H - Weiß, Rosé oder Rot?
"Eine Weinverkostung?!" fragte ich und sah ihn ungläubig an. "Louis, wir sind mit der Vespa hier. Wie sollen wir denn bitte zurückkommen?"
Er dachte einen Moment nach, ehe er mit dem gleichen sorglosen Ausdruck wie immer, mit den Schultern zuckte. "Spuckt man den Wein nicht aus?"
Ich hob eine Augenbraue und legte den Kopf schief. "Ich...also, ich glaube das stimmt."
Louis lachte laut auf und griff nach meiner Hand. "Dann sollten wir kein Problem haben. Na los!"
Wir liefen zu den Scheuen, vor denen bereits einige wenige Leute standen und zu warten schienen. Das Weingut war rustikal, die Gebäude bestanden aus altem Gemäuer, dass bereits die ein oder andere Biegung aufwies. Die Scheuen waren aus altem Holz, hatten einige Löcher. Überall wuchsen Rankpflanzen an den Fassaden mit riesigen Blüten daran. Dieser Ort war mit Abstand der romantischste Ort, den ich mir vorstellen konnte. Giovanni sollte seine Singlegruppen wohl hierher bringen, denn wie konnte man sich nicht hier verlieben. Es kam mir unmöglich vor und mein Blick fiel auf Louis, der so glücklich strahlte und sich mit leuchtenden Augen umsah.
Sein Blick fand meinen kurz darauf. "Findest du nicht, dass das der romantischste Ort auf der ganzen Welt ist?!"
Ich lachte leise und nickte zustimmend, presste die Lippen aufeinander und musterte sein Gesicht, das mittlerweile durch die Sonne leicht gebräunt war. "Wie kommst du nur auf solche Ideen?" fragte ich ihn leise.
Er lächelte mich an. "Du scheinst Wein zu mögen. Also habe ich Weingüter gegoogelt und das sah fantastisch aus. Und ich hatte recht!" Er sah sich begeistert um und ich kam ihm währenddessen unbewusst näher.
"Du hast dir wirklich Gedanken um mich gemacht", bemerkte ich. Er sah mich an und lächelte warm, legte den Kopf schief und sein Blick wurde sanfter, seine Augen schienen wärmer zu werden.
"Natürlich. Hast du bis jetzt noch nicht gemerkt, dass ich dich beeindrucken will?" fragte er mich und ich runzelte die Stirn fragend.
"Mich beeindrucken?" hakte ich kaum hörbar nach.
Er überbrückte den wenigen Raum zwischen uns und griff nach meinen Händen, drückte sie leicht und nickte. "Ich will dich schon beeindrucken, seitdem wir uns in dem Bus angesehen haben am ersten Tag. Du hast nicht zurück gelächelt, aber du sahst so unglaublich gut aus. Aber auch irgendwie so traurig. Und da habe ich gedacht, den Mann will ich zum Lachen bringen!" erklärte er mir und ich sah ihn ungläubig an.
Ich konnte wirklich nicht glauben, was ich da hörte. Er wirkte jedoch so authentisch und ehrlich, dass ich es unbedingt glauben wollte.
"Das tust du. Du bringst mich oft zum Lachen", antwortete ich und sah ihn weiter an. "Ich werde ganz rührselig hier an diesem Ort."
Louis grinste und küsste mich zärtlich, strich mir über die Wange. "Du hast dir ein wenig Romantik und Abenteuer verdient. Du hast so viel durch, du verdienst noch viel mehr, Harry", flüsterte er gegen meine Lippen, ehe er mich nochmals küsste.
Ich erwiderte, während ich die Arme um ihn legte und ihn mehr an mich zog. Seine Arme schlangen sich um mich und er drückte sich fast schon an mich. Von einer Sekunde auf die andere machte sich in meinem Magen ein warmes Gefühl breit.
Ich war so erschrocken darüber, dass ich mich löste und ihn mit aufgerissenen Augen ansah. Louis' Blick wurde fragend, er wollte etwas sagen, doch wir wurden unterbrochen. "Buon pomeriggio, sconosciuti! Come posso aiutarvi oggi?"
Ich blickte nach rechts und in das Gesicht eines älteren Herren. Er war braungebrannt, seine grünen Augen strahlten uns freundlich an und sein Gesicht war durch die tägliche Sonne und die Arbeit an der frischen Luft verwittert. Er wirkte sympathisch.
"Siamo qui per la degustazione dei vini! Lui è Harry e io sono Louis!" antwortete Louis dem Mann und ich sah ihn wieder einfach nur fasziniert an.
Sie unterhielten sich eine Weile auf italienisch, dann drehte der Mann sich zu mir und lächelte mich an. "Ich bin Lorenzo. Was magst du? Weiß, Rosé oder Rot?" fragte er mich mit hörbarem Akzent.
"Rosé", antwortete ich ihm lächelnd.
Er griff nach einer Flasche auf dem Tisch und öffnete sie, schenkte uns jeweils etwas von der dunkelrosa Flüssigkeit in zwei Gläser, die er uns reichte.
"Das hier ist ein Baldovino Cerasuolo. Er kommt von unserem Rotwein, in einem Betontank wird der Most von den Schalen getrennt für wenige Stunden und alleine weiter vergoren. So entsteht die etwas dunklere Farbe!" erklärte er mir und ich nickte beeindruckt und roch an dem Glas, ehe ich einen Schluck zu mir nahm.
Für einen Moment ließ ich die Flüssigkeit im Mund, um den Geschmack aufzunehmen, ehe ich mich nach dem Spuckeimer umsah.
