Kapitel 19. Erwarte nichts mehr von mir!
Shoto
Nachdem Yuki die Arena verlassen hatte, konnte ich in Izukus Augen erkennen, dass er ihr am liebsten nachgegangen wäre und genau die Tatsache brachte meine Wut zum Überlaufen.
Sie war meine Verlobte! Und das nicht nur, weil unsere Familien dies beschlossen hatten. Nein! Ich wollte, dass sie an meiner Seite war und nur Augen für mich hatte. Es regte mich auf, wenn ich sah, wie sie andere Jungs anlächelte oder wenn andere Jungs, insbesondere Izuku mit ihr redeten.
Sie war mein Mädchen!
Mit zusammengebissen Zähnen hob ich meine Hand und entschied mich meinen letzten Schlag durchzuführen. Aus der Wut heraus nutzte ich meine Eis-Fähigkeit und meine Feuer-Fähigkeit, um den ultimativen Angriff auf Izuku zu starten.
Als ein riesiger Knall entstand, da auch Izuku seine ganze Kraft in seinen letzten Schlag hineintat, flogen wir beide durch die Wucht des Aufpralls nach hinten. Doch im Gegensatz zu Izuku konnte ich mich mit meinem Eis davor bewahren von der Arena zu fliegen und gewann somit diese verschissene Runde.
Nachdem Izuku von den Sanitätern mitgenommen wurden, da er nicht mehr bei Bewusstsein war, ging ich ebenfalls und verließ die Arena.
Ich ging in den Tunnel und verzog mein Gesicht, als mein Vater vor mir stand und auf mich wartete.
„Shoto! Das hast du gut gemacht. Ich wusste, dass du deine Fähigkeit nutzt, wenn deine Verlobte in Gefahr schwebt. Du magst sie nicht wahr?" fragte er und lachte dabei zufrieden.
Ich dagegen ballte meine Hände zu Fäusten und schaute ihn angepisst an „Halt dich daraus! Du wirst Yuki nicht noch einmal in deine Pläne involvieren! Und es war das erste und letzte Mal, dass ich deine verschissene Kraft genutzt habe, also geh mir aus dem Weg!" zischte ich und ging an ihm vorbei.
„Involviert?" hörte ich ihn noch fragen, aber da war ich schon bei der nächsten Ecke abgebogen. Ich blieb stehen und schlug mit meiner Faust gegen die Wand! Er brauchte gar nicht auf Ahnungslos tun! Ich wusste, dass er mit Yuki gemeinsam Sache macht. Wahrscheinlich hatte er ihr Versprechungen gemacht, weshalb sie darauf reingefallen ist.
Allein der Gedanke daran, wie die beiden sich das ausgedacht haben, kotzte mich an. Sie konnte wirklich gut Schauspielern, so zu tun, als wäre sie unschuldig.
Ich ließ meinen Arm sinken und ging weiter, bis ich bei der Tür ankam, die zur Krankenstation führte. Ich legte zwar meine Hand auf die Türklinke, aber öffnete die Tür nicht. Meine Augen waren auf den Boden gerichtet und ich hörte dem Gespräch zwischen All Might und Izuku zu.
„Hat sie mich wieder geheilt?" fragte Izuku und seine Stimme hatte einen besorgten Unterton.
„Anscheinend hatte sie vorher noch sich selbst geheilt. Du hast ja selbst gesehen, wie sie auf den Arena Boden gefallen ist. Ich glaube, sie hat sich einige Prellungen geholt und sich deswegen auch selbst geheilt. Auf jeden Fall, hat sie ihre letzte Heilmagie für dich genutzt und ist dann umgefallen" erklärte All Might.
Mein Griff wurde stärker um die Türklinke. Wieso opferte sie ihre Gesundheit für Izuku?!
„Du hättest sie aufhalten sollen" kam es wieder von Izuku.
„Seid sie die Wahrheit kennt, würde sie sowieso nicht auf mich hören" kam es von All Might.
Über was sprachen die beiden?! Was für eine Wahrheit?!
Ich biss die Zähne zusammen und entschied mich die beiden zur Rede zu stellen! Immerhin gefährdeten sie die Gesundheit meiner Verlobten!
Yuki
Ich kniff meine Augen fest zusammen, als ich Stimmen im Raum vernahm.
„Was ist mit ihr passiert?" fragte eine männliche Stimme und ich erkannte, dass die Stimme zu Shoto gehörte.
