Kapitel 1



Vor ab: Das Kursiv gedruckte sind Lucinda's direkte Gedanken.
Viel Spaß, S.G.D.
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Ich versuchte ruhig zu bleiben und nicht schnippisch zu werden. So würde ich bei ihm nicht weit kommen. Aggressivität bringt in diesem Fall kein bisschen was. Ruhige und gelassene Ausstrahlung dagegen, sehr viel.
„Komm schon, Jo. Das ist eine einmalige Chance. Du weißt doch, dass ich ihn schon immer mal Live sehen wollte und nicht nur auf Bildschirmen oder Fotos."
„Aber es geht hier um Waffen, Lucinda. Waffen und nicht irgendwelche Beauty Produkte."
Ich seufzte.
Wie sollte ich ihn bitteschön überreden? Wäre doch nur Phil hier. Er hatte für alles eine Lösung.
„ Ich will seinen grandiosen Auftritt miterleben! Bitte lass mich dahin mit gehen. Er wird mich nicht einmal bemerken."
Um ehrlich zu sein, müsste ich nicht wirklich um Erlaubnis fragen. Ich war erwachsen. Ich war älter als er. Viel älter als er. Und stärker. Dennoch sah ich es als eine Art der Höflichkeit an, zuerst zu fragen, bevor ich etwas machte. Und auch wenn es dann heißt ich darf nicht. Hier kam das Motto „Ich bitte lieber um Vergebung, als um Erlaubnis" ins Spiel.
„Außerdem würden mir so ein paar Waffen nichts anhaben." Mit ernsten Augen sah ich ihm in die Augen und setzte mich auf seinen Bürotisch. „Zudem habe ich hier jeden Tag mit Waffen zu tun. Was macht es für einen Unterschied, ob hier oder dort?"
Er schob seinen Stuhl ein Stück zurück und massierte sich die Nasenwurzel. Dann stand er auf und stellte sich vor mich. Seine Hände auf meinen Oberschenkeln.
Glaubt jetzt nicht, dass dies eine sexuelle Geste wäre. Eher eine Väterliche. Jo hatte mir praktisch ein neues Leben gegeben, als ich hier auf die Erde kam. Ich stammte ursprünglich von Asgard und kam vor 26 Jahren hier her. Ich hatte hüftlanges, gelocktes schwarzes Haar und smaragdgrüne Augen. Ich war mittelgroß, 1,65 m, und hatte eine schlanke, trainierte Figur. Und ein gutes hatte ich vor vielen, vielen Jahren herausgefunden: Ich konnte so viel essen wie ich wollte, und setzte nicht ein Gramm Fett an. Da sieht man einmal die Vorteile an einem göttlichen Leben. Um ehrlich zu sein, war ich noch nicht so alt. Grad einmal 880 Jahre. Auf der Welt spielt die Zeit eine andere Rolle als auf meinen Heimatplaneten, deswegen war es keine große Sache 880 zu sein. Ich war eher ein Kind in Asgard.
Wie auch immer, Jo fand mich damals und half mir ein neues Leben aufzubauen. Er bot mir einen Job an als seine Partnerin. Ich akzeptierte. Für die anderen war ich nur eine Assistentin von ihm. Denn wüssten sie, das ich seine Partnerin bin und die S.H.I.E.L.D. mit leite, würde ich mir zu viele Feinde machen und eine Zielperson werden. Vor allem für HYDRA.
„Linda, der Unterschied liegt darin, dass ich dir hier zur Hilfe eilen kann und dort kann ich es nicht. Afghanistan ist eine Weile weg von hier.", erwiderte er seufzend. „Aber so wie ich dich kenne, kann ich dich eh nicht aufhalten. Ich vertraue auf deine Magie und deine Stärke, dass du dich verteidigen kannst, wenn es zu Auseinandersetzungen kommt. Aber pass auf dich auf, ok?"
Ich grinste über das ganze Gesicht und umarmte ihn.
„Danke, Jo. Ich verspreche dir dort lebend wieder herauszukommen. Egal was passiert.", flüsterte ich.
Langsam löste ich mich von ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange und hopste vom Tisch. Mit zielstrebigen Schritten ging ich zu meinem Schreibtisch. Mit einem Fingerschnippen schaltete ich meine Reihe an PCs an und buchte den nächsten Flug nach Afghanistan. Zudem hackte ich mich in die Überwachungskameras New Yorks ein und schaute nach meiner Zielperson.
Tony Stark.
„Wann hast du vor zu gehen?", fragte Jo von der anderen Seite des Raumes aus. Ihr könnt euch einen großen Quadratischen Raum vorstellen indem in der Mitte der Schreibtisch von Nick Joseph Fury stand. Und in einer Ecke des Raumes, die vom Panorama Fenster nicht beeinträchtigt ist, und wo die Bürotür gegenüber lag, stand mein Schreibtisch. Mein kleines Hackerterritorium. Ich hatte einen L-förmigen Tisch mit 5 PCs und einem Laptop. In meinen 26 Jahren auf Erden hatte ich so einigen gelernt und war Meisterin in Sachen Technik und Waffen geworden. Offiziell wollte ich auch deswegen zu der Waffenpräsentation in Afghanistan. Inoffiziell fand ich Stark einfach nur heiß und man könnte sagen, ich schwärmte ein bisschen für ihn.
Ich meine, habt ihr den Typen einmal angeschaut? Man könnte fast meinen, er wäre ein Gott. Schade, dass er es nicht war. Wenn man nur seine Bauchmuskeln anschaut, könnte man glatt...
„Lucinda!"
Jo riss mich aus meinen nicht geraden jugendfreien Gedanken und ich zuckte erschrocken zusammen.
Verdammt, ich durfte nicht die Fassung verlieren. Stark war nur ein Mann von vielen. Er war es eigentlich nicht einmal wert, meine Aufmerksamkeit zu genießen., redete ich mir ein und sah auf.
„Morgen früh. Mein Flieger landet um 12 Uhr. Die Präsentation ist um 13 Uhr.", beantwortete ich seine Frage seufzend.
Grimmig nickte er und befasste sich wieder mit seinen Papieren. Ich schaute derweil, ob mein Scan Stark gefunden hatte. Keine Ergebnisse. Na toll.
Auf einem meiner anderen PCs lief gerade eine Preisverleihung, bei der Stark eigentlich seinen Preis entgegen nehmen sollte.
Anwesend bist du nicht, also wo bist du dann Stark?
Meine erste Anlaufstelle waren seine Kameras in seiner Villa auf einem Hügel in Malibu. Nichts. Na gut, dann eben ein weiterer Versuch. Jedes Casino in New York.
Nach ein paar Sekunden wurde der PC fündig. Ich hätte es eigentlich schon gewöhnt sein müssen, aber es war jedes Mal wieder erstaunlich, wie betrunken der Millionär doch sein kann. 24 Stunden lang. Tag ein Tag aus.
Und verdammt, er sah immer noch gut dabei aus.
Ok, ok, ich gebe es zu, ich fühlte mich wirklich gerade wie ein Stalker, aber eigentlich wollte ich nur Pepper Bescheid sagen, wo er schon wieder steckte.
Pepper, war seine Assistentin und sozusagen eine Ziehmutter für ihn. Am Anfang, dachte ich noch, sie wollte was von ihm, aber wie es sich herausgestellt hatte, war es kein bisschen so. Pepper und ich sind seit 10 Jahren befreundet und sie hatte vor ca. 5 Jahren bei Stark Industries angefangen zu arbeiten. Eigentlich durfte sie nichts von ihrer Arbeit preisgeben, oder gar von Stark, aber da ich ihr auch ein wenig aus meinem Job erzählte, waren wir Quitt. Ich holte mein Handy heraus und wählte Peppers Telefonnummer ein.
P=Pepper; L=Lucinda

