spiegel zuschauen kann? Seine Bewegungen, einfach unglaublich.

Die Situation in der Umkleide scheint er auf jeden Fall vergessen zu haben. Es scheint als wäre das nie passiert...

«Hyunjin?», Lee Minho kommt in unser Zimmer und ich schliesse schnell mein Tagebuch.

«Ja?»

«Hör zu. Ich weiss nicht, was in letzter Zeit mir dir los ist, aber du scheinst unkonzentriert und verpatzt in letzter Zeit viele Choreos. Kann ich dir bei irgendetwas helfen?», fragt der Braunhaarige mit ernster Miene.

Das war wieder typisch für ihn. Jedes Mal, wenn ich die Choreo versaute, erhielt ich von ihm einen stechenden Blick, weil er unbedingt wollte, das alles passt. Aber schlussendlich sorgte er sich um das Wohl der Mitglieder.

Sollte ich ihm alles anvertrauen? Ich meine, er hat mir das mit Jisung erzählt...

«Ich... muss die ganze Zeit an eine bestimmte Person denken. Ich kriege sie nicht mehr aus dem Kopf.», gestand ich schlussendlich und schaute auf meine Finger.

Minho fasste sich an den Nacken und atmete aus.

«Meinst du etwa Felix...?»

Waaa...????!!! Wieso weiss er das?

«Ich.. was.. wieso?», stammelte ich und wurde bis über beide Ohren rot.

«Nun ja, irgendwie ist es für mich offensichtlich?» meinte er.

Heisst das, es wussten alle Bescheid? Und Felix auch?

«Aber ich glaube nicht, dass die anderen es mitbekommen haben.», sagte er weiter, als hätte er meine Gedanken gelesen.

«un... und Felix?», fragte ich schüchtern und grübelte an meinen Fingern.

«Ich denke nicht.», antwortete er. Es schien aber, als wollte er noch etwas sagen.

«Minho?», versuchte ich ihm das ungesagte zu entlocken.

«Vielleicht solltest du es Felix sagen.»

«Nein auf keinen Fall! Er will sicher nichts von mir und ich will unsere Freundschaft nicht aufs Spiel setzten!»

«Aber du möchtest still vor dich hin leiden und dieses Geheimnis unendlich mit dir rumtragen?»

«Das machst du bei Jisung doch auch», rutschte es mir raus.

Scheisse, das wollte ich so nicht sagen!

«Tt..tut mir Leid!», sagte ich schnell und schaute auf.

«Du hast ja recht...», meinte Minho und schaute nun selbst auf den Boden.

«Ich sags wenn dus sagst.», brachte ich schliesslich hervor.

Er überlegte kurz und wandte seinen Blick dann zu mir:

«Na gut, abgemacht!». Er kam zu mir und hielt mir seinen kleinen Finger hin. Ich hakte meinen ein.

«Was ist abgemacht?», Seungmin stand plötzlich in der Tür!

Überrascht lösten wir die gekreuzten Finger und Minho sagte dann:

«Falls Hyunjin bei der nächste Choreo verpatzt, muss er uns zum Essen einladen.» der Braunhaarige zwinkerte mir zu.

Danke für die Rettung Minho, aber ist dir nicht was Besseres eingefallen? Diese 8 durchfüttern? Ach mennoo!!

Felix

Die Situation mit der Umkleide Kabine geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Genau wie schon bei dem Vorfall, als ich ihn erwischt habe. Ich brauche jemanden zum Reden! Jetzt, sonst platze ich!

Ich lief durch den Dorm und suchte nach meinem australischen Freund. Vermutlich im Zimmer?

Ich klopfte kurz und trat dann ein.

Er lag auf dem Bett und hatte seinen Notizblock vor sich. Ich musste grinsen. Er war mal wieder damit beschäftigt einen Song zu schreiben.

«Channie?», machte ich ihn auf mich aufmerksam.

Er zuckte kurz, da er mein Klopfen wohl nicht gehört hatte und schaute auf.

«Felix? Ist was? Du schaust bedrückt?»

Typisch, man konnte ihm nichts vormachen.

Ein kurzes grinsen zog über meine Lippen, aber es verschwand sofort wieder, als ich mich erinnerte warum ich hier bin:

«Können wir reden?»

«Natürlich!», sofort setzte er sich auf und klopfte neben sich auf das Bett.

Ich nahm Platz, stützte meine Ellbogen auf meine Beine und senkte meinen Kopf. Ich atmete laut aus und strich mit meinen Fingern durchs Blonde Haar. Ich blieb noch immer stumm.

«Felix, irgendetwas scheint in letzter Zeit nicht zu stimmen. Ich wollte dich nicht bedrängen und warten, bis du von allein zu mir kommst. Bitte erzähl mir was los ist...», sagte er sanft.

Ich hatte einfach Angst, dass er mich verachten würde, wenn ich mich öffnete. Aber es war Christopher! Der beste Leader! Er unterstützt seine Mitglieder bedingungslos!

Auf mein Zögern legte er den Arm an meinen Rücken und strich sanft auf und ab. 

Da brachen alle Dämme.
Ich erzählte einfach ALLES. Ich redete so schnell und ohne Punkt und Komma, das ich kaum glaubte, dass mein Hyung mir folgenden konnte.

«Channie, ich weiss einfach wirklich nicht, was das ist... Ich weiss nicht was ich fühlen soll», meine Stimme brach. Ich war den Tränen nahe.

Der ältere nahm mich in den Arm und versuchte mich zu beruhigen. Er sagte schliesslich:

«Felix, bist du gerne in meiner Nähe?»

Verwirrt schaute ich ihn an und nickte.

«Und was fühlst du, wenn wir uns so nahe sind?»

«Warm und geborgen», sagte ich ohne zu überlegen.

«Und bei Hyunjin?», fragte er weiter.

«Ich... Ich werde ganz aufgeregt und hibbelig. Sobald wir uns nahekommen, fängt mein Herz wie wild an zu schlagen und ich bin durcheinander. Ich wollte dass er mich küsst, damals, in der Kabiene... », gestand ich.

«Siehst du? Ich denke du weisst was du fühlst, aber du willst es nicht wahrhaben.», lächelte der Ältere und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht.

«Aber er will nichts von mir!», schluchzte ich.

«Bist du dir da sicher?», fragte mich Channie und ich schaute ihn wieder Mals verwirrt an.

«Hör zu, ihr müsst das unter euch klären, dabei sollte ich nicht helfen. Mein Rat: Rede mit ihm.», riet er mir.

«Aber findest du es nicht abartig, dass ich.. dass ich Gefühle für einen Mann habe?», schniefte ich weiter.

Als Antwort drückte mich mein Hyung noch einmal fest und sagte dann:

«Niemals.»

...

Das Gespräch mit Chris verlief sehr gut und es tat mir gut, konnte ich endlich mit jemanden darüber reden.

Betreffend meiner Gefühle war ich mir aber immer noch nicht so sicher, weshalb ich beschloss ein Gespräch mit dem langhaarigen noch weiter hinauszuzögern und vorerst abzuwarten. Ich musste erst sicher sein, dass er auch für mich irgendetwas übrig hat. 

Und so wartete ich mit meinem Geständnis.

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Hallo Leute

Ich musste meine Time Line etwas anpassen in Kapitel 7 (ist jetzt nicht mehr Vorweihnachtszeit, sondern eher Herbst). Grund, ich wollte eigentlich noch etwas einbauen, was ihr im nächsten Kapitel dann seht :-)