H - Der perfekte Gegenpol

Er küsste die Stelle hinter meinem Ohr, während er meine Haare zur Seite schob, und auf meiner noch feuchten Haut entwickelte sich eine Gänsehaut dadurch.
„Wieso hast du ihm nicht eine verpasst, Harry?" fragte er mich und sah mich an, während er mit meinen Haaren spielte.
Ich zuckte mit den Schultern. „Ich zeige meine Gefühle nicht gerne vor Fremden", antwortete ich ihm leise. „Außerdem bist du aufgebracht genug für uns beide. Wenn ich auch noch so wäre, dann würde ein Riss im Raum-Zeit-Kontinuum oder so entstehen."
Er lachte auf. „Bist du ein Physiknerd, Harry?"
Ich schüttelte grinsend den Kopf. „Mir ist nur gerade nichts Besseres eingefallen", gab ich zu und wir lachten beide laut auf. Ich war beeindruckt von ihm. Nicht viele schafften es, dass ich mich so schnell wieder wohlfühlte nach einer Panikattacke. Louis schien das jedoch zu können. Ihm gegenüberzustehen war gleichermaßen aufregend wie auch entspannend. Seine Wirkung auf mich war mir unerklärlich.

„Du bist irgendwie also der perfekte Gegenpol", murmelte er plötzlich und ich sah ihn fragend an. „Wie meinst du das?"
Er küsste meine Lippen sanft und streichelte über meine Bauchmuskeln. Ich erwiderte den Kuss und legte, nun deutlich mutiger, die Arme um ihn und zog ihn noch näher an mich heran, auch wenn das kaum möglich war.
„So wie ich es sage", antwortete er mir kryptisch, war mir mit seinen Lippen ganz nah und noch ehe ich etwas erwidern konnte, schob er mir die Zunge in den Mund und vertiefte den Kuss so zu einer leidenschaftlicheren Version.
Nun dämmerte es mir langsam, was er mit unter Deck bleiben gemeint hatte.

„Du solltest abschließen", flüsterte ich, woraufhin er nickte, meinen Hals küsste und mit der einen Hand die Tür abschloss.
Er zwinkerte mir zu, dann griff er an meine Hüfte und drehte mich so, dass ich mit dem Oberkörper in Richtung Waschbecken stand. Automatisch stützte ich mich auf dem Waschtisch ab und blickte in den Spiegel.
Louis stellte sich hinter mich, seine Hände glitten über meinen Oberkörper nach unten, die Fingerspitzen ließ er über den Bund meiner Badehose gleiten. Ich sah ihm durch den Spiegel hindurch in die Augen, auch er brach den Blick nicht. Auch nicht, als seine Hand den Weg in meine Hose fand und er mich umgriff und Druck ausübte.
Sofort stöhnte ich auf und biss mir fest auf die Lippe, um nicht zu laut zu sein. Doch Louis schien das nicht zu interessieren, im Gegenteil, er verteilte sanfte Bisse in meiner Haut, bewegte die Hand und stöhnte selber leise, als er seine Mitte gegen meinen Hintern drückte.

„Louis", stöhnte ich leise, beobachtete wie die Sehnen und Muskeln an seinem Arm sich bewegten und dann merkte ich, wie er mit der anderen Hand meine Badehose nach unten schob. Sie fiel zu Boden und nun konnte ich in dem überdimensionalen Spiegel vor uns nun auch sehen, was er tat, während er die Finger an meinen Eingang legte.
Alleine zu sehen, wie er die Hand um mich hatte und mich massierte, ließ meinen Puls ins Unermessliche steigen und die Lust, die durch meinen Körper fuhr, wurde von Sekunde zu Sekunde stärker.
Während er mich vorbereitete, lehnte ich mich gegen ihn, meine Knie wurden zittrig und mein Atem schneller. Er biss mir in den Hals, hauchte danach zärtliche Küsse auf die Stelle und schließlich ließ er von meinem Schwanz ab und griff in seine Badehose, ehe er sie ebenso nach unten zog. Ich hörte das Aufreißen der Kondomverpackung, kurz darauf spürte ich seine Spitze an meinem Eingang. Er schob sich in mich, seine Hände krallten sich um meine Hüften und ich stöhnte unvermittelt auf.

Er ließ mir wieder Zeit, dann fing er an sich langsam zu bewegen, stieß dabei fest in mich und verharrte nach jedem Stoß für einen Augenblick. Unser Stöhnen vermischte sich miteinander und er wurde schneller, während ich die Hände so sehr in den Waschtisch krallte, dass die Fingerknöchel weiß wurden. Durch den Spiegel hindurch sahen wir uns in die Augen, in seinen tobte förmlich ein Feuer und das Blau strahlte wie eh und je, machte mich völlig verrückt. Es war ein ganz neues, intensives Gefühl, das Ganze durch den Spiegel sehen zu können. Es gleichzeitig fühlen und erleben zu können. Louis war...aufregend.
Seine Laute und Bewegungen wurden unkonzentrierter und nach einer Weile umgriff er mich wieder und ich riss die Augen auf und stöhnte seinen Namen laut. Meinen Kopf ließ ich auf seine Schulter fallen, war vollkommen angespannt und er umgriff mit der freien Hand meinen Körper und drückte mich eng an sich dabei.
„Scheiße, du siehst so heiß aus", stöhnte er und ich keuchte leise und öffnete die Augen nur halb, doch weit genug, damit ich sehen konnte, wie er mich mit dunklem Blick ansah, sein Ausdruck verschlang mich beinahe und sein Mund war ein Stück geöffnet.
Seine gerötete Haut leuchtete und er sah unglaublich aus. Als er sich über die Lippen leckte, kam ich und ergoss mich geradewegs über den Waschtisch, während ich laut stöhnte. Aus seiner Kehle drang ein erregtes Knurren, ehe er nur Sekunden nach mir ebenfalls kam und mich noch fester, wenn überhaupt möglich, an ihn presste.

