"Was ist gerade eben passiert, verdammte Scheiße? Was ist er?", knurrte Jungkook, während er blindlings durch sein Büro tigerte. Namjoon, Hoseok und Yoongi hielten sich im Hintergrund. Bedacht darauf ihr Oberhaupt nicht wütender zu machen und observierend über die Situation zu wachen. Er sprach Hyuna auf die Tatsache an, dass sie wusste, was Jimin auf dem Übungsplatz getan hatte.
"Verdammt, Jungkook! Jimin weiß selbst nicht einmal, was er ist! Da setze ich ihm nicht der Gefahr aus, von dir und den anderen als Aussetziger behandelt zu werden!", entgegnete Hyuna souverän und reckte trotzig das Kinn. Sie würde sich nicht von ihrem Alpha einschüchtern lassen. Vor allem nicht, als sie daran zurückdachte, wie aufgelöst Jimin vor einigen Tagen war und sich ihr als Einziges offenbart hatte.
Doch er wäre nicht Jeon Jungkook, wenn er es auf sich beruhen lassen würde.
"WAS.IST.ER?", grollte das Oberhaupt durch den Raum und ließ sie unweigerlich zusammenzucken. Seine silbernen Iriden begannen zu schimmern. Ein Zeichen, dass seine Geduld sich langsam dem Ende neigte. Innerlich verfluchte sie sich.
Warum nochmal hatte sie ihm die Treue geschworen?
Wahrscheinlich weil sie betrunken war, als sie vor langer Zeit in das Reich von Jungkooks Vater kam.
Ein ganz grober Fehler. Das merkte sie jetzt erneut. Die Generälin seufzte, ehe sie die Arme vor der Brust verschränkte und widerwillig erklärte:
"Jimin ist ein Tenagari. Ein Sprecher, der mittels seiner Stimme bestimmte Befehle so aussprechen kann, dass sie tatsächlich ohne körperliches Dazutun geschehen. So wie es mit den Roboter-Wölfe passiert ist. Sie sind in ihre Einzelteile gesprengt wurden, weil Jimin genau das verlangt hat."
Jungkook starrte Sie für einen Moment an.
Die Stille im Raum war zum Zerreißen gespannt.
"Er sagt einfach so ein Wort und kann jemanden damit manipulieren?", fragte Yoongi und zog damit die Aufmerksamkeit auf sich. Jungkook schien den Minthaarigen überhaupt nicht gehört zu haben.
Viel mehr stierte er vor sich hin.
Völlig in seinen Gedanken versunken.
"Nein. So leicht ist es nicht. Es ist Magie. Uralte Magie."
Hyuna überlegte kurz, wie sie es den Vieren am besten erläutern sollte. Namjoon würde es auf Anhieb verstehen. Bei den anderen Dreien war sie sich nicht sicher.
"Zuallererst: Es ist nicht die gleiche Magie, wie die in uns Werwesen. Wir haben das Samenkorn von Iwineti bekommen. Jimins Magie ist älteren Urprungs."
Hoseok meldete sich und unterbrach sie somit.
"Demzufolge ist er weder Mensch noch Werwesen."
Hyuna nickte, während ihr Blick kurz zu Jungkook wechselte, der noch immer in seinen Gedanken gefangen zu sein schien. Jedenfalls fokussierte er die Wand im Hintergrund, wobei seine Haut von der üblichen Bräune zu einem aschfahlen Weiß gewandelt war. Es sah nicht gesund aus.
Namjoon merkte es auch, ließ ihren Alpha jedoch vorerst in Ruhe.
"Genau. Was er ist, weiß ich nicht. Seine Magie spielte bei dem Ereignis vorhin eine wichtige Rolle. Wir wissen, er kann sich teleportieren, daraufhin dachten wir er sei ein Werwesen. Jedoch ist es bei einem Tenagari anders. Er kann mehere Fähigkeiten besitzen. Als Sprecher muss er immer Befehle äußern. Niemals dürfen es mehr als zwei Worte sein. Und um diesen 'Befehl' auszuführen, muss Jimin seine Magie in dieses Wort einfließen lassen oder einweben, damit am Ende die Gegner bersten oder anderweitig zu Fall gebracht werden."
Namjoon nickte, die anderen Personen im Raum hingen ihren Gedanken nach.
"Das bedeutet: Jimin nutzt im normalen Alltag keine Magie, ansonsten könnte er uns auf der Stelle zu Mus verarbeiten", schlussfolgerte Yoongi, woraufhin Hyuna dankbar nickte. Sie hatten es begriffen.
"Jimin hat diese Magie erst 'freigeschaltet', als er und Jin im Wald angegriffen wurden. In diesem Augenblick konnte er weder sich noch Jin mit seiner Teleportation befreien. Deswegen kann er diese Fähigkeit noch nicht gezielt einsetzen. "
Dann herrschte wieder Stille.
Bis der Alpha sich erstmalig an ihrem Gespräch beteiligte.
"Danke Hyuna, du kannst gehen. Sieh nach den Absolventen der Prüfung. Sieh nach Jimin."
Sie nickte misstrauisch, denn sein Unterton gefiel ihr nicht. Jungkooks Augen waren distanziert und huschten nach links und nach rechts, als könne sich der Schwarzhaarige nicht kontrollieren. Irgendwas in Jungkook selbst war gerade abwesend.

