Bei den Amite

Als wir bei den Amite ankommen, braucht es viel Überredungskunst das wir bleiben dürfen.
Aber dank Marcus wurde es sehr viel einfacher als gedacht.
Johanna Reyes, die Repräsentantin der Amite führt ein kurzes Gespräch mit ihm, danach steht fest das es für Sie in Ordnung war.
Da in dieser Fraktion aber alles gemeinsam entschieden wird, gab es am Abend eine Volksabstimmung.
Zu unserem Glück war die Mehrheit dafür.
Unsere momentane Unterkunft ist ein kleines Nachtlager.
Tris und Four haben sich zwei Matratzen nebeneinander ausgesucht.
So auch Caleb, Peter und ich.
Ich wollte nicht das Caleb der einzige ist der alleine sein muss, oder in der Nähe von Marcus.
Peter ist natürlich von Anfang an nicht sonderlich begeistert davon gewesen. 
Doch nach einer Unterhaltung zwischen uns war er damit Einverstanden.
Um ihn von dem Tod seiner Eltern abzulenken rede ich mit ihm über die Ken.
Er erzählt mir wie Liam sich als Ausbildungsleiter geschlagen hat.
"Hast du eine Vermutung wo er sein könnte?" frage ich mit leichter Hoffnung.
"Nein tut mir Leid Susan."
"Schon okay, ich habe auch nichts anderes erwartet."

"Su kommst du bitte mal." meint Peter.
"Ich unterhalte mich gerade mit Caleb."
"Schon okay, geh mit deinem Freund mit, ich wollte mich hier sowieso mal umschauen."
"Na gut."
So stehe ich auf und nehme Peters Hand entgegen.
Zusammen verlassen wir unser Nachtlager.
"Also was gibt es?"
"Ich möchte mit dir alleine sein, das kommt selten genug vor." sagt er.
"Du hast recht. Wo sollen wir hingehen?"
"Lass uns erst mal ein Stück laufen, mal sehen wo wir landen." sagt er lächelnd.
So laufen wir beide nun schweigend nebeneinander her.
Entlang der Felder ist es Wunderschön, von hier aus kann man den Ausblick genießen.
Bei den Amite ist es gar nicht so schlimm wie ich immer dachte.
Naja die ganze Zeit fröhlich zu sein, immer zu lächeln, wenn man davon einmal absieht natürlich.
Wenigstens kann ich hier mal alleine mit Peter Zeit verbringen.
Der Junge Mann hat recht, so oft kommt es nicht vor.
Auf einer Wiese nimmt er Platz und zieht mich zu sich herunter.

"Peter."
"Ja Süße."
"Was ist nur los mit dir?"
"Du veränderst mich, bei dir bin ich ein anderer Mensch. Ausgeglichener, zufriedener und netter."
"Ich weiß, und das ist etwas unheimlich."
"Wirklich? Soll ich stattdessen wieder der Arsch von früher sein?"
"Nein bitte nicht."
Er legt sich hin und ich mache es ihm gleich.
Ich sehe das grinsen auf seinem Gesicht und frage mich was er als nächstes Vorhat und an was er wohl gerade denkt.
Das lässt sich jedoch schnell beantworten, denn im nächsten Moment beugt er sich über mich und gibt mir einen Kuss.
Sofort erwidere ich diesen.

"Peter du weißt das wir hier nicht für immer bleiben können."
"Ja das weiß ich. Wo sollen wir hin?"
"Wir sollten die anderen Ferox suchen."
"Aber sie könnten überall sein. Und warum sollten wir das überhaupt machen? Wir könnten einfach zusammen weg, wohin wir wollen."
"Hast du vergessen das wir auf der Flucht sind? Früher oder später würden Sie uns überall finden. Und ich kann hier nicht einfach weg."
"Wieso nicht?"
"Ich muss Will und Chris finden. Nicht zu wissen was aus den beiden geworden ist, oder wie es ihnen geht das macht mich fertig."
"Na gut, wir werden sie suchen und danach verschwinden."
"Zuerst sollten wir zu den anderen zurück gehen."

Ich schubse ihn von mir runter und möchte aufstehen.
Dieses vorhaben wird von Peter jedoch verhindert.
Er hält mich zurück und drückt mir noch einen Kuss auf die Lippen.
Als wir uns voneinander lösen steht er auf und reicht mir seine Hand.
Er hilft mir hoch und wir machen uns auf den Weg zu der Großen Glaskuppel der Amite.
Ihr Zentraler Punkt wenn man so möchte.

