Veränderte Ängste
In dieser Nacht konnte ich nicht schlafen.
Aber nicht nur ich hatte eine fast schlaflose Nacht.
Nein auch Will, Chris und Tris.
Seit wir Al gesehen haben, verfolgt uns das.
Verständlich oder?
Der Morgen beginnt und wir laufen zusammen in die Grube.
Nur mühsam bekomme ich etwas zu essen hinunter.
Danach geht es wieder in die Angstlandschaft.
"Susan." ruft Four meinen Namen auf.
Wieder bin ich nach Tris dran.
Macht er das mit Absicht?
Möchte er wissen, was uns beide Verbindet?
Wenn ja das würde mich auch interessieren.
So gehe ich an Four vorbei in den Raum.
"Setzt dich."
Ich setze mich auf den Stuhl und er spritzt mir dann das Angstserum.
Und zum zweiten mal muss ich zurück an diesen Ort.
An den Ort der Ängste.
Der Raum mit den Spinnen scheint mir kleiner als noch gestern.
Die einzige Lichtquelle ist erneut die Fackel an der Wand.
Spinnen krabbeln an meinen Beinen hoch.
"Das ist nicht real."
Erneut höre ich die Stimme, doch dieses mal ist es die von Al.
Fest klammere ich mich an diesen Vier Worten fest.
Es funktioniert und die Landschaft verändert sich.
Nun stehe ich auf der Brücke.
Unter mir der Boden, links fünf bis zehn Meter entfernt eines der Hochhäuser.
Kurz denke ich nach ob ich springen soll, doch plötzlich fehlt mir Al ein.
Ich kann das nicht, ich werde nicht springen.
So balanciere ich auf der Schmalen Brücke zu dem Gebäude.
Als ich den Boden unter meinen Füßen spüre verändert sich das Bild.
Der Trainingsraum.
Was soll das jetzt?
Was ist mit dem Klassenzimmer?
Vor mir ist Eric der mir gerade sagt, das ich anscheinend zu schlecht bin.
Ich habe Angst mich zu widersetzten.
Zu schlecht zu sein, gehört anscheinend dazu.
"Ich bin nicht schlecht."
"Wie bitte? Habe ich dich um eine Antwort gebeten? Willst du mir widersprechen?" fragt er mich.
"Nein, aber das was du behauptest ist falsch. Ich bin eine der besten. Nicht die beste das ist wahr. Doch ich bin fast ganz vorne dabei."
Verwundert was ich gesagt habe, verändert sich das Bild erneut.
Seit wann traue ich mich so was?
Das hätte ich mir nie zugetraut.
Doch ich bin nicht im Trainingsraum, sondern an der Schlucht.
Wieder das Mädchen und Will.
Diese Entscheidung habe ich am Anfang schon getroffen.
Jetzt fällt sie mir noch leichter.
Ohne zu zögern gehe ich zu Will, ich möchte nicht noch einen Freund verlieren.
Als das Mädchen loslässt, lässt es mich trotzdem nicht kalt.
Es ist schwer es mit anzusehen, doch es ist meine Wahl.
Das Bild verändert sich nicht sonderlich.
Die Schlucht ist noch da nur Will ist fort.
Stattdessen ist es nun Al.
"Sag es mir endlich Susan. Hast du etwas mit Peter?"
"Nein ich schwöre dir, da ist nichts."
"Ich habe euch doch gesehen."
"Das kann nicht sein."
"Ach Su, jetzt sag ihm endlich bescheid. Er hat ein recht darauf es zu erfahren." sagt Peter während er hinter einer Mauer hervor tritt.
"Was willst du hier?"
"Sag ihm endlich die Wahrheit, entscheide dich."
"Zwischen uns beiden läuft nichts Peter."
"Das ist nicht real." höre ich Al's Stimme wieder.
Er hat recht, es ist nicht real.
So verschwinden die beiden, und ich finde mich in der Trainingshalle wieder.
Alles ist so wie in echt.
Mir gegenüber im Ring steht Peter.
"Weißt du wer das mit Al angefangen hat? Wie er ihn überredet hat Tris anzugreifen?"
"Eric was machst du hier?" frage ich den Anführer.
"Sehen was du mit ihm anstellst, wenn du die ganze Wahrheit über ihn und seine Taten erfährst."
"Al? Ich weiß das es Peter war. Aber ich kenne die Hintergründe nicht."
"Du hast ein Recht darauf es zu erfahren." sagt Eric.
"Ja das habe ich, aber ich weiß nicht, ob ich dafür bereit bin."
"Wieso nicht? Hast du Angst davor?" fragt Peter.
"Nein habe ich nicht. Na los sag es mir. Sag mir endlich die Wahrheit."
Ich habe Angst belogen zu werden, und die Wahrheit auszusprechen.
Ich muss die Wahrheit einfach wissen.