Nach einem Moment der Stille, in dem nur unser schweres Atmen den kleinen Raum erfüllte, küsste Louis die Stelle zwischen meinen Schulterblättern und seufzte leise zufrieden auf. „Das macht so viel Spaß mit dir, wie mit noch keinem vorher", sagte er leise.
Stolz kroch in mir hoch und ich lächelte und schloss die Augen. „Mit dir ist es auch nicht gerade langweilig."

Er lachte leise und zog sich aus mir, warf das Kondom weg und wir machten uns sauber, ehe wir uns anzogen. Mit einem leichten Grinsen machte ich das Waschbecken sauber und drehte mich zu ihm. Er lächelte mich an und küsste mich, was ich erwiderte.
„Feierst du jetzt weiter mit mir? Lilly hat eine eigene Shotkreation. Ich überlege, sie auf die Karte in der Bar zuhause zu setzen, denn es ist unglaublich lecker!"
Ich grinste. „Was ist drin?"
„Sie verrät es mir nicht. Ich hoffe, sie sagt es Niall, wenn er sie verführt hat."
Lachend schüttelte ich den Kopf und entriegelte die Tür, gemeinsam gingen wir nach oben und Louis ergriff meine Hand, doch ich zog sie weg und sah ihn an.
Sein Blick wurde fragend. „Willst du das nicht?"
„Ich weiß nicht", murmelte ich leise. Er nickte und küsste meine Wange. „Überleg's dir. Wenn du nachher Lust kriegst, mich zu küssen, tu's bitte!"

Ich sah ihm perplex hinterher, während er die Treppe nach oben ging und folgte ihm sofort. Es war für mich Neuland, doch er schien keine Probleme zu haben, auch in der Öffentlichkeit zu zeigen, was er wollte. Der Gedanke, dass ich ihn auch vor anderen berühren dürfte, hinterließ in meinem Magen ein gutes Gefühl. Darüber war ich verwundert, doch ich beschloss, es zu akzeptieren, wie es war. Louis und ich setzten uns neben Niall und Lilly, wobei ich mich etwas vorsichtiger auf die Bank niederließ. Niall grinste mich an und ich setzte schnell die Sonnenbrille auf, während meine Wangen sich rot färbten.
„Geht's dir wieder besser?" fragte er mich und ich nickte.
„Ja, besser. Danke fürs Helfen, Niall."
Er winkte ab und klopfte mir auf die Schulter. „Ich fand damals in der Schule schon, dass solche Loser eigentlich eine Tracht Prügel verdient haben."
„Oh, das hat er!" mischte sich Louis ein und lehnte sich zurück. „Und die kriegt er auch noch, wenn er sich noch ein einziges Ding leistet!"

Ich sah mich nach Tommi um, der auf der anderen Seite des Decks auf einem der Sonnenstühle saß und mit seinem Handy beschäftigt schien. Er war allein und irgendwie fühlte ich mich schlecht deshalb. Ich wusste, wie es war, allein zu sein. Und ich hasste es, er sicherlich auch.
Louis stupste mich an und ich sah zu ihm. „Shot?" fragte er und hielt mir eine rote Flüssigkeit hin.
„Was soll da drin sein?"
Lilly lachte ein helles, glockenklares Lachen, dass mich sofort zu ihr blicken ließ.
„Dir verrat ich's auch nicht!" rief sie frech und ich lachte.
Wir tranken den Shot und ich musste Louis beipflichten. Er schmeckte fantastisch. Süß, dennoch mit leichter Bitternote. Auf jeden Fall haute er rein, denn ich fühlte die Wärme sofort in meinen Beinen. Ich tippte auf Vodka, was ich ihr auch sagte.
Sie verdrehte die Augen und schmiegte sich an Niall, der den Arm um sie gelegt hatte. „Das wäre zu einfach. Nicht so unkreativ, Mister!" erwiderte sie cool und zwinkerte mir zu.

Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf, während Louis sich noch zwei weitere Shots einverleibte. Das befüllte Tablett, dass Lilly offenbar gebracht hatte, leerte sich zunehmend, während die Stimmung an Bord immer ausgelassener wurde.
Die Feierstimmung war zurück und sogar ich ließ mich davon anstecken. Irgendwann begann Louis zu tanzen, weshalb ich ebenfalls zu ihm auf die Sitzbank stieg und ebenfalls begann, meinen Körper zu bewegen.
Er strahlte mich so glücklich an, dass ich nicht anders konnte, als ebenso breit zu lächeln und die Partylaune mit ihm ausgiebig zu genießen. Der Tag auf dem Boot hatte sich eindeutig zu etwas Gutem gewandelt und zum ersten Mal überhaupt hatte ich einfach nur riesigen Spaß, während ich den Blauäugigen dabei beobachtete, wie er einfach er selbst war. Louis genoss sein Leben. Von ihm konnte man noch etwas lernen. 

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