Drinks {26}
"Dann mal los!", beschloss Taehyung und verteilte alle auf die Autos. Er und Jin würden fahren. Hyunjin, Bambam und Jimin selbst saßen bei Jin.
Danach verabschiedeten sie sich und verschwanden in den jeweiligen Fahrzeugen.
"Will ich wissen, wo wir die Autoschlüssel herhaben?", brachte sich Hyunjin erstmalig ein und wackelte grinsend mit den Augenbrauen. Dabei sah er Jimin an.
"Sieh nicht zu mir! Jin hat die arrangiert."
Abwehrend hob der Schwarzhaarige die Hände und blickte zum Älteren, welcher in zwei Sekunden, von Null auf Hundert, so rot wurde, wie eine Tomate.
"Ah, da weht also der Wind", stichelte Bambam und klopfte dem Braunhaarigen auf die Schulter. Jimin fragte sich, was gemeint war.
Letzterer nutzte die Gelegenheit und startete den Motor.
Gemächlich folgten Sie dem anderen Team über den engen, wackeligen Weg, der sich hinter der Garage erstreckte.
Es war eine grandiose Fahrt. Bambam und Hyunjin konnten ihn und Jin unterhalten, als gäbe es kein Morgen. Immerzu wurde gelacht, sodass Jimin zwischenzeitlich kaum Luft bekam. Es war herrlich. Und es fühlte sich nach Leben an, nach lebendig sein. Er konnte sich noch immer an die Jahre erinnern, in welchen er wie ein Geist durch die Welt geschwebt war. Mehr in seinem Kopf zuhause, als im echten, spektakulären Leben. Genau das, was hier gerade geschah.
Und er liebte es.
Zwanzig Minuten später verließen sie den Schleier und landeten auf der Schotterpiste, welche Jimin vor Monaten mit dem Bus zurückgelegt hatte.
Danach dauerte es nicht mehr lange bis sie die nächste Stadt erreichten. Jin manövrierte das Auto geschickt durch die kleinen Straßen, ehe sie direkt neben dem ersten Club Halt machten, der ihnen begegnete.
Das Hole, so wie das Schild ihnen verriet, sah von Außen unspektakulär aus.
"Das täuscht nur", meinte Bambam zwinkernd und führte die Truppe hinein.
Im Inneren erwarteten sie blechernde Bässe, Schweißgeruch und eine Vielzahl an Farben und Formen, die dem Inventar einer Spielzeugfabrik glich. Kinderstühle. Ein Bällebad und Millionen Puppen und Kuscheltiere. Jimin hoffte inständig, dass diese desinfiziert wurden nach jedem Abend.
Ansonsten würde er sich gleich erbrechen.
Jimin hatte nicht einmal den ganzen Raum durchleuchtet und in sich aufgenommen, da zerrte ihn Taehyung schon mit auf die Tanzfläche. Binnen weniger Sekunden, die der Schwarzhaarige einfach unbeholfen da stand und den Blauhaarigen beobachtete, strömte auch die Musik in ihn hinein. Er war sich nicht sicher, ob er jemals in einem Club war, aber einfach die Sorgen des Alltages vergessen, die negativen Gedanken in die hinterste Ecke schieben und das hinauszusingen, was ihn belastete, fühlte sich unbeschreiblich an.
Jimin spürte wie sich für einen kurzen Moment Tränen in seinen Augen sammelten. Jin, der ebenfalls zu ihnen gestoßen kam, legte einen Arm um ihn und wischte die Tränen mit seinem Daumen beiseite. Dankbar lächelte er den beiden zu. Sie hatten ihn vor dem Ertrinken gerettet, vor dem Alleinsein. Wie sie in sein Haus gekommen waren, und ihm zum Auspacken gezwungen hatten, obwohl sich Jimin nicht sicher war, ob er bleiben wollte. Oder wie Taehyung ihm einen Job besorgte, den er zu lieben begonnen hatte. Genauso wie ihm Seungmin und Felix ans Herz wuchsen.
