Kapitel 42
Isabellas Sicht
Es sind noch 5 Tage bis zum Weihnachtsball.
Wir sitzen beim Frühstück und Ron und Harry überlegen, wen sie noch fragen könnten. Genervt verdrehe ich die Augen. Die beiden bekommen es einfach nicht hin, irgendein Mädchen zu fragen.
"Jungs, wenn ihr euch nicht langsam mal ranhaltet, dann erscheint ihr beide am Freitag wohl ohne Begleitung auf dem Ball!" "Das wissen wir auch ..." "Okay Harry. Wenn wir heute Abend in den Gemeinschaftsraum kommen, dann haben wir beide eine Begleitung für den Ball, einverstanden?" Harry nickt zustimmend und ich schüttle nur argwöhnisch den Kopf. Da bin ich ja mal gespannt ... "Na dann viel Glück euch beiden. Ich mach schon mal los. Wir sehen uns in Geschichte." Ich nehme mir noch einen Muffin und gehe zwischen den Tischen hindurch.
Beim Vorbeigehen wuschle ich George durch die Haare und kneife Fred in die Seite. "Du schuldest mir übrigens noch Geld. Schließlich habe ich meine Wette bei der ersten Prüfung gewonnen.", ich strecke ihm die Zunge raus und verlasse die große Halle.
Schnell hole ich noch meine Tasche aus dem Schlafzimmer und mache mich dann auf den Weg zu meiner ersten Stunde. Ich habe mir heute vorgenommen Draco auszuquetschen, um herauszufinden in wen er verliebt ist. Zwar kann ich es mir prinzipiell schon denken, aber sicher ist sicher! Im Klassenzimmer angekommen, lasse ich meine Tasche auf der hintersten Bank fallen und setze mich auf den dazugehörigen Stuhl. Während ich meine Schreibsachen auf den Tisch lege, spüre ich zwei Blicke auf mir. Lächelnd drehe ich mich zu meinem Banknachbarn.
"Warum hast du dich hierhergesetzt? Sitzt du nicht eigentlich weiter vorne?", stirnrunzelnd sieht er mich an. "Eigentlich schon. Aber ich wollte schon immer mal neben meinem Lieblingsbruder sitzen.", frech grinse ich ihn an. "Isabella, was soll das. Das ist mein Platz!", ein wütender Goyle ist hinter mir aufgetaucht. Ich drehe mich zu ihm um und sage nur: "Tja, wer zu spät kommt, den bestraft das Leben." Unschuldig zucke ich mit den Schultern. "Trotzdem ist das mein Platz!" Verärgert stehe ich auf und baue mich vor Goyle auf.
"Heute werde ich hier sitzen, verstanden?", böse funkle ich ihn an, "Dort drüben ist noch ein Platz frei." Ich weiß, dass er Angst vor mir hat. Deshalb geht er auch ohne weiteren Widerstand auf den Platz, den ich ihm gerade gezeigt habe.
Mit hochgezogenen Augenbrauen sieht Draco mich an: "Wehe, du fängst wieder damit an!" "Womit?", unschuldig lächle ich ihn an. "Das weist du ganz genau.", genervt dreht er sich wieder nach vorne. "Nein, weis ich wirklich nicht. Was meinst du denn? Willst du mir irgendetwas erzählen?" Ich grinse ihn frech an. "Haha, sehr witzig Bella." "Okay, ich sehe, du bist nicht wirklich in Stimmung. Beantworte mir bloß eine Frage: Hatte ich gestern Abend recht?"
Draco tut so, als hätte er meine Frage nicht gehört und blättert in seinem Buch herum. Ungeduldig nehme ich es ihm weg und schaue ihn fragend an: "Also?" Genervt zieht er das Buch wieder zu sich und flüstert: "Keine Ahnung." "Wie 'Keine Ahnung'? Du musst doch wissen, ob du ver...", weiter kam ich nicht, weil er mir seine Hand vor den Mund hält. Eindringlich sieht er mich an: "Wag es bloß nicht, das Wort laut auszusprechen!" "Schon gut."
