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Luanna

Ich habe gefühlt nur drei Stunden geschlafen. Ich war einfach zu unruhig und hatte bei jedem Geräusch Angst, dass entweder Florian oder Chris gleich reinkommen wird. Ich schaute auf die Uhr und sah, dass es erst sieben Uhr morgens war. Doch ich war so unruhig, dass ich nicht wieder einschlafen konnte. Langsam stieg ich aus dem Bett und ging in die Küche. Dort saß Elian. Ich konnte meinen Augen nicht trauen als ich sah, was er da tat. Er ließ eine Tasse schweben, setzte sie wieder ab und schubste sie ans andere Ende des Tisches und das alles ohne sie zu berühren. "Seit wann kannst du das?", fragte ich überrascht. "Keine Ahnung. Ich habe heute Nacht bemerkt, dass ich sowas kann. Und ich glaube, ich kann noch mehr." "Ach ja? Zeig her." "Geht nicht. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich nicht nur diese Tasse hin und her schieben kann, sondern diese Kraft auch einsetzten kann um etwas zu zerstören. Ich weiß das klingt vielleicht albern oder komisch...." "Nein, überhaupt nicht. Caroline hat uns doch gesagt, dass du neue Fähigkeiten entwickelst. Das ist vielleicht eine davon." "Du hast Recht." "Elian, das wäre total toll!", freute ich mich und setzte mich auf seinen Schoss. "Stell dir mal vor, was für Vorteile wir damit hätten. Wir könnten Chris und den Anderen zeigen, dass sie mit ihrem Plan nicht durchkommen. Außerdem können wir Florian und seinem Team vielleicht noch ein paar mehr Informationen herauslocken, was hinter der Wand ist und den Menschen zeigen, dass Human Machines wie normale Menschen handeln und denken." Elian lachte nur, weswegen ich ihn verwirrt ansah. "Warum lachst du jetzt?" "Du siehst so süß aus, wenn du dich freust." Auch ich lachte jetzt und gab ihm einen langen und intensiven Kuss. Seine Hand wanderte langsam unter mein Shirt und strich mir über den Rücken. Er löste den Kuss und wanderte mit seinen Lippen zu meinem Hals. Ich genoss seine Berührungen. Zumindest solange, bis es plötzlich einen lauten Knall gab. Wir schreckten beide zusammen und sahen, dass die Tür eingetreten wurde und mehrere Leute im Haus standen. Sofort stand Elian auf und stellte sich schützend vor mich hin. Einer der Männer löste einen Schuss, jedoch prallte die Kugel an Elians Brust ab. Wie war das möglich? Elian streckte seine Hände aus und sofort wurden die vier Männer durch die Wand aus dem Haus geschleudert. Elian packte meine Hand, rannte mit mir raus und flog mit mir in die Luft. Wir flogen ein paar Minuten in dem keiner etwas sagte. In einem Wald ließ er mich wieder runter. "Die Kugel... sie ist einfach abgeprallt.", sagte ich aufgeregt. "Ich habe keine Ahnung wie das möglich ist.", antwortete er. Ich sah, dass Elian ein wenig überfordert mit seinen neuen Fähigkeiten aussah. "Aber hey, das was du da mit den Männern gemacht hast, sah schon ziemlich cool aus." Elian lächelte leicht. "Meinst du meine Fähigkeiten sind so stark, dass ich damit einen Baum zerstören kann." Ich zuckte mit den Schultern. "Es gibt nur eine Möglichkeit um das herauszufinden." Elian stellte sich vor einen Baum und tatsächlich kippte der Baum um und krachte auf den Boden. "Wow...", sagte ich begeistert, als mir plötzlich eine Idee kam. "Du meintest doch, dass du das Gefühl hast, mit der Kraft Dinge zu zerstören?" "Richtig." "Was ist, wenn du so auch die Wand zerstören kannst?" Elian schaute skeptisch. "Ich weiß nicht... Meinst du nicht, dass die Wand dafür zu stark ist." "Es gibt nur eine Möglichkeit das herauszufinden. Wir müssen wissen was hinter der Wand ist, sonst wirst du getötet. Wir werden Florian und seine Truppe nicht ewig aufhalten können." "Dann sollten wir schleunigst die Wand suchen gehen." Elian schaute sich im Wald um. "Weißt du wo wir sind?" "Ich habe keine Ahnung.", sagte ich lachend und auch Elian fing an zu Lachen. "Ich flieg mal hoch und schaue ob mir irgendwas bekannt vor kommt." Ich beobachtete Elian lächelnd dabei wie er immer weiter in die Luft flog. Dabei achtete ich nicht auf meine Umgebung, was sich schnell als Fehler herausstellte. Ein Druck breitete sich in meinem ganzen Körper aus, als  würde etwas von vorne und von hinten gegen mich drücken. Verzweifelt versuchte ich nach Luft zu schnappen und mich umzuschauen, jedoch vergeblich. Ich stand wie angewurzelt da, konnte mich nicht aus eigener Kraft bewegen und auch nach Hilfe rufen konnte ich nicht. Voller Panik stand ich da und konnte nur hoffen, dass Elian mich sieht und auch sieht, was hinter mir geschieht, denn ich wusste, dass jemand hinter mir stehen musste. Plötzlich wurde mein Körper nach hinten gezogen und im nächsten Moment hielt mich jemand fest und drückte mir seine Hand auf den Mund. Der Druck ließ nach, jedoch war mein Körper immer noch steif, doch dieses Mal kam es nicht von dieser komischen Kraft sondern daher, dass ich verdammte Angst hatte. "Wo ist Elian?", fragte eine wütende, nur allzu bekannte, Stimme. Chris tauchte vor meinen Augen auf und schaute mich wütend an. Nun wusste ich auch, dass es Jay war, welcher mich festhielt und von welchem die Kraft ausging. "Wenn du schreist, wird Jay dich sofort umbringen.", erklärte Chris mir und Jay löste seine Hand von meinem Mund. "Ich weiß nicht wo er ist.", sagte ich leise. "Willst du mich verarschen? Elian ist mit dir weg geflogen und hat uns alleine lassen. Dank Jay sind wir nur knapp dem Tod entkommen. Entweder sagst du uns jetzt wo er ist oder du wirst mit uns kommen und dir wünschen, dass du tot bist." Ich öffnete meinen Mund um irgendetwas zu sagen, was genau wusste ich selbst nicht wirklich. Doch ich musste auch nicht länger überlegen. Eine Druckwelle ließ uns Drei hinfallen und ich sah, dass es Elian war, welcher diese Welle erschaffen hatte. Schnell stand ich auf und rannte zu ihm, nur um mich hinter ihm in Schutz zu bringen. Auch Jay stand wieder auf und kam mit entschlossenen Schritten auf uns zu. Seine Augen leuchteten plötzlich weiß, er streckte seine Hand aus und ein weißer Strahl schoss aus seiner Hand. Elian reagierte sofort und ließ ein Schutzschild vor ihm auftauchen. Ich sah, dass es ihn anstrengte und ohne Hilfe würde er Jay und Chris nicht besiegen können. Doch was sollte ich tun?
Ich war nur ein Mensch...

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