"Getränke! Wer hat Lust auf Getränke?", brüllte Bambam und zählte die sich erhobenen Hände. Jimin signalisierte dem Rothaarigen, dass er mitkommen würde.
Gemeinsam bahnten sie sich einen Weg durch die Meute, hier und da rempelte er aus Versehen jemanden an, dass er sich mit einem Kopfnicken entschuldigte.
An der Bartheke angekommen, seufzte der Schwarzhaarige. Es war ein Kampf sich da durch zu zwängen.
"Du siehst aus, als könntest du einen Drink vertragen", tönte eine ihm unbekannte Stimme zu seiner Rechten.
Jimin wandte die Aufmerksamkeit von Bambam zu dem Barkeeper, der auf der anderen Seite des Tresen stand und ihm zuzwinkerte. Er war unbestreitbar attraktiv, wenn nicht sogar heiß. Das schwarze Hemd war weit nach unten aufgeknöpft, wodurch die Anspielung auf ein Sixpack nicht zu übersehen war. Sein Gesicht war kantig und akzentuiert durch Make Up, das Jimin im fahlen Licht des Clubs zu erkennen versuchte. Die filigranen Hände, womit er gerade einen Drink servierte, erinnerten ihn an die eines Pianisten oder Safeknackers.
"Das haben Sie gut erkannt", kicherte Jimin, und kam sich dabei vor wie ein Schulmädchen, dass ihrem Schwarm im Flur begegnet.
"Das Sie kannst du dir sparen, alle nennen mich Bryan", lächelte er und begann ihm einen Drink zu mixen. Er wusste definitiv wie man seinen Charme auszuspielen hatte.
Das machte er nicht zum ersten Mal.
Jimins Stimme im Kopf mahnte ihn, er solle aufpassen. Doch der Schwarzhaarige schickte sie weg. Er wollte diesen einen Abend einfach mal er selbst sein. Es genießen und die Steifheit in seinen Glieder vergessen.
"Du bist zum ersten Mal hier, oder?", fragte er, weswegen Jimin nickte.
"Ich versuche etwas in mir zu finden", schmunzelte er über die Musik hinweg und hoffte nicht allzu erbärmlich zu klingen.
"Tun wir das nicht alle?", fragte Bryan und servierte ihm sein Getränk. Es sah fantastisch aus. Ein Farbverlauf von Blau zu Pink über Lila dominierte den Großteil des Drinks und er schmeckte himmlisch!
Nach Zuckerwatte und Wolken.
Bambams Klopfen an seiner Schulter ließ ihn aufschrecken.
"Fertig mit Flirten? Die anderen warten auch auf Ihre Drinks", grinste er, woraufhin Jimin augenblicklich errötete. Er hatte ihn völlig vergessen. Mit einem letzten Blick auf Bryan verabschiedete er sich.
"Wir sehen uns bestimmt nochmal!", rief der Hübschling ihm nach.
Ich bezweifle es, dachte sich der Schwarzhaarige.
Irgendwann merkte Jimin, dass etwas nicht stimmte. Seine Umgebung begann merklich aber zunehmend zu verschwimmen. Taumelnd wollte er sich an Taehyung wenden, doch da sackte er schon zusammen. Sofort waren Jin und Tae bei ihm. Wage konnte sich der Schwarzhaarige erinnern, dass die anderen fünf vor einer Stunde gefahren waren. Noch immer strömten Massen an Menschen in den Club, dass Jimin zu glauben begann, es gehöre einer Illusion an. Sein Schädel pochte in einem stakkatoartigen Abstand, wobei ihn das Gefühl überkam, ihm würde jeden Moment der Kopf explodieren.
"Irgendwas stimmt nicht", jammerte er.
Das grelle Licht der Neonröhren an der Decke ließen ihn die Augen zusammenkneifen.
Im Augenwinkel bekam er mit, wie Jin und Taehyung alarmierend zur Tür sahen, ehe sie sich blitzschnell in Bewegung setzten.
Irgendwas stimmte anscheinend wirklich nicht.
Und das lag nicht an seinem Kopf.
Ihm war so übel. Am liebsten würde er alles, was er getrunken hatte, wieder nach draußen befördern.
