Kapitel 34

"Bist du dir ganz sicher Isabella?" "Ja natürlich. Harry hat ihn auch gesehen!" Ich sitze neben meinem Vater im Büro des Ministers. Dieser sitzt auf der anderen Seite des Tisches und betrachtet mich misstrauisch. Er glaubt mir nicht ... oder er will mir einfach nicht glauben.  Dad steht zum Glück hinter mir, da er weiß, dass ich die Wahrheit sage. Wenn Dad nicht ständig auf den Minister einsprechen würde, hätte der mich sicherlich schon im hohen Bogen rausgeworfen. "Er hat das dunkle Mal erschaffen! Er war der Mann, den Sie nach dem Quidditchspiel verfolgt haben."


"Lucius, glauben Sie das etwa?", wütend springt der Minister auf. "Natürlich, Isabella hat noch nie gelogen, sie sagt immer die Wahrheit ... Sie kann nicht lügen."
Bartemius Couch runzelt die Stirn: "So ein Quatsch. Jeder kann lügen, der eine mehr, der andere weniger, aber jeder kann es." "Ich kann nix dafür! Es ist einfach so ... Dad." Dad legt mir einen Arm um die Schulter: "Bartemius, bitte glaube uns. Isabella ist etwas Besonderes. Sie hat eine mächtige Gabe, aber jede Gabe bringt eine Schwäche mit sich. Das wissen sie." 

Ich bin überrascht, dass mein Vater tatsächlich so mitfühlend sein kann. "Was für eine Gabe?", jetzt wird der Minister neugierig. "Verzeihen Sie, aber das kann und will ich Ihnen nicht sagen ... Tatsache ist, dass Isabella nicht lügt. Und jetzt entschuldigen Sie uns, ich werde Isabella zu ihrer Mutter bringen, die hat sich schon große Sorgen gemacht." Ohne ein weiteres Wort verlässt Dad das Büro, und ich folge ihm. Kaum sind wir aus der Hörweite bleibt Dad stehen und dreht sich zu mir um: "Sobald wir Zuhause sind erzählst du mir ganz genau, was passiert ist." Ich nicke nur, und nehme seine Hand, die er mir reicht. 

Ein paar Sekunden später stehen wir in unserem Wohnzimmer. "Bella! Da bist du ja! Wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht!" Mum fiel mir um den Hals und mir blieb nichts anderes übrig, als die Umarmung zu erwidern. "Wie geht es dir?", vorsichtig fährt sie mir ihrem Finger über die Wunde an meiner Stirn. "Gut, Mrs Weasley hat die Wunden gereinigt und sie hat gesagt, dass sie gut heilen." Sie nickt nur und streicht mir liebevoll durch die Haare. 

"Ich hole deinen Bruder.", sie verschwindet durch die Tür und kommt kurz darauf mit Draco wieder. Als er mich sieht wird sein ernster Gesichtsausdruck weicher und seine Augen fangen an zu strahlen. "Ach bin ich froh, dass es dir gut geht!" Zu einer Umarmung kann er sich zwar nicht überwinden, aber immerhin schenkt er mir ein ehrliches Lächeln. "Isabella, komm mit in mein Arbeitszimmer.", schnell verlässt er das Zimmer und ich folge ihm und lasse zwei ratlose Malfoys zurück. In Dads Arbeitszimmer angekommen erzähle ich ihm alles ganz genau und bin froh, dass er mir glaubt. "Ich werde gleich wieder ins Ministerium gehen und den Rat versuchen zu überzeugen.", damit war er verschwunden und lässt mich in seinem Arbeitszimmer zurück.

***

Die restlichen Ferientage verbrachte ich mit einem Buch in meinem Zimmer oder mit Draco im Garten. Draco hat sich in letzter Zeit ziemlich verändert, nicht nur vom äußeren, sondern auch innerlich. Allerdings würde ich es nicht unbedingt als eine negative Veränderung bezeichnen. Er sieht älter aus als er ist und ist reifer geworden. Zwar klopft er immer noch seine dummen Sprüche, und lästert über Schlammblüter, aber seit ich in Gryffindor bin sieht er nicht mehr alle Schüler aus einem Haus gleich, sondern hat eingesehen, dass nicht alle, die nicht zu Slytherin gehören Blutsverräter oder Schlammblüter sind. Und vor allem hat er aufgehört in meiner Anwesenheit über Harry, Hermine und die Weasleys zu lästern. Ab und zu fiel zwar noch ein gehässiger Kommentar über meine Freunde, aber sonst bemühte er sich sehr, mich nicht zu provozieren, wofür ich ihm sehr dankbar bin.

