Der Verlust von geliebten Menschen
In der Grube angekommen, stehen schon viele Menschen und warten.
Als wir bei ihnen ankommen, sehe ich die ersten Initianten reinkommen.
Sie bewegen sich alle gleich, handeln exakt in der selben Minuten.
Jetzt weiß ich was das für ein Serum war.
Deswegen wollte Eric mich beschützen.
Alle von ihnen sind unter Kontrolle, sie können nicht mehr selbständig handeln.
Aber warum haben sie das getan?
Warum wollen die Anführer der Ferox und die Ken eine gehirnlose Armen von Ferox?
Mit jeder Minute wird mir mulmiger.
Doch als ich Will, Chris und Tris sehe, stockt mir der Atem.
Als wir angekommen sind habe ich meine Hand von Erics genommen.
Aber jetzt halte ich sie wieder.
Behutsam streicht er mit seinem Daumen über meine Hand.
Er versucht mich zu beruhigen.
Das funktioniert aber nicht.
Einer von ihnen, ein junger Mann den ich nicht kenne ist wach.
Verdammt, das Serum wirkt nicht bei Unbestimmten.
Aber was ist dann mit Tris?
Natürlich, sie passt sich an.
Nicht so wie er.
Das war ein großer Fehler.
Das spüre ich.
Leider habe ich recht.
"Ein unbestimmter." sagt Eric.
"Ich kümmere ich darum." meint Max.
Und ja, er kümmert sich darum.
Er erschießt den jungen Mann.
Das könnte auch mit mir passieren, wenn ich mich verrate.
Wenn ich das Serum bekommen hätte.
Als alle mit Waffen ausgerüstet sind, gehen wir nach draußen und steigen in einen Zug.
Wohin zur Hölle fahren wir?
Der Zug fährt auf jeden Fall in die Stadt.
Eric nimmt mich mit nach vorne zu sich.
Meine Hand lässt er keine Sekunde los, lockert auch nicht den Griff.
Als sich der Zug in Bewegung setzt, ist meine größte sorge wo er wieder hält.
Warum wurden alle Ferox zu hirnlosen Sklaven gemacht?
Was bringt es ihnen Waffen in die Hand zu drücken?
Wem wollen sie schaden?
Ich hoffe es sind wenigsten keine wehrlosen Menschen.
***
Als der Zug hält und wir aussteigen, sehe ich sofort wo wir hingehen.
Wir sind im Viertel der Altruan.
Aber warum sind wir hier?
Die Altruan haben nichts getan, warum also werden sie von uns überfallen?
Erwachsene laufen auf der Straße, rennen weg als sie uns kommen sehen.
Kinder spielen auf der Straße.
Ich kann ihre Angst in den Augen sehen.
Auch sie rennen so schnell sie ihre Beine tragen, in das Haus wo die Mutter wartet.
Besorgt sehe ich mich um in der Hoffnung Tris zu erblicken.
Tatsächlich sehe ich sie zusammen mit Four.
Diese trennen sich unbemerkt von der Truppe und schleichen sich in ein Haus.
Die Ferox dringen in die Häuser ein und ziehen alle Personen nach draußen auf die Straße.
Was haben sie vor?
Ein Mann versucht zu fliehen doch wird von einem Jungen Erschossen.
Max stellt sich neben Eric und sieht mich mit einem Hass erfüllten Blick an.
Schon wieder.
"Warum ist sie nochmal wach?"
"Weil ich es so angeordnet habe."
"Ja aber warum? Sie steht doch sowieso nicht auf dich."
"Woher willst du das wissen?" mische ich mich ein.
"Dann beweise es kleine."
Kurz denke ich nach doch es gibt nur einen Weg.
Deshalb stelle ich mich auf Zehenspitzen und küsse Eric erneut.
Sofort erwidert dieser meinen Kuss.
"Ja gut ich glaube dir, könnt ihr jetzt aufhören."
"Nur noch kurz." nuschelt Eric zwischen dem Kuss hervor.
Wieder drückt er seine Lippen gegen meine.
Nach wenigen Sekunden aber hört er dann auch wieder auf.
Und wieder dieses Gefühl, das ich vorher auch schon hatte.
Tris und Four laufen gerade an uns vorbei.