"Du kennst die Antwort doch schon." sagt Peter.
"Ja, du bist ein Feigling Peter. Du hast ihn überredet mitzumachen, weil du es alleine nicht geschafft hättest."
"Er war schwach. Er hätte es nicht geschafft."
"Halt die Klappe."
"Du weißt das es die Wahrheit ist." meint er.
"Er hätte es trotzdem schaffen können." erwidere ich.
"Das ist nicht real." höre ich es wieder.
Vermutlich wäre das hier noch weitergegangen, doch ich kann das nicht weiterführen.
Kurz schüttele ich denn Kopf, und im Nächsten Moment sitze ich aufrecht in dem Stuhl, neben mir Four.
"Ganz ruhig Susan. Alles in Ordnung, beruhige dich."
Hastig atme ich ein paar mal durch, danach etwas ruhiger.
"Susan was hast du anders gemacht als Letztes mal?"
"Warum?"
"Es sind noch immer sechs Ängste, es hat sich viel verändert."
"Al." sage ich.
"Richtig, ich habe es schon gehört. Mein Beileid noch dazu."
"Danke Four."
"Ebenfalls seltsam war das sich die Anordnung verändert hat. So ist auch eine Angst dazu gekommen, und sie haben sich zu einer großen Angst verbunden. Deine Angst vor Spinnen, der Höhe und die vor dem Versagen ist dieselbe. Nur hat sich der Ort verändert.
Will und das Mädchen an der Klippe waren gleich. Doch nun hattest du Angst vor der Wahrheit oder nicht?"
"Ja das war es. Aber war es diese Angst die sich mit den andern Verbunden hat?"
"Genau. Es war die Angst die Wahrheit zu sagen, aber auch das man dich unter Druck gestellt hat, sowie deine Entscheidung' s Angst. Deine Mutter und dein Bruder kamen nicht mehr vor."
"Stattdessen waren es Peter und Al." meine ich.
"Ja kannst du dir das irgendwie erklären?"
"Nicht direkt."
"In wie fern ist etwas wahres daran?" möchte er wissen.
"Na ja ich hatte Al nie die ganze Wahrheit gesagt, ich hatte es vor doch dann, du weißt schon.
Und Peter und Eric..."
"Ich muss dich kurz unterbrechen. Diese Angst kam nämlich ebenfalls hinzu, aber als einzelne.
Du musst verstehen es gibt eigentlich so viele Ängste wie Landschaften, es ist ungewöhnlich das sich drei zu einer Großen zusammen schließen. Das mit Peter und Eric, was war das für eine Angst?"
Kurz herrscht schweigen zwischen uns, da ich selber nachdenken muss.
Was hat das zu bedeuten?
"Susan du kennst die Antwort. Oder nicht?"
"Ja, ich habe Angst vor meiner eigenen Stärke. Wenn ich erfahre was Peter getan hat, damit Al da mit macht... ich weiß nicht was ich mit ihm machen würde."
"Verstehe. Übrigens dieses mal hast du es besser gemacht. Ich konnte drei Ängste ganz verfolgen."
"Wirklich?"
"Ja und du hast dich gut entschieden. Wie eine echte Ferox."
"Wie lange habe ich gebraucht?"
"Sieben Minuten."
"Und Tris?"
"Wieder fünf. Aber warum interessiert dich das?"
"Weil wir das letzte mal gleich waren."
Kurz sieht er sich um, als würde er befürchten jemand könnte uns beobachten.
Dann sieht er mich ernst an.
"Susan hast du schon was von Unbestimmten gehört?"
Woher kennt er diesen Begriff?
Und warum fragt er mich danach?
"Ja habe ich."
"Weißt du etwas über sie?"
"Ich weiß das sie für mehr als eine Fraktion bestimmt sind, das sie besonders sind. Und das sie gejagt werden, weil sie angeblich Gefährlich sein sollen."
"Woher weißt du so viel über sie? Nicht nur weil du eine Ken warst vermute ich. Ich frage dich ein letztes mal Susan, was war dein Ergebnis bei dem Test."
Nun sehe ich mich um.
Nathalie Prior sagte, ich soll niemand etwas davon erzählen.
Es ist gefährlich eine Unbestimmte zu sein, soll ich also Four vertrauen?
Aber andererseits er ist kein Gebürtiger Ferox, das sehe ich.
"Ich... also es war nicht eindeutig." sage ich leise.
"Eine Unbestimmte." sagt er leise.
"Du darfst es niemandem sagen, bitte Four sie werden mich sonst töten."
"Warum sollte ich dich Verraten? Ich hätte nichts davon."
"Ach nein?"
"Nein, und ich wusste es von Anfang an. Das habe ich dir angesehen, schon bei den Kämpfen. Ich werde dich nicht verraten, weil ich selber einer bin."
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