Kapitel 11

Isabellas Sicht

Gestern habe ich mich noch lange mit Fred und George unterhalten. Harry ist schon eher gegangen, weil er noch irgendwas rausfinden wollte oder so. Auf jeden Fall habe ich mich mit den Zwillingen angefreundet und heute Nachmittag gehe ich mit ihnen nach Hogsmeade. Aber jetzt gehe ich erstmal frühstücken. Beim Frühstück setzte ich mich neben Hermine und unterhalte mich mit ihr über alles Mögliche. Sie ist echt nett. Zwar kann sie auch manchmal etwas nervig sein, weil sie einfach alles weiß, aber wenn man das ausblendet, dann ist sie eine richtig gute Freundin. 

"Gehst du heute nach Hogsmeade?" "Ja mit Fred und George. Warum?" "Ich geh mit Harry und Ron, aber mit denen kann man ja nicht richtig shoppen gehen, deshalb wollte ich fragen, ob du vielleicht mitkommen willst?!" "Ja klar, die Zwillinge werden die Stunde auch ohne mich überleben. Gibt es einen bestimmten Grund zum Shoppen?" Ungläubig sieht Hermine mich an. "Natürlich! Ich brauche noch ein Kleid für den Ball!" Jetzt sehe ich sie ungläubig an und frage sie: "Was denn für einen Ball?" "Na, nach der Meisterschaft findet doch der Ball statt, an dem alle vier Schulen teilnehmen. Das ist ein Tanzball und die Jungen müssen die Mädchen auffordern mit ihnen dahin zu gehen! Ich hoffe so sehr, dass mich jemand fragt." Den letzten Satz sagte sie zwar leiser, aber nicht so leise, dass ich es nicht mehr hören konnte. "Natürlich fragt dich jemand! Du siehst gut aus, bis nett und lustig, und du kannst mit Sicherheit super tanzen!" Dankbar lächelt sie mich an. "Den Ball habe ich ganz vergessen. Ich habe selbst noch kein Kleid!" "Na dann kaufen wir dir auch gleich eins! Das wird bestimmt großartig! Ich freue mich schon so!" "Ich mich auch. Wo treffen wir uns. Ich kenne mich ja nicht aus in Hogsmeade." "Gut, dann treffen wir uns am besten vor Zonkos, da werden die Jungs auf jeden Fall hingehen." "Ich weiß zwar nicht was das ist, aber die Jungs werden es schon wissen.... Und wann?" "Halb drei? Da hatten die Weasley Zwillinge genug Zeit, dir alles zu zeigen und wir haben noch genügend Zeit, um was Passendes zu finden!" "Ja ok. Das klingt gut." 

Lächelnd stecke ich mir die letzten Reste meines Frühstückes in den Mund, als Fred und George mir vom anderen Ende des Tisches zu winken. "Wir treffen uns in einer halben Stunde am Haupteingang!" Da ich nicht, wie Fred, über den ganzen Tisch schreien wollte, hebe ich einfach meine Hand und zeige ihnen den erhobenen Daumen. Damit geben sie sich auch zufrieden und schlendern aus der Halle. Nach ein paar Minuten verlasse auch ich, zusammen mit Hermine, die große Halle und wir gehen zu dem Gryffindor Turm, weil Hermine mir noch etwas zeigen wollte. Harry und Ron habe ich heute noch gar nicht gesehen, was mich wundert, da Ron normalerweise immer zum Essen erscheint, aber vielleicht haben sie auch einfach verschlafen.
Vor dem Bild mit einer alten Dame bleiben wir stehen und Hermine sagt, dass ich hier warten soll. Das tue ich auch und setze mich auf die Treppe. Ein paar Schüler kommen vorbei, manche grüßen mich freundlich, manche auch nicht. Nach ungefähr fünf Minuten - ich habe ein schlechtes Zeitgefühl - kommt Hermine wieder und zeigt mir eine wunderschöne Kette. "Meinst du, ich kann die tragen? Also zum Ball?" "Na klar! Die ist wunderschön, Hermine! Wo hast du die denn her?" Lächelnd antwortet sie, dass sie sie von ihren Eltern bekommen hat, weil sie letztes Schuljahr Jahresbeste war. 