Eric stellt sich ihnen in den Weg und redet provozierend mit ihm.
Ich sehe Tris an das sie sich nicht länger beherrschen kann.
Und ja sie zielt mit ihrer Waffe auf Eric.
Er auf Four, Max auf Tris und Four auf Max.
Was soll ich machen?
Wenn ich ihnen später noch helfen will, dann darf ich mich nicht verraten.
Deshalb bleibe ich im Hintergrund und sehe dem geschehen zu.
Tris schießt Eric in den Fuß, danach rennen sie und Four los.
Sie sieht kurz zu mir und wird im selben Moment von Max angeschossen.
Four dreht sich um und will ihr helfen, doch damit werden sie beide Gefangen genommen.
Ich helfe Eric beim laufen.
Zumindest solange bis ich von Max abgelöst werde.
"Nehmt die beiden mit." befiehlt er.
Dann sieht er zu mir.
"Und du Jones bleibst hier. Du wirst nicht mitkommen."
"Aber was soll ich dann machen?"
"Ist mir egal aber du kommst nicht mit."
"Eric braucht Hilfe."
"Die wird er auch bekommen, aber nicht von dir."
Damit gehen alle, nur ich bleibe zurück.
Was nun mit den beiden passiert möchte ich nicht wissen.
Doch mir ist gerade etwas schlimmes eingefallen.
Will ist auch irgendwo hier draußen.
Ich muss ihn finden bevor ihm etwas zustößt.
Ihn will ich nicht auch noch verlieren.
So gehe ich weiter und suche meinen Freund, hoffe das es nicht zu spät ist.
***
Lange Zeit suche ich nach ihm doch finde keine Spur.
Als ich eine Schießerei höre, kann ich nicht anders und muss sehen wer darin verwickelt ist.
Vielleicht ist es einer meiner Freunde.
Zwischen den Häusern schleiche ich mich durch die Stadt.
Hin zu der Schießerei.
In einem Spalt sehe ich zwei Personen.
Eine von ihnen ist Tris, die anderen kann ich von hier nicht erkennen.
Als ich näher komme sehe ich das es ihre Mutter ist, sie ist verwundet und liegt gerade im Sterben.
"Mum? Mum!" schreit Tris.
"Tris es tut mir leid aber wir müssen hier weg."
"Aber meine Mum."
"Sie hätte es so gewollt. Sie ist gestorben um dich zu retten, also setze dein Leben nicht aufs Spiel nur weil wir hier herumsitzen."
"Okay."
Ich helfe ihr hoch und zusammen rennen wir durch die Gassen.
Sie führt mich hin zu einem großen Gebäude.
Drinnen ist es etwas Dunkel.
Tris lehnt sich gegen die Tür und bricht nun endgültig in Tränen aus.
Was auch sonst, ihre Mutter ist in ihren Armen gestorben.
Ich würde auch nicht anders reagieren.
Kurzerhand beschließe ich sie einfach in den Arm zu nehmen.
Als sie sich beruhigt hat, gehen wir weiter.
"Tris hast du Will gesehen als du da draußen warst?" frage ich.
"Nein tut mir leid, habe ich nicht. Ich habe niemandem gesehen den wir kennen."
"Okay weißt du ich mache mir Sorgen. Ich habe einfach Angst das ihm was passiert."
"Ihm geht es bestimmt gut."
"Warum warst du bei Eric und den anderen?"
"Er hat mir das Serum nicht injiziert. Er wollte mich vor dem hier beschützen."
"Okay. Wenigstens geht es dir soweit gut."
Darauf kann ich nichts antworten.
Nichts ist gut.
Aber das werde ich ihr nicht sagen.
Nun bemerken wir das wir nicht alleine sind.
Tris erkennt sie alle sofort.
"Wo ist mein Vater?"
"Beatrice? Beatrice ich bin froh das es dir gut geht."
Er nimmt seine Tochter in die Arme.
"Wo ist deine Mutter?"
"Sie ist gestorben Dad. Um mich zu retten."
"Okay dann war ihr Tod nicht umsonst, wenigstens habe ich dich noch."
Während die beiden gesprochen haben tauscht hinter den andern Altruan ein Junge vor.
Er trägt blaue Kleidung, hat braune Haare und braune Augen.