Die kühle Morgenluft linderte seine Symptome etwas. Noch immer konnte er nicht alleine stehen, aber die Übelkeit schwand ein klitzekleines bisschen.
"Wir müssen zum Wagen", hörte er Jins Flüstern, wobei er sich fragte, warum die beiden es so eilig hatten.
Dann ertönte ein Geräusch hinter ihnen und sie wirbelten allesamt herum. Die Drehung ließ Jimin so aus dem Konzept fahren, dass er sich schnurstracks auf der Straße erbrach.
Immerhin ist jetzt alles raus. Hoffentlich.
Unweit von Ihnen entfernt befand sich eine Gestalt. Zumindest glaubte er das.
Sie kam humpelnd in ihre Richtung.
Und sie war nicht menschlich.
Definitiv nicht menschlich.
Das fühlte er, trotz des Nebels in seinem Kopf.
Hinter ihnen ertönten das Quitschen einer Bremse. Ein Auto kam zum Stehen.
"Steigt. in. den. Wagen", knurrte Jungkook sofort, als er beschützend neben ihnen stand.
Irgendetwas in Jimin selbst seufzte erleichtert auf. Und er hasste es.
Das ist bestimmt der Alkohol.
Das Ding kam gefährlich Nahe, während sie noch immer zu viert auf der Straße standen.
"Irgendwas war in meinem Drink", murmelte er, halb bei Bewusstsein, halb im Schlaf.
Noch immer hing er über Jins Schulter.
"Verdammt nochmal! Los jetzt!", brüllte der Alpha.
Ein Befehl, dem Jin und Taehyung nur zu gerne nachkamen, wenn auch zögerlich.
Sie ließen ihr Oberhaupt zurück, obschon Namjoon und Hoseok gerade neben ihnen eintrafen.
"Was ist das für ein Ding?", wollte Taehyung wissen, dessen weit aufgerissene Augen auf dem Vieh weilten. Einen Wimpernschlag später fuhr ein Leuchten durch die Gestalt.
Es war kurz davor die Form zu wechseln.
Das durfte nicht geschehen.
Nicht hier in der Menschwelt.
Das würde ein gefundenes Fressen für die Presse sein.
"Ruhig, Kleiner. Alles wird gut", murmelte Namjoon leise.
Langsamen Schrittes traten sie den Rückzug an. Einer nach dem anderen kletterte in den Wagen.
Sie stapelten sich eher.
"Wir müssen es hinter den Schleier locken. Es darf niemanden der Menschen angreifen", tönte Jins zaghafte Stimme durch die angespannte Stille. Der Alkohol schien restlos aus seinem Körper gewichen zu sein.
Im Gegensatz zu dem von Jimin.
Sobald sie im Wagen saßen, sprang Jungkook auf den Fahrersitz, schaltete den Gang ein und riss das Lenkrad herum, als hänge ihr Leben davon ab, was wahrscheinlich auch der Fall war.
Binnen weniger Minuten rasten sie aus der Stadt heraus.
Richtung Schleier.
Weg von dem Club.
Weg von der Zivilisation.
Während das Ding sie verfolgte.
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Guten Abend, meine lieben Leser und Leserinnen! Endlich ein neues Kapitel, jedoch auch eine kleine Ankündigung.
Erstmal: Was haltet Ihr von dem Kapitel?
Der dramatische Auftritt von Jungkook fand ich großartig!
Nun zur Ankündigung:
Ich bin seit gestern in der Reha und möchte jetzt erstmal herausfinden, wie das hier alles abläuft, wie es mir so geht und was in den kommenden Tagen passiert.
Deswegen bitte ich um Euer Verständnis, dass ich diese Fanfiktion auf unbestimmte Zeit pausieren werden.
Das habe ich noch nie gemacht, und ich entschuldige mich auf dafür Euch hängen zu lassen.
Nichtsdestotrotz hoffe ich, dass Ihr wieder dabei sein werdet, wenn ich wieder update!
Feel free to comment!
Liebe Grüße Flair🌸🌿
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