30. EXTRAVAGANTES NACHSITZEN, DAS DATE UND ZAYN

Und schon wieder eine Frage. Ich biss mir so fest, wie ich konnte, auf die Lippe und schluckte schwer. Ein eiserner Geschmack machte sich unverzüglich in meinem Mund breit.

"Ich... ähm..."

"Serena... du wirst dieses Klassenzimmer nicht verlassen, ehe du mir erzählt hast, was da auf der Toilette abging", redete er auf mich ein.

Ein fetter Kloß bildete sich in meinem Hals. Ich versuchte ihn herunterzuschlucken.

"Ähm... ich habe versucht mit Nesrin zu reden. Aber sie hat mich stehen gelassen und als ich aus der Toilette rausgegangen bin... da hat mich Mr. Styles abgefangen..." Mit jedem Wort wurde meine Stimme um ein paar Töne leiser, ich hoffe er hatte es doch nicht gehört und ich konnte mich irgendwie aus der ganzen Sache herausreden.

Louis ganzer Körper spannte sich an.

Okay, um ehrlich zu sein war meine Hoffnung genau in diesem Moment zu Grunde gegangen.

"Was hat dieser Dreckskerl mit dir gemacht?" Irgendwie machte er mir ein bisschen Angst. "Nichts. 

Er hat mich nur gefragt, warum ich nicht im Unterricht bin. Und als ich gehen wollte da... da hat er mich für einen Augenblick festgehalten." Ich zeigte auf mein Handgelenk und erst jetzt fiel mir auf, dass es noch immer ein bisschen gerötet war. 

Louis gab ein Knurren von sich, öffnete die Tür und rannte los. Was war sein Problem? Okay, ich hatte ein leicht geschwollenes Handgelenk wegen Mr. Styles, aber so wild war die ganze Sache nun auch wieder nicht.

Was war jetzt eigentlich mit mir und Louis? Waren wir zusammen oder nicht?

'Fang nicht schon wieder mit deinen Fragen an! Pass besser auf deinen "Fast - Freund" auf, damit er nichts Dummes anstellt.'

Ich musste meiner inneren Stimme Recht geben, schob alle anderen "unwichtigen" Gedanken erstmal bei Seite und rannte Tommo hinterher.

Von weitem hörte ich schon, wie er Mr. Styles in einem lauten Tonfall zur Rede stelle und ihm an den Kopf warf, dass er mich endlich in Ruhe lassen sollte. Gerade in dem Moment, in dem ich bei den beiden eintraf, schlug Louis dem Lockenkopf gegen die Nase, welche sofort zu bluten anfing.

Und so ging es weiter.

"Louis... hör auf! Du bringst ihn noch um!", schrie ich. Vielleicht hatte ich auch ein bisschen übertrieben, aber die ganze Aktion sah einfach nur elendig aus. 

"Dieses Arschloch hat nichts Anderes verdient! Du bist mein... er soll seine verdammten Finger von dir lassen!" 

Wow, so hatte ich Louis noch nie erlebt.

"Louis, wir sind noch nicht einmal zusammen...", flüsterte ich fast tonlos und starrte auf meine Sneakers.

Er hob mein Kinn an.

"Ich möchte aber mit dir zusammen sein. Du bist mein, Serena. Und ich bin dein."

Irgendwie machten mich diese Worte komplett verrückt. Am liebsten hätte ich ihn jetzt geküsst, aber da fiel mir wieder ein dass wir mitten auf dem Flur standen. Ich erkannte an seinem Blick, wie er mich förmlich schon auszog. Vorsichtig spähte ich ihm über die Schulter. Mr. Styles saß mittlerweile am Boden.

"Gehts?", fragte ich leise.

"Alles bestens", murmelte er als Antwort.

"Harry, lass uns einfach in Ruhe", sagte Lou.

Er griff nach meiner Hand und zog mich zum Klassenzimmer zurück. Dort sperrte er natürlich wieder die Tür ab, bevor er mich sanft gegen die Wand drückte. Seine Augen bohrten sich in meine.

Ich spürte seinen Atem an meinen Lippen.

Ich hielt es nicht mehr aus und schloss den Spalt zwischen unseren Lippen. Es fühlte sich so gut an. Unsere Lippen passten einfach perfekt aufeinander; sie waren wie füreinander geschaffen.

"Ich hoffe du hast heute Abend noch nichts vor. Ich würde gerne mit dir Essen gehen", murmelte er in mein Ohr, als wir uns wieder voneinander gelöst hatten.

"Ich nehme mir die Zeit", antwortete ich.

"Zieh dir etwas Schickes an. Du darfst jetzt gehen", raunte er mir ins Ohr. 

Danach gab es noch einen letzten Kuss, bevor ich letztendlich die Schule hinter mir ließ. Glücksgefühle strömten durch meinen Körper. Ich war mit Louis zusammen und irgendwie konnte ich das noch nicht ganz begreifen. Es war zu schön, um wahr zu sein.

Jemand tippte mir von hinten auf die Schulter. Ich zuckte ein bisschen zusammen und drehte mich um. Vor mir stand Nesrin. Sie guckte mich einfach nur stumm an.