An einem Tag kamen Crabbe und Goyle - Dracos ständige Begleiter in Hogwarts - zu uns und warfen mir einige gemeine Dinge an den Kopf. Nachdem ich daraufhin aber die Kontrolle über meinen Verstand verlor, wagten sie es nicht mehr über mich, mein Haus und meine Freunde zu lästern. Während meines kleinen Aussetzers kam es mir mal wieder sehr zu Gute eine Malfoy zu sein, da ich so einen Blick aufsetzen konnte, bei dem die beiden Slytherin mit Sicherheit am liebsten im Boden versunken wären. 

Draco selbst stand nur daneben und beobachtete meine Standpauke mit einem leichten Schmunzeln, auch wenn er nicht allzu begeistert davon war, dass ich seine Freunde anschrie und diese auch tatsächlich Angst vor mir hatten. Er wagte es nicht sich einzumischen, dafür kannte er mich einfach zu gut. Er wusste, dass ich in dieser Hinsicht genau bin wie er: Wenn jemand etwas sagt, was mir missfällt und darüber hinaus auch noch gegen meine Ansichten verstoß, dann musste dieser jemand zurechtgewiesen werden. Draco bekam das in dem letzten Jahr häufig genug zu spüren...

Am letzten Tag der Ferien kam Dad ausnahmsweise mal zum Abendessen, weil es das letzte war, bevor Draco und ich bis Weihnachten in Hogwarts blieben. Vergeblich versuchten Draco und ich nützliche Informationen aus unserem Vater heraus zu bekommen, aber er sagte uns kein einziges Wort über Bartemius Crouch Junior.

***

Am nächsten Tag fuhr der Hogwarts-Express vom Gleis 9 3/4 ab und brachte hunderte von jungen Hexen und Zauberer in ihr zweites Zuhause.
Ich liebe diesen Zug! Bei schönem Wetter war der Ausblick auf die Landschaften einfach atemberaubend.

Im Schloss angekommen wurde uns Hogwartsschülern eine Show geliefert, mit der wohl keiner gerechnet hat. In einer fliegenden Kutsche, vor welcher fliegende Pferde gespannt waren, kamen ungefähr 2 Dutzend junge Hexen nach Hogwarts. Kurz darauf stieg ein riesiges Schiff aus den Tiefen des Sees auf und brachte 2 Dutzend junge Zauberer an Land. Keiner der Schüler wusste so recht, was das alles sollte, aber jeder war begeistert!

Beim Abendessen wurden wir von Dumbledore aufgeklärt. Dieses Jahr findet das Trimagische Turnier in Hogwarts statt. Beim Trimagischen Turnier treten 3 Schulen gegeneinander an, jede hat einen Champion und der Sieger wird anschließend mit unendlich viel Ruhm belohnt. Dumbledore warnt seine Schüler, denn dieses Turnier ist gefährlich und mit Sicherheit nichts für schwache Nerven.

Nun wurden uns die beiden anderen Schulen vorgestellt.

Die Hexen aus der französischen Schule Beauxbaton kamen herein. Sie trugen alle blaue Kleider und einen Hut. Mit viel Geseufze und angedeuteten Verbeugungen kamen sie den Mittelgang entlang, und zauberte allen Jungen große Augen ins Gesicht. Hermine und ich jedoch konnten uns das Lachen nur schwer verkneifen. Madame Maxime, die Schulleiterin ist eine riesige Frau.

Die jungen Zauberer aus Durmstrang kamen in braunen Pelzroben und legten einen mystischen Auftritt hin. Mit langen Stäben schlugen sie im Rhythmus auf den Boden und hinterließen Funken. Den Schluss bildete der Schulleiter Igor Karkaroff, ein Zauberer, von dem ich weiß, dass er mal den Todessern angehört hat und er mir deshalb unsympathisch ist. Vor ihm lief - ich kann meinen Augen kaum glauben - Victor Krum. Er gilt als der beste Sucher der Welt! Mit seinen 18 Jahren durfte er schon in der Nationalmannschaft spielen. Ich habe mich nie groß mit ihm beschäftigt, aber Draco ist total begeistert von ihm.

