Shit {31}
Hingegen Jimins Erwartungen lebten seine Gegner noch immer.
Scheiße.
Er war sowas von am Arsch.
"JIMIN, RUNTER!", hörte er jemanden schreien. Ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, woher diese Stimme kam, schmiss er sich auf den Boden.
Eine Druckwelle aus Feuer schoss über ihn hinweg, sodass er voller Ehrfurcht dem Geschehen folgte. In diesem Moment war er unheimlich froh im Dreck zu liegen, denn das Gras begann zu versenken bei der Hitze, die über ihn flog.
Zwei starke Arme hievten ihn sofort auf die Beine.
"Bist du in Ordnung, Kleiner?"
Ein großer, durchtrainierter Mann mit rotem, ungekämmten Haar und abstehenden Ohren, die Yoda ähnelten, blickte ihn abschätzig an.
Besorgnis spiegelte sich darin wieder.
"Oh, ähm, ja, klar. Mir geht's gut soweit."
Mal abgesehen davon, dass ihm sein Herz in die Hose gerutscht war und er das Gefühl hatte seine Beinen würden jeden Augenblick nachgeben.
Er lebte noch.
Er hatte nicht das Zeitliche gesegnet.
Zumindest noch nicht.
"Die Party ist noch nicht vorbei, Jungs", meinte eine Frau, deren Tonlange Jimin bekannt war.
Hwasa.
Die Orangehaarige kam in sein Sichtfeld und checkte ihn einmal von oben bis unten ab. Er glaubte, noch alles bei sich zu haben. Keiner dieser Wesen hatte ihn angerührt. Wahrscheinlich sollte er, warum auch immer, lebend, irgendwo hingebracht werden. Erst da fiel ihm auf, wie bescheuert seine Aktion gewesen war. Er hätte sich niemals von den anderen entfernen sollen.
"Ich sehe, die Erkenntnis hat bei dir eingesetzt. Jungkook ist außer sich. Wie kommst du auf die Idee einfach abzuhauen?", fing Hwasa schon mit einer Predigt an.
"Ich sollte eher fragen, was du hier zu suchen hast!", entgegnete Jimin trotzig. Er war sich sicher, dass niemand anderes außer Namjoon und Yoongi als Begleitschutz für Jungkook und ihn mitgekommen war. Hwasa verdrehte nur spitzbübisch die Augen und lächelte schmallippig.
"Aus demselben Grund wie dein Retter zur Rechten."
Der Schwarzhaarige sah zu dem Hünen, dessen ernster Blick auf den Rebissen lagen, welche sich mittlerweile neu formierten. Die Feuerwelle hatte sie nicht lange aufgehalten. Ohne die Augen abzuwenden, antwortete sein Lebensretter.
"Ich bin Chanyeol und gehöre zu dem Clan von Kim Taeyeon. Sie ist meine Alpha."
Jimin nickte verstehend und dachte für eine Sekunde an die schlaue Schakalin, die auch ihm das Leben gerettet hatte.
"Der Tempel ist zwar heiliger Boden, doch das hindert niemanden der fünf Oberhäupter daran ihre eigenen Leute im Wald zu positionieren", erklärte Hwasa und begann mit ihren Finger zu Knacken, als bereitete sie sich auf einen Angriff vor.
Jimin kam augenblicklich die Frage in den Sinn, ob die Clans sich nicht vertrauten. Doch die Rettungsaktion von Chanyeol widerlegte diesen Einspurch in seinem Kopf.
"Wir sollten uns langsam überlegen, wie wir diese Dinger zu Kleinholz verarbeiten", bemerkte jemand hinter ihnen. Der Schwarzhaarige zuckte zusammen, wodurch der folgende Schreck dafür sorgte, dass er Schluckauf bekam. Eine zweite Emotion breitete sich in ihm aus.
Scham.
Es war eine lange Zeit her, dass er Schluckauf infolge eines Schreckens erlebte. Er kann sich wage an ein Versteckspiel mit einem Jungen aus dem Heim erinnern, wo er selbst verloren gegangen war und erst durch die Polizei gefunden wurde. Damals hatte sich der Schluckauf genauso bemerkbar gemacht.
"Lisa! Mit dir hätte ich nicht gerechnet. Sind dir deine Nägel nicht zu schade dafür?", äußerte Chanyeol lässig, wobei ein Funken Schalk über sein Gesicht huschte.
Das blondhaarige Model kam in voller Eleganz auf sie zu. Sie wusste, wer sie war und sie wusste, wie man den Laufsteg beherrschte.
"Pass auf, Bärchen, ansonsten kratze ich dir die Augen aus", knurrte sie und ließ ein paar plank polierte spitze Zähne aufblitzen.
Mit dieser Frau ist nicht zu spaßen, mahnte er sich gedanklich.
Kaum hatte sie diese Worte formuliert, kreischte ein Rebis und rannte auf Jimin zu.
Och nöö, was hatte er denn verbrochen?
So schnell wie Chanyeol ihn zur Seite zog, konnte er gar nicht reagieren. Mit seiner enormen linken Pranke brachte er ihren Gegner mit nur einem Schlag zu Fall. Blöd nur, dass das Ding scheinbar keinen physischen Schmerz verspürte, denn ohne eine einzige Gefühlsregung in dem zweigeteilten Gesicht rappelte es sich wieder auf.
Es war unheimlich.
Geradezu bizarr und unwirklich.
Wie ein Zombie mit längst verfaultem Fleisch.
"Hat hier jemand zwei Retter bestellt?", tönte erneut eine fremde Stimme aus irgendeinem Teil des Waldes. Wäre sein Körper nicht so voller Adrenalin und Sauerstoff, würde er sich umgucken, doch die Bedrohung von Vorne machte dieser Idee einen Strich durch die Rechnung.
