Járnsmiðurinn minn - Kapitel 4
Stiegson trat zu Ulf, dem die Schulter verbunden wurde. „Wie schlimm ist es?", fragte der Mann, der unter der Göttin Hel kämpfte.
„Wir haben mehrere Tote und einige Verletzte aus beiden Dörfer zu betrauern. Sie haben für unsere Freiheit gekämpft und wir werden sie an Ragnarök wiedersehen."
Ulf nickte. „Und Eyris?" Er hatte davon gehört.
Auf Stiegsons Gesicht trat ein dunkler Blick. „Er ist noch im Schlaf. Iorund ist an seiner Seite." Sie wusste nicht, ob er aufwachen würde oder seinen letzten Atemzug tun würde.
Erneut nickte Ulf. „Stiegson, es gibt etwas, das wir besprechen müssen."
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Iorund trat aus dem Fluss und ging zurück. Er hatte sich nur kurz gewaschen, damit er so schnell es ging wieder bei ihm sein würde. Als er sein Schlafzimmer betrat, erstarrte er. Sturmgraue Augen schauten ihm entgegen und sofort war er bei Eyris, kniete neben ihm.
„Eyris, kannst du mich hören?", fragte er aufgebracht, sein Herz schlug ihm bis zum Hals.
Eine Hand legte sich an seine Wange und er sah den Ausdruck von Schmerz in den Augen. „Bist du mir nach Asgard gefolgt?", erklang die leise, raue Stimme des Eisprinzen. War Iorund gefallen?
Eine warme Hand legte sich auf die von Eyris und Erleichterung trat in die Augen des Wikingers, der neben dem Bett kniete. „Nein, Ísprinsinn minn. Du bist am Leben, die Götter haben deine Seele verschont."
Ich lebe? Wie? Er spürte den Schmerz an seiner Hüfte und die Schwäche in seinem Körper, doch er atmete. Er war nicht in Asgard, er war in Iorunds Schlafgemach. Erleichterung durchströmte ihn und er schloss die Augen.
„Ruh dich aus, ich bringe dir Wasser und Nahrung", erklang die tiefe Stimme, die ihn beruhigte. Er nickte nur. Ich bin zurückgekehrt. Zurück zu ihm. Er hatte sein Versprechen gehalten.
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In den darauffolgenden Tagen wurden die Toten verbrannt und diesen gedacht. Man bedankte sich für ihre Opfer und beschwor den Tag, an dem sie sich wiedersehen würden. Die Freiheit hatte ihre Opfer gefordert, doch sie hatten gesiegt. Beide Dörfer würden ihre Verstorbenen betrauern, doch erneut war das Band zwischen ihnen gestärkt worden.
Jeder kehrte in sein Dorf zurück, nur der Eisprinz blieb. Der Schmiedemeister kümmerte sich um diesen, bis er so weit genesen war, dass er sich schmerzfrei bewegen konnte.
Eyris fuhr über die Narbe an seiner Seite. Sie war geschlossen und er konnte sich uneingeschränkt bewegen. Die Muskeln, die er in der Zeit seiner Genesung verloren hatte, würde er wieder antrainieren, doch dies würde er Schritt für Schritt angehen.
Iorund hatte in dieser Zeit nie Hand an ihn gelegt, hatte ihn nur gesund gepflegt. Er wusste, dass er diesem Mann sein Leben zu verdanken hatte, das hatte er von Jesper erfahren, der ebenfalls wieder genesen war. Iorund hatte die Anweisung missachtet und war in die Schlacht geritten, um ihn zu retten. Wäre dieser Wikinger nicht gewesen, wäre er nun im Jenseits.
Nachdenklich zog er sein Oberteil über und lief in die Küche, in der dieser Mann stand und Essen vorbereitete. Er schlang seine Arme um ihn und legte seine Stirn in dessen Nacken.
Iorund spürte die Wärme und schloss die Augen, genoss die Nähe. „Übst du bereits für deinen Mann zu sorgen?", erklang Eyris' Stimme an seinem Ohr.
Ein Lachen entkam ihm. „Wenn dieser zustimmt, der Meine zu sein, werde ich ihn mit Vergnügen umsorgen."
Mit dieser Antwort hatte Eyris nicht gerechnet, trat einen Schritt zurück. Sein Herz schlug wild. In der Zeit seiner Genesung war ihm etwas klar geworden - er wollte an der Seite dieses Mannes bleiben. „Dann musst du mich wohl nach unseren Gebräuchen ehelichen."
Dieses Mal wirbelte Iorund herum und schaute ihn erstaunt an. Hat er das gerade wirklich gesagt? Hatte er sich verhört? Er trat zu dem Mann mit den sturmgrauen Augen, zog ihn zu einem leidenschaftlichen Kuss an seine Lippen. Als er sich löste, grollte er: „Sei vorsichtig, ansonsten werde ich dich nie wieder aus meinen Armen entlassen, Ísprinsinn minn."
Eyris umschlang den Wikinger, fuhr in dessen Haare. „Dasselbe gilt für dich, Járnsmiðurinn minn", erwiderte er.
Beide schauten sich mit glühenden Augen und Iorund umschlang seinen Liebsten, trug ihn in ihr Schlafgemach. Dort legte er ihn auf sein Bett, beugte sich über diesen.
„Du gehörst mir", sagte er mit tiefer Stimme.
Ein Lächeln trat auf die Lippen des Mannes unter ihm. „Das habe ich doch von Anfang an."
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Diese Kurzgeschichte gehört der Autorin E. M. Holland (Profil: Nezumigami).
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