***

Nachdem sich Peter vorgedrängelt hat um vorne bei Four und Tris zu stehen, holen wir unser Essen.
Caleb steht direkt hinter mir.
"Hey Tris, war der Fransenlook Absicht oder doch eher ein Unfall?" fragt er sie.
"Peter es reicht, kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten." meint Four.
"Okay wir beruhigen uns jetzt erstmal alle wieder. Lass den Scheiß." wende ich den letzten Satz direkt an Peter.
Als wir unser Essen haben gehen wir an einen freien Tisch.
Natürlich kann er seine Klappe nicht halten.
"So fühlen sich Leute auf der Flucht also."
"Auf der Flucht? Wir sind auf der Flucht?" fragt Caleb.
"Was? Hast du es deinem Bruder nicht erzählt? Ja Jeanine macht den Leuten weiß das eine kleine Gruppe abtrünniger den Angriff auf die Altruan geplant und ausgeführt haben. Wir sind offiziell auf der Flucht."
"Peter es reicht. Hör auf damit." sage ich erneut.
"Was? Er hat ja wohl ein recht darauf es zu erfahren."
Wir setzen uns und überlegen unseren nächsten Schritt.
"Wir müssen Jeanine töten." meint Tris.
"Das ist doch nicht dein ernst Beatrice? Du kannst doch nicht einfach herumlaufen und Leute töten."
"Doch das werde ich. Jeanine muss für das Bestraft werden was sie uns angetan hat."
"Ja aber mach das am besten ohne Caleb. Nicht das er deinetwegen auch noch draufgeht."
"Was?" fragt sie.
Oh nein.
"Naja du weißt du, so wie deine Eltern."

Tris schnappt sich ihr Messer und versucht Peter damit zu verletzen.
Caleb und ich springen auf und Peter wirft den Tisch um.
Tris verletzt ihn mit dem Messer an der Wange.
Sofort gehe ich dazwischen damit sie ihn nicht weiter Verletzen kann.
Doch genau in diesem Moment holt sie erneut aus und erwischt mich am Unterarm.
"Tris hör auf, beruhige dich." versuche ich auf sie einzureden.
"Es reicht." sagt auch Four und zieht sie von uns weg.
"In mein Büro, Sofort!" Ich bitte um Ruhe, es ist alles in Ordnung. Esst in ruhe weiter." ertönt die Stimme von Johanna.
Ich greife Peters Hand und gehe mit diesem vor.
Caleb folgt uns.
Hinter ihm Tris und Four.
Das Büro von Johanna ist über einem der Pferdeställe.
Dort gehen wir jetzt hin.

Peter und Tris sitzen auf zwei Stühlen.
Caleb hat sich ebenfalls hingesetzt.
Four steht mitten im Raum und redet mit Johanna.
Ich stehe neben Peter und sehe seine Wange an.
Es ist nur ein kleiner Schnitt, nicht sonderlich Tief, es blutet nicht mal mehr.
Doch ich muss zugeben das der Schnitt an meinem Arm brennt.
Deshalb fahre ich vorsichtig mit meinen Fingerspitzen darüber.
Peter sieht mich kurz mit einem besorgten Blick an, doch ich schüttle den Kopf.
Im nächsten Moment spüre ich zwei Hände an meiner Taille die mich nach unten ziehen.
Und schon sitze ich auf seinem Schoß.
"Johanna bitte, ich werde Versprechen das so etwas nie wieder Passieren wird." sagt Four.
"Habe ich euch nicht klar und deutlich zu verstehen gegeben, was zu den Bedingungen gehört damit ihr hier bei uns Unterschlupf suchen dürft?"
"Es war doch von vornerein klar das wir nicht lange hier bleiben können." sagt Tris.
"Eine." sagt Johanna.
"Eine was?" möchte Tris wissen.
"Eine weitere Chance." sagt sie.
"Ich sehe das du leidest Tris. Weißt du ich wurde nicht als Amite geboren. Auch ich musste schwere Entscheidungen treffen und davon waren nicht immer alle richtig. Aber ich habe mit der Zeit gelernt zu Vergeben. Anderen und mir selbst." erklärt sie.
Durch diese Worten bekommt sie Tränen in die Augen.
Sie tut mir Leid, ich kann sehen das sie leidet doch kann ihr nicht helfen.
Plötzlich kommt ein junger Mann von den Amite zu Johanna geeilt und möchte unter vier Augen mit ihr reden.
Im selben Moment ertönen laute Motorengeräusche.

