2th Entry
Ich melde mich noch einmal kurz vor der Schule.
Heute ist ein Donnerstagmorgen und schon jetzt bin ich in ziemlichen Schwierigkeiten..
Ich habe die Hausaufgaben nicht beendet..
Wegen dem abendlichen Gespräch mit meiner Mutter am vorigen Tag war ich komplett abgelenkt und habe die Hausaufgaben scheinbar vergessen..
Jetzt bleibt mir nur noch übrig, sie jetzt schnell zu machen, wobei ich dann auf mein Frühstück verzichten müsste oder darauf zu hoffen, sie von einem meiner Freunde abschreiben zu können..
Ich denke ich werde die 2te Variante wählen.
Jetzt muss ich aber erst mal aufhören..
Nach der Schule:
Oof, ich bin wieder Zuhause!
Ich hatte Glück und kam gerade noch bevor es anfing in strömen zu regnen in der Schule an.
Amy ließ mich ihre Hausaufgaben abschreiben.
Sie ist meine beste Freundin, auch wenn sie mein wahres Ich nicht kennt und wohl auch nie kennenlernen wird.
Heute bekamen wir überraschenderweise einen neuen Lehrer.
Aber dieser mag mich scheinbar überhaupt nicht.
Ich habe ihn tausende male erwischt, wie er mich beim ruhigen Bearbeiten der Aufgaben skeptisch und sogar angewidert anguckte.
Jedes Mal zuckte ich zusammen.
Aber dies macht mir wenn ich länger drüber nachdenke eigentlich nichts aus.
Solange er mir keine schlechteren Noten gibt ist alles okay.
Irgendwie bin ich bei jedem Lehrer unbeliebt.
Dabei kann ich immer meine Hausaufgaben vorzeigen, bin höflich und komme jeden Tag pünktlich.
Vielleicht liegt es an meinem Aussehen, was mich so unsympathisch für Lehrer aussehen lässt.
Meine langen braunen Haare sind meistens offen und hängen mir im Gesicht rum.
Dies wird auch weiterhin so bleiben, weil ich mich so hinter ihnen verstecken kann.
Meine grauen, ausdruckslosen Augen können niemandem ins Gesicht gucken.
Blickkontakt war schon immer ein großes Problem für mich.
Wenn ich mit jemandem redete war mein Blick immer stets auf den Boden oder zur Seite gerichtet.
Ich fühlte mich schon immer unwohl, anderen ins Gesicht zu gucken.
Dies hat mir schon öfters gemeine Kommentare gebracht.
Der neue Lehrer nahm mich am heutigen Tag bei fast jeder Frage dran, bei der ich ratlos schaute und die Antwort sichtlich nicht wusste.
Wenn ich mich jedoch meldete schien er mich nicht zu sehen.
Aber da ich dieses Verhalten bei Lehrern gewohnt bin, nehme ich sein Verhalten auf die leichte Schulter.
Andere würden sicherlich einen riesen Aufstand machen.
Och mensch, meine Schwester ruft mich schon wieder...
1 Stunde später:
WOW. ich kann nicht glauben, dass das gerade wirklich passiert ist..
Okay, beruhig dich Sky! Ohmmmmm.
Ich werde versuchen, es zu erklären.
Also: wie schon geschrieben, rief meine Schwester mich schon wieder.
Also ging ich genervt zu ihrem Zimmer.
Die Tür war sperrangelweit offen, deshalb stampfte ich einfach mit einem bösen Blick hinein.
Ich wollte gerade zu einem vorwurfsvollem Satz ansetzen, da sah ich, das Lara unter Tränen und mit einem leisen schluchzen auf ihrem Bett saß.
Verzweifelt guckte sie mich an.
Ich handelte sofort und setzte mich mit einer schnellen Bewegung neben sie aufs Bett.
Ich sagte ihr, sie solle sich beruhigen und mir ersteinmal erzählen, was passiert sei.
Mit Tränen erstickter Stimme fing sie an zu erzählen.
Sie erzählte, sie sei gerade erst nach Hause gekommen und wurde schon an der Haustür von unserer Mutter erwartet.
Diese solle sie sauer angestarrt haben.
Scheinbar hatte sie einen Brief bekommen.
Im Brief soll gestanden haben, das Lara eine hohe Strafe zahlen müsse, da sie etwas geklaut haben solle.
Lara sagte zwar, dass das nicht stimme und sie niemals etwas illegales machen würde, aber unsere Mutter glaubte es scheinbar nicht.
Ich auch nicht.
Und nun hatte Lara den Salat und soll so schnell wie möglich ausziehen.
Mutter hat zu viel Angst, selbst in Schwierigkeiten zu geraten, wegen den unbedachten Aktionen von Laras Seite her.
Einerseits versteh ich es vollkommen, das es meiner Mutter nun genug ist.
Sie hatte schon immer alles dafür getan, das Laras Zukunft gut werden würde.
Lara jedoch schmiss alles in den Sand und wurde so, wie sie heute nun Mal ist.
Anderseits fühle ich mich schlecht, da ich weiß, das Lara nicht bereit dafür ist, alleine für sich zu sorgen.
Sie würde sicherlich keinen normalen Alltag haben, wenn sie überhaupt eine Wohnung finden würde.
Das hört sich gemein an, das ich so von ihr denke. Jedoch ist es nun mal so.
Ich tröstete Lara also und sprach ihr gut zu.
Dann half ich ihr noch, ihre ersten Sachen zusammenzupacken.
Und jetzt bin ich wieder in meinem Zimmer und denke darüber nach.
Es würde sicherlich leiser im Haus werden, wenn Lara weg ist.
Es wird eine ungewohnte Stille sein.
Außerdem wird es auch viel friedlicher sein..
Nur ich würde sie sicherlich sehr vermissen.
Nun würde ich nicht nur den Kontakt zu meinem Vater verloren haben, sondern auch noch den zu meiner Schwester verlieren.
Naja, sie stirbt ja nicht... Ich kann sie ja auch noch sehen. Wenn auch nicht so oft wie momentan.
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