Der Weg nach Unten
Das seidene weiße Gewand berührt jede der weiß gepuderten Treppen.
Das ebenso weiße Gefieder ist steif, die vier Prachtvollen Flügel wollen sich nicht öffnen, zu sehr ist der Träger nervös, auf was, was Jetzt auf ihm zukommen wird.
Vielleicht auch aufgeregt, ob der Tag endlich gekommen ist.
Eine goldene Tür öffnet sich, der junge Engel tretet brav hinein ohne, dass jemand ihn auffordern muss.
Eine Lichtkugel befindet sich im Raum mittig.
Ja da.. Soll Gott sein.
Rephaim erkennt ihn allerdings nur als eine Lichtkugel an, die so hell ist, dass es in den Augen weh tun könnte.
Jeder sieht Gott anders.
Gott erscheint, sowie man ihn sehen möchte.
"Rephaim, mein kleiner Cherub, weißt du wieso du hier bist?"
Die Stimme hallt im leeren Raum, man erkennt nicht, ob es sich um eine Frau, oder ein Mann hier handeln könnte.
Ein Lächeln taucht auf die Lippen, des Engels auf, der die Erscheinung eines Mannes trägt.
Die Haare sind rabenschwarz, doch die Augen leuchten hellblau, wie ein wolkenloser Himmel ist.
Markenlos ist seine Haut, alle Formen seines Gesichts passen zusammen.
Ja, so wundervoll kann nur ein Kind Gottes sein.
"Weil sie wütend sind?"
Etwas wie Spott liegt in der Stimme von Rephaim.
Etwas nährt sich der Engel zum Gott.
"Nein. Nein. So etwas wie Wut kann ich nicht empfinden, mein Kind.
Ich empfinde Mitleid mit dir.
Mitleid mit dem, was aus dir geworden ist."
Die Lichtkugel nährt sich ebenfalls Rephaim.
Aus der Kugel kommt eine Hand, die sich sanft und vorsichtig auf die Wange des Cherubs legt.
Leicht rau ist diese und zeigt nur wie alt der Gott sein muss.
Das Gesicht vom Mann verzieht sich nicht, still und heimlich verflucht er die Gottheit.
Wie bedauerlich.
Er dachte, er könnte Gott verärgern.
Drei haben es geschafft, zufallen.
Leviathan, Beelzebub und schließlich Luzifer.
Luzifer, ist der Fürst, der Hölle geworden, und Rephaim möchte ihn übertreffen.
Stärker als Luzifer werden, seinetwegen es schon Kriege gab und viele Engel sterben mussten.
Noch mehr Kriege müssen durch ihm entfacht werden, die Menschheit würde durch ihm viele schlimme Dinge erleiden.
"Du musst wieder das gute lernen, mein Kind.
Deshalb wirst du zu den Menschen geschickt."
Zu den Menschen? Zu den schwächlichen Menschen, die nichts ohne irgendwem schaffen?
Nein. Dies wird Rephaim nicht zulassen.
"Ich bin zutiefst erfreut, ihre Gültigkeit spüren zu können.. Allerdings-"
Ein scharfes Schwert zieht der Engel aus der Schwertscheide, mit Schwung durchschneidet er damit Gottes Hand.
"Bin ich nicht interessiert."
Die Hand landet auf dem Boden.
Blut spritzt auf die weiße Tracht.
Keine Schreie des Leidens sind zuhören.
Gott spürt kein Schmerz.
Das Blut des Herrn spritzt ebenfalls auf die Flügel des Engels.
Wo die Spritzer sind, fängt es an zu brennen.
Es durchdringt die Flügel.
Ein Schmerzensschrei ist von dem Engel zuhören, doch nicht für langer Dauer sind die Töne des Leidens zu hören im Raum.
So schnell es gekommen ist, ist es auch wieder gegangen.
Allerdings sind nun Pech Schwarze Flecken, auf die eins reine Farbe.
"Du hast dich verändert.
Bist du so in dein Ego gefangen, trotz, dass du der Anführer des ersten Hierarchie bist, willst du mehr Macht haben."