„Nichts... Gar nichts ist mit ihr passiert. Das war wohl der Stress" hörte ich daraufhin All Might antworten und man erkannte einen unsicheren Unterton.
„Was soll der Scheiß?! Ihr verheimlicht mir doch etwas?! Andauernd finde ich meine Freundin bewusstlos im Krankenzimmer herumliegen. Es ist nicht das erste Mal, also sagt mir sofort die Wahrheit!" zischte Shoto wütend.
Ich traute mich nicht die Augen zu öffnen, also tat ich weiterhin, als wäre ich noch bewusstlos.
„Shoto... es ist meine Schuld. Bitte verzeih mir" hörte ich auf einmal Izuku sprechen und meine Hand verkrampfte sich.
Ich war zwar froh, dass er wieder wach war und es ihm anscheinend gut ging, aber er sollte sich für das nicht die Schuld geben. Er wurde von All Might ausgewählt, also war es meine Aufgabe ihn dabei zu unterstützen, seine Kraft zu kontrollieren. Auch wenn ich nur seine Wunden heilen konnte, damit er weiter kämpfen und stärker werden konnte, dann würde ich das auch weiterhin tun.
„Was ist deine Schuld?" hörte ich Shoto angespannt fragen.
Danach entstand eine Stille und ich fragte mich, was passiert ist, bis ich plötzlich von einem lauten Geräusch zusammenzuckte und mich nun doch entschied meine Augen aufzumachen.
Ich setzte mich hastig auf und meine Augen weiteten sich, als ich Shoto sah, der vor Izuku stand und seine Faust, die etwas blutig war. Dann schaute ich auf Izuku, dessen Kopf zur Seite gedreht war und Blut, dass ihm aus der Nase kam.
Er hatte durch die Wucht des Schlages etwas umgeworfen, deshalb wurde es kurz so laut.
„Shoto bitte beruhig dich, es ist nicht so wie du denkst" versuchte All Might ihn zu beruhigen.
Aber es brachte nichts, seine Wut, nachdem er dachte, ich würde mit seinem Vater gemeinsame Sache machen, war beängstigend tief.
„Halt dich fern von Yuki, immer wenn sie in deiner Nähe ist, ist sie so!" wurde Shoto laut und zeigte auf einmal auf mich, alle beteiligten drehten sich zu mir um.
Mit geschocktem Blick erwiderte ich nun den Blick von Shoto. Er senkte den Arm und fuhr sich durch die Haare.
Okay... ich muss etwas tun!
„Yuki, du bist wach" stellte er fest. Mein Blick ging von Shoto zu Izuku und All Might, beide schauten mich mit großen Augen an. Langsam stand ich auf und brauchte paar Sekunden, bis ich ohne wackeln aufrecht stehen konnte. Ohne etwas zu sagen, ging zu Izuku und hob meine Hand, in der bereits Wasser entstand und legte diese sanft auf seine Nase. Ich heilte den Nasenbruch und sie hörte auf zu Bluten. Dann drehte ich mich zu Shoto und nahm seine Hand.
„Bitte entschuldigt uns" sagte ich nur und zog Shoto aus dem Krankenzimmer.
Wir gingen den Flur entlang und ich zog ihn um die nächste Ecke, ich blieb vor der Wand stehen, da sich hier eine Sackgasse erstreckte und atmete tief ein, bevor ich mich zu Shoto umdrehte.
Ich schaute zu ihm auf und erkannte, dass er auch ziemlich dolle zugerichtet war. Ich seufzte und schaute kurz zur Seite, ich würde ihn später heilen, erst einmal musste ich mit ihm sprechen.
„Was sollte das?" fragte ich ruhig und hob wieder meinen Kopf, um ihm in die Augen zu schauen.
Er steckte seine Hände in seine Hosentaschen und biss die Zähne zusammen „Es kotzt mich einfach nur noch an" antwortete er und schaute zur Seite. Ich presste meine Lippen zusammen und wollte mich nicht mit ihm streiten, aber er ging eindeutig zu weit.
„Shoto, wieso hast du so wenig Vertrauen in mich? Glaubst du ernsthaft, dass ich Izuku bevorzuge, oder was ist dein Problem?" fragte ich nun mit Nachdruck.
Shotos Augen weiteten sich und auf einmal klatschte er mit seiner flachen Hand gegen die Wand hinter mich und beugte sich zu mir runter „Stehst du auf ihn? Du scheinst ja immer zur Stelle zu sein, wenn Izuku verletzt ist und mich kannst du nicht heilen. Was glaubst du, wie das rüberkommt?" zischte er und kam mir näher.