P: Hallo?
L: Hey, Peps.
P: Oh, hey Lu. Schön, von dir zu hören. Wie geht es dir?
L: Bestens, dir?
P: Auch, danke der Nachfrage.
L: Gut, Pepper, ich wollte dir eigentlich nur Bescheid sagen, das der Playboy gerade im Moment auf den Weg nach Hause ist.
P: Oh Gott sei Dank. Danke Lu, ich hatte mir schon überlegt die Polizei mal wieder anzurufen.
L: Das hätte ich liebend gerne wieder gesehen. Das Letzte mal war allzu witzig, ihm betrunken hinten im Auto schwanken zu sehen.
P: Ja, du hattest deinen Spaß. Die Polizei eher nicht. Der ganze Wagen, war danach vollgekotzt. Ich habe den Armen gleich das Geld für ein neues Auto gegeben. Das Alte war nicht mehr zu retten.
L: Hahaha, wie auch immer. Er wird in 10 Minuten da sein... mit Begleitung. Also würde ich wieder die Standardtour machen und sie am Morgen rausschmeißen.
Pepper seufzte.
P: Danke für die Info. Oh, hey! Gehst du jetzt zur Präsentation?
L: Bitte, immer wieder gerne. Und ja ich werde morgen fliegen. Wünsch mir Glück, dass ich nicht abgeschossen werde.
Ich kicherte.
P: Das ist nicht witzig und das weißt du! Pass auf dich auf. Und wenn es geht bring dich und Tony lebendig zurück, ok?
L: Keine Sorge, wir packen das schon. Was kann schon passieren?
...
Wie falsch ich da nur lag.

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