19

Luanna

"Wow, das wirklich gut.", lobte Florian mich. "Ich glaube, ich kann noch einen zweiten Boss gebrauchen. Willst du mir dabei nicht helfen? Zusammen können wir die Menschheit beschützen." "Meinst du das ernst?" "Du bist total klug und hast bei dem Aufbau der Mauer geholfen. Warum solltest-" Florian wurde durch das Alarmsystem unterbrochen. Mit meinem Bürostuhl, rollte ich zu einem anderen Bildschirm und sah, dass ein Mann die Mauer berührte. Ich drückte auf einen Knopf, sodass der Mann von der Wand geschleudert wurde und sein Gedächtnis über die Wand gelöscht wurde. Idiot! Dann wandte ich mich wieder an Florian. "Okay, warum nicht. Ich bin gerne der zweite Chef." "Ich habe gehofft, dass du das sagen wirst." Dann klopfte es plötzlich an der Tür und Caroline kam rein. "Hey, ich wollte nicht stören." "Tust du nicht.", sagten Florian und ich gleichzeitig. "Luanna, ich wollte dich nur fragen, ob du Lust hast mit mir zum Mittag zu essen?" "Klar, will sie.", antwortete Florian für mich. Ich stand lächelnd auf und wollte gerade zum Türrahmen gehen, als Florian mich nochmal aufhielt. "Luanna, komm nach der Mittagspause bitte nochmal zu mir." "Klar." Zusammen mit Caroline ging ich in die Kantine. Ich kannte Caroline erst seit ein paar Tagen, doch sie war mir sofort ans Herz gewachsen. Wir verstanden uns total gut. Außerdem hat sie den gleichen Schicksalsschlag wie ich erlebt. Auch ihre Eltern sind gestorben und nun hatte sie niemanden mehr. Doch wir munterten uns immer wieder gegenseitig auf. Während des ganzen Weges zur Kantine und zum Esstisch lachte Caroline leise in sich hinein. "Was ist los?", fragte ich verwirrt. "Dass du es einfach immer noch nicht checkst.", lachte sie. "Was checken?" "Dass Florian in dich verschossen ist. Und du auch in ihn." Fast hätte ich mich in meiner Pizza verschluckt, als sie diesen Satz aussprach. "Florian und ich sind gute Arbeitskollegen, außerdem hat er mich gerade zum zweiten Chef ernannt." "Echt? Das ist super!" "Ja und deswegen verstehen wir uns nun mal gut." "Luanna, er steht auf dich. Und du bist auch voll verschossen." "Er ist mindestens sieben Jahre älter als ich." "Alter ist nur eine Zahl. Außerdem ist das ein Grund, aber kein Hindernis.." Ich verdrehte lachend die Augen. "Jetzt iss deine Pizza." "Ihr wärt aber süß zusammen.", sagte Caroline mit vollgestopftem Mund.

(...)

Nach dem ausgiebigem Mittagessen mit Caroline, verabschiedete ich mich fürs Erste wieder von ihr und ging zurück zu Flo. "Tür zu.", sagte Flo, als ich rein kam und die Tür schloss sich. "Warum machst du die Tür zu?", fragte ich. Erst jetzt drehte er sich zu mir um. "Weil ich ein paar Dinge mit dir besprechen muss." "Okay.... Ich hab dir einen Keks mitgebracht." Er lachte kurz. "Danke." Ich setzte mich auf einen der Schreibtische und schaute ihn abwartend an. "Also, was gibt es Chef." "Es gibt ein paar Dinge die du wissen musst um stellvertretender Chef zu sein. Als erstes musst du wissen, dass alle Mitarbeiter unter deinem Schutz stehen. Das heißt, wenn sie verletzt wurden, psychische Probleme haben oder andere Dinge, musst du ihnen zuhören und ihre Probleme ernst nehmen. Wenn wir neue Mitarbeiter einstellen, müssen sie bestimmte Bedingungen erfüllen. Ich habe dir mal alle Bedingungen aufgeschrieben, dann kannst du sie dir mal durchlesen." Warum dachte Caroline, dass Flo auf mich steht? Wir verstehen uns gut und das wars. Auch wenn es mich wundert, dass Flo keine Freundin hatte. Verdient hätte er es. Er war ein lieber Mann und machte sich um jeden Sorgen. Auch, wenn er im ersten Moment wie ein harter Kerl wirken mag, hat er von innen einen weichen Kern. Er würde keiner Fliege was zu leide tun. Er hat mir irgendwann mal erzählt, dass wir ein Gerät haben mit dem man das Gedächtnis von anderen Leuten löschen kann. Ich war erstaunt darüber, doch ich weiß auch, dass Flo niemals dieses Gerät benutzen würde. Er hätte zu viel Mitleid mit den Menschen. Ich sah nur, dass sich seine Lippen plötzlich nicht mehr bewegten, weswegen ich ihm wieder in die Augen sah. "Hörst du mir überhaupt noch zu?" "J-Ja klar..." Florian lächelte. "Und was habe ich zum Schluss gesagt?" "Du hast gesagt, dass.... Ich hab dir nicht zugehört.", sagte ich ertappt. Florian lachte nur und kam näher zu mir. "Wo bist du mit deinen Gedanken? Ist alles in Ordnung?" "Ja, es ist alles gut. Ich habe nur darüber nachgedacht, was Caroline heute zu mir gesagt hat..." "Was hat sie denn gesagt?" "Das kann ich dir nicht einfach sagen.... Aber ich glaube sie hat Recht." "Womit Recht?" Ich bekam gar nicht richtig mit, dass Florian immer näher kam. "Sie meint, dass..." Florian schaute mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Ach scheiß drauf! Ich werde es ihm einfach zeigen. Bevor er irgendwie reagieren konnte, zog ich ihm an seinem schwarzen Gürtel zu mir und küsste ihn leidenschaftlich. Er fing an den Kuss zu erwidern und kurz lösten wir uns voneinander. "Sie meinte, dass wir gut zusammenpassen würde.", flüsterte ich gegen seine Lippen. "Das finde ich auch.", sagte Flo mit einem schelmischen Grinsen. Er fing wieder an mich zu küssen und wanderte mit seiner Hand unter meinen Pullover. Doch wir wurden von einem nervtötendem Alarm wieder voneinander getrennt. Außerdem klopfte irgendjemand an der Tür. "Tür auf.", sagte Florian und ich sprang vom Tisch. "Es stehen sieben Human Machines vor unserer Tür und wollen rein." Ich schaute auf einen der Bildschirme, welcher den Vordereingang zeigte. Tatsächlich standen sechs der Roboter auf dem Boden und einer schwebte. "Was sollen wir machen?", fragte Florian mich. "Ich will wissen, was sie wollen." Ich wandte mich an den Typen, welcher Florian und mich unterbrochen hatte. "Nehmt Waffen und Schutzwesten mit, geht raus und fragt was sie hier wollen." Er nickte und verschwand wieder. "Warum willst du wissen, was sie wollen? Ist doch ganz klar was sie wollen, sie wollen uns töten." "Nein, das glaube ich nicht. Wenn sie uns töten wollen, dann hätten sie nicht hier angefangen, sondern in anderen Städten." "Wir sollten sie töten." "Werden wir auch. Aber ich will erst wissen, was sie hier wollen." "Du bist ein Sturkopf.", lachte Florian und gab mir einen Kuss auf die Stirn.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top