"Beatrice." sagt er.
"Caleb." sie geht zu dem Jungen und nimmt in die Arme.
Es ist sehr rührend zu sehen das sie sich wiederhaben.
Ich würde meine Familie auch gerne wieder umarmen können.
"Wer bist du?" fragt mich Tris Vater.
"Ich bin Susan."
"Sie ist eine Freundin von mir Dad. Sie kann uns helfen."
"Mit was helfen?" fragt ein anderer Altruan.
Ihn erkenne ich sofort, es ist der Mann von dem Tag der Bestimmung.
Marcus Eaton.
Der Anführer der Altruan.
"Wir müssen das da draußen stoppen, bevor es zu spät ist. Wir müssen in das Hauptquartier der Ferox." erklärt Tris.
"Tris wir können nicht alle mitnehmen." meine ich.
"Ich weiß. Dad, Caleb ich möchte das ihr mitkommt."
"Ich werde auch mitkommen." mischt sich Marcus ein.
"Na gut. Aber das reicht auch schon." sage ich als ich sehe das Tris etwas dagegen einwenden möchte.
"Aber wie kommen wir da hinein, es wird von bewaffneten Ferox bewacht." meint Caleb.
Tris denkt nach, sieht mich an und nickt mir zu, ich nicke nur zurück.
"Der Zug." sage ich nur.
"Der Zug." antwortet sie.
"Was für ein Zug?" fragt ihr Vater.
"Das werden Sie früh genug herausfinden."
***
Am Bahngleis angekommen warten wir auf den Zug.
"Was machen wir wenn der Zug kommt?" fragt Marcus.
"Wir springen auf den Waggon." antwortet Tris.
"Du springst zuerst Tris, ich werde den anderen von unten Helfen und du von oben. Ist das okay für dich?" frage ich.
"Ja das ist ein guter Plan."
Und schon hören wir das rattern des Zuges.
Als die Lock schon vorbei ist rennt Tris und die anderen hinterher.
Zuerst sie, danach ihr Vater, dann Marcus.
Bei den beiden läuft es ohne größere Schwierigkeiten.
Nun ist Caleb an der Reihe.
"Renn schneller Caleb." schreie ich.
Er wird schneller und greift nach der Hand seiner Schwester.
Diese zieht ihn in den Waggon.
Nun bin ich an der Reihe und nach wenigen Sekunden steh ich neben Tris.
"Und was machen wir jetzt?" fragt Tris Vater.
"Wir warten." meine ich.
Er und Marcus setzen sich in eine Ecke des Waggons und irgendwann setzt sich Caleb zu ihnen.
Tris uns ich sitzen in einer anderen Ecke und reden.
"Tris ich kann nicht für ihre Sicherheit garantieren. Es kann immer etwas unverhofftes passieren."
"Ich weiß, ich bin dir einfach dankbar dass du es machst."
"Du weißt wenigstens das es ihnen gut geht."
"Deiner geht es auch gut, das weiß ich."
"Woher willst du das wissen?"
"Deine Mutter ist doch eine von Jeanine's besten Beraterinnen. Und dein Vater und dein Bruder sind einer der besten Wissenschaftler, ich denke das Jeanine solche Leute braucht."
"Du warst eine Ken?" fragt Caleb.
"Ja wieso?"
"Ich lasse euch mal alleine." sagt Tris.
Sie steht auf und Caleb setzt sich an ihren Platz.
"Wie ist dein Name?"
"Susan Jones."
"Ist Liam Jones dein Bruder?"
"Ja warum? Kennst du ihn?"
"Ja das tue ich, er war einer unserer Ausbilder."
"Geht es ihm gut?"
"Ich denke schon. Er war an manchen Tagen immer sehr niedergeschlagen. Jetzt weiß ich, denke ich wieso."
"Wegen mir."
"Su wir sind gleich da." höre ich Tris.
Schnell stehe ich auf und gehe an die offene Waggon Tür.
"Was passiert jetzt?" fragt Marcus.
"Wir werden springen." antwortet Tris.
"Schon wieder?" fragt ihr Vater.
"Ja wir werden auf ein Dach springen. Seht einfach nicht nach unten." meine ich.
