Kapitel 2
John
Sofort riss John seine Augen auf und wusste für einen Moment nicht wie ihm geschah. Als er zur Seite sah, sah er Mary wie sie ihn halb trauernd halb wütend anstarrte.
Jetzt erst verstand er was passiert war. Oh Gott, was hatte er getan?
Schnell richtete er sich auf und wollte Mary entschuldigend in den Arm nehmen doch diese wich zurück.
„Mary, Schatz. Es tut mir... es tut mir leid ich..."
„Sag mir bitte, dass das nicht wahr ist!", entgegnete sie ihm betont sauer.
Aus ihrer Stimme war noch so viel mehr heraus zu hören und John war vollkommen überfordert.
„Ich.. es.. Es war nur ein Traum", versuchte John zu erklären.
„Oh ja. Ein Traum."
Mary lachte fast schon gereizt auf.
„Aber bestimmt kein Albtraum, nicht? So wie es sich angehört hat, hast du es richtig genossen!"
„Es war wirklich nur ein Traum, bitte Mary, ich..."
„Liebst du ihn?"
„Hm? Was?"
„Ob du ihn liebst... Na sag schon!"
Ihre Stimme zitterte, als sie das aussprach.
„Nein ich..."
„Lüg mich nicht an", schrie Mary lauter als es ihr im ersten Augenblick lieb war.
„Ist ja schon gut!", rief John nun ebenso laut.
„Ja ich liebe ihn. Verdammt noch mal ja! Ich liebe Sherlock Holmes! .. Scheiße!"
John ließ sich in das Kissen fallen und vergrub das Gesicht in seinen Händen. Wieso hatte er das gesagt, wieso? Jetzt hatte er Mary für immer verloren. Er wusste es.
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Es war eiskalt draußen und noch nicht besonders hell. John saß zitternd und verlassen auf einer Bank, ging die Szene, die sich vor nicht einmal einer Stunde abgespielt hatte, immer wieder in seinem Kopf durch.
Natürlich hatte Mary ihn rausgeschmissen. Und er konnte sie voll und ganz verstehen. Er hatte ihr immerhin gerade gestanden, dass er seinen besten Freund liebte. Er hatte sie damit nicht nur belogen, was seine Liebe betraf, sondern auch was seine Sexualität anging. Er wusste schon lange, dass er schwul war. Deshalb hatte er auch schon länger nicht mehr mit Mary geschlafen, jedoch hatte er es nie übers Herz gebracht, es ihr zu sagen. Das heutige Ereignis brachte etwas wie Erlösung mit sich, doch Johns schlechtes Gewissen erinnerte ihn wieder daran, was er eigentlich getan hatte und hielt ihn davon ab, sich befreit zu fühlen.
Er hatte einer wunderbaren Frau das Herz gebrochen.
Mary hatte ihn aufgeheitert, nachdem John geglaubt hatte, Sherlock sei tot. Sie war für ihn da gewesen. Immer. John hatte die Gefühle, die er schon lange vor dem Fall für Sherlock empfand in ein dunkles Eck verbannt. Ja er hatte es sogar geschafft eine Art Beziehung mit ihr aufzubauen, doch so richtig wohl hatte er sich dabei nie gefühlt.
Das plötzliche Auftauchen Sherlocks vor knappen drei Monaten hatte John dann völlig aus der Bahn geworden. Er hatte Sherlock um ein Wunder gebeten. Er solle nicht tot sein und er war es nicht.
Zugleich war das die Zeit, in welcher John immer öfter von Sherlock träumte, nicht selten ging es darum, dass sie Sex miteinander hatten.
John wollte es nie wahr haben, dass sein bester Freund ihn dermaßen erregte...
Sherlock... Sollte John zu ihm gehen? Er hatte keine Ahnung wo er sonst hinsollte und es sah aus als würde es bald regnen. Es wäre eigentlich schon hell doch dunkle Wolken verdeckten den größten Teil der Sonne.
John stand entschlossen auf und machte sich auf den Weg um sich ein Taxi zu suchen.
Man konnte viel über Sherlock Holmes sagen, aber John wusste, dass er ihn niemals allein lassen würde. Er würde ihn nicht auf der Straße lassen.
Er hatte nur Angst davor, dem Consulting Detective jetzt in die Augen sehen und alles verbergen zu müssen.
Konnte er das? Oder eher: wollte er das?
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A/N: Soo, das Kapi war jetzt länger. Ich hoffe, dass es euch gefallen hat :) <3
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