Der Eignugstest
An diesem Morgen wache ich schon früh auf.
Ich habe schreckliche Angst davor was passieren wird.
Heute ist es so weit, der Test wird meine Zukunft bestimmen.
Beim Frühstück bekomme ich keinen bissen hinunter.
Meine Mutter greift nach meiner Hand und drückt sie sanft.
"Alles wird gut. Du musst dich heute ja nicht entscheiden, der Test sagt dir nur, zu welcher Fraktion du am besten passt."
"Aber was ist wenn er sagt, das ich keine Ken bin?"
"Wir werden dich immer lieben, egal wie du dich entscheidest." sagt mein Dad.
Bevor ich das Haus verlasse verabschiede ich mich von meinem Eltern und Liam.
Draußen vor der Tür wartet Will schon.
"Hey, na wie geht es dir?" frage ich ihn.
"Denn Umständen entsprechend." sagt er.
"Und wie siehts bei dir aus?"
"Gleich wie bei dir."
Zusammen gehen wir zu dem großen Gebäude in dem die Tests durchgeführt werden.
Es gibt fünf Eingänge.
Jede Fraktion hat ihren eigenen.
An jedem stehen schon viele Jugendliche, mit Ausnahme der Ferox.
Wir reihen uns in der Schlange ein und warten auf den Einlass.
Mein Blick schweift zu den Altruan Jugendlichen.
Irgendwie fasziniert mich diese Fraktion.
Und doch könnte ich nie so Leben.
Kurz bevor die Türen geöffnet werden, kommt ein Zug angefahren.
Aus diesem springen die Ferox.
Schon wieder bin ich Fasziniert.
Diese Fraktion ist wirklich erstaunlich.
Als die ersten von Ihnen draußen sind rennen sie zu ihrem Eingang.
Dieser wird gerade geöffnet.
So wie alle anderen auch.
Wir treten ein und warten bis wir an der Reihe sind.
Ich bin die Nächste.
"Viel Glück." sagt Will.
"Danke dir auch."
Langsam öffne ich die Tür und trete ein.
Eine Frau mittleren Alters, sitzt an einem Schreibtisch und vor ihr ein Computer.
Sie steht auf und reicht mir die Hand.
Sie ist eine Altruan.
"Hallo mein Name ist Nathalie Prior. Ich werde den Test heute durchführen. Bitte setzt dich auf den Stuhl."
"Hallo Mrs. Prior." sage ich und gehe auf den Stuhl zu und setze mich anschließend.
"Du musst nicht nervös sein Susan."
"Woher wissen sie das?"
"Das du Nervös bist? Meine Tochter hat heute morgen genau so ausgesehen."
"Ich denke jeder fühlt sich heute gleich."
"Bestimmt. Hier trink das."
Sie reicht mir ein Gefäß mit blauer Flüssigkeit.
Dieses Trinke ich ohne weitere Fragen zu stellen.
Danach werden meine Augen schwer und schließen sich von selbst.
Als ich sie öffne bin ich in dem selben Raum.
Nur ist Mrs. Prior nicht hier.
Ich bin alleine, in einem Raum voller Spiegel.
Vor mir erscheinen auf Erhöhungen zwei Gegenstände.
Auf der einen ein Teller mit einem Steak, auf der anderen ein Messer.
Mein Spiegelbild neben mir beginnt zu sprechen.
"Wähle."
"Wieso? Für was?"
"Wähle." sagt es erneut.
Und ich wähle.
Aus irgendeinem Grund habe ich das Messer gewählt.
Es kam mir gerade am besten vor.
Plötzlich höre ich ein lautes knurren hinter mir.
Schnell drehe ich mich um.
Vor mir steht ein großer Schäferhund.
Dieser knurrt mich bedrohlich an.
Dann beginnt er auf mich zu zu rennen.
Instinktiv Knie ich vor den Hund, um im zu zeigen das ich Respekt vor ihm habe.
Er hört auf zu knurren und ist ganz freundlich.
Er lässt sich sogar Streicheln.
"Hundi." höre ich ein kleines Mädchen sagen.
Sie ist eine Altruan und vielleicht acht Jahre alt.
Der Hund geht auf sie los, ich stehe schnell auf und renne ihm und der kleinen hinterher.
Ich habe den Hund eingeholt, habe mich auf in geworfen, hebe das Messer, doch ich bringe es nicht fertig zuzustechen.