"An Macht verlangt es mir nicht", gab Rephaim zu, mit ein Blick auf seine Flügel.
"Wenn es dies nicht ist, weshalb solltest du mir Schaden zufügen, Wohlen?"
Gott geht einige Schritte noch auf ihm zu, und blickt tief in die Augen.
Der Engel weiß es nicht.
Er weiß nicht, dass Gott ihn ansehen kann, er ebenfalls eine echte Erscheinung trägt, die aber nur würdige Krieger sehen können.
Mit einer etwas schnellen Bewegung wischt Rephaim ein Blutspritzer von sein Gesicht weg und leckt es von seinem Daumen auf.
Es schmeckt köstlich, süßlich.
Wie eine reife Frucht legt der Geschmack sich auf seine Geschmacksknospen.
"Euch Schaden zuzufügen ist mein Pass. Mein Pass zu der Hölle.
Ich möchte Fallen.
Jahrelang musste ich mit dieser Langweile umgehen, ab und an Mal gab es kriege, die jedoch schnell verflogen sind.
Habe welche sterben sehen, habe welche Fallen gesehen und habe neue Engels erblicken können.
Mich nagt die Neugierde, ob die Unterwelt genauso neutral ist, wie diese Welt hier."
"Die Neugierde wird dich noch umbringen, mein Kind.
Oder ist es nicht die Neugierde, sondern die Sehnsucht nach deiner Liebe, die ich fallen ließ?"
"Ja", antwortet Rephaim schnell, ohne wirklich zu Wissen, was Gott meint.
Doch wenn er vielleicht mitspielt, wird Gott es zulassen.
"Mit Rachegelüste bist du wohl gefüllt.
Ich könnte dir eins deiner prachtvollen Flügel, als Strafe entnehmen, wäre es nur deine Neugierde gewesen.
Doch wenn es dein Wunsch nach Rache ist, werde ich dein Wunsch zu fallen erfüllen müssen."
Eine Tür erscheint, die schwarz ist.
Sie öffnet sich und ein dichter Nebel erscheint aus dieser.
Hände, die verbrennt sind, kommen aus dieser, packen den Cherub Rephaim und ziehen ihn von allen Seiten mit hinein.
Doch ganz können sie es nicht, denn die Tür des Saales öffnen sich.
Ein blond gelockter Engel erscheint, seine Augen ebenfalls wie von Rephaim Ozean blau.
"Verzeiht für mein plötzliches Erscheinen, Herr.
Doch lass mich die Strafe des Engels entscheiden."
Michael sieht den anderen nicht an, sein Blick ist nur auf dem Gott.
Er kann ihn sehen, sein Blick voller Trauer.
Er möchte nicht, dass er fällt und dies weiß Michael nur zur gute.
Rephaim sollte der Auserwählte werden, um die vier Reiter zu wählen.
Nun ist es jedoch zu spät. Ein anderer Engel wird es werden müssen.
"Nein. Auch wenn ich es dir überlassen möchte, so hat sich Rephaim selbst sein Schicksal ausgesucht.
Ich werde ihn zu Luzifer schicken, ihm solle es überlassen werden, ob er stirbt oder als gefallener Aufwachen wird."
Die Worte erklingen, die letzten Worte bevor Rephaim ganz hineingezogen wurde in das schwarze Meer des Untergangs.
Bevor sich jedoch die Tür auf ewig geschlossen hatte, sah er die goldene Träne von Michael...
****
Ranken schlingen sich um sein Körper.
Ranken voller Dornen, die ihn nach unten ziehen wollen.
Diese schneiden sich in das weiße Gewand, auch in das Gefieder.
Das weiße wird in Rot getaucht.
Schmerzen verspürt er nicht, nur ein Hass.
Als der Engel die Befürchtung bekam, dass diese Ranken ihn zerquetschten werden, noch bevor er unten war, entfernten sie sich von ihm.
Die Dornen verschwinden jedoch nicht, weiterhin befinden sich auf seinen Körper.
Am meisten sind seine Hände betroffen.