Ich drückte mich gegen die Wand und versuchte seinem Blick Stand zu halten „So ist das aber nicht. Ich helfe Izuku nur seine Fähigkeit zu trainieren. Es ist wirklich nicht mehr, vertrau mir doch einfach, Shoto" versuchte ich ihn zu beruhigen und legte meine Hand sanft auf seine Verbrannte Stelle.
Natürlich könnte ich diese Verbrannte Seite ebenfalls heilen, aber da Shoto mich nicht drum gebeten hat, würde ich es auch nicht ansprechen.
Stattdessen fing ich an die anderen Verletzungen zu heilen. Natürlich verbrauchte es wieder kraft und ich spürte, dass ich eigentlich noch zu schwach, um gleich zwei Leute zu heilen.
Ich krallte mich in seine Jacke und versuchte dennoch standhaft zu bleiben.
Shoto bemerkte, dass ich ihn geheilt hatte und schlug gegen die Wand, bevor er von mir Abstand nahm und ich somit mich an der Wand mehr ran lehnen musste.
Er lief kurz nach rechts und links und kam dann wieder zu mir zurück. Bevor ich reagieren konnte, packte er meine Hüfte und legte seine weichen Lippen auf meine. Ich erwiderte den Kuss, ohne zu zögern, immerhin war er meine erste Liebe. Es war eine Seltenheit, aber ja, ich hatte mich in den Jungen verliebt, mit dem ich eigentlich nur eine Spezialitätenehe haben würde.
Wir knutschten leidenschaftlich herum und Shoto drückte mich dominant gegen die Wand, weshalb ich auf keuchte und dass eher wegen dem Schmerz, der sich durch meinen Rücken zog.
Natürlich würde sich der Blaue Fleck noch bemerkbar machen. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und achtete auf die Wärme, die sich auf einmal über meine Lippen ausbreitete.
Auf einmal spürte ich im Kuss, wie seine Feuer-Fähigkeit meine Lippen erhitzte.
Tat er dies mit Absicht? Fragte ich mich und setzte einfach mal meine Wasser-Fähigkeit ein.
Ich weis nicht, wie wir das mitten im Kuss hinbekamen, aber sein Feuer versuchte gegen mein Wasser anzukommen und übertrieben gesagt, war es zwischen uns ein Kuss der indirekt einen Kampf austrug.
Als Shoto bemerkte, dass ich nicht klein bei geben würde, entzog er sich mir und schaute mit leicht geröteten Wangen zur Seite.
„Du machst mich fertig, Yuki" hauchte er und schien einen komischen Eindruck zu hinterlassen.
Ich hob meine Brauen und mein Blick glitt automatisch seinen Körper hinunter zu seiner Hose. Meine Augen weiteten sich, als ich die leicht abgezeichnete Beule erkennen konnte. Er war erregt!
Ich wusste nicht warum, aber ich spürte, dass mich diese Tatsache ebenfalls erregte. Mädchen konnten nicht glücklicher sein, wenn der eigene Freund/Verlobter einen erregend fand. Ich musste lächeln und legte meine Hand wieder auf seine Wange. Er drehte seinen Kopf zu mir und versuchte Fassung zu bewahren.
„Ich ...." Wollte ich gerade beginnen und ihm zum ersten Mal ehrlich meine Liebe gestehen, aber Shoto stoppte mich.
„Lass gut sein. Ich werde dich als meine Verlobte akzeptieren, da unsere Familien dies wünschen. Aber mehr auch nicht, du hast mit meinem Vater gemeinsame Sache gemacht, das kann ich dir nicht verzeihen" sprach er auf einmal und packte mein Handgelenk.
Meine Augen weiteten sich und ich spürte, wie mir meine Liebeserklärung im Hals stecken blieb.
„Ab jetzt bist du nur noch meine Verlobte und mehr nicht. Also erwarte nichts mehr von mir" fuhr er fort und es fühlte sich an, als würde er indirekt mit mir Schluss machen.
Als er meine Hand losließ, drehte er sich herum und verschwand.
Immer noch mit großen Augen schaute ich ihm nach und spürte, wie mir auf einmal die Tränen in die Augen stiegen und an meinen Wangen hinunterliefen.
Warum konnte er mir nicht einfach vertrauen!
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