H - Das kann nur schief gehen
Louis' Kopf schoss nach oben und er sah mich mit aufgerissenen Augen an, während ich rot wurde und den Blick unsicher senkte. Auch wenn ich theoretisch ja wusste, dass er in mich verliebt war, so hatte ich dennoch enorme Angst vor seiner Reaktion.
Er legte seine Hand an meine Wange und schob meinen Kopf in seine Richtung, unsere Blicke trafen sich und er lächelte mich glücklich an.
"Ist das wirklich so?" fragte er mich leise, den unverkennbaren Blick aufgesetzt und das herrliche, breite Grinsen.
Ich nickte und sah tief in seine Augen. "Ja", hauchte ich leise.
Er hauchte einen Kuss auf meine Lippen. "Du hast keine Ahnung wie glücklich mich das macht", flüsterte er leise. "Ich habe mich so Hals über Kopf in dich verliebt, dass es schon nicht mehr normal ist. Dass du jetzt dein Herz für mich öffnest, macht mich so unglaublich glücklich, Harry."
Ich konnte nicht anders als ihn zu küssen. Meine Hand fuhr in seine Haare und ich drückte ihn fest an mich, küsste ihn liebevoll und hatte für einen Moment Sorge, dass mir das Herz aus der Brust springen würde, so glücklich war ich in diesem Augenblick.
Er erwiderte genau so liebevoll und ich konnte spüren, wie er seine ganzen Gefühle in den Kuss legte. Ein Kuss, der in Geschichtsbücher eingehen sollte, so mit Emotionen gespickt war er. Als wir unsere Lippen lösten, sah ich in seine Augen um mich zu versichern, dass sie noch immer das Gleiche aussagten. Doch es hatte sich nichts verändert. Im Gegenteil, Louis' Augen strahlten so sehr, dass es mich beinahe zum Lachen brachte und auf meinem Gesicht erschien ein breites Lächeln. Louis beugte sich wieder zu mir und küsste erst mein linkes Grübchen, dann mein rechtes, ehe er ebenfalls einen Kuss auf meine Nasenspitze hauchte.
"Du bist etwas ganz Besonderes", flüsterte er.
"Nein, Lou. Du bist das Besondere", entgegnete ich mit einem festen Kopfschütteln. "Du weißt gar nicht, was du mit mir gemacht hast. Du hast mich in so kurzer Zeit aus dieser Dunkelheit herausgezogen, in der ich zwei Jahre lang gefangen war. Nur wegen dir hatte ich den Schneid, überhaupt nach Doncaster zu fahren. Du machst mit deiner Anwesenheit alles besser, Lou, einfach so. Ich habe neuen Mut, auch nur wegen dir."
Er küsste meine Wange und strich mir zärtlich durch die Haare, seine Berührungen waren sanft und voller Vorsicht, er wirkte ganz besonnen und zufrieden. "Du verstehst dich wirklich auf Komplimente, Harry", entgegnete er grinsend.
Ich lachte leise. "Kompliment kommt dem nicht nahe, was ich dir sagen will", flüsterte ich ehrlich und er küsste mich erneut, ließ sich neben mich fallen und zog mich fest an sich. "Sag mal, Harry?"
Ich nickte und sah zu ihm. "Ja?"
Er grinste leicht. "Da wir uns jetzt gegenseitig unsere Liebe gestanden haben und ich ja nun gerade auch wieder, naja, in dir war, denkst du, wir sollten vielleicht, nur ganz eventuell, Nummern tauschen?"
Als mir klar wurde, was er da sagte, riss ich die Augen auf und fing an zu lachen. "Das haben wir noch immer nicht gemacht, oder?"
Er schüttelte grinsend den Kopf. "Leider nicht. Dabei möchte ich deine Nummer unbedingt in meinem Handy haben und dich anrufen und dir schreiben."
Ich sah schelmisch zu ihm. "Standort vielleicht noch?" scherzte ich.
Louis hob eine Augenbraue und sah mich an. "Klar gerne, dann wüsste ich zumindest, dass du in Sicherheit bist, wenn du mal nicht bei mir bist."
Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf. "Du bist eine Klette."
Grinsend schüttelte er den Kopf und legte den Arm um mich, vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge. "
"Keine Klette. Nur besorgt um deine Sicherheit, Baby", flüsterte er.
Lächelnd griff ich nach meinem Handy und erstellte einen neuen Kontakt. Er nahm es mir ab und tippte seine Nummer ein, dann rief ich ihn an, damit er auch meine hatte.
"Dann wäre das geklärt", sagte ich schlicht und er lachte, ehe er mich wieder ansah. "Zeig mir ein Foto von Zayn", bat er mich.
Lächelnd nickte ich und öffnete mein absolutes Lieblingsfoto von ihm und mir. Es war auf einer Geburtstagsparty zuhause in Holmes Chapel entstanden, bei der wir beide am Ende des Abends aus Versehen in London gelandet waren, allerdings wussten wir bis heute nicht, wie wir da hin gekommen waren. Bei der Erinnerung musste ich grinsen und zeigte das Foto schließlich Louis. Er betrachtete es sich ganz genau.