Als es soweit ist lassen wir den Vater von Tris und Marcus zuerst springen.
Danach sie.
"Caleb jetzt du."
"Ich kann das nicht."
"Wir springen zusammen. Los gib mir deine Hand."
Zu meiner Überraschung gibt er mir wirklich die Hand.
"Auf drei."
"Eins, zwei,... drei." sage ich.
Wir nehmen anlaufen und springen.
Kurz vor der Landung lasse ich seine Hand los und lande unsanft auf dem Boden.
***
Nachdem wir alle gesprungen sind, weiß ich warum es bei den Ferox keine alten Menschen gibt.
Als ich unten angekommen bin, haben sich die beiden Männer über den harten Aufprall beschwert.
Wir laufen weiter in die Richtung, wo der Kontrollraum ist.
Von hier werden alle Ferox gesteuert.
Das erklärt auch warum Jeanine damals hier war.
Jetzt nur noch um die Nächste Ecke dann sind wir da.
Tris blickt hinüber ob die Luft rein ist.
Doch sie dreht sich schnell wieder zu uns um.
"Eine Wache, ich übernehme das Su. Bleib hier und passe auf sie auf."
"Okay."
Tris schleicht sich um die Ecke und kurze Zeit später höre ich jemanden voller Schmerz schreien.
Warte diesen Schrei kenne ich doch.
"Peter." sage ich.
Schnell renne ich um die Ecke und sehe Tris und Peter.
Er hält seinen Arm und Tris hat die Waffen noch oben.
Ich ziehe den Jungen in eine Umarmung, dieser erwidert sie mit einem Arm.
"Susan dir geht es gut."
"Was soll das, was machst du hier? Und warum hast du auf ihn geschossen?" frage ich Tris.
"Ist das wirklich nötig gewesen?" fragt ihr Vater.
"Ja das war es. Und jetzt los, bring uns in den Kontrollraum."
"Du hättest auch einfach sagen können das Susan dabei ist, dann hättest du nicht schießen müssen."
Ohne weiter zu reden läuft er vorne heraus, ich neben ihm.
An einer Ecke bleibt er abrupt stehen.
Zieht mich zum Glück noch nach hinten.
"Danke Peter."
"Da drinnen ist es was ihr sucht. Es stehen drei bewaffnete Wachen vor der Tür."
"Ich gehe und erledige das." meine ich.
"Das wirst du nicht, ich lasse dich nicht in den Tod gehen."
"Ich werde es machen."
"Nein Beatrice." sagt ihr Vater.
"Einer von uns muss gehen." meint sie.
Ihr Vater schaut auf die Waffe in ihrer Hand.
Dann geht alles ganz schnell.
Er greift nach ihr und geht um die Ecke, fängt an zu schießen.
So plötzlich die Schießerei begonnen hat, ist sie auch wieder vorbei.
Tris und Caleb sind die ersten, gefolgt von Marcus.
Peter hält mich zurück und sieht mich an.
"Warum bist du hier?"
"Ich will Tris helfen das alles hier zu stoppen. Und du?"
"Ich dachte hier wäre man am Sichersten. Meine bitte an Eric das du auch hier bleiben kannst hat er ignoriert. Aber das Serum hat er dir wie ich sehe nicht verabreicht."
"Du wolltest mich hier bei dir?"
"Ja aber Eric wollte dich bei sich."
"Können wir später weiter darüber reden. Wir müssen los."
"Du hast recht."
Als wir um die Ecke gehen sehe ich Tris wie versteinert dastehen.
Caleb kniet am Boden neben der Leiche seines Vater.
Marcus steht ebenfalls steif da und kann es nicht fassen.
Ich halte mir eine Hand vor den Mund und greife nach der gesunden Hand von Peter.
Tris blickt trifft meinen.
"Pass gut auf meinen Bruder auf, ich werde da jetzt reingehen."
"Das Verspreche ich dir Tris. Ich werde ihn mit meinem Leben beschützen wenn es sein muss."
"Danke Su." und damit verschwindet sie hinter der Tür.
Das war mein voller ernst.
Sie hat nun beide Elternteile verloren, wenigsten Caleb soll ihr bleiben.
Wenn es sein muss, werde ich diesen Jungen mit meinem Leben beschützen.
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