"Serena, ich...", fing sie an.

"Kannst du mich einfach bitte umarmen und wir vergessen den ganzen Mist?", unterbrach ich sie.

Nes nickte langsam und schloss dann ihre Arme um mich. Mir liefen ein paar Tränen herunter. Ich war einfach sowas von glücklich, dass ich meine beste Freundin wiederhatte. Ich spürte etwas Nasses an meiner Schulter, und bemerkte dass sie ebenfalls weinte.

"Versprich mir, dass wir uns nie wieder wegen einem Kerl streiten...", flüsterte ich.

"Versprochen. Ich war so enttäuscht von dir Serena. Aber ich habe dich gleichzeitig auch so schrecklich vermisst."

"Es tut mir so unendlich leid. Sowas wird nie wieder passieren. Das schwöre ich dir sogar." Wir lösten uns wieder voneinander. "Ziehst du bitte wieder bei mir ein? Das Haus ist so leer ohne dich... Und ohne Zayn..."

Erneute Tränen stiegen in ihre Augen. Ich musste irgendwas machen. Ich wollte sie nicht so leiden sehen. "Natürlich komme ich wieder zurück." Ich klärte alles Weitere mit ihr ab, und machte mich auf den Weg zu Nialls Wohnung. Vor der Tür traf ich auf Sarah.

"Hey Seri, wieso musstest du vorhin so früh weg? Du warst sogar so verwirrt, dass du für einen Moment vergessen hast, dass wir uns bei Niall noch sehen und nicht erst morgen."

"Lange Geschichte", winkte ich ab.

"Kriege ich bitte die Kurzfassung?", fragte sie während sie die Tür aufsperrte.

"Ich musste bei Louis nachsitzen, weil ich in Physik so ewig weg war, und ich habe mich mit Nesrin vertragen."

Ihre Augen strahlten.

"Das ist ja großartig! Ziehst du dann wieder zu ihr?"

Sarah öffnete die Haustür.

"Ja, tu ich."

Ich wollte gerade ins Wohnzimmer, doch was ich dort sah brachte mich zum Grinsen und ich blieb wie angewurzelt stehen.

Niall lag auf dem Sofa, Tatze ganz dicht an ihn angekuschelt. Die beiden guckten gerade einen Film. Ich konnte erkennen, dass es sich um Grease handelte. Es sah einfach zu süß aus. Leise holte ich Sarah dazu. Wir beobachteten die zwei.

Sarah hätte fast angefangen zu quietschen, ich konnte ihr gerade noch den Mund zu halten.

Aber Tatze und Niall hatten uns bemerkt. Sie fuhren auseinander, und Tatze fiel vor Schreck vom Sofa. Ich hatte einen Lachflash. Sarah und ich heulten schon vor Lachen. Niall guckte die knallrote Tatze verlegen an.

"Ich gehe dann mal zurück zu Nesrin. Ihr kommt, wie ich sehe, ja sehr gut zurecht", lachte ich, und nahm meine Sachen.

Bevor ich durch die Tür ging umarmte ich alle drei nochmal.

"Danke, dass ich hier übernachten durfte Niall. Und Tatze, wir schreiben. Bis Morgen, Sarah", rief ich und ging samt meinen Sachen durch die Tür.

*

"Serena... es ist so schön, dass du wieder hier bist."

Ich fand es unglaublich niedlich, wie Nes sich anscheinend wirklich darüber freute, dass wir wieder in einer Wohnung lebten. Meine Sachen hatten wir schon wieder ausgepackt und eingeräumt.

Da fiel mir auf einmal das Date mit Louis wieder ein.

"Mist! Ich habe heute ja ein Date!"

"Mit wem?" Nesrin musterte mich neugierig und ich spürte wie mir das Blut ins Gesicht schoss.

"Mit Louis", sagte ich kleinlaut.

"LOUIS TOMLINSON?! Oh mein Gott!"

Ich warf ihr ein Kissen ins Gesicht und stand auf. Vor meinem Kleiderschrank überlegte ich, was ich anziehen könnte. Er hatte gesagt ich sollte mich Schick machen, also wählte ich das rote Kleid mit dem Rosenträger aus. Es betonte meine langen braunen Haare. Dazu farblich passende High Heels. Jetzt fehlte nur noch meine Tasche und ich war fertig.

"Damit das klar ist, später erzählst du mir ALLES. Alles, was ich während unserem Streit verpasst habe!"

"Das kann dauern."

Sie grinste. "Ich habe alle Zeit der Welt."

"In Ordnung", erwiderte ich und lächelte sie an. 

Auf einmal klingelte an der Tür und ich hüpfte wie ein kleines Kind die Treppen nach unten, um diese zu öffnen.

'Jetzt kriege dich mal ein!'

War ja klar, dass sich meine innere Stimme wieder einmischen musste... 

Ich machte auf und wollte schon Hi Louis sagen, als ich erblickte, wer vor mir stand und deswegen innehielt. Was wollte Zayn denn jetzt hier?

"Na, wer ist es?"

Nesrin wollte mich wohl etwas necken, aber als sie sah, wer dort stand, fiel ihr die Kinnlade herunter.

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