"Was zur Hölle?!" rief er aus.
Ich sah zu ihm und runzelte die Stirn, sah ihn verwirrt an. "Was ist los? Sag mir nicht, dass du auch Zayn kennst, denn dass du Tristan kennst, ist mir gruselig genug!" sagte ich mit einem nervösen Lachen und er setzte sich auf.
"Du hast mir nicht gesagt, dass dein bester Freund ein verdammtes Model ist. Lief bei euch je was? War da je mehr? Habt ihr euch mal geküsst?!" fragte er mich und sein Gesichtsausdruck war deutlich alarmiert.
Ich konnte nicht anders als laut zu lachen, während er mich schmollend ansah und offensichtlich ganz ernsthaft eine Antwort abzuwarten schien.
"Da lief nie etwas", sagte ich schließlich und lächelte ihn sanft an. "Zayn ist ein herzensguter, liebevoller Mensch, der zusätzlich dazu sehr hetero ist. Außerdem ist er nicht mein Typ."
Louis schnaubte. "Nicht dein Typ, genau, diese Models sehen wirklich schlimm aus."
Ich setzte mich auf und sah Louis an. "Du scheinst jedoch Interesse an ihm zu zeigen. Soll ich ihm schreiben?" fragte ich schnippisch.
Er wirkte einen Moment überrascht, dann packte er mich und schmiss mich zurück in die Kissen, legte sich auf mich und kam meinem Gesicht sehr nah, während er mir in die Augen sah. "Ich habe kein Interesse, danke."
Ich zog eine Schnute und sah ihn unzufrieden an, woraufhin er frech grinste. "Ich muss doch aufpassen, du bist so ein schöner Mann, dich wollen doch sicherlich zig Leute für sich haben." Er küsste mich sanft. "Aber gut, dass du genauso eifersüchtig bist, wie ich. Das kann nur schief gehen."
Seufzend sah ich ihn an und lächelte. "Ich will niemand anderen", sagte ich leise. Louis gab mir einen sanften Eskimokuss und schmunzelte. "Kann ich dir zu dem Thema noch etwas sagen?"
Nickend sah ich ihn abwartend an und mein Herz rutschte mir in die Hose. Ich wusste nicht, was er sagen wollte und es machte mich nervös.
Louis setzte sich auf, platzierte sich im Schneidersitz auf dem Bett und nahm meine Hände in seine. Fragend blickte ich ihn an.
"Ich will gern, dass du weißt, dass ich auf dich und deine Entscheidungen Rücksicht nehme. Ich wäre gerne exklusiv mit dir, aber ich weiß schließlich um deine Vergangenheit. Falls du für sowas nicht bereit bist, dann ist das für mich okay und wir müssen nichts labeln, ja? Ich mag dich extrem gern und ich will, dass du dich wohlfühlst."
Gerührt zu sein, dieses Gefühl hatte ich selten. Doch jetzt fühlte ich es. Louis wusste einfach immer, wie er Dinge ansprechen musste, damit ich mich wohlfühlte. Augenscheinlich jedoch machte er sich zu viele Sorgen.
"Ich glaube, Tristan wird immer ein Teil von mir sein, beziehungsweise wird ein Teil von mir ihn immer lieben. Das ist einfach so. Wenn du damit leben kannst, dann bin ich, denke ich, bereit für eine neue Beziehung. Ich genieße gerade Dinge, von denen ich dachte, ich würde sie nie wieder kriegen. Und alles dank dir. Du musst wissen, ob du damit umgehen kannst, denn es wird für mich auf jeden Fall noch schwere Tage geben, an denen es noch wehtut."
Louis nickte sofort und drückte meine Hände. "Es tut doch jeden Tag ein bisschen weh, oder?" fragte er leise und ich nickte.
"Ja, aber es ist besser geworden", antwortete ich ihm und schenkte ihm ein ehrliches Lächeln.
Er strahlte und zog mich an sich, drückte mir einen festen Kuss auf die Lippen, ehe er mich schelmisch angrinste. "Gehst du jetzt mit mir duschen? Wir müssen uns schließlich waschen, ich denke zu zweit verbrauchen wir weniger Wasser und sparen Zeit."
Ich lachte leise. "Es ist vier Uhr nachts."
Er zuckte mit den Schultern. "Du bist jetzt mit einem Barbesitzer zusammen. Gewöhn dich an die unsittlichen Zeiten."
Louis stand auf und hielt mir seine Hand hin. Grinsend nahm ich sie und er zog mich mit Schwung vom Bett, ehe er mich hinter sich her in das zum Schlafzimmer anschließende Badezimmer zog und das Wasser in der Dusche anstellte.
Mein nun neuer Freund schob seinen Körper unter das Wasser und war binnen von Sekunden klatschnass, schob sich mit den Händen die Haare aus dem Gesicht und drehte sich zu mir. Er ließ mein Herz aussetzen, als er eine einladende Handbewegung machte und mich breit angrinste.
"Kommst du jetzt rein, oder willst du da Wurzeln schlagen? Es ist schließlich schon um vier!"
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