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„Ist es nicht verrückt", sagte Maddie aus dem Nichts, während ich darüber nachdachte, wie verrückt es war, dass sie mir die letzten dreizehn Minuten schweigend gegenüber gesessen hatte und sich genau jetzt dazu entschied, wieder mit mir zu sprechen. Als ob sie still gewartet hatte, bis ich die Gemüsesuppe aufgegessen hatte, damit die Möglichkeit, mich wieder zu verschlucken, ausgeschlossen war.

„dass die Welt sich jeden Tag, jede Minute, jede Sekunde ein Stückchen dreht, und wir das gar nicht mitbekommen? Wir spüren keinen Gegenwind, keine Geschwindigkeit. Und das, obwohl sie sich hier mit fast 1.000 km pro Stunde dreht."

Ich schmunzelte und erwiderte: „Eher müssten wir doch die 30 km merken, die die Erde jede Sekunde zurücklegt, während sie um die Sonne kreist."

Maddie öffnete erstaunt ihren Mund und ich fügte hinzu: „Dass wir das nicht spüren, liegt daran, dass die Geschwindigkeit der Erde immer konstant ist. Wenn wir im Flugzeug sitzen, spüren wir ja auch nur die Beschleunigung beim Start, aber nicht, wenn wir mit gleicher Geschwindigkeit über den Wolken fliegen."

„Ich möchte einmal über den Wolken fliegen", sagte Maddie gedankenverloren. Von meinem Wissen schien sie nicht beeindruckt zu sein, oder sie zeigte es zumindest nicht.

„Stell dir vor, die Erde würde plötzlich zum Stillstand kommen", sagte ich und erzeugte eine Pause, indem ich einen Schluck vom Kakao nahm. „Wir würden alle so weit durch die Luft geschleudert werden, dass sich das wie Fliegen anfühlen würde."

Maddie sagte nichts, aber ihr Blick sagte alles. Und ich wünschte mir in diesem Moment, dass die Erde stehenblieb und uns alle aus dem Schulgebäude schleuderte, kilometerweit weg, sodass ich nicht gleich zu Spanisch müsste und wüsste, wie sich fliegen anfühlt.

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