Ron, der mir gegenüber sitzt kommt aus dem Staunen überhaupt nicht mehr raus. Erst 2 Dutzend schöne Mädchen, und dann Viktor Krum, sein großes Idol.

„Ich bitte um eure Aufmerksamkeit. Ich möchte gerne ein paar Worte sagen.", Dumbledore tritt nach vorn. „Nie endender Ruhm gilt dem Schüler, der das Turnier gewinnt. Aber dazu muss dieser Schüler 3 Aufgaben überstehen! Eine gefährlicher und riskanter als die andere." George und Fred neben mir waren begeistert: „Voll krass.", kam es von George. Dumbledore fuhr fort: „Daher hat das Ministerium eine neue Regel aufgestellt. Um all das zu erklären ist der Leiter der Abteilung für Internationale magische Zusammenarbeit bei uns: Mr Bartemius Crouch!" Der ist mir vorhin schon aufgefallen und er sieht ziemlich zerstreut aus. Aber das ist ja auch kein Wunder, wenn man bedenkt, dass sein Sohn momentan der meist gesuchte Zauberer in der Welt ist.

Plötzlich kam ein lauter Knall von der verzauberten Decke, da es draußen gewitterte. Alle zuckten zusammen und schauten nach oben. Keine Sekunde später wurde die Decke durch einen einäugigen Mann so verzaubert, dass das Gewitter nachließ. „Das ist Mad Eye Moody.", kam es von Seamus. „Der Auror?" „Ja, er jagt schwarze Magier. Askaban hat die Hälfte seiner Gefangenen ihm zu verdanken. Der soll jetzt aber ziemlich durchgeknallt sein.", wusste Ron. So sah er auch aus. Hinkend kam er aus der Ecke heraus und sah sich in der großen Halle um. Dumbledore begrüßte ihn.

Moody zog eine Flasche aus seiner Tasche und trank daraus. Was der wohl trinkt? Wie Kürbissaft sieht das auf jeden Fall nicht aus...

Nun kam Crouch nach vorne:
„Nach reiflicher Überlegung hat das Ministerium beschlossen, dass um der eigenen Sicherheit Willen kein Schüler, der jünger ist als 17 Jahre, sich an der Teilnahme am Trimagischen Turnier bewerben darf."

Lärm und große Enttäuschung machten sich breit. Alle Schüler, die jünger als 17 sind beschweren sich lautstark. Ich persönlich bin froh über die Altersgrenze, denn ich weiß wie gefährlich das Turnier sein kann. In Deutschland fand es auch schon mal statt, und da gab es keine Altersgrenze. Viele haben ihren Namen in den Kelch geworfen und tatsächlich wurde ein 4. Klässler gewählt. Dieser bestand allerdings nur die erste Prüfung, weil er bei der zweiten ein Bein verlor. Nach dem Turnier war er nicht mehr wieder zu erkennen. Er wurde von Albträumen geplagt und wagte es nicht mehr einzuschlafen. Letztendlich musste er jeden Abend einen starken Schlaftrank nehmen, um nach vielen schlaflosen Tagen endlich wieder einschlafen zu können. Auch die älteren Zauberer hatten damals zu kämpfen gehabt, aber diese waren einfach schon erfahrener und kannten mehr Zaubersprüche.

Vor allem die Zwillinge waren aufgebracht, da sie schon total begeistert von dem Gedanken waren, am Turnier teilzunehmen.

Dumbledore brachte wieder Ruhe in die Halle. Mit einem Schwenk seines Zauberstabs entblößte er den Feuerkelch.
„Wer sich für das Turnier bewerben möchte, braucht bloß seinen Namen auf ein Stück Pergament zu schreiben und es bis Donnerstagabend, um diese Zeit in die Flamme zu werfen. Tut das nicht leichtfertig! Seid ihr erst ausgewählt, gibt es kein Zurück mehr ... Jetzt, in diesem Moment, hat das Trimagische Turnier begonnen!"
Ich persönlich finde es unverantwortlich von den Lehrern und auch vom Ministerium solch ein Turnier zu gestatten. Es war gefährlich und wurde prinzipiell nur veranstaltet, um Aufmerksamkeit und Ruhm zu ergattern.

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