Achtzehn
Eren Pov:
Es hat sich bei den letzten Treffen immer so ergeben, das wir uns immer im Wechsel an den Wochenenden trafen. Das eine verbrachte ich mit Levi und genoss es in vollen Zügen, während ich das andere gezwungenermaßen mit Historia verbrachte und es am liebsten nach kürzester Zeit schon wieder beenden wollte. Doch würde ich das tun, würde mein Vater mich wohl einen Kopf kürzer machen.
Heute war wieder das gezwungene Wochenende an der Reihe. Gerade lief ich auf das kleine Café zu, in dem wir uns treffen wollten. Schon als ich zur Tür herein kam, hatte ich keine Lust mehr meine wertvolle Zeit mit ihr zu verschwenden.
"Eren, endlich sehe ich dich wieder. Wie war deine Woche? Was hast du so gemacht?" fing sie gleich an mich auszufragen und sprang vom Tisch auf, um mich in die Arme zu nehmen.
Genervt löste ich mich von ihr und ließ mich ihr am Tisch gegenüber nieder.
"Kannst du aufhören mich so zu bedrängen? Das nervt" sagte ich und verschränkte die Arme vor meiner Brust.
"Aber...aber ich dachte du magst mich?" hörte ich sie leise sagen.
"Na und, das heißt aber nicht, dass du mich nerven darfst."
Was ich nicht wusste war, dass mein Vater in unmittelbarer Nähe saß und uns beobachtete.
Als das Treffen endlich nach zwei langen Stunden durch ihr klingelndes Handy beendet wurde, atmete ich erleichtert auf.
Auf dem Nachhauseweg schrieb ich mit Levi.
Kaum hatte ich die Haustür geöffnet hörte ich die strenge Stimme meines Vaters. "Eren, Wohnzimmer, sofort!"
Mit unsicheren Schritten folgte ich seiner Aufforderung.
"Was war das heute? Historia ist ein nettes Mädchen und eine geborene Hausfrau und Mutter. Du musst sie besser behandeln, schließlich heiratet ihr mit 18. Also bemühe dich und bringe ihr mehr Respekt entgegen." sagte er streng. Perplex sah ich ihn an. "Du willst wissen woher ich das weiß, nicht? Tja mein Sohn ich habe mir erlaubt euren Fortschritt zu beobachten, aber das heute geht nicht. Sei netter zu ihr. Zeig ihr, dass du ein perfekter Ehemann bist und dich um sie sorgen wirst." sprach er weiter.
Also ist es entschieden, ich werde mein Glück nie finden, dachte ich traurig und plötzlich kamen mir Levis Worte wieder in den Kopf. "Wahre Liebe gibt es nicht" er hatte von Anfang an recht.
Ergeben stimmte ich meinem Vater zu und zog mich in mein Zimmer zurück.
Das nächste Treffen mit Levi sagte ich ab und traf mich stattdessen mit Historia.
"Eren, schön dich zu sehen" freute sich die Blonde und umarmte mich.
"Hey Historia, wie geht es dir? Entschuldige wegen neulich. Hatte einen schlechten Tag" entschuldigte ich mich, was sie jedoch lächelnd abwinkte.
"Ach was, jeder hat mal einen schlechten Tag." lächelte sie und hackte sich bei mir ein. Gemeinsam liefen wir durch die Einkaufspassage. Hin und wieder betraten wir ein Geschäft und ich bezahlte ihre kleinen Einkäufe.
"Wie läuft es in der Schule bei dir?" fragte ich sie und sah sie leicht lächelnd an. "Super, am Dienstag hatten wir eine Matheklausur und am Freitag Englisch. Die habe ich mit Sicherheit verhauen, das spüre ich ganz deutlich." erzählte sie.
"Oh, aber das nächste Mal musst reinhauen." stärkte ich sie, als mir ein Schaufenster in die Augen sprang und ich gar nicht mehr wegsehen konnte. Es handelte sich um ein kleines Geschäft, dass selbstgemachte Armbänder verkaufte und eines mit blau-grauen Bändern fiel mir sofort ins Auge und erinnerte mich an die Seelenspiegel von Levi. Ob ich es ihm mitbringen sollte?, schoss es mir durch den Kopf und ich blieb davor stehen.
Historia bemerkte nicht, dass ich stehen geblieben war und lief einfach weiter. "Sicher nicht, Englisch liegt mir nicht. Da kann ich noch so viel lernen, ich versage trotzdem jedesmal" jammerte die kleine, was ich nur mit einem Gedanken verlorenen Brummen beantwortete. Nun schien auch sie bemerkt zu haben, dass ich ihr nicht mehr folgte und kam wieder zu mir zurück. "Oh, die sind aber schön.", stieß sie begeistert aus und sah mit funkelnden Augen auf die Bänder. Innerlich seufzend fand ich mich mit dem Gedanken ab, doch keines für Levi zu kaufen, sondern stattdessen ihr eines zu geben. "Nicht wahr, welches möchtest du?", fragte ich sie mit einem falschen Lächeln und sie strahlte noch mehr. "Du willst mir wirklich eines schenken?", fragte sie glücklich und ich nickte ihr einfach zu. Einen Augenblick wanderten ihre Augen über die große Auswahl, bis sie an einem Hängen blieben. "Das wäre schön", sagte sie und zeigte auf ein weiß-pink geknüpftes, welches ein herzchen Muster hatte. "Gut, dann setz dich doch, da drüben auf die Bank und ich hol es dir kurz.", bat ich sie lächelnd und betrat dann den Laden. Neben dem was sie wollte, war eines mit demselben Muster nur in blau und auch wenn ich die Idee eigentlich verworfen hatte, nahm ich dieses für Levi mit. Ob es ihm gefallen wird?, fragte ich mich, während ich es in meiner Hosentasche versteckte. "Soll ich es dir gleich umbinden?", fragte ich sie mit meinem vorgeheuchelten Lächeln, als ich wieder bei ihr war und sie nickte begeistert. "Danke, es ist wunderschön.", flüsterte sie lächelnd und strich behutsam darüber, als könnte es jeden Moment zerbrechen. "Gern geschehen.", erwiderte ich, als wir gerade den Park betraten. Auf der ersten freien Bank ließen wir uns gemeinsam nieder und genossen die schöne Aussicht.
Guten morgen, oh was läuft denn da zwischen ihnen?? Hat Eren schon aufgegeben? Oder wird er kämpfen? Was meint ihr? Und was sagt Levi zu der ganzen Sache?
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