"Was für eine freundliche Begrüßung, von euch verehrter Luzifer."
Auch wenn er ihn nicht sieht, so weiß er, er ist da.
Der Nebel ist nur eine Täuschung, um ihn nicht die richtige Umgebung zu zeigen.
"Wieso bist du hier."
Ein Windzug verspürt er hinter sich.
Da befindet er sich also..
"Das Paradies aufzugeben, den Frieden aufzugeben.
Ist es nicht ein wenig törich?"
"Vivere est militare."
Antwortet der Engel in einer ernsten Stimme.
"Leben heißt Kämpfen."
Schwarzes Gefieder breiten sich hinter ihm aus.
"Das hat mich schon immer an dir gefallen.
Du hast dich nie mit Frieden zufriedengegeben-"
Schmunzelnd schüttelt der Cherub seinen Kopf.
"Ich habe mich damit zufriedengegeben.
Frieden kann entspannend sein, doch Kriege haben auch etwas An sich.
Mich langweilt es, Gottes Marionette zu sein.
Ich habe dieses verlangen."
"Dieses verlangen nach ein Leben, das auch lange anhält.
Neutral muss du leben, doch lebst du nicht so.
Du hast geliebt, als du ein Mensch warst, doch hat Gott dir deine Liebe aus dem Eigennutz genommen.
Sag. Geht es dir um die Vergeltung, um die Rache, was dir Gott angetan hat?
Wenn es so ist, schließe dich mir an.
Ich habe schon lange ein Auge auf dich geworfen, mein schöner Engel."
Lieblich ist die Stimme.
Der Teufel versucht den Engel zu verführen.
Welch Ironie.
"Ich lehne ab. Das Angebot lockt mich nicht.
Ich habe als Mensch geliebt, doch tue ich dies nicht mehr.
Rache möchte ich nicht nehmen, gewollt habe ich dies, doch ist mir dies entgangen als ich dein Angebot gehört habe.
Nein..
Ich möchte ein Teufel, wie du und die anderen sein. Ein Herrscher mit hohen Range.
Die Hand Gottes habe ich durchschnitten, mit meinem Schwert, sein Blut ist auf meine Federpracht gelandet, sowie auf mein Gesicht.
Gekostet habe ich davon und bin auf den Geschmack gekommen.
Es schmeckt sowie die Frucht, die eins Adam und Eva gegessen haben."
"Wie kannst du den Geschmack kennen? Du bist heilig, und doch weißt du, wie diese schmeckt.
Selbst ich habe darüber keine Erfahrung bringen können."
Der Nebel legt sich nun ganz.
Ein Mann, größer als Rephaim es ist, steht vor ihm.
Seine Flügel sind pechschwarz.
Hörner ranken sich aus seinem Kopf.
Alles an ihm ist schwarz, sogar seine Augen sind in dieses Schwarz gelegt. Seine Haare sind jedoch so weiß, wie der unbefleckte Schnee es ist.
Ein Lächeln, was dem Teufel ähnlich sieht, taucht auf die Lippen des Engels auf.
"Woher ich dies weiß? Nun.. Ich war es, der diesen Baum gepflanzt hat.
Der Satan dorthin geführt hat.
Viele Straftaten habe ich hinterrücks vollzogen.
Uriel hat mir Rückendeckung gegeben, aus Naivität hat er eins seine Flügel verloren."
Interessiert wird der Blick von Luzifer.
"Du bist wirklich mächtiger, als ich erdacht habe.
Nun.. Ich werde dich zu eins meines machen.
Doch sei gewarnt, ewig wirst du dich nach einer seele Sehnen, die dein Hunger stillen solle.
Du wirst Verträge mit den Menschen eingehen, um ihre Wünsche zu erfüllen, um sie schließlich verspeisen zu können.
Viel Unglück wirst du erbringen, deine Flügel werden sich nur langsam in ein Mitternachts schwarz tauchen.
Mit jeder kostbare Seele, die dein Magen füllen wird, wirst du
eine weitere Schwarze Feder tragen,
mit jeder Krankheit, die du Ausbrechen lässt, sowie Kriege werden es immer mehr.
