Ich stehe mit meinen riesigen Koffern vor dem großen Haus meines Onkels.
Soll ich einfach klingeln? Ich hab ihn ja schon seit ewigkeiten nicht mehr gesehen. Ob er nett ist?
Ich beschließe einfach zu klingeln und drücke auf den großen Klingelknopf. Daraufhin ertönt ein schrilles Läuten.
Urrgh! keine schöne Klingel.
Sekunden später wird die Tür aufgerissen und ein Mann in den fünzigern öffnet die Tür.
"Bist du Charlotte?" fragt er vorsichtig.
Ich nicke zaghaft und schüchtern.
Er lächelt leicht und macht die Tür ganz auf. "Komm doch rein! Ich bin Robert!" (englisch ausgesprochen), stellt er sich vor.
Ich trete in das große Haus ein und gucke mich neugierig um.
Wow, das Haus ist ja riesig!
Robert führt mich durch einen Gang in eine große Halle, in der eine Treppe nach oben führt.
"Dein Zimmer ist im oberen Stockwerk." sagt Robert und geht die Treppenstufen hoch. Ich folge ihm schnell, meine Koffer lasse ich einfach unten stehen.
Im oberen Stockwerk, gibt es einen kleinen Gang mit mehreren Türen.
"Das ist dein Zimmer. Wenn du es dir anders einrichten willst, kannst du es machen. Deine Eltern haben dir viel Geld hinterlassen, was ich dir auf dein Konto getan habe." sagt er.
"Danke!" sage ich schnell und betrete das Zimmer.
Es ist groß und sieht sehr gemütlich aus, fast so, als würde es zu einem anderen Haus gehören, denn das Haus hat etwas unheimliches an sich, ist aber trotzdem sehr schön.
Ich will mich gerade zu Robert umdrehen, aber er steht nicht mehr hinter mir. Stattdessen stehen meine drei Koffer neben der Tür.
Hä? Wo ist er hin? Und wie schnell hat er bitte meine Koffer hier hoch gebracht, die sind doch total schwer.
Etwas verwirrt stehe ich da, aber dann stelke ich meine Koffer neben das große Bett und gucke mir den Kleiderschrank an.
Oha. Der ist ja riesig. Geil!
Meine Klamotten passen auf jeden Fall in den Schrank und es wäre auch noch Platz übrig.
Aber bevor ich meine Sachen auspacke, gehe ich nochmal Robert suchen, um mich anständig zu bedanken.
Als ich bei der Treppe bin, rufe ich ihn.
"Robert?"
Eine Antwort kommt aus dem Erdgeschoss und ich gehe schnell die Treppe runter.
Cool, in welchem Raum ist er jetzt?
"Robert? Wo bist du?" rufe ich nochmal.
Ich drehe mich im Kreis und als ich wieder nach vorne gucke, erschrecke ich fürchterlich.
"Uaa!" sage ich aus Reflex und gehe einen Schritt zurück.
Aber nur Robert steht vor mir und guckt mich fragend an.
"Ohh, ich hab much gerade etwas erschrocken, sorry!" sage ich schnell.
"Das hat man gesehen!" antwortet Robert schmunzelnd, "was wolltest du denn?"
"Ich will mich bedanken. Dafür, das ich hier wohnen darf. Ich hoffe das stört sie nicht allzusehr." erkläre ich.
"Ach, es tut gut, mal wieder junges Blut hier zu haben. Du sorgst für Abwechslung in meinem langweiligen Leben." entgegnet Robert.
Ich grinse, "gut!"
"Ich hab Tee gemacht, also wenn du willst, er ist in der Küche!" sagt Robert und zeigt auf einen Raum. Ich folge ihm dorthin und sehe vor mir eine stattliche Küche.
Große Fenster, dunkler Holztisch und ein Ofen+Herd. Auch die anderen Dinge, die man in einer Küche benötigt, sind da.
Robert deutet auf einen der Stühle, die den Holz Tisch umranden und ich setze mich.
Er gießt mir Tee in eine Tasse und ich bedanke mich.
Als wir zusammen am Tisch sitzen, beginnt er Fragen über mich zu stellen.
"Wie war denn dein früheres Leben so, wie lief es da ab?"
"Öhm, also wir haben ja in London gelebt, da waren halt viele Leute und die ganzen Autos, die Shoppingmalls und so weiter. Es war viel los, aber das war nichts für mich. Ich mag es, wenn man etwas abgeschieden wohnt, so wie du. Man hat mehr seine Ruhe und die Luft ist nicht so verpestet, wie in der Großstadt." antworte ich und trinke einen Schluck von dem noch heißen Tee.
"Ja, das kann ich verstehen. Auch wenn es selbst hier manchmal gar nicht so ruhig ist." sagt Robert. Aber bevor ich noch etwas fragen kann, sagt er:" ich wollte dir noch Bescheid sagen, das ich die nächsten zwei Wochen geschäftlich nicht da bin. Solange musst du dich um dich selbst kümmern, meinst du, du kriegst das hin?"
"Klar! Das klappt. Ist ja nicht das erste Mal, das ich auf mich gestellt bin." antworte ich schnell.
Robert nickt zufrieden.

*Am Abend*
Robert und ich haben gerade zu Abend gegessen und ich bin auf dem Weg in mein Zimmer, als Robert mich nocheinmal zurück ruft.
"Ja?" frage ich, halb auf der Treppe stehend.
"Ich wollte dir nur sagen, das das Zimmer oben, ganz hinten im Gang auf der linken Seite Tabu ist. Geh dort bitte nicht rein.         Gute Nacht!"
Mit diesen Worten dreht er sich um und geht in ein Zimmer.
Verwirrt gucke ich ihm nach, aber da mir etwas kalt wird, gehe ich schnell in mein Zimmer und schlüpfe unter meine Decke.
Wieso soll ich nicht in das Zimmer? Was ist das für ein Raum?
Die Neugierde ist natürlich groß, aber da ich ja noch ziemlich neu hier bin, sollte ich mich an diese Regel halten.
Wahrscheinlich ist es sein Arbeitszimmer, wo er seine privaten Unterlagen hat.