Besuch
Geschockt gucke ich zur Tür und sehe, wie die Türklinke langsam runter gedrückt wird. Erst da begreife ich deine Situation und renne schnell hoch in mein Zimmer, um mir eine größere Waffe zu holen und mich dann zu verstecken.
Ich nehme mir eine große Waffe, die einem Gewehr gleicht, aber vorne eine Holzspitze dran hat.
Dann renne ich zu meinem Kleiderschrank und verstecke mich darin.
Flachatmend und zitternd stehe ich da und warte ängstlich darauf, daß irgendwas passiert. Eine Weile stehen ich so da, bis ich Geräusche von der Richtung der Treppen vernehme. Der Griff um die Waffe wird fester, wobei meine Hände aber deutlich zittern.
Ganz vorsichtig Linse ich aus meinem Versteck, kann aber niemanden sehen.
Ich bleibe noch eine Weile dort stehen.
Müsste ein Vampir mich nicht riechen können? Wieso passiert hier nichts? Habe ich mir das alles etwa nur eingebildet?
Ich will gerade aus dem Schrank raus, als ich Schritte höre.
Sofort dränge ich mich an die Schrankwand und halte den Atem an.
Ein knurren, direkt vor meiner Zimmertür lässt mir das Blut in den Adern gefrieren und ich schließe meine Augen.
Wieso bin ich bloß wieder hierher gekommen? War doch klar, das man mich wieder holen wird.
Die Person betritt mein Zimmer und scheint eine Weile an einem Platz zu verweilen.
Jetzt oder nie!
Mit einem Fußtritt öffne ich die Schrank Tür und drücke sofort auf den Abzug der Waffe, ohne zu wissen, wer vor mir steht.
Ein lauter Schuss ertönt.
"Aaahhh! O mein Gott! Wolltest du mich gerade erschießen?" Höre ich eine bekannte Stimme entsetzt fragen.
"Ich wusste doch nicht, das du es bist! Du hättest ja wenigstens etwas sagen können." Entgegne ich sofort und lasse die Waffe sinken.
Minho guckt mich immer noch geschockt, aber auch überrascht an.
"Aber der Schuss war gut! Zum Glück konnte ich noch ausweichen." Minho lacht leicht und kommt dann etwas näher auf mich zu.
"Die Anderen haben mir geglaubt, als ich gesagt habe, das du abgehauen bist, als ich dir etwas zu Essen bringen wollte. Ich hab ihnen erzählt, daß du mir mit einem spitzen Holzstück gedroht hast. So leichtgläubig hatte ich sie nicht eingestuft." Sagt er grinsend. Ich nicke. "Warum bist du hier?" Frage ich ihn.
"Ich wurde von den Anderen rausgeschmissen, da ich nicht gut auf dich aufgepasst habe!" Antwortet Minho und zieht sein T'shirt ein Stück hoch.
Eine Wunde in der Größe meines Zeigefinger erscheint an seinem Bauch.
"Haben die dir das angetan?" Frage ich bestürzt.
"Ja, aber es tut nicht so weh. Es sieht schlimmer aus, als es ist." Antwortet Minho gelassen. Ich verdrehe die Augen.
"Wir müssen es trotzdem verarzten, sonst verblutest du noch."
"Ich bin ein Vampir, so schnell werde ich schon nicht sterben, mach dir da mal keine Sorge!" Sagt Minho grinsend.
"Wer hat gesagt, das ich mir Sorgen machen dich mache?" Entgegne ich frech.
Minho kommt mir noch näher, bis er nur noch einen Schritt von mir entfernt steht.
"Ich kann es dir ansehen. In deinen Augen sieht man, das du dir Sorgen machst." Sagt er zufrieden grinsend.
"Pff, dir wird dein Grinsen noch vergehen. Nächstes mal treffe ich dich nämlich ganz aus versehen richtig!" Sage ich schnell.
Minho grinst immer noch und legt seine Hände auf meine Schulter.
"Das würdest du nie machen! Dafür bin ich dir jetzt viel zu wichtig!" Versucht er ernst zu sagen, aber sein zuckender Mundwinkel verrät ihn.
"Glaub was du willst! Aber jetzt mal was anderes, wo willst du denn hin, wenn du jetzt kein Haus mehr hast?" Frage ich Minho.
"Da hab ich schon eine Lösung! Ich hab dir geholfen, also wirst du mir helfen! Ich werde hier wohnen. Dann bist du erstens nicht mehr alleine und ich muss nicht draußen schlafen."
"Aha, das ist dein Plan! Na gut, von mir aus. Du kannst in dem Bett schlafen, wo Thomas früher geschlafen hat." Gebe ich nach.
Minho grinst, "ich kann doch auch mit in deinem Bett schlafen!"
"Träum weiter! Das Bett von Thomas muss ausreichen!" Entgegne ich sofort lachend und schiebe ihn zu dem kleinen Zimmer von Thomas.
"Okay, das geht ja noch!" Sagt Minho und setzt sich auf das Bett.
"Was ist jetzt mit deiner Wunde? Soll ich sie verarzten?" Frage ich ihn.
"Kannst du das?" Fragt Minho überrascht.
"Nicht professionell, aber es wäre besser als nichts." Antworte ich und gehe dann aus dem Zimmer, in die Küche.
Robert hat mir, als er mir das Haus gezeigt hat, auch gezeigt, wo sich der Verbandszeugkasten und andere Ärztliche Utensilien befinden.
Ich nehme mir den orangenen Kasten und gehe zurück zu Minho.
Er sitzt immer noch auf dem Bett und guckt sich die Wunde an.
"Du musst dein T'shirt ausziehen, sonst komm ich nicht gut ran." Befehle ich ihm, woraufhin er grinst.
Aber er zieht sein T'shirt tatsächlich aus.
Die Wunde ist sehr blutig, weshalb ich erstmal ein Tuch nehme, um das Blut zu entfernen.
Minho guckt mir die ganze zeit zu, während ich ihn verarzte.
Als ich fertig bin, bemerke ich seinen intensiven Blick auf mir und werde etwas Rot.
Minho betrachtet den Verband um seine Hüfte und guckt dann wieder zu mir.
"Ich mag dich!" Sagt er mit seiner tiefen Stimme.
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