"Was ist los, Jungkook?", fragte Namjoon sogleich, nachdem Hyuna das Büro verlassen hatte. Der Schwarzhaarige antwortete nicht sofort, sondern ließ sich stattdessen auf seinen Stuhl fallen. In dieser Sekunde sah er aus, als wäre er hundert Jahre gealtert.
"Ich habe mich nur an etwas erinnert."
Und diese Erkenntnis war zu schmerzhaft, um sie seinen Freunden zu erzählen. Zu düstern und zu grauenvoll, dass es womöglich ein schlechtes Licht auf ihn und auf seinen Vater werfen würde. Er biss sich auf die Lippe und sah zum Fenster hinaus.
"Kooks, wir kennen dich, seit du in deine Windeln geschissen hast. Und glaub mir, ich rieche es heute noch. Also mach nicht dicht, sondern sprich mit uns!", herrschte ihn Yoongi an und verschränkte die Arme vor der Brust, bevor er sich auf die Kante der Couch setzte. Namjoon nahm in einem der bequemen Ohrensessel platz, genau wie Hoseok. So verkniffen Yoongi auch sein konnte, er war oftmals der Einzige, der ihn zum Reden brachte. Ansonsten würde Jungkook wahrscheinlich den lieben langen Tag schweigen. Er observierte lieber, als in Aktion zu treten.
"Ihr wisst doch, dass mein Vater früher oft unterwegs war. Für seine Aufgaben als Oberhaupt und um zu schauen, ob es den umliegenden Dörfern hinter dem Schleier gutging", begann er zu erklären und gestikulierte mit seiner Hand.
Die Drei nickten.
"Na klar, ich erinnere mich, als wäre es gestern. Wir haben oft zusammen gespielt und auf dich aufgepasst. Wisst ihr noch als-"
Hoseok verstummte und schien sich auf ihre Situation zu besinnen.
Jungkook konnte nur milde Lächeln. Sie waren wirklich wie Brüder für ihn. So oft, wie sie in verteidigt und beschützt hatten. Dankbarkeit wäre gar kein Ausdruck für ihre Bindung.
Er schüttelte kurz den Kopf, um seine Gedanken zu sortieren.
"Jedenfalls erinnere ich mich, dass er eines Tages, dass muss, bei der Göttin, fast zehn Jahre her sein, schätze ich, völlig blutverschmiert nach Hause kam. Mum fragte ihn, was geschehen sei, ob sie, während sie unterwegs waren, angegriffen wurden."
Jungkook kniff die Augen zusammen und fixierte die Wand. Er erkannte sich selbst, als Kind, wie er durch den Türspalt spähte und seinen Vater in zerfetzter Kleidung erblickte. Doch das war nicht das Schlimmste. Es waren die leeren, toten Augen und der Schrecken und das Grauen, welches sich darin widerspiegelte und das Blut. Das rote, verkrustete, dreckige Blut.
Jungkook bescherte dieser Anblick jahrelang Alpträume. Selbst jetzt noch bekam er Gänsehaut, wenn er an jenen Moment zurückdachte.
"Jahre später hat er mir im betrunkenen Zustand eine Geschichte erzählt. Eine Geschichte von einem Dorf, in dessen Mitte ein bedeutsamer Schatz versteckt sei. Ein Dorf, ganz anders als unsere Werwesen-Siedlungen."
Jungkook hielt inne und musste die Erkenntnis zurückdrängen, welche ihm auf den Lippen lag.
"Und was beinhaltete dieser Schatz?", wollte Hoseok wissen und ihn zum Weiterreden animieren.
"Magie, mit der man eine Armee befehligen kann."
Jungkook sprang aus seinem Stuhl und ging zum Fenster. Er ertrug es nicht mehr den drei Gesichtern entgegenzublicken.
Während er auf das friedliche Markttreiben sah, bereitete er sich innerlich auf die Erkenntnis vor, die er seinen Brüdern offenbaren würde. Er fühlte sich elend und am liebsten würde er seine Erinnerungen löschen. Aber es gab keinen Zweifel.
Es muss so geschehen sein.
"Mein Vater hat wahrscheinlich Jimins Heimat niedergemetzelt."

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Guten Abend, meine lieben Leser und Leserinnen! Ich hoffe, Ihr habt Jimins Magie und meine Erklärung dazu verstanden und ich habe mich deutlich ausgedrückt. Ihr könnt gern noch weitere Fragen stellen, falls nötig!

Jimins Magie basiert auf der Fluchtechnik von Toge Inumaki aus Jujutsu Kaisen. Es ist nicht dasselbe, da ich es umgewandelt habe! Vielleicht hilft Euch das noch zusätzlich.

Wie fandet Ihr das Thema? Und Jungkooks Erkenntnis?

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