Umso mehr grausame taten du vollstreckst, umso schneller wird es passieren.
Sag, bist du bereit und nimmst dieses Schicksal an?"
"Ich werde es tun. Schließlich bin ich ein Teufel von einem Engel."
Beide Hände verhaken sich aneinander.
Somit beginnt der steile weg, herab..
•••
Die Jahre vergingen.
Aus ein Jahr wurden, zehn, aus zehn hunderte, nein Tausende.
Viele Krankheiten, aber auch Kriege sind übers Land ausgebrochen.
Die schlimmste jedoch war die Pest.
Die schwarze Pest, auch genannt der Schwarze Tod.
Rephaim war es, der es ein Mensch eingeführt hat durch einen Kuss, dieser hat es weiter getragen.
So einfach war es.
Viele sind dadurch gestorben.
Die weißen Flügel, des Engels wurden durch diese Krankheit schwarz.
Was ein Engel nicht glücklich machte, der ebenfalls gefallen war im Gegenteil.
So hat er ihm um mein Gespräch, bei den Seelen See gebeten, nach Jahre..
"Uriel. Lang ist es her."
Grinst der Teufel und tretet näher.
Den einen Flügel, der schwarz ist, erkennt er sehr gut in dem Mondlicht.
"Dein Seelentier, soll ein Rabe sein, wird getuschelt."
"Oho. Dies hat sich aber schnell verbreitet, wer war es denn?"
Antwortet er mit einer Gegenfrage.
"Dies bleibt ein Geheimnis meiner Seits und sprich mich nicht mit diesen jämmerlichen Namen mehr an."
Die goldenen Augen funkeln den anderen hasserfüllt an, als er nach paar Minuten doch bemerkt hatte, dass der andere ihn Uriel genannt hatte.
"Der naive Engel wurde von dem stärkeren gefressen."
"Wie die Mutter von den Kinder gegessen wird.
Dein Seelentier ist also eine Spinne?"
"Richtig."
Aus einer Seitentasche holt der andere eine Brille hinaus.
"Den Tag zur Nacht, Freude zu Leid, die Lüge zur Wahrheit und schließlich Opfer zur Jäger.
Ich werde dir das antun, was du mir gegeben hast, verlasse dich nur darauf Rephaim.
Dies ist meine Herausforderung an dich.
Luzifer ist schwach, er wird dich nicht ewig schützen können, gebe acht."
Damit löst sich Uriel auf.
Rephaim sieht zum Mond, ein Grinsen schleicht sich auf seine Lippen, als er etwas Feuchtes auf sein Rücken spürt.
Es stimmt nicht.
Luzifer ist nicht schwach, denn man kann nicht schwach sein, wenn man auf ewig schläft.
Aus die Stoff scheide holt Rephaim das Schwert heraus.
Das rote Blut tropft und möchte nicht trocknen.
Wunderschön... Das Blut eines gefallenen Engels.
Lange bleibt ihm jedoch nicht die Zeit es zu betrachten, denn eine kindliche Stimme gelang in seinem Ohr.
Ein Kind, vielleicht nicht älter als zehn Jahre, ruft ihn.
"Jemand ruft nach mir", sagt er sich noch einmal selbst, bevor er ein Portal öffnet.
Seine Gestalt verändert sich während er hineingeht in die Dunkelheit um sein Opfer erblicken zu können.
Sein Opfer, der wahrscheinlich die kostbarste Seele tragen wird, die er je gesehen hat.. Denn diese Seele wird seine damalige Menschenseele ähnlich sein.
Mit dem ersten Schritt verschwand auch die Erinnerung an sein Name wieder. Denn sein Master ist es, der ihm ein Namen geben muss. Dies macht den Vertrag erst vollständig. Wissen das der Teufel eins ein Engel war, sollte der Mensch nicht.
Er solle nur sein Ziel vors Auge haben und daran zerbrechen. An den Wahnsinn der, der Teufel mit sich bringt ...
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