"Meine Fresse, wie viele Leute wollen denn noch kommen?", hörte er Chanyeol genervt rumoren, was Hwasa seinerseits mit einem Kichern quittierte. Er hörte den Riesen nur grunzen, wobei er seinen Kopf nach rechts wandte. Wie auf Knopfdruck traten zwei Männer aus dem Dickicht. Einer Blond, der andere schwarzhaarig. Die Rebisse ließen ihren Blick für einen Moment von Jimin ab, um die Neuankömmlinge begierig zu mustern.
"Pech und Schwefel, wer hätte es gedacht", meinte Lisa und trat neben Jimin. Ihr Parfüm verführte den Schwarzhaarigen für eine Sekunde, sodass ihm schwindelig wurde.
Vielleicht lag es auch an der Aufregung.
"So spricht man nicht mit seinen Kommilitonen!", beschwerte sich der Blonde und zog einen Schmollmund, der für sein "älteres Auftreten" gar nicht passte.
Einmal mehr wunderte sich Jimin, ob diese Sticheleien ernst gemeint waren. Irgendwie war ihm die Konstellation der Einzelnen schleierhaft. Mochten sie sich, oder nicht?
War das eine Art freundschaftliche Miene zum bösen Spiel?
"Eunhyuk! Benimm dich! Jetzt ist nicht die Zeit zum Heulen", stieß ihn der Schwarzhaarige in die Seite. Jimins Faszination übte sich in Geduld, während er die beiden betrachtete, wie sie fast anfingen zu raufen. Pech und Schwefel traf es gut, auch wenn Eunhyuk wie ein flauschiger Teddybär wirkte, dessen inneres Kind sich freute und staunte. Der Schwarzhaarige hingegen war wie ein grimmiger Grizzlybär, der den Ernst der Lage stets im Blick behielt.
So wie jetzt.
Wieder löste sich ein Rebis aus der Formation und sprintete mit einem Affenzahn auf Eunhyuk zu. Sein Freund schob ihn sachte zur Seite, beschwörte ein Sandsturm aus dem Boden und schmetterte ihn gegen das Ungetüm. In einem Salto flog der Rebis gegen eine massive Eiche, die wiederum unter dem Aufprall der Wucht in sich zusammenfiel. Jimin war überwältigt von der immensen Kraft des Mannes.
"Donghae! Das hätte ich auch gut alleine geschafft", beschwerte sich Eunhyuk. Donghae verdrehte nur die Augen, wobei ihm der Blonde anfing ein Ohr abzukauen. Er plapperte einfach drauf los, als wären sie nicht gerade in einen Kampf verwickelt, der über Leben und Tod entschied. Vor allem über Jimins Leben oder seinen Tod. Schließlich wollten diese fünf Dinger ihn irgendwo hinverschleppen.
Lisas Hand fand sich an seiner Schulter wieder, wodurch Jimin kurzerhand zur Seite sprang.
Jetzt ist wenigstens der Schluckauf weg.
Aber sein Herz pochte so unangenehm in seiner Brust, dass er das Gefühl hatte, er würde jeden Moment das Bewusstsein verlieren. Seine Sicht begann zu verschwimmen. Kleine Punkte schoben sich in sein Blickfeld.
Ich kann jetzt nicht das Bewusstsein verlieren!
Bleib wach!
Dann ertönte ein Fiepen in seinem Ohr.
Ein unerträglich hoher Ton, der ihm die Galle in die Speiseröhre schießen ließ.
Er sank zu Boden, ohne das er es verhindern konnte. Hwasa und Lisa bückte sich sofort zu ihm hinunter. Chanyeol stellte sich, warum auch immer, schützend vor ihn.
Die Rebisse waren mit Auftreten des Tons, den scheinbar und zum Glück nicht nur Jimin gehört hatte - alles andere wäre auch zu bizarr- verschwunden.
Zittrig versuchte sich Jimin wieder auf die Beine zu kämpfen. Hwasa lächelte ihm aufmunternd zu. Auch Lisa schien nicht mehr so eisig zu sein.
"Das ist doch gut geendet!", sagte Eunhyuk voller Enthusiasmus, was ihm eine Schelle auf den Hinterkopf von Donghae einbrachte.
"Überhaupt nicht, du Trottel! Ist dir aufgefallen, dass keiner von uns magischen Gestaltwandler eins von diesen Dingern besiegt hat?"
Diese dunkle Aussage klang wie eine Vorhersage. Und er hatte Recht. Niemand brachte eins der Rebisse zum Fall.
Wie also sollten sie diese besiegen?
"Das sollten wir in Ruhe bei der alljährliche Feier klären", mischte sich Chanyeol mit ein und betrachtete Jimin eindringlich, was dem Schwarzhaarigen irgendwie miesfiel.
"Ich habe besseres auf einer Party zu tun, als über mordlustige Frankensteine nicht irdischer Herkunft nachzudenken! Ich werde mich besaufen!", äußerte Eunhyuk und bekam kurzerhand wieder einen Schlag auf den Kopf von Donghae.
Was für eine Party?
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Guten Abend, meine lieben Leser und Leserinnen!
Ich habe Euch nicht vergessen.
Was haltet ihr von dem Kapitel? Ich wollte unbedingt ein paar andere Mitglieder der jeweiligen Clans mit einführen.
Wie fandet ihr es?
Hwasa
Park Chanyeol
Lisa Manoban
Donghae
Eunhyuk
Feel free to comment!
Flair🌿🌸
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