Dann geht sie wieder durch das Bild und kurz darauf kommt sie zusammen mit den Zwillingen wieder heraus. Diese nehmen mich in ihre "goldene Mitte" und ziehen mich hinter ihnen her. Als ich kurz über die Schulter blicke, um Hermine einen entschuldigenden Blick zuzuwerfen, grinst diese mich nur an und winkt uns hinterher. "Wir müssen uns beeilen. Schließlich müssen wir dir bis halb drei ganz Hogsmeade gezeigt haben!" "Wie groß ist das denn?" Stirnrunzelnd sehen ich die beiden an, welche mich daraufhin nur frech angrinsen. "Wirst du schon sehen!" Ihren Blicken nach zu urteilen, war Hogsmeade mindestens so groß, dass ein normaler Mensch es nicht schafft, das Dorf innerhalb von viereinhalb Stunde, zu erkunden.


Nach ein paar Minuten haben wir das Dorf erreicht und ich wurde sofort zum Honigtopf gezogen, dem Süßigkeitengeschäft. Dort kauften wir uns ein paar Beutel und anschließend zeigen mir die Jungs das ganze Dorf. Und mit ganz meine ich auch das Ganze. Ich wette an den meisten Orten, an welchen ich heute war, waren mindestens 90% der Hogwartsschüler noch nicht! Das Dorf selbst ist gar nicht so groß. Ein paar kleine Läden und Häuser. Jetzt ist es 14.00 Uhr und wir kommen gerade aus Zonkos, dem Lieblingsladen der Weasley Zwillinge. Darin konnte man allerlei Schrott kaufen. Das sage ich natürlich nicht zu den beiden Jungs, da sie mir den Kopf abreißen würden, wenn ich die Scherzartikel als Schrott bezeichnen würde. Also behielt ich es für mich und fragte, wo wir als nächstes hingehen. 

Nach kurzem Überlegen sagt Fred: "Eigentlich hast du jetzt schon alles gesehen." Doch da wird er von seinem Bruder unterbrochen: "Fast alles!" Mit einer Hand zeigt er auf ein Gasthaus mit dem Namen "3 Besen". Ich frage mich wie es zu diesem Namen kam und frage natürlich gleich nach. Jedoch wissen es die Zwillinge auch nicht und deshalb setzen wir unseren Weg fort und gehen in das Gasthaus.
Dort setzen wir uns an einem Tisch am Fenster, von dem man unter anderem auch den Honigtopf sehen kann. Fröhlich beobachte ich das Geschehen auf der Straße, während sich Fred und George flüsternd unterhalten. Als gerade nichts auf der Straße los ist, drehe ich mich wieder zu den Zwillingen um und schaue in zwei glänzende Augenpaare. "Was habt ihr euch denn schon wieder ausgeheckt?" "Wir haben uns nur gefragt, ob du uns vielleicht mal auf deinem Besen fliegen lässt?!" Zweifelnd sehe ich die Beiden an. "Naja, ich weiß ja nicht." "Ach Bitte." Och nö. Jetzt sehen die mich auch noch mit so einem süßen Hundeblick an. Solchen Blicken konnte ich noch nie widerstehen. Am liebsten hätte ich es ihnen sofort erlaubt, aber dann wüssten sie, dass ich so leicht zu überzeugen bin und das kann ich auf keinen Fall zulassen, deshalb schaue ich schnell weg und sehe aus dem Fenster und tue so, als würde mich draußen etwas sehr interessieren. "Also?!" Ich sehe sie nicht wieder an, weil ich ihren Hundeblick immer noch auf mir spüre. Und ignoriere sie gekonnt weiter, jedoch schleicht sich langsam ein grinsen auf meine Lippen, was den Zwillingen natürlich nicht entgeht. "Und? Dürfen wir?" Bisher habe ich noch keinen auf meinem Besen fliegen gelassen, allerdings hat mich auch noch keiner darum gebeten. Gerade als ich ihnen antworten wollte, sehe ich Hermine, Harry und Ron am Gasthaus vorbeilaufen. Ich schaue auf die Uhr und stelle fest, dass es schon fünf vor halb drei ist. 

