~ (13) ~

Zurück in der Realität angekommen merke ich, wie mir eine Träne die Wange hinunter kullert. Ich wischte sie sofort weg. Ich wollte nicht vor meiner Schwester weinen. Ich wollte nicht zeigen, dass mich ganz ganze sogar heute, nach zwei Jahren, nicht egal ist. Doch meine Schwester sah die Träne und sagte „Hanna. Bitte. Es tut mir furchtbar leid. Wir waren einmal die besten Freundinnen. Wir haben uns alles erzählt und alles zusammen durchgestanden. Wir haben und alles geteilt" sagt meine Schwester zu mir und sieht mich entschuldigend an.

Ich wusste, dass sie es ernst meint, doch es ändert für mich nichts an der Tatsache. „Ich war nicht damit einverstanden meinen Freund zu teilen" sage ich einfach zu ihr. „So war das nicht gemeint, Hanna. Das weißt du ganz genau. Du bist meine Schwester. Es kann einfach nicht so weiter gehen, dass wir uns unser restliches Leben aus dem Weg gehen. Irgendwann sind Mum und Dad nicht mehr da. Dann haben wir nur noch uns. Und wie soll das funktionieren, wenn du mich dafür hasst, dass ich den fatalsten Fehler meines Lebens begangen habe?" erklärt meine Schwester.

Ich weiß, dass sie recht hat mit dem, was sie sagt. So kann es nicht weitergehen. Aber bin ich wirklich bereit dafür, alles zu vergessen? „Ich hasse dich nicht mehr, Steffi" entgegne ich daraufhin und meine es auch wirklich so. Nach zwei langen Jahren, in denen ich meine Schwester nicht mehr gesehen habe, kann ich einfach keinen Hass mehr gegen sie empfinden. „Ich verstehe einfach nur nicht, wie du mir so etwas antun konntest. Ich war auf den Tag genau vier Jahre mit ihm zusammen. Ich habe Dean geliebt" sage ich und mit meinem letzten Satz kommt Luke in die Küche.

Er sieht mich fragend an, da er die letzten Worte mitbekommen hatte. Zu seinem Glück spricht er das Thema jedoch nicht an. „Ich wollte ja nicht stören, aber ich muss dich dringend etwas fragen, Hanna" sagt Luke zu mir und sieht mich ernst an. „Dann frag?" meine ich und ziehe eine Augenbraue hoch. Luke sieht mich einfach nur an.

Ich stehe auf und gehe mit ihm raus aus der Küche. „Was ist denn?" frage ich leicht gereizt. „Ich hoffe du hast eine gute Erklärung dafür" sagt er und ich verstehe nur Bahnhof. „Was willst du eigentlich von mir?" frage ich ihn immer noch gereizt. „Frag doch deine Mum, die sich gerade sehr freut" meint Hanna und zeiht mich an der Hand nach oben. In mein Zimmer. In mein Badezimmer. In dem Moment in dem ich es betrat, wusste ich, dass es nichts Gutes heißen konnte. Meine Mum stand da und hielt etwas in der Hand.

Ich konnte nicht erkennen was, deshalb frage ich sie „Worüber freust du dich denn so?". Meine Mum dreht sich um und lächelt mich glücklich an. „Wann wolltest du es uns sagen?" fragt sie mich und lächelt immer noch wie ein Honigkuchenpferd. So langsam machte mir das Angst. „Wann wollte ich euch was sagen?" frage ich sie verwirrt.

Ich schaue kurz zu Luke, der mit einem ernsten Ausdruck im Gesicht da stand. „Wann wolltest du deinem Vater und mir erzählen, dass wir Großeltern werden?" sagt sie schließlich und beantwortet mir damit meine Frage. Dann sehe ich, was sie in der Hand hält. Den Schwangerschaftstest.

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