Also, du musst doch wissen, ob du verliebt bist oder nicht! Wenn ich es laut nicht sagen darf, dann eben per Telepathie. Ich weiß es aber nicht, Bella! Ich war noch nie verliebt! Woher soll ich denn wissen wie es sich anfühlt?! Mitfühlend schaue ich ihn an: Wenn du sie siehst, dann hast du nur noch Augen für sie und bist innerlich total aufgewühlt. Deine Gedanken schweifen ständig zu ihr. Sie geht dir einfach nicht mehr aus dem Kopf, egal was du machst... Wenn es sich so anfühlt, dann bist du in sie verliebt. Verzweifelt schaut er mich mit großen Augen an: "Wirklich?"
Lächelnd nicke ich. "Jetzt, wo ich dir das so schön erklärt habe, kannst du mir ja auch sagen wer es ist, oder?", schmunzelnd beobachte ich seine Reaktion. Ein paar Minuten sagt er gar nichts, und scheint innerlich mit sich zu ringen. Ich habe schon aufgehört auf eine Antwort zu warten, und habe mich dem Unterricht zugewandt, der allerdings nicht viel aufschlussreicher ist als mein Gespräch mit Draco. Nach einer gefühlten Ewigkeit klingelt es endlich zur Pause und alle packen ihre Hefte ein. Nur Draco sitzt noch immer da und starrt vor sich hin.
"Draco, es hat geklingelt.", genervt hebe ich meine Tasche hoch und werfe sie mir über die Schulter. Ich drehe mich um und will das Zimmer gerade verlassen, als mich jemand am Arm festhält und zur Seite zieht. Es ist Rosalie. Angespannt beobachtet Draco meine Reaktion. Die ersten Sekunden verändern sich meine Gesichtszüge nicht, da ich erst einmal meine Gedanken ordnen muss. Doch als ich die Information verarbeitet habe, fange ich an zu lächeln.
Grinsend laufe ich durch die Gänge auf der Suche nach Rosalie Black. Nach einer Stunde der erfolglosen Suche setze ich mich auf ein Fensterbrett und überlege, wo ich noch suchen könnte. Sie könnte in ihrem Gemeinschaftsraum sein, oder in ihrem Zimmer. Aber da komme ich nicht hin. Ich beschließe, noch in der Bibliothek nachzusehen, ansonsten muss ich bis zum Abendessen warten.
Doch ich habe Glück, Rosalie sitzt allein an einem der hinteren Tische. Zielsicher gehe ich auf sie zu und setze mich zu ihr.
"Hey Rose. Hast du kurz Zeit?"
"Klar. Was ist los?"
"Bitte verzeih mir die direkte Frage, aber hast du einen Freund?", verwundert schaut mich Rosalie Black an. "Ähm nein, wieso?" "Nur so. Und hast du denn schon eine Begleitung für den Weihnachtsball?" "Habe ich auch nicht. Aber wieso willst du das alles wissen?" "Ach. Ich habe da so einen Freund und der ... Naja, wie soll ich sagen ... Also dieser Freund interessiert sich quasi für dich. Und da dachte ich, kundschafte ich mal die Lage aus bevor er sich maßlos blamiert.", grinsend beobachte ich ihre Reaktion. "Ich hätte nicht gedacht, dass sich jemand für mich interessiert ... "
Jetzt bin ich diejenige, die verwundert guckt: "Wieso das denn? Du bist doch mega hübsch und schlau und nett." "Das ist schon möglich, aber es ist nicht so einfach Freunde zu finden, wenn man aus einer unbeliebten Familie stammt." Ich lache wissend auf. "Oh ja. Das Gefühl kenne ich nur zu gut." Ich wechsle das Thema und versuche herauszufinden, ob sie auf irgendeinen Jungen steht. Allerdings versucht sie die ganze Zeit herauszufinden, wer dieser Freund ist, der angeblich auf sie steht. In der nächsten halben Stunde unterhalten wir uns noch weiter über Jungs und den Ball.
