Kapitel 37
Isabellas Sicht
Alle Schüler und Lehrer sind in der großen Halle versammelt und warten gespannt auf die Auswahl der Champions.
Als Dumbledore vortritt und mit einer Handbewegung den Saal verdunkelt, sind alle leise und beobachten jede seiner Handbewegungen.
"Kommen wir nun zu der Auswahl der trimagischen Champions!", langsam geht er auf den Feuerkelch zu. Er hebt seine Hand und über dem Kelch erscheinen blaue Flammen.
Mit einem leisen 'Puff' spuckt der Kelch einen kleinen Zettel aus. Dumbledore fängt ihn auf und sagt:
"Der Durmstrangchampion ist Victor Krum!" Stolz und unter lautem Jubel tritt Victor Krum nach vorne.
"Der Champion von Beauxbaton ist Fleur Delacour.", lächelnd tritt auch Fleur nach vorne.
"Der Hogwartschampion ist Cedric Diggorie!", erfreute Schreie und Pfiffe füllen die Halle.
Dumbledore bringt wieder Ruhe in die Schüler: "Exzellent! Nun haben wir unsere drei Champions. Aber am Ende wird nur einer in die Geschichte eingehen und den trimagischen Pokal erhalten!"
Alle bewundern den Pokal und jubeln den Champions zu. Plötzlich erscheinen über dem Feuerkelch erneut Flammen. Verwundert sehe ich Hermine an, aber sie schüttelt auch nur mit dem Kopf.
Ein kleiner Zettel kommt aus dem Kelch und landet in Dumbledores Hand. Er murmelt etwas vor sich her, und in den ersten Reihen bricht erstauntes Gemurmel aus. Bevor ich mich überhaupt darüber wundern konnte, ruft unser Schulleiter durch die Halle: "Harry Potter!" Das kann doch nicht wahr sein. Wie zum Teufel kommt Harrys Name in den Kelch? Langsam steht Harry auf, nachdem Hermine ihn förmlich dazu zwingen musste.
Nie im Leben hat Harry seinen Namen da selbst reingeworfen.
Die Champions und einige Lehrer verschwinden aus der großen Halle und hier bricht die Hölle aus. Alle rennen aufgeregt hin und her. Viele beschimpfen Harry, weil er angeblich betrogen hat. Ron sitzt noch immer auf seinem Platz und ist wütend auf Harry, warum auch immer ... Jungs eben.
Ich frage mich wie Harrys Name in den Kelch gelangen konnte. Er selbst hat ihn da sicherlich nicht reingeworfen. Wie auch? Um einen Alterungstrank herzustellen, ist er zu schlecht in Zaubertränke und funktioniert hätte der ja sowieso nicht. Und ich kenne keinen Zauber, mit dem es einem 4. Klässler gelingen könnte, so einen mächtigen Zauber zu umgehen.
*Am nächsten Tag*
Ich sitze vor der Schule im Gras und beobachte meine Mitschüler. Die 1. und 2. Klässler toben herum, ältere Schüler unterhalten sich über Quidditch oder das Trimagische Turnier. Und fast alle tragen so einen bescheuerten Button auf dem steht: Cedric ist unser Champion. Ich finde es einfach abstoßend, dass alle gegen Harry sind und ihm nicht glauben und das dann auch noch groß raus posaunen.
Cedric versucht schon die ganze Zeit seine Kumpel zu überreden, die Anstecker ab zu nehmen, allerdings erfolglos. Es ist ihm sichtlich unangenehm, dass alle seinetwegen auf Harry herumhacken.
Ich lasse meinen Blick weiter schweifen und bleibe bei Draco hängen. Er sitzt auf einem Baum und hält nach irgendetwas Ausschau. Als ich seinem Blick folge, sehe ich auch nach was, beziehungsweise nach wem: Harry. Dieser überquert gerade mit gesenktem Kopf die Wiese und läuft an Draco vorbei. Wachsam beobachte ich die beiden und versuche die Gespräche der Leute um mich herum auszublenden, um Draco zu hören. "Mein Dad und ich haben eine Wette laufen. Ich sage, du hältst dich keine 10 Minuten in diesem Turnier."
Oh nein, Draco. Bitte fang jetzt nicht damit an ... Ich packe mein Buch in die Tasche und gehe mit schnellen Schritten auf die kleine Gruppe von Slytherins zu, die sich bedrohlich vor Harry aufgestellte haben. "Mein Dad ist da anderer Meinung: Er sagt, es werden höchstens 5.", höhnisch lachend sieht er Harry an. "Draco hör", doch weiter komme ich gar nicht. "Ich schei*e darauf was dein Vater sagt, Malfoy! Er ist gemein und grausam! Und du bist peinlich!", damit dreht er sich um und will gehen.
Eigentlich hat Harry gar nicht so unrecht: Das war wirklich peinlich.