Also springe ich ohne zu Überlegen auf, sage den Zwillingen, dass ich mich jetzt mit Hermine treffe und dass ich es mir überlegen werde und renne anschließend raus, nur um - wie war es auch anders zu erwarten bei meinem Glück - in jemanden rein zu rennen. Ich falle und sehe den Boden immer näherkommen. Kurz bevor ich mit der Nase auf dem Kopfsteinpflaster landen konnte, wurde ich aufgefangen. Als ich mich wiederaufgerichtet habe, höre ich Hermine rufen. Ich blicke auf und sehe wie sie zusammen mit Harry und Ron auf mich zu gerannt kommt. "Du solltest besser aufpassen, wenn du so stürmisch aus einem Haus kommst." Ich sehe in das frech grinsende Gesicht eines Jungen mit schönen blauen Augen. Er hat dunkelblonde Haare und ist gut gebaut. Und ich muss zugeben, dass er echt gut aussieht. Er muss wohl bemerkt haben, dass ich ihn anstarre, denn sein Grinsen wird noch breiter. "Ich weiß, dass ich gut aussehe. Ich bin übrigens Josh." "Eh, ja. Danke fürs auffangen." Was ist das denn für ein eingebildeter Macho. Ich drehe mich um und will zu Hermine gehen, die ein paar Meter entfernt stehen geblieben ist. "Hey schönes Mädchen. Du hast mir noch gar nicht gesagt, wie du heißt." 

Langsam drehe ich mich wieder um und sage: "Oh tut mir leid. (Sarkastisch) Normalerweise kennt jeder Hogwartsschüler meinen Namen, noch bevor ich seinen kenne. Und ich nahm an, dass du aus Hogwarts bist." "Das bin ich auch und ich weiß, dass du für Deutschland spielst. Du sollst ziemlich gut sein, habe ich gehört. Aber deinen Namen habe ich mir nicht gemerkt. Ich hielt es nicht für wichtig, mir all die Namen zu merken, da ich sie nach der Meisterschaft eh nicht mehr wissen muss. Aber jetzt bereue ich, dass ich bei deiner Vorstellung nicht aufgepasst habe." "Naja, vielleicht findest du es ja raus. Ich habe jetzt auf jeden Fall etwas vor. Also wir sehen uns." "Auf jeden Fall." Den letzten Satz höre ich zwar nur noch von weitem, aber seinen Blick spüre ich immer er noch auf mir. Und ich habe Recht, denn als ich mich noch einmal umdrehe, sieht er mich immer noch an. Bei meinen Freunden - ich denke, dass sie das sind- bleibe ich stehen. Harry und Ron fragen, ob es mir gut geht und als ich das bejahe, gehen sie ins "3 Besen" Ich mache mich mit Hermine auf den Weg in Richtung des Ladens. "Was war das denn gerade?" Entsetzt sieht Hermine mich an. "Äh. Was meinst du?" "Du weißt schon wer das gerade war, oder?!" Mit einem Kopfschütteln gebe ich ihr zu verstehen, dass ich es nicht weiß. "Das war Josh Hutch!" "Ja und? Soll ich damit jetzt was anfangen können? Man muss dir doch sonst nicht jedes Wort aus der Nase ziehen." Ich kenne Hermine zwar erst seit Kurzem, aber ich weiß, dass sie gerne redet und normalerweise von allein alles erzählt. "Josh ist.... Wie soll ich sagen..." "Ein Arroganter, selbstverliebter Aufreißer?" "Ja! Ganz genau. Das beschreibt ihn ziemlich gut. Er sieht zwar verdammt gut aus und alles, aber naja. Er ist nicht so schlimm wie die Slytherins, aber naja." "Gryffindor?" "Jap. Leider. Er kommt aus gutem Haus und ist reinblütig, aber er muss immer das letzte Wort haben und wehe er hat einmal nicht Recht." "Solche Typen kenn ich. Davon gibt es an meiner Schule genug." "Naja, hören wir auf von ihm zu reden. Sonst bekomme ich noch Kopfschmerzen!" Theatralisch hielt sie sich die Hand an die Stirn und gab einen dramatischen Seufzer von sich. Dabei sieht sie so lustig aus, dass ich anfangen muss zu lachen und auch sie stimmt mit ein. Also betreten wir immer noch lachend den Laden und als ich die Auswahl an Kleidern sehe, frage ich mich, ob wir das in drei Stunden schaffen.

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