"George hat echt Glück mit seiner Ballbegleitung.", lächelnd sieht Rose mich an."Wieso?", verwundert ziehe ich die Stirn kraus. "Naja, du bist wahnsinnig hübsch und witzig. Und tanzen kannst du bestimmt auch gut.", begeistert sieht sie mich an. Wieso denkt sie, dass ich mit George auf den Ball gehe.
"Ich gehe mit Seamus auf den Ball. Wie kommst du darauf, dass ich mit George gehe.",schmunzelnd beobachte ich ihren verdutzten Gesichtsausdruck.
"Naja, du hast so begeistert von ihm geredet, und ihr hängt immer zusammen ab.", entschuldigend zuckt sie mit den Schultern. "Er ist mein bester Freund. Ich wäre gerne mit ihm hin gegangen. Aber in der Zeit, als Seamus mich gefragt hat, hatte ich ziemlichen Zoff mit George, daher ..."
Sie sieht mich mitfühlend an, bevor sie das Thema wechselt. „Sag mal, ist es wahr, dass du ein paar Jahre in Deutschland zur Schule gegangen bist?" Verwirrt über den plötzlichen Themenwechsel, nicke ich nur stirnrunzelnd. „Wie cool ist das denn? Dann sprichst du ja sicherlich auch deutsch, oder?" Schmunzelnd antworte ich ihr auf Deutsch: „Natürlich." Die nächsten Minuten reden wir deutsch mit einander, und ich erfahre, dass Rosalie in Deutschland aufgewachsen ist, da ihre Mutter von dort kommt. Nach dem Tod ihrer Mutter, den sie glücklicherweise ganz gut überwunden hat, ist sie nach London gekommen, um bei ihrem Vater zu leben. Nur saß Sirius Black zu der Zeit in Askaban und so hat sich ein grimmiger Hauself um sie gekümmert. Remus Lupin, der das letzte Jahr hier unterrichtet hat, ist ihr Patenonkel und hat sie zuhause unterrichtet.
Wir unterhalten uns noch ein paar Minuten, bis ich meinen Bruder an einem Tisch ganz in unserer Nähe entdecke. "Du Rose, ich muss noch was klären, wir sehen uns.", fröhlich stehe ich auf und gehe zu Draco. Ich lasse mich neben ihm fallen: "Hast du uns beobachtet?", grinsend nehme ich zur Kenntnis wie er ertappt seinen Blick senkt.
"Ich wusste gar nicht, dass ihr euch so gut versteht." "Ach weißt du, ich verstehe mich eigentlich mit jedem gut, aber ja, du hast schon recht: Mit Rose verstehe ich mich super!" "Über was habt ihr euch die ganze Zeit unterhalten?" "So typische Mädchenthemen: Weihnachtsbaum, Jungs, Liebe ...", unschuldig lächle ich ihn an. "Was!? Du hast ihr doch aber nichts über mich erzählt, oder?", entsetzt richtet er sich auf. "Natürlich nicht. Ich habe nur mal für dich die Lage gecheckt.", wissend verschränke ich die Arme vor der Brust und lehne mich zurück.
"Und?", ungeduldig zappelt er herum. "Du hast freie Bahn. Sie hat weder einen Freund noch eine Ballbegleitung ... Du musst sie unbedingt fragen, ob sie mit dir hin geht. Sie möchte so gerne zum Ball gehen, aber ohne Begleitung geht sie nicht." "Mit mir will sie bestimmt nicht gehen ..." "So ein Quatsch. Rose ist da nicht so wählerisch. Sie ist eine Black, sie kennt das Gefühl nur nach dem Namen eingestuft zu werden. Sie gibt jedem eine Chance.", aufmunternd stupse ich ihm in die Seite. „Und keine Sorge, von mir erfahren es unsere Eltern sicher nicht!"
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