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Luanna

Ich bin den Gang vor dem EEG Zimmer bestimmt vier mal hoch und runter gelaufen bis ich endlich sicher sein konnte, dass niemand auf dem Flur ist der mich sehen könnte. Als ich den Raum betrat sah ich einen Tisch, auf diesem ein Computer. Hinter dem Computer war eine Glaswand, hinter dieser Glaswand stand ein Stuhl, neben dem Stuhl stand das EEG Gerät. Ich ging zu dem Computer und schaltete diesen an. Natürlich war er Passwort geschützt. Das heißt, für mich war es unmöglich da rein zu kommen. Aber die Anleitung muss hier doch irgendwo sein. Tatsächlich musste ich nicht mal lange suchen um an die Anleitung zu kommen. Sie lag unter der Schreibtischunterlage auf welchem der Computer stand.

Anleitung für das EEG

1. Kopfumfang ausmessen und Zentralpunkt markieren.
2. EEG Haube dem Kopf anpassen.
3. Eine Elektrode mit dem Gel an den Zentralpunkt setzten. 
4. Die andere 17 Elektroden mit dem Gel rundherum anbringen (siehe Abbildung).
5. Die Kabel anbringen (siehe Abbildung).
6. Elektroden mit Hilfe des Programms überprüfen. Werden bestimmte Elektroden rot angezeigt, noch einmal kontrollieren und neu anbringen.

Bitte drauf achten, dass alle Elektroden richtig sitzen und alle Kabel ordentlich angebracht sind. Sollte ein Kabel fehlen/nicht richtig angebracht sein, ist das EEG nutzlos.

Das Gleiche gilt auch für die Gedächtnislöschung.

Bingo! Ich muss einfach heimlich ein Kabel ziehen und schon können sie mein Gedächtnis nicht löschen. Zumindest hoffe ich das. Bevor ich aus dem Raum ging hörte ich nochmal genau hin ob jemand vorbei lief. Als ich mir sicher war, dass niemand auf dem Flur war, schlich ich mich raus und verschwand in meinem Zimmer. Ich nahm einen Stift und legte ihn auf den Tisch. "Stift, schreibe auf: Wenn du das hier liest, ist mein Plan nicht aufgegangen und Florian hat dein Gedächtnis gelöscht. Elian, ist dein Freund, auch wenn er ein Roboter ist. Du hast einen kleinen Bruder und Eltern die dich lieben und warten, dass du endlich nach Hause kommst. Die Roboter wollen Krieg und die Menschen zu ihren Sklaven machen. Elian und du wollen das verhindern. Diese Mitarbeiter sind nicht die, die sie vorgeben zu sein. Sie haben ein Geheimnis. Es gibt eine unsichtbare Wand, hinter der sich etwas versteckt und ich habe die Vermutung, dass diese Leute hier etwas darüber wissen können. Versuche schnell hier raus zu kommen und finde Elian. 
Liebe Grüße, dein früheres Ich.
Füge ein Bild von Elian und meiner Familie hinzu."
Ich schreibe diesen Brief nur vorsichtshalber, sollte mein Plan nicht aufgehen. Nachdem der Brief soweit fertig war, kam der Stift zurück zu mir. In dem Stift ist ein kleiner Chip, welcher alles speichert was ich sage. Wenn ich auf einen kleinen Knopf drücke, welcher auf dem Stift ist, kommt das zum Vorschein, was ich gerade sehen will. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass früher alles mit der Hand geschrieben wurde. Hat man dabei nicht Krämpfe bekommen? Ich konnte nicht weiter über dieses Thema nachdenken, denn ich musste zum EEG. Hoffentlich klappt alles...

(...)

Florian wartete bereits vor dem Raum auf mich. Er lächelte mich warm an und begrüßte mich freundlich. Er war so ein Heuchler. Aber ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass ich sie durchschaut habe. Im Raum waren bereits zwei andere Leute. Auch sie begrüßten mich und die junge Frau fing an mir etwas zu erklären: "Wir werden dir gleich eine Haube aufsetzten, dann kommen da Elektroden dran und wir verkabeln dich. Du lehnst dich einfach zurück, machst die Augen zu und entspannst dich. Du wirst nichts merken." Ich nickte und setzte mich auf den Stuhl im Raum nebenan, während die Frau mich verkabelte. Die ganze Zeit über betete ich, dass alles klappt und ich mein Gedächtnis nicht verliere. "Lege ich einfach zurück und entspann dich." Die Frau ging wieder raus. Florian, die Frau und der andere Mann redeten über irgendwas und schauten auf den Monitor. Während ich sie die ganze Zeit beobachtete, nahm ich ein Kabel in die Hand welches an meinem Hinterkopf angebracht war und zog es raus. Ich hoffte, dass niemand etwas mitbekam und das Programm nicht anzeigt, dass etwas fehlt. "Okay, Luanna. Schließe die Augen, es geht los.", sagte Florian durch den Lautsprecher und ich tat was er sagte. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Die erste Minute über merkte ich nichts. Doch plötzlich spürte ich ein Druckgefühl in meinem Kopf, welches immer schlimmer wurde. Schlagartig wurde mir schlecht und bevor ich mich übergeben konnte, verlor ich das Bewusstsein. 

(...)

"Luanna." Nur dumpf nahm ich meine Stimme wahr. "Luanna?" Langsam öffnete ich die Augen und musste ein paar blinzeln um wieder klar sehen zu können. Eine Frau stand vor mir. Irgendwoher kannte ich sie. "Geht es dir gut?" Ich nickte verwirrt. Die Frau befreite mich von den Kabeln und nun sah ich endlich ein vertrautes Gesicht. Florian. "Florian, warum saß ich auf diesem Stuhl?", fragte ich ihn, nachdem ich wieder von dem EEG befreit war. "Du bist mit zur Wand gekommen und zu nah dran gewesen. Dann wurdest du weggestoßen und bist hart auf den Kopf gefallen. Wir wollten sichergehen, dass es dir gut geht." "Und geht es mir gut?" "Laut dem EEG hast du nochmal Glück gehabt." Plötzlich stürmte jemand herein. Ich glaube sein Name war Karlo. "Flo, wir haben ihn gefunden." Florian wandte sich an mich. "Komm mit, wir können deine Hilfe wahrscheinlich gut gebrauchen." Wir gingen in den Überwachungsraum in welchem viele Monitore standen. "Da ist er.", sagte Karlo und zeigte auf einen Mann, welcher auf einer verlassenen Straße lief. Irgendwie kam er mir bekannt vor, aber ich wusste gerade nicht woher. "Okay, schick ein paar Leute hin. Wir bleiben in Kontakt. Luanna oder ich werden euch sagen wo er sich gerade befindet, damit wir ihn nicht aus den Augen verlieren." "Wer ist das denn?", fragte ich Florian. "Wir nennen ihn Elian. Er ist eine Human Machine." Ich nickte. Ich wusste, dass wir die Human Machines zerstören mussten und dass er uns nichts Gutes wollte. Aber warum lief er alleine rum? Und wieso kam er mir bekannt vor? Wahrscheinlich weil ich ihn gerade verwechsle.

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