Ich drehe mich zu Draco um und will gerade mit meiner Standpauke anfangen, als mein Bruder seinen Zauberstab zückt. "Das lässt du bleiben!", erschrocken drehe ich mich um und stehe Professor Moody gegenüber. Als ich mich wieder umdrehe, ist Draco verschwunden und stattdessen sitzt dort ein weißes Frettchen.
"Professor! Was haben sie gemacht?", entsetzt sehe ich ihn an, doch er ignoriert mich. Harry fängt neben mir an zu lachen. Entsetzt schlage ich ihm gegen den Arm: „Hör sofort auf zu lachen!" "Man verzaubert niemanden, der einem den Rücken zu dreht!", Moody bewegt seinen Zauberstab auf und ab, genauso wie das Wiesel. "Man verzaubert auch keine Schüler!", verzweifelt und mit langsam aufkeimender Wut versuche ich Aufmerksam zu erhaschen, aber der Professor beachtet mich einfach nicht und wirft mit Beleidigungen um sich. Mittlerweile haben sich zahlreiche Schüler versammelt und betrachten das Geschehen belustigt.
"Professor Moody! Was soll das werden?!" Ach, Gott sei gedankt! Professor McGonagall. "Unterricht!", gab Moody nur zur Antwort. Wie bitte?! Unterricht! Pah, der hat sie doch nicht mehr alle!! Mrs McGonagall sieht ihn ungläubig an. "Ist das etwa ein Schüler?" "Genau genommen ist das ein Frettchen.", und damit steckt er dieses in Crabbes' Hose, woraufhin alle lachen müssen. Goyle will seinem Freund helfen, allerdings wird er von dem Frettchen in den Finger gebissen. "Professor, das ist Draco!", entsetzt sieht mich meine Lehrerin an. Dann hebt sie ihren Zauberstab und verwandelt Draco wieder zurück.
Panisch dreht er sich im Kreis, als müsste er sich neu orientieren. "Wenn mein Vater davon erfährt, dann ..." "Ist das eine Drohung?!", humpelnd scheucht Moody Draco um den Baum herum, welcher daraufhin zusammen mit seinen Freunden die Flucht ergreift. "Ich weiß Geschichten über deinen Vater, da würden selbst dir die fettigen Haare zu Berge stehen!" "Alastair!" "Wir sind noch nicht fertig!" "Alastair! Auf keinen Fall benutzen wir Verwandlung als Bestrafung! Ich bin mir sicher, dass Professor Dumbledore Ihnen das erzählt hat.", wütend sieht Professor McGonagall ihn an. "Er hat es vielleicht mal erwähnt.", unschuldig sieht er meine Hauslehrerin an.
Wütend ergreife ich das Wort, und ziehe damit die Aufmerksamkeit auf mich.
"Eins verspreche ich Ihnen Professor Moody: Das wird noch Konsequenzen für Sie haben!"
"Da habe ich aber Angst." Wütend drehe ich mich zu ihm um und gehe mit erhobenem Zauberstab auf ihn zu.
"Was haben Sie gesagt?", bedrohlich kam ich ihm näher. "Ich sagte, dass ich jetzt ganz große Angst vor Ihnen habe. Was wollen Sie machen, es Ihrem Vater erzählen? Denkst du wirklich, dass ich Angst vor deinem Vater habe?", ironisch lacht er auf. "Nein, das glaube ich nicht. Aber wenn Sie so weiter machen, dann sollten Sie Angst vor mir haben!" Daraufhin lacht er nur ironisch. "Wieso sollte ich vor Ihnen Angst haben?" "Wieso nicht? Weil ich eine Schülerin bin und Sie ein Auror? Eins kann ich Ihnen sagen: Es ist mir schei* egal wer Sie sind oder wer uns alles sieht. Wenn so etwas nochmal vorkommt und sie meine Geduld bis aufs äußerste strapazieren, dann müssen Sie sich wohl bald ein zweites Holzauge besorgen!!!", wütend drehe ich mich um und erst jetzt wird mir bewusst, wie viele Schüler meine Drohung gerade mitbekommen haben. Entschuldigend sehe ich zu Professor McGonagall, welche mich glücklicher Weise lächelnd ansieht.
***
"Der Weihnachtsball ist beim trimagischen Turnier schon immer Tradition gewesen!" Das Haus von Gryffindor hat sich auf Wunsch von Professor McGonagall versammelt. Nun sitzen wir in Geschlechter getrennt da und lauschen den Worten unserer Hauslehrerin.
"Am Heiligen Abend finden wir und unsere Gäste uns in der großen Halle zusammen für einen Abend gepflegt manierlichen Übermutes. Ihr repräsentiert unsere Schule. Daher erwarte ich, dass sich ohne Ausnahme jeder von euch bemüht Fehltritte zu vermeiden! Und das meine ich wörtlich, denn der Weihnachtsball ist vor allem ein Tanz!"