Lorenzo fing an zu lachen. "Das ist Italia, Più bello! Du trinkst, du spuckst nicht!" rief er aus.
Louis beugte sich zu mir. "Hier wird noch geschluckt, statt gespuckt", bemerkte er mit einem Augenzwinkern und ich musste lachen, schluckte den Wein schnell hinunter.
"Das kriege ich hin", scherzte ich und grinste ihn an. Sein Blick wurde schelmisch und er musterte mich für einen Moment, ehe er sich wieder Lorenzo zuwandte.
Wir verkosteten vermutlich um die zehn Weine, mehr oder weniger Mengen davon und am Ende waren wir deutlich angetrunken, während Lorenzo uns mit Oliven und Käse verköstigte. Der Rückweg mit der Vespa war definitiv ausgeschlossen. Louis und ich hatten ungezwungenen Spaß miteinander, völlig unverkrampft. Es fühlte sich an, als würden wir uns schon ewig kennen, da wir uns vollständig aufeinander einließen und einfach Wir waren.
Ich fühlte mich sicher, wohl und vor allem gelöst. Lorenzo erzählte uns seine ganze Lebensgeschichte und wir saugten jedes einzelne Wort auf wie zwei Schwämme, während Louis immer wieder über meinen Rücken strich, oder meine Hand hielt, oder sich einen Kuss stahl. Ich erwischte mich ebenso dabei, wie ich ihn immer wieder an mich zog und seine Nähe suchte. Louis gab mir Sicherheit, etwas dass ich lange vermisst hatte. Immer wieder suchte ich nach seiner Hand und drückte sie leicht, während er ebenso meine Nähe fast schon einforderte.
Als die Verkostung beendet war, zog Louis mich wieder an sich und sah mir in die Augen. "Wollen wir die Scheune inspizieren?" fragte er mich.
Grinsend nickte ich einfach nur, leicht benommen vom Alkohol. "Klar!" antwortete ich fröhlich, was Louis dazu veranlasste, mich mit ihm zu ziehen und eine der Scheuen am Ende des Hofes zu betreten.
Es roch nach Gras und Stroh, welches sich bergeweise darin türmte und Louis quietschte lachend auf und warf sich mit vollem Körpereinsatz in die ausgetrockneten Halme. Lachend folgte ich ihm und ließ mich neben ihn fallen, spürte das Pieksen und seufzte auf, während er sich zu mir drehte und den Arm um mich legte. "Ich liebe alles an diesem Tag", sagte er zufrieden und ich nickte bestätigend. "Ich auch, Lou!"
Er küsste meine Wange. "Ich mag es, wenn du mich Lou nennst", flüsterte er und verteilte weitere Küsse auf meiner Wange und meinem Hals.
Ich seufzte zufrieden und schloss die Augen, während seine Hand über meinen Körper strich, auf meiner Haut bildete sich eine heftige Gänsehaut.
Mutig durch den Wein beugte ich mich über ihn und küsste ihn, während ich über seinen Oberschenkel strich und seiner Mitte mit meinen Fingern immer näher kam. Er seufzte in den Kuss, als ich meine Hand auf seinen Schwanz legte und leichten Druck ausübte. "Lou, kann ich dir vielleicht einen Blowjob geben?" fragte ich leise und er sah mich an, seine Augen strahlten wie die Sonne in meine.
"Bittest du gerade höflich darum, meinen Schwanz zu lutschen?" stellte er grinsend die Gegenfrage und ich lachte und nickte.
"Bitte?"
Louis küsste mich tief und hob sein Becken an, nickte dabei. "Tu was du nicht lassen kannst", raunte er mir zu.
Ich rutschte nach unten, nachdem ich mich versichert hatte, dass uns keiner vom Eingang der Scheune sehen konnte. Wir waren zu sehr in den Heuhaufen vergraben.
Während ich seine Hose öffnete, leckte ich mir über die Lippen und als ich sie ihm ein Stück herunterzog und sein Schwanz mir entgegensprang, seufzte ich auf. Ich wusste nicht, was in mich gefahren war, doch ich war mutig geworden und ich hatte Lust auf Louis. Quälend langsam leckte ich über seine Länge, ehe ich ihn in meinen Mund aufnahm. Sein leises Stöhnen erklang und er griff fast sofort in meine Haare.
Mit den Lippen übte ich Druck aus, während ich den Kopf anfing zu bewegen, mit der Zunge spielte ich zwischenzeitlich an seiner Spitze und sein Körper schien zu vibrieren, während er unterdrücktes Stöhnen von sich gab und an meinen Haaren zog. Mit seinem Griff übernahm er die Führung und ich öffnete die Augen und sah direkt in seine.
"Fuck", hauchte er rau und unsere Blicke verankerten sich ineinander, während ich weiter machte, mehr Druck ausübte und er anfing zu zucken.
Ich wurde schneller und er stöhnte meinen Namen, während er in meinem Mund kam. Mir fielen die Augen zu und ich schluckte alles und leckte ihn sauber, ehe ich mich von ihm löste und seine Hose schließen wollte.
Seine Hand umschlang mein Handgelenk und ich sah zu ihm. Sein Blick war lustgetränkt und er schüttelte den Kopf langsam, setzte sich auf und zog mich an meinem Shirt zu sich heran, biss mir sanft in die Unterlippe.
"Sag mir nicht, dass wir jetzt aufhören", hauchte er.
Mein Puls ging nach oben und ich seufzte auf und schüttelte den Kopf.
"Nein, tun wir nicht, denke ich."
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