Stattdessen werfe ich es weg.
Das Bild verändert sich, der Hund sowie der Raum mit den Spiegeln ist weg.
Nun bin ich in einem Bus, ein Mann mit einer Zeitung sieht mich an und fragt: "Kennst du diesen Mann?"
Er kommt mir wirklich bekannt vor, aber soll ich ihm die Wahrheit sagen oder nicht?
Ich entscheide mich für ja.
"Ja der Mann kommt mir bekannt vor." sage ich.
"Wirklich woher?"
"Keine Ahnung. Aber es scheint als hätte ich sein Gesicht schon mal gesehen."
"Okay danke für die Information."
"Keine Ursache, das habe ich gerne gemacht."
Und schon bin ich wieder wach.
Das weiß ich daran weil Mrs. Prior da ist.
"Du musst hier raus. Schnell."
"Aber was ist mein Test Ergebnis?"
"Ken." sagt sie.
"Und Candor und Ferox." nach einer kurzen Pause.
"Was? Drei Fraktionen? Das ist unmöglich." meine ich.
"Nein ist es nicht, nur sehr selten. Du bist eine Unbestimmte."
"Unbestimmt." meine ich leise zu mir selbst.
"Das darf niemand erfahren. Hörst du, noch nicht einmal deine Eltern. Das muss ein Geheimnis bleiben. Wenn es jemand erfährt bist du in Gefahr. Ich habe dein Ergebnis per Hand eingetragen, offiziell wird es Ken heißen."
"Aber was soll ich morgen bei der Zeremonie machen? Der Test sollte mir doch sagen was ich wählen soll."
"Der Test hat bei dir versagt. Jetzt bist du auf dich alleine gestellt. Geh nach Hause und sage dir wurde Schlecht und ich habe dich nach Hause geschickt."
Ich kann nur nicken, bevor ich den Raum verlasse und nach Hause gehe.
Das hätte ich nie erwartet, ich bin eine Unbestimmte.
Was soll ich morgen tun?
Für welche Fraktion soll ich mich entscheiden?
Zuhause angekommen gehe ich wieder in mein Zimmer und lege mich auf mein Bett.
Den ganzen restlichen Tag denke ich darüber nach, was ich morgen tun soll.
Am Abend kommen meine Eltern und Liam von der Arbeit nach Hause.
Zusammen bereiten wir das Abendessen vor.
Als das getan ist setzten wir uns.
"Und wie war dein Testergebnis?" fragt Liam.
"Du weißt dass ich das nicht verraten darf." sage ich.
"Deine Schwester hat recht Liam. Das ist sehr Erwachsen von dir." sagt meine Mutter.
Nur schwach kann ich ihr zu lächeln.
"Schatz was war heute beim Test los? Warum bist du so früh gegangen?" fragt Mum.
"Mir wurde schlecht."
"Wer hat dich nachhause geschickt?" fragt Dad.
"Die Frau die mich getestet hat."
"Von welcher Fraktion war sie?" fragt er nach.
"Altruan."
Er nickt nur.
Nach dem Abendessen nimmt mich meine Mutter in die Arme.
"Geh gleich ins Bett und bleib nicht mehr zu lange auf. Du hast morgen einen großen Tag vor dir."
"Okay mache ich."
"Und mach dir keine Sorgen. Egal wofür du dich morgen entscheidest, wir werden dich immer lieben."
"Danke Mum."
Ebenso mein Dad und Liam nehmen mich in die Arme, sagen das gleiche wie sie.
Danach gehe ich in mein Zimmer, ziehe mich um und lege mich in mein Bett.
Lange starre ich an die Decke.
Was soll ich morgen machen?
Zumindest weiß ich in welche Fraktionen ich nicht passe.
Die Amite fallen schon mal weg.
Wenigstens etwas, bleiben also noch vier Fraktionen.
Die Altruan fallen auch weg.
Ich kann nicht auf alles verzichten.
Die Candor?
Möchte ich wirklich immer bis ans Ende meiner Tage die Wahrheit sagen?
Nein auch das kann ich nicht.
Bleiben also noch Ken und Ferox.
Ferox.
Sie haben mich schon immer fasziniert, ich habe sie schon immer beneidet.
Andererseits ist hier meine Familie.
Würde ich ihre Initiation überleben?
Mit diesen Gedanken schlafe ich letztendlich dann doch ein.
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