Na toll, tanzen ... genervt ziehe ich die Augenbrauen hoch und werfe einen Blick zu den aufgeregt schnatternden Mädchen zu meiner Rechten. "Seid still!", Mrs McGonagall bringt wieder Ruhe in unser Haus. "Das Haus Gryffindor genießt überall in der Zauberwelt seit fast 1000 Jahren größtes Ansehen. Ihr werdet seinen Namen nicht an einem einzigen Abend besudeln, indem ihr euch benehmt wie eine blamable blindwütige Bande von Brüllaffen!" Verstohlen beobachte ich Fred und George, die sich über McGonagalls Wortwahl lustig machen.
"Beim Tanz müssen wir uns entfalten. In jedem Mädchen schlummert ein Schwan, der nur darauf wartet, fliegen zu dürfen. Und in jedem Jungen lauert ein Löwe, der nur darauf wartet, herum zu stolzieren. Mr Weasley, kommen sie bitte zu mir." Auffordernd hält sie ihm ihre Hand hin. Unsicher steht Ron auf. "Bitte legen sie Ihre Hand auf meine Hüfte.", Hermine neben mir kann ein leises Kichern nicht unterdrücken, und ich lache einmal kurz laut auf, halte mir aber sofort die Hand vor den Mund, um einen bösen Blick von Mrs McGonagall zu vermeiden.
Mr Filch spielt die Musik ab und Mrs McGonagall führt Ron über die Tanzfläche, dem das ganze sichtlich unangenehm ist. Fred und George haben wahrscheinlich den Spaß ihres Lebens und etwas gegen Ron in der Hand, mit dem sie ihn für den Rest seines Lebens quälen werden. Grinsend beobachte ich die Zwillinge, die sich schaukelnd hin und her bewegen, doch als Georgs Blick meinem begegnet, erstarrt mein Grinsen augenblicklich und ich senke schnell meinen Blick.
Mrs McGonagall bittet alle Schüler nach vorne. Sofort springen alle Mädchen auf und stellen sich auf die Tanzfläche. Ich jedoch verschränke nur meine Arme vor der Brust und bleibe sitzen.
Die Jungs drucksen herum und haben anscheinend genauso wenig Lust zum Tanzen wie ich.
Nach ein paar Minuten haben sich schon viele Pärchen gefunden, und ich hoffe insgeheim, dass wir mehr Mädchen sind als Jungs und für mich keiner mehr übrigbleibt. Doch kaum habe ich meinen Gedanken zu Ende gedacht, taucht Seamus vor mir auf und grinst mich an. Belustigt rolle ich mit den Augen, lasse mich aber trotzdem von ihm vom Stuhl und auf die Tanzfläche ziehen.
Lachend albern wir herum und erfinden unsere eigenen ausgefallenen Tanzmoves, wofür wir zahlreiche verärgerte Blicke unserer Lehrerin kassieren.
Nach circa einer Stunde, verlassen wir alle den Raum und machen uns auf den Weg zum Abendessen.
"Hey, Bella. Warte mal.", Seamus Finnigan hält mich am Arm fest. "Was gibts?", wir stellen uns an den Rand, um nicht von der Schülermasse mitgerissen zu werden. Verlegen kratzt er sich am Kopf. "Na los. Spuck's aus!", lachend boxe ich ihm gegen die Schulter. "Hast du schon eine Begleitung für den Ball?" "Bis jetzt hat mich noch niemand gefragt." "Willst du dann vielleicht mit mir hingehen? Rein freundschaftlich natürlich. Ich meine, ich kann auch jemand anders fragen, aber das ist dann immer so schwierig denen zu erklären, dass es nur rein freundschaftlich ist. Die meisten Mädchen machen sich dann immer gleich Hoffnungen und so, weil sie denken, dass ich auf sie stehe, obwohl ich ihnen gesagt habe, dass es nicht so ist.", verzweifelt fährt er sich durch die Haare.
Lachend sehe ich ihn an: "Und wieso weißt du, dass ich nicht so bin, wie die anderen Mädchen?" "Naja, weil du doch weist, dass ich die Wahrheit sage." Ich überlege kurz bevor ich sage: "Ich weiß nicht so genau ...", doch als ich sehe, dass George uns beobachtet füge ich schnell hinzu: "obwohl, eigentlich doch. Ich gehe mit dir hin.", freundlich lächle ich ihn an. "Aber unter einer Bedingung!", auffordernd schaue ich ihm in die Augen. Als er dir Stirn krauszieht, sage ich: "Bitte lasse mich nicht explodieren. Und wenn möglich auch sonst nichts an dem Abend und vor allem nicht dich selbst! Schließlich will ich eine heiße Begleitung!", lachend drehe ich mich um und winke ihm zum Abschied. Die letzten Worte habe ich extra laut gesagt, damit George es auch hört, schließlich muss ich ihn ja noch ein bisschen foltern. "Geht klar! Ich freue mich!", ruft Seamus mir hinter her.
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