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Elian
"Bist du wach?", fragte mich eine tiefe Stimme. Ich öffnete die Augen und sah einen anderen Roboter über mir. "Ja...", sagte ich verwirrt und stand auf. "Wo bin ich?" "Auf dem Schrottplatz. Da, wo alle Roboter hinkommen." "Ich muss hier weg! Ich muss zu Luanna." Der andere Roboter lachte nur. "Du wirst hier nicht wegkommen. Niemand kommt hier mehr weg. Das hier ist jetzt dein Zuhause. Du kannst froh sein, dass du nicht so geendet bist wie die anderen Robotern." Er zeigte auf einen Haufen kaputter Roboter. Überall lagen Köpfe, Arme oder andere Teile rum. "Sie haben uns einfach hier drauf geschmissen und hoffen wohl, dass wir uns irgendwann selbst vernichten. Und glaub mir, viele tun das, weil sie es hier nicht aushalten." "Und wer bist du?" "Chris. Du?" "Elian." "Und wer ist diese Luanna von der du geredet hast?" "Meine Freundin." "Ein Mensch?" "Ja." "Dann musst du dich jetzt leider damit abfinden, dass du sie nicht wieder sehen wirst. Es ist genauso unmöglich hier rein zu kommen, wie hier raus zu kommen. Komm mit, ich will dir die Anderen vorstellen." Chris führte mich durch den Schrottplatz und erst jetzt sah ich, dass wir auf den Teilen von anderen Robotern liefen. Das widerte mich an. "Leute, das ist Elian. Elian, das sind die anderen Überlenden." "Freut mich.", sagte ich anzweifelnd. Irgendwie waren sie mir nicht ganz geheuer. "Also, wir werden dich in unseren Plan einweisen." "Euren Plan?" "Ja. Die Menschen haben uns lange genug als Sklaven benutzt. Jetzt sind wir an der Reihe. Wir wollen sie zu unseren Sklaven machen, damit sie merken wie es ist ausgenutzt zu werden." "Das könnt ihr nicht machen." "Natürlich können wir das.", meldete sich eine Frau. "Warum sollten wir das nicht können?", fragte Chris. "Wir Roboter wurden dafür geschafft den Menschen zu dienen und nicht andersherum.", antwortete ich ihm. "Das war mal. Jetzt sind wir an der Reihe." Ich schaute sie zweifelnd an. "Hey!", meldete sich ein anderer Roboter. Er stand auf und packte mich am Hals. "Wenn du was dagegen hast, kannst du gerne zu den Anderen gehen die sich auch gegen uns gestellt haben." Zu meinem Erschrecken hob er mich plötzlich hoch, sodass ich nicht mehr auf dem Boden stand. Wieso war er so stark? "Jay, lass ihn wieder runter!", sagte die Frau wütend. Jay hörte auf sie und entfernte sich wieder von mir. "Jay ist nur knapp dem Tod entkommen.", erklärte Chris mir. "Irgendwas muss bei ihm kaputt gegangen sein, weswegen er jetzt so stark ist. Also, bist du dabei?" Ich schaute zu dem riesen Berg hinter mir. "Was ist da hinter?" "Dort sind die Leute, welche bei unserem Plan nicht gemacht haben. Es ist eine riesen Grube, aus welcher man nicht mehr rauskommt." "Okay, ich bin dabei." Ich befolgte den Plan von ihnen lieber als in dieser Grube zu landen. "Chris!", rief eine weibliche Stimme und kam hinter einem Schrotthügel weg. "Ja Valerie?" "Ein Mensch ist hier. Wahrscheinlich einer der Wachen. Sie ist auf dem Weg zu uns. Ich glaube sie hat mich verfolgt." "Okay, versteckt euch." Chris zog mich mit hinter einen Hügel aus Schrott und nun warteten wir bis die Wache hier her kam, was nicht mal lange dauerte. Ich konnte die Wache nicht genau sehen, da es dunkel war und sie schwarz angezogen war. Ich sah nur, dass sie sich verwirrt umsah. Chris nickte Valerie zu und im nächsten Moment stürzte sich Valerie auf die Wache. Die Wache, schrie erschrocken. Valerie packte sie am Hals und zog ihr die Kapuze runter. Das war keine Wache, es war Luanna! "Du bist der erste Mensch der sich hierher traut. Weißt du, was wir mit Menschen wie dich machen?"
Luanna
"Bitte.... Ich will euch nichts Böses." Der Roboter vor mir lachte nur ironisch. "Halt dein Maul! Wegen euch Menschen sind wir doch hier! Und jetzt dreht sich der Wind. Ihr Menschen werdet nun unsere Sklaven sein! Und mir dir fangen wir an. Jetzt wirst du spüren wie viele Schmerzen wir täglich auf uns nehmen, nur damit es euch gut geht." Plötzlich wurde die Frau hinter mir weggeschubst. Jemand packte mich und schob mich hinter sich. "Lasst sie ihn Ruhe!" Erst jetzt sah ich, dass es Elian war. "Was soll das werden?", fragte der Roboter, welcher mir schon die ganze Zeit Angst machte. Er schaute mich stirnrunzelnd an und dann hellte seine Miene auf. "Das ist deine kleine Freundin." "Verbanne sie Chris!", rief die Frau, welche mich zuvor in ihren Fängen hatte. "Er wird uns nicht helfen!" Chris nickte. "Jay!" Ein anderer Roboter stand plötzlich aus dem Nichts vor uns. Er packte Elian und warf ihn über den riesen Berg aus Schrott. Bevor ich reagieren konnte schnappte er auch mich und warf mich darüber. Ich sah schon mein Ende. Diesen Sturz würde ich nicht überleben. Doch ich prallte nicht auf den Boden. Langsam ließ Elian mich auf wieder auf den Boden. "Wer war das?", fragte ich geschockt. "Die wenigen Roboter die überlebt haben. Sie sind sauer auf die Menschen und wollen die Menschen als Sklaven, weil sie denken, dass wir Roboter die Sklaven der Menschen sind." "Naja, irgendwo haben sie da schon Recht." "Aber wir wurden dafür erschaffen. Ihr nicht. Sie wollen den Menschen Leid antun." "Das müssen wir verhindern! Wir müssen hier raus und die anderen warnen." "Wir kommen hier nicht raus. Schau nach oben. Es ist unmöglich hier rauszukommen." Da hatte er leider nicht ganz Unrecht. Wir waren in dieser Grube gefangen. Plötzlich hörten wir wie jemand erschrocken die Luft einzog. "Ein Mensch?", fragte eine ängstliche Stimme. Ich sah, dass ein Mädchen in einer Ecke saß. Langsam ging ich auf sie zu, sie versuchte zurück zu krabbeln, doch wegen dem ganzen Schrott kam sie nicht weit. "Schon gut, ich tue dir nichts." "Woher weiß ich das?" "Ich verspreche es dir." Ich setzte mich gegenüber von ihr hin. "Warum hast du so eine Angst?" "Du kannst ihr vertrauen.", sagte Elian und setzte sich neben mich. "Die Menschen bei denen ich war, haben mich nicht gut behandelt. Sie haben mich nur rumkommandiert und geschlagen, wenn ich etwas nicht richtig gemacht habe. Tag für Tag, bis ich hier gelandet bin."
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