19

Jimin

Das Geräusch eines Weckers ließ den Dunkelhaarigen die Augen öffnen. Müde gähnte er und streckte sich, sah dabei einmal zu seiner Rechten, um einen fluchenden Jungkook zu sehen, der versuchte den Wecker ruhig zu stellen.
"Verfluchtes Mistding." Jimin kicherte, amüsierte sich über den Anblick, der ihm geboten wurde. Verstummte aber sofort, als der Braunhaarige sich zu ihm umdrehte und ihn mit einem eiskalten Blick ansah.
"Was gibt's da so blöd zu lachen? Hast du nichts besseres zu tun?"

Genervt drehte sich Jungkook von ihm weg, schaltete nun endgültig den kleinen Wecker aus, stieg anschließend aus dem Bett, schnappte sich ein paar Anziehsachen und verschwand aus dem Zimmer.

Für kurze Zeit schloss Jimin noch einmal die Augen, versuchte wieder einzuschlafen, aber spätestens als der Braunhaarige wieder ins Zimmer gestürmt kam, sein Handy schnappte und dem Kleineren einen eindringlichen Blick schenkte, dem einen das Wort im Hals abschnitt, wusste er, das dies heute nichts mehr wurde.

Kurz nachdem Jungkook aus seinem Zimmer und auch aus der Wohnung verschwand, stand er auf und ging ins Bad, genehmigte sich dort eine kalte Dusche, da das Warmwasser immer noch nicht ging und schlurfte anschließend in's Wohnzimmer.

Seine Gedanken schweiften zu gestern Abend. Der Dunkelhaarige fragte sich seitdem, was dieses Gefühl gewesen ist, vor allem, warum Jungkook auf einmal wie ausgewechselt schien. Doch all dies war wie vergessen, als heute morgen wieder der übliche Jungkook zum Vorschein kam. Genauso kalt und abweisend wie am Anfang.

Genauso zog es sich die nächsten Wochen. Der Braunhaarige wurde immer kälter gegenüber Jimin, wusste dieser nicht woher sein plötzliches Verhalten kam. Er schloss es allerdings darauf, dass es das arbeiten in der Klinik war, von der Jungkook immer gestresst zurück kam. Der Dunkelhaarige hoffte, dass sich dieses Verhalten ändern würde, wenn morgen sein letzter Tag zu Ende ging und er mit den Sozialstunden durch war.

○●

Jungkook

Der Braunhaarige verbrachte gerade seinen vorletzten Tag in der Klinik, in der er die letzten Wochen gearbeitet hatte. Freude kam in ihm auf, weshalb sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen setzte, die seinen Nebenmann verdutzt drein schauen ließen.
"Seit wann kannst du lächeln oder bist du etwa krank?" Scherzte der Rothaarige neben ihm, worauf sich dieser nur ein Grummeln von Jungkook einfing.

Die beiden saßen gerade auf dem Hof, beobachteten die Patienten und passten auf sie auf. Jungkook war die letzten Wochen immer mit Hoseok unterwegs gewesen, war dieser doch das komplette Gegenteil von seinem Charakter. Stören tat sich der Rotschopf daran allerdings nicht, konnte ihn so schnell nichts von seiner guten Laune abbringen.

Gerade als sich die beiden Unterhalten wollten, kam eine kleine Frau auf die beiden zu gelaufen, hatte ihren Blick dabei stehts auf den Braunhaarigen gerichtet. Fast schon außer Atem kam sie vor dem jungen Mann zum stehen, der sie nur kritisch musterte.
"Herr Kim möchte Sie in seinem Büro sprechen." War alles was die Frau sagte, ehe sie schon wieder abrauschte und Jungkook verwirrt zurück ließ.

Einen kurzen Blick wagte dieser noch zu Hoseok, der ihm mit einer Kopfbewegung deutlich machte, sich in Bewegung zu setzen. Ein leisen Seufzen verließ die Lippen des Braunhaarigen der darauf aufstand, sich kurz bei Frau Keller abmeldete und dann gelassen die Gänge zu Herr Kims Büro entlang schlenderte.

Vor diesem angekommen klopfte Jungkook einmal und trat darauffolgend ein, blickte allerdings, anders als erwartet, in zwei völlig unbekannte Gesichter.
"Gut das sie kommen konnten Jungkook. Das sind Herr und Frau Park, die Eltern von Park Jimin."

Bei dem erwähnten Namen gefror das Blut in den Adern Jungkooks, der wie erstarrt immer noch in der Tür stand und keinen einzigen Schritt machen konnte.
Sein Blick wanderte zu den beiden Personen, die ihn eindringlich musterten.
"Setzen Sie sich doch."

Wie ihm der ältere Mann sagte, setzte sich der Braunhaarige mit zögernden Schritten auf einen der Sessel, gegenüber von Jimins Eltern. Nach einigen Sekunden der Stille, sah er zu dem Grauhaarigen, der sofort verstand und wieder zu sprechen begann.
"Die beiden suchen ihren Sohn, er ist seit Wochen nicht nach Hause gekommen und die beiden Sorgen sich wirklich sehr."

Fast schon verächtlich schnaubte Jungkook, ließ sich aber nichts anmerken, denn wirklich Trauer und Sorge konnte er in den Blicken dieser nicht erkennen.
"Und was hab ich damit zu tun?" Antwortete er kalt, bevor er durch einen Faustschlag auf dem Tisch unterbrochen wurde. Irritiert sah er in die Richtung, bemerkte den vor Zorn brodelnden Blick seitens Herrn Park.
"Du hast ihn uns weg genommen Bürchen und glaub ja nicht du kommst so einfach davon."

"Ach ja?" Sprach der Braunhaarige, machte somit den Mann vor sich noch wütender. Bevor dieser allerdings sprechen konnte, schaltete sich Herr Kim ein, der wohl keinen Streit verursachen wollte.
"Jemand hat gesehen wie Jimin mit dir in einen Bus gestiegen ist. Es wird also vermutet, das er bei dir ist."

Einige Minuten sagte keiner etwas, bis Jungkook in schallendes Gelächter ausbrach und somit nur verwirrte Blicke der anderen Personen im Raum kassierte.
"Und nur weil wir in einen Bus gestiegen sind, vermuten Sie das ich ihn entführt habe, das ich nicht lache. Schon mal darüber nachgedacht, wie ihr Sohn sonst nach Hause kommt? Sie sollten wirklich niemanden beschuldigen ohne Beweise, das ist echt das letzte." Spottete der Braunhaarige, ließ sich darauf gemütlich in seinen Sessel zurück fallen.

Herr und Frau Park bekamen daraufhin kein Wort mehr heraus und auch Herr Kim war sprachlos, setzte allerdings trotzdem zu einer Antwort an.
"Nun gut, du magst Recht haben, niemand sollte einfach beschuldigt werden. Du musst verstehen das die beiden einfach Angst um ihren Sohn haben."
"Ja verständlich. Aber wenn das geklärt ist, kann ich jetzt gehen?"

Die älteren Personen im Raum tauschten kurz Blicke aus, bevor sie nickten und Jungkooks Frage zu stimmten. Der Braunhaarige erhob sich darauf von seinem Sitz, verabschiedete sich und ging. Heraus aus dem Raum, aus dem Gebäude und zurück nach Hause.

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