Schnell stehe ich auf und gehe zu dem Fenster.
Four stellt sich neben mich.
Zwei Fahrzeuge der Ken fahren über die Felder und zerstören die Zäune.
Genau vor dem Gebäude kommen sie zum stehen.
Aus den Wagen steigen Max und Eric.
Unsere Blicke treffen sich besorgt.
"Sie sind hier." meint Four.
"Wer sind sie?" will Caleb wissen.
"Max und Eric." sage ich.
"Bleibt hier und gebt keine lauten Geräusche von euch." sagt Johanna und geht mit dem Mann nach unten.
Meine Hand greift automatisch nach der von Peter.
Doch als ich erneut einen Blick nach unten werfe, und Eric sehe spüre ich das mein Puls ein wenig steigt.
Als ich ihn das letzte mal gesehen habe, war er verwundet, von Tris angeschossen.
Nun geht es im besser.
"Alles wir gut." flüstert mir Peter ins Ohr.
Ich nicke nur leicht als Zeichen das ich ihn Verstanden haben.
Wir laufen leise zu der Treppe, doch bleiben alle wie angewurzelt stehen als wir Eric reden hören.
"Was ist da oben?"
"Mein Büro."
Im nächsten Moment wiehert ein Pferd und wir nutzen diesen kurzen Augenblick.
Leise schleichen wir uns an der Treppe vorbei zu einem Fenster das auf ein kleines Vordach hinaus führt.

Tris öffnet es und sieht kurz raus.
"Wollt ihr etwa aus dem Fenster springen?" fragt Caleb.
"Ja das ist unsere einzige Fluchtmöglichkeit."
Unser ehemaliger Ausbilder dreht sich zu uns um und sieht direkt Peter an.
"Es wäre gut wenn wir zusammenarbeiten und nichts passiert das uns verraten könnte."
"Ja ist klar." meint er.
Peter sieht mich an und flüstert mir etwas ins Ohr.
"Das mache ich nur damit wir in Sicherheit sind. Ich hoffe du kannst mit Verzeihen."
Im ersten Moment bin ich leicht verwirrt doch als ich begreife was er vorhat, ist es schon zu spät.
"Hey sie sind hier oben. Eric sie sind hier." schreit er.
Wütend und enttäuscht sehe ich ihn an.
Er versucht mich aufzuhalten und greift nach meinem Arm.
Ich schüttle den Kopf und befreie mich aus seinem Griff.
Peter versucht es erneut, doch er weiß das es nichts bringen wird.
Deswegen gibt er mir einen kurzen Kuss und ich renne danach zum Fenster.
Caleb und Tris sind schon draußen, Four hilft mir und lässt mich zuerst raus.
Unten vor dem Fenster stehen zwei bewaffnete Wachen und Zielen auf das Büro.
Wir springen und Tris und Four überwältigen die beiden und nehmen diesen die Waffen ab.
Caleb steht abseits und beobachtet das ganze Szenario.
Tris reicht mir eine der Waffen.

Sofort rennen wir los.
Was wird aus Peter werden?
Diesen Gedanken schiebe ich schnell beiseite als hinter uns Schüsse zu hören sind.
Als wir den Wald verlassen sehen wir schon die Gleisen.
Die einzige Chance lebend aus dem ganzen zu kommen ist ein Zug.
Eric und die anderen Ferox die zu den Ken übergelaufen sind verfolgen uns.
"Hört ihr das?" fragt Tris.
"Was?" fragt Caleb außer Atem.
"Der Zug." meint Four.
"Schnell wir können es schaffen." sage ich zu ihnen und ziehe das Tempo noch einmal an.
Four bleibt stehen und gibt uns Rückendeckung.
Wir rennen über die freie Fläche in Richtung Gleise.
Nun sind es Tris und ich die Four Rückendeckung geben.
Er rennt zu uns und der Zug ist schon zum greifen nahe.
Wir können es tatsächlich schaffen.
Gerade rechtzeitig kommt er bei uns an und wir rennen neben dem Zug her.
Im richtigen Moment schwingt sich Tris auf den Waggon und öffnet die Tür.
Sie springt rein und ich hinterher.
Danach hilft Four Caleb nach oben, wo wir schon bereit stehen und ihm helfen.
Four ist der letzte der den Waggon betritt.
Letzte Schüsse sind zu hören.
Alle stehen wir nun da und sind außer Puste.
Doch wie so oft, bleibt keine Zeit um lange zu verschnaufen.
Denn wir sind von allen Seiten von Personen umzingelt.




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